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Mit Mitte 20 (!) mal wieder Probleme mit den Eltern -Hilfe!

M
Benutzer141659  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen,

ich bin neu hier und, wie wahrscheinlich viele von, euch ratlos und ein bisschen verzweifelt :frown:
Ich hoffe es stört euch nicht, wenn ich ein bisschen aushole mit meiner Geschichte, ich weiß nämlich nicht ob eine kurze Erklärung ausreicht.

Zu mir:
Ich, weiblich und Mitte zwanzig bin noch mitten im Studium und nun seit Februar wieder vorübergehend bei meinen Eltern eingezogen. Die Situation wird sich mindestens noch bis Ende April hinziehen, wahrscheinlich aber sogar bis zum Wintersemester. Der Grund hierfür sind einerseits Semesterferien und mein Freund, andererseits bin ich an meinem Studienort nicht mehr so sehr Zuhause, da nach einem Jahr Ausland kaum noch Freunde dort sind und meine WG auch nicht so doll. Dagegen habe ich hier meine besten Freunde vor Ort.

Das Problem: Die Wohnsituation mit meinen Eltern und generell die Beziehung zu ihnen.
Eigentlich habe ich sie wahnsinnig lieb und war auch immer gerne hier, auch über die längere Zeit der Semesterferien zuvor. Klar gab es auch dann immer wieder kleine Streitereien (wahrscheinlich normal, wenn beide Parteien nicht mehr konstanz zusammen wohnen) aber es war im Großen und Ganzen wirklich in Ordnung.
Ich lebe zusammen mit meiner Mutter und meinem Stiefvater in einer sehr großen Wohnung, allerdings habe ich wenig Privatsphäre nachdem wir aus dem Haus ausgezogen sind. Die Wohnung ist nicht darauf ausgelegt, dass ich hier noch richtig wohne - das Zimmer ist direkt neben dem Wohnzimmer und man hört jeden Schritt auf beiden Seiten. Auch Bad etc. ist nur erreichbar wenn man sich ständig über de Weg läuft. Tagsüber geht das auch noch, da beide meistens arbeiten. Mittags kommen sie zwar kurz heim, aber sonst hab ich meist Ruhe. Trotzdem haben wir es erfolgreich geschafft uns komplett zu verkrachen und ich weiß momentan nicht weiter. :schuettel:
Generell kann man sagen, dass wir schon mal sehr unterschiedliche Menschen sind. Beide sind absolute Ordnungs- und Sauberkeitsfanatiker und haben ihre ganz speziellen Vorlieben und Vorrechte. Ich war als Teenager sehr aufsässig und extrem unordentlich, auch eher wenig verantwortungsbewusst bzw. unselbstständig im Haus. Das hat sich über die Jahre hin komplett geändert, was aber natürlich auch schwer war, ich wurde eben sehr locker erzogen und meine Mutter hat früher alles selbst gemacht (da gab es meinen Stiefvater noch nicht). Jedoch sollte es eigentlich diesbezüglich kaum noch Probleme geben, aber die Diskrepanz zwischen unseren Vorstellungen ist immernoch zu groß! Für mich manchmal kaum zu glauben, da auch u.a. mein Freund schon mal die Krise kriegen kann mit meinem Fimmel :grin: Es ist wie es ist, ich bemühe mich weiterhin sehr, dass alles schön sauber und ordentlich bleibt. Trotzdem schleicht sich dann manchmal ein benutztes Glas auf den Couchtisch, oder das abgewaschene Geschirr wurde nicht innerhalb von Minuten abgetrocknet... Und meist gibt es dann schon Stress. Ich verstehe natürlich absolut, dass sie es mittlerweile gewohnt sind alleine zu wohnen und ihre Umgebung so schätzen wie sie ist und auf keinen Fall extra Arbeit wollen wenn sie abends nach Hause kommen. Sie tun auch wirklich viel für mich, das hat damit gar nichts zu tun. Aber hier scheint auch ein wunder Punkt zu liegen... Meine Mutter hat sich da komplett gewandelt in den letzten Jahren, super streng ist sie geworden und kein Deut mehr von Lockerheit oder Großzügigkeit bei dem Thema (und anderen). Oft scheint mir sogar nahegelegt zu werden, ich sei nicht dankbar (genug) und würde ihre Arbeit und Unterstützung - auch finanziell - nicht wertschätzen. Dabei sage ich auch das immer wieder oder versuche es auszudrücken mit irgendwelchen netten Gesten. Jetzt ist da eine riiiiesig hohe Erwartungshaltung mir gegenüber, die ich scheinbar nicht erfüllen kann. Wird Samstag nicht wie von selbst der Küchentisch königlich gedeckt, ist man sauer weil die Herrschaften ja auch extra auf den Markt gehen vor dem Frühstück. Wird nicht angeboten zu kochen (oder einfach getan/überrascht) oder hilft man nicht ohne Nachfrage bei irgendwas gibt es schlechte Laune. Die Einwürfe, dass man mir das gerne sagen darf oder mir Aufgaben geben soll, wenn ich von allein nicht drauf komme sei "das Verhalten einer 10-jährigen" und ich sollte das ja in meinem Alter selbst wissen?! :mad: Das sind jetzt natürlich nur Beispiele. Es gibt auch Tage, an denen es nicht so krass ist. Meinem Gefühl nach wird es aber immer heftiger. Ja, sicher gibt es Menschen, die all das von alleine tun, aber ist es denn so furchtbar ab und zu einen Wink mit dem Zaunpfahl zu geben?

Nun zur aktuellen Situation:
Aus dem Ausland zurück, habe ich mich gleich in einen Nebenjob gestürzt, um das Geld wieder reinzuholen. Meist war ich davon so körperlich erschöpft, dass ich schon gegen 9 Uhr schlafen gegangen bin. Hier gab es schon diverse Streitereien, weil ich meine Eltern regelmäßig gebeten habe dann den Fernseher leiser zu machen (mein Stiefvater ist schon älter und hört mittlerweile recht schlecht, weigert sich aber etwas dagegen zu tun und meine Mutter unterstützt das und guckt dann eben mit auf voller Lautstärke...). Dann wurden sie nur sauer und ich soll doch mit Ohrenstöpsel schlafen, die mir aber leider wehtun und mit denen ich genauso wenig gut schlafen kann. :rolleyes: Das war schon ein unglaublicher Kindergarten. So ging es dann wochenlang weiter, bis sie endlich in den Urlaub gefahren sind! Ich hoffte auf eine Besserung danach, da ich mir dachte sie seien einfach ausgelaugt und bräuchten diesen dringend. Tatsächlich war es danach auch einige Tage wieder richtig gut. Ich hatte mir auch viel Mühe gegeben, sie zurück zu begrüßen mit backen und Co.
Doch auch das hielt nicht lange an... Vor ein paar Tagen kam dann der Oberhammer: Ich hatte für mich und meinen Freund Brote zum Abend essen geschmiert und wir sind in mein Zimmer gegangen zum essen (man will ja nicht im Weg sein, Fernseher soll sowieso nicht an sein wenn sie heimkommen und auf ihrer Couch soll man auch nicht sitzen, da hätten wir auf die andere wechseln sollen - also doch gleich Zimmer). Eine Stunde später kam ich wieder heraus und wollte alles aufräumen, da ich noch ein paar Sachen draußen gelassen hatte, falls wir mehr essen wollten bzw. weil meine Mutter noch mittags meinte sie würden abends nicht warm essen und sie es sicher ebenfalls brauchen würden. Es war aber alles aufgeräumt. Ich drehe mich freudestrahlend zu ihnen und bedankte mich für das Aufräumen und dass das nicht nötig gewesen wäre usw. Tja, plötzlich schnauzt mein Stiefvater rum, er hätte alles wegräumen müssen und dass überhaupt kein Platz gewesen wäre für sie und überhaupt was das alles sollte. Ich war kurz vor dem weinen, wusste gar nicht was plötzlich los war. :cautious: Erstmal ins Bad um mich zu beruhigen und dann den Entschluss gefasst, nein heute lässt du es nicht so stehen sondern gehst hin und sagst was du darüber denkst, erwachsen eben.
Also setze ich mich zu ihnen und frage was da bitte los war und was ich anscheinend falsch gemacht hätte. Anstatt dann runterzufahren und bevor ich überhaupt nur irgendwas sagen durfte fährt er mich in abartig aggressivem Tonfall an und sagt im Prinzip nochmal dasselbe. Und kommt letztendlich mit der besten Schlussfolgerung (die sie in letzter Zeit häufiger verwenden, in meinen Augen aber Quatsch ist): Wir leben hier ja jetzt in einer WG!! :confused::ratlos:Bitte was?! Also der Gedanke schön und gut aber die Aussage lässt mich doch sehr dran zweifeln, ob der gute Mann oder beide überhaupt wissen was das bedeutet. Oder besser für sie bedeuten würde so von wegen Vorrechte und so..
Ich sage ihm also völlig neutral, dass ich ihn nicht verstehe. Denn a) kann ich nicht glauben dass man in unserer Riesen-Küche keinen Platz hat, nur weil noch ein paar Dinge herumliegen, b) er im Notfall alles kurz beiseite hätte schieben können oder c) ganz einfach an meine Zimmertür hätte klopfen können mit der Bitte das Zeug wegzuräumen (WG Style oder?)... Natürlich habe ich auch ironisch angehängt, ob man denn immer sein Zeug schon vor dem essen aufräumen und abwaschen sollte. Aber er hat das eigentlich einfach nur ignoriert, rumgeschimpft wie sehr ihn das störe und warum ich es nicht wenigstens vorher beiseite hätte räumen können und sie hätten da gekocht und und und ... :ichsagnichts: Meine Mutter saß nur schweigend daneben und ihr einziger Kommentar war auch irgendetwas gegen mich.
Letzten Endes bin ich doch weinend gegangen mit den Worten, dass er bitte mal überlegen soll wie er mit mir umgeht. Klar, er hatte keine eigenen Kinder und ist vielleicht manchmal damit überfordert wie er handeln soll, aber wenn er Kritik nichtmal im normalen Tonfall anbringen kann macht man doch irgendwas falsch. Vor allem bei so einer - in meinen Augen - absoluten Kleinigkeit, die ich selbst schon fast lächerlich finde. Wieso regt man sich denn bitte bei sowas so extrem und übertrieben auf?! Vor allem wenn es doch wirklich kein Problem gewesen wäre zu sagen wir kochen da nun, bitte räum das Zeug weg (obwohl noch der ganze Rest der Küche frei war und diese ist wirklich enorm groß). Seitdem ist auf jeden Fall Todesstille und Eisesstimmung sobald wir in einem Raum sind. Normalerweise wäre ich nun schon längst wieder auf sie zugekommen um zu reden, aber dieses Mal habe ich einfach das Gefühl, es wäre falsch. Denn ich weiß absolut nicht was ich falsch gemacht habe und fühle mich wieder wie ein Teenager, so wie ich behandelt werde. Klar ich könnte nun einfach hingehen und mich entschuldigen, aber was sagt denn das aus? Kann denn jemand über 60 keine Fehler mehr einsehen und sich überlegen wie man mit seiner Stieftochter normal umgeht, wenn man mit irgendwas ein Problem hat? Und meine Mutter tut genauso, absolut beleidigt und stumm. :schuettel: Mein Freund sagt auch schon, ich soll jetzt endlich mal nicht sofort weich werden und hingehen, sondern abwarten bis mal was von ihnen kommt. Nur habe ich das Gefühl, da kann ich lange drauf warten, ihnen scheint das völlig egal. :rolleyes: Ich weiß es ist eine meiner großen Schwächen, dass ich sowas nicht aushalten kann, aber ich weiß einfach nicht was richtig ist. Nicht nur wegen diesem witzlosen Streit aus nichts und wieder nichts, sondern generell. Es muss doch einen Weg geben, dass beide Parteien irgendwie zufrieden und glücklich sind? Mir scheint nur, dass sie absolut nicht verstehen was hier vorgeht und wie sie sich benehmen, geschweige denn was sie von mir verlangen...

Hat jemand von euch die Situation in ähnlicher Form schon erlebt? Wie geht ihr damit um? Wieder auszuziehen, ist leider momentan nicht möglich und nur bedingt bis zum Wintersemester. Zu meinem Freund kann ich zwar auch ab und zu, aber er wohnt generell noch zu Hause, da er sich das (noch) nicht leisten kann auszuziehen und die Uni ist quasi nebenan.
Ich bin ansonsten offen für Ratschläge, Ideen und Erfahrungen...
 
R
Benutzer Gast
  • #2
Zum Verständnis:
und meine WG auch nicht so doll
Hast du diese WG noch? Also zahlst du da aktuell Miete und hast dort ein Zimmer?
 
M
Benutzer141659  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Ja, habe es momentan noch, aber ein Umzug lohnt sich nicht mehr, da ich nach dem SS mit dem Master in einer anderen Stadt beginne. Meine Mutter meinte sogar, ich soll die Wohnung evtl. ganz kündigen, da ich eigentlich fast keine Uni mehr dort haben und nur meine Thesis schreiben werde.
 
R
Benutzer Gast
  • #4
Meine Mutter meinte sogar, ich soll die Wohnung evtl. ganz kündigen, da ich eigentlich fast keine Uni mehr dort haben und nur meine Thesis schreiben werde.
Also wirfst du das Geld momentan zum Fenster raus? Oder bist du auch manchmal dort?

Ich finde es nämlich schon komisch, dass du eine eigene Wohnung bzw. Zimmer hast und trotzdem dauernd bei deinen Eltern rumhängst.

Wer zahlt das Zimmer denn?
 
M
Benutzer141659  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
In meinem Freundeskreis in der Uni und generell unter meinen Kommilitonen war es immer normal, dass man die ganzen Semesterferien Zuhause ist, vor allem bei denjenigen die ihren Partner in der Heimatsstadt hatten. Ab und zu dazwischen hat man mal vorbeigeschaut, das wars aber dann eigentlich. Der Studienort ist auch weiter weg.
Ja, wenn man es böse sagen will schmeiße ich seit ein paar Wochen das Geld dafür zum Fenster raus. Bezahlt wird es von beiden Seiten, ich hatte immer Nebenjobs.

PS: Mir wäre es wirklich lieb, vielleicht meinst du es auch nicht so, aber wenn du nicht ganz so böse antwortest. Ich bin weder ein Schmarotzer noch sonst etwas in die Richtung. Ich will mich mit meinen Eltern verstehen und tue auch viel dafür. Die Situation momentan tut mir weh und ich will sie lösen.
 
In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #6
Off-Topic:
Ich glaub nicht, dass Riot da irgendwas böse gemeint hat, das hast du m. E. in den falschen Hals gekriegt


Wie lief das denn früher in den Semesterferien, da wirst du dann ja auch 2-3 Monate am Stück bei den Eltern gewohnt haben - gab es da diese Differenzen bezüglich Ordnung, Sauberkeit etc. noch nicht? Haben sich die Vorstellungen deiner Eltern jetzt auf einmal verändert/verschärft?

Und wie lief dein Wieder-Einzug daheim denn ab? War das deine Idee, wie standen deine Eltern dazu (eher "Herzlich willkommen!" oder mehr "Na schön, wenn's denn sein muss ...")?
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Puh, das könnte mein Vater sein.
Du bist also schon mal nicht allein mit solch extrem auf Ordung und Sauberkeit fixierten Eltern.
Ich würde wohl in die WG zurück ziehen, wäre ich du. Du hast da ein freies Zimmer, in dem du machen kannst, was du willst.
Du kannst ja trotzdem immer mal wieder zu deinen Eltern kommen und dort ein paar Tage verbringen - aber momentan - das ist ja echt eine schwer aushaltbare Situation.

Andere Möglichkeit wäre noch:
Jeder macht eine Liste an Regeln, die ihm wichtig sind und schreibt die auf einen Zettel. Und dann werden die Zettel ausgetauscht. Und es wird klar vereinbart, dass sich jeder an diese Regeln hält.

Und wenn das nichts hilft und du auch nicht zurück ziehen willst:
Kannt du denn hier und da mal zu deinem Freund gehen? Mal ein paar Nächte, wenn dein Stiefvater mal wieder ein bisschen spinnt?
Ansonsten: Zähne zusammen beißen und dich darum bemühen, zu erfüllen, was deine Eltern sich wünschen.
Ich glaube, es gibt Menschen, die lernen "es" einfach nicht mehr. Mein Vater ist auch so einer. Klar, ich könnte ewig rumdiskutieren, aber das hat als Kind schon nichts gebracht und bringt jetzt auch nichts mehr. Deshalb schlucke ich seine Forderungen halt einfach und mache, was er möchte.
Aber wie gesagt - ich könnte das nicht aushalten, mit Mitte 20 wieder wie ein Kind behandelt zu werden und würde eher wieder zurück in meine WG ziehen.
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #8
Ich glaube, dein Stiefvater ist "nur" explodiert, weil es für ihn der Tropfen war, der das fass zum überlaufen brachte. Ändert aber nichts daran, dass es daneben war, dich so anzupampen.

Warum verbringst du nicht die meiste Zeit in deiner WG, sondern bei Ihnen, wenn du das Zimmer dort noch immer hast und die Situation bei euch grad so derb angespannt ist?
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #9
Ich würde auch versuchen, eine andere Lösung zu suchen - mehr zu deinem Freund oder mehr in deiner Uni-Stadt sein. Dort hast du ja noch ein Zimmer, dann brauchst du im Prinzip erstmal nur ein Bett und einen Schreibtisch dort und deine Unterlagen, das kann man ja hoffentlich irgendwie dort hinbefördern?

Es mag ja sein, dass viele Leute die Semesterferien bei ihren Eltern verbringen - aber da ist die Stimmung zu Hause vielleicht anders. Du wirst deinen Stiefvater vermutlich nicht groß ändern. Ändern könnte sich allenfalls etwas, wenn deine Mutter auf deiner Seite ist. Das wird höchstens dann der Fall sein, wenn sie dich kaum noch zu Gesicht bekommt, weil du nicht mehr zu Hause wohnst und da auch sonst wenig bist - und sie wird sich denken können, woran das liegt. Ich meine damit nicht, dass du sie damit erpressen sollst. Es ist auch nicht gesagt, dass sie deine Seite einnimmt, wenn du weniger da bist. Aber da du deinen Stiefvater nicht ändern wirst, scheint für mich der Auszug die beste Lösung.

Ich frage mich auch, wie willkommen du deinen Eltern, insbesondere deinem Stiefvater warst. Findet er vielleicht, dass du mit Mitte 20 eigentlich schon gut allein wohnen könntest und hätte lieber die Zweisamkeit mit deiner Mutter?
 
M
Benutzer18889  Beiträge füllen Bücher
  • #10
Wäre ich heute, fast 10 Jahre nach meinem Auszug, nochmal für länger als eine Nacht bei meinen Eltern, würde es auch Terror geben. Obwohl sie alles für mich sind und andersrum genauso, wäre ein Zusammenleben einfach nicht mehr möglich, weil ich Zuhause immer wieder in die Kind-Rolle falle. Klar, ich bleibe ja auch ihr Kind, egal ob ich 8 oder 28 bin. Da sind die Rituale so festgefahren, dass es nicht funktioniert.

Ehrlich gesagt ist es für mich aber auch allgemein nicht normal, dass man mit über 20 noch ewig, im Sinne von mehreren Wochen oder gar Monaten, bei seinen Eltern rumhängt, wenn man schon ausgezogen war. Das mag in Notsituationen mal vorkommen, z.B. wenn ein Elternteil kurz- oder langfristig Pflege benötigt, aber die Regel sollte es meiner Meinung nach nicht sein.

Ist doch logisch, dass deine Mutter und dein Stiefvater sich aufeinander eingespielt haben und deine ständige Anwesenheit nun alles durcheinander bringt. Mich macht es ja auch schon wahnsinnig, wenn ein Teller am für mich falschen Ende des Geschirrspülers eingeräumt wird oder ich Krümel auf der Arbeitsfläche finde. Einfach so Kleinigkeiten, auf die ich keinen Bock habe. So werden es deine Eltern wohl mit dir auch erleben.

Meine Eltern würden sich bedanken, würde ich nun plötzlich vor deren Tür stehen und für einige Monate dort wohnen wollen. :grin: Meine Semesterferien verbringe ich immer in meiner Studienstadt. Hier habe ich meine Arbeit, meine Wohnung, meine Nachhilfeschüler, meine Freunde und Hobbys. Zu meinen Eltern fahre ich alle paar Wochen und zudem telefonieren wir eigentlich täglich. Ich finde es eher unnormal, sich in der "neuen" Stadt kein wirkliches Leben aufzubauen und in den Ferien schnellstmöglich von dort flüchten zu wollen. Wünschenswert ist doch eher, dass man diesbezüglich Flexibilität zeigt und sich dort ein Leben schafft, wo der Lebensmittelpunkt aufgrund von Uni und vielleicht Nebenjob ist.

Die Lösung wäre in meinen Augen also, dass du in dein WG-Zimmer gehst, denn dafür bezahlst du (und scheinbar auch deine Muztter!) schließlich. Wenn demnächst eh ein Umzug geplant ist, könntest du ja vielleicht auch schon früher ein Zimmer in der neuen Stadt suchen und früher dort wohnen. Miete zahlst du jetzt ja auch.
 
Medeia
Benutzer72148  Meistens hier zu finden
  • #11
Also, du bist 25, eigentlich seit Jahren ausgezogen. Hast auch jetzt ein WG-Zimmer und deine Eltern wohnen in einer Wohnung, die nicht darauf ausgelegt ist, dass noch ein erwachsenes Kind dauerhaft da wohnt.
Ganz ehrlich, ohne das böse zu meinen aber du hast dich in ihre Wohnung eingenistet, da musst du dich eben auch an ihre Regeln halten und dich bemühen, möglichst wenig zu stören.
Natürlich ist da jeder anders - insbesondere bei der Aufräum-Frage - und manches mag für dich völlig übertrieben oder bescheuert sein aber es ist nunmal ihre Wohnung und so lange du dich da derart dauerhaft einfach wieder reinsetzt musst du dich eben an ihre Regeln halten. Und ich halte es auch für verständlich, dass dein Stiefvater nicht in seiner eigenen (!) Wohnung den Fernseher über Wochen leiser machen will, damit du bequemer schlafen kannst. Du kannst ja, wenn es dir nicht passt, jederzeit in deine WG zurück.
Ich wäre auch ziemlich angepisst, wenn plötzlich jemand dauerhaft in meiner Wohnung ist, sich nicht an meine Regeln hält (so lächerlich die eben für den anderen auch erscheinen mögen) und auch noch fordert, dass ich mich in meiner Wohnung einschränke, damit der Dritte es bequemer hat.
Wenn du damit nicht klar kommst, wird dir nichts anderes übrig bleiben als in deine WG zurück zu gehen. Oder vielleicht zu deinem Freund?
 
efeu
Benutzer122533  (35) Sehr bekannt hier
  • #12
Ich finde es eher unnormal, sich in der "neuen" Stadt kein wirkliches Leben aufzubauen und in den Ferien schnellstmöglich von dort flüchten zu wollen. Wünschenswert ist doch eher, dass man diesbezüglich Flexibilität zeigt und sich dort ein Leben schafft, wo der Lebensmittelpunkt aufgrund von Uni und vielleicht Nebenjob ist.

Es gibt solche "Heimfahrerunis", wo am Wochenende und in den Semesterferien gefühlt die verdorrten Büsche über den ausgestorbenen Campus rollen.
Ich war nie ein Heimfahrer, kann aber verstehen, wenn man sich da nicht richtig heimisch fühlt, weil einfach niemand da ist und man mehr oder weniger alleine da sitzen würde.
 
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