• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Eltern Mutter hat mentalen Zusammenbruch und wird obdachlos

IamTaiga
Benutzer144387  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo liebe Planet-Liebe Community,

es ist schon eine Weile her seitdem ich zuletzt hier nach Rat gesucht habe. Aktuell werde ich mit einem komplexen Problem konfrontiert, welches ich habe so nie kommen sehen, und stehe hier am Rande der Verzweiflung und Kräfte :cry:

Der Grund dafür ist meine Mutter (59).

Sie hat sich vor 4 Jahren dazu entschieden aus NRW wegzuziehen in ein kleines, abgelegenes Dorf nach Bayern, weil sie dort mit Glück eine Vollzeitarbeit finden konnte als Küchenhilfe. Eine Arbeit zu finden ist für sie sehr schwierig, da sie als Migrantin keinen hier anerkannten Abschluss hat. Daher hat sie diese Chance beim Schopfe gepackt.

Vor ca. 3 Wochen hat sie mich plötzlich samstagmorgens in aller Frühe um 7 angerufen und mir erzählt, dass sie wieder in Sicherheit sei. Sie fühlte sich verfolgt von ihren Nachbarn, die geplant haben wollen sie um Geld zu erpressen, weil sie alle zur osteuropäischen Mafia gehören (sie sind Rumänen). Sie hat auch erwähnt, dass sie genau weiß, dass ihr Zimmer und ihr neues Auto verwanzt sind und auch ihr Mobiltelefon abgehört wird. Daraufhin hat sie alles stehen und liegen gelassen, ist mit dem Auto bis zum nächsten Bahnhof gefahren und hat sich auf eine wirre stundenlange Odysee per Bahn durch Deutschland begeben bis sie schließlich in Frankfurt gestrandet ist, hunderte Kilometer weg von ihrem kleinen Zimmer. Sie hatte sich am Telefon gefragt, ob es nicht besser gewesen wäre einfach das "Schutzgeld" zu zahlen. Dies sind in etwa die einzigen Informationen, die ich erhalten habe. Sie wollte mir am Telefon auf Nachfrage auch nicht erklären, was los ist, weil sie sich verfolgt fühlt. Ich war sehr verwirrt und konnte mir auf diese Dinge absolut keinen Reim machen.

Zwei Wochen später (letztes Wochenende) habe ich vom Freund ihrer in BaWü lebenden Schwester einen Anruf erhalten, dass meine Mutter erstmal temporär bei ihnen ist. Während dieses Anrufs kamen noch ettliche weitere Details raus.

So wurde bekannt, dass meine Mutter nachdem sie in Frankfurt gestrandet war, erst eine Schwester von ihr auf den Philippinen(!) kontaktiert hat, die wiederum die in BaWü lebende Schwester benachrichtigt hat. So wurde über Umwege meine Mutter in Frankfurt aufgesammelt und anschließend bei ihr erstmal aufgenommen.

Nachdem er mir erzählt hat, dass meine Mutter seitdem nichts mehr isst, nicht schläft und nurnoch kaum redet, wurde mir erst sehr langsam bewusst, dass sie ein großes Problem hat und vermutlich psychisch erkrankt ist. Sie redet manchmal von Vorstellungen, dass ich (und z.T. auch andere Verwandte) doch in der Nähe seien und schaut mit leerem Blick aus dem Fenster. Auch hatte sie dort wohl mehrere emotionale Zusammenbrüche, weil besagte Schwester und Freund ihr nicht sagen würden, wo ich sei, denn sie hatte mich ja immerhin "gesehen".

Auch scheint sie nach seinen Aussagen wohl alles im Haus abzuriegeln aus Angst. Teilweise kam der Freund nicht mehr in sein eigenes Haus. Das ärgerte ihn natürlich sehr und macht die Sache nicht einfacher. Gleizeitig öffnet sie aber wohl ab und zu eine Tür oder Fenster in Hoffnung ich würde gleich bei ihr vorbeikommen. Auch scheint sie im regelmäßigen Abstand zu sagen, dass sie mich sehen will und mich vermisse.

Damit war dann definitiv klar, dass hier etwas nicht stimmt.

Auf Nachfrage, was es dann mit dem in dem ersten Telefonat mit meiner Mutter geschilderten Ereignissen zu tun hat, sagte er, dass sich meine Mutter diese Sachen eingebildet hat. Und Ursache dafür könnte die Freundin meiner Mutter sein, die ihr das kleine schäbige Zimmerchen in dem Dorf am A**** der Welt vermietet hat. Doch viel schlimmer, besagte Freundin soll meine Mutter belästigt und drangsaliert haben, um nach Geld zu fragen, welches meine Mutter ihr leihen solle - und das über den gesamten Zeitraum von 4 Jahren, die sie dort gewohnt hat. Die Höhe war wohl ein Versuch der Freundin/Vermieterin in die Wohnung meiner Mutter einzudringen, um sie nach Geld zu fragen (ist aber nicht 100% sicher). Auch hat sie sich vor einigen Monaten ein neues Auto zugelegt. Dieser Deal entpuppte sich ebenfalls als Schwindel, da der Sohn des Partners der Freundin/Vermieterin ihr einen 2 Jahre alten Opel für viel zu viel Geld verkauft hat (knapp 15.000€!), welcher dazu wohl auch noch ein Unfallwagen gewesen sein könnte.

Klar war aber, dass meine Mutter unter enormer psychischer Belastung stand durch die emotionale Misshandlung durch ihre Freundin. So hatte ich nun ein besseres Bild der Situation.

Der Freund und ich haben zwischendurch nochmal ein paar Mal telefoniert und versucht zu besprechen, was wir machen könnten.

Wieder eine Woche später sonntags (dieses Wochenende) wurde ich wieder morgens angerufen. Der Freund meiner Mutter hat bei mir am Handy sturmgeklingelt und wollte jetzt endlich eine Lösung von mir haben, wie man meiner Mutter helfen könnte. Einen Plan hatte ich bis dato nicht, weil ich mich weder mit der Materie/Ressourcen auskenne/groß erkundigt habe (habe erstmal nur versucht bei Bekannten auf einem Discord-Server für einsame Menschen nach Rat zu fragen), noch meine eigenen Mittel es erlauben sie abzuholen, unterzubringen oder gar zu pflegen. Ich bin aktuell mit 26 ein Azubi (Industriekaufmann) und wohne ebenfalls in einem kleinen schäbigen 10m² Zimmer in einem privaten Wohnheim, da ich mit Aufgabe des erfolglosen Studiums letztes Jahr das Uni-Wohnheim verlassen musste. Eine Notlösung eben.

Diese Fakten habe ich dann auch mehrmals so zugetragen (auch in den nachfolgenden Telefonaten). Auch habe ich versucht ihn dazu zu bringen mal bei der lokalen psychologischen Notfallhilfe anzurufen und zu fragen, was man machen könnte. Doch stattdessen wurde mir nur an den Kopf geworfen ich solle doch gefälligst etwas machen, die Situation sei unerträglich (mittlerweile kann sich meine Mutter nurnoch durch's Haus bewegen, indem sie an der Wand entlang läuft und sich abstützt) und ich muss sie abholen / bringen lassen, als Sohn habe ich ihr gefälligst zu helfen, weil meine Mutter nur noch nach mit verlangt und mit niemand anderem redet, er habe ja mit mehreren Berufs- und Allgemeinärzten geredet, die er kennt und die haben gesagt nur ich kann ihr helfen (auf emotionaler Basis und auch rechtlich) etc. Jegliche Versuche zu erklären, dass ich keine eigenen Mittel dazu habe (so sehr ich es mir auch wünsche), wurden nur als Ausreden gewertet :frown:

Gegen Nachmittag bin ich dann zu einem Freund gegangen, der bei einem Jobcenter gearbeitet hat, um mir Tipps für die Situation (und potentiell finanzielle Fragen) zu holen. Auch am Telefon mit dem Freund meiner Tante hat er mir geholfen. So hatten wir versucht ihm zu erklären, dass ggf nur ein Obdachlosenheim in Frage kommen würde, da ich hier im Wohnheim selber niemanden beherbergen darf mit Ausnahmen von Besuchen über kurzen Zeitraum und auch finanziell keinen Spielraum habe sie zu versorgen (kriege neben Azubigehalt auch noch Aufstockung). Mit der Zeit wurde der Freund dann immer aufgeregter und lauter. Am Ende hat er dann nur noch auf Sturr geschaltet und mir angedroht meine Mutter mich Sack und Pack morgen (heute) nach NRW zu fahren und vor meine Haustür abzusetzen.

Am Ende wurde er noch richtig persönlich und hat mich als Versager beschimpft ("Du bist 26 und das ist alles, was du bieten kannst?!"). Er sah sich darin bekräftigt, weil ich nach 6 Jahren keinen Abschluss geschafft habe. Meine Mutter hat wohl nie erzählt, dass ich mein Studium abgebrochen habe und stattdessen nur gesagt, dass ich fertig bin. Ordentliches Reden mit ihm oder Tipps geben war nicht mehr möglich. Jeglicher Hinweis auf lokale Ressourcen wie Notfalltelefon etc. wurden abgelehnt mit den Worten, ich habe dafür zu sorgen, denn sie ist ja meine Mutter, und sie will nur mich sehen und ihm seien ja rechtlich die Hände gebunden - gleiche Leier wie oben.

-

Jetzt stehe ich hier nun, bin emotional ebenfalls komplett aufgewühlt, und weiß absolut nicht, wie man diese Situation am besten entschärfen könnte. :cry: Ich liebe echt meine Mutter und bin ihr dankbar für all die Unterstützung, die sie mir in der Vergangenheit gegeben hat (vor allen in der Zwischenzeit.

Aber würde ich meine Mutter bei mir im Wohnheimzimmer aufnehmen, laufe ich Gefahr ebenfalls rausgeschmissen zu werden (und damit meine Ausbildung zu verlieren, für die ich hart gearbeitet habe). Die Sache mit dem Obdachlosenheim ist wirklich nur eine Notidee, da ich nichts anderes habe. Ich weiß, dass sie dringendst Hilfe braucht (vermutlich sogar stationär), weiß aber nicht wie schnell ich da etwas organisieren kann und welche Kanäle dafür am besten geeignet sind (wohne in Duisburg, falls jemand konkrete Hinweise geben kann!!). Sie kann auch nicht wirklich zurück in das Dorf, weil sie selber schon zuvor den Mietvertrag gekünidgt hat.

Ich bin total überwältigt von der Situation und bete, dass mir hier jemand weiterhelfen kann :cry:

Danke euch im Voraus!:herz:


P.S.: Falls jemand mit mir persönlich reden möchte/kann, ich habe Skype/Discord.
 
Zuletzt bearbeitet:
froschteich
Benutzer164451  (36) Beiträge füllen Bücher
  • #2
Ich würde ja als allererstes Mal selber eine psychologische Hotline anrufen und fragen welche Möglichkeiten es für eine Behandlung gibt, vor allem wenn deine Mutter nicht mit einer solchen einverstanden wäre.
 
Braus375
Benutzer172155  (34) Öfter im Forum
  • #3
Ich habe einen Arbeitskollegen, der eine paranoide Störung hat. Er war in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung. Er ist jetzt wieder soweit, dass er ziemlich symptomfrei arbeiten kann. Das kann also wieder ins Lot kommen.

Eine psychiatrische Einrichtung würde ich für deine Mutter empfehlen. Sie scheint nicht mehr alleine lebensfähig zu sein. Vielleicht kannst du sie bei sowas einweisen lassen. Dann wäre die Wohnsituation auch vorerst geklärt.

Ich wünsche dir und deiner Mutter alles Gute und hoffe, dass ihr das in den Griff kriegt!
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #4
wohne in Duisburg, falls jemand konkrete Hinweise geben kann!!
Wohnungslosenhilfe - Diakoniewerk Duisburg - Das Diakoniewerk arbeitet als gemeinnützige Gesellschaft seit 1979 bzw. direkt: https://www.diakoniewerk-duisburg.d...05/Handbuch-Hilfe-fuer-Frauen-in-Duisburg.pdf die 12. seite des pdfs. 0203/ 9313100 anrufen, öffnungszeiten sind für heute eigentlich schon vorbei, aber in notfällen bis 16 uhr. könnte zumindest luppen, wenn sie wirklich zu dir gebracht wird, aber ansonsten kannst du dir dort vielleicht auch einfach rat einholen. kann aber auch sein, wenn sie in bayern gemeldet ist, dass sie dort betreut werden muss.

wenn deine mutter mit dir reden will, kannst du nicht mit ihr telefonieren? und wenn sie gesundheitlich so abbaut: weißt du / kannst du rausbekommen, wer ihr hausarzt ist? der hausarzt kann unter gewissen umständen auch eine zwangseinweisung anordnen.
 
X
Benutzer177465  (39) Benutzer gesperrt
  • #6
der hausarzt kann unter gewissen umständen auch eine zwangseinweisung anordnen.

Was leider eher selten vorkommt, selbst wenn diese Umstände vorliegen. Kann ich aber nachvollziehen, als Arzt stehst du bei sowas mit einem Bein im Knast
 
ProximaCentauri
Benutzer32843  (36) Sehr bekannt hier
  • #7
Deine Mutter gehört zum Arzt, als allererstes, und bei uns auf der psychiatrischen Station hätte das vermutlich (keine Ferndiagnose!) gereicht um eine fürsorgerische Unterbringung durchzusetzen.
 
Mercur
Benutzer92501  (43) Meistens hier zu finden
  • #8
Puuh, das ist ja definitiv erstmal ne heftige Story.
Rufe mal bei der Diakonie (Link von Nevery Nevery ) an und versuche, da Deine Situation zu schildern. Auch, dass Deine Mutter den Mietvertrag gekündigt hat und Du jetzt ein wenig verzweifelt ist. Klar ist, dass Deine Mutter ja nicht bei ihrer Schwester bleiben kann und zu Dir auch nicht ziehen werden wird. Der Teil der Diakonie ist zusammen mit einem Teil des Jobcenters in einem Gebäude untergebracht, die schnell unbürokratisch helfen kann, wenn Hilfe möglich ist.
Vielleicht kann Dir die Diakonie, die echt gut aufgestellt ist, weiter helfen, was den gesundheitlichen Aspekt bei Deiner Mutter angeht, vielleicht bekommst Du hier Rat.
Ich finde nämlich bei Deiner Beschreibung, dass Deine Mutter dringend eine ärztliche Versorgung benötigt.
 
IamTaiga
Benutzer144387  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Vielen Dank für eurer Feedback!

Nevery Nevery Mercur Mercur Ich werde dort nachher direkt anrufen und mich erkundigen. Klingt auf jeden Fall schon mal besser als Obdachlosenheim!

wenn deine mutter mit dir reden will, kannst du nicht mit ihr telefonieren? und wenn sie gesundheitlich so abbaut: weißt du / kannst du rausbekommen, wer ihr hausarzt ist?

Das ist tatsächlich etwas widersprüchlich. Einerseits sagt sie, sie will mich sehen. Andererseits wurden bisher die meisten Gesprächsversuche zeitig abgeblockt mit der Begründung, es sei doch alles in Ordnung und wir sollten doch ein anderes Mal miteinander sprechen, wobei man am Telefon auch hört, dass ihre Stimme sehr gebrochen klingt.
Leider habe ich keine Informationen zu ihrem persönlichen Hausarzt, habe aber die Kontaktdaten eines Arztes erhalten, wo meine Mutter von ihrer Schwester + Freund einmal hingebracht wurde. Auch dort werde ich nachher mal anrufen und fragen, ob eine Auskunft möglich sei.

Ich werde nachher nach den Anrufen nochmal ein Update geben mit den Informationen, die mir dann vorliegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Metallfuß
Benutzer177659  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Wie sieht es denn mit den Sachen in der alten Wohnung aus? Hast Du die Chance da Papiere und Unterlagen rauszuholen, damit die nicht wegkommen, grad wenn das Mietverhältnis nicht im Guten auseinander geht?
 
IamTaiga
Benutzer144387  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Wie sieht es denn mit den Sachen in der alten Wohnung aus? Hast Du die Chance da Papiere und Unterlagen rauszuholen, damit die nicht wegkommen, grad wenn das Mietverhältnis nicht im Guten auseinander geht?

Soweit ich weiß, sind die wichtigen Papiere alle schon bei ihrer Schwester. Sie hatte nämlich etwa in der Zeit, als sie mich angerufen hatte, wohl eine andere mir nicht genau bekannte Unterkunft in Passau bezogen für ca. 2 Wochen. Diese temporäre Unterkunft wurde mit der Aufnahme meiner Mutter bei ihrer Schwester geräumt. Sofern Schwester und Freund nicht schon wie angekündigt das Zimmer im Dorf leergeräumt haben, dürften dort noch vor allem Utensilien und Bekleidung liegen. Dies können aber auch keine Massen sein, da besagtes Zimmer etwa die Größe eine kleinen Studentenzimmers hat.

-

Ich habe jetzt eben noch mit der Diakonie hier in Duisburg telefoniert und auch den Hausmeister des Wohnheims, in dem ich aktuell wohne, gesprochen. Der Diakonie sind quasi die Hände gebunden, da wie schon hier vermutet nur örtliche Notsituationen versorgt werden können, und das auch wirklich nur sehr notdürftig. Die erste Mitarbeiterin, mit der ich gesprochen hatte, war sehr direkt. Sie hat sofort gesagt, dass das keine Lösung für eine kranke Frau ist, da die Wohnsituation inklusive Bewohner nicht unproblematisch ist - diplomatisch ausgedrückt.

Daraufhin wurde ich mit einem anderen Mitarbeiter verbunden, der mir im Prinzip gesagt hat, dass nur auf die Unterkunft bezogen die Chancen hier in Duisburg sehr bescheiden sind. Da sie aktuell immernoch in Passau gemeldet ist, wäre in dieser Hinsicht eine Lösungssuche dort sinnvoller. Allerings wäre meine Mutter dort quasi auf sich alleine gestellt bzw. könnte vielleicht noch auf etwas Unterstützung durch ihre Schwester hoffen :frown:

Auf der anderen Seite habe ich eben noch mit dem Hausmeister meines Wohnheims gesprochen und ihm die Situation geschildert. Dabei hat sich die Chance aufgetan, dass meine Mutter über einen Kurzzeitmietvertrag 1-2 Monate hier im Haus in einem frei gewordenen Zimmer einziehen könnte, und das auch quasi sofort. Damit wäre zumindest die erste Not gelindert und ich wäre auch ständig in erreichbarer Nähe. Allerdings habe ich große Angst, dass von dem Punkt an alles auf den Erfolg zielt, dass ich innerhalb dieser Zeit meine Mutter überreden kann sich behandeln zu lassen. Und das bereit mir gerade große Bauchschmerzen. Denn was tun, wenn sie weiterhin strikt ablehnt? Sie könnte zumindest ALG I beantragen, hier aber auch nur mit guter Chance, wenn sie per ärztlichem Bericht mit dem Noch-Arbeitsgeber einen "Vertrag" aushandelt, dass sie aktuell arbeitsunfähig ist, und ihre Arbeit dann fristgerecht kündigt. Doch das löst immernoch nicht das langfristige Wohnproblem :frown:


Ich rufe jetzt gleich noch 2 Kliniken für Beratungen an und die Diakonie in Passau, um mehr Informationen zu erhalten.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #12
IamTaiga
Benutzer144387  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
Nevery Nevery Danke dir nochmal! Werde auch dort noch Information einholen.

letztlich wärs aber echt am besten, wenn deine mutter mal beim arzt landet..

Jeder mit dem ich bisher telefoniert habe, hat dies bestätigt. Ich bin selber auch klar davon überzeugt.

Gerade konnte ich noch mit dem sozialpsychatrischen Dienst reden. Der Mitarbeiter am Telefon war von seiner Position her schon etwas radikaler. Er meinte es sei ein Unding in so einer Situation die Bürde auf eine junge Person abzuladen (bezog sich auf den Freund), zumal ich nicht die Mittel für größere Hilfen habe. Und andererseits müsse ich in dieser Situation lernen Position zu beziehen. Als außenstehe Person habe ich kein Recht dazu jemanden zu zwingen zum Arzt zu gehen oder sich behandeln zu lassen, es sei denn es bestünde akute Gefahr (ergo Zwangseinweisung). Auf die Frage hin, ob und wie ich meine Mutter auf einem empathischen Weg erreichen könnte, wurde mir gesagt, dass Empathie zwar schön und gut ist, aber nicht weiterhilft, wenn es sich dabei um falsche Empathie handelt und ihre Vorstellungen bestätigt. Letztendes solle ich ihr nur Klipp und Klar sagen, dass es so nicht weitergehe und sie Hilfe brauche. Insgesamt hatte ich hier aber das Gefühl, dass ich schnell abgewürgt wurde, da der Mitarbeiter sich zwischendurch mehrmals versucht hat zu verabschieden.

Gerade bin ich echt auf einem Tief angelangt und weiß nicht mehr, was in meiner Position richtig ist und was nicht :cry: Ich fühl mich so, als ob ich mich nur im Kreis bewege...
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #14
Auf die Frage hin, ob und wie ich meine Mutter auf einem empathischen Weg erreichen könnte, wurde mir gesagt, dass Empathie zwar schön und gut ist, aber nicht weiterhilft, wenn es sich dabei um falsche Empathie handelt und ihre Vorstellungen bestätigt. Letztendes solle ich ihr nur Klipp und Klar sagen, dass es so nicht weitergehe und sie Hilfe brauche.
es ist natürlich schon so, dass "allzusehr drauf eingehen" bestärkend wirken kann - aber es besteht halt auch das risiko, dass sie dichtmacht, wenn sie sich bedrängt fühlt. deswegen würde ich immer zuerst den empathischen, rücksichtsvollen weg versuchen.

wenn sie allerdings nichts mehr isst und nicht mehr schläft, das also keine übertreibung war... naja, dann wirds nicht mehr lange brauchen und der geeignete ort zur unterbringung ist die notaufnahme vom krankenhaus.

btw: du weißt, dass du z.b. mit dem flixbus schon für 25 euro von duisburg nach passau fahren kannst? nur für den fall, dass du doch selber vor ort sein willst / musst - mit der bahn ists ja wirklich übel teuer.
 
IamTaiga
Benutzer144387  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
es ist natürlich schon so, dass "allzusehr drauf eingehen" bestärkend wirken kann - aber es besteht halt auch das risiko, dass sie dichtmacht, wenn sie sich bedrängt fühlt. deswegen würde ich immer zuerst den empathischen, rücksichtsvollen weg versuchen.

wenn sie allerdings nichts mehr isst und nicht mehr schläft, das also keine übertreibung war... naja, dann wirds nicht mehr lange brauchen und der geeignete ort zur unterbringung ist die notaufnahme vom krankenhaus.

btw: du weißt, dass du z.b. mit dem flixbus schon für 25 euro von duisburg nach passau fahren kannst? nur für den fall, dass du doch selber vor ort sein willst / musst - mit der bahn ists ja wirklich übel teuer.

An Flixbus hatte ich ehrlich gesagt garnicht mehr gedacht, werde ich aber im Hinterkopf behalten für den Fall der Fälle.

Ich kann leider nur das wiedergeben, was mir gesagt wurde. Allerdings hat der Freund mir auch ein kurzes Video zugesandt, welches meine Mutter zeigt, wie sie sich entkräftigt langsam an der Wand entlang bewegt. Ich kann hier nur hoffen, dass es nicht soweit kommt...

Außerdem habe ich eben noch mit dem Sozialdienst Passau und der örtlichen Diakonie telefoniert bezüglich Hilfemöglichkeiten. Auch dort wurde mir im Prinzip auf etwas verständnisvollere Weise erklärt, dass alles rein von der Stimmung meiner Mutter abhängt und es ihr Wille sein muss, damit weitere Schritte eingeleitet werden können. Das Beste, was ich machen könne, wäre weiterhin im engen Kontakt mit meiner Mutter zu bleiben und mit ihr zu reden.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #16
Ich kann leider nur das wiedergeben, was mir gesagt wurde. Allerdings hat der Freund mir auch ein kurzes Video zugesandt, welches meine Mutter zeigt, wie sie sich entkräftigt langsam an der Wand entlang bewegt. Ich kann hier nur hoffen, dass es nicht soweit kommt...
naja... dann käme sie wenigstens in ärztliche betreuung, was positiv zu werten wäre.

Außerdem habe ich eben noch mit dem Sozialdienst Passau und der örtlichen Diakonie telefoniert bezüglich Hilfemöglichkeiten. Auch dort wurde mir im Prinzip auf etwas verständnisvollere Weise erklärt, dass alles rein von der Stimmung meiner Mutter abhängt und es ihr Wille sein muss, damit weitere Schritte eingeleitet werden können. Das Beste, was ich machen könne, wäre weiterhin im engen Kontakt mit meiner Mutter zu bleiben und mit ihr zu reden.
was aber immernoch nicht das wohnproblem löst. wenn sie nicht mehr zur arbeit geht wird sie ja sicherlich ohnehin eine kündigung erhalten, danach könnte man über alg nachdenken (wovon sich auch eine wohnung finanzieren ließe), aber dafür müsste sie sich erstmal zu irgendwas aufraffen... meiner meinung nach sollte der freund ihrer schwester weniger mit dir und mehr mit ihr reden.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #17
Wenn sie bereits entkräftet ist, könnte man womöglich auch den ärztlichen Bereitschaftsdienst anrufen, womöglich könnten sie einen Artzt zu euch entsenden, der einerseits die Situation dokumentiert und andererseits womöglich auch veranlasst, dass sie zumindest mal ins Krankenhaus kommt. Ab diesem Zeitpunkt könnte ich mir vorstellen, dass dort dann auch die fürsorgliche Unterbringung für sie als Option aufkommt.


Davon abgesehen machen einige Ärzte auch Hausbesuche. Falls du jemanden mit Hausarzt vor Ort kennst, könnte diese Person eventuell dort anfragen, ob ein Hausbesuch möglich wäre.
 
ProximaCentauri
Benutzer32843  (36) Sehr bekannt hier
  • #18
Ganz ehrlich, so wie die Situation ist sollte die Schwester, bzw. die Person bei der deine Mutter im Moment unterkommt die Ambulanz verständigen und deine Mutter wegen Entkräftung/akuter Überforderung etc. einweisen lassen. Ganz offensichtlich ist deine Mutter aktuell so oder so nicht in der Lage selbst vernünftige Entscheidungen zu treffen, und das muss im Moment jemand anderes für sie übernehmen.
 
Mercur
Benutzer92501  (43) Meistens hier zu finden
  • #19
Er meinte es sei ein Unding in so einer Situation die Bürde auf eine junge Person abzuladen (bezog sich auf den Freund), zumal ich nicht die Mittel für größere Hilfen habe. Und andererseits müsse ich in dieser Situation lernen Position zu beziehen. Als außenstehe Person habe ich kein Recht dazu jemanden zu zwingen zum Arzt zu gehen oder sich behandeln zu lassen, es sei denn es bestünde akute Gefahr (ergo Zwangseinweisung).

Ganz ehrlich, er hat nicht unrecht. Es ist ein Unding, dass Du dich aus der Ferne kümmern sollst. Ja, Du bist ihr Kind, nichts desto trotz wäre es eigentlich Aufgabe des Freundes oder der Schwester, sich mit einem Arzt auseinander zu setzen, der Deine Mutter einweisen lässt. Wenn es erstmal "nur" aufgrund des Nahrungsmangels ist, kann man in der Klinik immer noch auf ihre Psyche eingehen.
Aber es kann auch sein, dass dies nicht passiert, da wir in Deutschland auch bei psychischen Erkrankungen die Erlaubnis auf Behandlung durch den Patienten benötigen, solange keine Eigen- bzw. Fremdgefahr besteht.
Das heißt, wenn Deine Mutter ihren Bedarf an Krankheit nicht sieht, was bei Deinen Beschreibungen durchaus im Rahmen des Möglichen liegt, wird da nicht viel mit einer Behandlung. Da hilft vielleicht tatsächlich nur sanftes Einwirken. Sei aber nicht enttäuscht, wenn sie gerade nen hellen Moment hat, dem zustimmt und 2 Minuten später wieder alles anders ist.

wenn sie nicht mehr zur arbeit geht wird sie ja sicherlich ohnehin eine kündigung erhalten, danach könnte man über alg nachdenken

Hier muss aber auch geguckt werden, wie die Kündigung aussieht. Wenn da Selbstverschulden mit im Spiel ist, kann man damit rechnen, dass sie erstmal keine Kohle erhält. Entweder spielt da der AG mit oder sie braucht halt eine Diagnose Richtung Arbeitsunfähigkeit.

Wichtig ist, dass Du tatsächlich Dich erstmal als wichtigste Person in der Nummer siehst. Hört sich hart an, aber eine Abgrenzung ist das sehr nötig, um nicht mit Deiner Mutter unterzugehen.
Stell Dir die Frage, was das mit Dir machen könnte, wenn Deine Mutter bei Dir ins Wohnheim zieht. Kannst Du damit umgehen, wenn Du für sie "verantwortlich" bist und hilflos keine "Macht" hast, um ihr zu helfen?
Kannst Du die finanziellen Mittel aufbringen, ihr zur Seite zu stehen, wenn Sie nicht sofort Miete zahlen kann, keinen Anspruch auf ALG hat etc.?
Stell Dir die Frage, ob Du damit leben kannst, wenn sie die Hilfe, die sie benötigt nicht als notwendig sieht und ihr aktueller Zustand gerade für sie total normal ist. Denn, man kann nur helfen, wenn die Hilfe gewünscht ist.
Ich überlege gerade, wenn Deine Mutter einen Migrationshintergrund hat, könntest Du mit ihr, wenn sie denn mal in Duisburg ist, mit ihr in die Migrationsambulanz am Vinzenthospital (ist am Sonnenwall) gehen.

Allerdings sehe ich die Sache so, dass es eher schwierig werden wird, Deine Mutter nach Duisburg zu holen. Vor allem, wenn die Behörden da jetzt schon keine Hilfe sind.
Mir fällt aber aktuell auch kein anderer Träger oder eine andere Anlaufstelle ein, die da unterstützend zur Seite stehen könnte.
Aber vielleicht fällt mir bis morgen was ein.

Viel Erfolg weiterhin
 
ProximaCentauri
Benutzer32843  (36) Sehr bekannt hier
  • #20
Wenn jemand die Nahrungsaufnahme nicht mehr auf die Reihe kriegt und völlig entkräftet ist dann ist das durchaus eine akute Selbstgefährdung und kann zu einer Zwangseinweisung führen (was ja durchaus auch sinnvoll ist). Es gehört halt einfach einmal ein Arzt ins ganze Bild hinein, der sie wirklich anschaut - und da müssen eben die Schwester/der Freund sich darum kümmern damit sie auch sagen können wie die Situation aussieht.
 
Darkbeck
Benutzer100191  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #21
Habe selber die Diagnose paranoide schizophrenie und das was du berichtest kommt mir extrem bekannt vor .... Ich wurde damals per richterlichen Beschluss auf die geschützte beordert und ich glaube das ist auch eine gute Lösung für deine Mutter. Von dort aus gibt es dann Sozialarbeiter, welche dich bei dem Problem unterstützen können. Euch alles Gute
 
Metallfuß
Benutzer177659  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #22
Glaedr
Benutzer162074  Sehr bekannt hier
  • #23
Wenn ich das hier lesen macht mich das ziemlich traurig. Vielleicht mal eine dumme Frage... aber wieso fährst du nicht zu deiner Mutter und klärst das direkt vor Ort? Zumindest das deine Mutter dich sieht und weiß dass es dir gut geht. Was ich so herauslese, fragt sie ja nach dir und macht sich sorgen wo du bist.
Denn von weitem kannst du nicht wirklich genau wissen, wie es ihr geht und ob sie wirklich nicht bereit ist zum Arzt zu gehen, wenn du da wärst. Sie muss so schnell wie möglich zum Arzt, aber das weißt du sicher auch so. Alles gute und viel Kraft!
 
Zuletzt bearbeitet:
Mausezahn
Benutzer127708  (24) Sehr bekannt hier
  • #24
Also bei uns gibt es auch Notaufnahmen in den psychiatrischen Krankenhäusern und das würde ich dir sehr dringend empfehlen.

Hier geht es nicht mehr um eine leichte Verschiebung in ihrem Leben, sondern hier ist wirklich eine Notsituation.
Vorrangig auch für deine Mutter gesundheitlich.

In Stuttgart gibt es das Klinikum, welches eine spezialisierte Abteilung hat und per Telefon wie über die Notaufnahme erreichbar ist.
Ich würde hier nicht zögern, ich bezweifle stark, dass dich hier jemand abweisen würde und wenn, hast du alles versucht und kannst dann weiterschauen.

Ich halte es für keine gute Lösung, jetzt ein Zimmer für deine Mutter irgendwie für eine Kurzzeit in deinem Wohnheim zu organisieren.
 
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren