• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Schule Motivation, wie motiviert ihr Euch?

Ksatomueaksaschji
Benutzer135968  Sehr bekannt hier
  • #1
Vorweg: Die Maßnahme vom Amt ist eine 4-Monatige Praktikums-Maßnahme ~ dient ausdrücklich zur Neuorientierung, mehr nicht. Dabei muss man Firmen abklappern, die einen ggf dann als Praktikanten aufnehmen. Da das aber, nach der Meinung des Amtes, nichts mit einem schulischen Praktikum zu tun hat, da man auf eine Festanstellung aus ist (Bullshit) ... schreckt man natürlich viele potentielle Firmen schon deswegen ab, weil man das Praktikum 4 Wochen machen soll ~ da reichen 2 Wochen vollkommen aus. Und wieso sollte man, nur wegen so einem Praktikum, diesen Job dann plötzlich Super finden? Natürlich passiert das inoffiziell garnicht, offiziell wird aber natürlich das blaue vom Himmel gelogen. Es ist schlicht nur eine Beschäftigungstherapie und damit man von der Arbeitslosenstatistik weg kommt.

Da ich Morgen bei einer Firma ein Praktikum anfangen muss ~ welches ich durch diese Maßnahme aufgezwungen bekommen habe, wollte ich mal fragen, wie Ihr Euch denn motiviert, wenn ihr irgendwas machen müsst, was ihr garnicht machen wollt? Also meine Motivation ist schon seit Jahren diesbezüglich fast im Keller ~ stehe praktisch auf der letzten Stufe der Treppe zum Keller.
 
Wundertüte
Benutzer91008  (36) Sehr bekannt hier
  • #2
In diesem Fall triffts wohl das Lied ganz gut
" I got bills, I got to pay- so I go work work work everyday :whistle:"
 
Ksatomueaksaschji
Benutzer135968  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #3
Die GEMA will nicht, dass ich das sehe. :zwinker: Aber ich denke es geht darum, dass man nur arbeitet, um Rechnungen zu bezahlen. Für dich mag das dann stimmen, für Praktikanten eher nicht, da man kein Geld bekommt, ich jedenfalls nicht für das Praktikum direkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #4
Try to beat the odds.

Versuch was dabei zu lernen und positiv hervorzustechen. Am Ende weiß man nie, ob was bei rumkommt oder nicht, aber ein Versuch ist es ja schon wert. Gib dem ganzen lieber einen guten Versuch als einen schlechten. Die Zeit musst du so oder so aufwenden, dann kannst du sie auch versuchen positiv zu nutzen.
 
Kurama
Benutzer143944  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Link wurde entfernt, der beschreibt das debitistische Grunddilemma vollkommen,warum man motiviert sein muss :grin:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ksatomueaksaschji
Benutzer135968  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #6
ja, so sollte ich das auch angehen. ich hab mir selbst schon versucht, motivation zukommen zu lassen, indem ich mir die tage/stunden ausrechne die ich noch vor mir habe. ich versuche auch schon einiges zu ignorieren, die beschissene fahrt, ein beruf der mir garnicht liegt. aber man kann sich ja auch freuen das man es im grunde nur 17 tage machen muss und nicht jahre lang. und ich versuche mir auch schon das positive mit kräftigeren farben aus zu malen. auch denke ich mir; einfach hin gehen, scheiß drauf. das negative dran ignorieren und einfach so zu arbeiten, wie es einem passt ~ sich also nicht selbst noch hektisch machen.
 
F
Benutzer85989  Meistens hier zu finden
  • #7
Wie lange bist du nun ohne Beschäftigung?

Ich glaube, wenn ich eine längere Zeit nichts gemacht habe, dann bin ich für jede Arbeit motiviert. Ich weiß nicht, wie andere das handhaben, aber jeden Tag Zuhause blöd rumzuhängen und Abwechslung nur durch Treffen mit Freunden (wenn diese vorhanden sind) würde mich auf Dauer frustrieren.

Ich bin zwar nur Studentin, aber ich habe in diesem Semester lediglich nur 3 Veranstaltungen und seit kurzem habe ich einen Nebenjob, der mich 10-20 Stunden in der Woche beschäftigt. Dazu kommen noch viele Treffen mit verschiedenen Freunden und Bekannten. Mittlerweile sind meine Tage ziemlich stark gefüllt, aber dafür abwechslungsreich und ich muss nicht Zuhause rumhängen (das finde ich am schlimmsten...).
 
Ksatomueaksaschji
Benutzer135968  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #8
F FräuleinPalm rund 8 jahre keine feste anstellung, die jahre besteht. also eher nur handlangertätigkeiten, für paar wochen/monate. tja, da ist wohl auch ein problem, ich weis mich zuhause sehr gut zu beschäftigen. ich kenne das kaum, dass ich bock habe, mal was zu unternehmen. bin ein stubenhocker im sinne von, lieber steck ich meine nase in ein buch, studiere stark privat nach themen die mich interessieren, als vor die tür zu gehen. student zu werden, dachte ich dann auch noch... lieber student sein, als nen job haben zu müssen, wo man weis, der passt einen garnicht. 10 - 20 stunden in der woche, da würde ich auch nicht nach motivation suchen müssen. (vllt kann ich die leute noch mal umstimmen, die stunden pro tag zu kürzen, immerhin ist das nur ein praktikum, was mir so gesehen, absolut nix bringt). es ist eben der gedanke, wieso soll ich für nichts, da rumwuseln? du gekommst wenigstens noch geld. darum dachte ich auch mal, nen minijob zu machen, bzw teilzeitjob. aber das amt will ja, dass man sowas nicht macht.
 
F
Benutzer85989  Meistens hier zu finden
  • #9
Hast du schon mal darüber nachgedacht, dich völlig neu zu orientieren?
Vielleicht nochmal die Schulbank drücken und auf dem 2. Bildungsweg Schulabschlüsse erwerben? Und nebenbei ein wenig im Minijob arbeiten, um sich selbst zu finanzieren? Oder eine Berufsausbildung anstreben, die eine einigermaßen sichere Zukunft bietet?

Ich habe jetzt nicht so viele Informationen über dich und dein Leben, aber so wie du es beschreibst, hört es sich danach an, als hättest du dich sehr stark an deinen Alltag gewöhnt. Ich kann dich auch ein bisschen verstehen, denn ich wäre wahrscheinlich auch weniger motiviert, wenn ich ein unbezahltes Praktikum absolvieren müsste. Mein Nebenjob erfüllt mich auch nicht und macht auch keinen Spaß, aber die einzige Motiviation ist das Geld, weil ich kein Bafög bekomme und nicht von meinen Eltern unterstützt werden möchte.

Was für Berufserfahrungen hast du bislang gesammelt bei deinen kurzzeit-jobs?
 
Sonata Arctica
Benutzer15049  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #10
Keine Ahnung, ob du hier schonmal was drüber geschrieben hast, aber: Wie kommts, dass du keine Festanstellung findest? Was hast du für einen Schulabschluss? Was hast du gelernt? Was willst du denn auf Dauer gerne machen? Wieso hast du diese Ziele nicht erreicht?

Dieses Praktikum ist ja jetzt nicht dein größtes Problem wie mir scheint.
 
Ksatomueaksaschji
Benutzer135968  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #11
Hast du schon mal darüber nachgedacht, dich völlig neu zu orientieren?
ja, schon seitdem ich wusste, dass GTA (gestaltungstechnischer assistent) für graftik und design, so gut wie keine sau braucht. ich dachte an bürojobs, in der richtung. also sowas wie datenerfassung. vorm pc hocken. vllt doch noch irgendwas kreatives machen. kurz gesagt, eher nur das, wo man mehr mit dem kopf arbeiten muss, als mit den muskeln. lernen fällt mir immer noch sehr schwer, wenn es um themen geht, die einen schlicht nicht interessieren und mathe ~ damit will ich auch nix mehr schulisch zu tun haben (auch geschuldet meiner dyskalkulie). eine neue ausbildung, oder umschulung, strebe ich ja auch an. aber da muss man auch erstmal was finden und jemanden, der das noch anbietet. für nen 28er.

berufe in denen ich war:
  • in einer galerie als handlanger, der auch mal daten erfasst, hab ne website gestaltet.
  • dann noch in einer buchhandlung ebenfalls als handlanger, der mal hier, mal da aushilft.
  • als ne art hausmeister eines autohauses ~ autos putzen, waren annehmen, putzen allgemein.
  • lagerhelfer in einem edeka, also regale einräumen.
Sonata Arctica Sonata Arctica realschulabschluss, gelernt hab ich GTA für grafik und design, am liebsten wäre mir, ich würde überwiegend mit dem kopf arbeiten, als mit den muskeln. das ich die ziele nicht erreicht habe, liegt überwiegend wohl an meinem abschluss ~ wegen der 5 in mathe, 4 in deutsch und 4 in englisch. natürlich wollen dann die meisten arbeitgeber so einen nicht haben ~ wenn es eben um ausbildungsplätze geht, die mit kopfarbeit zu tun haben. natürlich interessiert es die meisten garnicht, wie die noten zustande kamen. aber durch den massiven frust hatte ich noch viel weniger motivation den albtraum des lernens zu wiederholen.

stimmt schon, das praktikum ist nicht mein größtes problem, aber es senkt meine motivation weiter nach unten. weil es einfach müll ist ~ sicher könnte ich da irgendwas mit nehmen. aber dafür braucht man keine 4 wochen. 2 wochen reichen 100% aus. mein problem ist, dass ich orientierungslos bin, das was ich machen wollen würde, wurde immer abgeblockt.
 
Sonata Arctica
Benutzer15049  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #12
Dann ist dein Motivationsproblem natürlich hinderlich. Was für den Kopf machen wollen, aber keinen Willen was zu lernen und körperlich nicht arbeiten wollen *puh* Da wird das natürlich nicht einfach.
Mit Bürojobs kenne ich mich ehrlichgesagt nicht so aus, vielleicht haben andere da bessere Ideen.
Ich kann nur sagen. Mein Bruder (ebenfalls 28) hat bis heute nach der Realschule keine Ausbildung zuende gebracht und kriegt trotzdem dauernd neue Chancen und auch Festanstellungen (allerdings durchaus mit körperlicher Arbeit). Möglich scheint das also zu sein.
Vielleicht solltest du mal eine konkretere Idee entwickeln was wirklich in Frage käme und daran dann auch zielstrebig und mit Eigeninitiative arbeiten. Auf Hilfe vom Arbeitsamt kann man bei sowas nicht hoffen, die sind tatsächlich nur damit beschäftigt die Statistiken zu beschönigen.
Und von Arbeitgeberseite würde ich auch lieber jemanden Einstellen, der wirklich bei mir arbeiten will. Da wären mir die Noten egal, solange er mit Interesse dabei ist. Und dein Interesse an irgendwas konnte ich jetzt nicht direkt rauslesen :whistle:
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #13
Einen Job mit Köpfchen haben wollen, aber in entsprechenden Fächern schlecht abschneiden?
Das ist kein Wunder, dass da keine Festanstellung winkt. Und vor allem: Als was? Bei den meisten Berufen mit "Köpfchen" braucht man Abschlüsse, ob durch eine Ausbildung oder ein Studium erbracht.

Also diese "Ich will einen guten Job am PC, hab aber keine (oder nicht ausreichende) Qualifikationen"-Einstellung bringt dich nicht weiter. Gar nicht.

Du hast jetzt mehrere Möglichkeiten:
1. Du verbesserst deinen Schulabschluss
2. Du beginnst ein(e) Ausbildung/Studium
3. Du machst weiter Maßnahmen mit und gibst deine Zukunft in die Hände der Bundesagentur für Arbeit.

Das Praktikum ist nur ein Symptom.

Ich könnte auch den ganzen Tag Zuhause sitzen (ich brauche keine Arbeit als Erfüllung meines Lebens), aber ich brauche Geld, um mein Leben zu finanzieren. Zudem möchte ich schon einen Job, zu dem ich mich nicht ständig zwingen muss, wenn ich schon mein halbes Leben dafür verbrauche. Und dafür muss ich eben was tun. Das ist meine Motivation. Stolz auf meine Leistung zu sein, weil ich nicht von Anderen abhängig sein will.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #14
in dieser situation sehe ich das ganz simpel: du bekommst geld vom amt und somit hat das amt ein recht, arbeitsleistung von dir zu verlangen. wie in jedem bezahlten job. dass du darauf kein bock hast kann ich mehr als verstehen, aber letztlich ists einfach das übliche prinzip: arbeit gegen geld. nicht mehr und nicht weniger. und, wie bei jedem job der einem nicht gefällt: versuch, einen besseren zu bekommen - fast jeder arbeitgeber ist angenehmer als ausgerechnet die arge :zwinker:

das einzige, was einem in solchen situationen ernsthafte motivation schenken kann: trotz aller unlust einen verdammt guten job machen. jeder mensch mag es, wenn er gelobt wird, wenn das, was er tut, gefallen findet.
 
Zuletzt bearbeitet:
F
Benutzer85989  Meistens hier zu finden
  • #15
ja, schon seitdem ich wusste, dass GTA (gestaltungstechnischer assistent) für graftik und design, so gut wie keine sau braucht. ich dachte an bürojobs, in der richtung. also sowas wie datenerfassung. vorm pc hocken. vllt doch noch irgendwas kreatives machen. kurz gesagt, eher nur das, wo man mehr mit dem kopf arbeiten muss, als mit den muskeln. lernen fällt mir immer noch sehr schwer, wenn es um themen geht, die einen schlicht nicht interessieren und mathe ~ damit will ich auch nix mehr schulisch zu tun haben (auch geschuldet meiner dyskalkulie). eine neue ausbildung, oder umschulung, strebe ich ja auch an. aber da muss man auch erstmal was finden und jemanden, der das noch anbietet. für nen 28er.
Und vor wie vielen Jahren hast du GTA abgeschlossen? Ist wahrscheinlich schon etwas her, oder? Bis heute hättest du viele Maßnahmen ergreifen können. Was tust du, um eine neue Ausbildung oder Umschulung anzustreben? Hast du schon zahlreiche Bewerbungen geschrieben oder auch mal zielgerichtet ein Praktikum da gemacht?
Ich kenne eine 27 Jährige, die schon 6-7 Ausbildungen geschmissen hat und sie ist auch noch alleinerziehende Mutter mit einem nicht so guten Realschulabschluss. Sie bekommt immer wieder eine Chance und nutzt sie nie.

stimmt schon, das praktikum ist nicht mein größtes problem, aber es senkt meine motivation weiter nach unten. weil es einfach müll ist ~ sicher könnte ich da irgendwas mit nehmen. aber dafür braucht man keine 4 wochen. 2 wochen reichen 100% aus. mein problem ist, dass ich orientierungslos bin, das was ich machen wollen würde, wurde immer abgeblockt.
Und ganz ohne Maßnahmen vom Arbeitsamt motivieren dich wiederum? Dieser Zustand hält doch schon länger bei dir an, oder? Aber geändert hat sich bislang auch nicht.
 
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Ksatomueaksaschji
Benutzer135968  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #16
Sonata Arctica Sonata Arctica : nun, dass ich garnix lernen will stimmt nicht, es geht eher um den zwang etwas zu lernen, was einen garnicht interessiert. wie wenn man was über astronomie lernt, was für den job den man macht, null bezug darauf hat. körperlich nicht schwer arbeiten wollen. besser gesagt. möglich ist vieles, kommt auch auf das glück drauf an, ob man jemanden findet, wohnt man in städten hat man es um ein vielfaches einfacher, dass selbe, wenn man ein auto besitzt. mir scheint, der wille ist zweitrangig, wichtiger ist das bild was sich der arbeitgeber macht, ohne den arbeitnehmer jemals gesehen zu haben. das interesse kann man ja nicht zeigen, wenn man garnicht erst in betracht gezogen wird, was die bewerbung betrifft.

Mrs. Brightside Mrs. Brightside : das jemand wie ich, nicht einsieht, nur wegen den noten aussortiert zu werden, mag für jene, die es offensichtlich einfacher in der schule hatten, seltsam vorkommen. dabei sagen noten nur aus, ob man es leicht hatte, oder nicht. mit den kopf arbeiten bedeutet für mich auch, wie das was ein datenerfasser machen muss, oder auch call-center-agent. typische bürojobs. ja, leider braucht man gewisse abschlüsse unbedingt. oder man hat die chance als quereinsteiger. ich dachte an umschulungen in der art richtung, oder ggf ein studium. sicher braucht man geld.

Nevery Nevery : nicht direkt, eher vom staat, das amt ist nur der vermittler. ja, wenn die motivation schon eine ganze weile sinkt, ignoriert man das thema zu gerne. ich versuche schon einen besseren zu bekommen. aber man will ja auch eine richtung einschlagen, wo man sicher sein kann, dass man da nicht wieder vor die wand fährt. wie bei der ausbildung, die schlichtweg nix brachte. ja, lob ist nett. leider hält das bei mir nicht lange an, dass lob-gefühl.

F FräuleinPalm : 2007 beendet, darin nix gefunden. eben weil das niemand braucht. damit hat man nicht genug erfahrung, man müsste sich also selbstständig machen. grafikdesigner suchen meistens keine praktikanten, die arbeiten auch überwiegend alleine, oder suchen sich eher bekannte als mitarbeiter aus. umschulung hatte ich noch nicht gemacht, weil ich erst mal 3 jahre weiter einen beruf gesucht habe, wo man kreativ sein kann. wie geschrieben, die motivation war jahre lang weit unten, und komme aus den pfuhl nicht so leicht raus. daraus folgte desinteresse und kritik am system, wo ich mich sehr darüber informiert habe, wie andere kritiker es sehen. was meine sicht der dinge natürlich noch bestärkt hat.

nutze also sozusagen ein system aus, was darauf ausgelegt ist, auszunutzen. ich schmeiße nix hin, ja, wenn man keine abgeschlossene ausbildung hat ~ das ist ja das arschige vom amt ~ darf man so viele machen, wie man lustig ist. wenn man aber eine abgeschlossene ausbildung hat, ist man eher am arsch und bekommt keine unterstützung vom amt. mit hat man einfach nur maßnahmen zugeteilt, und viel gelabert, chancen haben die nicht wirklich gegeben. liegt aber auch stark am betreuer und den dozenten in der maßnahme.

die maßnahmen haben nur selten erfolg gebracht, weil die eben nur darauf ausgelegt sind, die statistiken zu bescheißen und auf den billigsten weg, die leute die im amt gemeldet sind, dort unterzubringen. der rest ist denen völlig egal. hauptsache man ist nicht mehr in der statistik. wenn man sich wehr, wirds geld gestrichen, alles was man tut, freut die also.
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #17
die es offensichtlich einfacher in der schule hatten, seltsam vorkommen.
:grin:
Ich hatte selber einen sehr schlechten Realschulabschluss. Aber der stand mir nicht im Weg, diesen zu verbessern und danach Fachabitur zu machen. (Übrigens mit 'ner 5 in Mathe, dank der Sinuskurven) Urteile also nicht zu vorschnell. :zwinker:
oder auch call-center-agent. typische bürojobs.
Glaub mir, dass willst du nicht dein Leben lang machen. Da geht man richtig kaputt und kriegt beschissenen Lohn. Selbst als Teamleiter.
ich dachte an umschulungen in der art richtung, oder ggf ein studium.
Das klingt doch gut.:zwinker:
wenn man sich wehr, wirds geld gestrichen, alles was man tut, freut die also.
Ja, aber das ist doch klar? Was sollen die denn machen? Fröhlich Geld zuschieben, aber bitte nichts anbieten, was einem nicht gefällt?
Vielleicht haben Sie ja die Hoffnung, dass einige Praktika fruchten und den Leuten die Arbeit gar Spaß macht?
"Beiße nicht die Hand, die dich füttert" fällt mir da ein. Klar sitzen da nicht nur kompetente Menschen (eher die Ausnahme), aber welche Erwartungen hast du denn vom Amt?
 
Ksatomueaksaschji
Benutzer135968  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #18
Mrs. Brightside Mrs. Brightside : na dann, glückwunsch das du dabei erfolg hattest. sinuskurven und ne dyskalkulie ist aber schon ein unterschied. war auch nur ein beispiel, was ich mit kopf-arbeit meine, ja, call-centeragent bieten die nicht ohne grund beim amt an, als wolle man irgendwas unbedingt los werden. hehe. ja, der wille ist da, nun brauch ich ne chance. natürlich ist das klar, sicher müssen die alles anbieten, was man jemanden zutraut. die denken, nur weil bei ner handvoll, von tausenden arbeitslosen, so ein praktikum gefruchtet hat, ist es eine super sache. dabei wäre es doch besser, sich mit den arbeitslosen intensiv auseinander zu setzen und nicht einfach nur sagen; mach dies und das und lass mich bloß in ruhe. (etwas überspitzt)

wie die ersten maßnahmen die ich hatte, wo meine motivation noch recht hoch war doch was in meinen beruf zu finden. man hat mich diesbezüglich auch stark unterstützt, also nur die dozenten, dass ich sowas nicht einfach links liegen lassen sollte. die sollten sich in maßnahmen nicht so extrem strikt darauf konzentrieren, was die maßnahme versucht zu unternehmen. sondern auf die personen sollte man eher eingehen, was sie wollen und nicht was das amt will, was die maßnahme machen soll.
 
F
Benutzer85989  Meistens hier zu finden
  • #19
F FräuleinPalm : 2007 beendet, darin nix gefunden. eben weil das niemand braucht. damit hat man nicht genug erfahrung, man müsste sich also selbstständig machen. grafikdesigner suchen meistens keine praktikanten, die arbeiten auch überwiegend alleine, oder suchen sich eher bekannte als mitarbeiter aus. umschulung hatte ich noch nicht gemacht, weil ich erst mal 3 jahre weiter einen beruf gesucht habe, wo man kreativ sein kann. wie geschrieben, die motivation war jahre lang weit unten, und komme aus den pfuhl nicht so leicht raus. daraus folgte desinteresse und kritik am system, wo ich mich sehr darüber informiert habe, wie andere kritiker es sehen. was meine sicht der dinge natürlich noch bestärkt hat.

nutze also sozusagen ein system aus, was darauf ausgelegt ist, auszunutzen. ich schmeiße nix hin, ja, wenn man keine abgeschlossene ausbildung hat ~ das ist ja das arschige vom amt ~ darf man so viele machen, wie man lustig ist. wenn man aber eine abgeschlossene ausbildung hat, ist man eher am arsch und bekommt keine unterstützung vom amt. mit hat man einfach nur maßnahmen zugeteilt, und viel gelabert, chancen haben die nicht wirklich gegeben. liegt aber auch stark am betreuer und den dozenten in der maßnahme.

die maßnahmen haben nur selten erfolg gebracht, weil die eben nur darauf ausgelegt sind, die statistiken zu bescheißen und auf den billigsten weg, die leute die im amt gemeldet sind, dort unterzubringen. der rest ist denen völlig egal. hauptsache man ist nicht mehr in der statistik. wenn man sich wehr, wirds geld gestrichen, alles was man tut, freut die also.
Eine Umschuldung hast du bislang nicht gemacht, weil du erstmal 3 Jahre nach einem anderen Beruf gesucht hast. Aber was kam dann nach diesen 3 Jahren? Du hast vor 9 Jahren GTA beendet, hast 3 Jahre zunächst nach was anderem gesucht, aber was war in den letzten 6 Jahren?

Merkst du, dass dein Desinteresse und dein systemkritisches Denken dich nicht weiter bringt?

Wie sieht's nun mit Abendschule aus? Darauf bist du bislang noch gar nicht eingegangen.
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #20
sondern auf die personen sollte man eher eingehen, was sie wollen und nicht was das amt will, was die maßnahme machen soll.
Leider ist das schwierig bei so vielen Arbeitssuchenden. Zu mal du im Job Center auch nicht dick Kohle machst. Frag die mal nach ihrer Motivation. :grin:

Ich mein das jetzt überhaupt nicht böse, sondern versuche dir nur zu vermitteln, was die Menschen dort im Job Center denken:
"Der Typ hält sich mit Hilfsjobs über Wasser, zeigt bisher keine Motivation eine Ausbildung etc. zu machen, der will bestimmt nur vom Geld der Anderen leben."

Ist doch klar, dass sie da keine maßgeschneiderten Jobs vermitteln, wenn sie dich innerlich schon "abgeschrieben" haben. Verstehst du? Ist zwar nicht fair, aber so ticken Menschen. Und du vermittelst ja auch ein wenig den Eindruck eines "Schlendrian". Aber ich finde es gut, dass du jetzt etwas unternehmen willst.:smile:
 
G
Benutzer Gast
  • #21
Off-Topic:
dabei sagen noten nur aus, ob man es leicht hatte, oder nicht

Äh nein, das ist nicht so. Klar mag es Hochbegabte geben und es gibt auch Menschen mit Lernstörungen, Dyskalkulie, Dyslexie etc., aber abgesehen von diesen "Spezialfällen" hängt vieles doch auch sehr von der eigenen Motivation ab! Ich bin die erste in der Familie mit Abitur und da war niemand, der mit mir über die 8. hinaus hätte lernen können, also musste ich in der Schule verdammt gut aufpassen, viel nachfragen und alleine pauken! Ein Abi von 1,3 kommt nicht vom "ich habs so leicht" - sondern vom "ich hab mich durchgebissen, nachhaltig-strategisch gelernt und hatte neben Arbeit und Schule in der 9. Klasse kein Leben!".

Tut mir leid, wenn sich das jetzt vielleicht beleidigend anhört, aber ich konnte das nicht so stehen lassen. "Es leicht haben" - sorry, nein, das stimmt so einfach nicht. Ich würde mich selbst nicht als übermäßig begabt bezeichnen, sooo tolle Rahmenbedingungen hatte ich auch nicht (zuhause meinen kleinen Bruder großgezogen, immer Arbeiten a) zuhause auf Baustellen und b) für Geld in Unternehmen) und es hat auch für ein Abi mit nem 1er Schnitt gereicht. Manchmal muss man sich einfach auf seinen Allerwertesten setzen und pauken, pauken, pauken bis die Birne raucht und man die Verbkonjugationen wahlweise in Französisch/Spanisch/Russisch in sämtlichen Zeitformen im Schlaf von hinten nach vorne aufsagen kann und bis auch die letze Volumsintegralrechnung bombenfest sitzt.
 
Ksatomueaksaschji
Benutzer135968  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #22
F FräuleinPalm : dann dümpelte das ganze vor sich hin, hab in der zeit erstmal mein leben sozusagen geordnet, viele maßnahmen gemacht. wo einige ansätze waren, aber wo sie vorbei waren, kam doch nix bei rum. außer das übliche, im lager arbeiten, oder call-center-agent werden so in der art, oder putzfraumann. und auch mal was mit bundesfreiwilligendienst. was sich dann auch verlaufen hat. ich weis ja, dass mich mein desinteresse und kritisches denken, nicht weiter bringt. ich weis das ich mich leider unterwerfen muss, auch wenn besonders das mir widerstrebt. ich könnte mich natürlich auch selbstständig machen, da wüsste ich auch nicht als was. wo man auch ne realtiv sichere zukunft hat. abendschule, nun, mit öffentlichen verkehrsmitteln, in meinem dorf, ziemlich bescheiden. umziehen kommt natürlich auch dann in frage. bin aber kein mensch, der einfach etwas macht, sondern denke vorher stark darüber nach, ob ichs machen soll, oder nicht. bis jetzt konnt ich mich da noch nicht über meinen schatten springen, aus dem dorf raus zu kommen. inne stadt.

Mrs. Brightside Mrs. Brightside : ich frag mich auch, wieso das überhaupt jemand freiwillig macht. :grin: die ausbildung muss ja auch sinn machen, und da sind mir ja auch schon die hände angebunden, darf dann halt nur bestimmtes machen. es kam auch mal in einer maßnahme die frage noch einer ausbildung, wo das amt unterstützen wollte ~ super, aber jene die eine abgeschlossene ausbildung hatten, hatten die arschkarte, denen stand die hilfe nicht zu.. vorallem hab ich der betreuerin schon mehrmals gesagt, dass eine umschulung in frage käme. darunter gab es welche, die meinten, dass würde garnicht mehr klappen.. auch hatte ich schon ein vermittlungsgutschein ausgestellt bekommen, wo ich zu ner scheinbar privaten arbeitsvermittlung vermittelt wurde, hab die unterlagen abgegeben, die haben sich nie wieder gemeldet.

Off-Topic:
@strawberries : der schulerfolg erklärt sich ~ ca. 40% durch Intelligenz ca. - ja - 30% aus Motivation, Lern- und Leistungsbereitschaft ca. 20% aus der Qualität des Unterrichts und ca. 10% aus übrigen Faktoren - meint einer dieser kritiker. 60% des erfolgs hat also nichts mit der intelligenz im üblichen sinne zu tun. wo man einen enormen vorteil hat, wenn man sich dinge leicht merken kann. und einen enormen nachteil, bei dem das nicht der fall ist. die motivation wird dabei auch von der qualität des unterrichts beeinflusst und vor allem vom umfeld, von privaten problemen usw. das lernen ist praktisch nicht für alle gleich. die einen müssen viel mehr zeit investieren als andere. die motivation kann nicht, durch nichts gesteigert werden. du hattest offensichtlich ein festes ziel. mein ziel stand im chaos. bei manchen bringt es auch weniger, wenn sie den weg gehen wie du. nicht alle haben die gleichen voraussetzungen. das bestimmt vorallem das gehirn ~ was bekanntlich nie identisch ist.
 
many--
Benutzer65590  (39) Beiträge füllen Bücher
  • #23
nutze also sozusagen ein system aus, was darauf ausgelegt ist, auszunutzen. ich schmeiße nix hin, ja, wenn man keine abgeschlossene ausbildung hat ~ das ist ja das arschige vom amt ~ darf man so viele machen, wie man lustig ist. wenn man aber eine abgeschlossene ausbildung hat, ist man eher am arsch und bekommt keine unterstützung vom amt. mit hat man einfach nur maßnahmen zugeteilt, und viel gelabert, chancen haben die nicht wirklich gegeben. liegt aber auch stark am betreuer und den dozenten in der maßnahme.

die maßnahmen haben nur selten erfolg gebracht, weil die eben nur darauf ausgelegt sind, die statistiken zu bescheißen und auf den billigsten weg, die leute die im amt gemeldet sind, dort unterzubringen. der rest ist denen völlig egal. hauptsache man ist nicht mehr in der statistik. wenn man sich wehr, wirds geld gestrichen, alles was man tut, freut die also.

Hast ja `ne interessante Lebenseinstellung. Ist dir schon mal die Idee gekommen, dass es weder die Aufgabe des Staates im Allgemeinen noch des Arbeitsamtes - oder in deinem Fall des Jobcenters? - im Speziellen ist, dein Leben in den Griff zu kriegen?

Nein, das ist ganz alleine dein Ding und deine Verantwortung. Der Staat und das Amt greifen dir bestenfalls unter die Arme. Aber wollen und gehen musst du selber.

Das Amt unterstützt dich bei deiner Jobsuche auf verschiedene Art und Weise - wenn dir Kenntnisse und Fähigkeiten fehlen, kann versucht werden, diese zu erweitern, aber auch hier gilt - das ist primär deine Verantwortung. Personen ohne Abschluss haben relativ einfach die Möglichkeit, einen solchen über das Amt gefördert zu bekommen, denn das steigert ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt enorm bzw. ohne sind sie chancenlos - aber wer schon einen Abschluss hat, ist eben in der Verantwortung, in seinem erlernten Beruf zu arbeiten! Und wenn er das nicht mehr will, dann muss er eben sehen, wie er seine Zukunft zu gestalten gedenkt... eigenverantwortlich!

Und denk dir mal, die Mitarbeiter des Arbeitsamts sind nicht allesamt sinistre Zyniker, die "nur Leute aus der Statistik" bekommen wollen. Es gibt tatsächlich Maßnahmen, die primär darauf abzielen, Leute wie dich - also Leute ohne große eigene Motivation - raus aus dem Haus und rein in einen Betrieb zu bekommen. Denn ALLES ist für die eigene berufliche Entwicklung besser, als unmotiviert auf der faulen Haut zu liegen. Dein Praktikum dient dazu, dir Bewegung zu verschaffen (die du dir alleine offenbar nicht so wünschst), weiterhin Arbeitserfahrung und Gewöhnung an einen geregelten Arbeitsalltag. Dich zu aktivieren, sozusagen.

Was das Amt nicht kann: das Motivationsproblem in deinem Kopf lösen. Das kannst nur du selbst. Und dabei, sorry, ist niemand auf der Welt verpflichtet, dir zu helfen... das ist nun einmal ganz alleine deine Verantwortung. Du kannst eigentlich eher froh sein, dass es in Deutschland soziale Systeme gibt, die dir bei deiner Lebensplanung noch unter die Arme greifen... daher finde ich es insgesamt etwas fragwürdig, wenn du dich jetzt hier hin stellst und dir in so einer Opferrolle gefällst, und Schuld ist das böse Amt.

Wenn du was aus deinem Leben machen willst, dann nimm deinen Arsch hoch und mach was. Wenn nicht, dann nicht. Eigenverantwortung!
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #24
Deine Motivation sollte sein, in 10 Jahren zurückzublicken und zufrieden mit Dir zu sein, weil Du die Dinge einfach angegangen bist.

Momentan belastest Du das Solidarsystem, bist unselbstständig und offenbar unwillig zu erkennen, dass das Leben kein Wunschkonzert ist. An den Maßnahmen teilzunehmen ist Deine Pflicht, so wie jeder andere Mensch im Berufsleben auch seine Pflichten hat. Anstatt das System zu kritisieren, solltest Du begreifen, dass Du da eine Riesenchance bekommst. Denn Du bekommst Geld UND kannst Dir in Ruhe Betriebe ansehen. Vielleicht ist es nicht Dein Traumberuf, aber vielleicht knüpfst Du auch Kontakte, die Dich im Leben voran bringen. Und ganz notfalls ist es eben Lebenserfahrung und die ist immer wertvoll.

Wenn Deine geistigen und körperlichen Möglichkeiten eingeschränkt sind, dann akzeptier das und benutz es nicht als Ausrede für mangelnden Erfolg.

Ich schleppe mich in meinem Job auch durch Monate, die absolut ätzend sind. Mein Mann ist durch seinen Job krank geworden. Und wir arbeiten dennoch weiter, weil wir verstanden haben, dass man sich für seinen Lebensunterhalt und die damit verbundene monetäre Unabhängigkeit einfach auch durchbeißen und Dinge schlucken muss. Und weil wir niemandem auf der Tasche liegen wollen. Eine Frage des Anstands und der Selbstachtung.
 
G
Benutzer Gast
  • #25
Ksatomueaksaschji Ksatomueaksaschji ich möchte noch ein bisschen auf deine Beiträge eingehen. Ich habe mir lange überlegt, ob ich das überhaupt tun soll, aber mal sehen, was dabei rumkommt.

Ich schätze mal, du hast deine Zahlen von dieser Seite hier: Faktoren von Schulerfolg I – SKoLNET , stimmts?

die motivation kann nicht, durch nichts gesteigert werden.

Das ist falsch. Es gibt bekanntlich die extrinsische und die intrinsische Motivation, die extrinsische kann von "Außenfaktoren" gesteigert werden. Besonders geübte "Motivatoren" (hier sind Personen gemeint) schaffen es sogar, indirekt die intrinsische Motivation anzukurbeln.

bei manchen bringt es auch weniger, wenn sie den weg gehen wie du. nicht alle haben die gleichen voraussetzungen. das bestimmt vorallem das gehirn ~ was bekanntlich nie identisch ist.

Das stimmt. Ich hatte bis vor einem halben Jahr DURCHGEHEND Kopfschmerzen, ich hätte ständig Medikamente dagegen nehmen müssen, um einigermaßen schmerzfrei zu sein. Weil das aber langfristig auf Magen, Nieren und Darm geht, habe ich mir die Tabletten für Prüfungen oder den Urlaub aufgehoben. Glaubst du, dass man mit ständigen Kopfschmerzen besser lernt als ohne? Schon eigenartig, komisch dass ich da das Abitur schaffen konnte. :rolleyes:

Jetzt könnte ich mich natürlich hinsetzen und sagen: "Oh Mann, wegen meiner Kopfschmerzen war mein Abi nur 1,3 - mümümü, ich bin so arm und unschuldig! Die ohne Kopfschmerzen haben es ja soooo viel einfacher als ich, hätte ich keine Kopfschmerzen (ersetze das beliebig durch andere "Störfaktoren" wie Dyslexie, ADHS oder anderes), hätte ich bestimmt ein Abi von 1,0!"

Aber was bringt mir das? Richtig, NICHTS! Es treibt mich nur in traurige Stimmungen, die mir nichts bringen und mich nur noch weiter runterziehen.

Und zu weiteren Rahmenbedingungen - ja, ich erzähle hier viel aus meinem Leben, weil ich mich selbst irgendwo als Paradebeispiel sehe, dass man auch unter widrigeren Bedinungen etwas aus sich machen kann - etwas zu sagen: Die waren bei mir auch nicht rosig.

Ich hatte bis heute kein einziges Mal Sommer-, Weihnachts- oder Osterferien, wie man sie sich als Kind oder Jugendlicher vorstellt. Schon nach der 1. Klasse hatten wir zuhause Baustelle, ich durfte jeden Tag genauso lange schuften wie die Erwachsenen. Als ich 10 war, wurde mein Bruder geboren und sagen wir mal so, er hat mich lange Zeit "Mama" genannt, weil meine Mutter sich nicht um ihn kümmerte abgesehen vom Stillen und er so "mein Problem" war. War ich in der Schule, passte meine Oma auf ihn auf, sobald ich das Haus betrat, war er den restlichen Tag (inkl. Nacht!) "mein Kind". Unter anderem hat er mir im Sommer als 10,5-jährige in die Schulter gebissen und zwar derart, dass ich genäht werden musste.

Mit 15 "floh" ich von dieser unbezahlten Zwangsarbeit zuhause und begann, für Geld für andere zu arbeiten. Das alles neben einer 36-Stunden-Unterrichts-Woche zzgl. 4 Stunden Wahlfächer. Oft genug war ich mit Augenringen in der Schule, weil ich bis 24 Uhr arbeiten musste, dann noch Hausaufgaben zu erledigen hatte. War mein Bruder krank oder konnte aus einem anderen Grund nicht schlafen, war dann die Nacht vollends dahin.

Ab 18/19 wurde ich (zusätzlich zu den schweren Augenerkrankungen und Kopfschmerzen) chronisch krank, vermutlich Stress als Auslöser. Mit 20 erfolgte eine Operation, an der ich fast starb und mit deren Folgen ich vor allem bei Kinderwunsch leben muss.

Als ich mit 19 zu studieren begann, war das wie eine Befreiung für mich: Weg von meinem Ex, der mich zu Sex nötigte, von meiner Familie, die mich Zeit meines Lebens bis dahin nur ausgenommen hat, mich mal nur um mich kümmern. Und ich hatte Erfolg, und ich bin noch immer erfolgreich. Ja, es gab mal ein Semester, da lief gar nichts rund. Aber es gibt auch 5 andere, die echt überdurchschnittlich toll gelaufen sind.

Also erzähl mir nichts davon, dass ich so viel tollere Rahmenbedingungen hätte als du! Ich habe eine Freundin in Deutschland (bin selbst aus Ö.), die denselben Beruf erlernte wie du und nun studiert sie an einer Uni! Dabei hatte sie eine miese Lehrerin in den Klassen 5-8 und ihre Mutter dachte lang, dass sie nicht mal den Hauptschulabschluss schaffen würde.

Ach ja, noch was zum Thema "Rahmenbedingungen": Ich konnte mit 14 nicht einmal Standarddeutsch, da zuhause und in meiner alten Schule bzw. in der Grundschule nur mein Dialekt gesprochen wurde (war auch Unterrichtssprache, obwohl es offiziell Hochdeutsch hätte sein sollen) und jetzt spreche ich 4 Fremdsprachen (5 mit Hochdeutsch :grin: ), davon drei auf den Niveaus B2, B2/C1 und C1/C2. Daheim konnten nur die Eltern wenig und schlechtes Englisch. Wo kam da bloß die Begabung und elterliche Unterstützung her? :rolleyes:

Also reiß dich zusammen, versuch, dich weiterzubilden, wenn du dir für körperliche Arbeit "zu fein" bist (sorry für diese Formulierung - mir fiel gerade nichts freundlicheres ein), denn für Arbeit mit Köpfchen werden gewisse Abschlüsse verlangt.

MEINE "Karriere" begann übrigens in Knochenjobs: Gastronomie, Produktion, 3-Schicht-Betrieb mit ausschließlich Männern ohne gute Deutschkenntnisse dafür aber großem Interesse an meinem Körper als Kollegen. Jetzt habe ich einen Nebenjob mit weitgehend flexibler Zeiteinteilung (kann auch mal 3 Wochen nicht kommen, ohne dafür Urlaub nehmen zu müssen, wenn ich danach bzw. davor alles abarbeite), schließe, wenn alles gut geht, Ende 2016/Anfang 2017 ein Diplom- und ein Bachelorstudium ab und bekomme dann (zugegebenermaßen zum Teil dank Vitamin B, teilweise aber auch dank meines Ehrgeizes, viele Zusatzqualifikationen zu absolvieren) einen tollen Job in einem großen Konzern.
 
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