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Mein Freund kommt mit meinen Eltern nicht klar

P
Benutzer142382  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Ich befürchte, das wird ein langer Beitrag. Also schonmal sorry! Aber die ganze Sache ist ziemlich komplex. Mein Problem ist, dass mein Freund nicht mit meinen Eltern klarkommt. Eigentlich dachte ich, wir hätten über Ostern ein paar schöne Tage zusammen verbracht, aber gestern Abend hat er mir dann eröffnet, dass sich, wenn er in Zukunft ein Teil meiner Familie würde, einiges im Verhalten meiner Eltern ändern müsse, ansonsten sehe er keine Zukunft mehr mit mir.

Um das alles zu verstehen sind einige Hintergrundinformationen nötig, vor allem in Bezug auf meine Familie. Unter meinen Eltern leide ich eigentlich schon mein Leben lang – zumindest seit ich mir selbst Gedanken mache, also in der Grundschule fing das schon an. Zunächst einmal haben die beiden ein Problem miteinander. Eigentlich haben sie sich nie so richtig verstanden, zumindest wurde das in meiner Jugend immer schlimmer. Teilweise haben sie sich nur gezofft, am Ende aber nur noch resigniert und eigentlich waren sie immer nur wegen uns Kindern zusammen, jetzt wo wir aus dem Haus sind aus Gewohnheit bzw. zwecks mangelnder Alternativen (Ich weiß gar nicht, ob meine Mutter alleine klarkäme, weil mein Vater immer alles Organisatorische übernommen hat). Die beiden sind von ihrer Art her grundverschieden und haben keine Gemeinsamkeiten, also gemeinsame Aktivitäten, gemeinsame Freunde etc. Meine Mutter hat sich jetzt komplett zurückgezogen, geht gar nicht mehr aus dem Haus (sie arbeitet auch nicht seit wir Kinder auf der Welt sind), hat niemanden, mit dem sie reden kann, weil sie alte Kontakte zu Freunden fast ganz abgebrochen hat, zumindest ist keine Person darunter, mit der sie persönliche Dinge bespricht und mit meinem Vater kann sie auch nicht reden, weil er sie nicht versteht. Mein Bruder erledigt zwar einiges für sie oder kommt zu Besuch, aber sobald es um persönliche und emotionale Dinge geht, blockt er total ab. Als ich noch zu Hause gewohnt habe, habe ich versucht, meine Mutter aus diesem „Loch“ herauszuholen, aber es hat mich komplett überfordert, denn ohne einen Funken Eigeninitiative kann man niemanden da rausholen.

Als Jugendliche war die ganze Situation für mich unerträglich. Meine Mutter hat ständig versucht mich zu kontrollieren, weil wir Kinder das Einzige waren, was sie hatte und sie ja auch nicht gearbeitet hat. Wegen der beengten Raumsituation bei uns zu Hause hatte ich keine Privatsphäre, musste ständig Angst haben, dass Telefonate belauscht wurden usw. Das hat sich bei mir in Depressionen, autoaggressivem Verhalten und Essstörungen geäußert. Ich war auch mal zeitweilig in psychotherapeutischer Behandlung (gegen den Willen meiner Eltern), aber da meine Eltern sich strikt geweigert haben, bei der Therapie mitzuwirken oder sich auch therapieren zu lassen, war das Ganze wenig erfolgversprechend, denn sie waren ja der eigentliche Problemherd. Da sie immer so dagegen waren, dass ich zu dem Therapeuten gehe, habe ich die Therapie dann leider auch abgebrochen. Allerdings kann man meinen Eltern nicht den Vorwurf machen, dass sie mir etwas Schlechtes wollten. Sie haben immer mit dem besten Willen gehandelt, nur haben sie so wenig Einfühlungsvermögen, dass sie nie wussten, was für mich gut ist. Außerdem haben sie mich ständig unterschätzt, sodass ich nie etwas allein machen durfte, also auch viel zu wenig Erfahrungen sammeln konnte.

Bis heute hat das alles bei mir natürlich seine Spuren hinterlassen. Zwar bin ich nicht mehr depressiv oder essgestört (habe ich alles selbst in den Griff bekommen), aber ein bisschen schwermütig bin ich immer noch und vor allem habe ich recht wenig Selbstwertgefühl. Ich habe dennoch sehr dafür gekämpft, beruflich erfolgreich zu sein und das gibt mir auch sehr viel. Dadurch dass ich im Beruf so geschätzt und gelobt werde, entwickle ich langsam ein Selbstbewusstsein, was ich nie hatte, auch wenn es immer noch viel kleiner als bei anderen Menschen ist. Dadurch dass ich nicht mehr zu Hause wohne, kann ich mit der Situation auch besser umgehen. Ich versuche alles nicht mehr an mich heranzulassen, besuche sie eben alle paar Wochen und nehme in Kauf, dass man dann über nichts wirklich Persönliches spricht, sondern sich oberflächlich darüber austauscht, was so passiert ist. Und die Konflikte schwelen natürlich unter der Oberfläche immer. Das kriegt jeder mit, besonders mein Freund, wenn er dabei ist. Außerdem ruft meine Mutter mich jeden Tag hier in meiner Wohnung an, weil ich ja die Einzige bin, mit der sie reden kann. D.h. so richtig Privatsphäre habe ich auch nicht, auch wenn ich dann eben nicht viel von mir erzähle, sondern mir nur ihr Leid anhöre. Eigentlich kann ich das als Tochter nicht leisten, weil ich selbst beruflich gerade sehr viel Stress und wenig Zeit habe und das wären Sachen, die mein Vater machen müsste, aber da ich 10 Jahre lang versucht habe, etwas in meiner Familie zu ändern, weiß ich, dass es aussichtslos ist.

Für meinen Freund ist es natürlich total schwierig, als Außenstehender mit dieser Situation umzugehen. Er meint dann immer, ich solle mit meinen Eltern reden und versuchen etwas zu ändern, aber ich habe es ja schon tausend Mal versucht und das einzige, was passieren könnte, wäre dass mein Vater wütend auf mich wird und nachher nichts mehr mit mir zu tun haben möchte und ich dann zwischen zwei Stühlen, meiner Mutter und ihm, säße. Den Kontakt ganz abzubrechen ist für mich auch keine Alternative, denn ich hab mich ja irgendwie mit der Situation arrangiert und meiner Mutter würde es das Herz brechen. Ich hätte echt Angst, dass sie sich das Leben nehmen könnte, wenn sie mich nicht mehr hätte. Aber ich kann verstehen, dass das alles für meinen Freund keine annehmbare Situation ist. Er kommt mit seinen Eltern gut klar, sie haben ein gutes Verhältnis (in meinen Augen schon ein bisschen zu eng) und er braucht Harmonie, die natürlich in meiner Familie so gar nicht vorhanden ist.

Ich kann, wie gesagt, meine Familie nicht ändern. Sie würden nie einsehen, dass sie etwas ändern müssen und sich Hilfe holen. Ich weiß nicht, ob ich von meinem Freund verlangen kann, dass er sich mit der Situation abfindet, denn das fände er wahrscheinlich nie befriedigend. Oder dass er bei den Besuchen bei meinen Eltern nicht dabei ist, aber wenn wir heiraten sollten, geht das ja auch auf Dauer alles nicht.

Ich bin einfach nur frustriert, denn eigentlich hatte ich gehofft, nach den traumatischen Jahren in meiner Familie endlich mein eigenes Leben aufgebaut zu haben, war stolz auf die Fortschritte, die ich gemacht habe, aber jetzt holt mich die Vergangenheit wieder ein und ich fühle mich total ohnmächtig. Zwar würde ich bestimmt auch noch einen anderen Mann finden, wenn mein Freund sich nun wirklich von mir trennt und ich würde die Trennung auch irgendwie verkraften, auch wenn ich ihn sehr liebe, aber ich habe wenig Hoffnung, dass ein anderer Mann mit meiner Familie besser klarkommt, denn das Grundproblem bleibt ja einfach bestehen. Das ist einfach so frustrierend, denn ich kann mir noch so viel Mühe in einer Beziehung geben – das Chaos bei mir zu Hause wird immer da sein und mir vieles von dem, was ich mir aufgebaut habe, wieder kaputt machen.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #2
uhm... was genau ist jetzt das so schwerwiegende problem, dass dein freund an trennung denkt? :what:

dass das ganze für dich nicht leicht ist verstehe ich, aber von einem partner hätte ich doch erwartet dass er dir zur seite steht und dich unterstützt anstatt jetzt völlig unrealistische forderungen mit so ner drohung dahinter an dich zu stellen...
 
FinalChapter83
Benutzer49550  (40) Beiträge füllen Bücher
  • #3
Das du Probleme mit deinen Eltern hast ok, aber warum will sich dein Freund dann von dir trennen?
Ich komm mit meiner Schwiegermutter gar nicht klar, aber sowas von nicht. Aber nie im Traum würde ich dran denken meine Frau deshalb zu verlassen oder von ihr zu verlangen das sie den Kontakt ganz abbricht (er ist wegen diversen vorfällen eh stark reduziert aber zwecks Kinder besteht er eben noch. Aber auch wenn er noch "normal" bestehen würde hätte ich mich da nicht einzumischen bzw. ihr etwas vorzuschreiben!).

Dies solltest du mit deinem Freund klären. Denn was er macht ist nicht richtig!
 
H
Benutzer142357  (27) Benutzer gesperrt
  • #4
Wow, also die Situation ist wirklich verzwickt. Hast du dir schon mal überlegt erneut den Versuch einer Psychotherapie zu machen? Es könnte dir helfen dich von deinen Eltern zu lösen oder zumindest Nein zu sagen. Insbesondere zu deiner Mutter, ich meine wenn sie dich jeden Tag anruft und dir ihr Leid klagt, ist es eine psychische Belastung für dich.
Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen, aber ich habe bereits in meinem Alter begonnen meine Kindheit mittels Therapie aufzuarbeiten und bei mir hat es tatsächlich geholfen mich von meinen Eltern loszusagen. Ich habe kein Kontakt mehr zu ihnen und habe gemerkt das es leider manchmal das beste ist.
Eventuell solltest du diese Möglichkeit noch einmal überdenken.
Viel Glück dabei.
 
L
Benutzer140660  (34) Sehr bekannt hier
  • #5
Ich habe genau dasselbe gedacht wie Nevery. Wo genau liegt für IHN das Problem?
Erwartest du von ihm, dass er wochenlang bei ihnen ist, oder kann man sein Mitkommen nicht je nach Entfernung auf 2-3 Wochenenden im Jahr beschränken? In deinem Text wirkt sein Verhalten auf mich ganz schön egoistisch: ER möchte Harmonie, also musst DU was tun. Bei deinem Hintergrund, den er ja sicherlich kennen wird, finde ich das nicht besonders einfühlsam von ihm.
Meinst du, ihm ist klar, welchen Druck er mit seiner Anspruchshaltung auf dich ausübt?
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #6
Ich muss mich der Frage anderer User vor mir anschließen: Wo genau liegt denn nun das Problem für deinen Freund? Will er permanent Wochenendurlaube mit seinen und deinen Eltern machen? :confused:

Was ich ansonsten sehe: Du solltest deiner Mutter dringend Grenzen setzen. Ich kenne das, wenn in einer Beziehung Eltern des Partners ständig anrufen und sich ausheulen wollen. Das nervt! Aber das ist sicherlich kein Trennungsgrund. Deine Mutter wird ja wohl verstehen, dass du es zeitlich nicht schaffst, jeden Tag mit ihr zu telefonieren.

Ansonsten bin ich doch sehr gespannt darauf, worum es deinem Freund konkret geht.
 
P
Benutzer142382  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Danke für die Antworten! Ja, das ist ein immenser Druck, den er ausübt. Ich bin ja echt froh, dass auch andere Menschen der Meinung sind, dass er sich irgendwie mit der Situation abfinden muss. Ich zwinge ihn ja gar nicht, mitzukommen. Ein paar Pflichtbesuche im Jahr, das reicht ja schon. Ich werde diese Meinung auf jeden Fall künftig gegenüber ihm vertreten. Wenn ich es richtig verstanden habe, wirft er mir vor allem vor, dass ich mich nicht klar genug gegenüber meinen Eltern positioniere und ihnen nicht sage, wenn sie sich mal wieder unmöglich verhalten. Aber da es nichts bringt, habe ich das aufgegeben.
Mit meiner Mutter finde ich es nach wie vor schwierig. Ich kann mich aus Mitleid nicht von ihr abgrenzen, versuche dann wenigststens, die Telefonate kurz zu halten. Aber wenn ich mal mit meinem Freund zusammen wohnen würde, würde ich ihr schon klarmachen, dass sie nicht jeden Tag anrufen kann und dann würde sie das auch verstehen. Da hätte mein Freund also auch nichts zu befürchten.
Eine Psychotherapie wäre wahrscheinlich immer noch hilfreich, aber die ist aus beruflichen Gründen bei mir momentan nicht möglich, da ich mir sonst meine Verbeamtung verbaue.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #8
Wenn ich es richtig verstanden habe, wirft er mir vor allem vor, dass ich mich nicht klar genug gegenüber meinen Eltern positioniere und ihnen nicht sage, wenn sie sich mal wieder unmöglich verhalten.
und was ist sein problem damit? haben deine eltern sich ihm gegenüber unmöglich verhalten und er erwartet rückendeckung von dir? das wäre noch die einzige situation, in der ich seine aussage irgendwie nachvollziehen könnte.
 
P
Benutzer142382  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Nein, sie verhalten sich ihm gegenüber eigentlich immer freundlich, nur untereinander nicht und damit kommt er nicht klar.
Ich sollte ihm vielleicht mal die Beiträge hier zeigen, denn er findet es ganz normal und gerechtfertigt, dass ihn das stört. Das Problem bei uns ist wahrscheinlich seine Wahrnehmung im Allgemeinen.
 
Stonic
Benutzer13901  (48) Grillkünstler
  • #10
Ich befürchte, das wird ein langer Beitrag. Also schonmal sorry! Aber die ganze Sache ist ziemlich komplex. Mein Problem ist, dass mein Freund nicht mit meinen Eltern klarkommt. Eigentlich dachte ich, wir hätten über Ostern ein paar schöne Tage zusammen verbracht, aber gestern Abend hat er mir dann eröffnet, dass sich, wenn er in Zukunft ein Teil meiner Familie würde, einiges im Verhalten meiner Eltern ändern müsse, ansonsten sehe er keine Zukunft mehr mit mir.

Sorry aber es hätte für mich gereicht genau bis hierher zu lesen und keine Zeile weiter weil meine Gedanken sich nicht geaendert haben. dein Kerlchen hat entweder ne ganz nette Meise unterm Pony oder suhct nen Grund für ne Trennung.
a) Wieso traut er sich, sich in das Verhalten zwischen dir und deinen Eltern einzumishcen
b) Was fällt ihm ein von dir zu verlangen das verhalten anderer Menschen zu beeinflußen ? indirekt verlangt er es ja von dir.
c) Wenn deine Eltern so schwierig sind dann hat er inter dir zu stehen und dich in deinem Verhalten zu stärken und sonst nichts
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #11
Er ist mit dir zusammen, nicht mit seinen Eltern.
Klingt ehrlich gesagt, als suche er nur einen Grund für die Trennung.

Dass du dich nicht in das untereinander-verhalten deiner Eltern einmischen willst kann ich voll verstehen - sie sind schließlich erwachsen.

Nein, sie verhalten sich ihm gegenüber eigentlich immer freundlich, nur untereinander nicht und damit kommt er nicht klar.
Wenn sie ihn blöd behandelt hätten, und du da nichts gegen sagst, könnte ich seine Aufforderung ja verstehen.
Oder haben sie ihm gegenüber etwas gesagt/gemacht, dass ER als mies behandeln aufgefasst hat (und du vielleicht gar nicht so mitbekommen hast, weil er da allein war mit ihnen)?

Wenn ihm was nicht passt am Umgang der beiden miteinander, kann er selbst den Mund aufmachen.

Ansonsten: er muss ja net jedesmal mit, erst Recht nicht, wenn da Übernachtung(en) anstehen. 1-2x im Jahr anstandshalber, es sei denn, ihr wohnt sehr nah an ihnen. Aber dann kann er ja immer noch mal "kranksein", "bei seiner Familie", "wichtiger Termin mit Freunden" und bei spontaner Unlust "ein Freund hat große Probleme, er muss da heute hin" drumherumreden. Der Mann meiner Schwester kommt meist auch nicht mit, wird aber zumindest nach außen hin akzeptiert/nichts gegen gesagt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #12
Nein, sie verhalten sich ihm gegenüber eigentlich immer freundlich, nur untereinander nicht und damit kommt er nicht klar.
hat das eigentlich in deiner aussage eine bestimmte bedeutung - folgt da noch ein "aber..."?

ich würde ihn zunächst nochmal ganz explizit fragen was genau ihn stört, wieso er der meinung ist dass du dich einmischen solltest - vielleicht kommt dabei ja doch noch was ans licht was ihn direkt betrifft und was du somit nachvollziehen kannst. wenns aber wirklich nur so ein "es betrifft mich nicht, aber ich wills trotzdem anders" ist... naja, dann wäre es wohl wirklich eine idee, ihm das hier mal zu zeigen. dann würde ich ehrlich gesagt auch nicht viel wert auf einen partner legen, der derart rumzickt und so mies droht.
 
Daniel Duesentrieb
Benutzer97517  Meistens hier zu finden
  • #13
Sorry auch ich stimme hier ein... Dein Freund kann nicht erwarten das er in die Bilderbuch Schwieger Familie einheiratet... Ich denke da ist er sehr verwoehnt. Deine Eltern behandeln ihn mit Respekt und sind freundlich... mehr kann er nicht erwarten. Was deine Eltern untereinander anstellen geht ihn nichts an. Deine Eltern sind erwachsen und sollten falls noetig selber sehen was richtig fuer sie ist.

Gruesse
 
BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
Kurze Preisfrage: Wie wirkt sich die Situation denn auf Dich aus?

Mag ja sein, dass Dein Freund von Deinen Eltern nicht direkt tangiert wird. Wenn Dich allerdings die Telefonate mit Deiner Mutter, Besuche etc. regelmäßig runterziehen würden, dass Du danach ständig schlechte Laune hättest, weinerig wärst u. ä. - kurzum: Wenn Dich der Kontakt zu ihnen in Deiner psychischen Stabilität beeinträchtigen würde, dass das eine Belastung für Deine Beziehung wäre, dann könnte ich seine Ansicht durchaus nachvollziehen.

Daher meine Frage.
 
G
Benutzer Gast
  • #15
Meine erste Reaktion war ebenfalls Unverständnis für Deinen Freund. Ich dachte zuerst, Deine Eltern würden ihn nicht gut behandeln und es gäbe Meinungsverschiedenheiten, aber davon scheint ja nicht die Rede zu sein.

Was ich verstehen kann ist, dass er sich Sorgen um Dich macht. Dass Du Dich für die Bedürfnisse Deiner Mutter zu sehr aufrippelst und selbst daran kaputt gehst. Aber was ich so von Dir lese klingt trotz der Hintergrundgeschichte einigermaßen gefestigt und ich glaube Dir, wenn Du sagst, dass Du den Kontakt zu Deiner Mutter einschränken würdest, wenn eure Beziehung verbindlichere Formen annähme.

Was aber gar nicht geht ist, dass er Dir zusätzlichen Druck aufbaut. Er würde Dich verlassen, wenn Du nicht mit Deinen Eltern, vor allem mit Deiner psychisch labilen Mutter brichst? Na, vollkommen logisch, mit diesem Ultimatum im Rücken muss Dir der Abnabelungsversuch ja gleich viel leichter fallen ... :rolleyes:
 
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P
Benutzer142382  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #16
@ Big Digger: Nein, so krass ist das auf keinen Fall. Klar gibt es Situationen, in denen mich die ganze Sache belastet und er das auch mitbekommt, aber das kommt vielleicht alle paar Wochen oder Monate mal vor. Ist jetzt nicht so, dasss ich ihm damit dauernd in den Ohren liege. Schließlich hab ich jetzt meine eigene Wohnung und mein eigenes Leben und bin froh darüber, da nicht mehr zu wohnen.
 
Blueberry
Benutzer109511  (30) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #17
Ich klinke mich da auch mal ein. Dass dein Freund sich um dich sorgt, kann ich verstehen. Du bist selber ja psychisch nicht 100 % stabil und kümmerst dich dabei noch um deine ebenfalls seelisch sehr angeschlagene Mutter. Dass dich das sowie das gesamte Verhältnis zu deinen Eltern schwer belastet, sehe ich auch so. Und dass dein Freund dann Angst hat, dass du dich zu sehr aufreibst, das würde ich definitiv auch einsehen.

Allerdings solltest du von ihm Unterstützung erwarten können; als dein Partner sollte er dir beistehen, anstatt sich in deine problematischen Familienverhältnisse einzumischen und dir mit Druck ("wenn sich nichts ändert, gibt es keine Zukunft") noch mehr Kummer zu bereiten.
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #18
Lies dir mal deinen Beitrag durch. 3/4 oder noch mehr geht es um deine Familie und nur im verbleibenden Teil um deinen Freund. Wenn das in eurem restlichen Beziehungsleben auch so aussieht, könnte ich mir vorstellen, dass dein Freund sich vernachlässigt fühlt. Oder auch, dass er spürt, dass dir die täglichen Anrufe deiner Mutter nicht gut tun und sich somit auch auf eure Beziehung auswirken. Das muss nicht einmal direkt spürbar sein, aber durchaus unterbewusst passieren, dass du eben mal schlecht gelaunt bist oder mit dem Kopf woanders bist als du sein solltest.

Wie ist denn sonst dein Verhältnis zu deinen Eltern? Vertraust du eher auf sie oder auf deinen Freund?

Off-Topic:
Ich will dir alles andere als an den Karren fahren. Deine familiäre Situation und auch deine psychische Situation kommen mir nicht unbekannt vor. Mein Ex-Freund warf mir auch oft vor, dass ich zu sehr an meinen Eltern hänge, obwohl sie mir nicht gut tun und ständige schlechte Laune nach Telefonaten hat sich letztlich doch mehr auf die Beziehung ausgewirkt als gedacht.
 
T
Benutzer139792  (41) Meistens hier zu finden
  • #19
Hi,
wow, das ist wirklich heftig.
Ich habe verschiedene Gedanken dazu:
1. Dein Freund hat eine Beziehung mit Dir. Klar, Deine Eltern sind ein Teil Deines Lebens und sicherlich auch ein Teil einer gemeinsamen Zukunft. Aber in erster Linie ist die Beziehung mit Dir wichtig. Und vielleicht ist es dann eher wichtig, dass Ihr Euch von Deinen Eltern abgrenzt. Das heißt nicht, den Kontakt abzubrechen, aber eben klare Grenzen setzt.

2. Und damit auch, dass ich teile, dass Du Deine Eltern nur bedingt verändern kannst und wichtiger Du trägst nicht die Verantwortung für ihr Leben.

3. Noir Désir spricht einen wichtigen Punkt an: Wie viel beherrscht Dich das Thema und wie bist Du von der Situation Deiner Eltern noch beherrscht? Oder anderes Wort: Einfluss. Ich weiß es nicht, aber es ist ein wichtiger Punkt zu Nachdenken. Insgesamt glaube ich, dass Dein Freund verstehen muss, dass DU nicht Deine bist und nicht für Ihr Leben oder die Gestaltung verantwortlich bist. Ihr müsst Euren Weg im Leben finden und nicht eine Beziehung zu Viert.
Aber eben auf der anderen Seite kann Dein Verhalten und Dein Wirken in der Familie von ihm auch so aufgefasst werden, dass Du Dir dieses doch aufbürdest. Anders: auf ihn wirkt es so, als ob Du Doch ein Teil von Ihnen bist und noch nicht abgenabelt bist. Ist nur ne Idee, kann auch falsch sein.

LG
Tom
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #20
Lies dir mal deinen Beitrag durch. 3/4 oder noch mehr geht es um deine Familie und nur im verbleibenden Teil um deinen Freund. Wenn das in eurem restlichen Beziehungsleben auch so aussieht, könnte ich mir vorstellen, dass dein Freund sich vernachlässigt fühlt. Oder auch, dass er spürt, dass dir die täglichen Anrufe deiner Mutter nicht gut tun und sich somit auch auf eure Beziehung auswirken. Das muss nicht einmal direkt spürbar sein, aber durchaus unterbewusst passieren, dass du eben mal schlecht gelaunt bist oder mit dem Kopf woanders bist als du sein solltest.
interessanter ansatzpunkt, auf jeden fall - und sicher mal den ein oder anderen gedanken wert.

trotzdem finde ich es - ganz egal, wie sich obige gedanken gestalten - falsch, mies und hinterhältig, deswegen mit so einer drohung zu kommen. der partner kann und darf sich sicherlich mühe geben der partnerin das leben angenehmer zu machen, auch durchaus mit klaren worten (die vielleicht nicht immer angenehm sind), aber deswegen gleich von trennung zu sprechen? wenn da nicht noch irgendetwas vorgefallen ist was die TS uns noch nicht erzählt hat (und sei es auch nur, weil sie es nicht weiß) würde ich persönlich dazu tendieren, es einen trennungsgrund zu nennen. von meinem partner erwarte ich doch dass er hinter mir steht und nicht versucht mich zu etwas zu zwingen... in guten und in schlechten zeiten, so heissts doch. egal, ob sich das nun um die familie dreht, um nen job, ne freundin... was fällt ihm dann als nächstes ein?
 
Daniel Duesentrieb
Benutzer97517  Meistens hier zu finden
  • #21
Sorry diese Drohung stoert mich gewaltig... Klar wenn du staendig schlecht gelaunt rumlaufen wuerdest und immer am jammer waerest.. wenn deine Eltern 3/4 deines Tages einnehmen wuerden, usw. usw. Dann koennte ich eventuell seine Reaktion verstehen. Aber so habe ich kein Verstaendnis...
 
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