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Freunde Kann man schlechte Freunde anziehen?

Love96
Benutzer130936  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo :smile:

Ich wusste nicht wirklich wie die Frage formulieren, aber ich habe wirklich das Gefühl als würde ich Menschen anziehen die die Freundschaft nicht ernst meinen.

Als vor eineinhalb Jahren die Freundschaft zu meiner besten Freundin zerbrochen ist, habe ich erstmals nur mir die Schuld gegeben, weil sie mir auch nie Gründe für ihr gemeines Verhalten gegeben hat. Ich war bei einer Psychologin weil ich es ohne sie nicht mehr ausgehalten habe und habe in dieser Zeit gelernt dass ich Tendenzen zu einer dependenten Persönlichkeitsstörung habe, habe eine Therapie gemacht und mich seitdem wirklich sehr verändert. Aber wirklich nicht zum Schlechten, ich würde einen Menschen nie mehr so einengen und fast schon kontrollieren, habe aber auch endlich mehr Selbstbewusstsein bekommen und weiß ich werde einen Menschen nie wieder anflehen, dass die Freundschaft bestehen bleibt. Ich habe damals erstmals gemerkt dass mich meine zwei anderen Freunde, von denen ich dachte es sind Gute im Stich gelassen haben. In dieser Zeit wurde mir klar, dass ich lernen muss alleine klarzukommen. Das habe ich zwar schon gelernt und bin glücklicherweise von keinen Freunden mehr abhängig, trotzdem ist es so dass ich mir halt doch ein, zwei gute Freunde wünschen würde. Zu den zwei Freunden von damals habe ich noch Kontakt weil mir Freundschaften halt doch sehr wichtig sind und ich mich immer wieder bemüht habe. Ich habe mittlerweile auch zwei andere Freunde. Nur ist mir in den letzten zwei Monaten richtig bewusst geworden, dass eigentlich alle 4 keine Freunde sind. Sie fragen wenns gut geht alle paar Monate mal wies mir geht, nach dem Tod von meiner Uroma war keiner für mich da, selbst wenn ich ihnen geschrieben habe dass ich sie brauche, zu meinem Geburtstag haben mir nicht mal alle gratuliert, jetzt hab ich grad Praktikum und da fragt auch keiner Mal nach wie es ist. Kurzum, der Kontakt und die Treffen gehen eigentlich nur von mir aus, ich bin für sie da, sie aber nicht für mich, ich zeige ihnen mir liegt was an der Freundschaft - sie zeigen mir offen ihnen nicht.

Naja heißt ist mir mittlerweile klar geworden, dass sie eigentlich gar keine Freunde sind. Ich ziehe aber irgendwie immer nur Menschen an denen die Freundschaft egal wird bzw die gar keine richtige aufbauen wollen. Ich mein es ist schon so, dass ich im Studium Freunde habe, aber wir machen außerhalb nichts, weil sie woanders wohnen und am Wochenende immer heimfahren und während der Woche sind wir am Abend oft zu müde was zu tun. Ich hab sie mal gefragt, woran das liegen könnte, ob ich irgendwas falsch mache, aber meine Freunde (und die sind schon sehr ehrlich) meinten dass ihnen nichts einfällt, dass ich ein total lieber Mensch bin, den man eigentlich nur gern haben kann. Eine meinte, dass sie mal bei einer Psychologin war und die meinte es gäbe Menschen die ziehen schlechte Freunde unbewusst an.

Deswegen mein Anliegen, habt ihr schon mal so etwas erlebt? Und wisst ob man irgendwas dagegen tun kann nicht mal mehr nur schlechte Menschen anzuziehen?

Danke für eure Hilfe :smile:

LG Love96
 
Zuletzt bearbeitet:
blackinmind
Benutzer27300  (47) Meistens hier zu finden
  • #2
Das Grundproblem ist, dass erstmal jeder Mensch Freunschaft für sich anders definiert. Manche Menschen denken, sie wären schon mit jemandem "befreundet", weil man mal ein Bier irgendwo zusammen getrunken hat. Für andere ist Freundschaft eine langwierige Entwicklung die manchmal Jahre benötigt, um zu reifen und zu wachsen. Aber das sind dann die Leute, die du im Zweifel nachts um 2 mit einem Problem anrufen kannst und die auch für dich da sind. Aber die Garantie hast du letztendlich nie, dass auch wirklich jemand für dich da ist, wenn du dringend Hilfe brauchst, dass merkst du erst, wenn es soweit ist.

Häufig denkt man, man habe Freunde, lernt aber in einem Moment in dem man auf die Freundschaft des anderen dann plötzlich angewiesen ist, auf die Harte Tour, dass es doch nur ein/e Bekannte/r oder Kumpel ist. In Zeiten von FB & Co., wo jeder hunderte "Freunde" online hat, wird dieser Begriff sehr verwässert. in meinen Augen sollte jeder Mensch, der vielleicht ein oder auch zwei wirkliche Freunde hat, sich sehr glücklich schätzen.

Und ich denke nicht, dass man als Mensch irgendwie eine Veranlagung hat, "schlechte" Menschen anzuziehen. Aber vielleicht solltest du deine persönliche Definition von Freundschaft mal überprüfen und überdenken. Zumindest schlägst du dann nicht so hart auf, wenn du realisierst, dass ein Mensch in deinem Umfeld sich doch eher als Kumpel denn als Freund herausstellt.

Eine Anleitung zum Freundefinden wird dir aber leider vermutlich niemand geben können.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #3
die meinte es gäbe Menschen die ziehen schlechte Freunde unbewusst an.
blubb. also: ein ganz großes blubb - wie wenn du grade in der badewanne liegst und den furz deines lebens los wirst. mehr kann man dazu nicht sagen.

man zieht doch eigentlich - sofern man selber nicht absolut wahllos ist - zu 99% nieten an. also... menschen, mit denen man nen paar nette worte wechseln kann oder nen bier trinken, aber mit denen sich definitiv keine freundschaft entwickelt.

ehrlich gesagt checke ich nichtmal dein problem. du hast offenbar freunde - in der mehrzahl - und was du in letzter zeit kennengelernt hast taugte nicht dazu... ja, ist so, normal?
 
Maybel
Benutzer169825  (39) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #4
Hallo,

man zieht schon unterschiedliche Sorten von Menschen an. Ich würde sie aber jetzt nicht pauschal als "schlecht" bezeichnen, bloß weil sie nicht so sind, wie du sie bräuchtest.

Du ziehst an allererster Stelle Menschen an, die nicht wissen können, wie du tickst. Teile dich mit, stell deinem Gegenüber Fragen. Wenn du Freundschaft mit Tiefe willst, stellst du dich am Besten darauf ein, dass das Arbeit (Interesse, Aufmerksamkeit, Tiefgang, Wertschätzung etc.) verlangt, die aber auch Spaß macht, da man viel dafür bekommt. Vorausgesetzt, es beruht auf Gegenseitigkeit. Wenn jemand offensichtlich kein echtes Interesse an dir hat, lass diese Person ziehen und konzentrier dich auf die Personen, die sich immer für dich interessieren.

Ich wünsche dir viel Erfolg.

LG
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Nun gut und schlecht ist ja immer Defintionssache...
Ich habe für mich inzwischen festgestellt, das allermeiste, wie man andere wahrnimmt, oder wie sie sich einem gegenüber verhalten, gründet irgendwo in einem selbst. Ich frage mich bei dir, was erwartest du von Leuten, die "gute Freunde" sein sollen?
Wie stellst du dir das vor? Die Frage würde ich mir an deiner Stelle zuerst beantworten, um herauszufinden, ob du mit "Freunden" irgendein Bedürfnis stillen, eine Leere füllen willst, die du vielleicht nur selbst füllen kannst?

Ich weiß zum Beispiel von mir, ziemlich sicher und erprobt, wem ich wichtig bin. Wo ich nachts um 3 zerstört auflaufen könnte, und Schokoladen ohne Fragen bekomme. Aber dennoch, auch noch so gute Freunde können mir keinen Schmerz heilen, durch den ich selbst durchmuss. Das ist nicht die Schuld der Freunde, das liegt einfach daran, wie ich gestrickt bin. Wenn schlimme Dinge passieren, hat man oft das Gefühl, "jemand" müsse da sein, und alles besser machen, und wenn da niemand ist, dann fühlt man sich allein und verlassen. Aber oft SIND sie da - sie können nur einfach nichts tun, um es besser zu machen. Rational aktiv tun sowieso sehr oft nicht, und emotional muss man einfach der Typ sein, dem Köpfchen tätscheln hilft.
Was also hätte ein für dich guter Freund tun sollen, um dir beim Tod deiner Uroma zu helfen? Ganz konkret? Weil man erst seine Erwartungen kennen muss, und prüfen muss, wie realistisch die sind, sonst wird man immer enttäuscht und bleibt in der Annahme, den ANDEREN würde etwas fehlen.
Dabei sind manche Wünsche oder Vorstellungen die man hat zwar tiefe Bedürfnisse, aber einfach nicht realitätskonform.
Bei mir ist es dieses alberne "jemand soll kommen und es besser machen" das früher aufgetaucht ist, wenn ich überfordert war. Nur funktioniert die Welt so einfach nicht, wenn man selbst nicht der Typ ist, dem durch Anwesenheit oder Mitgefühl spürbar geholfen ist (und der bin ich einfach nicht) - dann wird das einfach niemals passieren, egal wer oder wie "die andern" sind.

Außerdem hat man doch oft unterschiedliche Freunde für unterschiedliche Bedürfnisse - zum Quatschen über Männer, zum jammern über den Job, zum Schwärmen vom Reisen etc... es ist völlig normal, dass nicht eine einzige Person sich mit allen Themen so identifiziert und interessiert, dass man sich dort immer verstanden fühlt. Diese Anspruchshaltung baut einen großen Druck auf, dem der andere sich ganz sicher entziehen möchte. Ich hatte in Schulzeiten die eine oder andere solche Freundin - das einnehmende mit den hohen Erwartungen ist nie gut gegangen, ich hatte das unüberwindliche Bedürfnis, immer die notwendige Distanz zu halten.

Dazu kommt, dass Freundschaft von jedem anders bewertet wird und unterschiedliche Nähebedürfnisse bestehen, immer. Ich habe einige Freundinnen, die sind mir lieb und teuer, und trotzdem hören wir uns alle paar Monate mal. Würden sie mich anrufen, wäre ich trotzdem immer da, und würden sie sagen, sie brauchen jetzt 10000 Euro würde ich es ohne zögern überweisen.
Mit andern wiederrum bin ich mehr auf dem Laufenden - darum ist dort die Freundschaft nicht zwingend enger oder wichtiger - sie interessieren sich nur mehr für meine Alltagsthemen, oder passen besser zur aktuellen Lebensphase. Man ändert sich ja auch mit der Zeit, die Prioritäten und Interessen ändern sich, und Freundschaften sind immer etwas dynamisches.

Kurz gesagt. ich würde mir vermutlich an deiner Stelle erstmal klar werden, was eigentlich die Erwartungen an andere sind, und was ich selbst dazu beitrage, dass sich diese Erwartungen erfüllen können. Also weniger auf die anderen konzentrieren, und mehr auf den eigenen Anteil an einer Freundschaft - und was sie für einen aussagt.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #6
Ich denke im weitesten Sinne ist es durchaus möglich vorrangig Menschen bei der Freundschafts- und Beziehungssuche anzuziehen, die einem nicht gut tun.

Zum Beispiel beim Thema Nähe. Kann und will ich beispielsweise eine gewisse Nähe nicht zulassen bzw. grundsätzlich niemanden zu nahe an mich heran lassen, dann strahle ich das auch aus. Menschen die eine enge Bindung in einer Freundschaft oder Partnerschaft wollen, werden davon mit Sicherheit fürher oder später abgestoßen sein und Menschen die selbst eher an der Oberfläche bleiben wollen, fühlen sich wohl...niemand wird ihnen bewußt oder unbewußt zu nahe treten.

Gleiches gilt bei anderen Themen.

Der zweite Punkt ist dann auch die eigene Wahl. Was sehe ich in den andernen Menschen und bin ich der Meinung, dass durch mich oder durch ein Fügung, der andere sich ändern kann / soll / will. Das fällt fast in die gleiche Kategorie wie "wahllos sein" ist aber verständlicher.

Man beeinflußt logischweise schon, mit wem man mehr zu tun hat. Man muss sich also am Besten selbst intensiv Gedanken über sich selbst und anschließend über andere machen. An der Stelle gibt es auch einfach kein schwarz und weiß. Nicht jede Freundschaft ist gleich und nicht allen Freunden kann man wirklich alles erzählen und trifft auf ein 100%iges Verständnis.

Mach dir also weniger Gedanken um eine unsichtbare Macht, die die falschen Menschen zu dir lenkt. Mach dir lieber mehr Gedanken um dich selbst und was du für dich brauchst. Das ganze muss man durchgehend machen, denn man selbst verändert sich und die anderen eben auch. Manchmal zum subjektiv "besseren" und manchmal zum subjektiv "schlechteren".
 
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