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Liebt immer einer mehr?

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Benutzer177200  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo zusammen

Es geht um mich (29, weiblich) und meinen Freund (34), seit 2.5 Jahren zusammen. Wir wollen uns nicht trennen, aber sind uns beide einig, dass es so nicht weiter gehen kann, weil wir uns mit unseren Streitigkeiten im Kreis drehen.

Kurzform:
Eigentlich laeuft alles oft gut zwischen uns, aber so einmal pro Monat streiten wir uns. Immer ueber das gleiche. Ich habe das Gefuehl, dass er mir mehr bedeutet, als ich ihm, und ich mehr investiere als er. Ich fuehle mich dann entweder einsam, oder ich bin enttaeuscht, weil nicht so viel von ihm kam, wie ich mir erhofft habe, oder ich werfe ihm vor, nicht wertzuschaetzen (undankbar zu sein), was ich fuer ihn tue. Er findet, dass das nicht stimmt, und wir beide sehr viel tun. Ich fuehle mich nicht (genug) geliebt, was dann zu Streits fuehrt.

Infos ueber ihn:
Ich muss vielleicht vorher erwaehnen, dass er ein sehr introvertierter Mensch ist und kaum mit anderen Leuten interagiert. Er ist der typische Einzelgaenger, verbringt am liebsten seine Freizeit alleine daheim. Er ist sehr ruhig, initiiert kaum Gespraeche mit anderen Leuten. Ich spreche viel viel mehr als er, obwohl ich mich auch als introvertiert und ruhig einstufen wuerde. Ich bin seine erste Freundin.

Infos ueber mich:
Ich neige wohl leider etwas dazu, zu viel Energie in eine Beziehung zu investieren. Das heisst nicht, dass ich anhaenglich bin und nichts alleine machen kann. Aber ich habe trotzdem oft konkrete Vorstellungen und bin dann enttaeuscht, wenn die nicht erfuellt werden. Zudem habe ich eher Probleme mit meinem Selbstbewusstsein, nehme also Dinge, die nichts mit mir zu tun haben, trotzdem viel zu oft zu persoenlich. Obwohl mein Freund das nicht will, bin ich oft eher unterwuerfig, versuche ihm alles recht zu machen, versuche mich ihm viel zu fest anzupassen, ihm zu viele Gefallen zu tun. Ich denke sehr oft an ihn, bringe ihm kleine Geschenke mit, ...

Infos ueber Beziehung:
Wir sehen uns so 2- bis maximal 3-mal pro Woche. Treffen gehen von beiden aus. Wir schreiben uns fast taeglich. Kontaktaufnahme auch ausgeglichen. Streits so einmal pro Monat, aber nie ausartend, immer ruhig, kein Schreien, keine Beleidigungen, wir hoeren einander zu und versuchen die andere Person zu verstehen. Meistens sehr konstruktiv. Unser Umgang ist sehr liebevoll, sehr viel Koerperkontakt, kleine Gefallen, kleine Komplimente, ...

Konkreter geht es um die folgenden Dinge:
  • Ich organisiere die Mehrheit unserer Treffen, gehe einkaufen, ... Er sagt, dass das daran liegt, dass ich einfach mehr durchgeplant bin und er spontaner ist. Das stimmt sicherlich.
  • Ich bringe ihm fast immer, wenn wir uns sehen, etwas Kleines mit. Seine Lieblingsschokolade, sein Lieblingsgetraenk, ...
    Er macht das nur sehr sehr selten (etwa 3-mal in den 2.5 Jahren)
  • Ich initiiere alle neuen Dinge: neue gemeinsame Hobbies (er macht mit, wenn es im Rahmen seiner Interessen liegt), Urlaub, neue Rezepte, ... Er initiiert "nur" normale Treffen.
  • Ich versuche mich mit Dingen, die er interessant findet, auseinanderzusetzen, sodass wir idealerweise gemeinsame Interessen haben, gemeinsame Hobbies entwickeln koennen. Er tut das nicht bei mir, fragt mich aber nach meinem Tag, ...
  • Ich moechte oefters Sex als er. Am Anfang unserer Beziehung hatten wir meistens 3-mal pro Treffen (1-2-mal pro Woche) Sex: 2-mal am Abend, einmal am naechsten Morgen. Jetzt ist es nur 1-mal pro Treffen, also so 2-3-mal pro Woche maximal.
  • Ich kann ihm genau sagen, weshalb ich ihn liebe. Er nicht. Er sagt, dass das daran liegt, dass er einfach schlecht ist, solche Dinge zu artikulieren. Er sagt mir nie, dass er mich liebt. Aber er schickt mir Herzemojis, von Zeit zu Zeit.
  • Ich starte alle Beziehungsdiskussionen. Er hoert mir dann zwar zu, und versucht mich zu verstehen, und Dinge zu aendern. Er wuerde aber nie selber Diskussionen ueber unsere Beziehung starten und sagt, dass er glaubt, dass das alles zu kompliziert ist, und er nicht glaubt, dass eine Beziehung Gespraeche braucht. Ich mache mir viel mehr Gedanken ueber die Beziehung als er sich.
  • Aus meiner Perspektive musste ich darum kaempfen, dass wir uns 2-3-mal pro Woche sehen. Er sagt, dass das nicht stimmt, und er mich gerne auch so oft sieht. Er selbst ist aber sehr gerne mindestens die Haelfte der Zeit alleine, und ihm ist es nicht so wichtig, wenn wir uns mal weniger oft sehen. Er sagt, er kann damit leben, wenn wir uns nur einmal pro Woche sehen, aber auch wenn wir uns 3-mal sehen. Ich vermisse ihn mehr als er mich.
  • Ich wuerde gerne zusammenziehen. Nicht heute oder morgen. Aber so in einem Jahr. Er sagt, dass er das auch mal will, aber kein Problem damit sieht, wenns erst in 5 Jahren ist.
Meistens denke ich, dass ich einfach zu viel investiere und kein normaler Mensch da mithalten kann, und fuehle mich auch geliebt von ihm. Wir sind dann gluecklich und haben eine tolle Zeit. Aber dann gibt es aber auch wieder Phasen, in denen ich mich einfach ueber laengeren Zeitraum total ungeliebt fuehle. Ich stecke das dann laenger irgendwie weg, bis es eskaliert und zu einem Streit fuehrt. Wir haben beide keine Lust mehr auf diese Diskussionen, und es muss sich etwas aendern. Doch was? Bin ich das Problem? Er? Sind wir nicht kompatibel? Oder was koennen wir tun, um unsere Beziehung zu retten?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nani3004
Benutzer150315  (29) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Ich habe das Gefühl, ihr vermittelt eure Liebe auf unterschiedlichen Wegen. Die Kunst besteht darin zu finden wie der jeweils andere Tickt und einem das Gefühl zeigt. Als Beispiel: der eine vermittelt seine Zuneigung und liebe, in dem er sich ankuschelt, körperkontakt sucht und braucht es vilt mal einen Kuss mehr zu erhalten. Der andere hingegen zeigt seine Liebe durch materielle Ding: Schokolade mitbringen, Spülmaschine ausräumen (was vilt auch nicht sein Hobby ist :tongue:) oder Wäsche zusammen legen, dass es gemacht ist bis der Gegenpart heim kommt.
Das sind jetzt nur Beispiele und ich glaube die Kunst der Liebe zu einander besteht darin, zu lernen und zu sehen, wie der andere einem die Zuneigung zeigt.
Und ich glaube ein Gefühl von „der eine liebt mehr als der andere“ kommt dadurch zu Stande, dass man nicht ständig im hohen Maß zeigen kann (auf seine jeweilige Art oder die Art wie es der andere versteht - man darf sich da wohl auch gerne ab und zu dazu hinreißen lassen in der „Sprache“ des anderen zu artikulieren). Dann wäre es ja auch wieder normal...
Auch ich habe Hinrunde wieder das Gefühl „boah ich lieb ihn viel mehr als der mich, der hat mir heut noch kein einzigen Kuss gegeben etc“ auf der anderen Seite fällt mir aber auch immer wieder auf „Man bist du heut aber wieder ne Kartzbürste“ und der arme Kerl fühlt sich dann bestimmt auch weniger geliebt.

ich kann das ganze leider grad nicht auf seine Beispiele umlegen, hoffe aber dass du einen Ansatz für euch daraus mitnehmen kannst.

buchtipp: die Sprachen der Liebe
 
ferdl
Benutzer171790  Meistens hier zu finden
  • #3
Klar kann es sein, dass Liebe für den andern anders empfunden, gezeigt und artikuliert wird.Treffen unterschiedliche Charaktere aufeinander sind Auffassungs- und Erwartungsdifferenzen vorprogrammiert, da heißt es immer wieder nachjustieren.
Am schnellsten erreichst du etwas, wenn du dich änderst.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Ich fuehle mich dann entweder einsam, oder ich bin enttaeuscht, weil nicht so viel von ihm kam, wie ich mir erhofft habe, oder ich werfe ihm vor, nicht wertzuschaetzen (undankbar zu sein), was ich fuer ihn tue. Er findet, dass das nicht stimmt, und wir beide sehr viel tun. Ich fuehle mich nicht (genug) geliebt, was dann zu Streits fuehrt.
So ähnlich geht es mir immer vor meiner Periode. Als ich noch die Pille genommen habe, ging die Stimmung immer während der Pillenpause so runter.

Aus dem, was ich selbst erlebt habe, ergibt sich deshalb für mich die Frage: Kannst du ausschließen, dass es al Hormonhaushalt liegt? Einmal im Monat habe ich grundsätzlich unsere Beziehung angezweifelt, ohne die Pille war es weit weniger ausgeprägt, aber auch da habe ich meine Stimmungsschwankungen mit meinem Zyklus in Verbindung bringen können.
 
YourLifeYourChoice
Benutzer173306  (34) Benutzer gesperrt
  • #5
Er sagt mir nie, dass er mich liebt.
Er sagt, er kann damit leben, wenn wir uns nur einmal pro Woche sehen,
Also das klingt ehrlich gesagt wirklich danach, dass seine Gefühle nicht besonders groß sind. Verliebte Menschen agieren wirklich anders (eher so wie du).

Das würde auch erklären, warum du schon an die Zukunft denkst: zusammenziehen, gemeinsame Urlaube etc. Und er eigentlich nur an Hier- und Jetzt. Ala "wir verbringen jetzt schöne Zeit zusammen aber in meiner langfristigen Zukunft sehe ich dich eigentlich nicht".

Was du jetzt tun kannst? Ich glaube du musst unabhängiger werden. Mehr Zeit für sich und deine Freunde/Hobbies nehmen, den Druck unbedingt viel Zeit zusammen verbringen zu müssen, rausnehmen. Sich mehr auf dein eigenes Leben statt auf ihn konzentrieren. Unabhängigkeit wirkt immer attraktiver als Abhängigkeit.

Obwohl mein Freund das nicht will, bin ich oft eher unterwuerfig, versuche ihm alles recht zu machen, versuche mich ihm viel zu fest anzupassen
Dies könnte auch ein Attraktivitätskiller sein. Obwohl du jetzt im Moment sicher bequem für ihn bist, büßt du damit an Anziehung ein da sich dadurch eine Macht-Schieflage bei euch entsteht. Du musst wieder an die Augenhöhe zurück und ihm zeigen, dass du auch ohne ihn kannst und ihn nicht unbedingt zu deinem Glück brauchst. Dann bekommt er den Freiraum um sich dir annähern zu wollen und eure Beziehung durch Investitionen zu stärken. Jetzt hat er dich eh sicher, er muss sich nicht Mal bemühen. Warum sollte er da was ändern? Läuft doch. Ihm fehlt schlicht die Motivation + notwendige Anziehung zu dir um aus seiner Bequemlichkeit rauszukommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
L
Benutzer177200  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #6
Ich habe das Gefühl, ihr vermittelt eure Liebe auf unterschiedlichen Wegen. Die Kunst besteht darin zu finden wie der jeweils andere Tickt und einem das Gefühl zeigt.
Tatsaechlich habe ich mir das auch schon ueberlegt und danach gegooglet und das Buch, das du empfiehlst, gelesen. Wir haben sogar beide den Test gemacht, und er scheint der Typ "Quality Time" oder "koerperliche Naehe" zu sein. Das hat mir schon sehr geholfen, ihn besser zu verstehen.

Ironischerweise hat aber gerade dieses Buch auch zu einem Problem gefuehrt: Ich konnte nicht verstehen, weshalb nur ich die Person bin, die sich die Muehe macht, damit auseinanderzusetzen. Gestern hatten wir einen Streit, und ich habe ihn gefragt, wieso er sich nicht die Muehe macht, sich damit auseinanderzusetzen, wie dieses (aus seiner Sicht nur von mir empfundene) Ungleichgewicht aufgehoben werden kann, zum Beispiel indem er dieses Buch liest, das ich ihm schon vor einem halben Jahr empfohlen habe. Seine Antwort war, dass er gehofft hat, dass man keine Buecher braucht, um eine Beziehung zu fuehren. Ich hab ihm gesagt, dass ich denke, dass er naiv ist, wenn er denkt, dass Beziehungen einfach so funktionieren. Er hat mir zugestimmt und angeboten, das Buch zu lesen.

Was ich mich auch nach Lesen des Buches immer noch frage: wem hilft das Buch mehr? Dem Empfaenger oder dem Absender von "Liebesbotschaften"? Ist es eher dazu da, zu verstehen, dass der andere seine Liebe anders kommuniziert? Oder eher dazu da, zu lernen, seine Liebe in der Sprache des anderen zu kommunizieren? Beides?

Und ich glaube ein Gefühl von „der eine liebt mehr als der andere“ kommt dadurch zu Stande, dass man nicht ständig im hohen Maß zeigen kann (auf seine jeweilige Art oder die Art wie es der andere versteht - man darf sich da wohl auch gerne ab und zu dazu hinreißen lassen in der „Sprache“ des anderen zu artikulieren). Dann wäre es ja auch wieder normal...
Ich denke, dass ein Teil des Problems auch ist, dass ich momentan in einer Phase bin, in der mich mein Job nicht wirklich interessiert/ausfuellt. Dementsprechend habe ich wohl auch ein wenig mehr Zeit als ein normaler Mensch. Ich wuerde mir wohl wuenschen, dass er mehr in meiner Sprache kommuniziert, aber wenn ich es mir so ueberlege, tut er das eigentlich schon oft.

Klar kann es sein, dass Liebe für den andern anders empfunden, gezeigt und artikuliert wird.Treffen unterschiedliche Charaktere aufeinander sind Auffassungs- und Erwartungsdifferenzen vorprogrammiert, da heißt es immer wieder nachjustieren.
Am schnellsten erreichst du etwas, wenn du dich änderst.
Und wie aendere ich mich? Wie vermeide ich, dass es diese Phasen gibt, in denen ich mich ungeliebt fuehle? Oder wuerde es Sinn machen, ein Codewort einzufuehren, das ich ihm in solchen Phasen mitteilen kann, damit er weiss, womit er es gerade zu tun hat, vorsichtiger und extra lieb sein kann?

So ähnlich geht es mir immer vor meiner Periode. Als ich noch die Pille genommen habe, ging die Stimmung immer während der Pillenpause so runter.

Aus dem, was ich selbst erlebt habe, ergibt sich deshalb für mich die Frage: Kannst du ausschließen, dass es al Hormonhaushalt liegt? Einmal im Monat habe ich grundsätzlich unsere Beziehung angezweifelt, ohne die Pille war es weit weniger ausgeprägt, aber auch da habe ich meine Stimmungsschwankungen mit meinem Zyklus in Verbindung bringen können.
Das koennte tatsaechlich das Problem/Teil des Problems sein. Ich habe nicht direkt einen Zusammenhang mit meinem Zyklus herstellen koennen, aber mein Zyklus ist auch sehr unregelmaessig. Und es ist schon so, dass das dann eher Phasen sind, in denen ich mich schon schlecht fuehle (unabhaengig von meinem Freund), eher down, ...

Wenn das der Grund ist, was macht man dann dagegen?

Also das klingt ehrlich gesagt wirklich danach, dass seine Gefühle nicht besonders groß sind. Verliebte Menschen agieren wirklich anders (eher so wie du).
Naja, ich habe das Gefuehl, dass ich manchmal zu viel mache, und kein normaler Mensch wirklich sooo viel investiert wie ich.
Das würde auch erklären, warum du schon an die Zukunft denkst: zusammenziehen, gemeinsame Urlaube etc. Und er eigentlich nur an Hier- und Jetzt. Ala "wir verbringen jetzt schöne Zeit zusammen aber in meiner langfristigen Zukunft sehe ich dich eigentlich nicht".
Ich glaube eher, dass es daran liegt, dass er seine Zukunft ueberhaupt nicht plant. Zum Beispiel hat er einen befristeten Job. Er sucht jetzt aber nicht bereits nach einem neuen Job, sondern sagt, dass er das dann tut, wenn er einen neuen Job braucht. Ich persoenlich wuerde das nie so machen, weil ich viel mehr in der Zukunft plane. Er tut das nicht. Das muss nicht heissen, dass er mich nicht in seiner Zukunft sieht.

Was du jetzt tun kannst? Ich glaube du musst unabhängiger werden. Mehr Zeit für sich und deine Freunde/Hobbies nehmen, den Druck unbedingt viel Zeit zusammen verbringen zu müssen, rausnehmen. Sich mehr auf dein eigenes Leben statt auf ihn konzentrieren. Unabhängigkeit wirkt immer attraktiver als Abhängigkeit.
Ich glaube aus seiner Perspektive (bis auf die Streits) wirkt es ueberhaupt nicht so, dass ich abhaengig bin. Ich unternehme viel mit anderen Leuten, habe meine eigenen Hobbies, ... Ich gebe ihm sehr viel Freiraum, schreibe ihm nicht staendig.
Dies könnte auch ein Attraktivitätskiller sein. Obwohl du jetzt im Moment sicher bequem für ihn bist, büßt du damit an Anziehung ein da sich dadurch eine Macht-Schieflage bei euch entsteht. Du musst wieder an die Augenhöhe zurück und ihm zeigen, dass du auch ohne ihn kannst und ihn nicht unbedingt zu deinem Glück brauchst. Dann bekommt er den Freiraum um sich dir annähern zu wollen und eure Beziehung durch Investitionen zu stärken. Jetzt hat er dich eh sicher, er muss sich nicht Mal bemühen. Warum sollte er da was ändern? Läuft doch. Ihm fehlt schlicht die Motivation + notwendige Anziehung zu dir um aus seiner Bequemlichkeit rauszukommen.
Das stimmt sicherlich. Wir hatten mal die Diskussion, wie geliebt wir uns fuehlen. Er sagte, dass er sich sehr geliebt von mir fuehlt, (insbesondere auch) weil ich das verbal und durch Geschenke zum Ausdruck bringe.

Aber irgendwie scheint es fuer mich auch keine Loesung zu sein, kuenstlich zurueckzufahren und meine Liebe weniger zum Ausdruck zu bringen, nur damit er sich meiner Liebe weniger sicher ist?

Ich habe ihm auch schon vorgeschlagen, weniger fuer ihn/unsere Beziehung zu tun, damit ein kleineres Ungleichgewicht herrscht und ich ihm dann nicht dieses Ungleichgewicht oder Undankbarkeit vorwerfen kann, und weniger enttaeuscht bin, wenn weniger von ihm kommt. Wir beide finden das aber irgendwie nicht so erstrebenswert.
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Was ich immer am wichtigsten finde: Ich moechte, dass mein Partner mir zuhoert und meine Gefuehle ernst nimmt und nicht abwimmelt a la "Bildest du dir nur ein!". Dein Partner scheint da aber genau das Richtige zu tun, so wie ich das lese?

Der Ansatz mit deiner Periode ist natuerlich sehr interessant - faellt die Zeit deiner Unsicherheit denn auch in die beruehmte PMS-Zeit?

An deinem Selbstbewusstsein zu arbeiten ist immer eine gute Idee. Das wuerde ich auf jeden Fall in Angriff nehmen - unabhaengig von der Beziehung. Letztlich ist die Beziehung, die du zu dir selbst hast, die wichtigste, die du jemals haben wirst. Maenner gehen, Freundschaften gehen verloren - du bleibst aber immer bei dir. Gerade, weil du sagst, dass du immer versuchst ihm alles recht zu machen - das ist nicht gut fuer dich. Damit ueberschreitest du deine eigenen Grenzen.

Du hast ja diese Liste hier aufgeschrieben, mit Dingen, die DU tust - koenntest du denn auch mal eine Liste machen mit Dingen, die ER tut? Das waere vielleicht mal ganz interessant. :smile:

Was BRAUCHST du denn fuer eine Beziehung? Was ist wirklich essentiell fuer dich? Vielleicht wuerde ich damit mal anfangen - so fuenf Punkte. Und da ist es natuerlich wichtig, dass dein Partner sie erfuellt.

Wie reagiert er denn darauf, wenn du sagst "Du, Schatz, ich faende es schoen, wenn du...!"? Gibt er sich denn wenigstens ein bisschen Muehe? Ich versetze mich halt mal in seine Lage: Wenn mir mein Partner sagen wuerde, dass er es toll faende, wenn ich XY machen wuerde, dann wuerde ich ja wenigstens versuchen ihm da den Gefallen zu tun.

Das mit der Zukunftsplanung ist aber natuerlich ein wichtiger Punkt - Waere er denn gewillt auch schon in einem Jahr zusammen zu ziehen?
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Ich würde sagen, dass ihr einfach nicht kompatibel seid. Ein Mann könnte mich so viel lieben wie sonst niemand jemanden je geliebt hat - würde er mich trotzdem nur einmal die Woche sehen wollen, würde mich das einfach unglücklich machen.

Darum würde ich mich an deiner Stelle nicht fragen, wie sehr er dich liebt, sondern ob dich diese Beziehung glücklich macht/glücklich machen kann.
 
Maifeld
Benutzer155728  Sehr bekannt hier
  • #9
Weshalb ist es für dich anscheinend so wichtig, dass die Zuneigungsbekundungen, wie sie in deiner Vorstellung "auszusehen haben" paritätisch in eure Beziehung eingebracht werden? Weil du insgesamt zu wenig Zuneigung verspürst, oder nur, weil für dich das Konto nicht ausgeglichen ist?

Wo ist denn festgelegt, dass Beziehungen nur gut und gesund sind, in denen dahingehend ein absolutes Gleichgewicht herrscht?

Wenn deine Zuneigungsbekundungen aus deinem Bedürfnis entspringen, dies gerade jetzt genau so zu tun und nicht aus der Idee, es "wäre halt mal wieder an der Zeit dafür", halte ich es auch nicht für sehr clever, aus Taktierungsgründen, diese künstlich zurückzufahren. Das würde dich am Ende mindestens genauso treffen, wie ihn.
 
L
Benutzer177200  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #10
Was ich immer am wichtigsten finde: Ich moechte, dass mein Partner mir zuhoert und meine Gefuehle ernst nimmt und nicht abwimmelt a la "Bildest du dir nur ein!". Dein Partner scheint da aber genau das Richtige zu tun, so wie ich das lese?
Naja, er sagt schon, dass er es anders sieht, aber er nimmt mich ernst, hört mir aufmerksam zu uns gibt mir nie das Gefühl, dass er von mir genervt ist, oder meine Gefühle nicht wichtig sind. Er gibt sich danach auch Mühe, Dinge zu ändern, selbst wenn er nicht wirklich verstehen kann, weshalb das wichtig ist für mich.
Der Ansatz mit deiner Periode ist natuerlich sehr interessant - faellt die Zeit deiner Unsicherheit denn auch in die beruehmte PMS-Zeit?
Meine Periode ist leider sehr unregelmässig. Deshalb ist es schwierig, einen Zusammenhang herzustellen. Ich werde es aber sicherlich noch genauer beobachten in Zukunft.

An deinem Selbstbewusstsein zu arbeiten ist immer eine gute Idee. Das wuerde ich auf jeden Fall in Angriff nehmen - unabhaengig von der Beziehung. Letztlich ist die Beziehung, die du zu dir selbst hast, die wichtigste, die du jemals haben wirst. Maenner gehen, Freundschaften gehen verloren - du bleibst aber immer bei dir. Gerade, weil du sagst, dass du immer versuchst ihm alles recht zu machen - das ist nicht gut fuer dich. Damit ueberschreitest du deine eigenen Grenzen.
Das stimmt. Habe ich mir schon oft vorgenommen, aber ich kann irgendwie einfach nicht anders. Habt ihr Tipps, wie ich konsequent bleiben kann und nicht sofort nachgebe und mich anpasse? (Er will wirklich nicht, dass ich das tue. Im Gegenteil.)

Du hast ja diese Liste hier aufgeschrieben, mit Dingen, die DU tust - koenntest du denn auch mal eine Liste machen mit Dingen, die ER tut? Das waere vielleicht mal ganz interessant. :smile:
Guter Punkt. Seine Antwort ist leider oft "weiss nicht": er macht sich zu vielem nicht so viele Gedanken, und ist dann auch schlecht beim In-Worte-Fassen. Aber hier lohnt es sich wohl, dranzubleiben, um eine richtige Antwort zu erhalten.

Was er sagt, was er sicher tut, ist das Zuhören bei "Streits". Er macht mir kleine Komplimente. Er stellt meinen Lieblingswein in den Kühlschrank, bevor ich zu ihm gehe, er bringt mir ein Glas Wasser ans Bett, er öffnet alle Fenster in der Wohnung, weil er weiss, dass ich gerne frische Luft habe. Er gibt mir immer die "bessere" Version von allem, wenn wir teilen. Eigentlich macht er so viel Nettes für mich. Ich vergesse das nur leider manchmal.:seenoevil:
Was BRAUCHST du denn fuer eine Beziehung? Was ist wirklich essentiell fuer dich? Vielleicht wuerde ich damit mal anfangen - so fuenf Punkte. Und da ist es natuerlich wichtig, dass dein Partner sie erfuellt.
Das Gefühl ernst genommen zu werden. Erfüllt. Ehrlichkeit und Offenheit. Erfüllt. Körperliche Nähe. Meistens erfüllt. Gemeinsame Unternehmungen/Interessen. Erfüllt. Kommunikation/Austausch, .... Partiell erfüllt.

Ich glaube, was mir manchmal fehlt, ist das Gefühl, dass er total in mich verknallt ist oder so. Eine gewisse Euphorie, Enthusiasmus. Aber er ist im Allgemeinen ein eher ruhiger, fast apathischer Mensch. Ich merke, dass ich ihm wichtig bin. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass er mich vermisst, dass er mich gerne öfters in seiner Nähe hätte. Wie würde ich das merken? Schwierig. Ich glaube, ich muss mir dazu noch mehr Gedanken machen.

Wie reagiert er denn darauf, wenn du sagst "Du, Schatz, ich faende es schoen, wenn du...!"? Gibt er sich denn wenigstens ein bisschen Muehe? Ich versetze mich halt mal in seine Lage: Wenn mir mein Partner sagen wuerde, dass er es toll faende, wenn ich XY machen wuerde, dann wuerde ich ja wenigstens versuchen ihm da den Gefallen zu tun.
Wenn ich ihm klar sage, was ich von ihm will, dann tut er das auch. Er gibt sich wirklich Mühe. Vermutlich möchte ich einfach, dass er meine Gedanken lesen kann? Oder ohne Aufforderung gleich tickt wie ich?

Das mit der Zukunftsplanung ist aber natuerlich ein wichtiger Punkt - Waere er denn gewillt auch schon in einem Jahr zusammen zu ziehen?
Wenn ich ihm sagen würde, dass es mir wichtig ist, in einem Jahr zusammenzuziehen, dann würde er nach kurzer Bedenkzeit wahrscheinlich darauf einlassen. Er wehrt sich nicht vehement gegen das Zusammenziehen, es scheint ihm nur eher gleichgültig zu sein.

Ich muss dazu sagen, dass wir nur 5 Minuten auseinander wohnen und ich seinen Wohnungsschlüssel habe.

Zusammenfassend würde ich mir wohl einfach wünschen, dass er genau so verrückt nach mir ist wie ich nach ihm (aber er ist einfach nicht der euphorische sondern der sehr abgeklärte und rationale Typ?) und unsere Zukunft plant (er plant nichts, aber ich nehme das oft zu persönlich). Was es oft schwieriger macht, ist, dass er sich zurückzieht, wenn er nicht weiss, was machen. Ich interpretiere das dann als Gleichgültigkeit. Er hat mir schon oft gesagt, dass ich alles zu persönlich nehme und denke, Dinge haben mit mir zu tun, wenn sie es nicht haben...
[doublepost=1579356302,1579355847][/doublepost]
Darum würde ich mich an deiner Stelle nicht fragen, wie sehr er dich liebt, sondern ob dich diese Beziehung glücklich macht/glücklich machen kann.
Guter Punkt. Die meiste Zeit macht mich die Beziehung glücklich. Manchmal würde ich mir mehr wünschen.

Weshalb ist es für dich anscheinend so wichtig, dass die Zuneigungsbekundungen, wie sie in deiner Vorstellung "auszusehen haben" paritätisch in eure Beziehung eingebracht werden? Weil du insgesamt zu wenig Zuneigung verspürst, oder nur, weil für dich das Konto nicht ausgeglichen ist?

Wo ist denn festgelegt, dass Beziehungen nur gut und gesund sind, in denen dahingehend ein absolutes Gleichgewicht herrscht?

Wenn deine Zuneigungsbekundungen aus deinem Bedürfnis entspringen, dies gerade jetzt genau so zu tun und nicht aus der Idee, es "wäre halt mal wieder an der Zeit dafür", halte ich es auch nicht für sehr clever, aus Taktierungsgründen, diese künstlich zurückzufahren. Das würde dich am Ende mindestens genauso treffen, wie ihn.
Das ist ein sehr guter Punkt. Wahrscheinlich habe ich einfach Angst, dass er micht nicht wirklich liebt, sondern nur aus Bequemlichkeit (weil ich verfügbar bin und vieles für ihn tue), mit mir zusammen ist. Das hängt aber vermutlich eher mit meinem Selbstbewusstsein zusammen. Ich möchte auf keinen Fall anhänglich wirken. Deshalb gehe ich manchmal auf Distanz (oder zumindest nicht auf ihn zu), auch wenn ich mir Nähe wünschen würde. Das führt dann dazu, dass mir Zuneigung fehlt. Wäre aber leicht behebbar, wenn ich meinen Stolz überwinden könnte. Er gibt mir zwar nicht das Gefühl, dass er mich genau so vermisst hat wie ich ihn, aber er gibt mir immer das Gefühl, bei ihm willkommen zu sein. Er nimmt sich immer die Zeit und sagt mir auch nie, dass ich ihn nerve mit meiner Anhänglichkeit.
 
YourLifeYourChoice
Benutzer173306  (34) Benutzer gesperrt
  • #11
Wir haben sogar beide den Test gemacht, und er scheint der Typ "Quality Time" oder "koerperliche Naehe" zu sein.
Wenn wir annehmen, dass er dich genauso liebt wie du, seine Liebe aber bloß anders (eben durch Quality Time und Körperliche Nähe) ausdrückt, dann müsstest du genau auf diesen Ebenen besonders viel bekommen, stimmt's? Nur komischerweise ist es genau das Gegenteil der Fall. Er hat sowohl bei Quality Time Defizite (Treffen einmal der Woche reicht ihm aus) als auch bei körperlicher Nähe (in deiner Liste war dieser Punkt der nicht komplett erfüllte). Deswegen kann ich diese Theorie leider nicht teilen.

Außerdem:

. Er sagte, dass er sich sehr geliebt von mir fuehlt, (insbesondere auch) weil ich das verbal und durch Geschenke zum Ausdruck bringe.
Nach dieser Theorie müsste hier seine Aussage lauten: ich fühle mich geliebt von dir weil du mir viel Zeit und körperliche Nähe gibst (ist doch die Sprache die er versteht). Aber auch hier: Nein, ihm scheinen andere Sachen wichtiger/nennenswerter zu sein.

Was er sagt, was er sicher tut, ist das Zuhören bei "Streits". Er macht mir kleine Komplimente. Er stellt meinen Lieblingswein in den Kühlschrank, bevor ich zu ihm gehe, er bringt mir ein Glas Wasser ans Bett, er öffnet alle Fenster in der Wohnung, weil er weiss, dass ich gerne frische Luft habe. Er gibt mir immer die "bessere" Version von allem, wenn wir teilen.
Wenn wir bei den Liebessprachen bleiben,dann gehören diese Sachen in Kategorie "Hilfsbereitschaft".

Zuhören bei Streits ist übrigens für mich eine Grundvoraussetzung. Der Rest ist zwar alles nett, das tut man aber für gute Freunde oder allgemein für Menschen die man mag auch. Nach einem Zeichen für tiefe Liebe klingt es für mich nicht.

Wahrscheinlich habe ich einfach Angst, dass er micht nicht wirklich liebt, sondern nur aus Bequemlichkeit (weil ich verfügbarbin und vieles für ihn tue), mit mir zusammen ist. Das hängt aber vermutlich eher mit meinem Selbstbewusstsein zusammen.
Was spricht denn dafür dass es NICHT so ist? Dein Selbstbewusstsein spielt für mich hier überhaupt keine Rolle. Eher klingt es für mich nach einer Intuition und allgemeinen Bauchgefühl von dir, wo ich leider nicht dagegen argumentieren kann. Sorry für die Ehrlichkeit.
Aber irgendwie scheint es fuer mich auch keine Loesung zu sein, kuenstlich zurueckzufahren und meine Liebe weniger zum Ausdruck zu bringen, nur damit er sich meiner Liebe weniger sicher ist?
Nee, künstlich musst du hier nichts tun. Mein Ratschlag war sich IN ECHT auf was anderes als deine Beziehung zu konzentrieren, weil du dort das, was du brauchst: die Erfüllung deiner Bedürfnisse nicht bekommst. Du bist eine intelligente und ehrgeizige Frau, das sieht man dir an, du könntest deine Energie auf etwas anderes lenken was dich glücklicher machen kann und wo deine ünerfüllte Bedürfnisse befriedigt werden.


Ich glaube aus seiner Perspektive (bis auf die Streits) wirkt es ueberhaupt nicht so, dass ich abhaengig bin.
Na ja, lies:
Deshalb gehe ich manchmal auf Distanz (oder zumindest nicht auf ihn zu), auch wenn ich mir Nähe wünschen würde. Das führt dann dazu, dass mir Zuneigung fehlt.
Du scheinst in dem Punkt durchaus abhängig von ihm zu sein: er ist die Quelle der Liebe und der Zuneigung die du brauchst - etwas was du im Moment nicht von woanders bekommen kannst.
Habt ihr Tipps, wie ich konsequent bleiben kann und nicht sofort nachgebe und mich anpasse?
Ja, andere Quellen der Liebe und Zuneigung finden (Man selbst, Freunde, Familie, soziales Engagement)

Zusammenfassend würde ich mir wohl einfach wünschen, dass er genau so verrückt nach mir ist wie ich nach ihm (aber er ist einfach nicht der euphorische sondern der sehr abgeklärte und rationale Typ?) und unsere Zukunft plant (er plant nichts, aber ich nehme das oft zu persönlich).
Sei mir nicht böse, aber für mich klingt das in Klammern geschriebene nach Ausreden, weil es dir zu stark weh tun würde anzunehmen, dass er tatsächlich zu wenig Gefühle für dich hat. Lieber eine Entschuldigung finden und sich einbilden, er meine es ja gar nicht so.

Frag dich lieber: kannst du dauerhaft mit diesem Zustand glücklich sein? Weil wenn er wirklich "nunmal so ist" wird sich nie was ändern. Ist es etwas was du dir in deiner Zukunft wünschst oder kanst du es zumindest dauerhaft akzeptieren? Kannst du also auf die Erfüllung dieser Bedürfnisse, die du in der Beziehung suchst, verzichten oder kannst du zumindest diesen Teil woanders kompensieren?
 
Zuletzt bearbeitet:
Maifeld
Benutzer155728  Sehr bekannt hier
  • #12
YourLifeYourChoice YourLifeYourChoice
Du interpretiert hier aber sehr negativ und eindimensional und ziehst sehr festgefügte Schlüsse, die meines Erachtens gerade in solch einem Bereich kaum möglich sind.
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #13
Ich habe so das Gefühl, dass Du den Übergang von der Verliebtheit in die Routine nicht geschafft hast. Sehr viele Dinge, die Du beschreibst sind Sachen, die man in den ersten Monaten der totalen Verliebtheit macht ... mehrmals am Tag Sex ... sich so oft sehen, wie nur irgend möglich ... sich gegneseitig kleine Geschenke machen. Nach 2,5 Jahren ist aber sicher schon etwas Routine ins Leben eingezogen und damit muss man dann auch klar kommen.

Aber Du benimmst Dich so, als seiest Du noch in der "total verknallt" Phase hängen geblieben. Und ja, ich denke Du hast recht ... soviel wie Du investiert kein normaler Mensch. Was einerseits toal lieb ist, würde mich aber glaube ich auch recht schnell nerven. Ich hätte wenig Lust, dauernd meine Liebe zeigen zu müssen, mein Gegenüber sollte merken, dass meine Gefühle immer noch die Gleichen sind. Auch ohne dauernd Geschenke zu bekommen. Und vor allem würde ich nicht ständig über meine Beziehung reden wollen. Klar, wenn man Probleme hat. Aber doch nicht drüber reden, nur um des Redens willen. Was soll das?
 
YourLifeYourChoice
Benutzer173306  (34) Benutzer gesperrt
  • #14
interpretiert hier aber sehr negativ und eindimensional und ziehst sehr festgefügte Schlüsse, die meines Erachtens gerade in solch einem Bereich kaum möglich sind.
Meine Schlüsse basieren auf Erfahrungen mit ähnlichen Situationen. Ich erhebe kein Allgemeingültigkeitsanspruch, ist halt meine Meinung. Und bis jetzt sehe ich nichts was dagegen spricht: er sagt ihr nicht, dass er sie liebt + er zeigt ihr nicht, dass er sie liebt (auch nicht nach Berücksichtigung verschiedener Liebessprachen) + ihr Bauchgefühl sagt das Gleiche. Deswegen sehe ich auch keinen Raum für Spekulationen.

Ich bin bei solchen Sachen auch echt erbarmungslos direkt: mMn ist es besser harte Wahrheit zu sehen als sich jahrelang selbst zu belügen. Liebe ist halt etwas was man nicht durch Gespräche erkämpfen und erzwingen kann. Und das Gefühl des Geliebt-Werdens kann man nicht dauerhaft mit "er meint es nicht so" ersetzen. TE verdient es so wie jeder Mensch glücklich zu sein und sie ist es im Moment nicht. Da muss sich was ändern. Da ihr Freund nichts ändern will, weil für ihn passt alles (außer dass sie zu viel über IHR Problem redet - er hat ja keins, er bekommt ja genug Zuneigung), muss sie selbst aktiv werden und Verantwortung für ihre Bedürfnisse übernehmen. Meine Erfahrung hat einfach gezeigt, dass es der einzige Ausweg aus solchen Situationen ist.
 
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Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #15
er sagt ihr nicht, dass er sie liebt + er zeigt ihr nicht, dass er sie liebt (auch nicht nach Berücksichtigung verschiedener Liebessprachen) + ihr Bauchgefühl sagt das Gleiche. Deswegen sehe ich auch keinen Raum für Spekulationen.

Also ich finde, Du solltest die Posts von Limerent einfach nochmal lesen und genau hinschauen:

Wir sehen uns so 2- bis maximal 3-mal pro Woche. Treffen gehen von beiden aus. Wir schreiben uns fast taeglich. Kontaktaufnahme auch ausgeglichen.

Streits so einmal pro Monat, aber nie ausartend, immer ruhig, kein Schreien, keine Beleidigungen, wir hoeren einander zu und versuchen die andere Person zu verstehen. Meistens sehr konstruktiv. Unser Umgang ist sehr liebevoll, sehr viel Koerperkontakt, kleine Gefallen, kleine Komplimente, ...

Ich moechte oefters Sex als er. Am Anfang unserer Beziehung hatten wir meistens 3-mal pro Treffen (1-2-mal pro Woche) Sex: 2-mal am Abend, einmal am naechsten Morgen. Jetzt ist es nur 1-mal pro Treffen, also so 2-3-mal pro Woche maximal.

Naja, er sagt schon, dass er es anders sieht, aber er nimmt mich ernst, hört mir aufmerksam zu uns gibt mir nie das Gefühl, dass er von mir genervt ist, oder meine Gefühle nicht wichtig sind. Er gibt sich danach auch Mühe, Dinge zu ändern, selbst wenn er nicht wirklich verstehen kann, weshalb das wichtig ist für mich.

Was er sagt, was er sicher tut, ist das Zuhören bei "Streits". Er macht mir kleine Komplimente. Er stellt meinen Lieblingswein in den Kühlschrank, bevor ich zu ihm gehe, er bringt mir ein Glas Wasser ans Bett, er öffnet alle Fenster in der Wohnung, weil er weiss, dass ich gerne frische Luft habe. Er gibt mir immer die "bessere" Version von allem, wenn wir teilen. Eigentlich macht er so viel Nettes für mich. Ich vergesse das nur leider manchmal.:seenoevil:

Das Gefühl ernst genommen zu werden. Erfüllt. Ehrlichkeit und Offenheit. Erfüllt. Körperliche Nähe. Meistens erfüllt. Gemeinsame Unternehmungen/Interessen. Erfüllt. Kommunikation/Austausch, .... Partiell erfüllt.

Wenn ich ihm klar sage, was ich von ihm will, dann tut er das auch. Er gibt sich wirklich Mühe.

Wenn ich ihm sagen würde, dass es mir wichtig ist, in einem Jahr zusammenzuziehen, dann würde er nach kurzer Bedenkzeit wahrscheinlich darauf einlassen. Er wehrt sich nicht vehement gegen das Zusammenziehen, es scheint ihm nur eher gleichgültig zu sein.

und ich seinen Wohnungsschlüssel habe.

Zusammenfassend würde ich mir wohl einfach wünschen, dass er genau so verrückt nach mir ist wie ich nach ihm (aber er ist einfach nicht der euphorische sondern der sehr abgeklärte und rationale Typ?) und unsere Zukunft plant (er plant nichts, aber ich nehme das oft zu persönlich). Was es oft schwieriger macht, ist, dass er sich zurückzieht, wenn er nicht weiss, was machen. Ich interpretiere das dann als Gleichgültigkeit. Er hat mir schon oft gesagt, dass ich alles zu persönlich nehme und denke, Dinge haben mit mir zu tun, wenn sie es nicht haben...

aber er gibt mir immer das Gefühl, bei ihm willkommen zu sein. Er nimmt sich immer die Zeit und sagt mir auch nie, dass ich ihn nerve mit meiner Anhänglichkeit.

Also wie man bei all dem sagen kann "er sagt ihr nicht, dass er sie liebt + er zeigt ihr nicht, dass er sie liebt (auch nicht nach Berücksichtigung verschiedener Liebessprachen)" verstehe ich nun absolut nicht. :confused:
 
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Benutzer173306  (34) Benutzer gesperrt
  • #16
S Souvereign , das klingt zwar alles sehr schön, was du zusammengefasst hast, das machen aber gute Freunde untereinander auch. Ich sagte ja nicht dass sie ihm komplett egal ist. Sicher mag er sie und will sie in seinem Leben behalten. Nur Liebe? Liebe hat für mich mit hohem Investment zu tun, mit einander glücklich machen wollen, mit Leidenschaft, mit langfristigem Planen, mit Verantwortung für das Bestehen der Beziehung übernehmen, mit Einsatz, freiwillig, ohne dass der Andere drum bitten/dafür kämpfen muss und ja auch mit Aussprache der 3 Wörter (so wie ich es verstanden habe sind sie von ihrem Freund nie gefallen - warum nicht?). TE investiert dagegen auf dieser Ebene deutlich mehr. Was mich da stutzig macht - seine Apathie dabei: es ist OK wenn du da bist, ok aber wenn nicht. Wir können uns 1 Mal die Woche sehen - können auch 3 Mal. Wir können zusammen in den Urlaub fahren - können auch nicht. Wir können in einem Jahr zusammenziehen, können auch in 5 oder auch gar nicht. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand der wirklich tiefe Liebe spürt und den anderen langfristig behalten will, da so fast schon gleichgültig reagieren kann. Vielleicht habe ich da einfach eine andere Vorstellung von Liebe..
 
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Benutzer157234  (36) Meistens hier zu finden
  • #17
S Souvereign , das klingt zwar alles sehr schön, was du zusammengefasst hast, das machen aber gute Freunde untereinander auch.

Kann es sein, dass du Partnerschaft als Stufe über Freundschaft siehst, anstatt als etwas, das gleichwertig läuft? Anders ergibt es für mich nämlich keinen Sinn, wie du es einordnest, wenn du sagst, das würden Freunde auch tun. Ich sehe meine Freunde nicht unter meiner Beziehung, sondern daneben und akzeptiere eben innerhalb von Freundschaften als auch in Partnerschaften unterschiedliche Liebessprachen, wie V vry en gelukkig das so schön formuliert hat. Für mich sind Freundschaften genau so und auf ihre Art wichtig und tief wie es auch meine Partnerschaft ist.

Zum Thema wurde schon viel gesagt. Ich persönlich bin wohl eher wie dein Freund und wenn man sich meine Partnerschaft anschaut, würde man wohl auch denken, mein Partner investiere mehr als ich. Wir sehen es nicht so, sondern empfinden unseren Invest als ausgeglichen, was damit zu tun hat, dass wir nicht erwarten, unser Partner müsse auf die gleiche Art investieren, wie wir selbst. Wir investieren jeweils auf unsere Art, wertschätzen da, stehen nicht im Wettbewerb zueinander. Wir sind verschiedene Menschen mit verschiedenen Charakteren, die ihre Liebe verschieden zeigen. So meldet sich mein Partner viel öfter bei mir als umgekehrt. Aber das rechnen wir nicht auf. Warum auch? Wir sind ein wir und kein Gegeneinander.

Ich denke, man sollte sich nicht immer nur selbst als Maßstab sehen und nicht immer davon ausgehen, dass man den Partner guten Gewissens daran messen kann und sollte, was man selbst tut.

Dann gibt es auch die Frage nicht, wer mehr liebt, die man meiner Meinung nach eh nicht beantworten kann, weil jeder eben für sich empfindet und man das nicht vergleichen kann. Wer will denn bitte objektiv in beide Herzen und Köpfe schauen können, um das dann zu bewerten?

Wenn man sich nicht ausreichend geliebt fühlt, würde ich erstmal bei mir selbst anfangen und schauen, ob ich nicht vll gerade mit meinem Selbstwert und meiner Selbstliebe zu kämpfen habe.
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #18
Ich muss sagen, dass ich mich von meinem letzten Freund (viele Jahre her) auch nie wirklich geliebt gefuehlt habe. Er konnte mir die beruehmten drei Worte auch nie sagen. Irgendwann habe ich ihm gesagt, dass mich das verletzt und dann hat er sie mir zwar gesagt, aber ich habe einfach gemerkt, dass es nicht authentisch war. Es kamen dann viele Sachen zusammen, wieso die Beziehung dann auseinander ging.

Ich denke, wir sind alle verschieden. Ob dich dein Freund weniger liebt, als du ihn liebst? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Deswegen die Beziehung ueber Board werfen? Wuerde ich mir gut ueberlegen.

Weisst du, wie das Verhaeltnis seiner Eltern zueinander ist, bzw. das Verhaeltnis von ihm zu seinen Eltern? Ist das sehr herzlich?

Letztlich bist du in dieser Beziehung und ich hoffe, du findest entweder einen Weg mit seinen Liebesbekundungen umzugehen, auch wenn sie deiner Liebessprache nicht entsprechen - und sie genuegen dir und du bist gluecklich; oder du stellst auf lange Sicht eben fest, dass es nicht reicht und findest andere Wege und Loesungen. Denn es klingt schon anstrengend fuer euch beide, wenn ihr alle paar Wochen die selbe Diskussion fuehrt. Manchmal regelt die Zeit auch vieles.

Eine Idee waere auch mal ein Beziehungscoach - koennen ja nur zwei, drei Stunden sein.
 
L
Benutzer177200  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #19
Wenn wir annehmen, dass er dich genauso liebt wie du, seine Liebe aber bloß anders (eben durch Quality Time und Körperliche Nähe) ausdrückt, dann müsstest du genau auf diesen Ebenen besonders viel bekommen, stimmt's? Nur komischerweise ist es genau das Gegenteil der Fall. Er hat sowohl bei Quality Time Defizite (Treffen einmal der Woche reicht ihm aus) als auch bei körperlicher Nähe (in deiner Liste war dieser Punkt der nicht komplett erfüllte). Deswegen kann ich diese Theorie leider nicht teilen.
Koerperliche Naehe ist nicht komplett erfuellt, weil er weniger oft Sex will als ich (aber einmal pro Treffen). Ansonsten gibt es sehr viel koerperliche Naehe und er ist auch meistens derjenige, der Umarmungen, Kuesse, Haendchenhalten, ... initiiert. Er ist also tatsaechlich der Typ, der mehr "Zaertlichkeiten" austauscht und meine Naehe sucht als ich. Wir haben uns auch ueber diese verschiedenen Arten unterhalten und er sagt, dass er da definitiv den groessten Unterschied zwischen uns sieht, also dass er da viel mehr investiert als ich, und dass das seine Art ist, seine Liebe auszudruecken.

Nach dieser Theorie müsste hier seine Aussage lauten: ich fühle mich geliebt von dir weil du mir viel Zeit und körperliche Nähe gibst (ist doch die Sprache die er versteht). Aber auch hier: Nein, ihm scheinen andere Sachen wichtiger/nennenswerter zu sein.
Das ist unguenstig formuliert. Er wuerde sich mehr koerperliche Naehe wuenschen, aber er ist flexibel beim Aufnehmen von Liebesbotschaften. Er akzeptiert/versteht sie in allen 5 Sprachen.

Wenn wir bei den Liebessprachen bleiben,dann gehören diese Sachen in Kategorie "Hilfsbereitschaft".

Zuhören bei Streits ist übrigens für mich eine Grundvoraussetzung. Der Rest ist zwar alles nett, das tut man aber für gute Freunde oder allgemein für Menschen die man mag auch. Nach einem Zeichen für tiefe Liebe klingt es für mich nicht.
Naja, er tut das fuer keinen anderen Menschen ausser fuer mich. Er hat keine tiefergehenden Freundschaften. Ich bin die einzige Person, mit der er so viel Zeit verbringt und so viele Gespraeche fuehrt. Er sieht seine "Freunde" so einmal pro Jahr, Arbeitskollegen vielleicht fuer ein Bier 4-mal pro Jahr, seine Familie maximal einmal pro Jahr. Er ist gerne alleine. Ich denke, das sollte man dann schon relativ dazu sehen, was er fuer andere Menschen tut.

Was spricht denn dafür dass es NICHT so ist? Dein Selbstbewusstsein spielt für mich hier überhaupt keine Rolle. Eher klingt es für mich nach einer Intuition und allgemeinen Bauchgefühl von dir, wo ich leider nicht dagegen argumentieren kann. Sorry für die Ehrlichkeit.
Ehrlichkeit ist immer gut. Dafuer solltest du dich nicht entschuldigen.

Naja, damit kaempfe ich gerade. Da ich nur selten dieses Bauchgefuehl habe, denke ich, dass es eher an mir und meinem fehlenden Selbstbewusstsein liegt (und an Missverstaendnissen/Fehlkommunikation) als an ihm. Insbesondere habe ich zu viel Zeit (weil mir mein Job momentan kein Spass macht) und Energie um mir Gedanken ueber ihn zu machen und fuehle mich schlecht (Selbstbewusstsein) durch meine Jobsituation.

Nee, künstlich musst du hier nichts tun. Mein Ratschlag war sich IN ECHT auf was anderes als deine Beziehung zu konzentrieren, weil du dort das, was du brauchst: die Erfüllung deiner Bedürfnisse nicht bekommst. Du bist eine intelligente und ehrgeizige Frau, das sieht man dir an, du könntest deine Energie auf etwas anderes lenken was dich glücklicher machen kann und wo deine ünerfüllte Bedürfnisse befriedigt werden.
Ja, ich sollte mehr Energie in meinen Job und weniger in meine Beziehung investieren. Einverstanden. Vermutlich suche ich gerade nach einem Weg, nicht sehr viel Energie in meinen Job zu investieren, und sehe da eine Beziehung als Gelegenheit. Was dann aber leider natuerlich der Beziehung schadet.

Na ja, lies:
Du scheinst in dem Punkt durchaus abhängig von ihm zu sein: er ist die Quelle der Liebe und der Zuneigung die du brauchst - etwas was du im Moment nicht von woanders bekommen kannst.
Ja, andere Quellen der Liebe und Zuneigung finden (Man selbst, Freunde, Familie, soziales Engagement)
Definitiv ein guter Ratschlag, den ich mir zu Herzen nehmen werde.

Sei mir nicht böse, aber für mich klingt das in Klammern geschriebene nach Ausreden, weil es dir zu stark weh tun würde anzunehmen, dass er tatsächlich zu wenig Gefühle für dich hat. Lieber eine Entschuldigung finden und sich einbilden, er meine es ja gar nicht so.
Manchmal denke ich so, manchmal anders. Das ist gerade das Problem.

Frag dich lieber: kannst du dauerhaft mit diesem Zustand glücklich sein? Weil wenn er wirklich "nunmal so ist" wird sich nie was ändern. Ist es etwas was du dir in deiner Zukunft wünschst oder kanst du es zumindest dauerhaft akzeptieren? Kannst du also auf die Erfüllung dieser Bedürfnisse, die du in der Beziehung suchst, verzichten oder kannst du zumindest diesen Teil woanders kompensieren?
In vielen Situationen kann ich es akzeptieren, oder besser gesagt: in vielen Situationen bin ich gluecklich, hinterfrage seine Liebe nicht. In wenigen Situationen kann ich es akzeptieren, bin nicht gluecklich aber ganz ok damit. Und in wenigen Situationen fuehl ich mich ungluecklich. Es hat sich aber oft herausgestellt, dass die letzteren Situationen aufgrund von Missverstaendnissen entstanden sind.


Ich habe so das Gefühl, dass Du den Übergang von der Verliebtheit in die Routine nicht geschafft hast. Sehr viele Dinge, die Du beschreibst sind Sachen, die man in den ersten Monaten der totalen Verliebtheit macht ... mehrmals am Tag Sex ... sich so oft sehen, wie nur irgend möglich ... sich gegneseitig kleine Geschenke machen. Nach 2,5 Jahren ist aber sicher schon etwas Routine ins Leben eingezogen und damit muss man dann auch klar kommen.
Ja, da hast du recht. Ich glaube, dass ich (wie oben gesagt) versuche zu vermeiden, mich auf meinen Job zu konzentrieren und diese Luecke dann mit Gedanken ueber meine Beziehung fuelle. Ich habe zwar einen Job, aber der erfuellt mich nicht. Dementsprechend habe ich viel zu viel Zeit und ein viel zu tiefes Selbstbewusstsein.

Aber Du benimmst Dich so, als seiest Du noch in der "total verknallt" Phase hängen geblieben. Und ja, ich denke Du hast recht ... soviel wie Du investiert kein normaler Mensch. Was einerseits toal lieb ist, würde mich aber glaube ich auch recht schnell nerven. Ich hätte wenig Lust, dauernd meine Liebe zeigen zu müssen, mein Gegenüber sollte merken, dass meine Gefühle immer noch die Gleichen sind. Auch ohne dauernd Geschenke zu bekommen. Und vor allem würde ich nicht ständig über meine Beziehung reden wollen. Klar, wenn man Probleme hat. Aber doch nicht drüber reden, nur um des Redens willen. Was soll das?
Ich glaube nicht, dass er genervt ist von meinen Investitionen. Er findet es nett, er koennte mit weniger leben, aber er fuehlt sich nicht eingeengt. Trotzdem gebe ich dir recht, dass es zu viel ist. Wahrscheinlich suche ich einfach staendig nach Bestaetigung, dass er mich immer noch liebt? Und dementsprechend versuche ich auch ihm das staendig zu bestaetigen.

Naja, wir reden schon nur dann, wenn wir "Probleme" haben. Aber das ist definitiv zu oft. Und wir beide moechten, dass wir weniger oft solche Diskussionen fuehren muessen.


S Souvereign , das klingt zwar alles sehr schön, was du zusammengefasst hast, das machen aber gute Freunde untereinander auch. Ich sagte ja nicht dass sie ihm komplett egal ist. Sicher mag er sie und will sie in seinem Leben behalten. Nur Liebe? Liebe hat für mich mit hohem Investment zu tun, mit einander glücklich machen wollen, mit Leidenschaft, mit langfristigem Planen, mit Verantwortung für das Bestehen der Beziehung übernehmen, mit Einsatz, freiwillig, ohne dass der Andere drum bitten/dafür kämpfen muss und ja auch mit Aussprache der 3 Wörter (so wie ich es verstanden habe sind sie von ihrem Freund nie gefallen - warum nicht?). TE investiert dagegen auf dieser Ebene deutlich mehr. Was mich da stutzig macht - seine Apathie dabei: es ist OK wenn du da bist, ok aber wenn nicht. Wir können uns 1 Mal die Woche sehen - können auch 3 Mal. Wir können zusammen in den Urlaub fahren - können auch nicht. Wir können in einem Jahr zusammenziehen, können auch in 5 oder auch gar nicht. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand der wirklich tiefe Liebe spürt und den anderen langfristig behalten will, da so fast schon gleichgültig reagieren kann. Vielleicht habe ich da einfach eine andere Vorstellung von Liebe..
Ich habe ihm auch nie gesagt, dass ich ihn liebe. Vermutlich, weil es nicht klar ist, was man mit diesen 3 Worten meint.

Ich kaempfe manchmal mit seiner Apathie, ja. Aber ich denke, dass das einfach seine Art ist. Er ist ein sehr unkomplizierter, toleranter Mensch, er hat keine konkreten Vorstellungen, wie Dinge sein muessen, und nimmt sie einfach so, wie sie kommen. Nicht nur wegen mir. Manchmal wuerde ich mir seine Gelassenheit (ueberall im Leben!!) wuenschen.

Bezueglich Zusammenziehen sagt er schon, dass er das spaetestens in 5 Jahren will, also ihm ist es nicht egal, wenn das nie passiert.

Aber das rechnen wir nicht auf. Warum auch? Wir sind ein wir und kein Gegeneinander.

Ich denke, man sollte sich nicht immer nur selbst als Maßstab sehen und nicht immer davon ausgehen, dass man den Partner guten Gewissens daran messen kann und sollte, was man selbst tut.

Dann gibt es auch die Frage nicht, wer mehr liebt, die man meiner Meinung nach eh nicht beantworten kann, weil jeder eben für sich empfindet und man das nicht vergleichen kann. Wer will denn bitte objektiv in beide Herzen und Köpfe schauen können, um das dann zu bewerten?
Sehr gute Punkte. Die habe ich auch gestern mit meinem Freund besprochen. Dass wir beide (oder die meisten Menschen) dazu neigen, die eigenen Investitionen zu ueberschaetzen und die Investitionen der anderen Person zu uebersehen. Dass es schlussendlich egal ist, wer mehr investiert oder weniger, oder wo wie genau. Sondern dass es einfach darum geht, dass es fuer beide Personen stimmt.

Wenn man sich nicht ausreichend geliebt fühlt, würde ich erstmal bei mir selbst anfangen und schauen, ob ich nicht vll gerade mit meinem Selbstwert und meiner Selbstliebe zu kämpfen habe.
Definitiv ein Problem momentan bei mir!

Ich muss sagen, dass ich mich von meinem letzten Freund (viele Jahre her) auch nie wirklich geliebt gefuehlt habe. Er konnte mir die beruehmten drei Worte auch nie sagen. Irgendwann habe ich ihm gesagt, dass mich das verletzt und dann hat er sie mir zwar gesagt, aber ich habe einfach gemerkt, dass es nicht authentisch war. Es kamen dann viele Sachen zusammen, wieso die Beziehung dann auseinander ging.
Ich glaube hier ist ein Missverstaendnis entstanden. Mir ist es nicht wichtig, dass mir mein Freund sagt, dass er mich liebt. Wir sind uns einig, dass diese Worte keine klare/eindeutige Bedeutung haben, und es deshalb nicht so sinnvoll ist, diese zu verwenden. (in unseren Augen, keine Kritik an Leute, die die 3 Worte verwenden!)

Aber klar, bezueglich anderen Sachen verletzt (wohl eher verunsichert) mich manchmal seine Art. Wir haben abgemacht, dass ich ihm dann sage, wenn das der Fall ist. Mal schauen, ob das in Zukunft was bringt.

Ich denke, wir sind alle verschieden. Ob dich dein Freund weniger liebt, als du ihn liebst? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Deswegen die Beziehung ueber Board werfen? Wuerde ich mir gut ueberlegen.
Wir haben uns gestern darueber unterhalten und ich denke, es ist ein Versuch wert, bewusster zu kommunizieren, dass mich seine Art gerade verunsichert. Das wollte ich nie tun, weil ich nicht unsicher wirken wollte. Aber ich denke, es ist die einzige Moeglichkeit, solche Situationen zu loesen. Dass er versteht, was sein Verhalten bei mir ausloest, und es stellenweise aendern kann, wenn es mir gerade viel zu wenig ist (und ihm das nicht bewusst ist). So wie er sagt, ist ihm das nicht bewusst, dass ich mich in gewissen Situationen "ungeliebt"/"verunsichert" fuehle, weil er seiner Meinung nach immer viel koerperliche Naehe gibt. Wir haben uns jetzt auf ein Wort geeinigt, das ich ihm sage, wenn ich mich in einer solchen Situation befinde. Damit er dann weiss, dass er extra lieb zu mir sein soll.
Weisst du, wie das Verhaeltnis seiner Eltern zueinander ist, bzw. das Verhaeltnis von ihm zu seinen Eltern? Ist das sehr herzlich?
Ich glaube seine Eltern sind mehr oder weniger gluecklich verheiratet. Sein Verhaeltnis zu seiner Familie ist ueberhaupt nicht herzlich, aber auch nicht verstritten. Er hat kaum Kontakt (er erhaelt 5-6 Textnachrichten pro Jahr, antwortet auf vielleicht eine davon) und sieht sie so maximal einmal pro Jahr.

Letztlich bist du in dieser Beziehung und ich hoffe, du findest entweder einen Weg mit seinen Liebesbekundungen umzugehen, auch wenn sie deiner Liebessprache nicht entsprechen - und sie genuegen dir und du bist gluecklich; oder du stellst auf lange Sicht eben fest, dass es nicht reicht und findest andere Wege und Loesungen. Denn es klingt schon anstrengend fuer euch beide, wenn ihr alle paar Wochen die selbe Diskussion fuehrt. Manchmal regelt die Zeit auch vieles.
Ja, jetzt war gerade eine Extremsituation, in der vieles zusammengekommen ist. Ich hoffe, dass sich das mit der Zeit etwas legt, und wir dann mit den neuen Strategien vermeiden koennen, wieder in der gleichen Situation zu landen.

Mein Problem ist wohl oft leider, dass ich nach Streit extrem verunsichert bin und extrem viel Bestaetigung suche, weil ich mir Sorgen mache, dass er es sich nach dem Streit anders ueberlegt haben koennte und jetzt genervt ist von mir. Oh mann, ich brauche einfach mehr Selbstbewusstsein!
Eine Idee waere auch mal ein Beziehungscoach - koennen ja nur zwei, drei Stunden sein.
Ich bin schon mal froh, wenn er das Buch liest und unsere Strategien zumindest teilweise funktionieren. Ich habe das Gefuehl, in der letzten Zeit haben wir uns zu viel mit unserer Beziehung auseinandergesetzt, anstatt einfach die Zeit zu zweit zu geniessen. Ich hoffe, dass wir eben weniger solche Gespraeche fuehren muessen. Aber wenn es nicht klappt, ist es vielleicht wirklich eine gute Idee, einen Beziehungscoach zu fragen. Auch wenn er nichts davon halten wird. ;-)
[doublepost=1579434127,1579433647][/doublepost]Vielleicht ein allgemeines Update:

Wir haben gestern nochmals sehr lange darueber diskutiert. Dieses Mal wohl das erste Mal nicht darueber, *ob* es so ist, dass er weniger investiert als ich, sondern darueber, was wir dagegen machen koennen, dass ich so empfinde, oder dagegen machen koennen, dass dieses Empfinden bei mir zu Streit fuehrt.

Fuer den ersten Punkt: er wird das Buch lesen, um zu verstehen, was ich mit einem leeren Liebestank (und der daraus resultierenden Verunsichertheit) genau meine (er versteht dieses Konzept nicht, vermutlich weil sein Liebestank immer voll ist, er sich meistens geliebt fuehlt) und versucht zu verstehen, wie er anders handeln kann, um in meiner Sprache zu kommunizieren.

Fuer den zweiten Punkt: es wird wohl klar sein, dass es nicht immer gelingt, dass ich mich zu 100% geliebt fuehle. Wir haben uns geeinigt, dass ich sehr explizit sage, dass ich mich in einer Situation (natuerlich erst ueber laengeren Zeitraum, nicht bei jeder Kleinigkeit) eher ungeliebt fuehle und versuche zu artikulieren, was ich mir wuenschen wuerde (z.B. eine lange Umarmung, mehr Zeit zusammen, ein Kompliment, eine tiefgruendige Diskussion ueber ein persoenliches Thema, ...). Er sagt, dass er dann (fast) alles fuer mich tut, wenn er nur weiss, was ich mir wuensche.

Mal schauen. Fuer mich sieht es wie ein Durchbruch aus, dass ich nun endlich realisiert habe, dass es keinen Sinn macht, die Diskussion darueber zu fuehren, ob er weniger investiert oder nicht. Sondern nur darueber, wie ich das Gefuehl haben kann, dass er mich liebt, und was wir tun koennen, wenn es mal nicht der Fall ist.
 
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