• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Schaff ich das? Die 1st World Problems einer 30erin.

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Benutzer152670  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Liebe Community,

ich habe mich angemeldet, da ich seit sage und schreibe drei Jahren immer wieder die gleiche Frage hin und her wälze: Will ich Kinder haben? Kann ich das? Macht mich das nicht unglücklich?

Das ist eigentlich schon der Kern meiner Problematik, aber damit ihr mir einen sinnvollen Rat geben könnt, muss ich wohl ein bisschen ausholen.

Ich bin mit meinem Mann seit drei Jahren verheiratet. Zuvor waren wir 2,5 Jahre ein Paar. Ergo halten wir es bereits 5,5 Jahre miteinander aus. :zwinker: Wir sind sehr glücklich miteinander. Wir teilen viele Hobbys, haben aber auch unsere eigenen, wir sind ehrlich und offen zueinander und leben in ziemlicher Harmonie (was nicht heißt, dasss es nicht manchmal knallt, wenn es knallt dann unsere Köpfe richtig zusammen, wir sind beide sehr impulsiv, ein Streit der länger als 10 Minuten glüht ist aber schon die Ausnahme, also eher heftige Strohfeuer ^^). Wir sind beide nicht sehr eifersüchtig, so dass jeder schon sein Ding machen kann, aber oft ist es doch so, dass wir am liebsten Sachen zusammen unternehmen (wir stehen beide auf Sport, gemeinsam Snowboarden, fürn Strongman trainieren, Mountainbiken....ja, das ist toll jemanden gefunden zu haben, der auch so Hornissen im Poppes hat.... :zwinker: ).

Ich habe zwei abgeschlossene Studienabschlüsse, arbeite seit knapp vier Jahren bei meinem Arbeitgeber (SAP-Beraterin), verdiene dabei recht gut und stehe mit meinen 30 Lenzen noch vor einigen beruflichen Herausforderungen. Mein Mann ist Künstler und hat den großen Luxus, dass er in einem Angestelltenverhältnis für ein Unternehmen tätig ist. Er verdient nicht so gut, ist aber auch niemand, der sich über seinen Job definiert. Wir haben noch kein Eigentum, sparen aber darauf hin, leben aber jetzt in einer wunderschönen 4-Zimmer-Wohnung, in die wir vor zwei Jahren gezogen sind, weil "wir ja mal Kinder wollen".

Grundsätzlich ist alles momentan perfekt um mal mit "dem Üben" anzufangen. Es heißt immer, es gibt keinen idealen Augenblick für Kinder, aber verdammt, so wie es momentan ist, viel näher kann es nicht an ideal herankommen. Er hätte gerne Kinder. Mehr als das, er würde auch das Gros der Elternzeit nehmen, damit ich beruflich nicht zu sehr abgeschlagen werde und er freut sich jetzt schon sehr auf die Teilzeit danach. :zwinker:

Und jetzt komme ich ins Spiel: Ich bin ein gottverdammtes feiges Huhn. So furchtlos wie ich sonst bin, so schissig bin ich beim Thema Kinder. Ich habe Angst vor der Schwangerschaft (da fällt mir doch die Decke auf den Kopf, ich kann nicht Biken, ich kann nicht Tauchen, ich kann nicht Klettern, ich kann nix machen, was mich sonst nach einem langen Tag runterchillt). Ich kann mir noch nicht mal ein Feierabendbier zischen oder auf nem Konzi Pogen gehen. Ich habe keine jungen Mütter in meinem Freundeskeis (der eher männlich dominiert ist, was u.a. an meinen Interessen liegen mag.) Ich habe so ne Angst vor den Folgen der Schwangerschaft (ich bin sowieso schon chronisch unzufrieden mit meinem Körper, Muckis hin oder her, aber danach wirds ja nicht besser). Ich habe Angst, dass dieses Mutter-Ding nichts für mich ist (ich finde Babies nicht süß, ich find sie maximal ein bisschen eklig). Und der wichtigste Grund, der mich zweifeln lässt: Ich bin so verdammt glücklich. Jeder Tag - selbst wenn die Arbeit manchmal nervt, 50 Arbeitsstunden + - ist ein Genuss. Mein ganzes Leben war ich noch nicht so glücklich wie momentan.

Auf dieses Problem haben mein Mann und ich die ganze Fragestellung runter brechen können. Ich (aber auch er) habe Angst etwas zu ändern, weil es einfach zu gut ist wie es ist. Jede Veränderung - und gerade so eine große wie ein Kind - könnte unser tolles Leben auf den Kopf stellen. Und dann erschien da neulich noch so ein Artikel in der "WELT", über Frauen, die es bereuen Mutter geworden zu sein. Das hat mich so runtergerissen, denn wenn ich mir immer wieder sage - und meine Mama mir - dass man da reinwächst, dass ein Kind das Tollste ist und überhaupt....und dann lese ich, dass es auch ganz anders kommen kann. Mann, das hat meinen Kopf gut zum Brummen gebracht.

Jetzt denken sich viele von euch bestimmt: Prima, dann bleibt doch einfach kinderlos, ist doch nichts dabei.

Ja stimmt, sagte auch mein Vater zu mir, der mir den Druck nehmen wollte und meinte: "Kind, du weißt, dass wir das nicht von dir erwarten. Mach das, was dich glücklich macht."

Aber auf der anderen Seite will ich ja irgendwie. Das wird die verdammte innere Uhr sein, oder was weiß ich. Eigentlich wär ich gern Mutti. Wenn da nicht diese Angst wäre. Hier ist das Fleisch sozusagen willig, aber der Geist ein Krüppel. :zwinker:

Nochmal kurz umrissen: Beziehung toll, Mann toll, Job toll, Kinderversorgung geklärt, beruflicher Weg geklärt, Mann und Frau gesund, Finanzen sicher, Frau will ja auch, Frau trotzdem ein Schisser vorm Herrn.

Jetzt sind es ca. drei Jahre, dass wir unseren Kinderwunsch diskutieren, wälzen, platt reden. Und wir haben immer noch nicht den Schneid es einfach durchzuziehen.
Was ratet ihr mir? Gibt es Beratungsangebote für solche Luxusprobleme (denn das sind Luxusprobleme, da ist mir sehr bewusst)? Kennt ihr solche Gedanken, oder bin ich die einzige egoistische Frau, die Schiss hat ihr tolles Leben aufzugeben?

Ich würde mich freuen, wenn wir uns etwas austauschen könnten.

Liebe Grüße
Kat
 
Zuletzt bearbeitet:
W
Benutzer152670  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #2
PS: Wo Andere sich das Leben mit Kind in zu bunten Farben malen, da male ich ziemlich schwarz. Keine Hobbys mehr, kein Spaß mehr, keine Wochenendausflüge mit Zelt und Mountainbike, soziale Vereinsamung, nur noch Kinder auf dem Plan, Verlust der innigen Beziehung zu meinem geliebten Mann, nur Stress und vollgekackte Windeln....ich bin sonst ein großer Optimist, aber bei diesem Thema bin ich einfach....ich sagte es bereits...ein Schisser!
 
U
Benutzer150522  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Ein wenig Off-Topic, aber andererseits auch absolut nötig:

Der Neologismus "1st World Problems" ist in allem, was er ausdrücken will, dermaßen faschistoid, dass ich mich nur sehr wundern kann, wie unreflektiert er immer häufiger Verwendung findet.
 
W
Benutzer152670  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Ich empfinde die Abgrenzung "echter" Probleme (Gesundheit, Nahrungsversorgung, Bildung) von "Luxusproblemen" schon nicht unsinnig. Nenn mir ein vergleichbar prägnantes Synonym und ich steige gerne um, auch wenn ich von einer faschistoiden Tendenz dieses Ausdrucks bislang noch nichts gehört habe. :zwinker:

Ich reagiere ähnlich auf den Terminus "Gutmensch", daher bin ich offen für dein Statement. :smile:
 
U
Benutzer150522  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Allein die Formulierung "echte Probleme" impliziert, es gäbe unechte Probleme. Was zum einen im eigentlichen Wortsinn absoluter Nonses wäre; aber noch viel wichtiger: Mit dieser Aburteilung und Kategorisierung / Hirarchisierung von Problemen erhebst Du dich zur Entscheider-Instanz, die über die Wichtigkeit von Problemen entscheidet.
[DOUBLEPOST=1429195745,1429195683][/DOUBLEPOST]"Du" nicht im persönlichen Sinne, sondern generell. :smile:
 
W
Benutzer152670  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Gibt es für dich ehrlich keinen qualitativen Unterschied zwischen "ich kann mein Kind nicht ernähren" und "Hilfe, mein Leben ist so schön, ich trau mich nicht ein Kind zu kriegen?". Für mich schon. Aber ich rede auch hier nur von mir. Ich maße mir generell nicht an über die Probleme anderer Menschen zu urteilen. Aber ich verstehe, was du meinst.... :zwinker:

Back to topic please. :zwinker:
 
U
Benutzer150522  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Gibt es für dich ehrlich keinen qualitativen Unterschied zwischen "ich kann mein Kind nicht ernähren" und "Hilfe, mein Leben ist so schön, ich trau mich nicht ein Kind zu kriegen?"

Die Qualität bemisst der / die Betroffene Person, niemand anders. :zwinker:
 
W
Benutzer152670  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Genau und in diesem Fall ich. :grin: Ich empfinde mein Problem nicht als weltbewegend, lebenszerstörend, bedrohlich oder fatal. Ich empfinde es in Anbetracht anderer Probleme als eher klein. Dennoch beschäftigt es mich. Daher die Wortwahl. Aber schau, so uneinig sind wir uns doch gar nicht. :zwinker:
 
G
Benutzer Gast
  • #9
ich wollte auch erst nie kinder, war sogar verheiratet und hatte trotzdem nie das gefühl, ein kind zu wollen..
dann kam die scheidung, ich hatte ne weile nur spaß im leben..
plötzlich lerne ich meinen jetzigen mann kennen.. und da war er dann: der kinderwunsch.. von ganzen herzen und irgendwie fühlte es sich dann erst richtig an.
warum das so nicht auch mit dem ersten mann war, weiß ich nicht genau..
umso heftiger wars dann mit mann 2 ;-)

was ich sagen will.. setz dich doch nicht so unter druck. du bist 30 und hast noch einige jahre zeit ;-)
(ich will jetzt auch nicht damit sagen, du hättest den falschen mann!! :zwinker::grin:) war nur eben bei mir so..
das kann man ja nicht erzwingen oder logisch durchdenken,.. das gefühl war bei mir dann irgendwie da und alle bedenken waren über den haufen geworfen.
und ja, das meiste ändert sich erstmal mit kind.. es wird nicht schlechter oder besser, es wird ANDERS :grin::thumbsup:
 
Greeny
Benutzer150857  (36) Sehr bekannt hier
  • #10
Und wenn du dir vorstellst, bald Mama zu sein, was würde dir an dem Gedanken gut gefallen? :smile:

Während der Schwangerschaft und auch später mit Kind würde sich deine Freizeitgestaltung natürlich schon ändern. Das heißt aber ja nicht, dass man nur gelangweilt Zuhause rumgammelt. Fahrradfahren, Wandern, Joggen usw. würden auch gut mit Kind funktionieren - natürlich nicht ganz so extrem wie bisher.
Es fallen bestimmt Veränderungen in vielen Bereichen an, viele davon sind aber sicher auch sehr schön.
 
T
Benutzer152420  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Japp Kinder sind schwer. Du kannst dich erst einmal von vielen Hobbys verabschieden. Deine Freizeit wirst du auch erst haben wenn das Kind groß ist. Und weißt du was? Egal.
Meine Frau und ich feiern bald unseren fünften Hochzeitstag. Zusammen sind wir auch fast 5 Jahre. Wir haben ein halbes Jahr nach dem wir uns kennenlernten geheiratet. Liebe auf den ersten Blick und all das.
Was Kinder angeht war ich immer sehr skeptisch. Ich wollte, aber erst in weiter weiter Zukunft Kinder haben. Meine Frau hatte mich sehr lange bearbeiten müssen.
Jetzt spielt unsere 9 Monate alte Tochter neben mir und versucht die Katze zu beißen. Und sie ist das größte Glück, dass ich erfahren habe.
 
MaMaria
Benutzer85905  (39) Meistens hier zu finden
  • #12
Kannst du dir denn vorstellen, dass du es mal bereuen würdest, wenn du kein Kind hast?
Glaubst du, dass diese Reue größer wäre, als die Reue, ein Kind zu haben?
 
F
Benutzer85989  Meistens hier zu finden
  • #13
Ich habe bislang in meinem Freundes- und Bekanntenkreis beobachten können, dass es mit Kindern sehr wohl noch möglich ist, seine Hobbies auszuüben. Da haben sich beide Elternteile abgewechselt, was die Betreuung der Kinder angeht und wenn du nicht zu denen Eltern gehörst, die ihr Kind niemanden anvertrauen wollen, dann wäre es auch möglich dann gemeinsam Zeit mit deinem Mann alleine zu verbringen.
Es kommt doch viel mehr darauf an, was ihr arbeitet und wie viel ihr arbeitet, ob es in eurem Umkreis Eltern oder andere Verwandte gibt, die gelegentlich mal auf das Kind aufpassen können.
Ansonsten bist du erst 30 Jahre alt und kannst doch noch ein paar Jährchen warten, bevor deine innere Uhr ganz LAUT tickt.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
Ich könnte mir vorstellen, dass rowan rowan vielleicht etwas dazu sagen kann, weil ihr einen ähnlichen Lifestyle pflegt.

Ansonsten hast du natürlich vollkommen Recht damit, dass sich dein Leben mit Kind, gerade mit Kleinkind, erstmal verändern wird. Ich halte es für illusorisch, dass du deine Hobbys schnell wieder ausüben kannst, aber das kommt natürlich auch auf das Kind.
Gibt es vielleicht noch ein paar Dinge, die du unbedingt machen willst? Eine große Reise, ein großes Rennen, eine bestimmte Herausforderung? Ich könnte mir vorstellen, dass es dir hilft, ein paar größere Dinge noch zu erleben, sodass du bereit bist, bei den kleineren Dingen Kompromisse einzugehen.
 
celavie
Benutzer58054  (42) Sehr bekannt hier
  • #15
Mit Baby ist das Leben noch recht einfach und man muss nicht so viel entbehren (zumindest war es bei uns so). Die Einschränkungen gehen dann mit regelmäßigen warmen Mahlzeiten, Mittagsschlaf eines Kleinkindes los.
 
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G
Benutzer Gast
  • #16
Mit Baby ist das Leben noch recht einfach und man muss nicht so viel entbehren (zumindest war es bei uns so). Die Einschränkungen gehen dann mit regelmäßigen warmen Mahlzeiten, Mittagsschlaf eines Kleinkindes los.
das stimmt anbsolut.. mit kleinkindern fand ich es anstrengender als mit babys..
jetzt mit 2 fast teenies ist es wieder anders.. man kann sie mal allein lassen, aber in paar jahren werden wir uns wohl regelmäßig ein hotel nehmen müssen, um MAL ungestört zu sein abends...:ROFLMAO::engel:
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #17
Ich bin selbst Mutter einer 2-jährigen:

Thema Schwangerschaft und Sport: Joggen, Schwimmen, Yoga, etc kann man zb noch weiterhin machen und habe ich teilweise gemacht, vor allem weil das Schwimmen gut getan hat. Gerade wenn du auch noch arbeiten wirst, wird dir sicherlich nicht langweilig in der Schwangerschaft :smile:

Thema Körper: Ja dein Körper wird sich verändern, aber mit viel Sport kann man das meiste retten :zwinker:

Thema Hobbys: Es ist einfach vorallem anders. Mountenbiken wird nicht mehr gehen, aber "normale" Radtouren mit Anhänger sicherlich. Mit Kind kann man auch campen. Wer will der kann. ABER man will manchmal einfach nicht mehr. Freunde von uns haben ein Wohnmobil und fahren jedes lange Wochenende mit dem Kind weg. Für mich die absolute Horrorvorstellung: Unser Kind schläft schlecht, da bin ich für jeden Rhythmus den es irgendwie hat dankbar und verändere daran nichts.
Dinge wie Spieleabende gehen weiterhin gut. Allerdings mit Abwandlungen. Sie finden nur noch bei uns statt (kinderloser Kreis) und wir starten nun um 17.30 Uhr: Essen um 18.00 Uhr mit unserem Kind, sie wird dann ins Bett gebracht und um 19.00 Uhr geht es dann richtig los.
Wenn man Großeltern hat sie gerne mal am WE auf das KInd aufpassen (und zwar nicht nur den Freitag Abend, sondern vor allem auch den Samstag Morgen) dann steht auch einer Kneipentour nichts im Wege. Nur auch dazu haben mein Mann und ich mittlerweile einfach keine Lust mehr. Sowas ist anstrengend. Und Kraft haben wir am Abend nicht mehr viel.

***
Du sagst, du liebst deinen Job und er ist immer toll. Denkst du das das immer so ist? Oder könnte es sein, dass du ihn irgendwann über ist? Dass er dich vielleicht irgendwann nicht mehr so ausfüllt?
Wovor hast du mehr Angst? Die Existenz deines Kindes zu bereuen oder kinderlos zu sein?
Was würde Kinderlosigkeit für eure Ehe bedeuten? Was habt ihr damals abgemacht?
 
H
Benutzer137374  (52) Benutzer gesperrt
  • #18
Liebe Community,

ich habe mich angemeldet, da ich seit sage und schreibe drei Jahren immer wieder die gleiche Frage hin und her wälze: Will ich Kinder haben? Kann ich das? Macht mich das nicht unglücklich?
Um Dir so gar nicht zu helfen, muss ich Dir sagen, dass ein Ratschlag ausgeschlossen ist. Die emotionale Ambivalenz bezueglich Kinder ist so extrem, dass man das nur individuell entscheiden kann. Muesste ich raten, wuerde ich im Zweifelsfall eher nein sagen. Ich verglich es schon mal mit Heroin (nur dass es natuerlich ist und disclaimer: niemand sollte illegale Drogen nehmen). Einerseits vernichtet ein Kind Dein bekanntes Leben, gleichzeitig gibt es Dir Gefuehle und ein neues Leben, was mit nichts vergleichbar ist. Fuer meine Tochter wuerde ich mich von Loewen lebendig ausweiden lassen, so aussergewoehnlich ist die Intensitaet dieser nie gekannten Emotion der unbedingten Zugehoerigkeit. Man schafft sich eigentlich die Hoelle auf Erden und generiert trotzdem Glueck, welches man mit nichts anderem vergleichen kann. Meine Tochter ist mein "Heroin", welches ich niemals wieder missen wollte, aber wenn ich die Uhr (ohne die Wirkung der Droge Kind) zurueckdrehen koennte, haette ich es nicht gemacht.
 
W
Benutzer152670  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #19
Danke für die vielen Antworten, ich versuche mich mal durchzuhangeln. :zwinker:

Ja ich bin "erst" 30. Aber ich weiß auch, dass es mit jedem Jahr riskanter wird, schwanger zu werden. Und eine alte Mutti will ich auch nicht sein. :zwinker:

Wenn der Kinderwunsch nicht da wäre, würden wir ja auch nicht so ewig diskutieren. Wenn ich die Schwangerschaft überspringen könnte, dann wäre das schon sehr hilfreich....ich denke schon, dass ich es bereuen würde, wenn ich keine Kinder bekäme. Ich bin gesellig, ich mag Trubel um mich rum und wenn ich mal Kleinkinder von Bekannten um mich habe, dann finde ich das ziemlich super. Ist aber was anderes, als eigene zu haben, das ist klar. Ausserdem spüre ich diesen inneren Zug....eine Stimme, die immer wieder sagt "jetzt leg los, Mädel". Wisst ihr, was ich meine?

Während der Schwangerschaft könnte ich schon auf meine Hobbys verzichten (auch wenn ich so Sportarten wie Yoga und Co absolut zum k***en finde, ist mir viiiiel zu langweilig), aber mit Schwimmen, etwas Körpergewichttraining und moderatem Laufen würde es wohl schon gehen. :tongue: Auch wenn mir besonders das Tauchen schon sehr fehlen wird (ich tauche einmal die Woche, egal ob Winter oder Sommer ^^).

Für "danach" haben wir u.a. Großeltern, leider wohnen die ne Fahrstunde entfernt, aber die würden uns so ein Kleen mit Sicherheit einmal im Monat das ganze Wochenende abnehmen. Meine Eltern sind sehr jung geblieben und haben total Bock auf Großeltern sein. :smile: Dazu haben wir einen sehr großen Bekanntenkreis. Mein bester Freund wohnt ums Eck und der wird gnadenlos eingespannt, womit er aber auch keinerlei Probleme hat....er ist quasi eine Erweiterung unserer Familie mittlerweile. :zwinker: Des Weiteren gehen wir eigentlich gar nicht mehr Party machen, das war vor 3 Jahren noch anders. Mittlerweile kommen eher unsere Freunde zu uns (weil ich immer für alle koche nehme ich an ^^) und wenn wir mal weg sind, dann halt über ein langes Wochenende campen. Sowas ginge ja sogar, ob das Kind nun bei den Großeltern ist oder nicht. :smile:

Dinge, die ich unbedingt machen will....eigentlich habe ich schon immer gemacht, was ich toll fand (mit Ausnahme eines Undercuts, aber da spricht kein Kind gegen, sondern der Job ^^). Ich habe bis auf Astralien alle Kontinente bereist, habe einfach jeden Sport angefangen, der mich reizte und war generell immer und überall am Start. So langsam reicht mir das aber auch. Ich will zwar weiterhin reisen, aber da spricht ja auch mit Kind (unter anderen Rahmenbedingungen) nichts gegen. Meine Eltern haben mich selbst nicht in Watte gepackt und mit sechs Jahren konnte ich Kajak fahren (nicht weit und nicht toll, aber ich konnte), war auch kein Problem. Überhaupt haben meine Eltern mir viel vorgelebt, was ich ziemlich klasse finde. Sie haben mich mitgenommen, ich durfte auch mal später ins Bett wenn Gäste da waren und sie haben weiterhin alles gemacht, was ihnen Freude machte, nur halt mit mir (und später meiner kleinen Schwester).

Thema Job. Der Job macht mir Spaß, aber ich werde ihn sicher nicht ewig machen. In 2-3 Jahren steht der nächste Wechsel an, sofern sich eine gute Herausforderung ergibt. Das ist aber auch weniger das Problem, mein Mann wird mir ja viel aus dem Rücken halten - wir haben da halt dezent vertauschte Rollen. :zwinker:

Als wir uns kennen lernten und das ganze etwas ernster wurde, sind wir uns schnell einig geworden, dass wir gerne Kinder hätten. Ich denke ohne Kinder würden wir weiter unser egoistisches Leben zwischen Spaß und Arbeit leben. Es ist ziemlich gut, aber ich spüre jetzt schon, dass es das auf Dauer nicht ist. Es ist eben reiner Selbstzweck. Und ich bin eigentlich Jemand, den alle immer als "Muttertier" bezeichnen. Ich liebe es für meine Freunde und besonders meinen Mann zu sorgen. Ich hätschel und tätschel und ich genieße das sehr. Meine Familie ist mir unglaublich wichtig. Und eigentlich ist es der einzig sinnige Schritt diese auch weiterzufühen. Alle Argumente sprechen dafür. Nur die kalten Füße.

Aber eure Kommentare haben mich schon mal auf den ein oder anderen neuen Gedankengang gebracht, danke. :smile:
 
celavie
Benutzer58054  (42) Sehr bekannt hier
  • #20
Mir ging oder besser uns ging das egoistische Leben zu zweit irgendwann auf die Nerven, da waren wir aber schon über 9 Jahre zusammen.

Ich bin aktuell zum 2. Mal schwanger und treibe noch Sport (in 3 Wochen ist Termin) - ein bisschen Ausdauer und Kraft geht noch. Bis zur 30. Woche geht ganz viel solang es dir gut geht. Klettern, Tauchen eher nicht.

Reisen: Wie Lulu sagte, das ist Typfrage. Wir waren mit dem Baby als er 2/bzw. 4 Monate war auf Festivals. Und als der kleine 11 Monate war 6 Wochen mit dem VW Bus in den Alpen und Frankreich. Wir fanden es super ABER es ist ganz anders als allein mit Partner. Man muss das wissen und sich darauf einstellen.
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #21
Ich könnte dir jetzt auf viele deiner Ängste eine Erwiderung oder einen Kommentar schreiben. Einiges ist völlig unbegründet, manches "kommt darauf an", anderes mag (zeitweise) stimmen - es ist übrigens auch eine Frage der Prioritäten. Wem vorher Sport "so irgendwie naja wichtig" war, der wird anschließend wohl weniger Sport machen, und wem Sport "total wichtig" ist, der wird auch mit Kind tausend Möglichkeiten finden, Sport zu machen. Da gibt es heutzutage auch genug Ausrüstung, vom Sportkinderwagen über die Kindertrage, etc...

Das ist aber alles gar nicht der Punkt. Ich glaube nämlich, dein Problem sind gar nicht diese ganzen Probleme. Das ist alles dein Kopf, der sich da sehr phantasievoll und gleichzeitig sehr verkopft Probleme ausmalt, und vor allem: Gründe sucht, warum es "jetzt grad" nicht passt.

Tatsache ist aber: Es passt nie. Und das heißt: Es passt immer. Du kannst immer Gründe dagegen finden, und gleichzeitig gibt es keine wirklichen Gründe dagegen (es sei denn wir reden von dem, was du 'echte Probleme' nennst, also dass du dein Kind nicht ernähren könntest).

Sobald du schwanger bist oder sobald das Kind da ist, wirst du zu 99,95% Wahrscheinlichkeit dich alle diese Sachen nicht mehr fragen. Der Unterschied ist ganz simpel: Zur Zeit ist das Kind ein abstrakter Gedanke und ein abstraktes Problem. Sobald es da ist, ist es dein Kind. Dann ist es DA, dann ist es real, und dann ist es automatisch auch wichtig, und es wird dir mit seiner Anwesenheit eine gehörige Portion Glückshormone durch den Körper jagen, und dann sind auch Windeln und Milchspucke auf der Jacke nicht wirklich wichtig. Und die paar schlaflosen Näche, ja, mein Gott, das hatten wir früher doch auch alle, nur lag es halt daran, dass wir durchgefeiert haben. Und so weiter. (Im übrigen, ganz ehrlich: Es wird auch sehr viel rund um Schwangerschaft und Kinder aufgebauscht. Viel Hysterie hat damit zu tun, dass junge Eltern offenbar ein dringendes Bedürfnis haben, sich bei allen anderen darüber auszulassen, wie anstrengend das doch angeblich alles sei. Man sollte das auch nicht alles so ernst nehmen.)

Und ganz ehrlich: So wie du dich beschreibst, glaube ich schon, dass du Lust darauf hast, Mutter zu sein. Und ihr habt auch wunderbare Voraussetzungen. Allein die Großeltern halbwegs in der Nähe ist ein großes Pfund. Du wirkst nur unglaublich verkopft, und wartest auf irgend eine Art Zeichen, dass jetzt der "richtige" Moment da ist. Und das wird nicht kommen.

Manchmal muss man auch einfach ins kalte Wasser springen, um zu merken, dass es herrlich erfrischend ist. Das solltest gerade du als Taucherin doch kennen, oder?

:zwinker:
 
Piratin
Benutzer29410  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #22
Wenn ich mir das so durchlese: ich würd`s jetzt noch nicht tun an deiner Stelle. Würde noch ein paar Jahre warten, reifer werden. Jung Mami werden kann halt nur, wer sich schon jung "bereit" fühlt.
Im Prinzip stehst du mit Kind dann an einer Kehrtwende: entweder 50 Stunden Woche und Karriere (wozu gibt`s Ganztagskitas?), Tauch- und Bikeurlaube ohne Kind, das dann bei den Großeltern ist, etc. pp, dann ziehen andere Leute dein Kind groß. Wenn du es selber großziehen und prägen, eine innige Bindung zu ihm entwickeln willst, dann musst du mit deinem Kind leben. Ein Kind, das heißt nicht nur Schwangerschaft und 1 Jahr Elternzeit, das ist auch danach noch sehr lange sehr klein.

Es tut mir echt total leid, aber es hört sich für mich an, als ob du über ein Haustier oder ein Lifestyleaccessoire redest, das du dir vielleicht zulegen willst und überlegst, wo man das Hündchen denn "unterstellen" könnte, wenn es grad nicht kommod ist, es mitzunehmen. Auf mich wirkt dein Text so.
Ein Kind hat eine Seele und ein Herz und erfordert, auch wenn sich das schrecklich unmodern anhört, Mütterlichkeit, Hingabe, Selbstlosigkeit, Verzicht. Dafür bekommt man unendlich viel zurück, ein Kind zu haben ist ein großes Glück.


Und: wer auf Großeltern und Bekannte "baut", die das Kind schon schaukeln werden, kann böse auf die Nase fallen.

Und: eine schwangere Freundin (Typ ehrgeizige Sportlerin, Läuferin) von mir ist entsetzt, dass ihr kinderlieber Mann, der etliche Patenkinder hat und den gleichen Beruf wie sie, der sich einen ganzen Stall voller Kinder wünscht etc. pp, tja, dass er auf einmal gar nicht daran denkt, auch nur 2 Monate Elternzeit zu nehmen oder gar beruflich zurückzustecken. Auch das kann einem passieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #23
Das was ich an mir selbst festegestellt habe: Eine Kind verändert. Vieles worüber man früher bei anderen gelächelt, macht man plötzlich auch. Schönes Beispiel: Natürlich weiß ich, dass es meiner Tochter total egal ist, dass sie nun 2 Jahre alt wird. Trotzdem habe ich heute mehrere Stunden für einen Minnie-Maus-Kuchen verpulvert und das Wohnzimmer dekoriert. Man liest das ganze Internet auf der Suche nach dem perfekten Tragesystem und kann die Zusammenstzung sämtlicher Babybreihersteller auswendig.

Mein Mann und ich haben bewusst unser erstes Kind früh (anfang 20) bekommen. Das bedeutet für uns aber auch weiterhin eine Jonglage zwischen Berufstätigkeit, Großeltern und Kindergarten (leider nur 20 Std die Woche, weil es hier keine bessere Betrunng gibt. U3 Bteruung ist in vielen regionne eine einzige Katstrophe!). Und wie Piratin schon sagte: es ist schön Großeltern zu haben, die das Kind mal nehmen können, aber zu 100% verlässlich ist das eben nicht. Und auf andere Leute würde ich ja mal gar nicht zählen. "Klar helfen wir euch!", kann jeder sagen. Aber wer macht dann auch? Wer möchte denn für mein Baby seine wertvolle Freizeit opfern? Ohne Gegenleistung? Genau, niemand.

Tatsache ist, egal ob das gesellschaftlich nun toll ist oder nicht, als Mutter hast du erstmal die Hauptverantwortung. Du bist schwanger, nur du kannst stillen, du wirst körperliche Veränderungen über dich ergehen lassen müssen. Gerade in der Anfangszeit will man sein Baby gar nicht hergeben. Obwohl man so gerne mal Zeit für sich hätte, kann man einfach nicht. Das sind mütterliche Instinkte die in einem wach werden, die dazuführen, dass man sich verändert. Und für diese Veränderungen muss man bereit sein.

Babys sind auch nicht immer nur putzig und süß. Und ja, auch wenn das gerne belächelt wird: Dauerhafte Müdigkeit macht krank. Ich habe seit 2 Jahren quasi keine Nacht mehr durchgeschlafen! Es gab Phasen, da schlief meine Tochter so schlecht, dass ich keine 2 Std geschlafen habe. Und ich rede hier nicht von einem Neugeborenen. Ich rede von einer 1,5-jährigen. Und obwohl mein Mann und ich uns mit den Nächsten abwechseln, werde ich trotzdem jedes mal wach wenn sie schreit. Ein Kind klaut ganz viel Kraft und ganz viel Zeit.

Auch ist die Vorstellung mit einem Elternzeit-Vater noch 40-50 Std zu arbeiten fast naiv. Ich kenne tatsächlich kaum Familien wo das geklappt hat. Entweder ist eine Haushälterin involviert oder die Mutter klappt zusammen. Zu wenig Schlaf, emotionale Anspannung, das ständige schlechte Gewissen (weil alle Frauen auf der Welt dir ihre Meinung zu deiner Berufstätig aufzwängen werden) und der Spagat zwischen Beruf und Muttersein sind nicht so einfach. Und ich sage das, obwohl ich nach dem gestzlichen Mutterschutz wieder sofort arbeiten war (450€-Job/10 Std) und nach 2 Wochen wieder 3 Std die Woche Nachhilfe gegeben habe, kurz drauf fing die Uni wieder an. Mittlerweile arbeite ich halbtags im Büro und gebe zusätzlich 6 Std Nachhilfe. Ich bin also über 30 Std die Woche nicht zu Hause. Und ja, das fällt schwer. Ich liebe meinen Beruf und fühle mich ohne Job nutzlos, faul und bin unausgeglichen. Außerdem brauchen wir das Geld. Aber trotzdem hasse ich es, dass der Tag nicht 40 Std hat. Eine Zwickmühle, für die ich noch keine Lösung habe.

Und trotzdem ist und bleibt unser Kind das beste was mir geschehen konnte. Das hat keine Gründe und es hat auch keine Vor- oder Nachteile. Es ist eine absolute Tatsache. Mein Leben ist wertvoller, reicher, wunderschöner und tausendmal besser geworden, seit dem meine Tochter existiert. Aber mein Leben ist auch ganz anders, als das Leben vorher, auch wenn anderes das gar nicht sehen können. Das hat eher was mit dem zu tun, was in mir drinnen nun anders ist, als was ich nach draußen zeige.

Und jetzt bastel ich noch Ohren für den Minnie-Mouse-Kuchen.
[DOUBLEPOST=1429298487,1429297453][/DOUBLEPOST]https://www.planet-liebe.com/threads/wie-verändert-sich-die-beziehung-nach-dem-1-kind.513590/ vllt ganz interssant.
 
S
Benutzer151857  (39) Benutzer gesperrt
  • #24
Das Liebe Themader Kinder.


Ich wollte auch nie welche – abewr auch nie heiraten. Ich wollte nicht mal ne feste Beziehung.


Naja, nun planen mein Mann und ich Nummer 3 :smile: – Ob es die richtige Entscheidung ist? Keine Ahnung!


Jedenfalls – als dann unsere Tochter unterwegs war – hatte ich viele Ängste. Ob ich ne gute Mutter bin, und ob ich das auch aushalte. Dazu hatte ich die verträumte Vorstellung, es wird alles total easy.

Dann kam der Entbindungstermin immer näher und meine Panik wuchs.

Ich dachte, mein Leben gehe zu Ende. Mir wurde bewusst, dass nichts mehr so sein würde wie es vorher war. Das ich mit meinem Mann nichtmehr abends hemmungslos um die Häuser ziehen konnte oder Mountenbiketouren durch die Berge fahren konnte. Das Baby wird teuer, und kostet Zeit.

Nach einer dann sehr traumatischen Geburt konnte ich meine Tochter nur schwer annehmen. Ich sah sie die erste Zeit als einen großen störfaktor. Sie versaute mein Leben.

Klingt hart? Ja und ich bereue es.

Denn es änderte sich was in mir. Ich entwickelte Gefühle für die kleine Maus, die so lieb und unschuldig auf meinen Arm schlafen konnte( war nicht oft der Fall). Und ich verliebte mich. So unsterblich wie nie zuvor.

Und das Leben fühlte sich aufeinmal voller an. Als hätte es mehr Sinn. Kurz danach wollten wir unser zweites Kind.

Unser Sohn wurde kein Jahr später geboren und da war es anders.


Ja, Freizeit ist wenig da.

Aber wir haben noch unsere Hobbys.

Mittlerweile andere – aber man verändert sich ja auch.


Mein Mann und ich machen es auch so – ich gehe arbeiten und er ist zu Hause Hausmann. Er hat dafür aber auch mehr Ruhe in sich.

Und mir wurde bewusst, eine gute Mutter sein heißt nicht zwangsweise zu Hause zu bleiben und die Kinder umsorgen zu können – eine gute Mutter zu sein kann auch heißen, alles dafür zu tun, dass es den Kindern an nichts fehlt.

Ich bin eine gute Mutter weil ich meinen Kindern finanzielle sorgen vom Leib halte und mein Mann ist ein guter Vater weil er sich direkt um sie kümmert.

Und wir können immer noch unsere Hobbys nachgehen, unsere Kinder machen sogar mit.

Sie interessieren sich auch schon dafür uns es ist sehr angenehm.


ABER weißt du noch was? Es ist kein muss Kinder zu bekommen.

Wenn man keine möchte, warum sich dazu zwingen?

Manchmal ist man auch eine gute Mutter, indem man einsieht dass eben die Mutterrolle gar nichts für einen ist, und man dem Baby das erst gar nicht „antut“.

Dazu gehört auch viel stärke.


Ich denke, ob nun Kind ja oder nein, solltest du erstmal für dich ohne deinen Partner klären. Das ist eines der Themen wo man keine Kompromisse eingehen kann.

Wenn man sich mit Gewalt zu Kindern zwingen muss, dann zieht man unschuldige Lebewesen mit rein. Die dafür nichts können und im schlimmsten Fall wirst nicht nur du, sondern auch die Kinder unglücklich.


Und wenn man sich eben gegen Kinder entscheidet, naja, dann musst du es deinem Mann sagen, so dass er eine Möglichkeit hat, seine Konsequenzen zu ziehen.

Bei dem Theme Kinder gibt es eben kein bisschen schwanger.


Ich hoffe für dich das beste :smile: Und für dich auch die richtige Entscheidung.

Ich für mich würde mich immer wieder so entscheiden!
 
G
Benutzer Gast
  • #25
Das Thema Kinder lebt wohl vom "Überraschungseffekt". Es ist für niemanden vorhersehbar, wie es tatsächlich werden wird. Man kann sich erhoffen, wünschen und vorstellen, wie das Leben mit Kind womöglich ist - wissen tut man es erst, wenn man ein Kind hat. Und dann kann es sein, dass Momente kommen, in denen man denkt: hätte ich doch bloß nicht...

Ich bin gerade zum ersten Mal schwanger und bei mir war auch der Gedanke immer wieder da: jetzt wird sich alles ändern. Unberechenbar ändern. Alles, was bis jetzt so schön war, viele partnerschaftliche Rituale, was wird nun daraus? Ich weiß es nicht :smile: Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass am Ende "alles gut werdenwird". Ich für mich habe ja erst mit Entsetzen festgestellt, dass sich bereits während der Schwangerschaft alles ändert - das, was sonst so meinen Alltag bestimmt hat: Sport, ein paar Drinks... - ist zum Größtenteil hinfällig, bzw. wurde durch Verträglicheres ersetzt. Und anfangs war das eher lästig, auch, dass der schön sportliche Körper plötzlich macht, was er will. Aber nun habe ich die Kontrolle abgegeben, nehme es wie es kommt, und da ich die Kleine nun in meinem Bauch spüre, fühlt sich alles richtig und schön an :smile:

Ich muss allerdings auch sagen, dass wir uns niemals "den" Zeitpunkt ausgesucht hätten. Wir haben irgendwann einfach mal die Verhütung weggelassen und mit "Rausziehen" verhütet. Und irgendwann dann ohne großes Rumgerede nicht mehr..ihr könnt das ja mal so probieren und wenn Du dann beim Sex merkst, dass sich absolute Panik breitmacht, dann würde ich das als untrügliches Zeichen werten, dass Du jetzt noch nicht bereit bist. Denn selbst bei mir, die sich ohne große Panik von der Verhütung verabschiedet hat, kam dann beim positiven Schwangerschaftstest erstmal so der Gedanke: oh-oh, jetzt wirds ernst - wolltest Du das wirklich so? Mittlerweile kann ich da echt drüber lachen - unsere Beziehung hat sich in den letzten paar Wochen auf ein komplett anderes Level gehievt und eine gemeinsame Zukunft mit der Kleinen zu planen, gefällt uns. Das Lastenfahrrad mit Kindersitz ist schon besorgt, im Kajak werden wir irgendwie eine Lösung finden und für jetzt hat der Schatz ein Tandem besorgt, damit die Schwangere nicht immer Vollgas treten muss...

..und jetzt lassen wir uns mal überraschen, wie es in ein paar Monaten wird, wenn der Zwerg dann mal da ist.

Was ich Dir damit sagen will: Deine Gedanken sind nachvollziehbar. Sie sind vielleicht stärker ausgeprägt als bei anderen, aber grundsätzlich nachvollziehbar. Das positive daran ist: Du würdest kein Kind bekommen, um in Deinem Leben eine Leere zu füllen - Du hast ein Leben und kannst Dir aus dieser komfortablen Situation heraus überlegen, ob Du bereit bist, es zu verändern.
 
S
Benutzer1144  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #26
Ich versteh dich auch. Ich versteh auch deine Gedanken.

Aber jetzt ehrlich mal, das geht so nicht. So wirst du nicht glücklich, wenn du jetzt schon versuchst zu schauen, wie du dein Leben das du jetzt führst, auch als Mama retten kannst. Wie du dir so viel von deiner persönlichen Freiheit erhalten kannst, wie es geht.

Das findet sich schon. Es ist jetzt großartig, so what? Es ist nicht großartig, weil du alles genau so machen kannst, wie du willst. Es ist großartig, weil du mit deinem Mann glücklich bist und weil du ein glücklicher Mensch bist. Mach dir nicht die Zukunft madig, indem du daran denkst, was du danach alles nicht mehr tun kannst. Ja, es wird anders. Na und? Es würde auch ohne Kinder mal wieder anders werden, vielleicht erst später, aber wer weiß das schon. :zwinker:

Überleg dir lieber, was du an diesen kleinen Zwergen hättest. Könnte es dir Spaß machen, mit einem kleinen Wurm durch den Wald zu stiefeln? Kannst du dir vorstellen, Schneckenhäuser zu sammeln? Würdest du einem Kind die Dinge zeigen und beibringen wollen, die dir Spaß machen?

Kinder sind großartig. Es ist nicht schlecht, dass du dir Gedanken darum machst, wie sie dein Leben verändern. Aber glaub den ganzen Mamas.. wenn der Zwerg da ist, ist dir ziemlich verdammt viel von dem, worum du dir jetzt einen Kopf machst, total und unglaublich egal. Zuerst, weil du eh nicht schläfst und weil die Hormone verrückt spielen.. und irgendwann, weil du drauf kommst, dass du den kleinen Knopf so unglaublich lieb hast. Und dass du willst, dass er Teil deines Lebens ist und du deshalb gern etwas langsamer voran gehst, damit er auch hinterher kommt. :zwinker:
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #27
Grundsätzlich ist alles momentan perfekt um mal mit "dem Üben" anzufangen. Es heißt immer, es gibt keinen idealen Augenblick für Kinder, aber verdammt, so wie es momentan ist, viel näher kann es nicht an ideal herankommen.
Nur weil ein Zeitpunkt objektiv betrachtet ideal ist, heißt das noch lange nicht, das man dann das machen sollte, was "logisch" ist.
PS: Wo Andere sich das Leben mit Kind in zu bunten Farben malen, da male ich ziemlich schwarz. Keine Hobbys mehr, kein Spaß mehr, keine Wochenendausflüge mit Zelt und Mountainbike, soziale Vereinsamung, nur noch Kinder auf dem Plan, Verlust der innigen Beziehung zu meinem geliebten Mann, nur Stress und vollgekackte Windeln....ich bin sonst ein großer Optimist, aber bei diesem Thema bin ich einfach....ich sagte es bereits...ein Schisser!
Ich denke, uns geht es tatsächlich ziemlich ähnlich.
Wir pflegen vermutlich einen recht ähnlichen Lebensstil - mein Leben besteht aus Dingen, die mir Spaß machen. Am Glücklichsten bin ich, wenn ich auf dem Rad sitze, ich fahre Ultralangdistanzrennen (so Sachen über 3000km) und reise dafür auch gerne durch die ganze Welt.
Das bedeutet natürlich auch, das ich viel trainiere, viele andere Sportarten mache.

Wenn ich daran denke, jetzt ein Kind zu bekommen, denke ich ausschließlich an die Sachen, die ich nicht mehr machen kann. Ich kann nur noch trainieren, wenn mein Mann beim Kind bleibt oder ich einen Babysitter habe. Und dann werde ich vermutlich kaum Energie dazu haben wenn die Nacht wieder kurz war.
Ich kann eigentlich keines meiner Hobbies noch ausüben ohne große Einbußen zu machen. Und vermutlich schon gar nicht ein paar Stündchen mit einem guten Buch in der Hängematte liegen und ein Bier trinken.

Ich denke nicht daran, mit dem Kind durch den Wald zu streifen und Schneckenhäuser zu sammeln, oder wie toll es doch ist das Kinder so neugierig sind, oder wie stark die Liebe doch sein wird.
Denn eines darf man nicht vergessen: auch dieses Gefühl ist hormonell bedingt, man ist im Tiefsten auch ein "Sklave" der eigenen Biochemie. Und das macht mir Angst: eine Schwangerschaft soll plötzlich all diese negativen Gefühle über Bord werfen und dann ist auf jeden Fall alles gaaaanz toll, wenn das Kind erst mal da ist? Darauf würde ich mich nie im Leben verlassen wollen.

Mein Mann ist da auch der pragmatischere von uns Beiden - wenn ich Bedenken aufzähle, hat er praktische Lösungen dafür. Du willst weiterhin Alles mit dem Fahrrad machen? Prima, dann kaufen wir ein Bullit. Du willst am Wochenende Rennradtouren machen? Prima, dann besorge ich mir einen Anhänger für mein Rennrad und du fährst vorneweg (in der Konstellation sehe ich tatsächlich öfter Paare unterwegs). Du willst Rennen fahren? Dann nehme ich mir in der Zeit eben Urlaub und wir fahren mit dem Wohnmobil hinterher. Du willst Zeit um zu lesen und Reiten zu gehen? Dann werden wir eben ein Au Pair haben, das dir diese Zeiten ermöglicht. Du hast Angst, nicht genug Zeit für den Haushalt zu haben? Dann kommt die Putzfrau eben ein mal öfter.
Und so weiter, und so fort.
Prinzipiell ist das fantastisch, denn er hat mit fast Allem was er sagt durchaus Recht. Wenn man will, kriegt man das hin.

Aber so lange ich fast nichts positives damit verbinde, Kinder zu haben, werde ich auch keine bekommen. Das ist den Kindern - und mir! - gegenüber nicht fair.
An dem Tag, an dem ich sage "ach, das wäre doch ganz schön jetzt hier mit Klein-rowan lang zu spazieren - dafür würde ich gerne auf's Mountainbike verzichten", schmeiß' ich die Kondome in den Müll.

Das ist jetzt für euch vermutlich keine sinnvolle Option, aber meine persönliche Reise in Richtung "Familie" fing vor sechs Monaten mit einem Hund an. Unsere Hündin ist jetzt bei Allem, was ich mache, diejenige die den Takt angibt. Ich lasse sie ungern viele Stunden alleine, also plane ich meine Aktivitäten entsprechend. Und nehme sie zu Dingen mit, bei denen ich nicht dachte das der Hund da so einfach mit kann. Mein Kerl schmiedet immer Pläne, wie wir sie auf lange Radreisen mitnehmen können.
Und so blöd das auch klingt, ich empfinde eine solche Zuneigung zu ihr, das mir das meistens nichts ausmacht. Sie bringt mir bei, Aktivitäten einfach mal anders zu machen und sie trotzdem toll zu finden. Ein Schritt in die richtige Richtung.

Und letztendlich wäre es für mich, glaube ich, auch kein Problem, kinderlos zu bleiben. Das Leben bietet so viel - auch ohne Kinder. Mir wird so schnell nicht langweilig und ich kann mir gut vorstellen, mein Leben meinen eigenen Interessen zu widmen und nicht denen einer anderen Person.
Denn eins muss dir klar sein: Mutter zu sein bedeutet, immer und grundsätzlich deine Interessen hintenan zu stellen. Und: du kannst, ohne es vorher zu organisieren, nichts mehr alleine unternehmen. Und das für eine sehr lange Zeit.
 
S
Benutzer1144  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #28
Denn eines darf man nicht vergessen: auch dieses Gefühl ist hormonell bedingt, man ist im Tiefsten auch ein "Sklave" der eigenen Biochemie. Und das macht mir Angst: eine Schwangerschaft soll plötzlich all diese negativen Gefühle über Bord werfen und dann ist auf jeden Fall alles gaaaanz toll, wenn das Kind erst mal da ist? Darauf würde ich mich nie im Leben verlassen wollen.

Haha.. ne. Also jain. Ich glaub diese Hormone sind ziemlich gut auf das abgestimmt, was dieses Schwanger-Baby-Gedöns so mit sich bringt. Ist wahrscheinlich manchmal auch nötig, sonst gäbs mehr ausgesetze Babys. (Sorry, muss ich das als Spaß markieren?)
Was ich sagen will, doch doch, du kannst dich auf die Hormone verlassen. Musst du aber gar nicht und kann man dir im Vorhinein sowieso nicht einreden. Konnte man mir auch nicht und wahrscheinlich auch sonst keinem. :zwinker:
Aber worauf du dich vielleicht verlässt, dass es dein Kind ist. Das wird schon zu dir passen, da sind deine Gene drin. Wahrscheinlich wirds ein kleiner Wildfang, der dein Leben herumwirbelt und der genau die Energie und den Witz und den Spaß an Bewegung und Freiheit mitbringt, den du brauchst. Oder der dich runterbringt und dich umarmt und mit dir faule Sonntagvormittage macht, wenn du sie brauchst. Wurscht wie, es wird dein Kind und es wird für euch so passen. :zwinker:

Unsere Hündin ist jetzt bei Allem, was ich mache, diejenige die den Takt angibt. Ich lasse sie ungern viele Stunden alleine, also plane ich meine Aktivitäten entsprechend. Und nehme sie zu Dingen mit, bei denen ich nicht dachte das der Hund da so einfach mit kann. [...]
Und so blöd das auch klingt, ich empfinde eine solche Zuneigung zu ihr, das mir das meistens nichts ausmacht.

Siehst du, und deshalb mach ich mir auch garkeine Sorgen um dich. :zwinker:
 
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