• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Lästernde, nervige arbeitskollegin, wie distanzieren? (social skills xD)

Vanilladonut
Benutzer169149  (28) Benutzer gesperrt
  • #1
Hey ihr lieben!

Ich habe seit Mitte Mai einen "neuen" Job im Büro.

Diese eine, meine Kollegin am Tisch neben mir, hört einfach nicht mehr auf zu reden. Sie schwallt mich den ganzen Tag zu und wenn ich es nicht endlich schaffe, abzuschalten, werde ich irre. Wenn es gerade echt nicht geht, dann sage ich ihr, dass ich weitermachen muss - das geht also klar und ist nicht mein direktes Problem.

Mein Problem ist eher, dass sie sehr distanzlos ist, ebenso auch direkt. Sie ist älter als ich, noch unter 30. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie sich wie 12 benimmt und manchmal wie 50.

Sie nörgelt und schimpft über alles. Nichts ist ihr genehm, viel geht es da um private Dinge aus ihrem Leben. Viel aber auch um die Firma. In keiner Arbeit, die sie je hatte war es so wie hier, es ist alles blöd, die anderen sind alle doof, X ist zu langsam, Y zu faul,... sie kritisiert Kollegen (auch mich), kümmert sich viel darum, wie andere (auch ich) arbeiten und ob sie das richtig machen. Verbessert ungefragt (wenn wir einen Fehler machen, ist es zu dem Zeitpunkt wo er auffällt eh schon wurscht,weil zu spät- ausbügeln geht nicht mehr, wenn es nicht um Bankdaten von Kunden geht, ist es aber oft kein Problem, wenn es ein Problem ist, dann gibts feedback von den Vorgesetzten). Das ständige schimpfen zieht total runter. Das lästern über Kollegen bringt mich in einen unangenehmen Zwiespalt. Ich lästere nie mit, denn eines habe ich gelernt: "Wer mit dir lästert, lästert über dich"

Sie macht auch ständig Dramen um irgendwas, Urlaubsplanung z.B. Sie hört nicht auf, Dinge totzuquatschen und hätte dann gerne, dass andere dumm da stehen, dann wenn sie sich um Kopf und Kragen geredet hat,.. da sind dann die anderen doof. Diskussionen sind nicht möglich. Sie hat immer Recht. wenn sie merkt, dass sie nicht weiter kommt, geht das typische "Ach, interessiert mich doch nicht, ABER..." los. Und dann beginnt alles von vorne.

Diese Frau ist anstrengend. zu 95% triggert sie mich. Aber ich lasse nur 5% davon durchscheinen. Heißt, ich schlucke das einfach runter, freue mich auf Feierabend, und dann ist das für mich erledigt. Aber manchmal kippe ich rein und versuche, meinen Standpunkt klar zu machen (was aber nichts bringt, denn sie hat immer recht und wenn nicht, muss sie trotzdem das letzte wort haben). Die letzte Diskussion hat dazu geführt, dass sie mich zwei stunden(waren tolle 2 stunden!) ignoriert hat und ich dachte tatsächlich darüber nach, dass ich besser hätte nichts sagen sollen.

So. Es ist Sonntag, mir ist langweilig. Was mache ich mit der Person, wie kann ich mich auf persönlicher Ebene distanzieren (Privatgespräche über mich/sie als reduzieren.) ohne selbst Kindergarten und Dramen zu machen? Eine Verhaltensänderung wird ihr ja auffallen. Sie einfach ignorieren "kann" ich nicht. Wegsetzen kann ich mich nicht.

Musik hören fällt flach. Das toleriert der Chef nicht. Wie also kann mann "nett" sein aber dennoch seine grenzen abstecken? Ich meine, von den anderen Kollegen im Büro weiß ich auch gerade mal wie sie mit Vornamen heißen und was ihre Aufgabe ist und da gibts nix doofes dazwischen.

Und wie um alles in der Welt kann man selbst gelassener werden, dass es einen einfach nicht mehr juckt, wenn man dumm stehen gelassen wird. Mir ist sowas oft unangenehm und ich bin dann die, die "arschkriechen" kommt.. toll, hm? Ich denke, dass da der Ursprung meines Problemes begraben liegt.

Ach.. warum ich überhauuupt so viel "Kontakt" zugelassen habe: ich konnte von ihr profitieren, sie "sah" meine schwächen und hat mir da auch viel den Einstige erleichtert. Tatsächlich konnte ich von ihr ein paar wichtige Dinge lernen, liegt eben an ihrer direkten Art. Frei nach dem Motto: "Scheiß dir nix, dann fehlt dir nix!" Ich neige dazu, immer lieb und höflich zu sein und "ja und amen" zu sagen, dinge hinzunehmen wie sie sind. Sie stellt sich auf die Füße und sagt was sie sich denkt. Sie überblickt die Konsequenzen dabei nie - ich schon, aber ich konnte mich dank ihr schon paar mal auf die Füße stellen und mein Arbeitsleben wurde leichter. Darauf bin ich stolz und ich bin in den vergangenen Wochen und Monaten gefühlt gewachsen :grin:

Sorry für Wall of Text, mehr kürzen geht nun aber echt nicht :tongue:
 
aglaia
Benutzer174836  Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Kann Dein Grundproblem verstehen, gibt immer wieder so Menschen die wie eitrige Pickel sind im Job.

Aber des Rätsels Lösung ist nicht wie du sie geändert bekomsmt oder dich distanzierst.

Wenn nämlich...

Diese Frau ist anstrengend. zu 95% triggert sie mich.

... das so ist, dann solltest du dir aber schleunigst Hornhaut auf den Nervenbahnen wachsen lassen. Sonst hast du ein hartes Leben vor dir.

Insofern würde ich sie als Testsubjekt nehmen, um dir selber ein bißchen achselzuckende Wurschtigkeit anzutrainieren. Exposure therapy und so. Mann fürchtet Schlangen, Mann zieht nach Australien, Mann lebt in einem Haus aus Schlangen mit Fußboden aus Schlangen, Möbeln aus Schlangen, Besteck aus Schlangen, Mann sind Schlangen irgendwann wurscht.

Und wie um alles in der Welt kann man selbst gelassener werden, dass es einen einfach nicht mehr juckt, wenn man dumm stehen gelassen wird. Mir ist sowas oft unangenehm und ich bin dann die, die "arschkriechen" kommt.. toll, hm? Ich denke, dass da der Ursprung meines Problemes begraben liegt.

Ja, deine Angst vor dem "über mich könnte gelästert werden" (kannst eh nicht verhindern), deine selbst beschriebene Jasageritis, das zurückkrabbeln und "arschkriechen" kommen haben einen gemeinsamen Nenner und der heißt Selbstbewusstsein und Konfliktscheue. Und das solltest du angehen, nicht motzende Kollegen, die es eh immer wieder gibt.

Du solltest diese Kollegin, die ja hilfsbereit ist und dir auch geholfen hat dich auf die Hacken zu stellen, eher als Coach in dem Bereich sehen und vielleicht kannst du sie im Thema Langfristperspektive coachen. Werdet "Verbündete" statt "Feinde"
 
maplan
Benutzer22359  (40) Beiträge füllen Bücher
  • #3
Letztendlich gibt es zwei Möglichkeiten: Ignorieren, was im wesentlichen akzeptieren gleich kommt oder konfrontieren. Das Risiko ist, das du mit letzterem für langfristige Probleme sorgen kannst, aber es wird auch das einzige sein, was dir Ruhe beschert. Social punishment ist meist der Einstieg in Konfrontation. Anstatt ignorieren ein verächtliches Kopfschütteln kann Menschen schon sehr hart treffen. Das kann man natürlich steigern indem man konsequent immer die gleichen antworten gibt bis hin die Person dem Spot freizugeben. Der Grad zum Mobbing ist da bei allem aber sehr schmal, und die Möglichkeit das sie austickt und dir das Leben im Unternehmen zur Hölle macht gegeben. Aber bei so manchen Leuten die gerade in Rage sind ht so manch Schock („Oh schau mal, da ist ein Eichhörnchen!“) geholfen.
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #4
Im Job halte ich es schon immer mit:
"Kill 'em with kindness".
Ich bin nett und höflich, distanziere mich aber zudem.

Wenn mich jemand zutextet, dann sage ich auch schon mal "Entschuldige, aber ich muss mich hier konzentrieren, deshalb mag ich jetzt nicht (über privates) reden."

Ich habe auch schon diverse Formen von Mobbing durch, über mich wurde auch schon mehr als einmal gelästert, ich ignoriere das bis zu einem gewissen Grad. Ich habe auch schon einzelne Personen direkt angesprochen, aber wie es so ist, da hat ja keiner Lust auf eine direkte Konfrontation.

Ich stehe da einfach über Allem, ich bin auf Arbeit, ich suche da keine Freunde, ich arbeite. Und das mache ich gewissenhaft.
Ich bin immer höflich und biete so wenig wie möglich Angriffsfläche, was meinen Job angeht. Menschlich kann ich auch durch Höflichkeit meine Antipathie ausdrücken und das tue ich bei entsprechenden Personen auch - aber eben immer so, dass man mir nicht an den Karren pissen kann.

Hilft natürlich, dass ich keinen "will to please" habe. Andere Menschen interessieren mich wenig und auch deren Meinung über mich interessiert mich wenig. Ich weiß, dass lästerne Menschen sehr viel eigene Probleme haben, um sich so hervor zu tun. Meistens sind das auch die, jobtechnisch nicht so viel leisten, wie Andere.

Ich kann da nur vorschlagen, dass man selbst sich ein hartes Fell zu legt und versucht, das alles nicht so an sich heran kommen zu lassen. Job machen, nach Hause gehen, abschalten.

Natürlich arbeite ich auch am liebsten in einem Arbeitsumfeld, wo man sich zumindest neutral begegnet, aber das liegt ja leider nicht nur in meinen Händen.

Wenn man höflich und nett zu jemanden ist, kann ich aber bestätigen, dass man damit weniger Angriffsfläche bietet. Ab und zu ein Kompliment zu machen hilft auch Wunder. Das sollte aber ernst gemeint sein, sonst wäre es auch wenig authentisch. Aber ich finde an jedem Menschen etwas nettes, dass bricht manchmal auch das Eis. :smile:
 
VersatileGuy
Benutzer162572  dauerhaft gesperrt
  • #5
Ich hatte einen ähnlichen Fall, bei dem ich mir regelmäßig totalen Schwachsinn anhören durfte. Dass der Kollege damals eine sehr geringe Meinung von mir hatte war für mich i.O., da es auf Gegenseitigkeit beruhte.

Als er mich mal für locker 20 Minuten zutextete, wie inkompetent ich denn wäre, und dass er mir so wenig zutraut, habe ich einfach nur mit "Verstehe" geantwortet.

Wenn mich jemand so nervt, dann gibt es abgesehen von professioneller und notwendiger Kommunikation eben gar keine.

In dem Fall war der Kollege dann so eingeschnappt, dass er mich schon fast dazu genötigt hat, etwas zu sagen. Er hat eben Kontra gebraucht, um seine Fehde zu rechtfertigen.

Es gibt kaum etwas schlimmeres für solche Menschen als dass ihr Frust ins leere läuft.

Soll sie reden, du musst ja nicht zuhören. Ab und an ein "Mhm." oder eine belanglose Rückfrage, und sie redet sich in eine Schleife.
Du wirst dann einfach uninteressant als Gesprächspartnerin.
Und vermutlich auch zum Objekt des Lästerns.

Aber so what, wenn jemand so bei der Arbeit lästert ist die einzige Person, die ihr Gesicht verliert, deine Kollegin.

Aus meiner Sicht sollte man solchen Menschen eben so wenig Angriffsfläche geben wie möglich.

Wie sieht dein Chef die Sache? Bekommt er das überhaupt mit?

In meiner Firma gibt es ein "Compliance - Handbuch", in dem alle möglichen Fälle geregelt werden. Falls es so etwas gibt, würde ich nicht zögern, darauf zu verweisen.
 
Vanilladonut
Benutzer169149  (28) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #6
Danke mal für eure Ansichten! Damit kann ich auf jeden fall was anfangen und mit arbeiten.

Ja, mir ist bewusst dass es an meiner eigenen Einstellung mit-liegt. Ich kam immer gut durchs leben, wenn ich leute um mich hatte an die ich mich "hängen" konnte - mit dem Strom schwimmen, man fällt dadurch nicht auf. Wenn man aber immer nur lieb und nett ist, läuft man gefahr, ausgenutzt zu werden.

Bis auf den Zwischenmenschlichen Kram mit dieser Kollegin klappt es in der Firma ganz gut. Ich weiß einfach nicht, wie ich sie händeln soll. Dass sie über mich lästert, (sind aber soweit ich weiß eher dumme kleinigkeiten, wenn ich mich umdreh sagt sie zu den anderen sie versteht mich in punkt yx nicht weil... und plaudert irgendwas aus xD nix wildes) weiß ich, aber da die anderen Kollegen mit ihr die gleichen Probleme haben wie ich, stößt sie da nicht auf viele Zuhörer, direkt Kontra erfährt sie aber von niemandem. Man geht ihr einfach aus dem Weg. Meiner Erfahrung nach, ist das bei solchen Personen oft eh besser, es ist ja so, dass sie es ohnehin besser weiß und wenn alles nichts mehr hilft fährt sie die "du bist immer gleich angepisst" schiene.

Ich habe ein paar leute in der Frima über mir. Der Chef von dem ganzen Laden ist nicht so oft zugegen und bekommt da auch kaum etwas mit und ich glaube auch, dass es ihn selbst noch länger nicht interessiert. Aber sogar er geriet quasi mit der Kollegin schon "aneinander" weil sie ihm erklären wollte, sie bekommt zu wenig Gehalt oder ihr ist es an ihrem Sitzplatz zu kalt (und deswegen durfte keiner bei 35 grad aussen temp. die Klima einschalten) usw. er war da schon sehr direkt mit seinen ansagen.

Dann gibt es noch eine Teamleitung und eine mini-Teamleitung. Die Mini Teamleitung hat anfangs versucht was dagegen zu tun, aber das fruchtet nicht so. Sie bat darum, wann immer die Kollegin lästert oder was doofes sagt, solle man ihr sagen "wende dich an name-der-mini-Teamleitung".

Aber Naja.. es ist halt alles sehr familär dort, alle sind per Du..Mit der einen Kollegin, die, die meine Kollegin ignoriert, habe ich aber abgesprochen, dass wir da irgendwann, wenn das zu bunt wird (die weihnachtsurlaub planung ist ein einziges Drama...) zur Teamleitung sollten. Die ist über die Geschehnisse im Büro informiert, sieht aber noch keinen Handlungsbedarf - ja warum auch? Es wird ja gesehen, dass wir uns alle gut verstehen.. hmmm.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren