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Mein depressiver Ex und ich...

Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #1
Liebe Forumsgemeinde,

gute zwei Jahre ist es her, seit ich mich von meinem Ex getrennt habe. Wir waren damals fast 7 Jahre zusammen. Die Beziehung zerbrach an verschiedenen Ursachen, im Vordergrund stand die Tatsache, dass meine eigenen Bedürfnisse und Ansprüche einfach seit Jahren auf Eis lagen und ich mich nur um ihn gekümmert habe - finanziell, organisatorisch und emotional.

Im letzten Jahr unserer Beziehung häuften sich dann Nervenzusammenbrüche, Selbstmordgespräche usw. - alles sehr belastend. Ich habe enorm abgenommen, konnte nicht mehr essen. Ich bin morgens zur Arbeit gefahren und wusste nicht, ob er abends noch lebt, wenn ich nach Hause komme. Höhepunkt war ein Telefonat, bei dem er befürchtete, sich, unserer gemeinsamen Katze was anzutun oder wahlweise die Wohnung kurz und klein zu schlagen - das war für mich irgendwo der Punkt, wo was kaputt gegangen ist, was ich nicht mehr kitten konnte.

Seitdem ist das Thema für mich - in Wellen - eine neverending story.

Bereits nach der Trennung ging der Terror los, mit Selbstmorddrohungen, Todeswünschen seinerseits. Freunde von ihm hatten richtig viel mit ihm zu tun, es folgte ein langer Klinikaufenthalt und zahlreiche Behandlungen. Ich habe Telefonate mit ihm geführt, die man sich überhaupt nicht vorstellen kann. Diese Trostlosigkeit, Hoffnungslosigkeit - das zu erleben, ich wünsche es niemandem. Sätze, die da gefallen sind, haben sich bei mir so eingebrannt, ich werrde es einfach nicht mehr los.

Bis letztes Jahr im Frühjahr hatte er auch noch unendlich viele Dinge in meinem Keller, die er dann irgendwann abgeholt hat. Erst Anfang diesen Jahres habe ich endlich meine noch verbleibenden Schlüssel (Kellerschlüssel und Haustür, nicht für die Wohnung) wiederbekommen.

Das alles war mit viel Stress verbunden, emotional sehr aufwühlend. Kein Gespräch verläuft normal, es geht immer darum, dass er ja schwer krank ist, wie schwer er es hat - unterschwellig verbunden mit dem Vorwurf, dass ich da Schuld dran habe (oder jeder andere, sicherlich aber er nicht). Dazu kam die umfassende Geringschätzung durch alle seine Freunde (nach knapp 7 Jahren ja auch gemeinsame Freunde) - da geht es ihm EINMAL schlecht und dann macht sie direkt Schluss. Die haben ja jahrelang nur die gefilterte Version erlebt, die Maske, die er nach außen trägt. Nach und nach haben sich einige Leute bei mir ihm Nachhinein gemeldet und sich entschuldigt, weil sie nach der Trennung erleben konnten, wie er ungefiltert ist. Und obwohl es mir hätte egal sein können, habe ich mich an diese Bestätigung geklammert, als ob ich die Absolution bräuchte, dass ich mich trennen "durfte".

Eigentlich hatte ich nun gehofft, es wäre Ruhe. In meinem Urlaub kamen dann aber Emails von ihm, dass er noch Geld von mir bekäme. Wegen unserer damaligen Wohnungsauflösung. Ich habe ihn damals zwar ausgezahlt - obwohl er eigentlich Schulden bei mir hatte - aber es war ihm zu wenig. Nun auf einmal kam er wieder damit. Ich habe ihm relativ deutlich geantwortet, danach war Ruhe. Es hat mich dennoch mitgenommen - ich habe damals soviel Geld ausgegeben, um ihn mitzufinanzieren, weil seine Mutter den Geldhahn irgendwann so gut wie abgedreht hat - und das trotz seiner Erkrankung. Ich habe damals fast alles gezahlt und viele meiner Ersparnisse sind für unseren gemeinsamen Lebensstandard draufgegangen. Und nun will er Geld: Danke dafür.

Vor zwei Wochen ging das Ganze dann wieder los: Wir waren gemeinsam auf einem Geburtstag eines Freundes eingeladen. Er hat mir dann eine ellenlange Mail geschrieben, er wolle mich vorher sehen, um zu wissen, ob er sich der Sache stellen kann. Außerdem wolle er unsere Katze sehen. Und es wäre wichtig für ihn, zu wissen, ob er mir begegnen kann, weil ja seine Depressionen begonnen haben, als wir noch zusammen waren und damit ihren Ursprung in unserer Beziehung haben. [Danke dafür!] Es ginge ihm schlechter und ein Besuch bei einem Freund wäre eine gute Ablenkung. Ob ich ihm daher diese Bitte erfüllen könne, damit er daran teilnehmen kann.

Ich wollte das nicht. Ich habe ihm gesagt, dass ich es nicht will. Zumal ich in meiner neuen Wohnung nicht alleine wohne und mein neuer Freund schon genug "Spaß" an meiner Belastung durch meinen Ex hat. Nach langem hin und her haben wir uns auf ein Telefonat geeinigt. Ich hätte es besser gelassen. Es ging direkt wieder um seine Krankheit, wie schlimm es ihm ginge, dass keine Medikamente und Therapien anschlagen würden, und das seit 2 Jahren nicht. Dass er schwere Notfallmedikamente nehmen müsse, seit er wisse, dass ICH auf der Geburtstagsfeier sein würde. Dass er besser nach der Feier nicht allein wäre, wenn meine Anwesenheit "etwas" in ihm auslösen würde, was er jetzt noch nicht abschätzen kann. Dass er sich von mir "vertrieben" fühlen würde, weil er wegen mir nicht zu seinen Freunden kann. Alles solche Dinge. Ich weiß nicht, ob sich jemand vorstellen kann, wie das ist, wenn man sich sowas dauernd anhören muss. Wie sehr es einen mitnimmt.

Letztendlich waren wir dann doch alle da und der Abend ist gut verlaufen. Er hat zwar Abstand gehalten, aber es war okay. Irgendwann ist er dann gegangen. Ein gemeinsamer Freund fragte mich, wie es mir damit ginge und dass ich ja schon irgendwie angespannt wäre. Daraufhin bin ich in Tränen ausgebrochen und habe den Rest der Party heulend auf dem Balkon verbracht. Es kam einfach alles hoch. Diese Telefonate, dieser Druck, dieser emotionale Terror.

Ich habe die halbe Freitagnacht und den halben Samstag verheult verbracht. Weil alles auf einmal hochkam. Und btw ist das der Grund, wieso ich nicht auf dem Sommercamp war - weil ich einfach emotional so durch war. Ich bin auch wütend und ärgere mich über ihn, ich ärgere mich aber so über mich selbst, dass es funktioniert- dass ich sehenden Auges manipuliert werden kann und mich so machtlos dagegen fühle, weil ein großer Teil von mir ein schlechtes Gewissen wegen der Trennung hat und sich schuldig fühlt, weil es ihm so geht.

Gestern hat er mir dann - ich hatte Geburtstag - geschrieben, dass er den Kater sehen und besuchen möchte. Der Glückwunsch zum Geburtstag kam später auch noch, aber diese Mail kam zuerst. Ein kleiner Teil von mir vermutet, dass er das absichtlich macht, um mir den Geburtstag zu versauen. Zum Glück habe ich sie gestern nicht gesehen, denn sicher ist: Es hätte funktioniert.

Ich möchte einfach, dass das aufhört. Ich möchte damit abschließen können. Aber ein Teil von mir hat diese Schuldgefühle, das Empfinden von "Ich habe ihn hängengelassen". Dabei habe ich mich nicht wegen der Krankheit getrennt. Sondern wegen vieler anderer Faktoren und ausgeprägtem Arschlochverhalten. Wegen Ignoranz und völliger Verweigerung irgendeiner Kommunikation. Weil er seine Probleme nicht eingesehen hat. Weil er keine Hilfe wollte. Und weil ich einfach nicht mehr konnte. Weil ich nicht jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit heulen kann und mich dann tagsüber fragen muss, ob er abends noch lebt. Weil ich keine Kontrollemails von der Arbeit aus schreiben möchte, um genau das sicherzustellen. Weil ich so keine Familie gründen kann. Diese ganze Rücksicht, jahrelang. Dafür, dass er immer noch findet, dass ich Schuld bin. Und dass ein Teil von mir ihm Recht gibt, das macht mich so wütend.

Und ich habe Angst. Große Angst, dass er sich irgendwann was antut. Und ich dann damit für immer leben muss, und ich diesen Teil in mir nicht loswerde, der sich dafür die Schuld gibt und sich verantwortlich fühlt. Egal, wie oft mir jeder sagt, dass es nicht so ist.

Ich habe lange überlegt, ob ich hierzu einen Thread eröffnen möchte. Weil ich weiß, dass es mich so aufwühlt. Aber ich kriege es auch nicht abgelegt. Wenn es mir gut geht und ich ausgelassen bin, nagt es in mir, dieses Gefühl, dass ich nicht glücklich sein darf, wenn es ihm so geht. Ich habe im Urlaub ein schlechtes Gewissen, auf Partys, wenn ich ein bisschen Alkohol trinke und auf einmal das schlechte Gewissen hochkommt. Weil ich mich über meine jetzige Beziehung freue, weil sich unsere "Probleme" auf die gemeinsame Haushaltsführung und notorisches Verpeiltsein beschränken.

Ich hoffe einfach, dass ich hier vielleicht nochmal einen Denkanstoss kriege, wie ich das Thema hinter mir lassen kann. Viele meiner Freunde raten mir zu einem Kontaktabbruch. Aber das kommt mir so feige vor. Ich bin es gewöhnt, Dinge zu erledigen, Dinge zu regeln. Bei ihm stoße ich an die Grenzen meiner eigenen Handlungsfähigkeit und das zermürbt mich einfach. Ich möchte das Thema hinter mir lassen, aber ich weiß einfach nicht wie. Und sorry, es ist so lang geworden...
 
Zuletzt bearbeitet:
brainie
Benutzer10802  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Hey Hexe, erstmal: :knuddel:

Und zweitens: Ich finde es gut, dass Du das hier geschrieben hast, es raus lässt. Auch das gehört zur Verarbeitung dieser Geschichte, sie zu teilen, sie nicht in Dich reinzufressen oder zu verdrängen.

Ähnlich wie Deine Freunde würde aber auch ich Dir raten, den Kontakt abzubrechen. Ich glaube der tut euch beiden - Dir und Deinem Ex - nicht gut. So kommt er nicht von Dir los und Du nicht von ihm. Und ihr beide nicht von der Vergangenheit, die immer weiter mitgeschleift wird. Falls Dir das so nicht möglich ist - und die Sache Dich weiter so belastet - würde ich Dir empfehlen, eventuell doch mal mit einem Therapeuten über das Ganze zu reden. So eine jahrelange Co-Abhängigkeit, das Leben mit einem schwer-depressiven Menschen, den man liebt aber eben nicht retten kann, die vielen kleinen und großen Traumata, die Du da erleben musstest - das alles hinterlässt Spuren.Das alles will verarbeitet werden. Und manchmal geht das mit Hilfe leichter.

Und ansonsten: Ich denke der rationale Teil von Dir weiß das, aber ich sag's nochmal: Du trägst keine Verantwortung für ihn. Du bist nicht Schuld daran wie es ihm geht. Oder daran, wie er seine Gegenwart und Zukunft gestaltet. Du musst Dich noch weiter von ihm lösen. Du hast schon einen großen Schritt getan, aber jetzt gilt es weiterzugehen. Und ihn wirklich los zu lassen. Schau auf Dich und Dein Wohl. Seines liegt nicht in Deiner Hand. Und sollte es auch gar nicht.
 
capricorn84
Benutzer56469  (39) Beiträge füllen Bücher
  • #3
Ist dein Ex denn in Therapie??
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #4
Ist dein Ex denn in Therapie??
Ja. Stationär und ambulant. Und Medikamente bekommt er auch. Er hat im Übrigen auch eine neue Freundin und sogar seine Abschlussarbeit geschrieben. "Eigentlich" sollte er bergauf gehen.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Ach je. Tut mir sehr Leid zu lesen, wie viel Einfluss er immer noch auf dich hat...

Ich will gar keine elends langen Texte verfassen - zum einen will ich nur kurz da lassen, dass ich wirklich finde, dass du dich tapfer schlägst, und langsam da Recht hättest, einen ontaktabbruch durchzusetzen.

Und zum andern aus Erfahrung anmerken - er kann dich nur manipulieren, so lange du dich schuldig fühlst. Ich finde, du solltest dich weniger auf ihna ls auf ich konzentrieren, dich wirklich und ehrlich davon zu distanzieren.
Ich finde es bemerkenswert wie lange dein Selbsterhaltungstrieb im Hintergrund blieb - und bleibt. Dass du immer noch in dieser Verantwortlichkeit gefangen bist und nicht alles in dir, auch emotional rigoros sagt:
"ES. IST. MIR. EGAL."

Das können dir tausend Leute von außen sagen, nur wenn du es selbst so siehst, und selbst an den unkt kommst an dem es dir wirklich egal ist, bist du frei...
Tut mir wirklich Leid :frown: in dir ist offenbar nicht die Grausamkeit angelegt, zu der ich fähig bin... ich habe keinen klugen Ratschlag, wie man sich dahingehend austricksen kann...
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Ja. Stationär und ambulant. Und Medikamente bekommt er auch. Er hat im Übrigen auch eine neue Freundin und sogar seine Abschlussarbeit geschrieben. "Eigentlich" sollte er bergauf gehen.

Ich bin fast sicher, dass er dich verletzen will. Aus Gewohnheit fast schon. Nicht weil es ihm objektiv nicht schlecht geht, das kann es ja duchaus tun. Aber er braucht ein Ventil, und es tut ihm gut, wenn du leidest. Das ist eine Form von Macht.

Und das hört nur auf, wenn du ihm diese Macht irgendwie nehmen kannst...

Zumindest ist das meine Erfahrung. Muss ja nicht bei jedem so sein...
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #6
Hey Hexe, erstmal: :knuddel:
Und zweitens: Ich finde es gut, dass Du das hier geschrieben hast, es raus lässt. Auch das gehört zur Verarbeitung dieser Geschichte, sie zu teilen, sie nicht in Dich reinzufressen oder zu verdrängen.

Ähnlich wie Deine Freunde würde aber auch ich Dir raten, den Kontakt abzubrechen. Ich glaube der tut euch beiden - Dir und Deinem Ex - nicht gut. So kommt er nicht von Dir los und Du nicht von ihm. Und ihr beide nicht von der Vergangenheit, die immer weiter mitgeschleift wird. Falls Dir das so nicht möglich ist - und die Sache Dich weiter so belastet - würde ich Dir empfehlen, eventuell doch mal mit einem Therapeuten über das Ganze zu reden. So eine jahrelange Co-Abhängigkeit, das Leben mit einem schwer-depressiven Menschen, den man liebt aber eben nicht retten kann, die vielen kleinen und großen Traumata, die Du da erleben musstest - das alles hinterlässt Spuren.Das alles will verarbeitet werden. Und manchmal geht das mit Hilfe leichter.
Danke dir. Ich habe eben auch gedacht, dass ich es mal "zu Papier" bringen muss, alleine zur Verarbeitung. Ich kann den ganzen Mist nicht von morgens bis abends in mich reinfressen, ich möchte aber auch nicht, dass mein komplettes Umfeld mit diesem Thema permanent leben muss, es nimmt dann einfach zuviel Raum ein.

Die Idee mit dem Therapeuten hatte ich auch schon - allerdings sind es da noch berufliche Gründe, die mich davon abhalten. Außerdem gehe ich davon aus, dass ich das selbst hinkriegen kann - und wenn nicht aus Trotz und purer Frackigkeit, weil ich es einfach nicht einsehe, so weiterzumachen.

caotica caotica : Danke auch dir für deine Worte. Du hast ebenfalls Recht. Ich glaube auch, dass es um Macht geht und darum, mir ein schlechtes Gefühl zu geben. Wenn ich das erkennen kann, kann sich mein Schuldgefühl zumindest kurzfristig in Wut verwandeln und das empfinde ich als sehr hilfreich. Ich muss nur noch lernen, das aufrecht zu halten.

Ich habe in mir immer einen großen Reflex, mich für Leute verantwortlich zu fühlen, denen es schlechter geht. Deshalb zerre ich auch einige unerfreuliche "Freundschaften" mit mir rum. :zwinker: Es ist, als ob ich immer ein schlechtes Gewissen hätte, dass ich es gut getroffen habe. Obwohl man dieses "gut gehen" nun auch wirklich stark relativieren kann, wenn man sich den Scheiß anguckt, den ich schon durch habe.
 
Might
Benutzer124226  (30) Beiträge füllen Bücher
  • #7
Liebe Hexe,
ich habe mich schon gefragt, was mit deinem Ex los ist. Habe damals schon deine Threads gelesen und dann neulich auch im Heartbeat davon. Als erstes einmal eine ganz dicke Umarmung :knuddel: Ich finde es gut, dass du hier schreibst. Dafür ist das Forum da und hier gibt es immer so wunderbar viele Antworten und Meinungen.

Ich weiß gar nicht genau, wie ich das anfangen soll. Eigentlich würde ich jetzt schreiben "Ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst." aber ich merke gerade das kann ich absolut gar nicht. Jahrelang in so einer Situation zu stecken und auch jetzt, 2 Jahre nach der Trennung immer noch, das kann wohl niemand nachvollziehen, der es erlebt hat.

Ich denke es bringt auch nicht viel dir zu sagen, dass du nicht für ihn verantwortlich bist. Das weißt du sicher selbst und es ändert trotzdem nichts daran, dass du dich so fühlst. Er übt Macht auf dich aus und er weiß ganz genau, dass er dich damit immer noch enorm treffen kann. Nicht umsonst schreibt er dir deswegen an deinem Geburtstag eine E-Mail, meldet sich vor der Party bei dir. Ihm geht es gar nicht um das Geld oder um die Katze. Er will einfach, dass du dich verantwortlich und schlecht fühlst. Du sollst leiden, weil er leidet.

Dir muss bewusst werden, dass er dich damit nicht mehr erreichen kann/darf. Ich denke dann wird er ziemlich bald von alleine damit aufhören. Deswegen würde ich dir auch zu einem Kontaktabbruch raten. Er kommt sonst nicht von dir los, du nicht von ihm und es wird dich immer weiter belasten. Ändere deine Handynummer (falls er sie hat), blockiere seine E-Mail Adresse und überall, wo er dich noch erreichen kann. Informiere auch die gemeinsamen Freunde darüber.

und was ich dir dann auch raten würde: Such dir professionelle Hilfe. Ich bin da sonst wirklich kein Fan von so schnell einen solchen Ratschlag zu geben, aber ich denke hier ist das angebracht.
Ich weiß nicht, wie das in deinem Beruf ist, aber das müsste doch auch möglich sein, oder? Ich denke das ist der einzige richtige Weg damit umzugehen und die Sache ein für alle Mal abzuschließen. Es kann doch auch erstmal nur ein Probegespräch sein, einfach mal anhören. Einfach jemandem die ganze Geschichte erzählen. Es hat sich so viel bei dir angestaut und das lässt sich in meinen Augen nicht einfach durch einen Kontaktabbruch oder ähnliches klären. Das sitzt viel, viel tiefer. Und es ist wirklich keine Schande sich Hilfe zu holen.

Was ich dir auch noch sagen wollte: ich habe dich als eine super liebe und sympatische Person kennen gelernt! Dein Freund ebenfalls, er war auf den ersten Blick sofort sympatisch und witzig. Damit hast du, wie ich finde, jemanden ganz tollen an deiner Seite! :zwinker:

Kopf Hoch! :knuddel:
 
capricorn84
Benutzer56469  (39) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Wie ist die Situation eigentlich für eure neuen Partner? Was sagt dein Freund dazu dass er dich so fertig macht? Und weißt du was seine neue Freundin denkt?
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #9
Das tut mir leid für dich, dass du sowas erleben mustest. Es ist aber am besten FÜR DICH dass du da eine Schlussstrich ziehst.

Du hast keine Schuld an seiner Situation. Es fehlt ja noch, dass du deswegen depressiv wirst.

Ich kenne das selbst aus allen Blickwinkeln. ich selsbt in eienr starken Depressiven Pahse, der damals alle Mauern hinter sich einriss, weil ich niemanden damit belasten wollte.

Aber ich kenne es auch von der Familie. Es sit enorm belastend und wenn du dann noch eine Veranlagung wegen dem Umfeld dazu hast, wirst du ganz schnell selbst reingezogen.

Also mach nun den Schlusstrich, block alle seine Kontakte ab und dir wird es besser gehen.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Ich habe in mir immer einen großen Reflex, mich für Leute verantwortlich zu fühlen, denen es schlechter geht. Deshalb zerre ich auch einige unerfreuliche "Freundschaften" mit mir rum. :zwinker: Es ist, als ob ich immer ein schlechtes Gewissen hätte, dass ich es gut getroffen habe. Obwohl man dieses "gut gehen" nun auch wirklich stark relativieren kann, wenn man sich den Scheiß anguckt, den ich schon durch habe.

Vielleicht ist das ein Punkt, an dem du ansetzen kannst... ich hatte das früher auch, aber ich bin zu egoistisch, um das lange mit zu machen. Und dass es nur mäßig gesund ist, sich für andere verantwortlich zu fühlen, ist dir vermutlich durchaus bewusst. Wie man das auch af das emotionale Verständnis überträgt, kann ich nicht so genau sagen - bei mir wars einfach der angeborene Trotz.
Und dass ich eine Schwelle habe, die man nicht überschreiten sollte.

Du bist doch sehr reflektiert - bringt es dich nicht weiter, zu wissen, worauf dieser Drang gründet? Und aktiv gegen diesen höchst ungesunden Reflex anzuarbeiten?

Er benutzt dich, er erniedrigt dich, damit er sich besser und mächtiger fühlen kann. Er hat nichts im Griff so richtig - außer dir. Überspitzt gesagt, natürlich, aber ich kann mir seine perfide Befriedigung, wenn er dich zum Heulen gebracht hat sehr gut vorstellen. Er zieht Kraft aus deiner Schwächung - vermutlich hat er sich jahrelang neben dir unzulänglich gefühlt, und endlich hat sich eine Möglichkeit aufgetan, den Spieß umzudrehen.

Ich weiß nicht, was du denken oder tun musst, um dir emotional klar zu machen, dass er vieles verdient, aber sicher weder Hilfe noch Mitleid (von dir!) Weil es nur rational zu wissen hilft wohl nicht viel weiter :frown:
 
FinalChapter83
Benutzer49550  (40) Beiträge füllen Bücher
  • #11
Ohje, nach Deinem letzten Thread hatte ich gehofft das keiner mehr folgt - falsch gedacht.
Auch ich bin mir sicher: Das Beste ist: Kontakt komplett abbrechen UND selbst einen Therapeuten suchen der DIR hilft von Deinen Schuldgefühlen weg zu kommen.
Das ist für Dich nicht gesund, für Deine neue Beziehung nicht und dem Ex bringts auch nichts da er nicht mitbekommt wies Dir geht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #12
Anscheinend war die Trennung nicht genug, um aus dieser Endlosschleife auszusteigen. Keine Ahnung, wie bewusst er sich seines manipulativen Verhaltens ist und wie gezielt er es daher einsetzt. Aber er scheint zu wissen, wie es geht. Und das sehr gut. Lässt er dich leiden, weil er leidet?

Kontaktabbruch wäre meine kurzfristige Lösung. Telefonnummern ändern, Mail-Adresse, ggfs. umziehen. Räumlich mehr Distanz, damit du endlich Ruhe findest.

Aber langfristig musst du diese Verantwortung los werden und die damit verbundene "Schuld",
wenn er seine Drohungen irgendwann mal war
macht. Für einen Laien hast du alles in deiner Macht stehende getan, um ihm zu helfen.
Jetzt sind die Profis dran. Bei ihm und bei dir.

Kannst du denn zu seinen Therapeuten Kontakt aufnehmen, ihnen die Situation vorab aus deiner Sicht schildern? Dadurch gibst du die Verantwortung für die Konsequenzen ab.

Und dann kümmere dich um dich. Es muss sich etwas ändern, damit er nicht weiterhin dein Leben beherrscht. Such dir Hilfe - Selbsthilfegruppen für Angehörige können dir bestimmt mit Adressen weiterhelfen.
 
brainie
Benutzer10802  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
Vielleicht ist das ein Punkt, an dem du ansetzen kannst...
Ich würde sogar sagen: Solltest. Ich denke Du weißt es selbst: Du ziehst damit eben auch immer wieder Personen an, die "nicht gut" für Dich sind. Und übernimmst ihre Probleme als Deine. Das erfüllt Dich teils, "macht (scheinbar) Sinn", macht Dich aber eben auch ein Stück weit kaputt.

Da musst Du rauskommen, genauso wie eben auch diese konkrete Geschichte verarbeitet werden will. Du musst lernen, Dich besser abzugrenzen. Nein zu sagen. Dir nicht so viel Verantwortung aufzuladen. Und dass Du nicht immer übermenschlich stark sein musst. Das ist kein leichtes Ding, sich das "abzutrainieren", das sind tief sitzende Verhaltensmuster.

Nimm's mir nicht böse, aber ich würde Dir auch von daher nochmal raten, einen Besuch beim Therapeuten nicht kategorisch auszuschließen. Was würdest Du denn anderen raten? Ich glaube "Du musst das alleine schaffen, such Dir keine Hilfe" gehört nicht dazu. :zwinker:
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #14
Ich würde zum Therapeuten gehen, wenn bei mir nicht in kurzer Zeit eine Gesundheitsprüfung anstünde, bei der sowas nicht gut käme :zwinker: Das nur als Hinweis am Rande, weil es mit dem Problem insofern nichts zu tun hat. Ich entferne das nachher auch wieder, daher bitte nicht zitieren.

Den Gedanken an eine Selbsthilfegruppe hatte ich auch schon. Allerdings weiß ich nicht, ob man als jemand, der sich getrennt hat, dort überhaupt erwünscht ist.
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #15
Wenn das absehbar ist, kannst du es vielleicht auf die Zeit danach verschieben? Da muss man ja auch erstmal Termine bekommen und wen passendes finden.
 
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Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #16
Wenn das absehbar ist, kannst du es vielleicht auf die Zeit danach verschieben? Da muss man ja auch erstmal Termine bekommen und wen passendes finden.
Da reden wir aber über einen Zeitraum, von dem ich hoffe, bis dahin auch so klarzukommen. :zwinker: Zumal ich dann auch sehen müsste, wie es mit dem Thema "Täuschung" aussieht. Da bin ich einfach etwas vorsichtig. Ich musste bei meiner Versicherung ja auch gesundheitlich relevante Tatsachen angeben, die existieren und nicht behandelt sind. Den depressiven Ex habe ich da aber nicht angegeben. Weiß ich auch nicht, ob man mir da einen Strick draus drehen könnte. Wie gesagt, das muss ich sehen. Bis dahin vertraue ich auf intelligente Ratschläge aus dem Umfeld und meine eigene Stärke, das Thema abarbeiten zu können. Nachdem die Schlüssel weg waren und ich umgezogen bin, dachte ich auch eigentlich, dass es das wäre. Da wusste ich noch nicht, dass es wieder von vorne losgeht.

Wie ist die Situation eigentlich für eure neuen Partner? Was sagt dein Freund dazu dass er dich so fertig macht? Und weißt du was seine neue Freundin denkt?
Mein Freund ist super und unterstützt mich. Der hat aber auch zuviel "Gutmensch" in sich drin und zuviel Verständnis - das heißt, manchmal tut ihm mein Ex auch leid und er überlegt, wie man ihm helfen könnte. Da er aber weiß, dass ich keinen Liebeskummer habe und es kein "dem Ex hinterherheulen" ist, kann er es aber insofern gut abstrahieren, als dass er nicht eifersüchtig oder sauer ist. was mir sehr hilft. Was mit der neuen Freundin meines Ex ist, weiß ich nicht, da ich sie nicht kenne. Freunde kennen sie aber, existieren tut sie. Und sie soll in jeder Hinsicht toller sein als ich und auch 10 Jahre jünger. :grin: Dass er eine neue Freundin hat, hat mich zu keinem Punkt getroffen, nur erleichtert, das aber zur Ergänzung.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #18
Er übt Macht auf dich aus und er weiß ganz genau, dass er dich damit immer noch enorm treffen kann. Nicht umsonst schreibt er dir deswegen an deinem Geburtstag eine E-Mail, meldet sich vor der Party bei dir. Ihm geht es gar nicht um das Geld oder um die Katze. Er will einfach, dass du dich verantwortlich und schlecht fühlst. Du sollst leiden, weil er leidet.
Dir muss bewusst werden, dass er dich damit nicht mehr erreichen kann/darf. Ich denke dann wird er ziemlich bald von alleine damit aufhören. Deswegen würde ich dir auch zu einem Kontaktabbruch raten. Er kommt sonst nicht von dir los, du nicht von ihm und es wird dich immer weiter belasten. Ändere deine Handynummer (falls er sie hat), blockiere seine E-Mail Adresse und überall, wo er dich noch erreichen kann. Informiere auch die gemeinsamen Freunde darüber.
Ich bin noch am Überlegen, wie man das am Besten anstellt. Einfach nicht mehr antworten? Ein letztes Mal antworten? Mit Begründung oder einfach nur: "Ich möchte das nicht und auch sonst keinen Kontakt"?

Dass es mir schlecht gehen soll, weil es ihm schlecht geht, das glaube ich allerdings auch. Und ich glaube auch, dass manche Leute recht haben, die nicht nur auf die Krankheit abstellen, sondern auch auf ihn. Und da muss man auch einfach mal sagen, dass sein Verhalten eben typisch gekränkter Stolz und "die kann mich doch nicht einfach so abservieren" beinhaltet. Als ich ihm damals mal in einem der Gespräche gesagt habe, was ich für eine Angst um ihn hatte und habe, wie oft ich heulend zur Arbeit gefahren bin und wie es mir damit ging, fiel er aus allen Wolken: "Das habe ich nicht geahnt! Das wusste ich nicht!" Da fragt man sich doch, wie ignorant ein Mensch sein kann, täglich solche Gespräche mit einem zu führen und dann nicht zu ahnen, wie es dem Partner damit geht? Dass der da total mit reinrutscht? Das ist so egozentrisch irgendwie.

Es ist eben auch ein so schwerer Abgleich. Ich war ja nicht so lange mit ihm zusammen, weil er so schlimm war. Sondern wir hatten ja auch gute Zeiten. Als ich ihn letztens gesehen habe, gefiel er mir optisch auch immer noch gut. Und da kommt dieses Hadern dazu, dieses "Hätte doch so toll sein können! Wäre doch nicht..." Wenn ich mich auf diese Arschlochschiene einlasse, muss ich mich doch auch selbst fragen: Wieso warst du dann so lange da? Das stellt mich doch auch in Frage. Und unsere gemeinsame Zeit. Und dann kommt es mir so vor, als ob 7 Jahre irgendwie "falsch" waren. Dabei waren sie das ja nicht. Es ist schwierig, das in Einklang zu bringen.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #22
Das Problem scheint ja nicht nur im Bezug auf deinen Ex zu bestehen sondern sich in gewisser Weise wie ein roter Faden durch dein Leben zu ziehen.
Es geht. Das was ich eben zu meinen seltsamen Freundschaften schrieb, ist insofern kein echtes Problem, als dass ich diese gut aussortieren kann - bzw. teilweise auch schon habe - und ich darunter nicht leide. Ich neige eben dazu, mich irgendwie nützlich fühlen zu wollen. Ich habe da in den vergangenen Jahren schon viel geändert und aussortiert, da ich diesen Antrieb irgendwann entdeckt habe und viel darüber nachgedacht habe. Mein Ex ist da einfach ein ganz anderes Kaliber. Diese Zustände kamen ja auch nicht von heute auf Morgen, sondern das hat sich über Jahre so entwickelt. Das geht nicht von heute auf Morgen, objektiv, organisatorisch ja, aber emotional ist es schwieriger.
Was das angeht, weigere ich mich auch, von einem roten Faden zu sprechen. Das schiebt mich so in eine Ecke, in der ich nicht sein möchte. Die emotionale Schiene, die mein Ex mit mir fährt und schon zu Beziehungszeiten gefahren ist, ist jenseits von allem, was ich mir vorstellen möchte. So oft denke ich: "Wann genau wurde der Schalter umgelegt, damit DAS daraus wurde?" Die Dinge, die er sagt und denkt, die sind zu groß für mich, damit kann ich nicht umgehen. Ich weiß aber auch nicht, wer es könnte und wen sowas nicht treffen würde.

Brrrrrr. :dizzy: Es tut mir leid, dass du so etwas erleben musst. Ich weiß nicht, ob ich dir wirklich helfen kann.

Seit ein paar Monaten bin ich auch aus den Fängen einer depressiven Person entkommen. Die Person steht mir sehr nahe, deshalb war das nicht sehr einfach. Es war immer so, dass mir viele schöne Erlebnisse madig gemacht wurden, dass mir Sachen erzählt wurden, die mir weh taten, nur um mir weh zu tun, dass sich ständig in mein Leben eingemischt wurde, weil es im eigenen Leben nicht so rund läuft. Dein Thread triggert gerade ziemlich. :hmm:
Ich kenne das. Tut mir leid, dass ich dafür Ursache bin. Bei mir triggert auch vieles, Erzählungen, Serien, auch schon unbedachte Kommentare.

Seitdem kann ich schöne Momente auch wieder genießen und verspüre so etwas wie Unbeschwertheit, was vorher sehr selten der Fall war, weil ich mich auch verantwortlich fühlte für alles.
Das kenne ich und das wird auch mehr. Und es ist so ein komisches Gefühl irgendwie, wenn man dann darüber nachdenkt, was man vorher mit sich rumgetragen hat, dass einem dieses Gefühl der Unbeschwertheit so auffällt.

Du solltest dir überlegen, wie ihr den Umgang mit der gemeinsamen Katze regelt. Ansonsten gibt es nichts mehr zu diskutieren.

Nicht, dass ich das zielführend fände, aber hast du deinem Ex eigentlich mal all deine Gefühle vor den Latz geknallt? Könnte ich mir auch als reinigendes Gewitter vorstellen.
Tja, mit der gemeinsamen Katze kriegt er mich natürlich. Dazu kann ich noch was erzählen: Als es darum ging, dass er noch Geld von mir wolle, da habe ich ihm meine Gefühle vor den Latz geknallt. Primär natürlich aufs Geld bezogen, aber dennoch recht deutlich. Seine Antwort war, dass ich sowas reinlesen würde und dass es darum nicht ginge. Dass er in seiner Therapie gelernt hätte, dass man aus seinen Kommunikationsmustern nicht rauskommt. Und am Ende der Satz: "Du hast immerhin die Katze behalten. Vergiss das nicht".
Das lasse ich mal so stehen, ihr könnt euch denken, wie es einem nach so einem Satz geht. Aber zunehmend werde ich bei sowas auch wütend.

Zur Katze kann ich sagen, dass ich im Schutzvertrag stehe. Ich wollte eine Katze, er nicht. Der Kater und er hatten immer ein schwieriges Verhältnis. Mit zunehmender Krankheit und bestimmter Ausfallerscheinungen (stundenlanges Schreien, Brüllen, Weinen...) wurde der Kater auffälliger ihm gegenüber, hat ihn gebissen und angegriffen. :frown: Seit mein Ex ausgezogen ist, habe ich einen neuen, schmusigen und liebevollen Kater. 2 Jahre hat mein Ex nicht nach der Katze gefragt. Jetzt, wo das Thema Schlüssel und Keller erledigt sind, kommt er damit. Ich glaube, er wird damit leben müssen, dass es nun meine Katze ist. Gemeinsamen Umgang wird es nicht geben. Die neue Wohnung ist das Nest von meinem jetzigen Partner und mir. Da kommt mein Ex nicht rein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #24
Ich möchte nur kurz auf den Satz eingehen denn den hat er in der Therapie so bestimmt nicht gelernt oder aber er hat den falschen Therapeuten.
Es geht gerade in der Therapie darum alte Verhaltensmuster aufzulösenu m aus solch einer Erkrankung rau zu kommen
Das passt insofern, als dass er mir damit ja vorwerfen wollte, dass ich aus meinen alten Mustern eben nicht rauskäme und immer nur denken würde, er wolle mir was. Wobei natürlich auch nicht auszuschließen ist, dass nicht alles, was er mir erzählt, immer so richtig ist. Die Zeiträume, in denen er stationär behandelt wurde, die er mir erzählt, unterscheiden sich auch stark von dem, was mir seine Freunde erzählen, die ihn ja immerhin auch regelmäßig sehen und besuchen. Mir hatte er erzählt, dass er im letzten Jahr 9 Monate stationär war, wo mir ein Freund erzählte, dass das nicht stimmen würde, weil er doch ganz normal in der Uni war und auch gearbeitet hat. Das sind aber alles Dinge, die ich nicht gut beurteilen kann.
 
Stonic
Benutzer13901  (48) Grillkünstler
  • #25
Das passt insofern, als dass er mir damit ja vorwerfen wollte, dass ich aus meinen alten Mustern eben nicht rauskäme und immer nur denken würde, er wolle mir was. Wobei natürlich auch nicht auszuschließen ist, dass nicht alles, was er mir erzählt, immer so richtig ist. Die Zeiträume, in denen er stationär behandelt wurde, die er mir erzählt, unterscheiden sich auch stark von dem, was mir seine Freunde erzählen, die ihn ja immerhin auch regelmäßig sehen und besuchen. Mir hatte er erzählt, dass er im letzten Jahr 9 Monate stationär war, wo mir ein Freund erzählte, dass das nicht stimmen würde, weil er doch ganz normal in der Uni war und auch gearbeitet hat. Das sind aber alles Dinge, die ich nicht gut beurteilen kann.
Stationär heißt in dem Fall nicht weg geschlossen sondern das er quasi in der Klinik lebt zu seinen Anwendungen und Therapien geht und trotzdem ganz normal studieren gehen kann das wird bei manchen Therapieansätzen sogar besonders bedacht um dem Patienten beizubringen einen geregelten Tagesablauf einzuhalten
 
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Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #26
Hey Hexe,

erstmal: Tut mir leid, dass die Situation für dich so belastend ist :knuddel:Als jemand, der selbst viel zu viel und viel zu eng mit diversen depressiven Menschen zu tun hat, kann ich deine Schilderungen im Kern nachvollziehen. Gerade dieses "verantwortlich fühlen". Ich kann mich erinnern, ich hatte auch einmal eine Phase, wo ich dieses Verantwortungsgefühl hatte und echt dauernd Angst hatte, dass sich der depressive Mensch in meinem Leben umbringt. Ich bin dann schlussendlich zu einer Beratung gegangen, weil sich diese Angst inklusive dem ganzen restlichen Ballast auf andere Lebensbereiche übertragen hat, und dort wurde mir gesagt, dass ich schlicht lernen muss, mich nicht verantwortlich zu fühlen und nicht die Kontrolle über Sachen zu haben, über die ich keine Kontrolle haben kann bzw. über die mir keine Kontrolle zusteht. Ich hab das damals gar nicht verstanden, denn wenn es heißt, dass sich jemand umbringt, wenn man nicht X macht, wie soll man sich bitte NICHT verantwortlich fühlen? Wie soll man da NICHT in Kontrolle sein? Das Beratungsgespräch war insofern im Nachhinein wirklich interessant, weil ich partout nicht verstanden habe, was man mir eigentlich sagen wollte. Mittlerweile glaube ich aber, es langsam zu verstehen: Es gibt wohl auch Menschen, die sich durch so eine Ansage (Selbstmordandrohung) nicht beeindrucken lassen und die Verantwortung darüber einfach verweigern. Sowas muss ich lernen, damit ICH gesund bleibe. Ob man das alleine schafft oder nicht, hängt wohl von der Person und von dem Einfluss von der depressiven Person auf das eigene Leben ab. 7 Jahre Partnerschaft sind natürlich ein ganz anderes Kaliber. Ich glaube nur, ein Kontaktabbruch alleine wird das Grundproblem nicht lösen. Wenn du dazu neigst, dich für andere Leute verantwortlich zu fühlen, und du auch oft Leute anziehst, die das ausnutzen, ist es mMn sehr wichtig, dass du lernst, auch den nötigen Abstand zu anderen Menschen halten. Sonst macht dich das nur krank.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #27
Ich bin noch am Überlegen, wie man das am Besten anstellt. Einfach nicht mehr antworten? Ein letztes Mal antworten? Mit Begründung oder einfach nur: "Ich möchte das nicht und auch sonst keinen Kontakt"?

Ich persönlich würde ihn überall blockieren und jeglichen Kontakt oder Kommunikation unterbinden.
Es wird sich nicht in Logik und im Guten lösen, sonst hätte es das schon getan. Er kann einfach nicht drauf verzichten, dich leiden zu lassen - egal ob bewusst oder unbewusst, es gibt einen Belohnungseffekt bei ihm, wenn er dich fertig macht.

Dass es mir schlecht gehen soll, weil es ihm schlecht geht, das glaube ich allerdings auch. Und ich glaube auch, dass manche Leute recht haben, die nicht nur auf die Krankheit abstellen, sondern auch auf ihn. Und da muss man auch einfach mal sagen, dass sein Verhalten eben typisch gekränkter Stolz und "die kann mich doch nicht einfach so abservieren" beinhaltet. Als ich ihm damals mal in einem der Gespräche gesagt habe, was ich für eine Angst um ihn hatte und habe, wie oft ich heulend zur Arbeit gefahren bin und wie es mir damit ging, fiel er aus allen Wolken: "Das habe ich nicht geahnt! Das wusste ich nicht!" Da fragt man sich doch, wie ignorant ein Mensch sein kann, täglich solche Gespräche mit einem zu führen und dann nicht zu ahnen, wie es dem Partner damit geht? Dass der da total mit reinrutscht? Das ist so egozentrisch irgendwie.

Nun, möglicherweise hat er sich auf sein Selbstmitleid versteift, dass du immer alles besser handhabst als er, souveränder bist, dich nicht unterkriegen lässt, immer alle mitträgst... SO jemand hat doch dann keine Probleme! NUR ER hat Probleme, die gemeinen starken Menschen, die ihn nie richtig verstehen, können sich nicht vorstellen, wie das ist, weil es diesen Menschen niemals schlecht geht.
Alles schon gehört.
"Wieso belastet dich das? DU hast doch gar keine Ahnung was Probleme sind. DIR fällt doch immer alles leicht, du bist doch so stark." Das ist nicht egozentrisch, das ist ignorant und selbstmitleidig - meiner bescheidenen Meinung nach. Und neidisch. Weil man selbst es so schwer hat, und der andere ach so leicht.
Das ist kein Symptom einer Depression, soweit ich weiß, diese Charakterzüge hat man oder hat sie nicht. Ich kenne genug Menschen mit psychischen Problemen, die sich nicht dran ergötzen, anderen leiden zu lassen, weil sie sich dann weniger armseelig vorkommen.
"Da kann er nichts dafür" zieht nicht immer. Nur, weil man krank ist, muss man sich nicht aufführen wie ein Arschloch.

Und übrigens - wenn seine neue nicht grade eine völlige Hohlbirne (*hüstel*) ist, dann kann es ihm SO schlecht nicht gehen - schwere Depressionen im Krankheitsbild führen doch eigentlich nicht dazu, dass man sein Studium abschließt und so unter Leute geht, dass man sich eine neue Freundin erflirtet. Das passt für mich nicht ganz zusammen und bestärkt nur meinen Eindruck dass er ein manipulativer Arsch ist, der dich nicht aus seinem Machtbereich lassen will, weil er endlich herausgefunden hat, wie er dich schwächen kann.


Es ist eben auch ein so schwerer Abgleich. Ich war ja nicht so lange mit ihm zusammen, weil er so schlimm war. Sondern wir hatten ja auch gute Zeiten. Als ich ihn letztens gesehen habe, gefiel er mir optisch auch immer noch gut. Und da kommt dieses Hadern dazu, dieses "Hätte doch so toll sein können! Wäre doch nicht..." Wenn ich mich auf diese Arschlochschiene einlasse, muss ich mich doch auch selbst fragen: Wieso warst du dann so lange da? Das stellt mich doch auch in Frage. Und unsere gemeinsame Zeit. Und dann kommt es mir so vor, als ob 7 Jahre irgendwie "falsch" waren. Dabei waren sie das ja nicht. Es ist schwierig, das in Einklang zu bringen.

Aber manchmal muss man vielleicht auch erkennen und eingestehen, dass ein "logischer Einklang" nicht mögich ist. Grade Dinge wie psychische Krankheiten kann man mit Logik nur schwer bis gar nicht erfassen.
Das führt dich zu keinem sinnvollem Ergebnis fürchte ich... Es war, wie es war. Im Nachhinein "hätte ich nur, wieso habe ich nicht" nutzt niemandem was, und kann gar keine richtige oder falsche Antwort haben. Finde ich zumindest. Außerdem hängt man meist mehr an den Vorstellungen von etwas oder jemandem, oder einer Zeit, als an der Realität davon. Ging mir auf jeden Fall so.
Grade rational abgeklärten Menschen fällt es schwer einzusehen, dass auch sie nicht durch und durch immer logisch sind :zwinker: Ich finde es furchtbar, wenn ich irrationale Dinge glaube, aber manchmal ist es eben so.
Ich hab auch Zeiten gehabt, die hätte ich im Nachhinein lieber nicht gehabt, aber es war so, und hat mich dahin geprägt, wo ich heute bin. Dazu muss es keine Wertung gut oder schlecht haben. Erfahrungen sind per se nie richtig oder falsch... sie sind eben und formen einem.
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: Es gibt wohl auch Menschen, die sich durch so eine Ansage (Selbstmordandrohung) nicht beeindrucken lassen und die Verantwortung darüber einfach verweigern.
Off-Topic:
Genau das. Man hat NIEMALS die Verantwortung für die Taten eines anderen Menschen, weil immer dieser die Wahl hat. Nicht man selbst. Er tut was ER für richtig hält und egal was er versucht einem aufzudrängen an Verantwortung, man muss es nicht annehmen. Die Essenz dessen ist, dass jeder erwachsene Mensch für sich selbst verantwortlich ist. Zwingend. Und wenn er so krank ist, dass er DAS abgeben will, dann soll er sich einen gesetzlichen Vormund bestimmen.
Ich hab das auch schon gehört - von jemandem der mir nahe steht. Und ich habs auch lernen müssen, dass man niemandem die Verantwortung für seine Entscheidungen abnehmen kann, oder sie sich auferlegen lassen darf. Inzwischen lasse ich mich absolut nicht mehr beeindrucke - und hab das seh rdeutlich gemacht. Inzwischen gibt es keine solchen Ansagen mehr.
Die "Schuldfrage" wird irrelevant, wenn man überzeugt ist, dass jeder eigenverantwortlich ist. Ich weigere mich einfach, für jemand anderen als mich selbst Verantwortung zu übernehmen - und ich lasse mich nicht erpressen.
Nur muss diese Sichtweise auch emotional ankommen, nicht nur rational ganz sinnvoll klingen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #28
Man sollte sich nie mit Suizid erpressen lassen. Wie schon gesagt wurde, ist es die Entscheidung der anderen Person, dafür muss und kann! man keine Verantwortung übernehmen.

Davon abgesehen muss man auch seine eigenen Grenzen abstecken. Es ist niemandem geholfen, wenn man sich selbst mit hinab ziehen lässt. Hexe, du hast für deinen Ex schon mehr als genug gegeben. Er hat kein Anrecht darauf, dass du ihm noch hilfst, dass du noch mit ihm redest, dass du dich kümmerst. Aber du hast ein Anrecht darauf, glücklich zu sein.

Ich weiß, das ist alles nichts Neues. Aber das sind so Botschaften, die man zwar vom Kopf her schnell versteht, aber die auf emotionaler Ebene oft doch nicht so ankommen, daher kann das ruhig noch mal wiederholt werden. Kümmer dich zuerst um dich selbst. Das ist ok so, du hast das verdient!
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #29
also zuerst mal alles gute nachträglich zum geburtstag :zwinker:

ich halte es auch für die sinnvollste möglichkeit, dass du ihn überall blockierst (und auch gemeinsame freunde bittest, nicht von ihm zu erzählen). zumindest solange, bis du dich selber wieder erholt hast. wenn du das nicht tun willst oder kannst, dann weise zumindest dieses "du bist schuld an meinem elend" ein für alle mal von dir.

aus meiner sicht hast du genau einen einzigen fehler gemacht: du hast viele zu lange durchgehalten, ihm viel zu lange geholfen und ihm damit die möglichkeit gegeben, die behandlung vor sich herzuschieben. damit hast du dir geschadet und vielleicht auch ihm. diesen fehler hast du aber korrigiert - und da du es definitiv nicht aus böser absicht getan hast ist das auch nichts, was dir irgendjemand (auch du selber nicht!) vorwerfen dürfte.

sofern du noch irgendwie kontakt mit ihm pflegen willst würde ich dir empfehlen bei jedem hauch von gejammer, vorwürfen, selbstmitleid oder sonstigem einfach aufzulegen. wenn er dann nochmal anruft kann ja vielleicht dein freund drangehen und sagen, dass du für ihn nicht mehr zu sprechen bist bis er sich beruhigt hat? notfalls einfach das handy ausmachen bzw. seine nummer sperren.

ich habe halt die leise befürchtung dass du, wenn du ihn komplett blockierst und er dann tatsächlich austickt, dir eben doch vorwürfe machen wirst - völlig unberechtigt, aber dieses wissen scheint dir ja aktuell nicht zu helfen... deswegen eben der gedanke den kontakt vielleicht doch nicht komplett abzubrechen, aber dem ganzen zumindest strenge regeln aufzusetzen.
was du erzählst von euren telefonaten, von dem was er sagt... das hilft doch ihm nicht und ist für dich horror pur, gibt also keinen grund solche gespräche zu führen - das sollte auch deinem zu selbstvorwürfen neigenden inneren kritiker einleuchten. er drängt dich nur immer wieder in die position, die du all die jahre hattest - und du lässt dich immer wieder darein drängen.

kann es sein, dass du ein wenig dazu neigst dich mit selbstvorwürfen zu quälen? abgesehen davon, dass du in diese ganze scheisssituation einfach langsam hineingerutscht bist ist es nicht richtig und nicht gesund, dass du dir vorwürfe machst, deine neue gute beziehung zu genießen.
als wäre da eine kleine miese stimme in deinem kopf die sagt "du hast es vergeigt. du bist schuld. du hast es nicht verdient, glücklich zu sein. du bist verantwortlich. du wirst ewig verantwortlich bleiben. du hast sicher einen fehler gemacht dass es soweit gekommen ist, den musst du finden und wieder gut machen. du darfst kein glückliches leben genießen bevor du das bereinigt hast. du bist nicht gut genug. du hast es nicht verdient, geliebt zu werden." - auch "der innere kritiker" genannt. eigentlich ist dir völlig klar dass das alles blödsinn ist, aber solange solche gedanken - oft nur als verschwommene gefühle wahrgenommen - in deinem kopf sind, solange wird dir das auch zu schaffen machen.
ist jetzt natürlich so ein wenig ins blaue hinein geraten, es klingt für mich einfach so... und manchmal hilfts, dem ding was einen da so quält einen namen zu geben, es gegebenenfalls mit einem "hallo, da bist du ja wieder..." zu begrüßen und es auf die art von dir selber zu trennen. wie einen fußpilz, den man mit sich herum schleppt, der hartnäckig immer wieder auftaucht und dich quält, der aber eigentlich nicht zu dir gehört und vor allem nichts zu melden hat - und jetzt stell dir all diese gedanken genau so vor und rede sie mit "hallo fußpilz" an, das nimmt ihnen einigen schrecken und vor allem die macht über die gefühlswelt :zwinker:
 
Dagobert_Duck
Benutzer105448  Sehr bekannt hier
  • #30
Nur kurz und unkonventionell:

Was spricht dagegen, seine Mailadresse für dein Postfach zu blockieren?
Es steht doch nichts (absolut nichts!) aus, was noch geklärt werden muss. Alles andere belastet dich nur und die Sache mit dem Kater scheint ja auch nur vorgeschoben zu sein, wenn dieser so aggressiv auf ihn reagiert. (Wird er bei der nächsten Begegnung ja scheinbar wieder tun, oder?)
So bekämst du zumindest ein bisschen Abstand.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #31
Danke nochmal für eure Antworten. Es ist genau das, was ihr auch schreibt - dieses Gefühl, ich hätte es früher erkennen müssen, früher handeln müssen, anders handeln müssen. Und trotzdem weiß ich: Ich würde genauso jederzeit wieder handeln. Weil ich es doch eben nicht besser WUSSTE. Und vor allen Dingen war die Trennung richtig, höchstens zu spät. Und vielleicht war es auch blöd, dass ich einen anderen Mann gebraucht habe, um mich zu lösen. Vielleciht war das keine gute Idee. Aber im Nachhinein ist mir auch klar, dass ich den gebraucht habe, um den Abstand zu kriegen. Und dass mir damals die Idee: "Ich trenne mich wegen eines anderen" leichter vorkam, als zuzugeben, dass der Mann, den ich ja immerhin geliebt habe, "kaputt gegangen" ist, und zwar so, dass in mir etwas kaputt gegangen ist, nämlich so kaputt, dass ich keine Beziehung mehr mit ihm führen konnte. Und man sucht doch einfach zwanghaft nach dem "Warum?", diese Ohnmacht, diese Hilflosigkeit - das ist für jemanden wie mich, der alles rational "aufräumen" möchte, einfach so schwer zu ertragen.

Ich muss aber sagen, dank eurer Postings habe ich am Wochenende nochmal viel nachdenken können, habe mit einer Freundin und meinem Freund sprechen können, und das war alles extrem hilfreich. Besagte Freundin hat enge Angehörige mit Depressionen und kann auch nochmal Erfahrungen und Einschätzungen aus erster Hand liefern - das ist eben nochmal was Anderes, als der Trost Unbeteiligter, die die Dimensionen nur erahnen können.

Jedenfalls hat sich - wen wundert es - mein Ex nochmal gemeldet. Und zwar sehr nett.

Er schreibt, warum ich jetzt den Kontakt nicht mehr wollte, es wäre doch bergauf gegangen, die Feier war doch eigentlich gut und die Lage hätte sich doch entspannt. Und er wolle den Kater eben nochmal sehen, weil er ihn doch "mit aufgezogen" hat. Ein sehr langer Text, in dem er um eine Erklärung bittet, wo doch alles schon viel besser läuft und wir doch endlich einen normalen Umgang haben.

Mein Freund sagte dann auch direkt: "Ach, das ist doch aber eigentlich ganz nett, oder?" was mich sofort wieder unter Druck gesetzt hat, dass ich dann doch wieder antworten könnte. Zum Glück hatte ich mich mit nevery's Tipps mental vorbereitet, dass das vermutlich kommen würde und habe meinem Freund direkt gesagt, dass mir solche Sätze nicht unbedingt helfen, weil ich dann mich direkt wieder verantwortlich fühle, auf eine "doch ganz nette Mail" auch zu antworten. Habe dann die Mail für mich auseinandergedröselt und mir gedacht, dass mein Ex ja nur diese Möglichkeit hat: Eine unfreundliche Mail würde nicht helfen, also versucht er es eben nett und mit Schuldgefühlen - "Ich verstehe gar nicht, warum du nun so gemein bist, wo doch alles so gut läuft! Bitte hilf mir, es zu verstehen!" + der "Katzenjoker"... eigentlich doch zu erwarten, denke ich.

Und meine Idee war nun, dass ich mit einer weiteren Antwort nur verlieren kann. Ich würde mich in Erklärungen und Rechtfertigungen bewegen, könnte nicht emotionslos antworten und würde mich in einer Diskussion wiederfinden, die ich nicht schon wieder führen möchte.

Und nein, es lief doch eben nicht "wieder gut". Seine Ansage war doch, seit er wüsste, dass ich auf dem Geburtstag bin, müse er schwere Notfallmedikamente nehmen und dürfe danach nicht alleine sein. Seine Aussage war, es ginge ihm seit 2 Jahren unverändert schlecht. Dass seine Depressionen ihren "Ursprung" in unserer Beziehung hätten. Dass ich ihn aus seinem Freundeskreis dränge. Wie kann er nach solchen Sätzen denn davon ausgehen, dass alles wieder gut und entspannt ist? Hätten wir uns - meinetwegen auch unter kurzem Sondieren - einfach so auf der Party getroffen, dann wäre es okay gewesen. Ich habe kein Problem damit, ihm zu begegnen. Aber nicht mit diesen Mails und dem Telefonat vorher.

Ich weiß nicht, während ich das schreibe, habe ich den Eindruck, dass ich zu hart bin. Eben weil seine Mail doch "eigentlich ganz nett" war. Aber ich möchte diesmal daran festhalten, dass mein erster Impuls war: "Ich will nicht mehr." Hat ja auch lange genug gedauert.
 
brainie
Benutzer10802  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #32
Ich würde mich da auch auf keine Diskussionen mehr einlassen, Du musst Dich nicht rechtfertigen. Das klingt hart und fies. Aber wie Du richtig bemerkst: Anders wird es kaum gehen. Sonst geht das Spielchen immer weiter und kostet Dich nur Nerven ohne Ende. Bringt nix. Du brauchst Abstand, der Kontakt tut Dir nicht gut, Du willst nicht mehr. Also zieh's durch. Für Dich.

Und lerne dabei, dass man auch wenn es jemand es auf die nette Tour versucht Grenzen ziehen kann, darf und muss. Du musst Dich nicht schlecht fühlen, weil Du Dich um Dein eigenes Wohl kümmerst.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #33
Ich weiß nicht, während ich das schreibe, habe ich den Eindruck, dass ich zu hart bin. Eben weil seine Mail doch "eigentlich ganz nett" war. Aber ich möchte diesmal daran festhalten, dass mein erster Impuls war: "Ich will nicht mehr." Hat ja auch lange genug gedauert.

Unbedingt an DEINEN Impulsen festhalten, ganz unbedingt und kompromisslos. Nicht einwickeln lassen, DU willst nicht mehr und du hast jedes Recht dazu. ER hingegen hat seine Rechte einfach verspielt, es reicht, er hatte seine Chance immer und immer wieder, jetzt bist du dran.
Nur so kommst du aus diesem "Machtbereich" emotionaler Erpressung raus.

Meine Meinung.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #34
Unbedingt an DEINEN Impulsen festhalten, ganz unbedingt und kompromisslos. Nicht einwickeln lassen, DU willst nicht mehr und du hast jedes Recht dazu. ER hingegen hat seine Rechte einfach verspielt, es reicht, er hatte seine Chance immer und immer wieder, jetzt bist du dran.
Nur so kommst du aus diesem "Machtbereich" emotionaler Erpressung raus.

Meine Meinung.
Ja und ich nehme mir das auch ganz feste für andere Lebensbereiche vor. Zwar nicht immer kompromisslos - dann gehe ich auch nie mehr zum Sport oder meinen Hobbys nach, wenn es zu Hause gemütlich ist - aber zumindest vehementer, wenn es um "Ich müsste, ich sollte, ich könnte..." geht. Es bringt doch nix. Und es ist eine gute Übung für Leute wie mich. :zwinker:
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #35
Man muss halt eine für sich gesunde Balance finden, und durch Reflektion herausfiltern, was kostet zwar Überwindung aber entweder in Maßen, oder hat dann ein für mich gutes, sinnvolles Ergebnis. Und was raubt mir einfach Kraft, Energie und Zeit, ohne mir etwas dafür zu geben.
Was wozu gehört, ist ja für jeden anders.

Aber ich hatte einen Punkt, an dem hab ich "schädliche Menschen" rigoros aussortiert - was mir mehr Kraft raubt, als gibt und das einfach auf Dauern (nicht in einem wechselnden Gleichgewicht) ist raus aus meinem Leben.
Und dann gab es einen anderen Punkt, da hab ich angefangen mich zu weigern, mich verantwortlich zu fühlen, und um alles kümmern zu wollen
Das liegt aber daran, dass ich generell einen Point of ne return habe, und wenn genug passiert, dass dieser überschritten wird ist aus. Ein sehr hilfreicher Punkt zum Selbstschutz :zwinker:

Aber sich das immer wieder bewusst zu machen "ICH komme zuerst für mich, dann KANN ich mich auch mal um andere kümmern" sollte ein guter Anfang sein :smile:
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #36
Manche Leute tun einem nicht gut, selbst wenn sie selbst nicht böse sind. Ich habe auch schon Menschen aus meinem Leben geschnitten, aber nicht, weil sie unbedingt schlechte Menschen waren, sondern weil ich mit dem ganzen emotionalen Anhang, den diese Leute für mich persönlich bedeutet haben, nicht klar gekommen bin und nicht mehr "normal" auf sie reagieren konnte. Sie haben einfach eine Welle an Stress und schlechten Gefühlen in mir ausgelöst, auch wenn sie objektiv gesehen sich nett gegenüber mir verhalten haben. Kein anderer Mensch hat das verstehen können, der nicht mein Innenleben und die Vorgeschichte kennt. Und ich finde es auch völlig ok, jemanden aus dem Leben zu schneiden. Fair ist es vielleicht nicht immer (bei den Leuten in meinem Leben), aber notwendig war es für mich.

Das gleiche könnte ja auch bei deinem Ex sein, unabhängig davon, wie nett und verträglich er jetzt zu dir ist. Ob dein Ex schuld an der Situation hat oder nicht, ist auch egal. Du kommst damit nicht klar, also gibst du dich damit ab. Das können andere Leute auch ruhig einfach mal akzeptieren. Formuliere es in Ich-Botschaften, dass DU damit nicht klar kommst, damit andere Leute mal ein bisschen auf DICH Rücksicht nehmen.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #37
Ich finde ja ehrlich gesagt, vieles was er sagt und wie er handelt wirkt nicht bloß depressiv, sondern richtig manipulativ und böse :hmm:

Er quält dich doch regelrecht. Depressionen sind eben auch nicht eine Erklärung für alles. Das klingt ja teilweise echt nach reinstem Psychoterror.
Ich würde mich da auch null von netten Mails und Co. einlullen lasse, das dicke Ende kommt dann doch eh wieder.
Ohne einen super konsequenten Kontaktabbruch wird das immer weiter gehen.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #38
Für mich klingt das auch deutlich übler als einfach nur eine Depression. Was auch immer bei ihm läuft: Er hat das Recht auf Erklärungen und Kontakt zu dir verwirkt. Abgesehen davon, dass er dein Ex ist und du ihm so oder so keine Rechenschaft schuldig wärest, ist sein Verhalten dir gegenüber nicht entschuldbar und mehr als Grund genug, ihn aus deinem Leben zu streichen.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #39
"Ich verstehe gar nicht, warum du nun so gemein bist, wo doch alles so gut läuft! Bitte hilf mir, es zu verstehen!" + der "Katzenjoker"... eigentlich doch zu erwarten, denke ich.

Und meine Idee war nun, dass ich mit einer weiteren Antwort nur verlieren kann. Ich würde mich in Erklärungen und Rechtfertigungen bewegen, könnte nicht emotionslos antworten und würde mich in einer Diskussion wiederfinden, die ich nicht schon wieder führen möchte.
Oh mann, liebe Hexe...was bin ich froh diese Sätze von dir zu lesen! Das glaubst du nicht!

Ich habe gerade buchstäblich die Hände in die Höhe geworfen und leise gejubelt...jap..genau das ist der Knackpunkt. Es war zu erwarten. Ob die Mail nun nett formuliert wurde oder eben nicht...sie IST NICHT NETT. Sie ist eine Schweinerei. Im Prinzip hat er schon wieder das Gleiche gesagt. "Du bist Schuld". Ich finde es sehr sehr gut, dass du das zwischen den Zeilen lesen kannst. Darüber hinaus ist es ebenfalls ein Knackpunkt, dass man sich als Mensch mit netten Absichten schnell in eine Diskussion ziehen lässt, die sich als absolut schwachsinnig entpuppt. Alles was er machen muss ist, dich in die Defensive zu bringen...nicht mehr. Wie eine Puppe reagierst du dann wieder nur noch und agierst nicht mehr. Damit wirst du wieder lenkbar.
Wenn man dann aber mal mit wachem Auge aufpasst und sich anschaut, was er so von sich gibt, dann macht das Meiste auf einmal gar keinen Sinn mehr. Es gibt keinen Zusammenhang. Menschen reagieren dann oft so, dass sie das erste mit scheinbarem Sinn geistig "schnappen" und wieder reagieren.

Ganz bewußt wird er sich dem nicht sein..aber zumindest teilweise.

Du hast in meinen Augen gar keine andere Option, als jetzt einfach alles zu blockieren. In meinen Augen ist das was er aussagt nicht sinnhafter als "Hargelgargel". Worauf willst du also antworten? Mit welchem Ziel?
Es macht nichtmal mehr Sinn zu lesen was er da schreibt, ohne zu antworten. Blockiere das, schick alles in den SPAM und lösche es, wenns rein kommt. Irgendwann wird er aufgeben, weil er dieses Ventil dringend braucht und wenn du nicht mehr greifbar bist, wird er es bei anderen versuchen...
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #40
Oh mann, liebe Hexe...was bin ich froh diese Sätze von dir zu lesen! Das glaubst du nicht!
Ich habe mich halt zur Abwechslung mal klug verhalten und als ich gesehen habe, dass ich eine neue Mail von ihm habe, dem Drang widerstanden, sie DIREKT zu lesen. Sondern erstmal überlegt, was drin stehen könnte, welche Möglichkeiten bestehen, wie ich mich dann fühlen könnte - und DANN erst gelesen.

Auch wenn ein Teil von mir bei Postings wie "Das ist böse und manipulativ" direkt relativieren möchte, dass ich es vielleicht zu drastisch geschrieben habe und dass ihr ja auch nur meine Seite der Medaille kennt... merke ich doch, dass ihr Recht habt.

Mein Freund war eben auch nochmal wütend auf sich, weil er sich mit eingesponnen fühlt - dass auch er nach der Mail erstmal dachte "Das ist aber eine nette Mail!" Tja, manchmal ist man wohl doch zu lieb.

Ich bin jedenfalls froh, hier geschrieben zu haben, wo es Leute gibt, die mich zum Teil eben nicht persönlich kennen oder nur ein bisschen, die ihn nicht kennen - das ist eben anders, als Familie, die dann eben sagt: "Ach der Arme, wir mochten ihn doch immer so! Wir hatten so nette Ausflüge und wir wussten von nichts - und jetzt ist er so krank!"

Whats App ist jedenfalls blockiert, seine Mails habe ich verschoben (noch nicht gelöscht, falls ich eine Erinnerung brauche, warum ich das nicht mehr möchte...) Und die Handynummer habe ich auch gelöscht. Dass er mich ohne Ankündigung anruft oder kontaktiert, ist bisher noch nie passiert, von daher hoffe ich, dass das reicht.

Manchmal würde ich gerne wissen, was die neue Freundin weiß. Ob die weiß, was er mit mir "veranstaltet", ob sie überhaupt weiß, dass er krank ist. Hoffentlich kann er bei ihr einen Neustart hinlegen und sein Verhalten bezieht sich "nur" auf mich. Es ist so schade drum irgendwie und es wäre besser, wenn es "nur" gekränkter Stolz und Eitelkeit wäre, als dass sich wirklich alles in dieser Krankheit begründet.

Jedenfalls 1000 Dank an alle lieben Antworten hier, ich lese sie immer wieder und sie helfen mir. :rose::bussi:
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #41
Das Thema hatten wir doch neulich hier schon mal mit umgekehrten Vorzeichen...

Bei solchen Leuten hilft tatsächlich nur Blockade. E-Mail-Adressen und Telefonnummern sperren bzw. Gespräche nicht annehmen; falls sie's mit 'ner anderen Addi/Nummer probieren sofort löschen bzw auflegen, sobald man's merkt.

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