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Job Offenlegung von Zahlen gegenüber den Angestellten

SoulOfCinder
Benutzer127320  Beiträge füllen Bücher
  • #1
Gude :smile:

Gestern hatten wir ein abteilungsinternes Meeting, bei dem zum Schluss die Frage aufkam, was in Zukunft noch für Punkte in dieses jetzt regelmäßig angesetzte Meeting aufgenommen werden könnten. Ich habe dabei die Bitte geäußert, dass die monatlichen Zahlen, natürlich ohne Details, weiter gegeben werden könnten. Zum Anfang des Monats eine kleine Gegenüberstellung von drei Zahlen: Ausgaben, Einnahmen, Differenz. Wie gesagt, nur diese drei Zahlen. Wofür die Ausgaben sind ist generell nicht wichtig.

Die Antwort meines Vorgesetzten ist mir dabei etwas sauer aufgestoßen: "Ja, ich kenne die Zahlen, aber die stammen aus dem geschlossenen Performancemeeting zu dessen Dokumenten nicht umsonst nur die Geschäftsführung, alle VPs und ein Teil der Abteilungsleiter Zugang haben. Ich werde einen Teufel tun und diese Informationen weiter geben."

Deshalb meine Frage: Wie wird so etwas sonst gehandhabt? Seit ihr in einer leitenden Position, die über solche Infos verfügt, tätig? Wie erzählt ihr euren Mitarbeitern davon, wenn überhaupt? Oder andersherum: Bekommt ihr diese Infos von euren Vorgesetzten oder der Geschäftsleitung? Gibt es hierfür generell eine gesetzliche Regelung?

P.S.: Das soll nicht in Rechtsberatung ausarten. Wenn ich die Zahlen eben nicht gesagt bekomme ist das meinetwegen so, mir geht es hier primär um Erfahrungen.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Hm, interessante Fragestellung.
Ich darf alle Zahlen wissen, die ich anfrage - ich bin eigentlich keine "leitende" Position, Management zwar, aber weit unten in der Hierarchie. Allerdings hab ich ein bisschen einen "außen vor Sonderstatus" und das Gefühl, man geht mit mir anders um als mit Kollegen auf der selben Ebene.
Ich weiß nicht ob jeder alles anfragen kann :zwinker:
Auf der anderen Seite würde ich auch nie was anfragen, das mich nichts angeht - gibt mir auch keine Mehrwert, das zu wissen.

Ich kenns auch ehrlich gesagt meist so, dass die interessanten Zahlenfragen eher in den höheren Managementebenen bleiben, und wäre ich es zu entscheiden, würde, die sicher nicht irgendwo in Meetings auftauchen. Das sind Firmeninterna, das wolle ich schon gewahrt sehen.
 
G
Benutzer Gast
  • #3
"Ja, ich kenne die Zahlen, aber die stammen aus dem geschlossenen Performancemeeting zu dessen Dokumenten nicht umsonst nur die Geschäftsführung, alle VPs und ein Teil der Abteilungsleiter Zugang haben. Ich werde einen Teufel tun und diese Informationen weiter geben."

Sehe ich, wenn ich ehrlich bin, genauso.

Ich kenne sowas nicht. Man spricht evtl. mal drüber wieviel Umsatz ein Kunde im Jahr gebracht hat, aber eher beiläufig und nicht explizit.

Ich wüsste nicht, was diese Zahlen einen einfachen Angestellten angehen sollten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gorbi
Benutzer56384  (41) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #4
Ich bin in einem mittelständischen Unternehmen in einer Position tätig, in der ich Einblick in die Buchhaltung habe und würde dir deinen Vorschlag auch abschlagen.
Diese Zahlen, die du wissen willst, machen nur MIT Details einen Sinn, da sie sich selbst bei kleinen Firmen in Regionen bewegen, die für Angestellte ohne entsprechenden Background schwer nachzuvollziehen sind. Und dann fängt der Ärger an, da dann immer Leute dabei sind, die ohne Hintergrundwissen anfangen zu spekulieren, wofür diese ganzen Ausgaben gut sind. Auch wird es immer Leute geben, die dann die Differenz als zu niedrig erachten, eventuell ist sie in einem oder mehreren Monaten gar mal negativ, da für kommende große Projekte Material vorgeschossen werden muss oder ein Kunde ein Projekt verspätet zahlt. Dann finden sich garantiert Leute, die skeptisch werden oder gar panisch um ihren Arbeitsplatz bangen.
Nicht jeder kann mit diesen Zahlen in vernünftiger Weise umgehen und es reichen ein paar wenige Leute, die dies nicht können um das Betriebsklima zu schädigen.
Wenn man gar jemand geschwätziges dabei hat, der das dann auch noch nach Außen trägt hat man den Hauptgewinn gezogen. ("Wir haben so hart geackert und nur so wenig Gewinn gemacht, dass kann nicht lange gut gehen..." gegenüber eines Kunden, Lieferanten oder potentieller neuer Angestellter ist sehr unangenehm, zumal das einfach eine oben genannte Fluktuation sein kann und das Unternehmen eigentlich floriert.)
Auf der anderen Seite bringen dir diese Zahlen ja auch rein gar nichts. Was genau versprichst du dir denn davon? (als ehrlich gemeinte Frage)
Kurz zusammengefasst lassen die Zahlen alleine keinen Rückschluss auf Wohl und Wehe der Firma zu bieten aber sehr viel Raum für schädliche Spekulationen.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #5
Bekommt ihr diese Infos von euren Vorgesetzten oder der Geschäftsleitung?
Ich war mal leitender Mitarbeiter bei einem Projekt. Die oberste Heeresleitung hielt es nicht für nötig, uns Verkaufszahlen (die wären hilfreich gewesen um zu sehen, was am Markt läuft und was nicht) zu nennen.

Glücklicherweise hatte ich gekündigt, bevor das Projekt eingestellt wurde...

Bei einem anderen Projekt, an dem ich mitarbeitete, wunderten meine Kollegen und ich uns immer, warum die Geschäftsleitung nicht gegen offensichtlichen Schmu der Konkurrenz vorging, der unserem Projekt schadete.

Jahre später kam dann heraus, daß mein damaliger Arbeitgeber bei anderen Projekten des Hauses denselben Schmu machte...

Grundsätzlich isses wie in allen Lebensbereichen: Geheimniskrämerei ist immer shice - meist kommen die Fakten ja doch raus. Oder noch schlimmer: In der Belegschaft machen wilde Gerüchte die Runde. Umgekehrt ist es nicht immer hilfreich, wirklich jedes Detail allen Mitarbeitern zu nennen - wird ja auch getratscht.
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Kurz zusammengefasst lassen die Zahlen alleine keinen Rückschluss auf Wohl und Wehe der Firma zu bieten aber sehr viel Raum für schädliche Spekulationen.
Und es ist unmöglich, Leuten, die man für so begabt hält, daß man sie als Mitarbeiter eingestellt hat, diese Zahlen so zu erklären, daß die Zusammenhänge verständlich werden? Und wenn man den Mitarbeitern gar nix sagt, kommen keine Gerüchte auf?
 
Gorbi
Benutzer56384  (41) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #6
Die oberste Heeresleitung hielt es nicht für nötig, uns Verkaufszahlen (die wären hilfreich gewesen um zu sehen, was am Markt läuft und was nicht) zu nennen.
Verkaufszahlen sind etwas völlig anderes. Hier geht es rein um Einnahmen und Ausgaben.

Umgekehrt ist es nicht immer hilfreich, wirklich jedes Detail allen Mitarbeitern zu nennen - wird ja auch getratscht.
Bei wenig hilfreichen Infos mehr, als ohne.

Und es ist unmöglich, Leuten, die man für so begabt hält, daß man sie als Mitarbeiter eingestellt hat, diese Zahlen so zu erklären, daß die Zusammenhänge verständlich werden? Und wenn man den Mitarbeitern gar nix sagt, kommen keine Gerüchte auf?

Begabung auf ingenieurwissenschaftlichem Gebiet ist nicht gleich Begabung in Betriebswesen und Buchhaltung.
Tatsächlich kommen dann deutlich weniger Gerüchte auf und tatsächlich haben bzw. hatten wir Mitarbeiter, die mit den Zahlen nicht im Mindesten umgehen konnten. Und davon reicht einer um das Klima signifikant zu schädigen.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
, daß man sie als Mitarbeiter eingestellt hat, diese Zahlen so zu erklären, daß die Zusammenhänge verständlich werden? Und wenn man den Mitarbeitern gar nix sagt, kommen keine Gerüchte auf?

Man stellt ja nicht nur Leute ein, die man für überdurchschnittlich intelligent und hilfreich hält. Manchmal braucht man sie einfach.
Einem ehemaligen Kollegen hätte ich nicht mal die Kombination für mein Fahrradschloss genannt, aber er konnte halt die richtigen Sprachen :zwinker:

Klar, die Zahlen, die man für die eigenen Bereichen wissen MUSS, geheim zu halten ist albern, aber wenn sie mit dem eigenen Bereich direkt verbunden sind, muss man das in der Regel auch nicht extra erklären.
Meetings zur Erklärung der Buchhaltung einzuführen, damit auch die letzten, die mit Zahlen nix am Hut haben alles auch sicher verstehen ... *hust ... arbeitest du eher nicht so mit vielen Menschen? :zwinker:
Also ich bin eher so ein Zahlen-Antitalent, sollte ich das tiefenwirksam verstehen wollen, müsste man da schon mehr investieren. Interessiert mich auch einfach nicht, ich brauche MEINE Zahlen, und auch da nur die Ausgaben und Budgets, mit denen ich arbeite. Ich hab sogar Zugang zum Konto abgelehnt, BLOSS nicht, nicht mein Kaffee.

Natürlich muss ich wissen, was MEIN Budget ist, und wo das hingeht. Verkaufszahlen sind auch interessant und zumeist kein Geheimnis, sagen ja aber nichts über den Stand der Firma aus, nur über ein Produkt und seinen Markt.

Aber welchen Umsatz man im gesamten macht im Finanzjahr ... well, wozu brauch ich das? Also ich weiß es, und weiß daher, dass es keinerlei Mehrwert für mich hat, das zu wissen :zwinker:

Ich finde nicht, dass das den 0815 Mitarbeiter etwas angeht. Bei börsennotierten Firmen erst recht nicht.
Und das Argument mit dem Gerede, weil irgendwer es eh nicht rafft ist nicht zu verachten. Da tratschen sie nämlich auf falsch verstandenen Tatsachen, und richten Schaden an. Wenn sie es nicht wissen, tratschen sie spekulativ ohne Hintergrund, was es generell unglaubwürdiger macht, und nichts weiter ist Herumgerate.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #8
ich halte es auch für normal, dass man als angestellter keine zahlen kennt - und genaugenommen sehe ich das recht positiv: nicht nur, dass es spekulationen und tratsch verhindert, es ist eben auch der quasi lebenserleichternde bonus der angestellten, sich darüber keinen kopf machen zu müssen. bringts ja nicht, sich auch noch sorgen um sachen zu machen die einen a) nichts angehen und b) eben nicht wirklich eingeschätzt werden können ohne die erfahrung.

aus meiner selbstständigkeit (und auch der vorbereitenden zeit davor, die ich das quasi schon trainiert habe, also auch eigenverantwortlich für die finanzen war) kann ich sagen: es raubt einem nur den schlaf, wenns mal nicht so gut läuft... und wenn das auch noch unnötig passiert? bloß nicht! genieße es, angestellter zu sein, der sich um sowas keinen kopf machen muss :zwinker:

selber habe ich als angestellte (azubi) schon einblick in ein paar wenige zahlen gehabt, aber bewusst und absichtlich eigentlich nur für die abteilung in der ich auch gearbeitet habe bzw. für die projekte an denen ich beteiligt war.
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #9
Ich arbeite in der Steuerberatung. Ich kenne die Zahlen von unzähligen Unternehmen. Ganz oft können nicht mal die Geschäftsführer/zuständigen Personen ihre BWA richtig lesen - wie soll dass der 08/15-Angestellte tun? Und da will ich mir echt nicht vorstellen, was der ggfs. daraus macht, interpretiert und rum erzählt.

Wer interessiert ist, kann sich bspw. den Jahresabschluss beim Bundesanzeiger anschauen.

Das eigene Gehalt erzählt man idR ja auch nicht einfach rum, hat ggfs. eine Verschwiegenheitsklausel im Vertrag. Weshalb sollte es da anders sein?
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Es wäre ja interessant zu erfahren WARUM SoulOfCinder SoulOfCinder die Zahlen gerne im Meeting regelmäßig präsentiert bekommen möchte. Ich nehme mal nicht an, dass es nur eine Laune ist, sondern er sich davon einen Nutzen fürs Team oder die Abteilung oder was auch immer verspricht. Ohne diese Info kann man m.E. nicht einschätzen, ob es sinnvoll ist oder nicht.

Natürlich kann es Gründe geben, dass der Vorgesetzte das trotzdem für nicht sinnvoll hält. Dann sollte er es im aber m.E. erläutern und nicht nur so eine Begründung wie gegenüber einem Kleinkind geben ("Hat gute Gründe...ich werde einen Teufel tun"). Das ist zumindest ein schlechter Kommunikationsstil.
 
Zuletzt bearbeitet:
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Ja mir ist ehrlich gesagt auch aufgefallen, dass es es da eventuell einen Mangel an Führungsqualität zu beklagen gibt :zwinker: Grade wenn es gute Gründe SIND, die man nicht nennen kann, dann umschreibt man das halbwegs respektvoll. Wenn es lächerliche Gründe sind, dann erfindet man was Sinnvolles.
Da aber direkt ausfallend zu werden spricht nicht unbedingt für ihn und sein Verständnis von Leitung.

Leute werden immer dann unangenehm, wenn man ihnen das Gefühlt gibt unwichtig zu sein :zwinker: Chefs, die es nötig haben, die Irrelevanz des Verständnisses unter ihren Mitarbeitern zu betonen, um sich darüber zu erheben "Nur MIR allein ist das erlaubt, ihr seid zu nebensächlich/doof/uncool", zeigen nicht grade viel Erkenntnis derüber wie erfolgreiche Teamleitung funktioniert :zwinker:
 
Fedora
Benutzer71015  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #12
Wir wissen allerdings auch nicht, in welcher Form diese Anfrage angebracht wurde.
 
Gorbi
Benutzer56384  (41) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #14
Es wäre ja interessant zu erfahren WARUM SoulOfCinder SoulOfCinder die Zahlen gerne im Meeting regelmäßig präsentiert bekommen möchte. Ich nehme mal nicht an, dass es nur eine Laune ist, sondern er sich davon einen Nutzen fürs Team oder die Abteilung oder was auch immer verspricht. Ohne diese Info kann man m.E. nicht einschätzen, ob es sinnvoll ist oder nicht.

Diese Frage hatte ich ja bereits gestellt.
Ich möchte auch nicht in Abrede stellen, dass bestimmte Zahlen für ein Team von Relevanz sein können und, wie von Katjes bereits beschrieben, deren Vorenthaltung gar geschäftsschädigend sein kann, eine reine Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben ohne Details, wie von ihm angefragt, jedoch ist im Allgemeinen ziemlich nichtssagend für eine Abteilung.
Natürlich kann es Gründe geben, dass der Vorgesetzte das für nicht sinnvoll hält. Dann sollte er es im aber m.E. erläutern und nicht nur so eine Begründung wie gegenüber einem Kleinkind geben ("Hat gute Gründe...ich werde einen Teufel tun").

Da stimme ich dir vollends zu. Diese Art von Antwort des Vorgesetzten ist in der Tat sehr kontraproduktiv. Ein solches Abschmettern einer Bitte führt auch nur zu Gerede/Gerüchten und schlägt aufs Betriebsklima. Vernünftig erklärt wäre es für die Meisten deutlich verständlicher.
 
SoulOfCinder
Benutzer127320  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #15
Der Hintergrund ist eigentlich recht einfach. Ich bin in einem Startup, oder zumindest einem Unternehmen mit Startupcharakter, angestellt. Ich habe einen unbefristeten Arbeitsvertrag und mache mir generell keine Sorgen um meinen Arbeitsplatz, zumal sich das Unternehmen in den drei Jahren sehr gut entwickelt hat und der Markt gerade erst "wach wird". Wir sind Marktführer, in dem, was wir tun.

An sich werden die Zahlen schon relativ offen kommuniziert. Wir wissen, dass wir Investorenfinanziert sind, wir wissen, wann neue Finanzierungsrunden anstehen, wir wissen, welche Summe(n) investiert werden. Das nächste Ziel sind die schwarzen Zahlen und ich bin in meinem Team maßgeblich dafür verantwortlich, wie es läuft. Nach dem Vertrieb sind wir für die Umsetzung zuständig und nur wenn wir sauber und schnell arbeiten, steigen die Umsätze. Zudem können wir auch maßgeblich dazu beitragen, Kündigungen vorzubeugen indem wir dem Kunden den Umgang mit unserem Produkt beibringen und so sicher stellen, dass es in jedem Fall für das sorgt wofür es gedacht ist: Mehr Umsatz auch bei ihm.

So haben wir eben KPIs (Vertragswert, Umsetzungsdauer, Kundenzufriedenheit) und auch monatliche Zielsetzungen. Es wurde aber auch im ganzen Unternehmen kommuniziert, dass die Burn Rate generell gesenkt werden muss, da diese unverhältnismäßig zum allgemeinen Unternehmenswachstum gestiegen ist.

Ich möchte mir einfach selbst ein Bild davon machen können, wie sich die Lücke zu den schwarzen Zahlen monatlich verändert, wie unsere Errungenschaften, beispielsweise die Fertigstellung der Produkts für einen großen Kunden, oder auch die Kündigung eines solchen darauf Einfluss nehmen.
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Da aber direkt ausfallend zu werden spricht nicht unbedingt für ihn und sein Verständnis von Leitung.

Das ließt sich in meinem Post schlimmer, als es ist. Mein Vorgesetzter ist gleichzeitig ein guter Kumpel und wir waren gemeinsam in der Berufsschule. Er ist nur mein Vorgesetzter, weil er direkt nach der Ausbildung eingestiegen ist und ich ein Jahr später kam. Also schon bestimmt, aber alles mit lächeln und Augenzwinkern.
 
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G
Benutzer Gast
  • #22
Bei uns ist alles total öffentlich. Was fuer Zahlen die Organisation einfaehrt, etc. Wir wissen sogar, was jeder einzelne so verdient. Aber das ist wohl einfach Schweden. Totale Transparenz.


Das mit dem Verdienst wird wird hier ja langsam auch ganz und gäbe. In Hinblick u.a. auf Gleichstellung von Mann und Frau durchaus sinnvoll.

Aber hier geht es ja nicht um das Gehalt.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #23
Das mit dem Verdienst wird wird hier ja langsam auch ganz und gäbe. In Hinblick u.a. auf Gleichstellung von Mann und Frau durchaus sinnvoll.

Aber hier geht es ja nicht um das Gehalt.
Alles andere ist ebenso offengelegt. Wenn ich z.B. wissen will, wie's meinem Fordhändler finanziell geht, kann ich einfach dessen Steuererklärungen online einsehen.
 
moonsun
Benutzer121323  Meistens hier zu finden
  • #24
Deshalb meine Frage: Wie wird so etwas sonst gehandhabt? Seit ihr in einer leitenden Position, die über solche Infos verfügt, tätig? Wie erzählt ihr euren Mitarbeitern davon, wenn überhaupt? Oder andersherum: Bekommt ihr diese Infos von euren Vorgesetzten oder der Geschäftsleitung? Gibt es hierfür generell eine gesetzliche Regelung?
Ich arbeite im Aktuariat und da haben wir eigentlich fast alle Kennzahlen auf Detail-Stufe und sind auch über neue Produkte laufend informiert bzw. müssen den Geschäftsverlauf schätzen.

Unser Bereich ist einer der wenigen im Unternehmen, welcher einen so tiefen Einblick hat, jedoch brauchen wir dies auch für die tägliche Arbeit. Kennzahlen/Analysen (sei es auch nur 1 Zahl) schicke ich nur Leuten zu, die ich kenne. Einerseits können viele nichts damit anfangen und wichtige Informationen sollten geschützt werden.

Ich möchte mir einfach selbst ein Bild davon machen können, wie sich die Lücke zu den schwarzen Zahlen monatlich verändert, wie unsere Errungenschaften, beispielsweise die Fertigstellung der Produkts für einen großen Kunden, oder auch die Kündigung eines solchen darauf Einfluss nehmen.
Da gibt es eina andere Varianten, wir kriegen z.B. Meldungen von grossen Neugeschäften bzw. Annulationen. Mit deinen drei Kennzahlen kannst du nicht sagen, sind das jetzt 100 kleinere Kunden oder 1 grosser Kunde, von dem her meiner Meinung gar nicht nützlich. Im Weiteren wurde auch schon gesagt, dass Zahlungen nicht mit dem Abschlussdatum zusammenhängen...
 
N
Benutzer24152  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #25
Wir werden so alle drei Monate (glaub ich?) ueber die Finanzen informiert. Also Einnahmen und wieviel Defizit wir haben. Fuer was genau die Einnahmen ausgegeben werden wird nicht bekannt gegeben, ist den meisten aber klar.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #26
Da spielen ja noch sooooo viele andere Faktoren eine Rolle und nicht nur, was IHR macht.
Wenn ihr im Monat September etwas anders macht, macht sich das nicht gleich im Oktober in den schwarzen Zahlen bemerkbar.

Die finanzielle Seite eines Unternehmens ist sooooo komplex, da steigt Hans Wurst nicht durch.

Kommt halt schon auch auf die Struktur an. Wenn man jetzt ein Startup mit genau einem Produkt ist, das den Markt revolutioniert, sind die Auswirkungen schon irgendwie direkter als bei... MARS :zwinker:
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #27
Ist halt die Frage, was das für ein Unternehmen ist und was es für ein Unternehmen sein will.

Bei uns ist generell alles offen, einsehbar und erfragbar. Mir ist aber auch klar, dass das nicht überall möglich oder sinnvoll ist.

In diesem Fall
Ich möchte mir einfach selbst ein Bild davon machen können, wie sich die Lücke zu den schwarzen Zahlen monatlich verändert, wie unsere Errungenschaften, beispielsweise die Fertigstellung der Produkts für einen großen Kunden, oder auch die Kündigung eines solchen darauf Einfluss nehmen.
klingt es für mich prinzipiell schon sinnvoll. Finde es eigentlich überraschend, dass das hier so abgeschmettert wird. Ist doch klar, dass sowas total motivationsfördernd sein kann, wenn man seinen eigenen Beitrag besser einschätzen kann.
 
T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • #28
Gibt es hierfür generell eine gesetzliche Regelung?
Nein, die gibt es nicht, und ich sehe auch ehrlich gesagt nicht ein, warum es sowas geben sollte. Unsere Wirtschaftsordnung hat ja nicht den Anspruch, basisdemokratisch zu sein.

Verstehen könnte ich Deinen Wunsch, wenn Du bzw. Dein variabler Gehaltsanteil tatsächlich an KPIs gemessen wird, die sich unmittelbar aus diesen Kennzahlen ableiten. Dann wäre ich auch angepisst, wenn die Entwicklung dieser KPIs vor mir gemeingehalten wird. Da wäre die sinnvollere Herangehensweise dann aber, dass das Unternehmen zukünftig darauf verzichtet, Mitarbeiter an KPIs zu messen, deren Entwicklung sie nicht kennen dürfen. Das ist ja auch ziemlich widersinnig.

Deshalb meine Frage: Wie wird so etwas sonst gehandhabt?
Kommt vermutlich auf das Unternehmen an, aber da ich in einem multinationalen Konzern arbeite, muss man hier schon viele Hierarchieebenen hochgehen bis irgendjemand mehr weiß als das, was für seinen direkten Tätigkeitsbereich zwingend erforderlich ist.

Seit ihr in einer leitenden Position, die über solche Infos verfügt, tätig? Wie erzählt ihr euren Mitarbeitern davon, wenn überhaupt?
Nein, ich habe keine Leitungsfunktion. Aber da es in dem Bereich, in dem ich tätig bin, keine Profitcenter, sondern nur Costcenter gibt, ist z.B. die Einnahmeseite auch für meinen Abteilungsleiter und die anderen Führungskräfte innerhalb meines Bereichs nicht transparent. Die bekommen von weiter oben ein Budget zugewiesen und müssen dann halt schauen, dass die Kosten nicht das Budget sprengen. Und dementsprechend kennen sie natürlich auch die Kostenstruktur innerhalb der jeweiligen Abteilung oder dem Bereich. Aber die Einnahmeseite ist für die auch nur eine Black Box.

Oder andersherum: Bekommt ihr diese Infos von euren Vorgesetzten oder der Geschäftsleitung?
Wie schon geschrieben: Die Einnahmeseite ist auch für meinen Vorgesetzen nur eine Black Box. Da kann er mir auch nur sagen wie hoch das Budget ist, wie es sich in den vorangegangenen Jahren entwickelt hat, und welches Budget er für das nächste Jahr erwartet. Mehr weiß er selbst nicht.

Auf der Ausgabenseite dominieren zweifellos die Personalkosten. An einer Offenlegung der genauen Gehaltsstruktur besteht wohl eher kein Interesse, da die Gehälter bei uns in Abhängigkeit von der Betriebszugehörigkeit massiv variieren.
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Ist doch klar, dass sowas total motivationsfördernd sein kann, wenn man seinen eigenen Beitrag besser einschätzen kann.
Oder auch demotivierend, wenn man erkennt, dass der eigene Beitrag kaum ins Gewicht fällt.
[doublepost=1507700983][/doublepost]
Das mit dem Verdienst wird wird hier ja langsam auch ganz und gäbe. In Hinblick u.a. auf Gleichstellung von Mann und Frau durchaus sinnvoll.
Daran haben die Arbeitgeber vermutlich wenig Interesse, weil dadurch offensichtlich würde, wie in vielen Branchen die jüngeren Mitarbeiter verglichen im Vergleich zu den älteren Mitarbeiter ausgebeutet werden.
 
G
Benutzer Gast
  • #29
Daran haben die Arbeitgeber vermutlich wenig Interesse, weil dadurch offensichtlich würde, wie in vielen Branchen die jüngeren Mitarbeiter verglichen im Vergleich zu den älteren Mitarbeiter ausgebeutet werden.


Es wird aber in einigen Betrieben hierzulande eben so gemacht und das sind halt eben Betriebe, die sich für gutes Betriebsklima Transparenz wünschen und sich auch nichts vorzuwerfen haben.

Zudem gibt es ja jetzt das Entgelt-Gleichheits(transparenz)gesetz.
 
T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • #30
Es wird aber in einigen Betrieben hierzulande eben so gemacht und das sind halt eben Betriebe, die sich für gutes Betriebsklima Transparenz wünschen und sich auch nichts vorzuwerfen haben.

Zudem gibt es ja jetzt das Entgelt-Gleichheits(transparenz)gesetz.
Dieses Gesetz wird nichts bewirken.
 
G
Benutzer Gast
  • #31
Dieses Gesetz wird nichts bewirken.

Und jetzt? Es ist seit Juli in Kraft und sichert dir als AN in Betrieben mit einer gewissen Größe zunächst einmal ein Recht aus Auskunft.
Was dann der jeweilig AN und AG daraus macht, wird sich zeigen.
 
T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • #32
Und jetzt? Es ist seit Juli in Kraft und sichert dir als AN in Betrieben mit einer gewissen Größe zunächst einmal ein Recht aus Auskunft.
Was dann der jeweilig AN und AG daraus macht, wird sich zeigen.
Meine Prophezeiung: Das Recht wird nur von wenigen genutzt werden, und diejenigen, die es nutzen, werden aus Sicht des Arbeitgebers unter Querulantenverdacht stehen.
 
H
Benutzer98820  Sehr bekannt hier
  • #33
Na, und was ist jetzt das Problem? Ich würde ja sagen, das Problem ist "die Sicht des Arbeitgebers". :rolleyes:
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #34
Ich sehe das tendenziell eher skeptisch, weil ich glaube, dass solche Informationen ab einer bestimmten Betriebsgröße mehr Belastung als Nutzen mit sich bringen. Ein Betrieb ist eben kein Verein, in dem ich das Kassenbuch einsehen kann.
Ich würde recht schnell den innerbetrieblichen Frieden gefährdet sehen, weil der Einbruch der Zahlen genau der Abteilung oder dem Außenstandort zugeordnet werden kann. Ein Verlust kann so genau bestimmten Betriebsteilen zugeschrieben werden. Zudem glaube ich auch, dass jeder erstmal seine Aufgabe im Betrieb zu erledigen hat. Dazu gehört eben für das Gros des Personals, dass es keinen globalen Blick in alle Bereiche einer Unternehmung hat.
Bei Gehaltsvergleichen wäre ich ebenfalls kritisch, weil dann ein ganz anderes Thema aufkommt: Jung gegen Alt. In diversen Branchen gibt es gerade mit älteren Angestellten Arbeitsverträge von denen eine ganze Generation nur träumen kann. Dies ist im Grunde basales Alltagswissen, wäre aber dann für jeden genau nachvollziehbar. Glaubt denn jemand ernsthaft, dass dadurch solche Dinge wieder verschwinden?!
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #35
Es ist mir schleierhaft, wie man in "Transparenz" ein Kernproblem sehen kann. Natürlich kann es bei Tranzsparenz zu Konflikten, Diskussionsbedarf usw. kommen. Das muss man halt dann lösen. Und wenn es einem um die Ohren fliegt, dann ist nicht die Transparenz das Problem, sondern die Praxis, die durch Transparenz ans Tageslicht kommt.

Natürlich ist aber andererseits "Transparenz" auch kein Wert an sich. Es muss schon Sinn machen und eine Funktion erfüllen, die auch wirklich "hilft". "Transparenz" oder auch "Pseudo-Transparenz" kann ja auch als strategisches Mittel eingesetzt werden, um "Mikropolitik" im Unternehmen zu betreiben, Druck zu erzeugen, den einen gegen den anderen auszuspielen usw. Das würde ich dann aber nicht als "wirkliche Transparenz" bezeichnen.
 
HoldenC
Benutzer138875  Beiträge füllen Bücher
  • #36
Zu Deiner Frage. Ich gebe keine konkreten monatlichen Zahlen an die Mitarbeiter weiter. Ich brauche selbst einige Zeit um die BWA zu lesen und auszuwerten und habe dann eben nur eine Momentaufnahme, die ich in Zusammenhang setzen muss.
Es könnte für Mitarbeiter eventuell sogar verwirrend sein, wenn man nicht die Gesamtheit der Dinge überschaut.

Das hat aber nichts mit Misstrauen oder Geheimniskrämerei zu tun, ich sehe darin keinen wirklichen Sinn.

Was ich aber mache, ist, in gewisser Regelmäßigkeit 'Wasserstandsmeldungen' abzugeben. Ich denke schon, dass meine Mitarbeiter im Bilde sind, wie der Laden insgesamt 'läuft'.

Wenn Dich Zahlen Deines Arbeitgebers interessieren, so kannst Du gegebenenfalls deren Jahresabschlüsse auch online via Bundesanzeiger einsehen.
 
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