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Meine Mutter hat Darmkrebs, großer Schock...

T
Benutzer39840  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen,

so, jetzt hat es auch mich erwischt. Nachdem ich in letzter Zeit immer wieder Geschichten von Leuten in meinem Alter gehört habe, bei denen Elternteile schwer krank oder verstorben sind, und immer froh war, dass meine Eltern so fit sind, sollte auch ich nicht verschont bleiben.

Ich fange mal von vorne an: Meine Mum hat eigentlich schon immer etwas Probleme mit der Verdauung, bei Stress Verstopfung, mal kann sie nichts essen, wenn sie sich Sorgen wegen irgendwas macht etc. Wurde wohl nie wirklich beim Arzt abgeklärt, irgendwie für normal angesehen, und auch vor dem Hintergrund, dass Darmkrebs in unserer Familie ein Thema ist, hat sie nie irgendwelche Vorsorgeuntersuchungen machen lassen.


Vor ca. 4 Monaten begann es dann, dass sie sich immer wieder krank gefühlt hat, mal nen halben Tag im Bett gelegen ist, ein paar Tage nicht groß auf Toilette war, Schmerzen im Steißbereich hatte, aber das hat sich immer wieder gebessert, so dass sie dann trotz meines Rates nicht zum Arzt gegangen ist. Die Angst vor der Diagnose war wohl zu groß.

In den letzten 4 Wochen wurde es aber immer schlimmer, weshalb sie einen Termin gemacht hat. Es wurde eine Darmspiegelung gemacht, bei der sich eine Engstelle, also ein beginnender Darmverschluss gezeigt hat, allerdings wie man meinte, nicht bösartig, kein Tumor. Blut, Urin, Stuhl und das Herz wurden ebenfalls untersucht, ohne Befund, so dass man eigentlich von einer recht harmlosen Sache ausging. Sie sollte in den nächsten Tagen ins Krankenhaus, wo diese Engstelle geweitet oder gleich entfernt werden sollte.

Diesen Montag war es dann soweit. Am Dienstag wurde noch ein CT gemacht, um die geneue Lage der Engstelle zu lokalisieren und heute sollte operiert werden. Als mein Vater gestern nach Hause kam, meinte er noch zu mir, dass das CT ansonsten gut aussieht und meine Mum nochmal anrufen wollte, wegen der Uhrzeit der OP.

Nach dem Abendessen dann der große Schock, meine Mum rief an und meinte, man hätte auf dem CT nun Tumorherde in Gebärmutter und Leber gefunden, und dass es danach aussieht, dass es eben doch ein Tumor im Darm ist.

Heute hat mir mein Vater dann das ganze Ausmaß geschildert, es soll nun eine Chemotherapie und Bestrahlung gemacht werden, um den Krebs soweit wie möglich abzutöten. Für diese Zeit soll sie einen künstlichen Darmausgang gelegt bekommen, damit sie weitgehend normal essen kann und zu Kräften kommt. Dann soll in einer größeren Operation der kranke Darmabschnitt, die Gebärmutter und der Tumorherd an der Leber, der glücklicherweise günstig liegt, entfernt werden. Danach kann auch der Darmausgang wieder verlegt werden.

Chancen auf vollständige Heilung bestehen, wie groß sie sind, hat niemand zu fragen gewagt.

Wir (mein Vater, mein Bruder und ich) sind jetzt total am Boden zerstört aufgrund dieser Diagnose. Ich weiß gar nicht, wie ich damit umgehen soll. Stecke gerade mitten in der Diplomarbeit, die wird wohl sehr darunter leiden, was aber sicher noch ein kleineres Problem ist.
Wie sich meine Mum bei der Sache fühlt, dürfte klar sein. Vor allem aber die Sache mit dem künstlichen Ausgang macht ihr sehr zu schaffen, auch wenn es nur für überschaubare Zeit ist.

Naja, ich wollte eben mal meine Gedanken niederschreiben, weil es mir im Moment wirklich schlecht geht...

Vielleicht hat ja jemand ähnliches durchgemacht und kann mich etwas aufbauen.
 
G
Benutzer52533  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
ohweh das tut mir voll leid für euch und besonders auch für deine mutter!

man kann nur hoffen, dass sie die operationen gut übersteht und alles gut wird! erfahrungen mit krebs (in der familie) hab ich zum glück keine, aber immerhin wurde das jetzt diagnostiziert und ihr kann hoffentlich noch geholfen werden!

alles gute und ich hoffe dass ihr solange zusammenhaltet!!
 
T
Benutzer39840  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Danke... Na klar halten wir jetzt zusammen, müssen ja zusehen, wie wir den Haushalt schmeißen.

Das Schlimme ist halt, dass ich noch bei meinen Eltern wohne und mich auch sehr mit ihnen verbunden fühle. Habe mich irgendwie noch nicht so abgenabelt wie andere 25-jährige.

Ich hoffe so sehr, dass das alles gutgeht, aber es schleichen sich doch immer wieder Zweifel ein, da der Krebs halt schon recht fortgeschritten ist und so lange unentdeckt blieb.

Gruß
Tobi
 
sternschnuppe83
Benutzer54518  Verbringt hier viel Zeit
  • #4
[...]
 
C
Benutzer39133  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Ich kann (leider) sehr gut mit dir mitfühlen...

Meine Mutter hatte auch Krebs. Ich steckte damals mitten im letzten Schuljahr, also mitten im Abi. das ist eine Doppelbelastung, die man nicht unterschätzen darf. So schlimm das alles ist, man darf sein eigenes Leben und seine eigene Zukunft nicht vernachlässigen.

Egal wie alt man ist, wenn die Eltern schwer erkranken, ist das immer ein Schock. Ich war damals 17, aber heute wäre es sicherlich das gleiche. Es wird ohne Zweifel eine verdammt harte Zeit auf dich und deine Familie zukommen. Eine Zeit voll Hoffnung, Zweifeln, Angst, Mut... oftmals wechselt sich das alles ab. Letztendlich kann man nie wissen, wie das alles ausgeht. Meine Mutter hatte Brustkrebs und der Tumor wurde bei ihr sehr spät entdeckt. Man hat damals nicht geglaubt, dass sie mal wieder ganz gesund werden würde, sie kämpfte lange und hart und hat es geschafft. Ganz wichtig ist Unterstützung der Familie. Das ist eine positive Seite: Unsere Familie ist total zusammen gewachsen, nicht nur meine Eltern, meine Geschwister und ich, sondern auch sämtliche Tanten, Onkel und sogar Nachbarn, Bekannte etc. Ständig erkundigte sich jemand, brachte Blumen vorbei oder sonstiges. Es war sehr schön zu sehen, dass man nicht allein ist!!!

Ich drücke euch alle Daumen und wünsche viel Kraft. Egal was passiert, du wirst für dein Leben und deine Reife daraus lernen.
 
T
Benutzer39840  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Hallo,

danke für eure Antworten.

Ich weiß, dass man den Krebs auch besiegen kann. Bei einem Freund von mir wurde vor anderthalb Jahren Lymphdrüsenkrebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert, er kam mit einer Chemotherapie recht schnell wieder auf die Beine und wurde geheilt. Die Zeit der Therapie war für ihn auch gar nicht soooo schlimm, wie man immer meint, hat er zumindest gesagt. Aber er ist halt auch jung und voller Lebensmut. Wie es da bei meiner Mutter (54) aussieht, kann ich nicht so gut beurteilen. Ich hoffe, sie gibt sich nicht auf.

Im Moment ist es halt diese quälende Unsicherheit, die mir sehr zu schaffen macht. Wenn die Behandlung mal begonnen hat, meine Mutter sie einigermaßen gut verträgt und die Therapie auch anschlägt, sieht es sicher etwas besser aus, aber im Moment bin ich halt total hin- und hergerissen, was denn nun sein wird.

Klar darf ich mein eigenes Leben nicht zu stark vernachlässigen. Glücklicherweise habe ich wenigstens die Diplomprüfungen schon hinter mir, die DA ist dagegen das wesentlich kleinere Problem und danach kann ich mir Zeit lassen vor der Doktorarbeit, wenn es nötig sein sollte.

Auch klar ist, dass wenn wir die Sache durchstehen und meine Mutter wieder gesund wird, das unsere Familie sehr stark zusammenschweißen wird, dann kann uns wohl fast nichts mehr erschüttern...

Naja, ich werde dann mal wieder an die Uni fahren, ich hoffe, ich kann mich etwas ablenken.

Gruß
Tobi
 
Mithrandir
Benutzer3336  (39) Meistens hier zu finden
  • #7
Hey!

Klar fühlst du dich hilflos und hast Angst! Verstehe ich! Meine Mutter hatte auch (Brust)Krebs und wurde geheilt, mein Vater überstand ein Gewächs am Hirnstamm.

Die Medizin hat in der Krebstherapie gewaltige Fortschritte gemacht! Natürlich kann es auch nicht gut ausgehen aber wenn du immer nur daran denkst, blockierst du Ressourcen, die du brauchst um deine Mutter und Familie zu unterstützen!

Wünsch dir/euch jedenfalls viel Kraft und Stärke in dieser schwierigen Zeit!!!
 
dummdidumm
Benutzer62510  (61) Verbringt hier viel Zeit
  • #8
ohjeeee

Das ist wohl eine nie endende Geschichte. Hab ich eigentlich die ganzen Threads zu diesen Themen vorher nur nie wahrgenommen? Im letzten Jahr das Hoffen und Bangen um meinen Vater, jetzt ist es mein Schwiegervater. Ich kann es Dir also sehr gut nachfühlen, wie es Dir geht. Abends, wenn man ins Bett geht und morgens wenn man aufwacht immer wieder die Frage, was heute wohl für Nachrichten kommen. Alles andere im Leben wird weggedrängt, existiert irgendwie kaum noch.

Für die Diplomarbeit würde ich Dir zunächst mal empfehlen, mit Deinem Prof zu sprechen und ihm die Situation zu schildern. wenn es denn nötig wird und Du einen Aufschub brauchst, weiß er wenigstens schon bescheid. Du solltest darunter nicht gerade einen wichtigen Teil Deiner Zukunft leiden lassen.

Du schreibst, daß Du Dich "leider" noch nicht so abgenabelt hast. Vielleicht kannst Du das auch positiv sehen. So schlimm das Ganze ist, so ist es doch die Möglichkeit, sich in der Familie sehr intensiv zu erleben. Das klingt jetzt total bescheuert, ich weiß, aber ich kann es nicht anders ausdrücken. Vielleicht kann ich das besser konkreter in Bezug auf meinen Vater schildern: so schlimm das Ganze war, ist es doch im Nachhinein eine gute Erfahrung, ihm bis zuletzt so nahe gewesen zu sein. Nun hoffe ich, daß das bei Deiner Mutter gut ausgeht, aber auch dann wird das eine Erfahrung sein, von der Ihr - bei aller ausgestandener Angst - noch lange zehren könnt.

Ich wünsche Dir für die kommenden Monate ganz viel Kraft und vor allem, daß es mit Deiner Mutter wieder aufwärts geht und sie wieder gesund wird!

Alles, alles Gute!
 
T
Benutzer39840  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Hallo zusammen,

So, heute nach der Uni war ich im Krankenhaus. Mittlerweile ist der große Schock verdaut und es geht uns wieder etwas besser. Meine Mama hat sich für die kurze Zeit recht gut mit der Situation abgefunden und macht mir schon den Eindruck, dass sie den Willen hat, wieder gesund zu werden.

Morgen soll der (vorübergehende) künstliche Ausgang gelegt werden, was gar keine große Operation ist. Auch damit hat sie sich ganz gut arrangiert. Ich hoffe, dass das von Anfang an gut funktioniert, damit sie nicht gleich wieder entmutigt wird.

Dann soll baldmöglichst mit kombinierter Chemo und Bestrahlung begonnen werden, um den Tumor so klein und tot wie möglich zu bekommen. Am Ende dann noch die große OP, dann sollte alles überstanden sein. Die Ärzte sprechen, wie es mir heute gesagt wurde, primär von 'Heilung', die Chancen sind also wohl doch nicht so schlecht, wie wir im ersten Schock befürchtet haben. Laut den Ärzten, einer unter ihnen wohl ein anerkannter Spezialist auf dem Gebiet, sollte dann in 3 oder 4 Monaten alles überstanden sein und sie kann wieder in den Urlaub fahren. Ich hoffe so sehr, dass diese Prognose auch so eintrifft.

Gruß
Tobi
 
R
Benutzer51328  Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Na immerhin klingt schonmal die Prognose vielversprechend. Oftmals ist laut der Prognose schon alles zu spät...

Viel Kraft dir/deiner Familie und vor allendingen deiner Mutter!!!
 
M
Benutzer81049  (37) Benutzer gesperrt
  • #11
Hallo Tobi, das mit deiner Mutter tut mir sehr leid...

Ich finde aber man sollte nie voreilige eine Chemo machen.
Normalerweise kann man den Tumor ja operieren und es dabei belassen.
Eine Chemo schwächt den Körper und das Immunsystem zu sehr, das man danach nicht mehr die Kraft hat den Krebs zu besiegen, falls noch Rückstande vorhanden sind.

Ich für mich halte die Chemo für eine gefährliche Sache, die mehr schadet als hilft.

Wie war das mal mit dem Mann, den die Ärzte aufgegeben hatten wegen einem Tumor? Der hat sich ein Messer genommen und ihn selbst raus geschnitten.

Hoffe es wird bei deiner Mutter wieder...

Liebe Grüße

Monster
 
brainforce
Benutzer26398  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #12
@Tobi1982:
Drück euch die Daumen das alles wieder gut ist. Vermutlich ist deine Mutter in den allerbesten Händen.
Die Heilungschanchen scheinen ja ganz gut zu sein - zumindest wenn man der hoffnungsvollen Aussage der Ärzte Glauben schenken darf.
Finde das hört sich alles doch recht positiv an (wenn man das Wort positiv überhaupt in den Mund nehmen kann bei einer solch schlimmen Erkrankung.)
Wichtig ist das ihr zusammenhaltet!

Off-Topic:
Ich finde aber man sollte nie voreilige eine Chemo machen.
Normalerweise kann man den Tumor ja operieren und es dabei belassen.
Eine Chemo schwächt den Körper und das Immunsystem zu sehr, das man danach nicht mehr die Kraft hat den Krebs zu besiegen, falls noch Rückstande vorhanden sind.

Ich für mich halte die Chemo für eine gefährliche Sache, die mehr schadet als hilft.

wie kannst du es dir anmaßen so etwas zu schreiben - ich gehe nicht davon aus das deine Antwort besonders qualifiziert ist - und gerade in einem solchen Fall wie hier sollte sie das aber sein?:angryfire
Eigene Meinung schön und gut - aber manchmal ist es besser damit hinter dem Berg zu halten - vor allem wenn man davon kaum eine Ahnung hat um das beurteilen zu können gerade was spezielle Fälle angeht - ich glaube kaum das du ausgebildeter Facharzt auf diesem Gebiet bist...
Zum Rest von dem was du geschreiben hast sag ich lieber mal nichts...:kopfschue
 
Mietzie
Benutzer48246  (37) Sehr bekannt hier
  • #13
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