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Pille und Antidepressiva

Blizzard
Benutzer112402  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hey Leute,

für alle, die die Vorgeschichte kennen, meine Freundin befindet sich mittlerweile in therapeutischer Behandlung und bekommt begleitend Medikamente. Ihr geht es schon sehr sehr viel besser und sie hat sich bis auf kleinere Ausrutscher super unter Kontrolle, bin sehr stolz auf sie :smile: Sie hat sogar den Wunsch nach Sex geäußert, was für sie eher ungewöhlich ist.
Nur habe ich keine Ahnung, ob die Medikamente die sie nimmt mit ihren Nuvaring wechselwirken. Diese wären:
  • Sertralin-neuraxpharm 50mg
  • Amitriptylin-neuraxpahrm 25mg

Die Beipackzettel geben das her, habe nach Antikonzeptiva gesucht, selber nichts gefunden, aber es wäre nett, wenn nochmal jemand drübergucken würde:

2.3 Welche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die gleichzeitige Anwendung von "Sertralin neurax 50 mg Filmtabletten" und folgenden Arzneimitteln kann schwerwiegende Nebenwirkungen verursachen:
Arzneimittel, die als Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) bezeichnet werden, wie Moclobemid (zur Behandlung von Depression) und Selegilin (zur Behandlung der Parkinson-Erkrankung) oder das Antibiotikum Linezolid. "Sertralin 50 mg FTA" darf nicht zusammen mit diesen Arzneimitteln angewendet werden.
Arzneimittel zur Behandlung von psychiatrischen Erkrankungen wie z.B. Psychosen (Pimozid). "Sertralin neurax 50 mg Filmtabletten" darf nicht zusammen mit Pimozid angewendet werden. "Sertralin neurax 50 mg Filmtabletten" darf nicht zusammen mit Disulfiram angewendet werden.
Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie folgende Arzneimittel einnehmen:
- Pflanzliche Arzneimittel, die Johanniskraut (Hypericum perforatum)enthalten. Die Wirkungen von Johanniskraut können 1 bis 2 Wochen anhalten.
- Arzneimittel, die die Aminosäure Tryptophan enthalten.
- Arzneimittel zur Behandlung von starken Schmerzen (z.B. Tramadol).
- Arzneimittel zur Behandlung von Migräne (z.B. Sumatriptan).
- Blutverdünnende Arzneimittel (Warfarin).
- Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen / Arthritis (nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie z.B. Ibuprofen, Acetylsalicylsäure (Aspirin)). Beruhigungsmittel (Diazepam).
- Diuretika (sogenannte "Wassertabletten").
- Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie (Phenytoin).
- Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes (Tolbutamid).
- Arzneimittel zur Behandlung von überschüssiger Magensäure und von Geschwüren (Cimetidin).
- Arzneimittel zur Behandlung von Manie und Depression (Lithium).
- Andere Arzneimittel zur Behandlung von Depression (wie z.B. Amitriptylin, Nortriptylin).
- Arzneimittel zur Behandlung von Schizophrenie und anderen psychiatrischen Erkrankungen (wie z.B. Perphenazin, Levomepromazin und Olanzapin).
- Arzneimittel zur Regulierung der Herzschlagfrequenz und des Herzrhythmus (z.B. Flecainid oder Propafenon).



Wechselwirkungen

Welche Wechselwirkungen des Wirkstoffs Amitriptylin in Amitriptylin-neuraxpharm 75/-100 sind bekannt? Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform des Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wechselwirkungen von Amitriptylin bestehen vor allem mit Wirkstoffen, die ebenfalls Bewußtseins-dämpfend wirken, wie Beruhigungsmitteln und Schlafmittel. Bei diesen Mitteln, aber auch bei Alkoholkonsum, kann es durch Amitriptylin zu einer gegenseitigen Wirkungsverstärkung kommen.

Eine gegenseitige Wirkungsverstärkung ergibt sich mit Wirkstoffen, die wie Amitriptylin eine anticholinerge Wirkung haben. Dazu gehören zum Beispiel Phenothiazine (eine Gruppe der Psychopharmaka), Antiparkinsonmittel wie Biperiden, Antihistaminika (als Schlafmittel und gegen Allergien verwendet) oder Atropin (zum Beispiel in Augentropfen enthalten).

Cimetidin (gegen Magengeschwüre) und Methylphenidat (wird zum Beispiel bei hyperaktiven Kindern eingesetzt) verstärken die Wirkungen und Nebenwirkungen des Wirkstoffs Amitriptylin.

Manche gefäßverengenden Mittel (Katecholamine), auch wenn sie nur als Zusatz zu Mitteln zur örtlichen Betäubung vorkommen, werden durch Amitriptylin in ihrer Wirkung auf das Nervensystem verstärkt.

Besondere ärztliche Vorsicht ist geboten, wenn vorausgehend oder gleichzeitig mit Amitriptylin Antidepressiva anderer Wirkstoffgruppen eingenommen wurden oder werden. Dies gilt insbesondere für die Wirkstoffe Fluoxetin und Fluvoxamin, aber auch für andere trizyklische Antidepressiva. Hier kommt es bei gleichzeitiger Gabe von Amitriptylin zu einer gegenseitigen Verstärkung der Wirkung und zur Zunahme der Häufigkeit auftretender Nebenwirkungen. Die einzunehmende Dosis von Amitriptylin und/oder der anderen Antidepressiva muss daher durch den Arzt angepasst werden.

Antidepressiva aus der Gruppe der MAO-Hemmer dürfen wegen schwerer Nebenwirkungen keinesfalls zusammen mit Amitriptylin eingenommen werden. Die einnahme der MAO-Hemmer muss mindestens 14 Tage vor der Einnahme von Amitriptylin beendet werden. Auch bei einem umgekehrten Wechsel von Amitriptylin zu MAO-Hemmern gilt dieser Mindestabstand von 14 Tagen.

Neuroleptika, die ebenfalls auf die Psyche wirken, verstärken Amitriptylin in seiner Wirkung. Dies gilt auch für die gleichzeitige Behandlung mit Antiepileptika wie Benzodiazepinen oder Barbituraten. Hier können vermehrt Krampfanfälle des zentralen Nervensystems auftreten.

Amitriptylin kann die Wirkung von manchen Wirkstoffen gegen zu hohen Blutdruck wie beispielsweise Guanethidin, Reserpin, Betanidin, Clonidin verringern oder aufheben. Gleiches gilt für den Wirkstoff Alpha-Methyldopa.

Bei gleichzeitiger Gabe von Schilddrüsenhormonen ist besondere ärztliche Vorsicht geboten, da unerwünschte herzschädigende Effekte verstärkt werden können.

Wirkstoffe gegen Herzrhythmusstörungen vom Typ des Chinidin oder Amiodaron werden in ihrer Wirkung durch Amitriptylin verstärkt.

Wirkstoffe, die den Abbau von Amitriptylin in der Leber beschleunigen, wie Barbiturate, die Epilepsiemittel Carbamazepin und Phenytoin, wie Nikotin oder hormonelle Verhütungsmittel, verringern die Wirkung von Amitriptylin. Carbamazepin und Phenytoin werden dabei gleichzeitig in ihrer Wirkung durch Amitriptylin verstärkt.

Bei gleichzeitiger Gabe von Blutgerinnungsmitteln vom Cumarin-Typ wie beispielsweise Phenprocoumon kann es zu Veränderungen der Blutgerinnung kommen. Die Gerinnungswerte müssen daher regelmäßig ärztlich überprüft werden.

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Dann noch eine letzte Frage: An den ersten 2 Tagen nach der vorletzten Blutung hat sie noch Tabletten mit Johanniskraut genommen, mittlerweile hatte sie wieder ihre Tage und die erste Ringwoche ist auch bald wieder rum. Ist man da auf der sicheren Seite?

Danke für eure Hilfe :zwinker:
 
BlackMirror
Benutzer111070  Team-Alumni
  • #2
Wieso hat sie weder den Arzt, der die Antidepressiva verschreibt, noch ihren FA danach gefragt? :ratlos:

Off-Topic:
Und wieso geht es laut Überschrift um die Pille, wenn sie eigentlich den NuvaRing nimmt?
 
Blizzard
Benutzer112402  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Also ich glaube sie hat nicht gefragt, da sie zu dem Zeitpunkt andere Probleme hatte und das wirklich Nebensache war. Und in der Überschrift steht Pille weil ich ein Idiot bin :-D
 
L
Benutzer Gast
  • #4
Beim Nuvaring dürfte das eigentlich kein Problem sein, weil sich das nicht in die Quere kommt -> Hormone -> vaginal, Antidepressiva -> oral (zumindest wurde mir das damals so gesagt).

Um auf Nummer sicher zu gehen, würde ich aber den Arzt oder Apotheker fragen, denn hier kann jeder nur vermuten, der nicht genau dasselbe Medikament und den Nuvaring verwendet.
 
M
Benutzer117152  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Die Hormone aus dem Nuvaring gehen genauso ins Blut über wie die Wirkstoffe der Antidepressiva, sonst könnte ja der Eisprung nicht verhindert werden. Wechselwirkungen sind also definitiv nicht ausgeschlossen.(Nuvaring und Antibiotika wechselwirken ja zum Beispiel auch)

Beim zweiten Medikament habe ich in deinem Text von oben folgendes entdeckt: Wirkstoffe, die den Abbau von Amitriptylin in der Leber beschleunigen, wie Barbiturate, die Epilepsiemittel Carbamazepin und Phenytoin, wie Nikotin oder hormonelle Verhütungsmittel, verringern die Wirkung von Amitriptylin.

Das heißt also die Wirkung des Nuvarings wird nicht beeinträchtigt, die des Antidepressivums aber schon. Wie stark sich das auswirkt ist vermutlich individuell.
Aber wenn ich das richtig verstanden habe kombiniert deine Freundin alles drei schon eine Weile, oder? Das würde dann heißen, dass die geringere Wirkung für sie kein Problem darstellt.

Aus diesen Infos raus würde ich jetzt sagen ihr könnt Sex haben, ohne extra zu verhüten, würde aber an eurer Stelle trotzdem einfach nochmal beim Frauenarzt anrufen und nachfragen, nur zur Sicherheit :smile:.

Für den Nuvaring gilt soweit ich weiß die 7-Tage-Regelung genauso wie für die Pille, und da zwischen der Johanniskrauttablette und jetzt schon mehrere Wochen und die Pause liegen sollte er mittlerweile wieder sicher wirken. Aber wenn ihr eh beim FA anruft könnt ihr ja gleich noch nachfragen :zwinker:
 
Theoderich
Benutzer107327  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Ich würde auch dazu raten, den Arzt (ihren Frauenarzt) zu fragen, bevor ich mich auf eine Empfehlung fremder Menschen aus dem Internet verlasse..oder Gummis nehmen!

Alles gute für die Therapie deiner Freundin!
 
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