• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Mir fällt gerade kein passender Titel ein - Probleme halt.

DieNetteKieselsteinin
Benutzer131523  (29) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo erstmal, ich bin anonym hier, aus Gründen, die man sich vermutlich denken kann. Wahrscheinlich habe ich mir hier auch die falsche Art Forum ausgesucht, da der Schwerpunkt hier ja scheinbar auf der Beziehungssuche oder Ähnlichem liegt.

Ich leite erst einmal kurz ein:
Seit 18 Jahren lebe ich auf dieser Welt und seit etwa 23 Monaten und 13 Tagen bin ich mit meinem, nun 19-jährigem, Freund zusammen. Wir hatten von Anfang an Probleme, haben diese immer noch und werden diese vermutlich auch unser ganzes Leben haben.

Die Beziehung begann schon damit, dass wir nicht zusammen gefunden haben. Als er mir sagte, dass er mich liebt, war ich erst einmal total überrumpelt und habe eine sehr unpassende Bemerkung geäußert. So etwas wie "das ist doch ein schlechter Scherz?" Jedenfalls wusste ich nicht wirklich wie ich angemessen reagieren soll und habe ihm klar gemacht, dass ich nicht weiß, ob ich genauso empfinden kann und ihm keine falschen Hoffnungen mache (Zwar wusste ich, dass ich mich sehr von ihm angezogen fühle, wollte ihm aber keinen Verlass sichern). Ich warf ein, dass es vielleicht gut wäre, dass wir uns erst einmal nicht sehen und er über diese Gefühle nachdenkt. Er schien keine sonderlich großen Probleme zu haben mich daraufhin in Ruhe zu lassen, allerdings entstand dann das Desaster, dass ich begann zu verstehen. Ich fing an ihn sehr zu vermissen und konnte mir meine Gefühle, die ein paar gute Bekannte natürlich längst vor mir kannten, zu verstehen. Es war eine Qual, wie ich sie nie zuvor gespürt habe und natürlich wollte ich mich ihm auch nicht aufdrängen, da er ja nachdenken sollte. Den Trost habe ich dann bei anderen Menschen gesucht, meine, dauernd wieder verschwindenden, Kontakte waren zu diesem Zeitpunkt mit ihm im Umgang und haben ihn dementsprechend darauf hingewiesen. Was hätten sie auch anderes machen sollen? Ich habe nächtelang durchgeweint und habe das Erscheinungsbild eines Aliens angenommen, so geschwollen sagen meine Augen aus. Also rief er mich, nicht aus eigenem Handeln heraus, an und wir beschlossen der ganzen Sache eine Chance zu geben. Eigentlich hätte mir dieser Anfang schon genug verdeutlichen sollen...

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Um meine (hoffentlich lesenden) Leser nicht ins kalte Wasser zu werfen, sollte ich noch einen kleinen Einschub machen, bevor ich weiterschreibe. Ich habe einen sehr schwierigen Charakter, was ich meinem Freund aber auch von Anfang an verdeutlicht habe, was die ganze Sache noch viel komplizierter macht, als sie ohnehin schon ist. Obwohl ich nicht besonders viele Selbstzweifel hege, bin ich anderen Menschen die meiste Zeit auf Distanz und wenn ich das mal nicht bin, dann bin ich schamlos offen. Dennoch bin ich wirklich sehr eifersüchtig und auch verklemmt was Beziehungen angeht, ich möchte am liebsten über alles bescheid wissen und kontrolliere auch Dinge, für die ich mich im Nachhinein schäme. Außerdem fällt es mir sehr schwer meine Gefühle für mich zu behalten, wenn ich das versuche, was ich oft tue, explodiert ein Atomkraftwerk. Ein weiterer wichtiger Verweis wäre die Suche nach einem Menschen, auf den ich mich verlassen kann und der immer an meiner Seite ist, obwohl ich den meisten Menschen sehr abweisend gegenübertrete. Das Paradoxe daran ist, dass ich einer größtmöglichen Unabhängigkeit entgegen strebe. Mehr fällt mir gerade nicht ein, wobei ich nicht mal weiß wie viel davon relevant sein wird. Wahrscheinlich hassen mich meine Leser jetzt schon.
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Nun wieder zurück zu meiner Geschichte. Als die Beziehung anfing hatte ich das Gefühl, dass alles nur körperlich stattfindet - ich fühlte mich wie eine ganz normale Freundin, die nun einmal ein paar Küsse als Bonus mit einbringt. Ich habe mich sogar so erniedrigt und meinem Ex-Freund, den ich auf kälteste Art und Weise verlassen habe, davon erzählt und mich regelrecht über meinen Freund beschwert (weil ich versuche so ehrlich, wie möglich zu sein, habe ich ihm noch davon erzählt). Was mir auch auffiel war die Tatsache, dass er nie eifersüchtig war. Alles in allem fühlte ich mich einfach nicht wie die geliebte, heiße Flamme, die man liebt. Das grausamste daran ist, er sagte mir, dass er nie jemanden so geliebt habe. Nun gut, er hatte nicht viel Erfahrung vor mir aber eine gewisse Vorstellung stellt man sich ja schon vor...

Des Weiteren verfiel ich dem Drang mich zu ändern, weil ich ihn wirklich sehr liebte und eine "gute und normale Freundin" für ihn sein wollte. Da wir beide im Gameing-Bereich sehr aktiv sind tat ich so als interessiere ich mich für sein neustes Spiel "Duke Nukem" und als wollte ich es auch spielen. Eigentlich wollte ich es auch spielen und es irgendwie akzeptieren und tolerieren können, dass er sich mit gepixelten, äußeren Geschlechtsteilen bewerfen lässt, dabei rumballert und sich nach Ende des Spiels so geil findet, dass er eine SMS schreibt, in der er sich als "mein Duke" bezeichnet. Ich hätte kotzen können. Abgesehen davon nahm ich ihn mit zwei weiblichen Bekanntschaften in eine Bar, in der ich versuchen wollte meinen Hass auf Alkohol zu verdrängen. Ich hasse Alkohol wie die Pest (ich muss jetzt schon verdammt abturnend und langweilig für jeden Mann sein, der das liest), vor allem da ich mit dem Alkoholproblem meines Vater kämpfen muss, seitdem ich mich erinnern kann. An dem Abend merkte ich schon, dass ich es nicht sehen kann, wenn er Bier trinkt, dass es mich ankotzt und ich hatte den Eindruck, dass er eine der Weibchen sehr anziehend findet. Der Abend war also "fürn Arsch". Ich habe weitere Versuche gestartet aber ich habe es einfach nicht geschafft mich zu ändern. Zum Glück, ich bin der Meinung man sollte sich selbst am "treusten" bleiben.

Irgendwann verlor ich meine einzige Freundin, weil ich mich ihr vollkommen unterordnete, sie dachte, dass ich ihr nicht vertraue, weil ich sie nicht mit dem Problemen, die ich mit meinem Freund hatte und nie endeten, konfrontieren wollte. Ich wollte nicht, dass sie weiß wie spießig und eifersüchtig ich bin, das wollte ich lieber für mich behalten. Zu allem Überfluss war sie dann auch noch die oben beschriebene weibliche Begleitung. Mit dieser Wendung wandelte sich meine Beziehung in scheinbar das, was ich mir immer wünschte. Wir waren zusammen, ich bemerkte seine Liebe endlich, ich hatte keine Hintergedanken mehr und wir waren tatsächlich glücklich. Allerdings nahmen wir uns, durch diese Euphorie getrieben, immer mehr Zeit für uns und ich offenbarte ihm so ziemlich alles, was ich oben beschrieben hatte. Angeblich hatte er damit kein Problem oder er übersah das alles, was er immer noch tut.

Durch diese Zeit sind wir scheinbar so lange zu nah zusammengewesen, wie ich es mir immer gewünscht habe, dass er "in mich hinein gewachsen ist". Irgendwie, ich weiß nicht wie, ich will auch nicht wissen wie, habe ich ihn so manipuliert, dass er sich für kaum etwas anderes mehr interessiert als für mich. Nichts geht mehr ohne mich und alles, was er vorher mochte, womit ich aber meine Probleme hatte, ist jetzt ungewollt. Eigentlich war das ja alles, was ich mir immer gewünscht habe. Was daran aber sehr unerwünscht ist, ist die Tatsache, dass das nicht mehr "er" ist. Duke Nukem hasst er jetzt, Alkohol lehnt er direkt ab und weitere Kleinigkeiten übernimmt er mir auch. Mein Eindruck davon ist, dass das alles sehr, sehr ungesund für ihn ist. Diese Macht, die ich über ihn habe will ich nicht. Er ist sehr naiv und vertraut mit blind, er ist sehr leicht zu beeinflussen und besonders selbstbewusst ist er auch nicht.

Irgendwann kam er in ein Gespräch mit seiner Mutter, diese Frau scheint mich zu hassen, aus tiefster Seele. Ich bin der Meinung, dass ich ihr ein Dorn im Auge bin, weil ich ihr ihren Sohn wegnehmen könnte - dabei ist er von alleine zu mir gekommen. Außerdem bin ich ihr materiell gesehen wohl auch nicht hoch genug, da ich ja eine Art Gossenkind bin und ihren Status besudeln könnte. Vielleicht interpretiere ich auch nur zu viel hinein aber in der Regel kann ich mich auf meinen Sinn fürs Beobachten verlassen. Sie, als seine Mutter, hat natürlich auch einen großen Einfluss auf ihren Sohn, den sie ja sehr hart unter Kontrollen stellt. In einen Streit zwischen uns redete sie ihm ein, dass ICH dafür verantwortlich sei, dass er seinen besten Freund vernachlässige und ICH nicht gut für ihn sei. Vor dem Gespräch mit seiner habe ihn schon hin und wieder mal aufgefordert die Freundschaft zu seinem bestem Freund zu pflegen, wenn er dann "Ich möchte mich aber lieber mit dir treffen" antwortet und ihn links liegen lässt, sehe ich irgendwie nicht wo da meine Schuld sein soll. Und, dass ich nicht gut für ihn bin, wusste er von Anfang an. Jedenfalls kam er dann mit genau diesen Tatsachen zu mir, forderte ein Beziehungsende und ließ nicht mehr mit sich sprechen. Ich habe natürlich sofort gehört, dass das nicht seine Worte sind, das stritt er aber natürlich ab. Jedenfalls forderte er "Freiheit" und das sofort. Er meinte ICH solle loslassen und zwar sofort. Ich muss zugeben, dass ich emotional sehr abhängig von ihm bin und, wenn ich an Dinge, wie loslassen denke, dann spielen sich rasend Bilder in meinem Kopf ab, die mich in die Irre führen. Ich sah mich, ohne Freunde, jeden Tag alleine herumsitzen - brach in Emotionen aus, verlor jedes bisschen Rationalität und sagte ihm, dass ich das nicht könne und ob wir das nicht anders lösen können. Er war EISKALT, blockte ab und fuhr irgendwann.

Am nächstem Tag stand er weinend vor meinem Fenster. Da es mir nicht besser ging und ich mir noch sicher war, dass ich ihn liebte, verzieh ich ihm. Außerdem wusste ich, dass er nicht aus eigenem Interesse gehandelt hat. Seitdem geht aber alles schief. Ich bot ihn mehr Freiraum, wie schrecklich es dann plötzlich für mich war. (Anfangs habe ich immer die Distanz eingehalten, irgendwann, in der Zeit, als wir glücklich waren, war ich jedoch so glücklich, dass ich es zuließ ihn so nahe kommen zu lassen)

Seitdem ist alles einfach nur schrecklich. Den Freiraum konnte ich ihm nicht lassen, durch die Zeit, in der wir so vertraut waren, hatte ich nie die Gelegenheit ihm vertrauen zu müssen, ich wusste ja, dass er immer da ist und alles "gut" ist. Also konnte ich ihm sowieso nicht vertraue, ich war, wie ich es immer bin, gerne aufgeklärt. Allerdings hörte ich plötzlich gar nichts mehr, wenn er weg war - also gab es dann Terror. Ich war geladen bis zur Eruption und explodierte jedes Mal genau in seinem Gesicht, das äußerte sich dann oft darin, dass ich ihn abblockte, wobei mir das selbst schmerzte, weil ich trotz meiner aufbrausenden Momente, einen Stolz habe, den ich nicht verlieren wollte. Es wurde dann auch wieder so, wie vorhin beschrieben, dass er mir wieder immer näher kam, wahrscheinlich aus Angst (da bin ich mir aber nicht sicher, ich will ihm das auch nicht unterstellen) und wir uns irgendwann auch wieder täglich sahen, natürlich bei mir, zu ihm gehe ich nicht mehr. So schön, wie beim erstem Mal, konnte ich es aber nie wieder empfinden. Meine Abhängigkeit zu ihm, hat mich öfter so gestört, dass ich mehrmals die Beziehung beendete, er aber, wie beim erstem Mal, immer wieder ankam und wir uns versöhnten. Abgesehen davon, dass ich das Gefühl habe, dass wir längst keinen Respekt mehr voreinander haben, kam der Gedanke der Trennung dann immer und immer und immer und immer wieder. Durch diese lange Zeit, die wir miteinander haben bin ich emotional so von ihm abhängig geworden, dass er mir mit jedem Pieps den Tag versauen kann und mir schmerzen kann, wie kein anderer zuvor - das ist einfach nichts, womit ich klar komme.

Um jetzt langsam mal in die Gegenwart zu kommen, da wir wieder an einem solchem Punk sind, ist es mittlerweile so schlimm, dass ich diese Beziehung gar nicht mehr ertragen kann. Ich möchte sein Leben nicht verderben, ich möchte ihn nicht in einem Käfig halten und ich möchte so vieles nicht. Ich kann diese Beziehung moralisch nicht mehr vertreten. Momentan ist es so, dass mich vieles anfängt zu nerven. Mich nervt es, dass wir in Codesprachen sprechen, die sonst keiner versteht, das machen eigentlich nur Verliebte, aber ich fühle mich nicht verliebt. Mich nervt es, dass ich mit ihm nicht diskutieren kann, z.B. habe ich mich mal über eine These Russel's informiert, in der er besagt, dass man nicht davon ausgehen kann, dass der Tisch wirklich existiert, da er seine Form von bestimmten Blickwinkeln aus verändert bzw. diese verändert werden und er somit keine "feste" Form hat (ich möchte das nicht weiter ausführen, da ich nicht mehr ganz eingelesen bin). Ich wollte da wirklich sehr gerne mit ihm drüber sprechen, weil ich das so genial fand und alles was er dazu zu sagen hatte war "Oh, der Tisch ist ein Transformer." Ich möchte einen Freund, mit dem ich mich auch über tiefgründigere oder auch über politisch relevante Themen unterhalten kann und nicht nur über Videospiele und Filme (was ich aber auch gerne tue). Er fängt mich an zu langweilen, vor allem da er in vielen Punkten meine Thesen vertritt und diese dann auch noch fast aufs Wort genau kopiert - wo bleibt da die eigene Meinung? Da ich gerne ehrlich bin, habe ich ihm auch gesagt, dass ich den Eindruck habe, dass er gar nicht mehr existiert und er nur noch ein "Abkömmling" von mir ist. Was mir auch sehr negativ aufgefallen ist, ist, dass ich ihn nicht mehr küssen möchte, von Dingen, die noch intimer werden ganz zu schweigen... Ich kann ihm einfach nicht mehr sagen, dass ich ihm liebe, dennoch kann ich ihm auch nicht sagen, dass ich ihn nicht liebe.

Er tut wirklich sehr viel für mich, was ich ihm auch hoch anrechne, wir sind aber schon lange nicht mehr auf Augenhöhe. Ich musste feststellen, dass er sich weit unter mich stellt. Ich habe ihm erzählt, dass ich das Gefühl habe ihn nicht mehr zu lieben und, dass ich es unfair finde weiterhin mit ihm zusammen zu bleiben. Er möchte allerdings für keinen Preis, dass wir die Beziehung beenden. Ich sei die Erste, die ihn akzeptiert wie er ist (wobei ich aber trotzdem nie richtig glücklich war) und er liebe mich. Aber, wenn er mich so sehr lieben würde, wieso interessiert es ihn dann so wenig, dass ich nicht glücklich bin? Er erzählt mir immer er wolle alles tun, damit ich glücklich bin und er wolle es mir beweisen. Aber er kann es nicht, das haben wir doch immer wieder bemerkt. Ich glaube langsam, dass es eine Obsession ist und keine Liebe, was er da empfindet. Wenn ich mir vorstelle mit mir zusammen zu sein und mich ertragen zu müssen, dann kommt mir schon alles hoch. Und er WILL es, weil er mich "liebt"? Aber was mich noch viel mehr wundert: Ich weiß nicht mehr, ob ich ihn liebe, kann ihn dennoch nicht knallhart den Weg weisen, wie ich es sonst IMMER getan habe, wenn eine Beziehung den Reiz verlor. Außerdem sorge ich mich ja trotzdem noch so sehr um ihn möchte ihm ja sogar damit helfen, dass er mich los wird und eine faire Chance auf ein "normales" Leben hat. Liebe ich ihn dann also doch?

Ich bin wirklich ratlos. Meine Konsequenz habe ich verloren, ich bin emotional von ihm abhängig. Er hat seinen Charakter verloren, er ist emotional von mir abhängig. Soll "Liebe" so sein? Lohnt es sich für die schönen Momente, die wir ja tatsächlich hatten, noch zu kämpfen? Eigentlich war ich immer der Meinung, dass es verloren ist, sobald mehrfach Zweifel aufkommen. Oftmals hatte ich auch Angst, dass ich ihn aus Mitleid nicht verlassen habe oder aus Routine. Aber auf der anderen Seite zeige ich ja auch Mitleid, indem ich ihn von mir befreien möchte, was er wiederum als Schaden für ihn sieht. Ich verstehe auch nicht, wie er in dieser Beziehung noch glücklich sein kann. Wir haben schon sooft diskutiert, weil ich unglücklich in dieser Beziehung bin und dennoch sieht er alles positiv und denkt er kann sich ändern (was ich ja von Anfang an nicht wollte). Außerdem hätte ich dabei ALLES zu verlieren, da ich keine weiteren Freundschaften pflege und nur ein paar oberflächliche Kontakte habe, er jedoch hat eine Familie, die sich um ihn kümmert und einen besten Freund. Für mich steht also eigentlich mehr auf dem Spiel. Mir sagt nur irgendetwas, dass es für uns beide, besonders für ihn, besser wäre, wenn wir uns trennen. Auf der anderen Seite würde ich gerne bei ihm bleiben und alles regeln...

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Momentan bin ich einfach mal gespannt was andere Menschen davon halten, da wir alleine nicht mehr weiterkommen und auch noch nie weiterkamen. Ich habe auch schon darüber nachgedacht, dass das momentan nur eine Phase ist, weil ich bemerke, dass ich öfters versuche der Routine zu entfliehen. Das widerspricht sich dann aber auch wieder damit, dass ich ja schon öfters die Beziehung beenden wollte. Vermutlich kann sich aber keiner diese Dimensionen vorstellen, da wirklich viel aber auch nichts passiert ist in den letzten 2 Jahren.
(Ich hoffe das hat wenigstens jemand gelesen)
 
K
Benutzer131524  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Alles durchlesen :smile: du scheint köpfchen zu haben und solltest vielleicht mal emotional ein bisschen runterkommen dich distanzieren und tief in dich reinhorchen. Scheinst genug verstand zu haben um zu wissen was das richtige für dich ist. Ich persönliche glaube dein freund scheint nicht ganz deinem ideal zu entsprechen du hast zwar eine gewisse nähe zu ihm aufgebaut doch er scheint nicht die stärke zu besitzen dich zu führen. Nicht falsch verstehen ich spreche nicht von einem macho gehabe sondern von dem weiblichen bedürfniss einen starken selbstbewussten mannes an der seite zu habenelcher eine gewisse art von schutz bietet diese art von stärke muss nicht physischer natur sein sie kann sich auch anders aüßern er ist unselbewusst spielt computerspielchen und scheint in der geborgenheit seiner mami un seiner heilen welt vollkommen aufzugehen du hingegen scheinst die mit den eiern zu sein und brauchst jemanden an dessen schulter du dich lehnen kannst ich denke das rollenspiel scheint bei euch verdreht zu sein und du sehnst dich nach nem richtigen kerl. Sry für die rechtschreibfehler android..
 
DieNetteKieselsteinin
Benutzer131523  (29) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Wow, ich bin wirklich froh, dass du hier noch einmal geschrieben hast - das gibt ein ganz anderes, viel angenehmeres Bild von dir, als in deinem eigenem Post. Ich bin dir auch wirklich dankbar, dass du meinen gesamten Beitrag durchgelesen hast und finde es wirklich interessant, dass wir auf ein ähnliches Ergebnis kommen.

Allerdings merkt er auch selbst, dass er in seiner Welt nicht mehr so sicher lebt, wie er vorher dachte. Durch mich hat er auch gelernt die Dinge anders zu betrachten und hat auch bemerkt, dass seine Mutter nicht immer richtig mit ihm handelt (wohl auch ein Grund, weshalb so mich so wenig leiden kann). Er ist wirklich sehr an mir gewachsen und da bin ich auch stolz drauf.

Trotzdem hast du recht damit, dass er meinen Bedürfnissen und Wünschen nicht ganz nachgehen kann, er ist leider noch nicht ganz so reif und manchmal fühle ich mich in unseren Gesprächen auch über seiner Augenhöhe. Gerade das ist mir dann immer sehr unangenehm, da er mich ja selbst schon zu genüge in die Höhe stellt und sich selbst dann in meinem Schatten versteckt. Ich würde dem Ganzen so gerne noch eine weitere Chance geben, weil er mir wirklich sehr wichtig ist, auch wenn ich momentan nicht mit meinen Gefühlen im Klarem bin aber ich hab einfach Angst, dass er sich mit mir einen zu harten Brocken ausgesucht hat und er irgendwann einfach nur an mir zerbricht. Das hat er einfach nicht verdient... Auf der anderen Seite möchte ich aber nicht ewig warten müssen, bis er weiterkommt. Zwar bin ich geduldig, aber wie schon beschrieben, wenn die Geduld ein Ende findet, dann bricht das Feuer aus.

PS: Ich hoffe, dass ich dir in deinem Post ein bisschen weiterhelfen konnte - immerhin war ich so wütend darüber zu was dich diese Frau leitet, dass ich dich möglicherweise aus alleine diesem Post sehr fehlinterpretiert habe. Natürlich wollte ich dich nicht angreifen, ich verfalle in der letzten Zeit nur etwas zu schnell dem Zynismus. Also vielen Dank noch einmal fürs Lesen, sowie fürs Antworten.
 
K
Benutzer131524  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Keine Ursache ich denke wir mussten uns beide einfach mal auskotzen und konnten uns ein stück weit gegenseitig eeiterhelfen ist jetzt echt spät und ich sollte mich schlafen lagen[DOUBLEPOST=1368151646,1368151591][/DOUBLEPOST]Machs gut und mach dir kein kopf :smile:
 
D
Benutzer86779  (39) Sehr bekannt hier
  • #5
du scheinst wirklich intelligent und analytisch begabt zu sein. du verstehst genau was da zwischen euch abläufst, kannst es aber nicht umsetzen, weil dein Problem die Emotionen sind.

deshalb helfen dir clever ratschläge wie "las ihm Freiraum und lenk dich mit freunden und Hobbies ab damit du nicht durchdrehst" auch nicht weil du das ja schon weißt.

IMO müsst ihr beide an euren Emotionen arbeiten, eventuell wäre da auch ne Therapie das richtige. denn er ist zwar das "opfer", aber es ist ja kein zufall das er das mit sich machen lässt zumal seine mutter ja genauso zu sein scheint. oftmals wird bei solchen problematischen elternverhältnissen ja quasi unterbewusst ein "klon" als Partner gewählt, eventuell auch weil man hofft so die Sachen emotional aufzuarbeiten. selbst wenn eure Beziehung scheitert würde er wohl danach wieder an so einen typ frau geraten, du bist also nur ein symptom und nicht das eigentliche problem . und du weißt genauso, dass kein "normaler mann" das auf dauer mitmacht weshalb du auch niemals zulassen würdest das er sich zu so einem entwickelt.

ihr müsst beide eure Emotionen in den griff bekommen und das ist ein großes Risiko für eure Beziehung. aber am ende bleibt es doch alternativlos, es sei denn ihr wollt bis zum ende eures lebens kranke Beziehungen führen.
 
DieNetteKieselsteinin
Benutzer131523  (29) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Ehrlich gesagt habe ich da auch schon einmal nachgedacht, wobei ich den Gedanken aber nicht ertragen kann einen ähnlichen Charakter wie seine Mutter aufzuweisen. Dann wäre es das beste, wenn ich mich einschließe und nie wieder einen Menschen meinen Weg kreuzen lasse. Außerdem würde ich ihm gerne die Möglichkeit geben in die Rolle eines "normalen Mannes" zu schlüpfen, ich habe ihm ja schon oft genug angeboten über ein Ende der Beziehung nachzudenken und ihm auch alle Seiten beleuchtet, die mich zu diesem Vorschlag bringen. Damit würde ich dann ja im Prinzip das Gegenteil, von dem was du geschrieben hast, machen - ihm zeigen, wie es sein könnte, ihn darauf verweisen, dass es Frauen gibt, die einfacher gestrickt sind als ich und ihm davon erzählen, dass mein Einfluss auf ihn zu groß ist.

Natürlich ist das alles auch sehr schwer für mich, immerhin möchte ich ihn ja nicht mit aller Gewalt loswerden, sondern ehrlich zu ihm sein. Er soll wissen woran er ist und was um ihn geschieht, wenn er das selbst nicht sehen nicht kann. Prinzipiell sieht er mich als das Gegenteil von seiner Mutter, er fühlt sich von zu Hause aus wie ein Versager, weil er nie das geworden ist, was seine Eltern wollten. Stattdessen lobt seine Mutter immer wieder seinen besten Freund hoch. Ich jedoch, hab' ihm von Anfang an eine Chance gegeben, habe ihm wohl auch verdeutlicht, dass er viel mehr ist, als er bisher dachte. Nur verliert er das immer mehr aus den Augen, schenkt mir Macht über alles und sieht mich als "etwas Höheres". Was gerade bei mir sehr absurd ist, da ich meine "Wichtigkeit" ja nicht einmal über ein Insekt stelle. Beim Schreiben kam mir der Gedanke, ob er das vielleicht aus Dankbarkeit macht und, dass er sich vielleicht schuldig fühlt. Ich denke darauf werde ich ihn mal ansprechen.
 
D
Benutzer86779  (39) Sehr bekannt hier
  • #7
klar könntest du dich einschließen und mit ihm schluss machen, aber wenn du nicht da bist gibt es tausende andere die so schlimm oder schlimmer sind und die wird er zielstrebig finden. das wird sein Problem auch nicht lösen. außerdem ist er selber schuld wenn er das mitmacht, da musst du nicht an ihn denken.

du solltest lieber an deinen Emotionen arbeiten, denn wie gesagt verstehst du ja was falschläuft. hast du mal über ne Therapie nachgedacht?
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #8
Es gibt auf deinen (langen :zwinker:) Text eine kurze und eine längere Antwort.

Die kurze ist: Trenn dich.

Ich schiebe noch eine mittellange ein: Eure Beziehung war am Anfang verkorkst, sie war in der Mitte verkorkst und sie ist aktuell verkorkst. Ich lese aus deinem gesamten Text eigentlich überhaupt keinen Grund, warum du sie fortsetzen solltest, mal abgesehen davon, dass du "emotional abhängig" bist, und "sonst niemanden hast". Mit denselben Gründen rechtfertigen auch Trinker, Kettenraucher und Drogenabhängige ihre fortgesetzte Sucht. Anders gesagt: Wenn etwas ungesund ist, dann sollte man es lassen, auch wenn man sich erstmal vor den Konsequenzen fürchtet.

Wahrscheinlich habe ich mir hier auch die falsche Art Forum ausgesucht, da der Schwerpunkt hier ja scheinbar auf der Beziehungssuche oder Ähnlichem liegt.

Nönö, der Fokus hier liegt schon auch genau auf solchen Themen wie deinem. Du wärst auch nicht die erste, die hier ellenlange Texte schreibt, auch wenn deiner im Vergleich ziemlich beeindruckend ist.

Ich fing an ihn sehr zu vermissen und konnte mir meine Gefühle, die ein paar gute Bekannte natürlich längst vor mir kannten, zu verstehen.

Irgendwie fehlt bei dem Satz ein Wort.

Davon abgesehen: Hattest du denn schon vorher Beziehungen? Tiefere Freundschaften? Ich werde aus deinem Text dazu nicht ganz schlau. Du sagst am Ende, dass du aktuell sonst niemanden hättest, und erwähnst einmal deine beste Freundin, aber normalerweise hat man doch mehr Kontakte als nur seine beste Freundin?

Obwohl ich nicht besonders viele Selbstzweifel hege, bin ich anderen Menschen die meiste Zeit auf Distanz und wenn ich das mal nicht bin, dann bin ich schamlos offen. Dennoch bin ich wirklich sehr eifersüchtig und auch verklemmt was Beziehungen angeht, ich möchte am liebsten über alles bescheid wissen und kontrolliere auch Dinge, für die ich mich im Nachhinein schäme. Außerdem fällt es mir sehr schwer meine Gefühle für mich zu behalten, wenn ich das versuche, was ich oft tue, explodiert ein Atomkraftwerk. Ein weiterer wichtiger Verweis wäre die Suche nach einem Menschen, auf den ich mich verlassen kann und der immer an meiner Seite ist, obwohl ich den meisten Menschen sehr abweisend gegenübertrete. Das Paradoxe daran ist, dass ich einer größtmöglichen Unabhängigkeit entgegen strebe. Mehr fällt mir gerade nicht ein, wobei ich nicht mal weiß wie viel davon relevant sein wird. Wahrscheinlich hassen mich meine Leser jetzt schon.

Ich nehme an, der letzte Satz ist vielleicht auch ein wenig kokett gemeint, aber als kleiner Hinweis: Warum soll man jemanden, den man gar nicht kennt, wegen seiner Schwächen hassen? Jeder Mensch hat Schwächen. Was du da schreibst klingt jetzt auch nicht sonderlich exotisch. In der einen oder anderen Form geht das sehr vielen Leuten so.

Prinzipiell ist es natürlich so, dass eine "grundsätzliche" Eifersucht für jede Beziehung Gift ist. Sie ist auch, nüchtern betrachtet, ein völlig überflüssiges Gefühl. Komplette Sicherheit gibt es nie im Leben, dazu besteht das Leben aus zu vielen Unsicherheitsfaktoren. Einige dieser Faktoren heißen "Menschen". Oder auch "irrationale Emotionen". Andere Faktoren heißen "Zufälle". Nimm das alles zusammen, und du kannst niemals sicher sein, wie sich eine Beziehung entwickelt. Das ist auch, streng genommen, gut so, denn totale Sicherheit wäre irgendwie auch beängstigend.

Ich bin deswegen der festen Überzeugung, dass man einer Beziehung, die man eingegangen ist, vertrauen sollte. Wenn diese Beziehung zerbricht, dann ist das so. Wenn der Partner in der Beziehung dich belügt, betrügt oder hintergeht (und damit meine ich nicht nur sexuell), dann zieh die Konsequenz. Aber vorher "eifersüchtig" sein ist nur kontraproduktiv. Platt gesagt: Wenn ich belogen werde, dann bekomme ich das sowieso mit. "Vertrauen" heißt ja nicht "sich blind stellen". Es heißt einfach nur, sich zu dem Partner zu bekennen.

Dass "Nicht über Gefühle sprechen und dann explodieren" ebenfalls keine sonderlich hilfreiche Eigenschaft ist, brauche ich dir kaum zu sagen.

Was mir auch auffiel war die Tatsache, dass er nie eifersüchtig war. Alles in allem fühlte ich mich einfach nicht wie die geliebte, heiße Flamme, die man liebt. Das grausamste daran ist, er sagte mir, dass er nie jemanden so geliebt habe. Nun gut, er hatte nicht viel Erfahrung vor mir aber eine gewisse Vorstellung stellt man sich ja schon vor...

Siehe oben.

Eifersucht ist kein Beweis für flammende Liebe. Eher im Gegenteil.

Eifersucht ist höchstens ein Beweis dafür, seine eigenen Gefühle und seine eigene Wertschätzung nicht unter Kontrolle zu haben. Ich war niemals eifersüchtig auf meine Partnerinnen. Wenn ich ein Wochenende verreisen muss, und sie erzählt mir, dass sie einen wunderschönen Abend hat, dann vermisse ich sie. Vermissen ist ein positives Gefühl. Eifersucht ist ein negatives.

Durch diese Zeit sind wir scheinbar so lange zu nah zusammengewesen, wie ich es mir immer gewünscht habe, dass er "in mich hinein gewachsen ist". Irgendwie, ich weiß nicht wie, ich will auch nicht wissen wie, habe ich ihn so manipuliert, dass er sich für kaum etwas anderes mehr interessiert als für mich. Nichts geht mehr ohne mich und alles, was er vorher mochte, womit ich aber meine Probleme hatte, ist jetzt ungewollt. Eigentlich war das ja alles, was ich mir immer gewünscht habe. Was daran aber sehr unerwünscht ist, ist die Tatsache, dass das nicht mehr "er" ist. Duke Nukem hasst er jetzt, Alkohol lehnt er direkt ab und weitere Kleinigkeiten übernimmt er mir auch. Mein Eindruck davon ist, dass das alles sehr, sehr ungesund für ihn ist. Diese Macht, die ich über ihn habe will ich nicht. Er ist sehr naiv und vertraut mit blind, er ist sehr leicht zu beeinflussen und besonders selbstbewusst ist er auch nicht.

Kurz gesagt, du liebst ihn nicht. Ihn zu lieben würde bedeuten, dass du seine Stärken bewunderst, und vielleicht (im besten Fall) sogar seine Schwächen bewunderst, oder zumindest über seine Schwächen verträumt lächeln kannst (wohlgemerkt in den Momenten, in denen man sich nicht gerade über die Schwächen des Partners aufregt; siehe oben: Vertrauen bedeutet nicht "blind sein").

Bei dir ist es eher so, dass dich seine Stärken genauso anwidern wie seine Schwächen.

Einen Menschen verändern zu wollen in einer Beziehung ist eh immer eine der gefährlichsten Dinge, die man tun kann. Das geht meistens schief. Deswegen der Verweis auf die "aktzeptablen Schwächen": Wenn man nicht wenigstens beim Kennenlernen einen Teil der Schwächen des anderen irgendwie "süß" (o.ä.) findet, sondern sich denkt "naja, wenn er DAS noch ablegt, dann könnte er ein akzeptabler Partner werden...", dann kann man es eigentlich gleich lassen.

Irgendwann kam er in ein Gespräch mit seiner Mutter, diese Frau scheint mich zu hassen, aus tiefster Seele. Ich bin der Meinung, dass ich ihr ein Dorn im Auge bin, weil ich ihr ihren Sohn wegnehmen könnte - dabei ist er von alleine zu mir gekommen.

Wer wann zu wem gekommen ist, spielt ja in der Hinsicht keine Rolle. Allein durch deine Präsenz "nimmst" du einer Mutter natürlich ein Stück ihrer Präsenz.

Meine Abhängigkeit zu ihm, hat mich öfter so gestört, dass ich mehrmals die Beziehung beendete, er aber, wie beim erstem Mal, immer wieder ankam und wir uns versöhnten. Abgesehen davon, dass ich das Gefühl habe, dass wir längst keinen Respekt mehr voreinander haben, kam der Gedanke der Trennung dann immer und immer und immer und immer wieder. Durch diese lange Zeit, die wir miteinander haben bin ich emotional so von ihm abhängig geworden, dass er mir mit jedem Pieps den Tag versauen kann und mir schmerzen kann, wie kein anderer zuvor - das ist einfach nichts, womit ich klar komme.

Damit bin ich auch wieder am Anfang: Das klingt auch nicht gesund, was du da beschreibst. Um genau zu sein klingt es sehr ungesund. Und auch wenn du gerne an gewisse Dinge sehr verkopft rangehst, darfst du auch einfach mal auf deinen Bauch hören: Wer sich ständig trennen will oder ständig trennt, der hat sich eigentlich schon entschieden. Mir sind keine Beziehungen bekannt, die sich mehrmals getrennt haben, und am Ende doch zu Happy-End-Geschichten geworden sind. Ich schließe zwar nicht aus, dass es das geben mag, aber es klingt nicht sehr wahrscheinlich.

Schlimmer noch: Eine Trennung sollte ein Zeichen sein, eine Explosion, eine Befreiung, ein Tiefpunkt, aus dem man sich wieder hocharbeiten kann. Wer sich aber ständig trennt und dann doch wieder zusammenkommt, der nutzt dieses Zeichen ab, bis es wertlos ist.

Um jetzt langsam mal in die Gegenwart zu kommen, da wir wieder an einem solchem Punk sind, ist es mittlerweile so schlimm, dass ich diese Beziehung gar nicht mehr ertragen kann. Ich möchte sein Leben nicht verderben, ich möchte ihn nicht in einem Käfig halten und ich möchte so vieles nicht. Ich kann diese Beziehung moralisch nicht mehr vertreten.

Mal ganz nüchtern gesagt: Es geht nicht um ihn. Es geht alleine um dich. "Ich trenne mich, weil ich nicht möchte, dass du in einem Käfig bist" ist eine lahme Begründung, die niemandem hilft, und ihm erst recht nicht. "Ich trenne mich, weil ich es nicht mehr aushalte, weil du mich nervst und weil ich nicht glücklich bin", ist eine ehrliche, deutliche und letztlich damit auch hilfreiche Begründung.

Ich möchte einen Freund, mit dem ich mich auch über tiefgründigere oder auch über politisch relevante Themen unterhalten kann und nicht nur über Videospiele und Filme (was ich aber auch gerne tue). Er fängt mich an zu langweilen, vor allem da er in vielen Punkten meine Thesen vertritt und diese dann auch noch fast aufs Wort genau kopiert - wo bleibt da die eigene Meinung?

Kurz gesagt: Er ist nicht dein Typ. Den Typ, den du beschreibst, gibt es. Mehrfach. Hundertfach. Auf ganz Deutschland bezogen vermutlich hunderttausendfach und auf die Welt bezogen sicherlich millionenfach. Schon klar, dass diese Kurzcharakteristik von dir nicht dein einziges Kriterium an einen Freund sind. Aber es gibt rational keinen Grund, dich an eine Person zu ketten, mit der dich grundlegende Interessen trennen. Dazu ist eine Beziehung nicht gedacht. Und, wie du selbst feststellst, sie macht auch nicht glücklich.

Da ich gerne ehrlich bin, habe ich ihm auch gesagt, dass ich den Eindruck habe, dass er gar nicht mehr existiert und er nur noch ein "Abkömmling" von mir ist.

Siehe oben: Sag ihm nicht, was IHN stören müsste. Sag ihm, was DICH stört.

Ich kann ihm einfach nicht mehr sagen, dass ich ihm liebe, dennoch kann ich ihm auch nicht sagen, dass ich ihn nicht liebe.

Ihr seid sehr lange zusammen, es ist völlig normal, dass ihr Gefühle füreinander spürt. Das kommt ganz automatisch durch enges Zusammenleben und Gemeinsam-viel-Durchmachen (und paradoxerweise zählen da auch Stresssituationen wie Streits und Trennungen dazu). "Gefühle" heißt aber nicht "Liebe". Du liebst ihn nicht, das hast du hier jetzt mehrfach geschrieben und auch indirekt ausgedrückt. Du fühlst etwas für ihn, das ist normal und das ist auch legitim. Aber das rechtfertigt keine Beziehung.

Jede echte, richtige Trennung ist, wenn nicht einer der beiden Partner komplett emotional abgestumpft ist, immer ein harter Schritt. Man tut jemandem weh, den man irgendwie doch mag oder sogar für eine Zeitlang richtig innig geliebt hat. Aber man sollte das nicht verwechseln mit "Liebe" und "Glücklichsein".

Ich sei die Erste, die ihn akzeptiert wie er ist (wobei ich aber trotzdem nie richtig glücklich war) und er liebe mich. Aber, wenn er mich so sehr lieben würde, wieso interessiert es ihn dann so wenig, dass ich nicht glücklich bin? Er erzählt mir immer er wolle alles tun, damit ich glücklich bin und er wolle es mir beweisen. Aber er kann es nicht, das haben wir doch immer wieder bemerkt.

Was soll er denn tun?

Wenn er seine Fehler beibehält, dann nerven sie dich.

Wenn er Fehler ändert, nervt es dich, dass er so schwach ist.

Merkst du was? :zwinker: Er kann gar nichts tun. Er liebt dich, er ist offenbar glücklich, weil du eine starke, willensstarke Person ist und er sich offenbar wohlfühlt, sich dir auch ein stückweit unterzuordnen. Was ist daran falsch? Woher soll er merken, dass du nicht glücklich bist? Und wenn er es merkt, was soll er denn tun? So weit, wie du es verlangst, kann er sich gar nicht ändern, erst recht nicht, wenn du paradoxerweise eigentlich einen Menschen willst, der so ist, wie du es dir vorstellst, ohne dass er sich dafür ändern müsste.

Du versuchst die ganze Zeit, ihm eine Teilschuld zu geben. Letztlich ist es aber deine Erwartung, deine Vorstellung von Beziehung, die er nicht erfüllt. Da hat niemand wirklich "Schuld". Es passt halt nicht. So simpel ist das. Und du bist diejenige, die daraus die Konsequenzen ziehen muss. Nicht er.

Aber was mich noch viel mehr wundert: Ich weiß nicht mehr, ob ich ihn liebe, kann ihn dennoch nicht knallhart den Weg weisen, wie ich es sonst IMMER getan habe, wenn eine Beziehung den Reiz verlor. Außerdem sorge ich mich ja trotzdem noch so sehr um ihn möchte ihm ja sogar damit helfen, dass er mich los wird und eine faire Chance auf ein "normales" Leben hat. Liebe ich ihn dann also doch?

Nun, du fühlst offenbar etwas für ihn. Das ist ja auch schön. Man muss auch nicht immer knallhart den Weg weisen. Ich finde knallhart den Weg weisen keine schöne Lösung. Sich selbst konsequent entscheiden und dann diesen Weg auch gehen finde ich eine gute Lösung. Das machst du gerade nicht. Du eierst herum.

Niemand verlangt von dir, ihn kalt vor die Tür zu setzen. Beende die Beziehung, sag ihm deutlich, dass es nicht geht. Sag ihm, dass es schöne Momente gab in eurer Beziehung, aber dass du ihn halt nicht liebst. Sei (zumindest vielleicht eine Zeitlang) da, wenn er sich ausheulen will, aber sei konsequent.

Ich bin wirklich ratlos. Meine Konsequenz habe ich verloren, ich bin emotional von ihm abhängig. Er hat seinen Charakter verloren, er ist emotional von mir abhängig. Soll "Liebe" so sein? Lohnt es sich für die schönen Momente, die wir ja tatsächlich hatten, noch zu kämpfen?

Nein.
Und nein.

Ich habe auch schon darüber nachgedacht, dass das momentan nur eine Phase ist, weil ich bemerke, dass ich öfters versuche der Routine zu entfliehen.

So wie du es beschreibst, ist es keine Phase.

Außerdem hätte ich dabei ALLES zu verlieren, da ich keine weiteren Freundschaften pflege und nur ein paar oberflächliche Kontakte habe, er jedoch hat eine Familie, die sich um ihn kümmert und einen besten Freund. Für mich steht also eigentlich mehr auf dem Spiel. Mir sagt nur irgendetwas, dass es für uns beide, besonders für ihn, besser wäre, wenn wir uns trennen. Auf der anderen Seite würde ich gerne bei ihm bleiben und alles regeln...

Da sind wir wieder beim Drogensüchtigen. Es darf keine Rolle spielen, was die Zukunft für dich hält, entscheidend ist, dass die Gegenwart dich krank macht.

Woher willst du wissen, was in einem Jahr ist? In zwei? In zehn? Du bist jung, es kann gut sein, dass du vielleicht auch beruflich noch mehrmals in deinem Leben umziehen musst, jeder Ortswechsel bringt wieder neue Bekanntschaften, neue Chancen (und neue Risiken). So ist das Leben.
 
DieNetteKieselsteinin
Benutzer131523  (29) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Erst Mal, danke für deine lange und ehrlich Antwort aber ich befürchte, dass du einige Punkte missverstanden hast, was bei einem so langem und wirrem Text natürlich passiert - immerhin sind hin und wieder ja auch verdrehte Sätze usw. zu finden.

Ich fange mal nicht beim Anfang an, da ich diese relativ irrelevant finde. Du hast geschrieben, dass ich ihn nicht liebe, das habe ich aber nie erwähnt - ich habe erwähnt, dass ich mir dessen momentan nicht sicher bin (und das weiß er auch). Außerdem frage ich mich woher du das wissen kannst, immerhin hat der Begriff "Liebe" ja keine universelle Definition. Auch habe ich nicht geschrieben, dass mich seine "starken", sowieso "schwachen" Eigenschaften anwidern würden. Ich rechne ihm wirklich viel hoch an, z.B., dass er mich so liebt und akzeptiert, wie ich bin, dass er wirklich so sehr um mich kämpfen möchte. Und seine "schwachen" Eigenschaften empfinde ich auch nicht als widerlich, sondern machen mir Sorgen, da er damit schon oft Probleme hatte und ich mich selbst als Gefahr für ihn sehe.

Auch, dass ich ihn verändern möchte stimmt überhaupt nicht. Er hat sich von alleine geändert, weil mir einfach erst zu spät aufgefallen ist, dass es sehr einfach ist Einfluss auf in auszuüben. Immerhin war ich am Anfang ja genauso verliebt und habe mir nicht ganz so viele Gedanken über all das gemacht, wenn ich das früher bemerkt hätte, dann hätte ich ihn natürlich vorher darauf verwiesen. Aber prinzipiell, kann ich ja genauso wenig dafür, dass er der Meinung ist ich sei das alles wert.

Außerdem, sind die ganzen Trennungsversuche wirklich dazu da gewesen, um ihn von mir zu befreien. Ich habe es einfach und sehe es immer noch als schädlich für ihn an, dass er sich selbst so vergisst. Wenn ich die Beziehung beenden wollte, weil ich ihn nicht mehr liebe und er mich langweilt, dann würde ich ihm das auch genauso mitteilen. Das ist aber nicht der Fall. Dadurch, dass meine Gefühle im Moment so durcheinander sind, fühle ich mich, als nutze ich seine Anwesenheit aus, als würde ich ihn ungerecht behandeln. Aber auch das habe ich ihm erzählt und er sieht es nicht so, dennoch fühle ich mich da momentan nicht gut dabei.

Ich habe ihm nie die Schuld dafür gegeben, dass unsere Beziehung nicht läuft, wie wir es uns vorstellen. Außerdem habe ich ja auch eingesehen, dass meine Erwartungen höher sind, als es mir am Anfang bewusst war, dennoch möchte ich nicht, dass eine späte Einsicht jetzt plötzlich alles zerstört. Ich weiß ja auch selbst, dass es nicht viele Möglichkeiten für uns gibt, nur würde ich einfach gerne, wie am Anfang, übersehen, dass ich vielleicht nicht so mit ihm reden kann, wie ich es gerne hätte. Es gibt einfach so viel anderes was dafür bei uns gut passt, nur habe ich momentan ein bisschen Sorge darum, wie viel davon "ehrlich" sein könnte und wie es kommen konnte, dass er sich so verändert hat und es selbst nicht sieht oder es als "besser" empfindet. Abgesehen davon, dass er mir sehr wichtig ist und er mich so sehr liebt möchte ich nicht seine einzige Hoffnung zerstören und ihn alleine liegen lassen, zumal ich dann auch nicht mehr für ihn da sein könnte, wenn er sich bei mir ausheulen möchte. Wenn es erst einmal vorbei ist, möchte ich keinen weiteren Kontakt mehr, weil das für beide nur eine Qual wäre. Es würde mich verletzen zu sehen was aus ihm geworden sein könnte aber auch das Gegenteil, dass es ihm besser ginge, was ich ihm ja im Prinzip möchte, würde ich nicht mitbekommen wollen. Abgesehen davon, würden wir uns dann ohnehin beide Hoffnungen machen wieder zusammen zu finden.

Momentan möchte ich einfach nur von ihm wissen, wie das alles passieren konnte. Was ich gemacht habe, was ihn so zur Ändern gebracht hat und ob das wirklich "Liebe" und nicht irgendetwas anderes ist, was er für mich empfindet.
 
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