• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

OK, ich weiss gerade einfach nicht mehr weiter. Er kann nicht frei sein?

Diorama
Benutzer12616  (35) Sehr bekannt hier
  • #1
OK, ich habe nun sehr lange mit mir gehadert darüber ob ich das hier schreiben soll oder nicht, aber ich fühle mich als breche ich jeden Moment zusammen und weiß einfach nicht mehr weiter.
Ich bin hier zwar nur noch als stille Mitleserin unterwegs, größtenteils, aber ich hab hier immer wieder Hilfe gefunden, vielleicht auch jetzt.

Vor einem Dreiviertel Jahr habe ich mich in jemanden verliebt, der eine Ecke jünger ist als ich. Den Punkt fand ich beunruhigend, aber nicht zu störend. Auch hat er wohl noch so gar keine Erfahrung in Sachen Beziehung, zumindest weiß niemand etwas darüber. Aber ich konnte mit ihm über meine Bedenken sprechen und er hat sie mir genommen. Er ist selbstständig und sein Beruf unheimlich zeitintensiv, ich kenne niemanden der so hart arbeitet. Wir arbeiten häufiger zusammen, so habe ich ihn kennen gelernt.

Er ist der beste Freund den man sich wünschen kann. Sagt mir so oft wie wichtig ich ihm bin, macht mir Komplimente, sucht meine Nähe. In dieser Intensität habe ich das zuvor nie erfahren.

Nach einer Weile sind wir zusammengezogen. Pragmatische Gründe. Allein sein Vorschlag. Haben unsere Wohnung sehr liebevoll eingerichtet.
Habe auch hier Sorge gehabt, dass das zu früh ist, uns in Schwierigkeiten bringt. Ihm vertraut.

Nun... vor einigen Tagen hat er mir plötzlich nur eröffnet "ich bin unglücklich, ich muss Schluss machen." That's it. Nichts weiter. Kein Streit. Wir hatten in den Tagen vorher etwas Stress, ein gemeinsames berufliches Projekt, zu eng aufeinander gehockt, Meinungsverschiedenheiten, aber nichts Ernstes. Und vor diesem Projekt war ich ziemlich krank und dementsprechend zu Hause - von wo er arbeitet. Aber noch einen Tag bevor er mir das eröffnet hat, hat er ständig mit mir kuscheln wollen, mir noch gesagt, dass ich die einzige Frau bin die er haben möchte.

Schiebe es also irgendwie darauf. Alles zu viel in letzter Zeit. Und seine Arbeit, sowieso immer zu viel.
Er geht auch einfach nicht raus. Er unternimmt nichts. Fand ich schade.

Nach vielen Tränen und tagelangem Schweigen scheine ich so langsam die Problematik zu erraten:
Er fand, er muss für mich da sein. Hatte das Gefühl, ich erwarte das auch, auch wenn ich es nicht sage. Er fühlt sich ganz einfach nicht mehr frei. Glaubt nicht, dass er tun kann, was er tun will, hat ein schlechtes Gewissen wenn er länger arbeiten muss - wenn er es sein lässt quält ihn der Gedanke, dass er arbeiten müsste. Wenn er arbeitet, dass ich auf dem Sofa sitze und traurig bin.

Ich sitze gerne auf dem Sofa. Ich liebe diese Stunden die ich nur für mich habe, wenn er im Nebenraum arbeitet. Das ist meine Art Energie zu tanken.
Ich wollte ihn nie unfrei machen. Das ist in seinem Kopf passiert! Ich habe eine etwas vereinnahmende Art und ich mache oft so Dinge wie zu sagen, dass ich mich voll freue heute Abend mit ihm eine Pizza zu bestellen - aber das sprudelt nur so aus mir raus, ohne dass es impliziert "wir haben jetzt heute Abend ein Date und wehe du versetzt mich" - mich juckt das nicht so sehr. Hätte ich gewusst wie sehr ihn das belastet und unter Druck setzt, dass er deswegen womöglich Treffen mit Kumpels meidet oder seine Arbeit vernachlässigt, hätte ich meinen Mund gehalten.

Glaubt er mir wohl nicht mehr. Meint, jetzt würde ich sicher eh zu allem Ja und Amen sagen, weil ich ihn halten will. Sagt er befürchtet zum Arsch zu werden, und ich leide stillschweigend drunter.
Als ob. Ich würde niemals nicht meckern wenn er mir doof kommt. Aber das was er schildert, so sehr ich sein Dilemma verstehe, ist eine Kleinigkeit.

Anfangs hab ich ihn motiviert. Hab ihm gesagt ich müsse eh noch was arbeiten und es störe mich nicht wenn er auch weiterarbeitet. Hab ihn sogar dazu gepusht weiterzumachen, seinen Job nicht zu vernachlässigen. Irgendwann hab ich aufgehört weil ich dachte, er hat verstanden, dass ich cool damit bin.
Offenbar ist das Gegenteil passiert. Jetzt ist er absolut überzeugt in einer Beziehung nicht frei zu sein, dass das nicht funktioniert.

War wohl generell zu dominant, denke ich. Hab's nicht gemerkt. Wollte ich nie sein. Aber hätte er EINMAL was gesagt, hätte ich doch gewusst, wo das Problem liegt. Er hat mir nie irgendwas gesagt.

Momentan schweigen wir uns an. Hab Angst vor einem erneuten Gespräch. Er ist wie immer total überarbeitet. Unfassbar schlecht gelaunt. Hab ihm eben gesagt, er solle sich sein Frühstück schmecken lassen. Keine Antwort.

Hab mit Freunden gesprochen. Er ignoriert deren Anrufe und Nachrichten, redet mit niemandem. Alle finden das bescheuert. Machen sich Sorgen um ihn, möchten mit ihm sprechen. Hab ihm zu Nikolaus einen Thermen Gutschein für ihn und seinen Freund geschenkt, mit dem Satz "mach das mal ohne mich, entspann dich und komm happy zurück" - hat er nicht eingelöst.

Dass er mich liebt weiß ich. Dass es keine andere gibt noch mehr, er ist da etwas... zurückhaltend.

Dass er keinerlei Erfahrung hat wie man mit Beziehungen und vor allem Konflikten umgeht, wie man Probleme anspricht, hab ich immer ein bisschen gemerkt - und jetzt krieg ich das voll zu spüren.

Keine Chance mit ihm zu reden, kein offenes Heart-to-Heart Gespräch, keine Chance. Schlafe zur Zeit auf dem Sofa. Wobei "schlafen" übertrieben ist. Kann ich nicht. Bin kurz vor'm Kollaps.
Unsere Zukunft, wir hatten massig Pläne. Weihnachten. Silvester. Im Januar wollten wir nach Peking. Ich bin hier ganz alleine. Noch nicht lange in der Stadt. Meine Wohnung aufgegeben, meinen Job in seine Richtung geshiftet. Natürlich mein Fehler.

Ich will's gerade biegen. Ich weiß dass das kein Problem ist das man nicht lösen kann und ich kann ihm helfen, sich frei zu fühlen. Aber ich komme überhaupt nicht dazu, ihm das zu zeigen. Ich hab schon andere Beziehungsprobleme durch, dagegen ist das nichts.

Ich liebe den Kerl. Ich hab ihn so furchtbar lieb und mir bricht das alles das Herz und ich möchte hierfür kämpfen.

Keine Ahnung was ich hiermit will. Wenn mir jemand kluge Ratschläge geben mag... bitte. Gern.
Danke.
 
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The-Finest
Benutzer79820  Meistens hier zu finden
  • #2
Vor einem Dreiviertel Jahr habe ich mich in jemanden verliebt, der eine Ecke jünger ist als ich. Den Punkt fand ich beunruhigend, aber nicht zu störend.

Ich nehme an, dass er über deine Zweifel Bescheid wusste?

und dennoch:

- Nun... vor einigen Tagen hat er mir plötzlich nur eröffnet "ich bin unglücklich, ich muss Schluss machen."
- Nach vielen Tränen und tagelangem Schweigen scheine ich so langsam die Problematik zu erraten

Speist er Dich so ab? Ohne Erklärung und lässt Dich nach 9 Monaten mit Vermutungen zurück?

Bzw:

-Glaubt er mir wohl nicht mehr. Meint, jetzt würde ich sicher eh zu allem Ja und Amen sagen, weil ich ihn halten will. Sagt er befürchtet zum Arsch zu werden, und ich leide stillschweigend drunter.
- Hätte ich gewusst wie sehr ihn das belastet und unter Druck setzt, dass er deswegen womöglich Treffen mit Kumpels meidet oder seine Arbeit vernachlässigt, hätte ich meinen Mund gehalten.

Wirft Dir ein paar "Brocken" hin und straft Dich danach mit weiteren Anschweigen?

Mehr noch:

Hab mit Freunden gesprochen. Er ignoriert deren Anrufe und Nachrichten, redet mit niemandem.

Mit was für einen Sinn tut er das?
Habt ihr ausschließlich gemeinsame Freunde?
Gab es in der Vergangenheit denn schon mal einen ähnlichen Vorfall? Was sagen die Freunde denn dazu?

Vor einem Dreiviertel Jahr habe ich mich in jemanden verliebt,

Wie würdest Du denn eure generelle Kommunikation miteinander beschreiben?

War wohl generell zu dominant, denke ich. Hab's nicht gemerkt.

Ich finde es prinzipiel gut, wenn Menschen reflektieren können. Dennoch möchte ich Dir davor warnen, jetzt Gefahr zu laufen, die komplette Schuld auf deine Schultern zu lasten. Denn zu einer Beziehung gehören immer 2.

Du kannst jetzt nicht, die von ihm nicht genutzte Möglichkeit, mit Dir zu reden auch noch auf deine Kappe nehmen. Das ist und war seine Sache bzw. sein Job.

Sagt mir so oft wie wichtig ich ihm bin, macht mir Komplimente, sucht meine Nähe. In dieser Intensität habe ich das zuvor nie erfahren.

Mich verwirrt ein wenig, die Intensität des extremen Gefühlswechsels von ihm.
Denn das steht im Gegensatz zu:

Keine Chance mit ihm zu reden, kein offenes Heart-to-Heart Gespräch, keine Chance. Schlafe zur Zeit auf dem Sofa.

Während ich deine Aussagen, mit deinen Handlungen als kongurent bezeichnen würde, auch jetzt noch.

Momentan schweigen wir uns an.

Wie soll das seiner Meinung nach weiter gehen? Ihr seit getrennt, lebt aber noch weiterhin zusammen?

und ich kann ihm helfen, sich frei zu fühlen.

Das sehe ich anders, er kann sich nur selbst helfen, das einzige was Du machen kannst ist, ihn dabei zu unterstützen. Und das setzt voraus, dass er das will, was er aber scheinbar nicht tut.

Ich liebe den Kerl.

Das glaube ich Dir aufs Wort.
Aber:

Dass er mich liebt weiß ich.

Nur zweifele ich das hier so ein wenig an.
Denn er hätte nicht gleich so einen radikalen Schritt wählen und sich gleich von Dir trennen müssen.
Eben weil er Dich liebt, hätte er versuchen können mit Dir zu reden.

___________________________________________________________________________

Findet er nicht, dass er die Verantwortung dafür hat, Dir zu sagen: "Schatz ich gehe mal eine Stunde laufen" oder "ich treffe mich heute mit einem Kumpel, wir gucken Fussball" um sich nicht mehr unfrei zu fühlen?

Das kannst Du doch nicht eraten.

Kann es vielleicht sein, dass er sich ein "zusammenleben" viel romantischer und idylischer vorgestellt hat, als es im Alltag ist? Hat er vielleicht unausgesprochene Erwartungen, die ihn, weil sie nicht eingetreten sind, enttäuscht und ernüchtert haben und er möglicherweise gemerkt hat, dass die Liebe zu Dir doch nicht so stark ist?

___________________________________________________________________________

Du hast viel in die Beziehung investiert, leider gibt es nirgends ein Garant bzw. die Sicherheit, das etwas ewig wärt. Ein gewisses Restrisiko bleibt immer.

Hoffentlich gehst Du aber damit gesund um, nicht das Du die negativen Erlebnissse auf eine neue andere Beziehung zukünftig überträgst.

Tut mir auf jedenfall total Leid für Dich, kann mir vorstellen, wie Du Dich fühlst.
Fühle Dich an der Stelle mal lieb gedrückt. :knuddel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #3
Ich schlage mal in eine ähnliche Kerbe, wie The-Finest The-Finest

Du hast selbst erkannt, dass dieses Problem in SEINEM Kopf statt findet und zwar ausschließlich.
Ganz realistisch betrachtet: Wie groß sind deine Chancen etwas in seinem Kopf zu bewegen...ohne Eispickel mein ich...
Nicht sehr groß, oder?

Er muss seine Probleme selbst bewältigen. Wenn er nicht richtig kommunizieren kann, dann muss er das lernen, sonst wird das nichts mit einer Beziehung. Mit dir nicht und mit irgendwem anders aus nicht.

Für mein eigenes Seelenheil würde ich, wenn ich in deinen Schuhen stecken würde, ihm wohl ein Gespräch aufdrängen und ihn da gnadenlos in die Ecke treiben und Antworten verlangen. Dieses dämlich angeschweige bringt nur zusätzlichen stress und wenn ihm auch nur ein bisschen an dir liegen sollte, dann ist es Zeit malk den Mund aufzumachen und Klartext zu reden.

Es mag ja sein, dass manche Menschen etwas länger brauchen, um ihre Gedanken zu sortieren. Das gibt ihnen aber nicht das Recht, anderen Menschen schaden zuzufügen...
 
Diorama
Benutzer12616  (35) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #4
Ich nehme an, dass er über deine Zweifel Bescheid wusste?

und dennoch:
Ja, wusste er. Und er hat mir auch wiederholt versichert, zu wissen, was er tut, es ernst zu meinen.
Ich hab ihm sogar gesagt dass ich glaube dass er sich vielleicht noch etwas die Hörner abstoßen will, dass es einfach zu früh für ihn ist eine Beziehung mit jemandem einzugehen, der, in meinem Alter, quasi schon für den Rest des Lebens so langsam zu planen beginnt und dass ich ihn nicht daran hindern will, sich auszuleben. Aber... tja.

Speist er Dich so ab? Ohne Erklärung und lässt Dich nach 9 Monaten mit Vermutungen zurück?

That's the point. Ich verstehe es ja auch nicht. Ich (und andere) glauben, dass da gerade viel mehr nicht stimmt. Dass er einfach furchtbar überfordert und unzufrieden ist.
Er ist unfassbar erfolgreich. Aber er arbeitet auch unfassbar hart. Sein Geld, den Erfolg einfach genießen, kann/will er nicht, seine Freiheit ausleben kann/will er nicht. Er hat unendlich viele Verpflichtungen und eine große Verantwortung durch den Job, den er macht. Er schläft quasi... nicht? Ich meine, als wir dieses Projekt hatten, er hat wohl so 2-4 Stunden pro Nacht geschlafen und sich tagsüber enorm ausgepowert.

Ich würde das nicht schaffen. Nie. Ich würde aufgeben.

Und ich glaube, er ist so unzufrieden und ausgelaugt und fühlt die Belastung so richtig und das einzige, was er wirklich kontrollieren kann, was er in der Hand hat, ist diese Beziehung. Das ist das einzige, von wem er sich lösen kann um irgendwie den Druck zu verringern? Nur eine Theorie.

Wirft Dir ein paar "Brocken" hin und straft Dich danach mit weiteren Anschweigen?

Jup.

Mit was für einen Sinn tut er das?
Habt ihr ausschließlich gemeinsame Freunde?
Gab es in der Vergangenheit denn schon mal einen ähnlichen Vorfall? Was sagen die Freunde denn dazu?

Ich bin in die Stadt gezogen, für einen Job. Dadurch lernten wir uns näher kennen. Das ist alles eine Szene. Beruflich und privat total vermischt. Leute mit denen ich arbeite sind meine Freunde. Und Leute mit denen er arbeitet sind seine Freunde. Ich kannte einige seiner Freunde schon von früheren gemeinsamen Projekten und habe so auch ihn kennen gelernt. Also, jepp, in dieser Stadt ist das alles.

Wie würdest Du denn eure generelle Kommunikation miteinander beschreiben?

Eigentlich gut, im Sinne von: wir kommunizieren viel, und sind da sehr auf einer Wellenlänge.
Aber: in Konflikten ist er unheimlich schwierig. Erist so der Typ, der stampft und aus dem Zimmer geht und sich unheimlich angegriffen fühlt. Wir können sehr gut und offen reden und diskutieren, aber erst später. Wenn er wütend ist, oder meint man will es nicht gut mit ihm, dann will er weg.

Ich finde es prinzipiel gut, wenn Menschen reflektieren können. Dennoch möchte ich Dir davor warnen, jetzt Gefahr zu laufen, die komplette Schuld auf deine Schultern zu lasten. Denn zu einer Beziehung gehören immer 2.

Du kannst jetzt nicht, die von ihm nicht genutzte Möglichkeit, mit Dir zu reden auch noch auf deine Kappe nehmen. Das ist und war seine Sache bzw. sein Job.

Ich weiß auch ganz bestimmt dass es im Grunde allein sein Problem ist.
Ich bin bereit zu wachsen und ich vertrete die Überzeugung, dass Menschen sich immer weiter verbessern können und gerade Beziehungen wundervoll dazu geeignet sind, eine bessere Person zu werden. Aber ich brauche dazu Feedback. Wenn ich das nicht bekomme, habe ich keine Chance und wenn er sich in seinem Kopf seine eigene Realität zusammen braut, ohne mich daran teilhaben zu lassen, habe ich mir nichts vorzuwerfen.

Das heißt aber nicht, dass ich nicht trotzdem gern eine Möglichkeit für uns beide hätte, das hier besser zu machen.

Mich verwirrt ein wenig, die Intensität des extremen Gefühlswechsels von ihm.
Denn das steht im Gegensatz zu:
Mich auch. Mich auch.
Ich hatte ja, im Gegensatz zu ihm, schon Beziehungen. Und eine Sache, die man immer merkte, wenn's zu Ende ging, lange bevor es ausgesprochen wurde, war, dass der Partner sich auch an irgendeinem Punkt zurückzieht.
Aber in seinem Fall? Nichts. Absolut keine Veränderung.

Das war ja auch weshalb es mir leicht fiel ihm zu vertrauen. Er hat so viel gegeben, ohne dass ich es je hätte einfordern müssen, seiner Nähe und seinen Gefühlen konnte ich mir so sicher sein, weil er mir das immer offen demonstriert hat.

Während ich deine Aussagen, mit deinen Handlungen als kongurent bezeichnen würde, auch jetzt noch.

Wie soll das seiner Meinung nach weiter gehen? Ihr seit getrennt, lebt aber noch weiterhin zusammen?

Ich hoffe noch auf ein Gespräch. Dass er mal aus seinem Schneckenhaus rauskommt. Mal mit Freunden spricht, endlich das Angebot annimmt mit irgendwem zu reden oder auch nur auf ein Bier wegzugehen.

Dass wir uns anschreien, heulen, streiten, reden, irgendwas. Irgendwas.

Das sehe ich anders, er kann sich nur selbst helfen, das einzige was Du machen kannst ist, ihn dabei zu unterstützen. Und das setzt voraus, dass er das will, was er aber scheinbar nicht tut.
Ich glaube er weiß selbst nicht was er will. Ich glaube, er ist nicht mal so weit sein Problem überhaupt definieren zu können. Natürlich kann ich ihn nur schubsen aber final nicht mehr tun, als hoffen. Oder?

Nur zweifele ich das hier so ein wenig an.
Denn er hätte nicht gleich so einen radikalen Schritt wählen und sich gleich von Dir trennen müssen.
Eben weil er Dich liebt, hätte er versuchen können mit Dir zu reden.
Ja... Nur... er ist er ist so ein gutherziger Typ. Wirklich, ich habe das Gefühl dass er über Nacht ausgetauscht wurde oder so. All das hier kenne ich nicht. Niemand.
Was mich wieder zu meiner Vermutung führt, dass er einfach nicht weiß was er überhaupt tun soll. Und sein Mangel an Beziehungserfahrung trägt dazu bei. Ich glaube er hat tatsächlich einfach keine Ahnung wie man Konflikte bewältigt, Probleme bespricht.

Ganz offensichtlich hat er auch ne riesen Angst mich zu enttäuschen, deshalb all die Zurückhaltung in Sachen "Einfach mal machen was er machen möchte" - vielleicht kann er auch deshalb Kritik nicht äußern?

Ich habe keine Ahnung. Ich tapse im Dunkeln...

Du hast viel in die Beziehung investiert, leider gibt es nirgends ein Garant bzw. die Sicherheit, das etwas ewig wärt. Ein gewisses Restrisiko bleibt immer.

Hoffentlich gehst Du aber damit gesund um, nicht das Du die negativen Erlebnissse auf eine neue andere Beziehung zukünftig überträgst.

Tut mir auf jedenfall total Leid für Dich, kann mir vorstellen, wie Du Dich fühlst.
Fühle Dich an der Stelle mal lieb gedrückt. :knuddel:

Danke schön!

Noch hab ich ein bisschen Hoffnung. :/
 
Ksatomueaksaschji
Benutzer135968  Sehr bekannt hier
  • #5
Nur weil jemand oft sagt, wie wichtig man einem ist, oder weil man viele Komplimente gibt, oder oft die Nähe sucht, bedeutet das nicht immer, dass man für die Person mehr ist, als ein Anker für sein eigenen Seelenheil. Mir scheint, er kommt mit seinem Leben nicht klar, nicht mit dem Druck. Und da haben wir es wieder, viel zu wenig Kommunikation, wohl von seiner Seite viel mehr aus. Er kann nicht erwarten das du Gedanken lesen kannst. Du solltest vorallem Dir nicht die Schuld geben an der miesere. Da kommt es einen so vor, als wäre Er die Frau und du der Mann in der Beziehung. Weil es ja oft umgekehrt ist. Die Frau denkt nur, aber sagt Nichts. Hehe. Jedenfalls, darum finde ich, man sollte viel mehr mit dem Verstand denken, als explizit immer nur mit dem Herzen.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #6
Das klingt schon stark danach, als wenn er die Beziehung ebenfalls als eine weitere "Aufgabe" gesehen hat, die es abzuarbeiten gilt. Irgendwann hat ihn dann die Menge seiner Aufgaben eingeholt. Wenn man das so eine Weile macht und auch noch sehr wenig schläft, dann steuert man schnell auf eine handfeste Depression zu...
Das ist dann kein Zuckerschlecken mehr. Er kennt da wohl kein Maß, sollte es aber ganz schnell lernen, sonst kommt er aus dem Loch nicht mehr raus, dass er sich da geschaufelt hat. Er muss einfach verstehen, dass es nur bis zu einem bestimmten Punkt geht, so kann er ja z.B. auch nicht mit den Armen ganz schnell schlagen und abheben...es gibt eben einfach Grenzen.

Das Problem ist: Kapiert er das nicht, solltest du gehen, denn du kannst ihm nicht helfen. Du könntest ihn maximal unterstützen, aber eben nur, wenn er sich helfen lassen (professionelle Hilfe) und unterstüzten lassen will. Dazu muss er erstmal verstehen, DASS er ein Problem hat und dann WELCHES. Danach muss er noch den WILLEN aufbringen etwas zu ändern. Das bedeutet auch, dass er weniger Arbeiten muss, denn ansonsten arbeitet er irgendwann gar nicht mehr, weil er nicht mehr kann.
 
dani_ela
Benutzer120764  (28) Sehr bekannt hier
  • #7
Arbeit kann auch zur Sucht werden - so hört sich das für mich bei deinem Freund an. Er ist süchtig danach Erfolg zu spüren, er denkt er muss einen Beweis erbringen. Vielleicht für seinen Chef, für dich und auf jeden Fall auch für sich selbst. Möglich wäre es das er in der Vergangenheit zu wenig Lob erhalten hat, und möchte es so wieder aufholen.

Nur wie Damian ober mir schon geschrieben hat: Zu viel Arbeit führt zu Depressionen. Und ich denke die hat dein Freund bereits. Er ist ganz offensichtlich unzufrieden mit seinem Leben und lässt es nun an dir und eurer Beziehung aus.

Ich denke nicht das an eurer Beziehung grundsätzlich etwas falsch gelaufen ist. Ich sehe in euren Streitigkeiten eine Kleinigkeit, die früher oder später in jeder Beziehung auftreten. Streitereien wird es immer geben und deswegen Schluss zu machen ist meiner Meinung nach nicht nötig. Ich denke das war nur ein Vorwand von ihm. Um wenigstens eine "Last" loszuwerden.

Wie ist denn jetzt eure Momentane Situation? Ihr lebt noch zusammen oder? Ist denn jetzt endgültig Schluss mit euch?

Ich denke dass, wenn aus euch wieder etwas werden sollte, ihr nochmal miteinander reden solltet. Falls er das nicht möchte, wie wäre es mit einem Brief? Um eure Beziehung zu retten muss ganz klar er etwas an sich und seiner Situation ändern. Etwas kürzer treten mit seiner Arbeit, Notfalls falls er aus diesem Arbeitsloch nicht mehr heraus findet, professionelle Hilfe annehmen.
Klar, eine Arbeit zu haben ist wichtig. Vor allem in der heutigen Zeit, doch es muss doch einen Weg geben etwas kürzer zu treten? Denn eines ist klar, wenn er länger so weiter macht, geht nicht nur eure Beziehung komplett in die Brüche sondern auch sein sonstiges ganzes Leben.
 
Triton
Benutzer146142  (45) Benutzer gesperrt
  • #8
Hi,
genaugenommen kennen doch weder du noch andere seine wahren Motive, nicht? Ist er der Typ 'Einsamer Wolf'? Nach deiner Beschreibung (bisher) wohl eher nicht. Ein Workaholic? Ehrlich gesagt habe ich noch keinen Menschen mit diesem Arbeitspensum erlebt, der sich die notwendige Zeit nicht auf Kosten seiner Peripherie erkauft: Einkauf, Wäsche, kochen und Besorgungen werden möglichst delegiert an Partner, Familie und Freunde; Hauptsache: ungestört weiterarbeiten. Wie läuft bzw. lief das bei euch? Wer erledigt(e) diese Dinge?

Weitere Annahme: mit diesem Satz ...
Wir hatten in den Tagen vorher etwas Stress, ein gemeinsames berufliches Projekt, zu eng aufeinander gehockt, Meinungsverschiedenheiten, aber nichts Ernstes.
... beschreibst du eher deine Gewichtung, nicht seine. Etwas Stress, aber nichts Ernstes? Hm, er sieht das vielleicht etwas anders, existenzieller. Auch euer überaus rasches Zusammenziehen. Seine Idee, schriebst du. Du wirkst auf mich hier reifer als er, allerdings auch beziehungsdominanter. Könnte es sein, dass er die rasante Entwicklung eurer Beziehung als Last empfindet und sich jetzt nur durch die Rundumkeule glaubt, davon befreien zu können? In diesem Fall braucht ihr erst mal Abstand zueinander, zeitlich und räumlich. Dafür böte sich die Weihnachts- und Sylvesterzeit ja geradezu an. Erwünschter Nebeneffekt: du bist nicht seine Peripherie. Erst danach über Konsequenzen reden.
 
The-Finest
Benutzer79820  Meistens hier zu finden
  • #9
Bei der ganzen Sache, fehlt mir zumindest "momentan" das wirkliche "wollen" deines Partners, mit Dir zusammen zu sein (auch weiterhin), eben weil er Dich liebt. Gegenseitiges Engagement halte ich dabei für essentiell:

(Du, bemühst Dich, zeigst was Du willst und fühlst, bist engagiert "rennst" im hinterher)
------------------------------------>>> ABSTAND ------------------------------------->>>
(Er möchte (will) aber nicht, und zwar sich weder auf ein Gespräch oder sonstwas einlassen, er rennt weg und zeigt folglich Disengagement)

Folge: Distanz

_______________________________________________________________________________

Aber um das zu erreichen:

(Du, bemühst Dich, zeigst was Du willst und fühlst, bist engagiert "rennst" im hinterher)
------------------------------------>>> Nähe <<<-------------------------------------
(Er bemüht sich ebenfalls, eben weil er auch engagiert ist, deswegen läuft er Dir entgegen)

Folge: Nähe

_______________________________________________________________________________

Ich habe den Eindruck, dass er sein "Ziel" erreicht hat. Zum Beispiel:

- Der Altersunterschied, der Anfangs ein Problem/Hindernis war und Dich hat zweifeln lassen (wieviel Jahre jünger ist er eigentlich?)
- Euer relativ "frühes" (vielleicht für ihn) zusammenziehen, bei dem Du aus einer anderen Stadt zu ihm gezogen bist und quasi "vieles" dafür aufgegen hast
- seine Arbeit, auch hier möchte er das Arbeitspensum und die damit verbundenen Anforderungen erfüllen und zwar am besten gleich
- seinen Schlaf, der momentan sehr wenig ist, jedoch möchte er sich beweisen, das er es kann. Warum? Die Begründung finden wir wahrscheinlich bei der Arbeit

Diese Dinge, bzw. das erreichen (sich beweisen) dieser "Ziele" könnte ihm "kurzfristige" Genugtuung sowie Selbstvertrauen geben.
Möglicherweise hat er ein Problem damit, weisst Du vielleicht etwas darüber, z.B. aus seiner Vergangenheit, das daraufhin deuten könnte?

Das Problem mit den Zielen, ist meist die damit verbundene Sichtweise, denn oft verschwindet mit dem Erreichen eines Ziels auch die damit zusammenhängende intrinsische Motivation. Denn es gibt schliesslich keinen Anlass mehr, motiviert zu sein. Teilweise kann es sogar passieren, dass der Weg zum Ziel, sich besser angefühlt hat, als mit der eigentliche erreichen des Ziels. Das wiederrum zu erkennen, ist nicht so einfach, passiert dies nicht, ist die Folge: Das neue Ziele her müssen, an denen gearbeitet werden kann.

Glücklich zu sein, mit sich und dem Partner, ist kein Ziel, welches mit einem Datum versehen und dann erreicht werden kann.
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Was für eine Prioritätspyramide hat dein Partner den eigentlich für sein Leben? Weisst Du das?

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Sein Geld, den Erfolg einfach genießen, kann/will er nicht, seine Freiheit ausleben kann/will er nicht.

Warum kann/will er das nicht?
Etwas zu geniessen bzw. das emotionale Wohlbefinden, hängt tatsächlich auch mit den eigenen Gefühlen zusammen. Hat er denn da evtl. Probleme?

Und ich glaube, er ist so unzufrieden und ausgelaugt und fühlt die Belastung so richtig und das einzige, was er wirklich kontrollieren kann, was er in der Hand hat, ist diese Beziehung.

Also alles andere ausser der Beziehung kann er nicht kontrollieren, sei es Arbeit, Verpflichtungen oder sonstwas?
Sozusagen fühlt er sich dem ausgeliefert?
Und Du bist dann dafür das Ventil, um das alles zu kompensieren?

Was mich wieder zu meiner Vermutung führt, dass er einfach nicht weiß was er überhaupt tun soll. Und sein Mangel an Beziehungserfahrung trägt dazu bei. Ich glaube er hat tatsächlich einfach keine Ahnung wie man Konflikte bewältigt, Probleme bespricht.

Es wäre schön, wenn er das für sich selbst wüsste, bzw. ihm das klar wäre, denn dann hätte er für sich zumindest die Möglichkeit, eben genau das zu ändern und etwas zu erlernen, wo er momentan noch Verbesserungspotenzial sieht.

Ganz offensichtlich hat er auch ne riesen Angst mich zu enttäuschen

Wie ich bereits oben beschrieben habe, denke ich nicht das es darum geht "Dich" zu enttäuschen, sondern darum, das er sich selbst enttäuscht, da er sein Vorhaben und sein Ziel, sich selbst etwas zu beweisen (Egoproblem?), in Gefahr sieht.

Vielleicht zieht er sich deswegen innerlich zurück und geht dem einfach aus dem Weg, um damit letztlich nicht konfrontiert zu werden, denn diese Art von Konfrontation ist für ihn "schmerzlich".
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Ich finde, es sollte nicht auf die möglichen Symptomen, wie z.B. seiner Arbeit oder ähnliches der Fokus gerichtet werden, sondern an der eigentlichen Ursache des Problems und das ist nun einmal er selbst.

Denn es nützt Dir nichts, wenn er jetzt weniger arbeitet, aber dafür weiterhin Probleme mit Gefühlen, Empathie, sonstigen sozialen Dingen hat und es dann doch nochmal zeitweise dazu kommt, das er viel arbeitet. Denn das würde wiederrum bedeuten, das ihr zwei, dann ein erneutes Problem für eure Beziehung habt.

Unter dem Strich bleibt, er sollte etwas einsehen, er sollte etwas wollen und zwar genauso wie Du. Passiert dies nicht, ist das Ganze nichts anderes, als eine Einbahnstraße.
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Die Idee für eine räumliche Trennung, zumindest vorübergehend, finde ich garnicht mal so schlecht. Hast Du denn eine Gelegenheit, jetzt um die Weihnachtszeit und evtl. das Neujahr?
 
Zuletzt bearbeitet:
Fuchs
Benutzer10855  Team-Alumni
  • #10
Also gerade als Beziehungsneuling sollte er an sich noch formbar und empfänglich sein, findest du nicht? Als jemand, der mit Beziehungen schon mehr Erfahrung hat, sollte er dir vertrauen. Macht er aber nicht. Er hat überhaupt keine Fähigkeiten, zwischenmenschliche Probleme zu managen und womöglich wird ihm das gerade einfach zu viel. Workaholic und Flucht in die Arbeit würde da gut ins Bild passen.

Problem mit Workaholics ist ja, dass sie arbeiten wollen und es schwer ist, zu argumentieren, warum sie das nicht tun sollten bzw. warum es für sie schädlich ist. Da wirst du aber keinen Einfluss drauf haben, denn du scheinst ja bei ihm nicht durchzukommen. Ich würde ihm Feedback geben, ihm sagen, dass er seine Beziehung echt Scheiße pflegt und ihm fragen, ob ihm das jetzt glücklicher machen wird, wenn man getrennt ist? Vielleicht kommen seine miesen Gefühle von einer ganz anderen Richtung, aber er durchblickt es nicht und macht erst einmal mit dir Schluß, um wieder mit sich allein zu sein?

Kann mir vorstellen, dass die Situation sehr belastend und auch traurig für dich ist. Würde ihm an deiner Stelle vermutlich den Kopf waschen und ihm aufzählen, wie er sich verhält und wo das gerade hinführt. Dann hat er über Weihnachten was nachzudenken, während du dich am besten woanders hin verziehst. Im neuen Jahr noch einmal drüber sprechen, ob man es noch einmal versuchen kann? Falls ja: Glückwunsch. Er ist ein reflektierter Mensch und es besteht Hoffnung, dass er mal versucht Dinge anders zu regeln und seinen Weg mit dir zu finden.
Falls nein: Konsequenzen für dich ziehen und dich wieder von ihm unabhängig machen und entfernen. In diesem Fall ist das jemand, der einfach zu überlastet für eine erfüllende Beziehung ist und was du gerade durchlebst, lediglich die Spitze vom Eisberg der Probleme, die sich aufgrund seiner Obzessionen noch bei ihm zeigen werden.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Hi Diorama,

mal wieder hatte ich gemischte Gefühle, als ich deinen Thread entdeckt habe: Erst der bekannte Avatar und Username und die Freude, von dir zu lesen und dann lese ich den Titel und denke nur "Nicht schon wieder!".
Fühle dich erstmal zumindest virtuell gedrückt! :knuddel:
Mehr, als diese virtuelle Umarmung kann ich dir leider nicht geben... aber ich finde es wirklich unheimlich schade, dass du schon wieder an einen Mann geraten bist, der dir das Herz bricht.

Ich habe ja schon viele frühere Threads von dir verfolgt und bin immer wieder davon beeindruckt, wie rational und reflektiert du dich und alles um dich herum betrachten kannst, obwohl du gleichzeitig eine herzensgute, ziemlich altruistische, gefühlvolle und emotionale Frau bist. - Und trotzdem schlitterst du immer wieder in derart beschissene Situationen hinein.

Zu deinem eigentlichen Problem kann ich leider nicht viel sagen.
Irgendwie war das wohl ein Kommunikationsproblem zwischen euch (vermutlich auch aufgrund seiner nicht vorhandenen Beziehungserfahrung) und jetzt ist er so in seinen seltsamen Vorstellungen gefangen, dass du überhaupt nicht mehr an ihn ran kommst.
Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, was du tun könntest, um irgendwas an der Situation zu ändern, außer ihn und eure Beziehung aufzugeben und dir eine neue Bleibe zu suchen. Wenn er nicht mehr mit dir reden will und dir nicht glaubt, kannst du ja kaum etwas anderes tun.

Aber noch eine Sache:
Selbstverständlich gehören zu einem solchen Beziehungsproblem immer zwei Personen und natürlich ist es auch gut, wenn du dein Verhalten analysierst und hinterfragst, weil du nunmal nur dich und dein Verhalten, aber nicht ihn direkt beeinflussen kannst, um irgendwas an den Problemen zu ändern.
Aber bitte gib dir nicht die ganze Schuld an euren Problemen und verunsichere dich damit nicht noch mehr!

Ich wünsche dir jedenfalls von ganzem Herzen, dass du es auf irgendeine Art und Weise schaffst, mit einem wundervollen Mann an deiner Seite glücklich zu werden - ohne Kommunikationsprobleme und sonstiges Drama! :knuddel:
(Nur leider kann ich dir keinen Tipp geben, wie man das bewerkstelligen könnte, da ich selbst immer noch keinerlei Beziehungserfahrung habe und schon daran scheitere, überhaupt mal interessante Frauen kennenzulernen und ihnen näher zu kommen...)

Und irgendwie verunsichert mich dein Thread auch gerade ein wenig, weil ich Angst habe, mich mit meiner nicht vorhandenen Beziehungserfahrung und so mancher sicherlich vorhandener, unrealistischer, idealisierter Vorstellung vom Beziehungsleben in ähnlich bescheuerte Probleme hineinzumanövrieren... :unsure:

LG
Banane

Noch eine Sache:
That's the point. Ich verstehe es ja auch nicht. Ich (und andere) glauben, dass da gerade viel mehr nicht stimmt. Dass er einfach furchtbar überfordert und unzufrieden ist.
Er ist unfassbar erfolgreich. Aber er arbeitet auch unfassbar hart. Sein Geld, den Erfolg einfach genießen, kann/will er nicht, seine Freiheit ausleben kann/will er nicht. Er hat unendlich viele Verpflichtungen und eine große Verantwortung durch den Job, den er macht. Er schläft quasi... nicht? Ich meine, als wir dieses Projekt hatten, er hat wohl so 2-4 Stunden pro Nacht geschlafen und sich tagsüber enorm ausgepowert.
Offensichtlich gibt es in seinem Leben diesen einen Bereich, in dem er erfolgreich ist, weil er einen Großteil seiner Zeit und Energie ausschließlich in diese Sache investiert. Und der Erfolg bestätigt ihn wohl auch darin, weiterhin so viel in die Arbeit zu investieren.
Dafür läuft es in den anderen Bereichen (Liebe, Freundschaften, usw.) für sein Empfinden offensichtlich längst nicht so gut, weshalb er auch nicht motiviert ist, da mehr zu investieren und dadurch evtl. weniger Zeit und Energie für seine erfolgreiche Arbeit zu haben.
Nur leider vergisst er dabei offensichtlich, dass ihn die Arbeit alleine nicht glücklich macht und dass er sich sein Glück und seinen Erfolg in anderen Lebensbereichen auch durch einen gewissen Einsatz von Zeit und Energie erarbeiten müsste. - Auch wenn er dafür bei seiner Arbeit ein wenig zurückstecken müsste.
 
The-Finest
Benutzer79820  Meistens hier zu finden
  • #12
Off-Topic:
Und irgendwie verunsichert mich dein Thread auch gerade ein wenig, weil ich Angst habe, mich mit meiner nicht vorhandenen Beziehungserfahrung und so mancher sicherlich vorhandener, unrealistischer, idealisierter Vorstellung vom Beziehungsleben in ähnlich bescheuerte Probleme hineinzumanövrieren... :unsure:

Satz Umkehrung 2.0:
"Man soll nicht von andere auf sich selbst schließen" :zwinker:
 
Zuletzt bearbeitet:
Diorama
Benutzer12616  (35) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #13
Well, good news. More or less.

Wir haben es geschafft tatsächlich zu reden. (Es bedurfte auch noch einen Freund der ihn für einen Abend mitgenommen und ein bisschen mit ihm gesprochen hat. Was genau, weiß ich nicht.) Meine ganzen Vermutungen waren völlig richtig. Scheinbar war es aber nötig dass er es mal selbst formuliert. Was ihn so stört, ihm Sorgen macht.

Es ist genau wie von mir geschildert. Er fühlte sich nicht frei, er hatte den Eindruck mich letztlich total unglücklich zu machen wenn er tut, was er will, er sah da keine Lösung ohne dass einer von uns leidet.

Wir haben dann die halbe Nacht darüber gesprochen. Ich hab ihm gesagt, dass es wirklich OK ist, sein Ding zu machen. Dass ich mich schon zu Wort melde, wenn mir was missfällt oder er mir weh tut. Dass er Grenzen tatsächlich austesten soll, statt sie sich nur in seinem Kopf zurecht zu legen. Dass er mir einfach sagen soll, wenn er vor einem Dilemma steht und wir gemeinsam nach dem besten Umgang damit suchen.

Und... am Ende meinte er dann, das wir's versuchen sollten.

Ich war tatsächlich überrascht und natürlich fiel mir ein Stein vom Herzen. Und er ist einfach wieder, wie vorher. Als wären diese zwei Wochen aus Eiseskälte zwischen uns nie gewesen. Er ist wieder genauso lieb und süß wie eh und je.

Ich sollte Luftsprünge machen. Aber ich komme nicht darüber hinweg, dass er bereit war, mich gehen zu lassen. Dass ich auf seiner Abschussliste stand. Ihm nicht wichtig genug war, zu kämpfen.

Ich weiß nicht wie es weitergegangen wäre, wenn ich mich nicht so darum bemüht hätte und das macht mir Angst.

Hab ich ihm auch gesagt. Er meinte, natürlich wäre ich ihm wichtig gewesen, sonst wäre er gar nicht hier geblieben.

Aber das Gefühl bleibt.

Nun, wir werden sehen.

Danke für all die Worte und Meinungen!
Und hallo banane0815 banane0815 :smile:
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
Schön, dass er es geschafft hat, offen mit dir über die ganze Sache zu sprechen.

Ich hoffe mal, dass er daraus lernt, dass er dir tatsächlich glauben sollte (anstatt z.B. zu glauben, du würdest ungern alleine auf dem Sofa sitzen, obwohl du ihm das Gegenteil beteuerst) und dass es besser ist, frühzeitig über derartige Probleme zu reden, bevor er seine eigenen (möglicherweise falschen) Gedanken so sehr verfestigt hat, dass daraus ein großes Problem entsteht.
Und ich wünsche euch beiden, dass eure Beziehung dadurch nicht zu sehr beschädigt wurde! - Immerhin hat er sich ja vor dieser bescheuerten Geschichte immer ziemlich gut verhalten und ihr habt euch gut ergänzt.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #15
Ich glaub ich kann erahnen, weshalb du "more or less" geschrieben hast.
Es ist nicht nur die "leichtigkeit" mit der er schluss gemacht hat. Es ist auch scheinbar ein Gefälle zwischen euch spührbar. Du bist emotional um einiges reifer als er und kannst nicht wissen, ob er das jemals aufholen kann, geschweige denn in einem Zeitraum, in dem du emotional noch nicht aufgibst.

Das sehe ich auch kritisch. Es ist fraglich, in wie fern diese Beziehungsunterbrechung bei dir Spuren hinterlassen hat und es ist fraglich, in wie fern er erwidern kann, was du von ihm erwartest.

Ich denke da sind noch ein paar mehr Gespräche erforderlich...
 
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