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Keine Lust auf feste Beziehungen?

K
Benutzer12443  (42) Meistens hier zu finden
  • #1
Ich habe in letzter Zeit in meinem Privatleben gemeint einen seltsamen Trend wahrzunehmen. Auch hier im Forum beim Lesen der Beiträge kommt mir das Phänomen gehäuft vor.

Und zwar geht es immer wieder darum, dass einer der beiden in eine sich anbahnende Beziehung verwickelten Menschen (in überwältigender Mehrheit das Männchen), zwar gerne ein paar schöne Stunden mit dem anderen Menschen verleben will, aber nichts Festes mehr angestrebt wird.

Meine Frage ist nun:

Ist das

a) tatsächlich so, dass feste Beziehungen und Familie irgendwie nicht mehr so in sind und dass man davor eher zurückschreckt? Haben echt so viele Männer keine Lust auf echte Liebe?`Liegt das in der männlichen Natur oder machen die Frauen was falsch? Wünschen sich Männer sich sowas echt nicht?

Oder ist es

b) meine eigene selektive Wahrnehmung, weil mir sowas zu meinem Entsetzen gleich zwei Mal nacheinander widerfahren ist und ich das überhaupt nicht lustig fand, sondern wirkliche eine tiefe Verletzung dadurch erlebt habe und es sozusagen einfach nicht vergessen kann, obwohl es schon seit Monaten vorbei ist? Die erste dieser Geschichten ist sogar schon fast zwei Jahre her, und der Mann ist mir inzwischen völlig egal. Aber diese schrecklichen Gefühle und den Schmerz und die Schmach von damals werd ich glaub ich niemals los. :hmm:
 
Subway
Benutzer54399  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Ich tippe auf b). :smile:

Vielleicht ist es ja auch einfach dein Männergeschmack, der dich öfter an diese Sorte Mann geraten lässt.
 
Honigblume
Benutzer86199  Meistens hier zu finden
  • #3
In meinem Bekanntenkreis kenne ich zur Zeit nur Frauen, die es so handhaben: nichts festes, bis es richtig "klick" macht...
 
F
Benutzer50283  Sehr bekannt hier
  • #4
K
Benutzer Gast
  • #5
Sowas gab es früher, sowas gibt es heute (diejenigen, die du da kennst) und wird es immer geben, zu jederzeit, ob Männlein oder Weiblein, aus allen Schichten und Nationalitäten ... es gibt keinen Trend.
Man geht damit heute offener um, früher wurde das eher verpönt. Da kommt es einem nur so vor, das täuscht, es ist nichts neues.
 
Fuchs
Benutzer10855  Team-Alumni
  • #6
Das tut mir Leid für dich, dass dich das so mitgenommen zu haben scheint. :frown:

Lag es denn in der Absicht der Männer, dich so zu demütigen oder dir Schmerzen zuzufügen? :hmm:

Vielleicht ist es ein bisschen die Angst vor diesem Schmerz, welche in das Verhalten von Menschen mit einspielt, die keine Lust mehr auf Festes haben. Bei mir ist es auch so, dass ich ganz ungern an den Liebeskummer zurückdenke, der nach meiner letzten Beziehung eingetreten ist. Auch wenn diese wunderschön war und das Gute noch immer überwiegt, bin ich davon doch ziemlich gebrannt und einfach vorsichtiger mit meinem Gefühlen geworden.

Von daher könnte ich ebenso gut fragen, warum sich Menschen auf eine feste Beziehung einlassen sollten, wenn einem das - meiner Ansicht nach - sogar noch tiefere Verletzungen zufügen kann... :zwinker:

Ansonsten kann ich nicht für alle Männer sprechen, aber ich wünsche mir schon eine Beziehung, Geborgenheit, Nähe und auch Liebe. Ich habe Beziehungen als etwas Wunderbares kennen gelernt und wäre glücklich über eine Neue. In der Theorie! :grin:

Das schließt aber nicht zwangsläufig aus, dass ich mir eben auch andere Verhältnisse mit Frauen vorstellen kann, die ihren Schwerpunkt weniger auf ein geteiltes Leben sondern eher auf ein geteiltes Bett legen... :zwinker:

Demütigen oder verschmähen möchte ich damit keine, denn eigentlich betrachte ich das eher als Würdigung, wenn ich jemanden dafür in Betracht ziehe, denn allein für eine Bettgeschichte benötige ich sehr viel Respekt und Vertrauen für eine Frau. Vermutlich sehen das aber einige meiner Geschlechtsgenossen anders und haben auch nicht den Anstand, eine Affäre bspw. zu beenden wenn sich einseitige Gefühle aufbauen. Sowas finde ich äußerst unreif und gefährlich, denn jeder weiß wie schnell man Menschen verletzen kann, die einem Vertrauen entgegenbringen und das man sorgfältig miteinander umgehen muss, um die Sache bereichernd für beide Parts zu gestalten.

Ansonsten gibt es Rahmenbedingungen, die manchmal einfach nicht passen und so eine vollwertige Beziehung verkomplizieren; Ich verspüre bspw. derzeit einfach einen großen Freiheitsdrang und strukturiere mein Leben komplett neu. Ich weiß nicht einmal, wo ich in ein paar Monaten überhaupt wohnen werde und kann mich ohne gewisse Sicherheiten so nicht ernsthaft auf eine Beziehung einlassen.

Als letzten Punkt kann ich auch nicht leugnen, dass mir der Gedanke an eine Affäre sehr verlockend erscheint, da von meiner Perspektive aus viel greifbarer. Ich weiß überhaupt nicht, wie ich es anstellen sollte mich zu verlieben, geschweigedenn eine andere Person dazu zu bringen, sich auf mich einzulassen. Das ist auch einfach eine Menge verlangt, da ich mich nicht für einen einfachen Beziehungspartner halte und auch für viele Frauen zu quer laufe. In einer "nicht so festen" Beziehung, die durchaus mehr als schnödes Ficken beinhalten kann, fallen solche Dinge aber weniger ins Gewicht und ich denke mir oft, dass das für mich im Moment einfach passender wäre, als sich wieder 100%ig auf eine einzige Person längerfristig und bedingungslos einzulassen. Vielleicht auch eine Form von Kontrollzwang? Vielleicht einfach nur Feigheit? Ich denke selbst oft genug drüber nach, aber irgendwie sehnt sich mein Inneres einfach mehr nach Ausleben, Abenteuer, Sex, wobei ich eine Beziehung nie völlig ausschließen würde. Immerhin wäre es dumm, eine solche Chance zu verspielen, von der ich glaube, dass das Leben nicht viele für einen bereit hält. :zwinker:
 
M
Benutzer Gast
  • #7
Ich mache die Erfahrung auch seit einiger Zeit. Eine feste Beziehung anzustreben scheint für viele Männer einfach generell gar nicht mehr zur Debatte zu stehen - Unverbindlichkeiten sind da wohl die angenehmere Alternative, Mann kann daraus alle Vorteile ziehen, der Rest geht ihn nichts an. Und es liegt tatsächlich nicht nur in meiner Person begründet, sondern ich kenne einige Männer, die pauschal sagen, dass sie keine Beziehung wollen, völlig egal welche Frau ihren Weg kreuzt.

Die einzig mögliche Erklärung, die ich bislang für mich gefunden habe: Je älter man wird, desto bedeutender ist eine Beziehung, man will keine Zeit mehr verschwenden, keine Kompromisse eingehen. Viele Frauen Ende Zwanzig suchen schon gezielt nach dem Vater ihrer potenziellen Kinder und ich glaube, dass das für viele Männer gerade in der Kennenlernphase doch sehr abschreckend ist. Da wird man teilweise schief angeguckt, wenn man ihn nur fragt, ob er "später mal" Kinder will, als würde man ihn bei einem "Ja" direkt darauf festnageln wollen. :rolleyes:

Frauen wirken in der Hinsicht vielleicht manchmal etwas übereifrig und zielstrebig und Männer fürchten, sich so schnell festzulegen, also schieben sie dem Ganzen lieber direkt einen Riegel vor und wollen nichts Festes, damit es bloß nichts gibt, das "ernst" werden könnte. Soweit meine Theorie.

Andererseits habe ich dieses "Problem" auch schon mit Freundinnen besprochen und eine meinte doch tatsächlich, ich würde das ausstrahlen. Na super, One-Night-Stand-Aura und nix dahinter, oder wie? :confused:
Richtig plausibel klingt das alles nicht, aber wie gesagt, ich stelle diesen Trend auch mit Erschrecken fest.
 
K
Benutzer12443  (42) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #8
Danke für die Antworten. Ich dacht es mir schon ein wenig, dass mir mein Kopf das vormacht.

Lag es denn in der Absicht der Männer, dich so zu demütigen oder dir Schmerzen zuzufügen?

Nee, das glaub ich nicht. Beim Ersten hatte ich den Kontakt radikal abgebrochen, als ich merkte wohin es läuft und drei Monate später schrieb er mir sogar eine "Entschuldigungsmail" und bat mich, mich doch mal zu melden. Habe ich aber nicht. Ich war zu gekränkt. Beim Zweiten habe ich sehr lange versucht, seine Meinung zu ändern, womit ich mich natürlich immer tiefer in den Schlamassel bugsiert habe. Auch er hat mir oft gesagt, dass ihm das alles sehr leid tut, nur konnte er wohl aus welchen Gründen auch immer auch ewig nicht die Finger von mir lassen. Er würde mich ab und zu immer noch gerne sehen wollen, obwohl zwischen uns schon seit vielen Monaten nichts mehr gelaufen ist und auch nie wieder wird, das weiß er ganz genau.

Das Fürchterliche für mich war wohl irgendwie, dass zwar mein Körper, meine Hülle, für bestimmte Zwecke gewollt war. Der eigentlich wertvolle Teil, mein Innerstes, meine Liebe und Wärme und Fürsorge, mein Humor und mein Verstand aber nicht, obwohl ich diesen Teil selber viel beeindruckender finde und viel begehrenswerter. Ich habe mich gefühlt, als ob dieser "Wert" mir abhanden gekommen ist, hab mich gefragt, ob er eigentlich gar nicht da ist. Mir wurde sozusagen bestätigt, dass ich zwar hübsch, aber innerlich hohl bin. So habe ich das verstanden und das hat mich aufs Tiefste beleidigt.

Es ist wohl so, dass ich zwar (jetzt) nicht mehr traurig über den "Verlust" dieser Männer bin, ich aber über die Beleidigung einfach nicht hinwegkomme. Rational weiß ich natürlich ganz genau, dass man wundervolle Menschen treffen kann, in die man sich trotzdem einfach nicht verliebt, ist mir sogar selbst schon mal so gegangen und ich hab die Welt nicht mehr verstanden. Nur emotional dringt das nicht durch. Dieses mistige, nagende Gefühl, vielleicht, eventuell doch wertlos zu sein, will sich nicht verziehen, obwohl ich mittlerweile einen Partner habe, der mich offenbar doch zu schätzen weiß.

Aber diese Gedanken an diese Zeit, an diese Gefühle kommen immer wieder, fast täglich. Sie beeinflussen meine Reaktionen auf meinen Partner, denn wenn ich mich durch irgendwas, was er macht, erinnert fühle, reagiere ich eben vll falsch oder denke in die falsche Richtung. Oder wenn ich so eine Geschichte hier im Forum lese oder irgendwo anders mitbekomme, kommt sofort alles zurück. Dinge, die ich früher neutral gesehen habe oder nicht beachtet habe, lenken mein Denken jetzt immer in diese Richtung. Dadurch eben auch diese fast tägliche Erinnerung. Mir ist klar, dass das eben der Prozess der Verarbeitung ist. Es nervt aber halt.
 
L
Benutzer Gast
  • #9
Selbst wenn es "out" wäre sich fest zu binden, wärs mir egal. Wenn ich jmd liebe, dann liebe ich ihn und das geht auch außer meinen Partner niemanden etwas an, ob nun der Trend zu offenen Beziehungen, ONS oder so geht oder nicht.

Es tut mir sehr leid, dass dich das so mitgenommen hat. Du hast einfach schlechte Erfahrungen gemacht und ich kann verstehen, dass du nun denkst, dass alle so sind. :knuddel:
 
F
Benutzer9402  Meistens hier zu finden
  • #10
Hi klärchen,

erstmal tut es mir leid für Dich, dass diese Erfahrungen Dich so verletzt haben.

Ich selbst stelle diesen Trend nicht fest. In meinem Umfeld haben sich in der letzten Zeit einige Pärchen gefunden und die sind alle fest zusammen. Reine Sexbeziehungen in meinem Umfeld kenne ich nicht, wobei ich das nicht ausschliessen kann.

Für mich selbst kann ich sagen, dass ich auf jeden Fall einer Beziehung den Vorzug geben würde.

Namida schrieb:
Die einzig mögliche Erklärung, die ich bislang für mich gefunden habe: Je älter man wird, desto bedeutender ist eine Beziehung, man will keine Zeit mehr verschwenden, keine Kompromisse eingehen. Viele Frauen Ende Zwanzig suchen schon gezielt nach dem Vater ihrer potenziellen Kinder und ich glaube, dass das für viele Männer gerade in der Kennenlernphase doch sehr abschreckend ist. Da wird man teilweise schief angeguckt, wenn man ihn nur fragt, ob er "später mal" Kinder will, als würde man ihn bei einem "Ja" direkt darauf festnageln wollen.
Das kann ich bestätigen. Hatte auch schon Gespräche mit Freunden, die haben fast alle uniso gemeint, dass Gesprächsthemen wie Heirat und Kinder bei einem Date eher abschreckend wirken. Viele Männer fühlen sich dann wirklich darauf "festgenagelt".
 
Fuchs
Benutzer10855  Team-Alumni
  • #11
Das Fürchterliche für mich war wohl irgendwie, dass zwar mein Körper, meine Hülle, für bestimmte Zwecke gewollt war. Der eigentlich wertvolle Teil, mein Innerstes, meine Liebe und Wärme und Fürsorge, mein Humor und mein Verstand aber nicht, obwohl ich diesen Teil selber viel beeindruckender finde und viel begehrenswerter. Ich habe mich gefühlt, als ob dieser "Wert" mir abhanden gekommen ist, hab mich gefragt, ob er eigentlich gar nicht da ist. Mir wurde sozusagen bestätigt, dass ich zwar hübsch, aber innerlich hohl bin. So habe ich das verstanden und das hat mich aufs Tiefste beleidigt.

Vielleicht liege ich ja falsch, aber bist du dir sicher, dass lediglich dein Körper Anziehung auf diese Männer ausübte? Ich glaube, dass da so eine Art Verdrängungsmechanismus im nachhinein einsetzt, der dir beim Bewältigen eigentlich helfen soll: man sagt sich halt, dass der Arsch eh' nur den Körper wollte und nichts mehr. Alles nur Körper, sonst nichts weiter, meine ganze sonstige Persönlichkeit ist für den Müll und wird nicht gewollt! :mad:

Damit kann man es aber auch übertreiben, denn eine Frau die nur Körper bietet und nicht auch die von dir angesprochenen Eigenschaften wie Humor, Fürsorglichkeit und Intelligenz, die wirkt bei weitem nicht so begehrenswürdig und attraktiv. Von daher wollten dich diese Männer ganz sicherlich auch für diese Dinge. Sie wollten dich aber halt nicht als feste Partnerin, und dafür kann es - wie ich zu erläutern versuchte - viele Gründe geben, von denen nur wenige überhaupt mit dir zusammenhängen brauchen.

Den Schluß zu ziehen, dass dein Charakter zwangsläufig zu mies für "echte" Liebe sein muss (und das ist es letztendlich, wenn du dir einredest, dass das "du" nicht ausgereicht hättest, sie zu verzaubern) ist im allgemeinen wohl ein Fehlschluß.

Leider habe ich den Eindruck, dass es kein seltenes Missverständnis ist. Für mich bleibt es immer noch ein (äußerst wertvolles) Kompliment, wenn ich mit einer Frau schlafen will. Dass das dann als Beleidigung rüberkommen könnte, weil ich nicht sofort in unsterblicher Liebe entbrenne macht mir immer große Sorgen.
 
xoxo
Benutzer30217  Sophisticated Sexaholic
  • #12
Zuerst schreibst du "einer der beiden Partner" und dann sprichst du bloß noch von Männern. Ich bin auch eine Frau, die lieber offene statt monogame Beziehunge führt, dass tut weder meiner Liebe noch meiner Familienplanung einen Abbruch. Das ist nämlich alles zu vereinbaren.
 
D
Benutzer86779  (39) Sehr bekannt hier
  • #13
Ich denke das liegt an 3 faktoren:

1) Es geht "moralisch"
Früher waren affären sehr verpönt und wurden wenn überhaupt höchstens heimlich ausgelebt.

2)der individualismus
Heutzutage spielt das eigene leben einfach eine größere rolle. der berufliche stress ist gewachsen und auch die zahl an freizeitaktivitäten ist gewachsen. dadurch wird man selbst zum mittelpunkt und andere finden eher nur temporär im leben platz. dauerhaft wird eine andere person als nervig empfunden wenn sie der eigenen selbstverwirklichung im wege steht.

3)die entkopplung der sexualität von versorgung/familie
früher war die frau auf den mann zur versorgung angewiesen und hat deshalb dem mann nur sex "gegeben" wenn er sich monogam gebunden und ihr zugesichert hat sie zu versorgen. heutzutage ist sex davon entkoppelt und dadurch für beide geschlechter leichter verfügbar.

trotzdem lebt natürlich immer noch eine deutliche mehrheit aller erwachsenen menschen in monogamen beziehungen, tot sind diese also noch lange nicht.
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
Ich bin auch eine Frau, die lieber offene statt monogame Beziehunge führt, dass tut weder meiner Liebe noch meiner Familienplanung einen Abbruch. Das ist nämlich alles zu vereinbaren.

Aber DAS kann ich mir echt kaum vorstellen.
Eine offene Beziehung UND Kinder? Kennst du Leute, die das so handhaben?
Würdest du das deinen Kids auch offen vorleben?

---

Ich bin auch leicht "beziehungsgeschädigt".
In meiner ersten und bisher einzigen Beziehung habe ich zeitweise auch sehr gelitten. Starke Eifersucht, Verlustängste, Unsicherheit, fehlende Wertschätzung: All diese Dinge habe ich zum Ende hin gespürt. Und das war wirklich beschissen.
Und ich habe da auch wenig Lust darauf, das wieder zu spüren.

Anfangs ist in Beziehung alles immer wunderbar. Man entdeckt sich gegenseitig, man liebt sich, fühlt die Schmetterlinge. Aber mit der Zeit verblasst das alles. Es ist so SCHWIERIG, die Beziehung trotzdem noch lebendig zu halten und es müssen BEIDE daran arbeiten. Sobald sich nur noch einer für die Liebe einsetzt und der andere sie schleifen lässt, ist das Ende vorprogrammiert und der Partner, der sich so viel Mühe macht, leidet sehr.
Und das passiert doch immer sehr schnell.

In meinen Augen lebt es sich ohne Beziehung und mit einigen echten Freunden besser. Glaube ich.
Seinen Spaß, seine Streicheleinheiten, seine Abwechslung, seinen Sex und seine Erotik holt man sich bei der Affaire. Die ernsten Gespräche, den Trost, das Vertrauen holt man sich bei den besten Freunden.

Beziehungen können schon schön sein. Aber da steckt so viel Arbeit drin. Wahnsinnig viel Arbeit.
So ein Affairchen ist so viel leichter.

Leider kann man Verliebtheit ja nicht immer steuern.
 
L
Benutzer78109  (38) Sehr bekannt hier
  • #15
Für mich sind die Leute, die sagen, sie wollen keine Beziehung, einfach nicht verliebt genug.
Mag auch sein, dass Familie oder eine andere monogame Lebensweise nicht mehr in sind und immer mehr Menschen unabhängig und "frei" sein wollen, was ich persönlich dann eher traurig finde. Z.B. dann, wenn ich mir die Kinder angucke, die zwischen den Stühlen stehen, die keinen Halt mehr haben, weil die Eltern sich trennend und/oder wechselnde Partner haben.
 
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K
Benutzer12443  (42) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #23
Ich habe alle Beiträge, sorgfältig gelesen, vielen Dank dafür.

Was ich an mir habe, was diese Männer vll abgeschreckt haben könnte, weiß ich eigentlich schon. Ich hasse das Singledasein. Ich hasse es einfach, keinen festen Partner an meiner Seite zu haben. Es macht mir Angst, es laugt mich aus und es nervt mich. Ich ziehe die wohlige Wärme und Sicherheit einer festen Beziehung einfach vor und brauche jemanden, auf den ich mich verlassen kann. Manche Männer mögen das, manche...naja...das hatten wir ja schon. Wie gesagt, rational ist es ziemlich klar, was da los war. Nur gefühlsmäßig nicht. Mir kommt es vor, als wäre mir was weggenommen worden und das ärgert mich!

bei mir ist es tatsächlich so das ich keine lust auf eine feste beziehung habe. besonders dann nicht wenn ich merke das die betreffende frau auf der suche ist. und das kommt mir leider zu oft vor.

Aber genau das schnalle ich nicht. Da steht, du bist 40 Jahre alt...willst du in 20 oder 30 Jahren alt und verschrumpelt alleine im Bett frieren? Das ist so meine absolute Horrorvorstellung. Ich mein, das Leben ist als Single schon mit 30 nicht besonders witzig, obwohl es die beste Zeit des Lebens ist, man Familie, ne Menge Freunde und viele Gelegenheiten zum Spaß haben hat. Aber kannst du dir vorstellen, wie das mit 60 oder 70 ist? Wenn alle schon gestorben sind und man kann nicht mehr so, körperlich. Das ist die furchtbarste schrecklichste Angst, die ich habe.
Als wäre man der letzte seiner Art auf diesem Planeten. *bibber*
 
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Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #33
Meine Theorie ist ja, dass so was immer von der aktuellen Lebensphase abhängt. Es gab auch in meinem Leben Phasen, in denen ich überhaupt keinen Bock auf feste Beziehungen hatte - und da habe ich so was ähnliches auch überall sonst gesehen, so dass es mir wie ein Trend vorkam.

Als ich in eine andere Lebensphase kam und bereit war, sesshaft zu werden...

Nun, diese Phase hält noch an, aber ich habe den subjektiven Eindruck, dass der Trend sich umkehrt und sich überall Paare finden bzw. wir Paare kennenlernen, die auch schon seit vielen Jahren zusammen und immer noch recht glücklich damit sind.

***

Nennt sich subjektive Verzerrung, würde ich sagen, und hat nichts mit realen Trends zu tun.
 
S
Benutzer15054  (43) Benutzer gesperrt
  • #34
Ich habe in letzter Zeit in meinem Privatleben gemeint einen seltsamen Trend wahrzunehmen. Auch hier im Forum beim Lesen der Beiträge kommt mir das Phänomen gehäuft vor.

Und zwar geht es immer wieder darum, dass einer der beiden in eine sich anbahnende Beziehung verwickelten Menschen (in überwältigender Mehrheit das Männchen), zwar gerne ein paar schöne Stunden mit dem anderen Menschen verleben will, aber nichts Festes mehr angestrebt wird.

Meine Frage ist nun:

Ist das

a) tatsächlich so, dass feste Beziehungen und Familie irgendwie nicht mehr so in sind und dass man davor eher zurückschreckt? Haben echt so viele Männer keine Lust auf echte Liebe?`Liegt das in der männlichen Natur oder machen die Frauen was falsch? Wünschen sich Männer sich sowas echt nicht?

Also ich stelle mir solche Fragen auch, allerdings über Frauen. Ich bin schon oft auf Single-Frauen gestoßen, die explizit Interesse an mir bekundet haben, aber dann, als Nägel mit Köpfen gemacht werden sollten, sich nicht mehr gemeldet haben oder jedem Date ausgewichen sind. Solche Damen können mir auch den Buckel runterrutschen.

Ich würde auch sagen, dass wir es mit einer Vereinsamung der Gesellschaft zu tun haben. Auch deshalb, weil viele Leute immer intoleranter werden, Konflikte scheuen und aus jeder Mücke gleich einen Elefanten machen.
 
K
Benutzer12443  (42) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #35
Ich würde auch sagen, dass wir es mit einer Vereinsamung der Gesellschaft zu tun haben. Auch deshalb, weil viele Leute immer intoleranter werden, Konflikte scheuen und aus jeder Mücke gleich einen Elefanten machen.

Mhh, das sehe ich ähnlich. Es geht hier auch überhaupt nicht um Sex oder sowas. Es geht wirklich darum, anzukommen und zu Hause zu sein. Eine Familie zu haben. Ich finde das unglaublich wichtig, aber selbst aus den vielen Posts hier kann ich irgendwie rauslesen, dass offenbar gar nicht jeder so richtig nachvollziehen kann, was ich eigentlich genau meine.

Klar kann man auch alleine Spaß haben. Aber dadurch wird Leben doch wirklich vollkommen sinnfrei. Man ist zu nichts richtig nütze, man lebt einfach nur vor sich hin und hat seinen Spaß, macht vll Karriere. Aber der echte Sinn und Zweck ist doch dann irgendwie weg, zumindest wenn man dann wirklich alt ist und auch aus der eigenen Ursprungsfamilie nicht mehr viele übrig sind, um die man sich kümmern und sorgen und die man lieben kann.

Also, wie man sieht...ich werd nie verstehen, wie man alleine wirklich zufrieden sein kann. Wie gesagt, ich kann für mich selber sorgen und mir meinen Spaß machen. Aber das ist für mich nun echt keine Erfüllung.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #36
Mhh, das sehe ich ähnlich. Es geht hier auch überhaupt nicht um Sex oder sowas. Es geht wirklich darum, anzukommen und zu Hause zu sein. Eine Familie zu haben. Ich finde das unglaublich wichtig, aber selbst aus den vielen Posts hier kann ich irgendwie rauslesen, dass offenbar gar nicht jeder so richtig nachvollziehen kann, was ich eigentlich genau meine.

Klar kann man auch alleine Spaß haben. Aber dadurch wird Leben doch wirklich vollkommen sinnfrei. Man ist zu nichts richtig nütze, man lebt einfach nur vor sich hin und hat seinen Spaß, macht vll Karriere. Aber der echte Sinn und Zweck ist doch dann irgendwie weg, zumindest wenn man dann wirklich alt ist und auch aus der eigenen Ursprungsfamilie nicht mehr viele übrig sind, um die man sich kümmern und sorgen und die man lieben kann.

Also, wie man sieht...ich werd nie verstehen, wie man alleine wirklich zufrieden sein kann. Wie gesagt, ich kann für mich selber sorgen und mir meinen Spaß machen. Aber das ist für mich nun echt keine Erfüllung.

Nun, das ist eben deine Priorität und DEINE Sicht der Dinge... ich hab mir schon bei deinem letzte Post gedacht, du hast Panik davor mit 60 allein zu sein... was ist denn wenn der EINE EINZIGE Partner vor dir stirbt *holzklopfen* und du dann "alleine" bist?

Panische Beziehungssuche aus Angst vorm Alleinsein, weil man mit sich nichts anzufangen weiß halte ich persönlich für grundlegend falsch, und macht in meinen Augen auch unglaublich unattraktiv. Eine Beziehung kann dir nichts geben, das du in dir selbst vermisst.

Das nur als Anmerkung zu deiner Hauptmotivation zu einer Beziehung.

Dann möchte ich gerne in allen Punkten dem Fuchs zustimmen.
Ich bin quasi das weibliche Pendant dazu. Ich hatte eine wirklich schöne Beziehung die ziemlich schmerzvoll endete. Ich persönlich brauche keinen zweiten Menschen, um vollständig zu sein und bin mit mir allein ziemlich glücklich und zufrieden. In der Theorie hat eine Beziehung wirklich schöne Seiten, aber es ist alles unglaublich kompliziert, man macht sich viele Probleme die man alleine nie hätte. Für Menschen, die eben KEINE Angst vorm Alleinsein haben, sondern das im Gegenteil genießen, stellt sich die Frage, wozu das Drama Beziehung eingehen, wenn man auch ohne glücklich ist.
Das was fehlt, die Zärtlichkeiten, das Körperliche etc kann man aus Affären wunderbar bekommen, und den Halt und das Vertrauen bei guten Freunden.

Um eine Beziehung, die man also eigentlich weder sucht noch braucht trotzdem einzugehen, muss wirklich alles stimmen. Inklusive richtiger Verliebtheit, gemeinsamer Interessen, Spannung, charakterliches Zusammenkommen... all das. Wenn das nicht so ist verzichtet man auf eine Beziehung.
So ist es zumindest bei mir. Das ist dann keine Verzicht sondern eine Erleichterung.

Klar gibt es auch welche, die generell nichts gegen Beziehungen haben und auch schon gern eine hätten, aber nichts dafür tun möchten, bzw das beste von allem mitnehmen möchten. Eine Frau die in sie verliebt ist und die unverbindliche Freiheit. Das ist gemein, da stimme ich dir zu.
Ich persönlich spiele IMMER mit offenen Karten, und wenn der Mann nicht möchte, wäre ich die letzte die es ihm übel nimmt. Bei mir weiß er immer von vornhinein, worauf er sich einlässt. Ich heuchle nie Gefühle wo keine sind.

Ich möchte nochmal betonen, dass für mich weder eine Partnerschaft noch eine Familie die einzige Erfüllung und den Weg zum Glück darstellt. Ich fühle mich damit nur selten wohl, und bin mit mir selbst und einigen guten Freunden vollauf zufrieden.

Es ist nicht sehr nett, das, was für einen selbst Sinn macht auch andern zu unterstellen, und wenn diese andrer Meinung sind, sie nicht ernstzunehmen, weil sie es einfach nicht verstanden haben. Noch dazu, diese Ablehnung auf sich persönlich als Mensch und Charakter zu beziehen, und dann anzuklagen.
Vielleicht will ich mich um niemanden kümmern müssen, vielleicht will ich einfach das tun was ich will genau dann wann ich es will?
Es gibt nunmal unterschiedliche Prioritäten im Leben, womit wir wieder beim Anfang wären... Ich verstehe was du meinst, sehr gut sogar, ich empfinde nur einfach nicht so.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #37
Es geht hier auch überhaupt nicht um Sex oder sowas. Es geht wirklich darum, anzukommen und zu Hause zu sein. Eine Familie zu haben. Ich finde das unglaublich wichtig.

Wenn jemand mir beim Kennenlernen diese Einstellung vermittelt hätte, wäre ich weggelaufen. Dann hätte ich nämlich das Gefühl gehabt, dass es ihm nicht um mich als Mensch geht, sondern um eine Funktion, die ich in seinem Leben erfüllen soll. Ich will aber mehr sein als nur eine Funktion ("Zuhause und Familie") in seinem Leben.

Jetzt will ich so was alles auch :zwinker:. Aber ich will es mit diesem Mann - der immer Respekt vor meiner Freiheit hatte. Und meine Freiheit brauche ich nach wie vor auch. Genau, wie ich einen Mann brauche, der auch in der Lage ist, ohne mich frei zu sein.

In dem Moment, wo man ohne den anderen unvollständig ist und ihn "für die eigene Lebensplanung braucht", da nimmt man viel mehr als man geben kann. Das finde ich viel egoistischer bzw. ich-bezogener als die Fähigkeit, auch alleine ein vollständiger Mensch zu sein und sein Leben eben auch alleine leben zu können. Und ich kann jeden verstehen, der sich nicht auf eine Partnerschaft einlassen will, in der der andere hauptsächlich fordert.

***

Guck mal, bei all den Sachen, die du da beschreibst... Da schreibst du nur über Sachen, die du haben willst. Ein Zuhause. Sicherheit. Geborgenheit. Jemand, der dich nie verlassen darf. Kinder. Demzufolge vermutlich auch Geld, das er verdienen soll, während du zu Hause bleibst. Das alles am besten ohne Sex.

Wenn jemand in der Kennenlernphase von mir verlangen würde, mich darauf festzulegen, ihm all diese Dinge zu geben... Dann würde ich auch weglaufen. Das hat doch nichts mehr mit Partnerschaftlichkeit und gegenseitigem Respekt zu tun - Dingen, die ich wiederum ganz klar von einer Beziehung erwarte!
 
Z
Benutzer84394  Verbringt hier viel Zeit
  • #38
Ich verstehe dein Problem nicht ganz. Bist du vielleicht bloß gekränkt, weil du gemerkt hast, dass du trotz deiner tollen Hülle und deines tollen Inneren Männer nicht nach belieben an dich binden kannst ?
Dir da eine Art von Allmacht einzubilden wäre doch sowieso absurd.

Für manche Männer bist du nunmal interessant, für andere vielleicht hübsch, aber langweilig.

Das ist geht doch jedem so.

Zudem hast du doch einen Freund, bist also wohl nicht für jeden "wertlos".

klärchen schrieb:
Das ist die furchtbarste schrecklichste Angst, die ich habe.
Als wäre man der letzte seiner Art auf diesem Planeten. *bibber*

Es gibt sowieso keine Sicherheiten. Dein Partner kann dich mit 40 oder 50 verlassen oder vielleicht auch sterben.
Dann stehst du wieder da. Das Leben kennt wohl wenige feste Größen. Gerade in zwischenmenschlichen Beziehungen.
 
D
Benutzer86779  (39) Sehr bekannt hier
  • #39
Also ich stelle mir solche Fragen auch, allerdings über Frauen. Ich bin schon oft auf Single-Frauen gestoßen, die explizit Interesse an mir bekundet haben, aber dann, als Nägel mit Köpfen gemacht werden sollten, sich nicht mehr gemeldet haben oder jedem Date ausgewichen sind. Solche Damen können mir auch den Buckel runterrutschen.

Ich würde auch sagen, dass wir es mit einer Vereinsamung der Gesellschaft zu tun haben. Auch deshalb, weil viele Leute immer intoleranter werden, Konflikte scheuen und aus jeder Mücke gleich einen Elefanten machen.

Wobei sich die frage nach ursache und wirkung stellt.

Ist es denn wirklich so, dass die leute egoisitischer, einzelkämpferischer und selbstfixierter sind oder ist es so, dass die finanzielle unabhängigkeit diesen "egoismus" erst geschaffen hat.

denn durch die emanzipation sind die partner nunmal finanziell unabhängiger. besonders die frau vom mann, aber auch andere gruppen sind nicht mehr so abhängig voneinander (wie z.b früher grossfamilien oder sogar stammesgemeinschaften).

IMO hat diese unanhängigkeit die individualgesellschaft mit der selbstverwirklichung als höchstem ziel ihre wurzeln in der finanziellen unabhängigkeit.

früher waren beziehungen notwendig um zu überleben. heutzutage sind beziehungen ein "hobby" das man sich nimmt wie es passt um das leben zu verbessern. das hat ja auch was positives, da es weniger finanzielle abhängigkeiten gibt.

waren die leute früher wirklich weniger egoistisch? Ich könnnte mir vorstellen, dass viele menschen von damals auch lieber so einen "egoistischen" lebensstil geführt hätten, aber die finanzielle abhängigkeit hat das oft verhindert. ich glaube viele beziehungen waren damals nur scheinbar stabiler.

die konflikte gab es auch, nur wählt man heute eher die trennung als lösung (weil die beziehung ja hobby ist und man im hobby nur ungern stress und arbeit hat-das gibt es ja im beruf schon mehr als genug) während das damals finanziell meistens nicht drin war.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #40
waren die leute früher wirklich weniger egoistisch? Ich könnnte mir vorstellen, dass viele menschen von damals auch lieber so einen "egoistischen" lebensstil geführt hätten, aber die finanzielle abhängigkeit hat das oft verhindert. ich glaube viele beziehungen waren damals nur scheinbar stabiler war.

Auch damals gab es Bordelle und heimliche Geliebte :zwinker:. Aber es war halt nicht möglich, eine sehr unglückliche Beziehung in Ehren zu beenden. Frauen mussten auch bei prügelnden und schlagenden Ehemännern bleiben, die Vergewaltigung in der Ehe war kein Straftatbestand...

Und wenn eine Frau bei ihrem Mann blieb, weil sie ansonsten ihren Lebensstandard und ihre gesellschaftliche Position massiv verschlechtert hätte... Dann hat das in meinen Augen auch nichts mehr mit Liebe zu tun, sondern mit Egoismus. Ist ja auch legitim. Aber ich bin froh, dass es heute Alternativen dazu gibt. Ich finde Liebe viel zu schön, um sie durch finanzielle Abhängigkeit zu ersetzen.
 
Subway
Benutzer54399  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #41
Hallo ich bin Micromini
Hast du es schon mal mit Miniröcken probiert

Warum geht das an mich?

Also ich glaube nicht, dass mir ein Minirock steht... denke ich hab da einfach nicht die Beine für.
 
K
Benutzer12443  (42) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #42
Guck mal, bei all den Sachen, die du da beschreibst... Da schreibst du nur über Sachen, die du haben willst. Ein Zuhause. Sicherheit. Geborgenheit. Jemand, der dich nie verlassen darf. Kinder. Demzufolge vermutlich auch Geld, das er verdienen soll, während du zu Hause bleibst. Das alles am besten ohne Sex.

Na du, da hast ja ganz schön tief in die Vorurteilskiste gegriffen. Also erstens, ich liebe Sex, ich könnte nicht ohne leben. Und ein Leben ohne auf eigenen Beinen zu stehen, kann ich mir auf keinen Fall vorstellen. Ich werde nie, nie freiwillig in die Situation kommen, materiell abhängig von jemandem zu sein. Außerdem schätze ich meinen Job und die sozialen Kontakte, die er mit sich bringt doch sehr. Es geht mir um das "Gefühl", dass man zu Hause ist. Es ist nur ein Gefühl, etwas komplett emotionales, inneres.

Ach, ich weiß doch auch nicht. Ich kenne es einfach nicht anders. Aber ich lerne es langsam kennen. 1,5 Jahre war ich ganz alleine und nun habe ich einen Mann, der auch ganz lieb zu mir ist, aber ganz anders, als ich es eben kenne. Das, was ich jetzt habe, lerne ich langsam zu schätzen. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, wenn man zwar liebt und geliebt wird, sich aber trotzdem allein durchkämpfen muss im Alltag.

Das was fehlt, die Zärtlichkeiten, das Körperliche etc kann man aus Affären wunderbar bekommen, und den Halt und das Vertrauen bei guten Freunden.
Diesen Halt fühle ich leider nicht so richtig. Bei mir war es immer so, dass der Partner mir weitaus näher gestanden hat, als irgendwer sonst. Und die Freunde haben ja auch ihre Familien/Partner.

Naja, Fakt ist, ich bin wohl einfach mal extrem verwöhnt worden. Konnte ja nicht gutgehen :grin:

Ich wollte übrigens keinem auf den Schlips treten mit vielleicht nicht immer 100% wohlüberlegten Worten und ich habe mittlerweile zumindest den Dunst einer Ahnung davon, dass man in Beziehungen auch entgegengesetzt zu meinen so verdammt miese Erfahrungen machen kann, dass man das erstmal lieber lassen will. Ich finds trotzdem schade, weil felsenfest davon überzeugt bin, dass wenn man liebt und geliebt wird, man viel größeres Glück erfährt als allein.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #43
weil felsenfest davon überzeugt bin, dass wenn man liebt und geliebt wird, man viel größeres Glück erfährt als allein.

Damit hast du in jedem Fall Recht. Was immer "Liebe" jetzt ist - ich habe schon viel Mist erlebt, der sich auch Liebe nannte und was ganz anderes war.

Ich glaube, viele Menschen haben wie ich in Beziehungen schon erlebt, dass sie etwas Liebe nennt und in Wahrheit eben nur Klammern, Angst vorm Alleinsein, Streben nach Sicherheit und Angst vor Veränderung ist. Und auf all diese Sachen haben sie dann halt keine Lust mehr. Da geht es gar nicht darum, die Liebe als solche abzulehnen - sie wird halt nur nicht als erstrebenswertestes Ziel von allen gesehen, weil man auf der Suche danach eben in so vielen Irrwegen landen kann. Womit wir wieder bei deiner Ausgangsfrage und der Suche nach Antworten darauf sind.

Das hat nichts mit Oberflächlichkeit oder Egoismus zu tun. Ich habe hier vielleicht auch ein bisschen mit harten Geschützen geschossen, weil es mir halt nicht gefällt, wenn eine Einstellung "meine Freiheit ist mir wichtig und wer mich liebt, liebt auch meine Freiheit und Wandlungsfähigkeit oder lässt es halt" als egoistisch und oberflächlich abgetan wird. Es ist nicht egoistisch. Es hat nur was damit zu tun, dass man sich weigert, sich selbst zu verleugnen, um die Illusion von Liebe zu erhalten.
 
EndlessPain84
Benutzer100557  Meistens hier zu finden
  • #44
, ich sage dazu weder a) noch b), also weder ja noch nein.
Klar würde ich gerne eine Beziehung habe, und auch gerne eine Familie, aber meine derzeitig Situation,privat sowie beruflich würde mir das wahrscheinlich eher nicht erlauben.
Trotzdem bin ich auf der suche,wenn man sich eine Beziehung wünscht dann kann man auch eine finden.

Aber ich merke auch persönlich gerade im Freundes/Bekanntenkreis das der "Trend" in richtung alleine sein geht, wobei ich stark anmerken muss das es nicht nur die männelichen Kandidaten sind dich ich kenne sondern genau so die weiblichen. Es hält sich quasi die waage,zumindest bei denen die ich kenne.
 
S
Benutzer69138  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #45
Ich schreibe mal meine Erfahrungen:

Ich hatte mehrere Phasen in meinem Leben, in denen ich nur Männer kennen gelernt habe, die nichts festes wollten.

Ich glaube, dass ich diese Männer (unbewusst) angezogen habe.

Ich habe mir damals wahnsinnig eine Beziehung gewünscht und war allein sehr unglücklich. Klar, ich habe zu dieser Zeit auch gelebt, ich habe meinen Job gemeistert, Hobbies gepflegt, Freunde getroffen und gelacht. Aber ich war nicht glücklich. Die Sehnsucht nach einem Partner hat mich nachts fast umgebracht.

Unbewusst war ich aber nicht soweit, eine Beziehung einzugehen. Es war nicht die Zeit dafür, ich hatte innerlich zu viele Baustellen.

In diesen Zeiten habe ich viel gedatet.... Teilweise 3 Männer pro Woche. Mir hat es nie an Dates gemangelt, ich bin hübsch und offen, die Männer fliegen auf mich. Dennoch: 90% haben klar gesagt: ich glaube, ich kann/will mich auf Beziehungen nicht einlassen.

Ich kann mich in deinen Worten wiederfinden. Das Gefühl, "die wollen nur meinen Körper". Sei es für Sex, oder als Eroberung zum Herzeigen. Es ging scheinbar nicht um mich, um das, was mich als Mensch ausmacht.

Die Wende kam, als ich mich innerlich veränderte. Ich wendete mich mehr mir selber zu. Fing an, mehr auf meine Bedürfnisse zu achten, mir explizit gutes zu tun und meine Minderwertigkeitsgefühle aus der Kindheit zu bearbeiten. Ich trauerte bewusst darum, alleine zu sein, arbeitete aber parallel aber an meinem Wert und meinen Minderwertigkeitsgefühlen. Ich erarbeitete mir Klarheit darüber, was ich von einer Partnerschaft wirklich erwartete und was ich zu bieten hatte.
- Wie stelle ich mir Partnerschaft vor?
- Was ist das besondere daran, mit mir eine Partnerschaft zu haben?
- Wie muss ein Mann sein, dass er mir gefällt und ich ihm gefalle? (vom Optischen angefangen bis zu den Werten, der Spiritualität, dem Konfliktverhalten, der Zukunftsplanung.... etc...)
- Welche Punkte an mir kann ich ändern/verbessern, damit eine Partnerschaft geligt, wie ich es mir wünsche?

Ich reflektierte, welche Eigenschaften an mir innerhalb einer Partnerschaft störend sein könnten und fing- unabhängig von einem Mann- an, hinsichtlich dieser Punkte an mir zu arbeiten. Ich wurde wählerischer und meine Wünsche präzisier. Durch die Arbeit an mir, fühlte ich mich auf eine gewisse Weise, als wäre ich bereits in einer Beziehung. Zu mir selber. Urplötzlich kamen die "heiratswilligen". Als hätte man einen Schalter umgelegt. Aber da war für mich kein passender dabei.

Dann wiederum kam eine zweite Wende. Ich akzeptierte es, alleine zu sein. Ich hatte das alleinsein genug betrauert und gleichzeitig genug vom Daten. Die Arbeit an mir selbst zeigte erste Erfolge und das führte zu immer mehr Momenten, in denen ich glücklich war - selbst produziertes Glück.

Ich zog mich zurück und fing an, die Zeit mit mir selber immer öfter zu genießen. Ich ließ mich nicht mehr anquatschen, löschte meine Internet-Date-Profile und zeigte kein Interesse mehr, wenn ich nach Dates gefragt wurde. Ich beendete meine Dauer-Affäre und aktzeptierte dass alleine sein als Zeit im Leben, in der es nur um mich geht.

Als es mir gerade gar nicht ins Konzept passte, wollte mein Freund mich unbedingt haben und eine Beziehung mit mir beginnen. Ich sagte Ja zu ihm, weil ich das Gefühl hatte, dass es wirklich stimmt mit ihm... nicht, weil ich nicht alleine sein wollte.

Auch innerhalb einer Beziehung gibt es Nähe- und Distanzphasen.
Ich sehe die Zeiten, in denen ich auf mich gestellt bin, als Möglichkeit die Beziehung zu mir selber zu pflegen und zu hegen.
Mein zu Hause im Inneren erschaffe ich mir selbst. Meinen Partner lade ich zu diesem inneren zu Hause mit ein.
 
K
Benutzer12443  (42) Meistens hier zu finden
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  • #46
SandraChristina: Ich danke dir für den wunderbaren Beitrag. Ich denke, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich weiß eigentlich selber irgendwie, dass es sich darum gedreht hat und auch noch dreht.
Dennoch gibt es bei mir einen kleinen, aber entscheidenden Nachteil oder nenn es Problemchen oder wie auch immer. Du hast diese Entwicklung mit Anfang 20 begonnen, da ist es leicht, sich selbst Zeit zu geben. Ich werde in drei Tagen 30. ^^ Versteh mich nicht falsch, ich finde, das ist ein wunderbares Alter. Aber ich möchte gerne zumindest ein Kind. Sehr gerne. Und ich habe ein bißchen Angst, dass das nichts mehr wird. Ich war nur eher einfach nicht soweit. Ich war immer schon kindlich, innerlich jünger als mein Perso sagt. Und auch äußerlich traut man mir mein Alter halt nicht zu. Aber die Biologie kann man nicht bescheißen. Es tickt, verstehst du? Ganz laut.
Ich möchte eine Familie und werde nun ewig nicht erwachsen, um damit zu beginnen. Das frustriert mich.
 
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