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Gast
- #1
Hallo Forum. Ich weiß nicht wo ich anfangen soll, aber ich kämpfe schon seit langer Zeit mit etwas in mir, das mit meinem Vater zu tun hat. Es wird leider etwas viel, hoffe ihr habt genug Geduld.
Vielleicht sollte ich mal von vorne anfangen:
Als kleines Kind habe ich meine Eltern kaum gesehen, mein Vater hat schon ewig eine eigene Pizzeria in der Stadt in der wir leben und meine Mutter hat dort auch lange gearbeitet. Ich und mein Bruder waren eigentlich die meiste Zeit entweder bei den Großeltern oder daheim, während sie auf uns aufpassen. Schon seit ich im Kindergarten war, habe ich ständig Nintendo gespielt und tu es heute immer noch, es ist einfach ein Riesenteil meines Lebens. Ich habe auch nicht sehr viel Kontakt mit anderen Menschen, da ich es gewohnt war, eher allein zu sein, oder mit den wenigen Freunden, die ich hatte / habe.
Wir sind zwar oft nach Italien gefahren, da wir dort Verwandte haben und es war auch sehr schön (auch wenn ich fast nie etwas verstanden habe, da mir italienisch nie beigebracht wurde bis auf ein paar wichtige Wörter), aber ansonsten haben wir nur sehr selten was zusammen unternommen. Uns wurde auch nie irgendwas beigebracht, das man fürs Leben braucht, z.B. kochen, Wäsche, aufräumen, finanzielle Sachen, alles wurde uns immer abgenommen, vor allem mir. Ich wurde zu einem Nichtsnutz erzogen und habe erst viel zu spät bemerkt, dass das der Fall war. Ich habe mich halt immer in meine Spiele-/Onlinewelt verzogen und habe zumindest dort einige Sachen gelernt.
Jedenfalls, je älter ich wurde, umso mehr habe ich gemerkt, dass meine Eltern immer öfter streiten. Ich wusste aber nie warum, schließlich waren die 2 immer gemeinsam arbeiten und wir bekamen kaum etwas mit. Mein Vater fing auch immer mehr an, mich und meinen Bruder zu schimpfen, mich vor allem wegen meiner vielen Zeit, die ich mit Spielen verbringe. Irgendwann stelle sich heraus, dass mein Vater vor Gericht musste, da er eine Minderjährige sexuell bedrängt hat. Gleichzeitig kam auch ans Licht, dass er ein Kind mit der Putzfrau gezeugt hat, während (!) er verheiratet war und auch mit einigen anderen Minderjährigen Sex hatte, und das sogar mit Freunden von ihm. Alle wussten davon, nur seine Familie nicht, und das jahrelang. Mein Bruder erwischte ihn sogar einmal mit 2 Mädchen in der Pizzeria und warf die beiden dann raus und schrie meinen Vater an. Dieser hat sich nur auf den Boden geworfen und gebettelt, dass er nichts der Mutter sagen solle.
Meine Mutter wollte dann wegziehen und hat mich mitgenommen. Ich habe den Kontakt komplett abgebrochen mit ihm. Das ging dann für einige Jahre so. Doch dann, kurz nachdem ich mit der Schule fertig war, fiel ich in ein Depressionsloch, in dem ich selbst heute noch ein wenig hänge. Ich fing an, zu einer Therapeutin zu gehen und diese empfiehlte mir, in eine Klinik zu gehen. Alles geschah auf freiwilliger Basis. Die Zeit dort war wirklich schön! Doch dann, eines Tages, saß ich dort einfach auf einer Couch herum und dachte mir nichts besonderes, als auf einmal eine der Schwestern zu mir kommt und mir sagt, ich hätte Besuch. Ich konnte meinen Augen nicht trauen... es waren mein Vater und ein Cousin aus Italien! Etwas unsicher ging ich zu ihnen und mein Vater brach in Tränen aus. Ich hatte das Gefühl, ihn umarmen zu müssen, aber habe mich geweigert. Er hat mich dann mit dem Auto mitgenommen und mir einiges erzählt, dass er das alles nur getan hat, weil meine Mutter keinen Sex wollte, dass er nicht versteht, wieso ich in so einer Einrichtung bin und dass ich bei ihm arbeiten anfangen könnte.
Als meine Therapie vorbei war, habe ich das auch sofort gemacht. Ich habe ihn zwar gehasst, aber ich dachte, vielleicht könnte das ein schöner Neuanfang sein.
Um's kurz zu machen: Es fing schön an, aber endete damit, dass ich irgendwann einfach nicht mehr gekommen bin, da es der reine Psychoterror war, dort zu arbeiten. Für jede Kleinigkeit wurde man angeschnauzt, angeschrien und behandelt, als wäre man der größte Depp den es überhaupt gibt. Das war zwar nicht immer so, es gab auch viele schöne Tage, aber irgendwann gewann das einfach Überhand. Zudem gab er mir den Lohn auch immer erst 1-2 Monate später und im Laufe der Zeit staute sich das in einem ziemlichen Schuldenberg.
Und ja, so kam der 2. Kontaktabbruch zustande. Ich lernte aber während der Arbeit dort auch meinen Halbbruder kennen (der, der mit der damaligen Putzfrau gezeugt wurde) und ich verstand mich wirklich perfekt mit ihm. Er ist zu meinem Vater gezogen und so hatten wir dann auch weiterhin noch Kontakt. Mein richtiger Bruder und der vorher erwähnte Cousin wohnten auch noch bei ihm. Doch bei beiden hielt das nicht auf Dauer, da es genau das selbe wie bei mir war. Mein Vater ist einfach zu streitsüchtig und deshalb ist mein Bruder bald in eine eigene Wohnung gezogen, mein Cousin ebenso. Nur der Halbbruder blieb bei ihm, da er noch minderjährig war. Er wurde, obwohl er noch zur Schule ging, gezwungen, jeden Tag in der Pizzeria zu helfen und so hatte er fast nie Zeit für irgendwas. Und ja, auch er wurde ständig psychisch fertig gemacht vom Vater. Er sagte ständig zu mir, ob ich mich nicht wieder mit dem Vater vertragen könne und vielleicht doch wieder dort arbeite, weil es dann auch für meinen Halbbruder viel erträglicher wäre, wenn ich da wäre.
Und so fing es wieder von vorne an, ich kam zu meinem Vater herein, habe mich mit ihm versöhnt, habe dort wieder arbeiten angefangen, aber diesmal nur am Wochenende. Es war sehr toll am Anfang, aber irgendwann ging es wieder los mit den ständigen Beschimpfungen. Dazu muss man auch sagen, dass er ständig Arbeitermangel hatte, da er zu fast allen Mitarbeitern so ist. Das Ganze hielt dann auch nicht lange, und ich habe mich erneut vom Acker gemacht.
Das wiederholte sich dann nochmal nach einiger Zeit, wobei es diesmal zum 1. Mal zu handgreiflichen Aktionen kam. An einem Tag wo die Stimmung schon wieder sehr angeheizt war, reichte ein blöder Spruch von ihm aus. Ich hatte da gerade einen Stift in der Hand und warf ihn vor Wut quer durchs Zimmer. Daraufhin stürmte er auf mich zu, packte mich am Hals und zerrte mich nach hinten ins Lager und drohte, mich zu schlagen. Daraufhin tat ich das selbe und ein Mitarbeiter ging dazwischen, schob meinen Vater weg von mir woraufhin dieser anfing zu weinen. Ich hab dann versucht, normal weiter zu arbeiten. Nach diesem Tag habe ich mich dann zum 3. Mal verabschiedet und hatte eigentlich vor, nie wieder dorthin zurück zu gehen.
Ich hatte sowieso geplant, demnächst in eine weit entfernte Stadt zu ziehen und hab das dann auch sofort in die Tat umgesetzt. Mein Vater fand diese Idee immer dämlich. Dort habe ich eine Ausbildung begonnen. Er hat mir zu dem Zeitpunkt immer noch Geld geschuldet wegen dem vielen nicht bezahlten Lohn, welchen ich immer über meinen Bruder bekommen habe. Irgendwann dachte ich mir dann aber auch wieder "wieso muss das immer über meinen Bruder gehen? Ich könnte auch einfach selber reingehen und mir die Schulden holen. Ich muss ja nicht gleich wieder dort arbeiten, einfach nur reinschauen und hallo sagen". Und ja, da ich sowieso am Wochenende immer zurück nach Hause fuhr, habe ich das dann hin und wieder getan. Wir hatten ein recht neutrales Verhältnis.
Im 2. Ausbildungsjahr dann hatte ich aus mehreren Gründen die Motivation für die Ausbildung verloren und wollte es nicht mehr durchziehen, da es mir einfach überhaupt keinen Spaß mehr machte. Da einer der Mitarbeiter der Pizzeria gekündigt hatte, und ich sowieso wieder nach hause wollte und noch dazu Geld brauchte, habe ich mich widerwillig dazu entschieden, nochmal beim Vater anzufangen. Ich wusste von Anfang an, dass ich das bereuen werde. Ich ging daher schon von Anfang mit einer Mentalität rein von "das wird sowieso wieder irgendwann eskalieren, versuch einfach bis dahin so viel Geld wie möglich zu machen und dir nix anmerken zu lassen". Ich habe mich daher mit meinem Vater darauf geeinigt, dass ich nur noch liefern würde, da ich so nicht so viel mit ihm zusammen arbeiten müsse. Hat aber leider auch nicht viel geholfen.
Das ganze Muster hat sich wiederholt, es war anfangs toll und er war supernett, doch mit der Zeit ging wieder der Streit los. Doch diesmal endete das ganze auf ziemlich brutale Art... wie bereits beim dritten Mal kam wieder irgendein dummer Spruch von ihm, ich habe sehr genervt reagiert und plötzlich fingen wir beide an, uns anzuschreien. Er ging erneut auf mich los, packte mich am Hals und drückte mich ins Eck. Da ich sowieso schon eine "leck mich am Arsch" Einstellung entwickelt habe, habe ich mich dieses Mal nicht zurückgehalten, mich gewehrt und ihn mehrmals ins Gesicht geschlagen. Er hatte eine ziemlich heftige Platzwunde am Auge und ich Blutspritzer am ganzen Körper und Würgeflecken am Hals. Ich hatte zu dem Zeitpunkt richtige Mordlust, so krank sich das auch anhört. Wie würdet ihr bei so einem Psychoterror reagieren und wenn man einfach das ganze Leben lang kein bisschen Zuwendung und Unterstützung vom eigenen Vater erfährt? Und zudem wenn er euch auch noch mehrmals mit Gewalt droht? Für mich war er zu diesem Zeitpunkt, wie auch schon oft davor, gar kein wirklicher Vater mehr. Ich habe ihn nur noch als den "Arschloch Chef" gesehen.
Das Ganze war jetz 3 Monate her und ich weiß einfach nicht weiter. Auf der einen Seite will ich einfach nie wieder etwas mit ihm zu tun haben, da, egal wie oft ich es versuche, es immer im Streit endet. Auf der anderen Seite ist halt immer noch die Hoffnung, dass sich das Ganze irgendwann mal "normalisiert", aber selbst dann würde er sowieso nur wieder mich zu irgendwas drängen wollen und alles schlecht redet, was ich mache. Sein Leben lang wollte er seine 3 Kinder nur immer als Mitarbeiter haben, fast so, als könne er uns nur respektieren, wenn wir bei ihm arbeiten. Aber selbst das passt ihm dann nicht. Noch dazu versucht er mir immer wieder, Frauentipps zu geben, obwohl er selber über Jahre hinweg seine Frau (also meine Mutter) betrogen und belogen hat. Er ist richtig stolz darauf, dass er während seiner Ehe so viele junge Frauen rumgekriegt hat und bereut es kein bisschen. Und das widert mich einfach an. So an sich ist er ja ein ganz lustiger Mensch, aber mit so vielen Fehlern, die er gemacht hat, will ich einfach nichts mehr mit ihm zu tun haben. Und trotzdem habe ich aus irgendeinem Grund ein schlechtes Gewissen...
Vielleicht sollte ich mal von vorne anfangen:
Als kleines Kind habe ich meine Eltern kaum gesehen, mein Vater hat schon ewig eine eigene Pizzeria in der Stadt in der wir leben und meine Mutter hat dort auch lange gearbeitet. Ich und mein Bruder waren eigentlich die meiste Zeit entweder bei den Großeltern oder daheim, während sie auf uns aufpassen. Schon seit ich im Kindergarten war, habe ich ständig Nintendo gespielt und tu es heute immer noch, es ist einfach ein Riesenteil meines Lebens. Ich habe auch nicht sehr viel Kontakt mit anderen Menschen, da ich es gewohnt war, eher allein zu sein, oder mit den wenigen Freunden, die ich hatte / habe.
Wir sind zwar oft nach Italien gefahren, da wir dort Verwandte haben und es war auch sehr schön (auch wenn ich fast nie etwas verstanden habe, da mir italienisch nie beigebracht wurde bis auf ein paar wichtige Wörter), aber ansonsten haben wir nur sehr selten was zusammen unternommen. Uns wurde auch nie irgendwas beigebracht, das man fürs Leben braucht, z.B. kochen, Wäsche, aufräumen, finanzielle Sachen, alles wurde uns immer abgenommen, vor allem mir. Ich wurde zu einem Nichtsnutz erzogen und habe erst viel zu spät bemerkt, dass das der Fall war. Ich habe mich halt immer in meine Spiele-/Onlinewelt verzogen und habe zumindest dort einige Sachen gelernt.
Jedenfalls, je älter ich wurde, umso mehr habe ich gemerkt, dass meine Eltern immer öfter streiten. Ich wusste aber nie warum, schließlich waren die 2 immer gemeinsam arbeiten und wir bekamen kaum etwas mit. Mein Vater fing auch immer mehr an, mich und meinen Bruder zu schimpfen, mich vor allem wegen meiner vielen Zeit, die ich mit Spielen verbringe. Irgendwann stelle sich heraus, dass mein Vater vor Gericht musste, da er eine Minderjährige sexuell bedrängt hat. Gleichzeitig kam auch ans Licht, dass er ein Kind mit der Putzfrau gezeugt hat, während (!) er verheiratet war und auch mit einigen anderen Minderjährigen Sex hatte, und das sogar mit Freunden von ihm. Alle wussten davon, nur seine Familie nicht, und das jahrelang. Mein Bruder erwischte ihn sogar einmal mit 2 Mädchen in der Pizzeria und warf die beiden dann raus und schrie meinen Vater an. Dieser hat sich nur auf den Boden geworfen und gebettelt, dass er nichts der Mutter sagen solle.
Meine Mutter wollte dann wegziehen und hat mich mitgenommen. Ich habe den Kontakt komplett abgebrochen mit ihm. Das ging dann für einige Jahre so. Doch dann, kurz nachdem ich mit der Schule fertig war, fiel ich in ein Depressionsloch, in dem ich selbst heute noch ein wenig hänge. Ich fing an, zu einer Therapeutin zu gehen und diese empfiehlte mir, in eine Klinik zu gehen. Alles geschah auf freiwilliger Basis. Die Zeit dort war wirklich schön! Doch dann, eines Tages, saß ich dort einfach auf einer Couch herum und dachte mir nichts besonderes, als auf einmal eine der Schwestern zu mir kommt und mir sagt, ich hätte Besuch. Ich konnte meinen Augen nicht trauen... es waren mein Vater und ein Cousin aus Italien! Etwas unsicher ging ich zu ihnen und mein Vater brach in Tränen aus. Ich hatte das Gefühl, ihn umarmen zu müssen, aber habe mich geweigert. Er hat mich dann mit dem Auto mitgenommen und mir einiges erzählt, dass er das alles nur getan hat, weil meine Mutter keinen Sex wollte, dass er nicht versteht, wieso ich in so einer Einrichtung bin und dass ich bei ihm arbeiten anfangen könnte.
Als meine Therapie vorbei war, habe ich das auch sofort gemacht. Ich habe ihn zwar gehasst, aber ich dachte, vielleicht könnte das ein schöner Neuanfang sein.
Um's kurz zu machen: Es fing schön an, aber endete damit, dass ich irgendwann einfach nicht mehr gekommen bin, da es der reine Psychoterror war, dort zu arbeiten. Für jede Kleinigkeit wurde man angeschnauzt, angeschrien und behandelt, als wäre man der größte Depp den es überhaupt gibt. Das war zwar nicht immer so, es gab auch viele schöne Tage, aber irgendwann gewann das einfach Überhand. Zudem gab er mir den Lohn auch immer erst 1-2 Monate später und im Laufe der Zeit staute sich das in einem ziemlichen Schuldenberg.
Und ja, so kam der 2. Kontaktabbruch zustande. Ich lernte aber während der Arbeit dort auch meinen Halbbruder kennen (der, der mit der damaligen Putzfrau gezeugt wurde) und ich verstand mich wirklich perfekt mit ihm. Er ist zu meinem Vater gezogen und so hatten wir dann auch weiterhin noch Kontakt. Mein richtiger Bruder und der vorher erwähnte Cousin wohnten auch noch bei ihm. Doch bei beiden hielt das nicht auf Dauer, da es genau das selbe wie bei mir war. Mein Vater ist einfach zu streitsüchtig und deshalb ist mein Bruder bald in eine eigene Wohnung gezogen, mein Cousin ebenso. Nur der Halbbruder blieb bei ihm, da er noch minderjährig war. Er wurde, obwohl er noch zur Schule ging, gezwungen, jeden Tag in der Pizzeria zu helfen und so hatte er fast nie Zeit für irgendwas. Und ja, auch er wurde ständig psychisch fertig gemacht vom Vater. Er sagte ständig zu mir, ob ich mich nicht wieder mit dem Vater vertragen könne und vielleicht doch wieder dort arbeite, weil es dann auch für meinen Halbbruder viel erträglicher wäre, wenn ich da wäre.
Und so fing es wieder von vorne an, ich kam zu meinem Vater herein, habe mich mit ihm versöhnt, habe dort wieder arbeiten angefangen, aber diesmal nur am Wochenende. Es war sehr toll am Anfang, aber irgendwann ging es wieder los mit den ständigen Beschimpfungen. Dazu muss man auch sagen, dass er ständig Arbeitermangel hatte, da er zu fast allen Mitarbeitern so ist. Das Ganze hielt dann auch nicht lange, und ich habe mich erneut vom Acker gemacht.
Das wiederholte sich dann nochmal nach einiger Zeit, wobei es diesmal zum 1. Mal zu handgreiflichen Aktionen kam. An einem Tag wo die Stimmung schon wieder sehr angeheizt war, reichte ein blöder Spruch von ihm aus. Ich hatte da gerade einen Stift in der Hand und warf ihn vor Wut quer durchs Zimmer. Daraufhin stürmte er auf mich zu, packte mich am Hals und zerrte mich nach hinten ins Lager und drohte, mich zu schlagen. Daraufhin tat ich das selbe und ein Mitarbeiter ging dazwischen, schob meinen Vater weg von mir woraufhin dieser anfing zu weinen. Ich hab dann versucht, normal weiter zu arbeiten. Nach diesem Tag habe ich mich dann zum 3. Mal verabschiedet und hatte eigentlich vor, nie wieder dorthin zurück zu gehen.
Ich hatte sowieso geplant, demnächst in eine weit entfernte Stadt zu ziehen und hab das dann auch sofort in die Tat umgesetzt. Mein Vater fand diese Idee immer dämlich. Dort habe ich eine Ausbildung begonnen. Er hat mir zu dem Zeitpunkt immer noch Geld geschuldet wegen dem vielen nicht bezahlten Lohn, welchen ich immer über meinen Bruder bekommen habe. Irgendwann dachte ich mir dann aber auch wieder "wieso muss das immer über meinen Bruder gehen? Ich könnte auch einfach selber reingehen und mir die Schulden holen. Ich muss ja nicht gleich wieder dort arbeiten, einfach nur reinschauen und hallo sagen". Und ja, da ich sowieso am Wochenende immer zurück nach Hause fuhr, habe ich das dann hin und wieder getan. Wir hatten ein recht neutrales Verhältnis.
Im 2. Ausbildungsjahr dann hatte ich aus mehreren Gründen die Motivation für die Ausbildung verloren und wollte es nicht mehr durchziehen, da es mir einfach überhaupt keinen Spaß mehr machte. Da einer der Mitarbeiter der Pizzeria gekündigt hatte, und ich sowieso wieder nach hause wollte und noch dazu Geld brauchte, habe ich mich widerwillig dazu entschieden, nochmal beim Vater anzufangen. Ich wusste von Anfang an, dass ich das bereuen werde. Ich ging daher schon von Anfang mit einer Mentalität rein von "das wird sowieso wieder irgendwann eskalieren, versuch einfach bis dahin so viel Geld wie möglich zu machen und dir nix anmerken zu lassen". Ich habe mich daher mit meinem Vater darauf geeinigt, dass ich nur noch liefern würde, da ich so nicht so viel mit ihm zusammen arbeiten müsse. Hat aber leider auch nicht viel geholfen.
Das ganze Muster hat sich wiederholt, es war anfangs toll und er war supernett, doch mit der Zeit ging wieder der Streit los. Doch diesmal endete das ganze auf ziemlich brutale Art... wie bereits beim dritten Mal kam wieder irgendein dummer Spruch von ihm, ich habe sehr genervt reagiert und plötzlich fingen wir beide an, uns anzuschreien. Er ging erneut auf mich los, packte mich am Hals und drückte mich ins Eck. Da ich sowieso schon eine "leck mich am Arsch" Einstellung entwickelt habe, habe ich mich dieses Mal nicht zurückgehalten, mich gewehrt und ihn mehrmals ins Gesicht geschlagen. Er hatte eine ziemlich heftige Platzwunde am Auge und ich Blutspritzer am ganzen Körper und Würgeflecken am Hals. Ich hatte zu dem Zeitpunkt richtige Mordlust, so krank sich das auch anhört. Wie würdet ihr bei so einem Psychoterror reagieren und wenn man einfach das ganze Leben lang kein bisschen Zuwendung und Unterstützung vom eigenen Vater erfährt? Und zudem wenn er euch auch noch mehrmals mit Gewalt droht? Für mich war er zu diesem Zeitpunkt, wie auch schon oft davor, gar kein wirklicher Vater mehr. Ich habe ihn nur noch als den "Arschloch Chef" gesehen.
Das Ganze war jetz 3 Monate her und ich weiß einfach nicht weiter. Auf der einen Seite will ich einfach nie wieder etwas mit ihm zu tun haben, da, egal wie oft ich es versuche, es immer im Streit endet. Auf der anderen Seite ist halt immer noch die Hoffnung, dass sich das Ganze irgendwann mal "normalisiert", aber selbst dann würde er sowieso nur wieder mich zu irgendwas drängen wollen und alles schlecht redet, was ich mache. Sein Leben lang wollte er seine 3 Kinder nur immer als Mitarbeiter haben, fast so, als könne er uns nur respektieren, wenn wir bei ihm arbeiten. Aber selbst das passt ihm dann nicht. Noch dazu versucht er mir immer wieder, Frauentipps zu geben, obwohl er selber über Jahre hinweg seine Frau (also meine Mutter) betrogen und belogen hat. Er ist richtig stolz darauf, dass er während seiner Ehe so viele junge Frauen rumgekriegt hat und bereut es kein bisschen. Und das widert mich einfach an. So an sich ist er ja ein ganz lustiger Mensch, aber mit so vielen Fehlern, die er gemacht hat, will ich einfach nichts mehr mit ihm zu tun haben. Und trotzdem habe ich aus irgendeinem Grund ein schlechtes Gewissen...