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Mir gehts schlecht, weil Eltern im Urlaub sind

lovelygirl19
Benutzer150106  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo ihr Lieben,

ich weiß, dass mich einige hier auslachen werden - zunächst will ich sagen, dass ich bereits wegen dieses Problems in Behandlung bin! :smile:

Ich bin 27, leide seit einem Jahr wieder an einer Angststörung mit Panikattacken. Ich hatte dazu auch schon einige Threads. Habe mich Im März dann in eine therapeutische Behandlung begeben und kann zumindest wieder das Haus verlassen (das war eine Zeit lang nicht möglich) und mache kleinere Einkäufe alleine, fahre mit dem Auto alleine und gehe mit zu Terminen (Arzt, Osteopathie,...). An sich schon ein Fortschritt, auch wenn ich Termine nur in Begleitung (meiner Eltern oder Partner) wahr nehme und noch lange nicht am Ziel bin, da ich all diese Sachen trotz der Panikattacken mache und diese noch nicht verschwunden sind. Die wichtigsten Bezugspersonen für mich waren, vor allem seit der Angst-Zeit, meine Eltern. Das war auch schon vorher so - ich bin erst mit 24 ausgezogen - nur circa 1km weit weg vom Elternhaus, was aber Zufall war. Bei anstehenden Terminen haben sie mich bisher begleitet und auch seitens der Therapeutin haben wir meine Eltern aktiv mit einbezogen. Das war ganz einfach notwendig, um die ersten Schritte wieder zu gehen - denn die Übungen finden natürlich größtenteils außerhalb der Therapiestunde statt - quasi in der Zeit zwischen den Terminen. Am Anfang ging alles nur in Begleitung. Mein Freund versucht nun, nach zahlreichen Diskussionen und Unverständnis seinerseits auch, mich so gut es geht zu unterstützen.

Die letzten 3 Wochen ging es mir zusehends wieder schlechter. Habe wieder tagtäglich und rund um die Uhr mit körperlichen Symptomen zu kämpfen, auch mit Panikattacken. Das liegt wohl daran, dass ich schon wusste, der Urlaub meiner Eltern steht an. Zum Glück (so denke ich leider) ist ihr Auslandsurlaub mit Flug aufgrund von Corona ausgefallen. Sie sind nun an die Ostsee gereist, heute früh ging es los. Schon seit Montag geht bei mir gefühlt gar nichts mehr. Mich macht das so fertig, dass sie so weit weg sind und nicht mal eben so nachhause kommen können. Durch die Krankheit ist eben eine richtige Abhängigkeit entstanden und ich weiß auch, dass dies keineswegs normal ist in meinem Alter. Daran arbeite ich auch später im Rahmen meiner Therapie noch.

Nun weiß ich gar nicht, wie ich die 12 Tage, wo sie weg sind, durchstehen soll. :frown: Ich habe schon 2 Nächte nicht mehr geschlafen und bin total fertig. Natürlich gönne ich ihnen den Urlaub und ich hätte auch nie damit gerechnet, dass mich das tatsächlich so sehr fertig machen wird. Ich weiß noch nicht mal, wovor genau ich eigentlich Angst habe. Es gab effektiv noch nie die Situation, wie sie grade da ist. Mein Freund hat diese Woche noch Urlaub, muss dann aber ab nächster Woche auch wieder los auf die Arbeit und leider kann auch er mich im Moment nicht beruhigen oder das irgendwie "lindern". Ich habe schon versucht, mich mit Hausarbeit abzulenken, lernen für meine Prüfung usw. Doch das gelingt alles nicht so richtig. Natürlich weiß ich, dass es Handy und Telefon gibt, Whatsapp und Skype... doch auch das beruhigt mich gefühlt überhaupt nicht. :frown: Hat hier vielleicht irgend jemand Tipps? Ich muss da vermutlich einfach irgendwie durch und hoffen, dass es die nächsten Tage ein bisschen besser wird. Grad bin ich einfach nur verzweifelt und meine Therapeutin ist auch leider noch im Urlaub. Vielleicht gibt es hier ja jemanden, der mich ein bisschen verstehen kann.
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #2
Versuche deine Sitaution mal von außen zu betrachten.
Du sagst dir nur, dass du deine Eltern brauchst und es schlimm ist, wenn sie nicht da sind, und das macht die Sitatuion gerade schlimm - eigentlich ansich nicht, dass sie weg sind sondern eben dass du denkst, dass es schlimm ist, wenn sie nicht da sind.
Du kannst jetzt schon manche Situationen alleine meistern und musst dir für die nächsten Tage ja nichts neues vornehmen - mit Einkaufen, zum Arzt und kurze Strecken Auto fahren kann man doch ganz gut überleben. Du kannst das und brauchst das Vertrauen, dass du es kannst.
Wie oft siehtst du deine Therapeutin?
 
Eireland
Benutzer63776  Beiträge füllen Bücher
  • #3
Hast du noch weitere Familie oder Verwandte, an die du dich wenden könntest? Wie sieht es aus mit Freunden?

Kommen für dich als Ablenkung sportliche Aktivitäten in Frage?

Der Urlaub deiner Eltern hat gerade erst begonnen und 12 Tage können lang werden. Ab wann ist deine Therapeutin wieder erreichbar? Sicherlich kannst du dich auch an deinen Hausarzt wenden, falls gar nichts hilft.
 
lovelygirl19
Benutzer150106  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Danke für eure lieben Antworten! :smile:

Ich gehe sonst 1x wöchentlich zur Therapie. Jetzt ist sie aber schon 4 Wochen ausgefallen, wegen des Praxisurlaubs (in den Sommerferien macht meine Therapeutin gar nichts). Also gehe ich erst in 2 Wochen wieder hin.

Vom Prinzip her weiß ich, dass ich auch alleine klarkommen kann. Nur denke ich mir, grad jetzt, wo es mir so schlecht geht, sind meine Eltern nicht da. Aber vermutlich geht es mir ja nur deswegen schlecht, weil sie eben nicht da sind. So ein doofer Teufelskreis irgendwie. Wenn meine Eltern arbeiten sind oder mal einen Tagesausflug gemacht haben, war das für mich auch okay. Selbst als meine Mum 3 Tage weit weg auf Lehrgang war. Aber da war ja wenigstens noch mein Papa und es waren eben nur 3 Tage, die fix rum gingen.

Ich habe eine ganz liebe Freundin, die unter der gleiche Krankheit leidet, die mich sehr gut versteht. Wir sind täglich in Kontakt - selbst ihre Oma hat mir ihre Hilfe angeboten. Ich könnte auch jederzeit zu ihr fahren, falls ich gar nicht klar komme zuhause. Ansonsten Freunde eher über Whatsapp - durch die Krankheit sind leider die meisten Freundschaften eingeschlafen oder sie wohnen einiges entfernt, was bei mir ja noch nicht möglich ist. :frown:
Familie ist sonst leider nicht da, meine Oma ist Anfang des Jahres verstorben, die anderen Verwandten wohnen weit weg.

Mein Freund eben noch und wenn was sein sollte, wäre auch seine Mutti für mich da, denke ich.

Und dann ist da noch meine Katze, die zum Glück aktuell in der Wohnung bleiben muss. Das hilft mir vor allem nachts etwas, da sie mit im Bett schläft.

Nicht desto trotz bleiben leider diese unzähligen Symptome grade, die ich alle schon mal los war, zumindest für einige Stunden täglich :frown: als hätte ich eine Grippe - wobei ich natürlich weiß, dass es "nur" die Angst ist.

Spazieren gehe ich gerne - vielleicht wäre das eine Sache, die ich mir vornehmen kann, wenn es abends etwas abgekühlt ist.
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #5
Hast du Entspannungsübung gelernt? Progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Yoga, Hypnose? Wenn nicht, bei Youtube gibt es ein ganz gutes Angebot. :smile:
 
Reaper0309
Benutzer175515  (28) Öfter im Forum
  • #6
Waren deine Eltern schonmal weg, seit du erkrankt bist? Auch über einen so langen Zeitraum?

Ich kann mich mal daran erinnern, als ich an einem Morgen zu einer ärztlichen Untersuchung mit Belastungs EKG musste hatte ich an dem Abend davor, bis zum Morgen auch grippeähnliche Symptome und habe das ganze Bett vollgeschwitzt.

Will darauf hinaus, dass du dich da hineinsteigern könntest "Meine Eltern sind jetzt 12 Tage weg!" Ist ja auch durchaus kein kurzer Zeitraum. Wobei hineinsteigern vielleicht das falsche Wort ist, du hast ja diese Attacken.

Will nur darauf hinaus, dass du vielleicht wenn du akzeptierst, dass die jetzt für 12 Tage weg sind, damit auch besser klar kommst..?
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #7
da du es eh nicht ändern kannst (und ich glaube auch nicht, dass du wirklich wollen würdest, dass deine eltern den urlaub wegen dir abbrechen - oder?) bleibt ja nur durchhalten. aber, das gute daran ist: wenn du es durchgehalten hast, dann kannst du stolz und froh sein, dass du es geschafft hast! vielleicht nicht perfekt, vermutlich mit durchhängern, aber egal: wenn du es schaffst ist das eine echte leistung. ist das vielleicht etwas, worauf du dich freuen kannst?

vielleicht, je nachdem was du dir zutraust und wofür du talent hast, könntest du auch kleinere renovierungsarbeiten in angriff nehmen. muss vielleicht das bad oder die küche mal wieder gestrichen werden? ein keller oder eine garage aufgeräumt werden? damit gänge nicht nur die zeit schneller rum, du könntest deinen eltern auch eine tolle überraschung bereiten.
 
lovelygirl19
Benutzer150106  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Ich habe mal Yoga gemacht ja und aktuell habe ich eine Hypnose App auf dem Handy. Mit dieser versuche ich abends
Einzuschlafen bzw. zur Ruhe zu kommen. Vielleicht sollte ich tagsüber noch ein paar Übungen einlegen während der 12 Tage.

Allgemein waren meine Eltern noch nie so lange weg. Auch vor der Erkrankung nicht, meist waren wir zusammen im Urlaub oder ich war mal 5 Tage an der Ostsee, das war’s aber. Seit der Erkrankung waren sie mal 2 Tage circa 200km weit weg - da habe ich mir einen Timer auf dem Handy gestellt und die Zeit ging auch recht fix rum. Quasi ist das eine Situation, die es so in meinem Leben noch nicht gab. Klassenfahrten gingen ja auch immer nur maximal 7 Tage und das war für mich damals schon immer schlimm.

das mit dem hineinsteigern ist definitiv so! Deswegen versuche ich schon, die Gedanken zu unterbrechen mit Lesen, singen, aktiv werden...

Das mit der Renovierungsarbeit ist eine super Idee, danke! Erst gestern sagte meine Mama, sie wünscht sich das eine Zimmer mal neu, aber schafft es nicht im Urlaub. Ich denke, im streichen bin ich echt ganz talentiert, zumindest habe ich das schon öfter gemacht.
Das könnte ich doch Glatt in Angriff nehmen die Tage, da würde sie sich auf jeden Fall freuen. Und der Dachboden könnte auch mal wieder eine Grundreinigung vertragen.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #9
Erst gestern sagte meine Mama, sie wünscht sich das eine Zimmer mal neu, aber schafft es nicht im Urlaub. Ich denke, im streichen bin ich echt ganz talentiert, zumindest habe ich das schon öfter gemacht.
na das klingt doch nach ner super idee! :smile: - denk nur dran, das nicht auf den letzten drücker zu machen, damits noch wieder auslüften kann :zwinker:
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #10
Das mit der Renovierungsarbeit ist eine super Idee, danke! Erst gestern sagte meine Mama, sie wünscht sich das eine Zimmer mal neu, aber schafft es nicht im Urlaub. Ich denke, im streichen bin ich echt ganz talentiert, zumindest habe ich das schon öfter gemacht.
Das könnte ich doch Glatt in Angriff nehmen die Tage, da würde sie sich auf jeden Fall freuen. Und der Dachboden könnte auch mal wieder eine Grundreinigung vertragen.
Oh da wär ich sofort dabei - wenn ich nur nicht anderes zu tun hätte... - das ist eine tolle Idee!
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #11
Hat die Therapeutin nicht mit Dir über so einen Fall gesprochen? Oder Du im Rahmen der Therapie das Thema Urlaub der Eltern mal angesprochen?

Ansonsten ... hast Du Medikamente für den Notfall? Auch müsste so eine Praxis doch eine Urlaubsvertretung haben, oder nicht? Und sei es eben auch nur für Notfälle.
 
lovelygirl19
Benutzer150106  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Hat die Therapeutin nicht mit Dir über so einen Fall gesprochen? Oder Du im Rahmen der Therapie das Thema Urlaub der Eltern mal angesprochen?

Ansonsten ... hast Du Medikamente für den Notfall? Auch müsste so eine Praxis doch eine Urlaubsvertretung haben, oder nicht? Und sei es eben auch nur für Notfälle.

Leider haben wir darüber nicht gesprochen. Meine Eltern haben diesen Urlaub ganz kurzfristig gebucht (quasi 2 Tage nach meinem letzten Termin vor 4 Wochen). Dass der Urlaub im Ausland ausfällt, war der damalige Stand, da wusste ich selber noch nicht, dass sie etwas neues in Deutschland buchen werden. :frown:

Medikamente habe ich keine, da ich Citalopram nicht vertragen hatte und meine Therapeutin auch eher dagegen ist, wegen der Suchtgefahr von zb. Tavor. Nehme nur etwas pflanzliches, was jetzt aber nicht merklich etwas ausrichtet.
Notfallmäßig könnte man in die Psychiatrie fahren, das hängt als Zettel aus, wenn man z.B. Suizidgedanken hätte oder so etwas. Aber da fühle ich mich dann doch auch nicht ganz am richtigen Platz. Letztlich hilft mir ja nur irgendwie aushalten und das durchstehen. :frown:
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #13
Mal andersherum gefragt : was fallen dir denn für Dinge ein, die du alleine auch ohne deine Eltern oder andere Begleitung schaffst? Da kommt doch sicher auch Einiges zusammen.
 
halbleiter
Benutzer70365  Meistens hier zu finden
  • #14
Kenne ich gut, ich hatte das ziemlich genauso wie du. Phasen wo ich gar nicht hinausgehen konnte, daheim schon Panik hatte. In Begleitung wichtige Dinge erledigen konnte - Bezugspersonen waren zuerst hauptsächlich meine Mutter, danach auch meine Partnerin und es gab auch dazwischen Zeiten wo ich mich innerhalb meiner Stadt alleine bewegen konnte.

Alles was ich jetzt sage ist leichter gesagt als getan, ist mir vollkommen bewusst.

Du denkst falsch und du weißt es auch. Nicht zum Glück sondern leider ist der Auslandsurlaub ausgefallen. Du musst dir permanent Ziele setzen, sie erreichen und so lange in der Situation bleiben, bis die Angst nachlässt. Es gibt kein Zurück. angst ist zwar ein verdammt mächtiges Gefühl, doch es ist nur Angst. Dadurch passiert dir nichts und wenn, wirst auch das aushalten, weil du musst. Anders kommst du da nicht raus.

Mein Fehler war, ich hab es immer wieder geschafft alle lebensnotwendigen Dinge machen zu können. Ich muss ja alleine nicht weiter weg fahren können. Das ist eine Art Waffenstillstand, der Krieg ist nicht beendet und es wird irgendwann wieder schlechter. Das Ziel ist, so eine Art Selbstbewusstsein vor der Angst aufzubauen. Du hast dir 100 Ziele gesteckt und alle geschafft, warum solltest du die nächsten 100 nicht schaffen. Irgendwann wird dir bewusst, dass du alles schaffen kannst. Damit entziehst du der Angst die Kontrolle. Sobald du überzeugt bist, dass du eine Situation trotz Angst schaffen wirst, kommt die Angst kaum noch.

Vermeiden ist nur erlaubt wenn das Ziel zu weit liegt, dann kommt es aber irgendwann an die Reihe.
Flucht aus Angst ist ein No-Go, das stärkt die Angst - sie hat die Kontrolle über dich. Du musst es irgendwie aushalten.

Irgendwann kippt das total und du wirst auch hungrig neue Ziele zu schaffen. vergleichbar mit einem Bungee-Jumper, der den Kick sucht und bestätigt heim geht. "Ja - ich habe mich das getraut".

Das Schema ist total einfach und schwierig zugleich. geh jeden Tag in die Hölle und bleibe dort, bis sie erträglicher wird. Ist die Hölle keine Hölle mehr, such dir eine neue. Daraus bekommst du irgendwann die Überzeugung das du alles schaffen kannst, vermeidest nichts mehr und hast über die Angst gesiegt.

Als Stütze hatte ich Antidepressiva mit angstlösender Wirkung, die ich auch längere Zeit nachher noch in geringerer Dosis genommen habe.

Auf in den Krieg, auf in die Hölle!
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #15
Als ich in einer ähnlichen Situation war, habe ich mir die Tage vollgeknallt:
Jeden Tag Besuch eingeladen, mir zeitintensive Hobbys zugelegt (in meinem Fall nähen, basteln und malen). Über Amazon kannst du dir ja Dinge bestellen.
Du kannst Geschichten schreiben, Gedichte oder ein Instrument lernen/üben.

Ich habe seit Corona und einer privaten Katastrophe auch wieder vermehrt mit Angst und Panikattacken zu tun. Mir hilft es enorm mir zu sagen, dass das nicht real ist. Das ist keine echte Angst, da passiert nicht wirklich was. Das vergeht wieder. Das Ende der Panikattacke wird kommen. Und dann geht es wieder. Allerdings hilft mir Ablenkung und Stress enorm, damit diese gar nicht erst entstehen. Daher mache ich immer irgendwas. Egal was. Egal ob putzen, schreiben, singen, Podcast-hören, Spazierengehen, telefonieren. Hauptsache machen, machen, machen und die Gedankenkreise nicht zulassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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lovelygirl19
Benutzer150106  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #16
Danke für eure lieben Antworten!

Ich habe so gut es geht versucht, mich zu beschäfttigen bisher. Gelernt, Geputzt, gemalt, ein neues Elekrogerät eingerichtet usw. Ich dachte, dass es im Laufe der Zeit irgendwie besser wird und ich mich an die Situation gewöhne. Jedoch ist mein inneres Angstlevel die ganze Zeit bei 100%. Das Schönste am Tag ist, wenn ich abends ins Bett gehe und vor lauter Erschöpfung mittlerweile wenigstens einschlafen kann. Ansonsten sind die Tage der Horror. :frown:
Aufgrund der schlimmen Panik und Symptome mach ich automatisch weniger außer Haus. Gestern hab ich's mit Ach und Krach zum Tanken geschafft und ins Haus meiner Eltern zum Blumen gießen und Briefkasten leeren. Ich weiß, dass vermeiden natürlich der falsche Weg ist, mache ich auch sonst nie. Aber jetzt in der Situation erscheint mir ein Treffen mit Freunden unmöglich außerhalb meiner Wohnung - was vorher schon relativ problemlos ging. Wahrscheinlich ist dafür auch der Stresslevel im Körper grade so erhöht, dass es direkt in Panikattacken endet.
Ich dachte halt durch andauernde Konfrontration mit der Angst, nimmt diese irgendwann ab. Aber scheinbar trifft das nicht zu bei solch speziellen Sachen wie dem Urlaub. Wenn ich bis letzte Woche zum Beispiel einkaufen gegangen bin, war es seeeehr schwer, die Panik kam, aber je länger ich im Supermarkt war, umso besser wurde es. Quasi die klassische Konfrontationsübung, wie ich sie auch machen soll. Aber es klappt wirklich null im Moment was die Urlaubssituation betrifft. :frown:

Vermeiden ist nur erlaubt wenn das Ziel zu weit liegt, dann kommt es aber irgendwann an die Reihe.

Leider ist für mich persönlich das Ziel so lange Zeit ohne meine Eltern zu sein zu weit. Aber in diesem Moment hatte ich es ja nicht in der Hand und vermeiden ist nicht möglich. :frown:
Es wäre sicher ein erster Schritt gewesen, wenn die beiden meinetwegen 2 oder 3 Tage weg sind. Nun sind es aber eben 5x so viele... :/ war auch vorher nicht wirklich möglich, dies zu üben. Quasi einfach ins kalte Wassser geschmissen im Moment.

Als Stütze hatte ich Antidepressiva mit angstlösender Wirkung, die ich auch längere Zeit nachher noch in geringerer Dosis genommen habe.

Welches genau hast du eingenommen und bist du denn jetzt angstfrei? Hast du den Weg da raus geschafft? :smile:

Ich habe seit Corona und einer privaten Katastrophe auch wieder vermehrt mit Angst und Panikattacken zu tun. Mir hilft es enorm mir zu sagen, dass das nicht real ist. Das ist keine echte Angst, da passiert nicht wirklich was.

Oh, tut mir Leid, dass du auch wieder davon betroffen bist. :frown: Bist du denn in Therapie?
Ich glaube Corona hat einige Leute wieder dazu gebracht, dass psychische Krankheiten ausgebrochen sind. :frown:
Danke für deine Tipps! Ich habe noch ein Diamond Painting zuhause rumliegen und ein Puzzle. Dann ein "Mitmach-Buch", Malbuch, ein Tablet (für die Zeit des Urlaubs geliehen) mit diversen Spielen.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #17
Was ist mit Umarmungen?
Ich habe Tage an denen ich nicht aus der Angst herauskomme egal wie viel Ablenkung ich habe. Wenn ich dann mit Freunden rede hilft das etwas, aber Umarmungen sind das Beste.
Kannst du dich nicht (alle Fenster geöffnet!) auch bei dir daheim mit Freunden treffen?
Ich denke manchmal tut Gesellschaft ganz gut, ohne dass der andere viel aktiv tut um zu helfen.
Ansonsten bestell dir doch ein großes Kuscheltier, die haben hormonell gesehen tatsächlich einen ähnlichen Effekt wie eine Umarmung eines anderen Menschen.
 
M
Benutzer167087  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • #18
Ich weiß nicht ob dir das hilft, aber ich war in Therapie wegen sozialen Ängsten und meine Therapeutin hat mir auch geraten die Angst tatsächlich auszuhalten und möglichst nicht in irgendeiner Form zu vermeiden oder davor zu flüchten. Denn Angst nimmt irgendwann von alleine einfach ab, denk dir doch mal was schlimmstenfalls passieren kann und dann merkst du so schlimm ist es gar nicht. Also auch wenn man denkt man wird komplett wahnsinnig, ohnmächtig was weiß ich irgendwann nimmt das Angstlevel im Körper von alleine ab. Also ich kann verstehen wie du leidest, dass tue ich auch immer noch ständig, aber ich glaube es ist für dich eigentlich sehr gut, dass die Situation gerade ist wie sie ist, weil du dann zurückblicken kannst und dich vergewissern kannst "Ist ja gar nichts passiert".
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #19
Ab
Danke für eure lieben Antworten!

Ich habe so gut es geht versucht, mich zu beschäfttigen bisher. Gelernt, Geputzt, gemalt, ein neues Elekrogerät eingerichtet usw. Ich dachte, dass es im Laufe der Zeit irgendwie besser wird und ich mich an die Situation gewöhne. Jedoch ist mein inneres Angstlevel die ganze Zeit bei 100%. Das Schönste am Tag ist, wenn ich abends ins Bett gehe und vor lauter Erschöpfung mittlerweile wenigstens einschlafen kann. Ansonsten sind die Tage der Horror. :frown:
Aufgrund der schlimmen Panik und Symptome mach ich automatisch weniger außer Haus. Gestern hab ich's mit Ach und Krach zum Tanken geschafft und ins Haus meiner Eltern zum Blumen gießen und Briefkasten leeren. Ich weiß, dass vermeiden natürlich der falsche Weg ist, mache ich auch sonst nie. Aber jetzt in der Situation erscheint mir ein Treffen mit Freunden unmöglich außerhalb meiner Wohnung - was vorher schon relativ problemlos ging. Wahrscheinlich ist dafür auch der Stresslevel im Körper grade so erhöht, dass es direkt in Panikattacken endet.
Ich dachte halt durch andauernde Konfrontration mit der Angst, nimmt diese irgendwann ab. Aber scheinbar trifft das nicht zu bei solch speziellen Sachen wie dem Urlaub. Wenn ich bis letzte Woche zum Beispiel einkaufen gegangen bin, war es seeeehr schwer, die Panik kam, aber je länger ich im Supermarkt war, umso besser wurde es. Quasi die klassische Konfrontationsübung, wie ich sie auch machen soll. Aber es klappt wirklich null im Moment was die Urlaubssituation betrifft. :frown:



Leider ist für mich persönlich das Ziel so lange Zeit ohne meine Eltern zu sein zu weit. Aber in diesem Moment hatte ich es ja nicht in der Hand und vermeiden ist nicht möglich. :frown:
Es wäre sicher ein erster Schritt gewesen, wenn die beiden meinetwegen 2 oder 3 Tage weg sind. Nun sind es aber eben 5x so viele... :/ war auch vorher nicht wirklich möglich, dies zu üben. Quasi einfach ins kalte Wassser geschmissen im Moment.



Welches genau hast du eingenommen und bist du denn jetzt angstfrei? Hast du den Weg da raus geschafft? :smile:



Oh, tut mir Leid, dass du auch wieder davon betroffen bist. :frown: Bist du denn in Therapie?
Ich glaube Corona hat einige Leute wieder dazu gebracht, dass psychische Krankheiten ausgebrochen sind. :frown:
Danke für deine Tipps! Ich habe noch ein Diamond Painting zuhause rumliegen und ein Puzzle. Dann ein "Mitmach-Buch", Malbuch, ein Tablet (für die Zeit des Urlaubs geliehen) mit diversen Spielen.
Das sind doch schon Mal gute Sachen, Hauptsache etwas tun. Mir helfen auch Podcasts, Hörbücher und deutsche Musik, um meine Gedanken auf die Themen zu lenken. Gerne auch lustiges, das hilft um die Laune hochzuhalten. (Gemischtes Hack zb) oder ich schaue/höre Comedians und Kabarettist*innen (und kaufe ständig Tickets für Open Air Veranstaltungen und Autokinos :grin: )
Das menschliche Gehirn funktioniert wie ein Trampelpfad. Ein Weg den wir häufig gehen, wird immer aus gelatschter und klarer. Irgendwann gehen wir nicht mehr links und rechts, sondern immer diesen Weg. Haben wir uns "angewöhnt" mit übermäßiger Panik zu reagieren, werden wir das immer und immer wieder tun.

Also ist es wichtig neue Wege zu gehen. Wer an der Haltestelle immer raucht, sollte vielleicht mit der Zeit Mal Fahrradfahren. Und andere müssen eben lernen nicht in Gedanken- und Panikkreise zu kommen und früh dagegen zu steuern.

Ich bin aktuell nicht in Therapie, weil mir die erlernten Skills von früher noch sehr helfen. Ich habe keine Angst vor der Angst. Ich begegne ihr mit breiter Brust. Lasse nicht zu, dass sie mich so übermannt und überfährt, sondern steuere sie, springe also auf und lenke sie um, um bei diesem Bild zu bleiben.

Ich weiß was mein Auslöser der neuen Runde war. Hatte nichts mit Corona zu tun (das war nur ein Verstärker), sondern ein schreckliche 'Tragödie' (um die verharmlosen den Worte der Zeitung zu nutzen) im engsten Freundeskreis. Es wird wieder vergehen.

Du hast nicht durchgehend 24/7 Panikattacken. Die sind nur kurz. Was du hast ist Angst vor der Angst. Wenn du es schaffst die Zeit zwischen den Attacken zu nutzen und wieder als Leben zu sehen, dann sind die Attacken nicht mehr so schlimm Bund raumeinnehmend, sondern nur ein kurzer Teil deines Tages.
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #20
Ich dachte halt durch andauernde Konfrontration mit der Angst, nimmt diese irgendwann ab. Aber scheinbar trifft das nicht zu bei solch speziellen Sachen wie dem Urlaub.
Die Angst wird auch hier abnehmen :smile:
Mach weiter, du machst das schon gut
 
halbleiter
Benutzer70365  Meistens hier zu finden
  • #21
Leider ist für mich persönlich das Ziel so lange Zeit ohne meine Eltern zu sein zu weit. Aber in diesem Moment hatte ich es ja nicht in der Hand und vermeiden ist nicht möglich. :frown:
Es wäre sicher ein erster Schritt gewesen, wenn die beiden meinetwegen 2 oder 3 Tage weg sind. Nun sind es aber eben 5x so viele... :/ war auch vorher nicht wirklich möglich, dies zu üben. Quasi einfach ins kalte Wassser geschmissen im Moment.
Was würde passieren wenn deine Eltern ein Jahr lang auf Weltreise gehen (furchtbarer Gedanke, ich weiß)? Nach einigen Monaten würdest du dich ohne deine Eltern schon fast so sicher fühlen wie mit. Einfach weil du merkst das trotzdem nichts passiert.

Jetzt rede ich natürlich leicht darüber. Damals hatte ich schon irgendwie aufgegeben. Irgendwann hatte ich eine neue Therapeutin und die hat mir meiner Ex-Frau den Plan ausgeheckt, dass diese mich nicht mehr unterstützen, begleiten oder was auch immer darf. Man hat mich genauso ins Wasser geworfen und irgendwann habe ich schwimmen gelernt, weil ich musste.

Hätte ich das nicht auch freiwillig geschafft? Genauso wahrscheinlich wie du zu deinen Eltern sagst, sie sollen über mehrere Monate wegfahren, weil du deine Ängste überwinden willst. Allerdings nach zahlreichen Erfolgserlebnissen, ging es dann völlig freiwillig. Ist irgendwann fast in eine Euphorie umgeschwenkt, wieder was geschafft zu haben und ich war fast ein bisschen hungrig nach einem neuen Ziel. Das kommt aber erst dann wenn du vieles erreicht hast und die Stimmung langsam zu "ja ich schaffe das" gekippt ist.

Welches genau hast du eingenommen und bist du denn jetzt angstfrei? Hast du den Weg da raus geschafft? :smile:
Zum Schluss habe ich 150mg Sertralin und 80mg Oxazepam täglich genommen, letzteres ist ein Benzodiazepin und wird nicht gerne gegeben, weil viele die Dosis selbständig immer weiter steigern. Egal was, ganz wichtig ist niemals abrupt Absetzen, langsam über längere Zeit ausschleichen. Da hatte ich mal eine ziemlich schlimme Erfahrung.

Bei mir hat das ganze mit 17 angefangen und mich gut 10 Jahre begleitet. Bin aber nun seit gut 15 Jahren angstfrei. Würde ich heute ganz alleine eine Weltreise machen, hätte ich vielleicht kurzzeitig ein leicht mulmiges. Angst kann ich das aber nicht nennen.

Kommen irgendwann negative Gedanken auf, ich weiß, dass ich die Angst besiegen kann, weil ich das schon bewiesen habe. Somit kann sie mir gar nichts und die Gedanken sind schon wieder weg.
 
lovelygirl19
Benutzer150106  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #22
Was ist mit Umarmungen?

Das hilft bei mir auch nicht wirklich gegen die Angst :frown: nur wenn ich so einen schlimmen Heulanfall habe.. Hab ja meine Katze, die ich auch oft knuddel und die auch spürt, dass ich komisch drauf bin.
Ich habe keine Angst vor der Angst. Ich begegne ihr mit breiter Brust. Lasse nicht zu, dass sie mich so übermannt und überfährt, sondern steuere sie, springe also auf und lenke sie um, um bei diesem Bild zu bleiben.

Wahnsinn!! Ich bezweifle, dass ich irgendwann an diesen Punkt gelangen werde. Jetzt im Moment hat die Angst mich wieder wie ein Monster im Griff. Ich habe das Gefühl, ich kämpfe gegen meinen eigenen Körper. Und das, was ich in der Therapie bisher gelernt habe, funktioniert irgendwie überhaupt nicht. Egal was ich mache, den ganzen Tag ist die Angstkurve gefühlt bei 99 von 100 und bricht einfach mehrmals am Tag aus. Oft auch eine Panikattacke - dann 10 Minuten Ruhe - dann die Nächste usw. Hab es schon mit meinem Muster der positiven Gedanken versucht, was wir damals im Rahmen der Therapie erstellt hatten und allen möglichen Entspannungsverfahren.

Ab morgen muss dann mein Freund auch wieder
as würde passieren wenn deine Eltern ein Jahr lang auf Weltreise gehen (furchtbarer Gedanke, ich weiß)?

Zum Glück wird das nicht geschehen. :grin:
Nein Spaß, das würde ich wohl nicht aushalten und mich in eine Klinik einweisen lassen oder so. Ich komme ja jetzt schon die wenigen Tage alleine zuhause nicht klar. Kann mittlerweile nicht mal das Haus verlassen und wenn, dann nur unter schlimmsten Panikattacken. Ich hab das Gefühl, dass es statt besser eher immer schlimmer wird mit jedem Tag. Selbst die beste Ablenkung bringt mir irgendwie nichts. Lesen, malen, Fernseher, Musik, Hörbücher,... alles wird übermannt von der Angst. Nicht mehr normal :frown: Gestern lag ich den ganzen Abend schon zitternd auf der Couch, war in der Wanne, wo es kurz 10 Minuten ging und dann das Gleiche von vorne, bis ich endlich eingeschlafen bin vor Erschöpfung. Solch schlimmen Zustände hatte ich wirklich noch nie seit der ganzen Angststörungsgeschichte und ich dachte vor paar Monaten schon immer, dass es nicht mehr schlimmer geht.

Morgen habe ich einen Therapietermin per Telefon bekommen.Ich hoffe, dass wenigstens das ein bisschen was helfen wird. :frown: Grad im Moment weiß ich einfach nicht weiter und es sind noch mehr als 6 Tage :frown:

Bei mir hat das ganze mit 17 angefangen und mich gut 10 Jahre begleitet.

10 Jahre, wow! :frown: Das ist ja der Wahnsinn. Wie hast du das nur ausgehalten? :frown:
Aber freut mich sehr, dass du es nun geschafft hast.. ich hoffe sehr, ich kanns auch irgendwann schaffen...
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #23
Was ist mit entsprechender Musik?
Es gibt sehr viele verschiedenste Stücke für Panikmomente auf YouTube, vielleicht ist vom Stil her irgendetwas dabei, das dich beruhigen könnte?
Hörst du auch beim Rausgehen Musik?

Bei akuten Panikattacken gibt es ja auch diesen Tipp, dass man sich auf seine Umgebung konzentrieren soll... ich weiß es nicht mehr auswendig, aber ich glaube erst drei Dinge die du sehen kannst, dann fünf Dinge die du hören kannst, dann konzentrierst du dich auf das was du schmeckst oder riechst oder fühlen kannst...
Kennst du das schon? Ansonsten kann ich mal Google fragen wie genau das ging.

Fühl dich auf jeden Fall mal gedrückt. Du schlägst dich wirklich gut und kannst verdammt stolz auf dich sein, du gibst nicht auf und suchst dir weiter Hilfe und du hast jetzt schon ein paar Tage hinter dich gebracht. Mehr kannst du von dir im Moment nicht verlangen und das ist okay so.

Gibt es denn gar nichts an Medikamenten, eventuell "nur auf pflanzlicher Basis", die dich ein wenig beruhigen können?
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #24
Was ist mit entsprechender Musik?
Es gibt sehr viele verschiedenste Stücke für Panikmomente auf YouTube, vielleicht ist vom Stil her irgendetwas dabei, das dich beruhigen könnte?
Hörst du auch beim Rausgehen Musik?

Bei akuten Panikattacken gibt es ja auch diesen Tipp, dass man sich auf seine Umgebung konzentrieren soll... ich weiß es nicht mehr auswendig, aber ich glaube erst drei Dinge die du sehen kannst, dann fünf Dinge die du hören kannst, dann konzentrierst du dich auf das was du schmeckst oder riechst oder fühlen kannst...
Kennst du das schon? Ansonsten kann ich mal Google fragen wie genau das ging.

Fühl dich auf jeden Fall mal gedrückt. Du schlägst dich wirklich gut und kannst verdammt stolz auf dich sein, du gibst nicht auf und suchst dir weiter Hilfe und du hast jetzt schon ein paar Tage hinter dich gebracht. Mehr kannst du von dir im Moment nicht verlangen und das ist okay so.

Gibt es denn gar nichts an Medikamenten, eventuell "nur auf pflanzlicher Basis", die dich ein wenig beruhigen können?
Mir hilft zum Beispiel auch aufstehen und laufen, laufen, laufen, Laute Musik dazu auf die Ohren.
Man kann auch an etwas scharfem riechen, etwas ekelig es/scharfes Essen. Eben alles was einen da raus holt.
Und das positive ist: man merkt dann, dass man etwas tun kann, dass man aktiv werden kann und sich dem nicht ausgesetzt lassen muss.
Manchen hilft Entspannung, manchen hilft Gegendruck, manchen hilft Stille, anderen Lautstärke, manche brauchen etwas positives, andere eine schmerzende Ablenkung.
 
halbleiter
Benutzer70365  Meistens hier zu finden
  • #25
Zum Glück wird das nicht geschehen. :grin:
Nein Spaß, das würde ich wohl nicht aushalten und mich in eine Klinik einweisen lassen oder so. Ich komme ja jetzt schon die wenigen Tage alleine zuhause nicht klar. Kann mittlerweile nicht mal das Haus verlassen und wenn, dann nur unter schlimmsten Panikattacken. Ich hab das Gefühl, dass es statt besser eher immer schlimmer wird mit jedem Tag. Selbst die beste Ablenkung bringt mir irgendwie nichts. Lesen, malen, Fernseher, Musik, Hörbücher,... alles wird übermannt von der Angst. Nicht mehr normal :frown: Gestern lag ich den ganzen Abend schon zitternd auf der Couch, war in der Wanne, wo es kurz 10 Minuten ging und dann das Gleiche von vorne, bis ich endlich eingeschlafen bin vor Erschöpfung. Solch schlimmen Zustände hatte ich wirklich noch nie seit der ganzen Angststörungsgeschichte und ich dachte vor paar Monaten schon immer, dass es nicht mehr schlimmer geht.
Es gibt solche Phasen. wo wenig zu gelingen scheint weil zB. im Unterbewusstsein irgendwas arbeitet / einem belastet. Die gehen aber auch vorbei.

Nicht Glück, Pech! :smile:
Du weißt genau, irgendwann wird es wieder besser. Auch wenn deine Eltern jetzt Monate lang nicht heimkommen würden, würde es in einigen Wochen deutlich besser sein. Richtiger Gedanke, es ist Horror pur, aber ich werde alles was kommt aushalten und es wird wieder besser werden. Ich habe diese Hölle schon durchlebt, unzählige andere haben das und hey, wir leben noch und mir gehts heute ziemlich gut.

10 Jahre, wow! :frown: Das ist ja der Wahnsinn. Wie hast du das nur ausgehalten? :frown:
Aber freut mich sehr, dass du es nun geschafft hast.. ich hoffe sehr, ich kanns auch irgendwann schaffen...
In diesen 10 Jahren gab es zwar sehr schlimme Phasen, doch auch immer wieder längere Zeiten wo ich mich in einem gewissen Umkreis relativ angstfrei bewegen zu 70-80% normal Leben konnte.
 
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