• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Schule Richtig verhandeln - wie funktioniert das?

K
Benutzer Gast
  • #1
Hallo Foris :winkwink: Ich mal wieder. :grin:

Der Titel verrät es schon... Wie verhandelt man richtig und vorallem gekonnt im Job?

Kurz zu meiner Situation:
Ich arbeite seit einigen Monaten wieder in meinem alten Praktikumsbetrieb und fühle mich dort auch gut aufgehoben. Zu Beginn wurde ich für eine Stelle eingesetzt auf die ich gar nicht so scharf war, mit der Aussicht darauf einen eigenen Bereich zu bekommen, bzw. eine Stelle zu erhalten die quasi für mich geschaffen wird (nicht im Vertrag vermerkt).

Soweit, so gut. Nun haben wir leider mehrere Ausfälle im Personal (Schwangerschaften) und demnach soll ich früher als gedacht in den neuen Bereich einsteigen sowie einige Zusatzaufgaben der Schwangeren übernehmen. Dies mache ich gerne! Allerdings nicht bei meinem momentanen Stunden Pensum, Vertragsart sowie bei der Bezahlung.

Ich bin aktuell noch in der Probezeit... Daher weiß ich irgendwie nicht ob es so ein guter Zeitpunkt ist, einen neuen Vertrag sowie mehr Gehalt einzufordern? Ab Ende August endet diese Probezeit und spätestens dann möchte ich mit meinen Chefs neu über meine Situation verhandeln.

Nur wie stelle ich das geschickt an, ohne unsicher zu werden? :ashamed: leider habe ich das nicht sonderlich gut drauf für mich selbst "einzustehen" und das Beste rauszuholen...

Hat jemand Tipps für mich? :smile:

Danke vorab!
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Derartige Verhandlungen sind immer schwierig, vor allem wenn man schon vorneweg weiss dass man selber unsicher ist.
Ich mache das auch jedesmal beim jährlichen Gespräch mit meinen Chefs durch :ashamed:

Du musst Dich auf Deine Stärken besinnen. Was machst Du gerne, und was machst Du gut?
Überleg Dir auch was Du in den nächsten Monaten machen kannst und machen willst.
Wenn Du jetzt schon problematische Dinge kennst, sprich sie an, am besten auch mit einem Vorschlag wie das zu lösen wäre.
Klar, wenn Du sagst, Du bräuchtest mehr Leute, und auch mehr Geld, werden sie sagen, es geht nur eines oder gar keins von beiden.
Darauf muss Du Dich auch mental vorbereiten. Also dass Du am Ende doch alles alleine machen musst.
Wenn es gar nicht geht, zeige auf, was die Firma verliert, wenn sie Dich nicht unterstützt.
 
Fuchs
Benutzer10855  Team-Alumni
  • #3
Ich glaube, die Probezeit ist dafür ein strategisch ungünstiger Zeitpunkt, aber wenn das vorbei ist, würde ich deinen Chefs die Situation so vorlegen, wie du sie hier geschildert hast. Das klingt doch recht klar und vernünftig? Blöd ist halt, wenn man da anfängt herumzudrucksen, weil dann haut man sich in der Tat selbst in die Pfanne.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #4
Ich glaube, Du kannst Dich entspannen.
Ein guter Chef weiss, dass Verguetung und Verantwortung hand in hand gehen, und sollte wohl von sich aus anbieten, eine Angleichung vorzunehmen.

So war es zumindest bei mir immer.

Die Situationen waren fuer mich selten, in denen ich irgendeinen geistig vernebelten Chef daran erinnern musste, was ich alles mache, und dass das bedeutet, dass er das Geldbaeumchen etwas schuetteln sollte. In den meisten Faellen wissen die genau, worum sie einen bitten, und dass man das nicht aus reiner Langeweile dankbar annehmen und zum existierenden Satz so auch voller Elan betreiben wird.
 
hiccups
Benutzer1515  (43) Previously MrX
  • #5
Ich würde nicht direkt "verhandeln". Das sollte man erst machen, wenn man 1 oder 2 Jahre in einem Unternehmen dabei ist.
Allerdings kannst du dich "schlau machen" beim Chef. :zwinker:

Wie Tahini Tahini schon schrieb. Jeder gute Chef weiß, dass Mehrarbeit entsprechend vergütet werden sollte. D.h. zeig Interesse an der Mehrarbeit. Zeig, dass du das gerne machst und dich freust dich in einem neuen Bereich bewegen zu können und wenn sich dein Chef dann freut, dann kannst du fragen, ob er dich gerne noch mehr Stunden als vorher einsetzen würde und wie das mit dem Gehalt dann ist.
Eine schöne Formulierung dafür weiß ich jetzt auch nicht. Es geht aber auch mehr darum, dass man Motivation zeigt und sich für die Aufgaben interessiert. Wenn der Chef das erkennt, dann ist die Frage nach dem Gehalt völlig legitim. Gehst du aber hin und fragst direkt, ob du bei Mehrarbeit mehr Gehalt bekommst, dann kommt es eben nicht so gut an. :what:

Ich bin bei meiner Firma auch noch in der Probezeit und finde unsere Überstunden Regelung nicht gut. Hab mich dann auch mit dem Chef mal hingesetzt und drüber geredet. Er weiß, dass ich gut arbeite und wichtig für die Firma geworden bin. Er hat mir es dann erklärt und ich hab verstanden, warum die Regelung so ist. Krumm genommen hat er es mir nicht. Und ich hab auch erst bei meiner Begeisterung für die Firma angefangen. :cool:
 
K
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #6
Hm, ich gehe jetzt mal nicht davon aus dass ich automatisch mehr Gehalt bekomme weil ich mehr Aufgaben übernehme.

Ich muss dazu sagen wir sind ein Start-up (Nun ja, gibt's schon circa 4 Jahre die Firma aber intern spricht man hier immer noch von Start-up :whistle: ) mit relativ wenig Personal und starkem, "unkontrollierbarem" Wachstum. Dementsprechend heißt es seitens der Chefs oftmals das kein Geld für Personal sowie für neue Mitarbeiter übrig bleiben würde. Da ich allerdings die Umsätze sehe (klar, Miete, Produktions- sowie Personalkosten usw. mal außen vor), erschließt sich das nicht so ganz für mich :grin: Ist natürlich kein Argument um mehr Gehalt zu fordern...

Aber wie gesagt, ich gehe nicht davon aus dass ich aus Prinzip mehr bekommen werde. Meine Chefs gehen vermutlich eher davon aus dass ich in der gleichen Zeit doppelt so viel geschafft bekomme und trotzdem mit dem Gehalt zufrieden bin, solange ich den Schnabel eben nicht aufmache. :grin:
 
Fuchs
Benutzer10855  Team-Alumni
  • #7
Aber wie gesagt, ich gehe nicht davon aus dass ich aus Prinzip mehr bekommen werde. Meine Chefs gehen vermutlich eher davon aus dass ich in der gleichen Zeit doppelt so viel geschafft bekomme und trotzdem mit dem Gehalt zufrieden bin, solange ich den Schnabel eben nicht aufmache. :grin:
Ich finde, du bist in einer relativ guten Verhandlungsposition. Das du zusätzliche Aufgaben übernimmst für mehrere Schwangerschaftsausfälle verlangt an sich nach Kompensation. Ansonsten kannst du natürlich das Argument bringen, dass dies nicht in deinen Aufgabenbereich fällt. Es ist gut, Initiative zu zeigen und zusätzliche Aufgaben zu übernehmen, gerade wenn man noch in der Probezeit ist, aber danach ist meiner Meinung nach einer guter Zeitpunkt um neu zu verhandeln. Zumindest für die Zeit, in der du die zusätzlichen Aufgaben übernimmst solltest du einen Bonus oder dergleichen herausschlagen können.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #8
persönlich würde ich erstmal noch garnicht von verhandeln oder gar fordern sprechen, sondern von fragen.

ausgangsposition ist ja: du bekommst für eine bestimmte menge arbeit eine bestimmte menge geld. da kannst du selbstverständlich davon ausgehen, dass du für mehr arbeit auch mehr geld bekommst - kannst du, solltest du.

ich würde nun also bei passender gelegenheit und von der formulierung her angepasst einfach mal sagen: "cheffe, ich hab da ma ne frage. wenn ich diese weiteren aufgaben übernehme, wie haben sie sich das dann mit der entlohnung vorgestellt?" - also: ganz selbstverständlich davon ausgehen dass es besser entlohnt wird, aber die initiale ansage dem chef überlassen.
dann kannst du davon ausgehen dass er gaaaanz niedrig ansetzt, du schlägst grob die hälfte der erhöhung drauf und sagst mit nem lächeln "ich hatte da eigentlich eher an summe x gedacht". nicht als frage formuliert, sondern als feststellung, verhandeln muss dann er.

es kann natürlich sein, dass er das spiel nicht mitspielt sondern dich initial fragt, was du dir so vorgestellt hast, und dafür solltest du dann auch eine summe im kopf haben die du persönlich angemessen fändest, die du guten gewissens vertreten kannst.
 
R
Benutzer52594  Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Mhm. Verhandeln kann man immer. Ob das aber zum gewünschtem Ergebnis führt ist sehr fraglich.
Und die Aussage von Tahini, das mit einer Steigerung der Verantwortung, Tätigkeit bei einem verantwortungsvollem Chef das Entgeld steigt stimmt. Aber: Nur die wenigsten Chefs handeln verantwortungsvoll. Heißt: wer zu seinem Recht (Geld) kommen will, muss es sich holen (verhandeln und vor vollendete Tatsachen setzen).
Wenn ich in Verhandlungen gehe, habe ich einen Plan B, heißt wenn mein Gegenüber nicht so ähnlich wie ich will, gibt es Plan B ohne mein Gegenüber.
Da die meisten Chefs ergebnisorientiert denken werden die Wünsche erfüllt, wenn man sein Geld erlöst und nicht durch billigere Alternativen (Zeitsklaven, Maschinen,...) ersetzt werden kann. Setzt natürliche eine gehörige Portion Kreativität, Selbstständigkeit, Problemlösungsfähigkeit, Selbstbewußtsein und Leistungsorientierung vorraus.
Kurz und knapp: Als Malocher halt die Schnauze und nimm was man dir gibt.
Als Problemlöser überleg dir deinen aktuellen mindesten Preis, hau 20 % drauf. Wenn man dich nicht will mach Plan B, ......
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Ich glaube, es kommt bei solchen Verhandlungen auch massiv darauf an, wozu du wie bereit bist.
Sei mal ehrlich zu dir:
Würdest du letztendlich die zusätzlichen Aufgaben auch zu den aktuellen Konditionen machen, doer würdest du im Zweifelsfall lieber gehen, als dir das alles aufs Auge drücken zu lassen? Ich glaube, im zweiten Fall argumentiert es sich deutlich leichter und selbstbewusster, als im ersten.

Gerade in einem Startup, in dem niemand an Tarifverträge, usw. gebunden ist, hast du doch auch eine relativ gute Verhandlungsposition, weil deine Vorgesetzten auch einen entsprechenden Spielraum haben.
Bei mir im öffentlichen Dienst sieht es dagegen gerade ganz anders aus. Ich kann meinem Vorgesetzten selbstverständlich sagen, dass ich gerne eine bessere Vergütung für meine Tätigkeit hätte und dass ich mich überlastet fühle. Aber ich weiß ganz genau, dass ich mir das auch auch sparen kann, weil bei meinem Gehalt schon alles rausgeholt wurde, was der Tarifvertrag zulässt. Da fehlt meinen Vorgesetzten also einfach jeglicher Spielraum. - Genau wie ihnen auch der Spielraum fehlt, um mich nennenswert zu entlasten, ohne meine ebenfalls latent überlasteten Kollegen noch weiter zu belasten, weil es schwer ist, neue Stellen bewilligt zu bekommen und noch schwerer, geeignete Bewerber für die ausgeschriebenen Stellen zu finden. Für mich stellt sich letztendlich also nur die Frage "Bleiben, oder gehen?", während du dich frei entscheiden kannst, ob du einfach alles ohne Weiteres akzeptierst, ob und wie du verhandelst, oder ob du dir direkt etwas besseres suchst.
 
K
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #11
In der Zwischenzeit kam einer der beiden Chefs von selbst auf mich zu und fragte warum ich so wenige Stunden mache, bei so hohem Arbeitspensum. :grin: Er wollte jetzt mit dem 2ten Chef darüber reden was man für eine Lösung finden kann. Ich werde nochmal nachhaken :smile:
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren