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Partner hat immer schlechte Laune / ist immer unzufrieden

L
Benutzer147230  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo :smile:

Kurz vorab, mein Partner und ich sind beide 36, seit 6 Jahren zusammen, wohnen zusammen.

Er ist definitiv keine Frohnatur, das wusste ich von Anfang an.

Nach der ersten anfänglichen Verliebtheit und Euphorie hatten wir die erste Krise, die gipfelte darin, dass er zu seiner Ex zurückwollte, wir waren dann 6 Wochen getrennt (das war nach etwa 1,5 Jahren). Die zwei Jahre danach war er eigentlich durchgehend schlecht drauf, unzufrieden und hat das in einem so hohen Maße an mir ausgelassen, dass ich mich trennen wollte. Dazu kam es nicht, weil er einen neuen Job fand, der mehr Zufriedenheit und mehr Geld einbrachte. Aber auch hier ist nun der Alltag eingekehrt und er schiebt immer Grumpelstimmung. Manchmal weint er. Er sagt, er wisse nicht, warum, an mir läge es angeblich nicht.

Sein Job ist sehr anstrengend und er ist selten zu Hause, weil er von Mo-Do in einer 600km entfernten Stadt arbeitet. Dadurch hat er kaum mehr Zeit für Hobbies, was er sehr vermisst und was ihn runterzieht - aber ändern will er die Situation auch nicht, weil das Geld so gut ist und Geld für ihn mit die wichtigste Rolle in seinem Leben spielt.

Zwischendurch hat er immer mal wieder kurze Phasem euphorischer Hochstimmung. Dann will er was unternehmen, überschwemmt mich mit Liebesbekundungen usw. Das sind aber nur Phasen, danach folgen wieder die -leider normalen- Tiefs. Er geht auch nicht gern vor die Tür, sondern sitzt am liebsten vor dem PC. Sport macht er nicht, will er auch nicht, er sagt, das helfe seiner Stimmung nicht, sondern mache es nur schlimmer. Brettspielabende mit Freunden (= Kollegen) mag er, aber ansonsten möchte er in der Regel nichts unternehmen, sondern lieber zu Hause sein (weil er so selten zu Hause ist). Er "badet" also oft auch in dieser schlechten Laune, anstatt zu versuchen, aktiv dagegen an zu gehen.

Ich selbst fühle mich dabei wie so ein Drogenjunkie. Wenn er gut drauf ist, ist alles total super und toll und wenn das wieder vorbei ist, bin ich auf Entzug und fühle mich elend. Ich kann mich auch nicht davon frei machen, es zieht mich mit herunter.

In der letzten Hochphase haben wir Urlaub für Sylvester und danach gebucht und er hat so oft gesagt, wie sehr er sich freue. Davon ist nun wieder nichts mehr übrig. Ich denke, er möchte am liebsten zu Hause bleiben (dementiert er allerdings).

Wenn ich ihn frage, was ihn belastet, sind es immer nur so komische Dinge. "Zu wenig Geld" (dabei verdient er sehr gut), aktuell sagt er, er sei schlecht drauf, weil er Urlaub hat = nicht arbeitet (dabei hatte er sich so auf den Urlaub gefreut).

Nichts kann man ihm recht machen, alles ist schlecht, er ist bocklos, negativ, grumpelig bis tief traurig und auch mir gegenüber wird er merklich kühler (allerdings nicht mehr so heftig, wir vor 3 Jahren, vermutlich, weil ich ihm sehr entgegen gekommen bin).

-> Kennt das jemand von Euch? Würdet Ihr sagen, dass seine Stimmung Ursachen hat, oder sind es vielleicht doch Depressionen / manische Depressionen?
-> Gibt es etwas, das ich tun kann? Er sagt immer, ich könne nichts machen... also lasse ich ihn in Ruhe an seinem PC sitzen

Danke fürs Lesen :smile:
 
L
Benutzer Gast
  • #2
Es ist schwer zu beurteilen ob es sich um eine Depression handelt. Einiges deutet darauf hin. Leider kannst du da nicht viel machen. Außer versuchen für ihn da zu sein so gut es geht. Denk aber auch an dich. Wenn er selbst nicht's dagegen tut kannst du ihm nicht helfen. Die Entscheidung wie es mit euch weitergeht kann dir auch keiner nehmen
Viel Kraft !!!
 
blackinmind
Benutzer27300  (47) Meistens hier zu finden
  • #3
Weiß er denn, wie du dich mit eurer gesamten Beziehungssituation fühlst? hast du ihn darauf mal angesprochen? Vielleicht kannst du ihm ja einfach mal diese Zeilen schreiben, wie du hier aus deiner Sicht eure derzeitige Beziehung erlebst.

Wenn ihm etwas an eurer Beziehung liegt, wird er sich dann vielleicht mal berappeln und wenigstens versuchen etwas zu ändern. Eine massgebliche Ursache scheint doch wohl sein Beruf und die damit verbundenen Umstände zu sein.

Geld hin oder her. Irgendwann muss auch ihm klar werden, dass alles Geld der Welt alleine dich im Leben nicht weiterbringt, wenn die komplette Lebensfreude beim Job auf der Strecke bleibt und man sich in letzter Konsequenz dadurch auch noch die wichtigen Menschen privaten Umfeld vergrault.
 
L
Benutzer147230  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Ja, er weiß das, ich habe ihm schon mehrfach gesagt, wie ich mich fühle, aber in den meisten Momenten sagt er nur, dass Problem läge bei mir, weil ich zu empfindlich sei usw., - bin ich ganz sicher nicht. Selten sagt er, er habe ein Problem, aber er ist auch nicht bereit, irgendetwas zu tun und zwingen kann ich ihn nicht.

Ich rangiere um ihn herum, tu alles, damit seine Stimmung nicht weiterkippt, bin manchmal echt in Panik, wenn er nach Hause kommt (hab ich das Bett gemacht, Müll rausgebracht, liegt hier auch nichts mehr rum, Hemden aus der Reinigung geholt?) - auch das weiß er und auch da weist er alles von sich (ist halt mein Problem, wenn ich so bin - jaha, aber wehe, da liegt ein leerer Amazon Karton im Flur...)

Klar bin ich selbst Schuld, wenn ich mich davon beeinflussen lasse, aber ich weiß auch nicht, wie ich das einstellen soll, denn dann droht Streit und er wirft mir vor, ihn hängen / allein zu lassen, dass er sich um alles kümmern muss, der einzige ist, der Verantwortung übernimmt usw.
 
Paulebaer1979
Benutzer152594  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Als selbst betroffener klingt das für mich nach Depression in Kombination mit schwachem Selbstbewußtsein/Selbstwertgefühl. Letzteres will er über Geld/Gehalt kompensieren und gerät damit tiefer in die Depression, ohne es zu merken.
Machen kannst du da nichts - außer rechtzeitig die Reißleine ziehen und dich um dich selber kümmern. Klingt hart - ist aber so. Er muß von selber darauf kommen, daß er Probleme hat und sich helfen/um Hilfe kümmern. Alles andere verschlimmert das Problem nur noch.
 
blackinmind
Benutzer27300  (47) Meistens hier zu finden
  • #6
Mach ihm klar, dass der Weg den ihr derzeit eingeschlagen habt über Kurz oder Lang nur in einer Trennung enden kann, wenn er nicht bereit ist an eurem Zusammenleben (oder Auseinanderleben?) etwas zu ändern. Klar, da gehören letztlich immer zwei dazu, aber er kann deine Unzufriedenheit nicht einfach wegwischen, genausowenig, wie du seine. Wenn ihr da nicht gemeinsam dran arbeitet, wird eure Beziehung daran frühe roder später scheitern. Oder ihr manöveriert euch in eine Situation, in der ihr beide unglücklich seid, aber trotzdem keine Konsequenzen daraus zieht.
 
PerfektUnperfekt
Benutzer137238  Verbringt hier viel Zeit
  • #7
In einem Forum über den Geusndheitszustandes zu urteilen ist nicht möglich. Wir kennen ihn nicht und sind auch keine Ärzte. Aber es klingt so, als ob es psychisch bei ihm starke Schwankungen gibt.

Mein Exfreund hat Depression. Er hatte es mir vor der Beziehung gesagt und ich dachte mir, dass es schon nicht so schlimm werden würde. Aber er hat mich eines Besseren belehrt. Wie aus dem Nichts kommt plötzlich ein heftiges Stimmungstief seinerseits daher, dass ich nicht so recht wusste wie ich damit ungehen sollte. Ich habe immer wieder versucht ihn aufzumuntern, aber wirklich geschafft habe ich es nur selten. Irgendwann habe ich gemerkt, dass es mir selber zu nah geht und ich mich selber schützen muss, bevor ich selber "krachen gehe". Ich meinte zu ihm, dass er sich unbedingt Hilfe suchen muss, was er aber immer wieder von sich wies. Ich fand seine Entscheidung sehr schade, aber er war so gefangen in sich selbst. Ich musste mich dann von ihm trennen, da es zu heftig wurde.

Das soll jetzt nicht heißen, dass ihr euch trennen sollt!
Dir muss nur klar werden, dass du nicht seine Therapeutin und auch nicht sein Bespaßer bist. Du tust dir nur selber damit weh.

Gibt es irgendwelche ähnlichen Hobbies oder Tätigkeiten in eurem Umfeld, die ihn interessieren? Es ist ein großer Stressfaktor, wenn er immer so weit weg arbeiten muss, das macht nicht jeder mit.
Ansonsten sprich klar an, dass es dich sehr belastet und es wahrscheinlich ohne Hilfe nicht so weitergehen kann.
Du könntest ihn auch darum bitten, zu einem Arzt zu gehen um seiner Stimmung mehr auf den Grund zu gehen.
 
L
Benutzer147230  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Danke für Eure Antworten :smile:

Gibt es irgendwelche ähnlichen Hobbies oder Tätigkeiten in eurem Umfeld, die ihn interessieren? Es ist ein großer Stressfaktor, wenn er immer so weit weg arbeiten muss, das macht nicht jeder mit.
Ansonsten sprich klar an, dass es dich sehr belastet und es wahrscheinlich ohne Hilfe nicht so weitergehen kann.
Du könntest ihn auch darum bitten, zu einem Arzt zu gehen um seiner Stimmung mehr auf den Grund zu gehen.

Ja, er mag Brettspiele und veranstaltet dazu auch regelmäßig Runden - in der Zeit ist er "abgelenkt", wie er sagt. Aber glücklich, gelöst und entspannt nicht. Ansonsten wirklich sehr viel Zocken am PC, paralell schaut er Filme / Serien / Youtube Videos, weil ihn eins allein nicht genug ablenkt. Darüber hinaus mag er Modellbau, aber dafür braucht man Ruhe und die hat er aktuell nicht.

Ich habe das Thema regelmäßig angesprochen (auf wirklich sehr sensible, zurückhaltende Weise), tu es aber nicht mehr. Entweder kam ein Gegenvorwurf an mich, ich sei egoistisch, gemein und unfair, weil ich ihn "dafür verantwortlich mache", dass es mir auch schlecht geht, wenn es ihm immerzu schlecht geht, weil es mich runterzieht - dann fühlt er sich ja noch schlechter oder aber er sagt, es sei ein "Mein-Vorname-Problem" - bedeutet, dass ich selbst Schuld bin, wenn ich mich davon beeinflussen lasse, denn das sei ja nicht seine Absicht. So oder so kann ich sagen, was ich will, ich kann es auch noch so behutsam formulieren, er sieht sofort einen Angriff darin und ich bin gemein zu ihm. Einen Arztbesuch lehnt er kategorisch ab.

Ich bin kein Arzt und kann nicht entscheiden, ob es was Pathologisches ist, was behandelt werden könnte oder ob er einfach ein Mensch vom Typ Grummel Griesgram ist. Spielt am Ende des Tages wahrscheinlich aber auch keine Rolle, ich muss nur wissen, ob ich damit weiterhin / auf Dauer leben kann und das weiß ich einfach nicht mehr, so traurig das auch ist :'-(
 
E
Benutzer171589  (39) Meistens hier zu finden
  • #9
Diese Entscheidung wirst du auch nur selbst treffen können, bzw. müssen. Ich würde ihm klar kommunzieren: Hör zu, ob du dich gesund fühlst oder nicht, will ich nicht bewerten. Wenn Du meinst, dass alles okay ist, dann gilt das für dich wohl. Nur: Aus meiner Sicht wirkst du sehr unglücklich und viel zu oft lässt du das an mir raus. Was schlägst du denn vor, damit sich das ändert? So wie es jetzt ist, bin ich jedenfalls sehr unglücklich und irgendwas muss sich ändern.
 
G
Benutzer Gast
  • #10
Auch in solchen Situationen sollte man selbst immer das Positive sehen, denn das kann dann verstärkend wirken. Humor und gemeinsames Lachen - auch über Kleinigkeiten - könnten die Situation entspannen.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #11
Auch in solchen Situationen sollte man selbst immer das Positive sehen, denn das kann dann verstärkend wirken. Humor und gemeinsames Lachen - auch über Kleinigkeiten - könnten die Situation entspannen.
Das kann demjenigen aber auch tierisch auf den Sack gehen und alles noch verschärfen.

Ich würde erstmal aufhören, die eigene Stimmung von seiner abhängig zu machen.
Ich habe dazu auch lange Zeit tendiert, aber damit macht man sich selber kaputt. Du bist nicht für seine Stimmung verantwortlich. Wenn das in deinem Kopf angekommen ist, ist es zumindest für dich schonmal etwas entspannter.
 
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