• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Schwindel, mein ständiger Begleiter

Love96
Benutzer130936  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo,

ich weiß zu diesem Thema überhaupt nicht mehr was tun und hab mir hier Tipps erhofft, da ihr sonst immer sehr liebe und verständnisvolle Tipps habt. Ich glaube der Beitrag wird etwas länger, damit ich das ganze so verständlich wie möglich machen kann, entschuldigt bitte.

Es ist so, dass ich vor mittlerweile 1einhalb Jahren in meiner vorigen Schule, 5 Jahre lang gemobbt wurde. Ich war ruhig und schüchtern, habe mich ausnützen lassen und war somit ein leichtes Ziel für die anderen Mädchen dort (reine Mädchenklasse). Sie haben mich ausgegrenzt, bei Gruppenarbeiten war ich alleine und sie haben über mich gelästert. Die ersten 2 Jahre verbrachte ich die Pausen auf dem Klo aus Angst wieder alleine dazusitzen und mir ihre Lästereien anhören zu können. Ich ging auch zu einer Psychologin und hab mich dann im 3. Jahr endlich getraut etwas zu sagen. Es hat aber nur kurz aufgehört und ging dann so weiter. Ende der 3. Klasse bin ich aus lauter psychischem Stress in Ohnmacht gefallen und war 1 Minute lang bewusstlos. 1 Jahr später genau das gleiche wieder in der Schule und da fing dann der Schwindel an. Jeden Tag war mir nur in der Schule schwindlig. Der Schwindel war so stark, dass ich immer Panik hatte umzukippen. Ich ließ mich körperlich komplett abchecken (EKG, EEG, Ohren, Wirbelsäule, Zähne, Blutabnahme, einfach alles,...) Es kam nichts dabei heraus und alle meinten es sei psychisch. Während der Maturazeit fing der Schwindel an auch außerhalb zu sein, egal ob ich sitz, stand oder ging, er war immer da. Als ich die Matura beendet hatte hoffte ich, dass er endlich aufhörte, da ich ja nicht mehr diese Schule besuchen würde und mich in den Sommerferien auskurieren konnte. Doch Fehlanzeige.

Wie in vielen Beiträgen beschrieben, hat mir meine frühere beste Freundin 1 Tag nach der Matura mehr oder weniger die Freundschaft beendet und mir eine Freundschaft zu ihren Bedingungen gestellt. Ich ließ mich darauf ein, dass wir 1 Mal die Woche telefonierten und uns 2 Mal im Monat trafen, nicht mehr und nicht weniger. Sie gab mir auch immer richtig dass Gefühl dass ich eben nicht mehr ihre beste Freundin war. Naja nach 3 Monaten hat sie mir die Freundschaft per SMS beendet. Das brachte mich wieder in ein psychisches Tief, zumal ich alles für sie getan hatte, wirklich alles. Ich hatte ihr immer alles verziehen, immer um unsere Freundschaft gekämpft. 2 Monate später starb ihre Mutter an Brustkrebs. Ich war komplett fertig, als ich die Traueranzeige in der Zeitung gesehen habe, da ich sie sehr gern hatte. Meiner früheren besten Freundin schrieb ich eine Beileidskarte, wo sie dann sogar mal nett darauf reagierte. Ich bat ihr auch an für sie da zu sein, wenn sie mich brauchte, doch daraufhin wurde sie wieder gemein und schrieb mir, dass es sie nicht interessiert und es ihr mittlerweile sogar egal wäre wenn ich sterben würde. (Wäre jetzt zu lang alles aufzuzählen, spielt jetzt auch nicht so eine große Rolle). Naja, auch wenn ich sie mittlerweile fast losgelassen habe, hab ich es halt noch nicht 100ig und dieser Punkt, dass ich nicht weiß wieso sie nach allem was ich getan habe wirklich so biestig war, zerrt immer noch sehr an mir. Hin und wieder vermisse ich sie auch, weil ich mir wieder jemanden wünsche der so für mich da ist, was mich zu meinem nächsten Punkt bringt.

Meine Freunde. Ich habe 3 Freunde, für die ich wirklich alles tun würde, aber leider sie nicht für mich. Sie waren in der ganzen Zeit nicht wirklich für mich da, verstanden nicht wieso ich an meiner früheren besten Freundin hing und verstehen bis heute nicht wie sehr mich der Schwindel belastet. Mittlerweile komme ich alleine zwar besser klar aber es gibt halt doch Momente wo ich jemanden brauche der mich in den Arm nimmt. In der ganzen Zeit, wo meine Freunde nicht für mich da waren, war es meine Katze. Sie merkte immer wenn es mir schlecht ging, kam zu mir, setzte sich auf meinen Schoß, legte ihren Kopf in meine Halskuhle und schnurrte. Sie hat mich immer getröstet und war sowas wie mein bester Freund. Leider ist auch sie vor einiger Zeit ganz plötzlich verstorben, was mich psychisch auch sehr belastet hat da es niemanden mehr gab.

Naja und jetzt zur Gegenwart: Seit fast 1einhalb Jahren habe ich ein tolles Studium zur Ergotherapeutin, meinem absoluten Traumjob, habe eine superliebe Klasse und auch tolle Professoren. Nur ist der Schwindel leider immer noch nicht weg. Er ist größtenteils immer noch im Studium, wenn wir in einer Klasse sitzen und vor allem bei Frontalunterricht. Wenn wir in einem Hörsaal sind ist er komplett weg. Auch außerhalb ist er meistens da, mal weniger, mal mehr. Der einzige Ort wo er fast nie ist, ist daheim bei mir. Sonst ist er sowohl bei Treffen mit Freunden als auch wenn ich mal spazieren gehe oder eben in der Klasse sitze. In den Sommerferien war er die meiste Zeit weg, aber sobald das Studium wieder anfing, war er wieder da. Zurzeit ist er vermehrt da, was ich aber denke, dass deswegen ist weil wir zurzeit dauerhaft von 9 bis halb 7, 7 Studium haben und dann noch auf Prüfungen lernen müssen.

Ich weiß nicht mehr was ich tun soll, ich habe auch schon einmal eine Psychotherapie angefangen, aber die Krankenkasse hat irgendwann aufgehört zu bezahlen, weil sie nur bis zu einem gewissen Betrag zahlt und wir können es uns nicht leisten. Ich habe Meditation probiert, bewusste Atemübungen, körperlich noch einmal alles durchchecken lassen, aber nichts hilft mehr und ich bin echt verzweifelt. Ich liebe mein Studium und gehe jeden Tag so gerne hin, aber der Schwindel ist immer da und wird im Studium schlimmer, wodurch ich mich sehr konzentrieren muss aufzupassen.

Vielen Dank, wenn du dir diesen ewig langen Text durchgelesen hast und ich würde mich sehr freuen wenn du einen Tipp hast :smile:

Liebe Grüße
Love96
 
Zuletzt bearbeitet:
Bordnaboen
Benutzer165578  Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Welchen Schwindel hast du denn?
Falls ein Arzt die Art (noch) nicht diagnostiziert hat bzw. du es nicht weißt, kannst du vielleicht beschreiben, wie es sich anfühlt.
Fühlt es sich immer gleich an? Wie lange dauert eine Phase?
Wurdest du schon mal mit Hilfe einer Frenzelbrille untersucht? Das ist eine innen beleuchtete Brille mit ganz dicken Gläsern.

Auch außerhalb ist er meistens da, mal weniger, mal mehr. Der einzige Ort wo er fast nie ist, ist daheim bei mir.
Gibt es immer wiederkehrende Situationen, in denen er "außerhalb" auftritt? Wie ist es, wenn du aus dem Bett steigst oder vom Stuhl aufstehst?
 
Zuletzt bearbeitet:
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #3
Lass dich unbedingt nochmal richtig durchchecken, auch von anderen Ärzten als damals. Wurde dein Kopf untersucht?
Hast du Schwindel, wenn du privat am lernen bist?

Wie entspannst du dich?
 
Love96
Benutzer130936  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Welchen Schwindel hast du denn?
Falls ein Arzt die Art (noch) nicht diagnostiziert hat bzw. du es nicht weißt, kannst du vielleicht beschreiben, wie es sich anfühlt.
Fühlt es sich immer gleich an? Wie lange dauert eine Phase?
Wurdest du schon mal mit Hilfe einer Frenzelbrille untersucht? Das ist eine innen beleuchtete Brille mit ganz dicken Gläsern.


Gibt es immer wiederkehrende Situationen, in denen er "außerhalb" auftritt? Wie ist es, wenn du aus dem Bett steigst oder vom Stuhl aufstehst?

Hmm, also ich finde es immer schwer zu beschreiben. Es fühlt sich immer gleich an und ist eher so ein Fallschwindel. Dass alles im Außenraum um mich schwarz wird und ich sehe leicht verschwommen (habe aber eine Brille und war grad wieder zur Kontrolle da) und habe das Gefühl, dass ich umkippe. Dann fängt mein Herz an total zu klopfen vor Angst umzufallen und ja. Naja das sind ehrlich gesagt jetzt nicht so Phasen, wenn ich von 9 bis halb 7 Schule hab ist er in den Stunden dauerhaft da. Außerhalb wenn ich mit Freunden was trinken gehe ist es da auch die ganze Zeit.
Nein, von einer Fenzelbrille hab ich noch nie was gehört, das muss ich mal fragen, danke :smile:

Wenn ich aus dem Bett steige oder vom Stuhl aufstehe ist er gar nicht da, immer erst wenn ich was trinken gehe mit Freunden oder in der Schule. Hin und wieder ist er auch wenn ich in ein Einkaufscenter gehe. Bei Freunden zuhause ist er nicht und wenn ich generell in sehr sicheren Stühlen oder auf Sofa sitze ist er gar nicht.
[doublepost=1509875483,1509875347][/doublepost]
Lass dich unbedingt nochmal richtig durchchecken, auch von anderen Ärzten als damals. Wurde dein Kopf untersucht?
Hast du Schwindel, wenn du privat am lernen bist?

Wie entspannst du dich?

Ja, mein Kopf wurde untersucht mit einem MRT und EEG.
Nein, wenn ich privat am lernen bin, bin ich meistens zuhause und da ist der Schwindel nicht.

Ich entspanne mich am besten, wenn ich Film schaue, ein Buch lese oder einfach im Bett liege und Musik höre.
 
Bordnaboen
Benutzer165578  Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Fallschwindel?! Du meinst, du hast Steh- und Gangunsicherheit? Schwankst?

Bist du beim Neurologen schon mal mit geschlossenen Augen und gerade nach vorne gestreckten Armen ca. eine Minute auf der Stelle getreten? Wenn ja, warst du am Ende noch an der exakt selben Stelle wie zu Beginn? Oder war irgendwas anders und wenn ja, was?

Bzgl. der Sehstörungen - warst du schon mal beim Kardiologen und beim Endokrinologen?
Hat der Augenarzt dich ausführlich untersucht oder ging es da nur darum, ob du eine (neue) Brille brauchst?

Mit den Phasen meinte ich, wie lange die einzelne Schwindelphase dauert - je nach Schwindelart kann das nur ein paar Sekunden oder eine Minute dauern, bei Lagerungsschwindel (den du laut deiner Beschreibung wohl eher nicht hast) z.B. auch Stunden. Und das kann sich dann beliebig oft wiederholen, aber mit kurzen oder auch längeren Pausen dazwischen.
Dauerhaft würde heißen, du sitzt stundenlang am Stück mit verschwommem Blick bzw. "schwarz vor den Augen" in der Uni. Ich gehe aber mal davon aus, dass du zwischendurch immer wieder klar siehst, richtig? Wie oft kehren die Phasen wieder (z.B. geschätzt pro Stunde)?
 
Zuletzt bearbeitet:
oOmuffinOo
Benutzer113048  Sehr bekannt hier
  • #6
Neben der Notwendigkeit organisch alles abklären zu lassen, würde ich an deiner Stelle noch nicht ausschließen, dass es von der Psyche kommen könnte.
Du sagst, du studierst: an vielen Unis gibt es eine psychologische Beratungsstelle, wo man auch günstig regelmäßige Gespräche etc. haben kann. Erkundige dich da mal, auch wenn du schon mal in Behandlung warst. Irgendwie tritt es ja häufig nur in Situationen auf, in denen du mit anderen Menschen zusammen bist.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
für mich klingt das auch nach der psyche.mich erinnern deine symptome stark an angststörungen,daher kenne ich selbst auch diesen schwindel.
 
Love96
Benutzer130936  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Fallschwindel?! Du meinst, du hast Steh- und Gangunsicherheit? Schwankst?

Bist du beim Neurologen schon mal mit geschlossenen Augen und gerade nach vorne gestreckten Armen ca. eine Minute auf der Stelle getreten? Wenn ja, warst du am Ende noch an der exakt selben Stelle wie zu Beginn? Oder war irgendwas anders und wenn ja, was?

Bzgl. der Sehstörungen - warst du schon mal beim Kardiologen und beim Endokrinologen?
Hat der Augenarzt dich ausführlich untersucht oder ging es da nur darum, ob du eine (neue) Brille brauchst?

Mit den Phasen meinte ich, wie lange die einzelne Schwindelphase dauert - je nach Schwindelart kann das nur ein paar Sekunden oder eine Minute dauern, bei Lagerungsschwindel (den du laut deiner Beschreibung wohl eher nicht hast) z.B. auch Stunden. Und das kann sich dann beliebig oft wiederholen, aber mit kurzen oder auch längeren Pausen dazwischen.
Dauerhaft würde heißen, du sitzt stundenlang am Stück mit verschwommem Blick bzw. "schwarz vor den Augen" in der Uni. Ich gehe aber mal davon aus, dass du zwischendurch immer wieder klar siehst, richtig? Wie oft kehren die Phasen wieder (z.B. geschätzt pro Stunde)?

Also geschwankt bin ich noch nie, aber der Schwindel tritt halt auch beim Stehen und hin und wieder beim Gehen auf.
Ja, zwar nicht beim Neurologen sondern beim Hausarzt, aber ich bin danach nicht mehr an derselben Stelle gestanden und hatte auch ein leichtes Schwindelgefühl. Mein Hausarzt meinte aber, dass das normal sein kann, weil viele Patienten nach dieser Übung nicht mehr an derselben Stelle stehen. Er meinte, dass er denkt dass es viel mit Unsicherheit zum tun hat, nämlich dass wenn ich stehe oder gehe und die Augen zu habe, fühl ich mich nicht sicher und in der Klasse auf den Stühlen halt auch nicht, weil ich da auch leicht umkippen kann. Bei so Sofas fühl ich mich gar nicht unsicher und da ist mir auch nicht schwindlig.

Ja, also ich war bei einem Internisten und Blut abgenommen und das ganze hat mein Hausarzt gemacht, weil ich vor kurzem eine Gesundheitsuntersuchung hatte und da hat alles gut gepasst.
Die Augenärztin hat halt alles gemacht, was sie sonst auch macht und festgestellt dass noch alles passt mit der Brille, gleich wie der Optiker bei dem ich wegen einer Linsenprobe war.

Achso ja, also das mit dem schwarz vor Augen ist zum Glück eher selten und wenn dann nur ein paar Sekunden, weil ich dann irgendetwas mache, wie meine Brille zu putzen oder mich bewusst auf meine Atmung konzentriere. Sonst ist der Schwindel den ganzen Tag außer den längeren Pausen immer dumpf da. Also mir ist wirklich immer wenn ich in der Klasse sitze schwindlig, außer wir machen mal Gruppenarbeiten, Partnerarbeiten oder Einzelarbeiten, da tritt er eher seltener auf. Heißt gibt es von dem dumpfen Schwindel an einem Studiumstag abgesehen von der langen Pause keine Pause.
[doublepost=1509892233,1509892030][/doublepost]
Neben der Notwendigkeit organisch alles abklären zu lassen, würde ich an deiner Stelle noch nicht ausschließen, dass es von der Psyche kommen könnte.
Du sagst, du studierst: an vielen Unis gibt es eine psychologische Beratungsstelle, wo man auch günstig regelmäßige Gespräche etc. haben kann. Erkundige dich da mal, auch wenn du schon mal in Behandlung warst. Irgendwie tritt es ja häufig nur in Situationen auf, in denen du mit anderen Menschen zusammen bist.

Ich glaube leider auch, dass es sehr von der Psyche kommt und ja jetzt wo du es sagst, es ist wirklich häufig in Situationen wo Menschen da sind. Nur wundert es mich halt sehr, da ich mich ja in der Klasse wahnsinnig wohl fühle und sie alle total lieb sind. An unserer Schule ist unsere psychologische Beraterin unsere Mentorin und die interessiert sich leider überhaupt nicht für unsere Sorgen und ist selbst eine ziemlich gefühlskalte Person muss ich leider sagen. Aber ich werd mich mal erkundigen, ob es evtl. noch jemand anderen gibt, danke :smile:
[doublepost=1509892271][/doublepost]
für mich klingt das auch nach der psyche.mich erinnern deine symptome stark an angststörungen,daher kenne ich selbst auch diesen schwindel.

Und was hast du dagegen gemacht?
[doublepost=1509892394][/doublepost]Was ich im Beitrag noch vergessen habe zu erwähnen, die Psychologin meinte nach der Therapie, wo ich sie abbrechen musste weil es wegen dem Geld nicht mehr geht, dass sie schon glaubt, dass ich das alleine schaffe, weil sie vermutet, dass der Schwindel deswegen ist, weil mein Leben in Disbalance ist und der Schwindel mit Sicherheit aufhört wenn mein Leben wieder in Balance ist (heißt frühere beste Freundin losgelassen, bessere Freunde,...), nur hilft mir das ehrlich gesagt auch nicht so weiter.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #9
ich bin in einer gesprächstherapie (seit über einem jahr,habe aber auch nur anfangs alle 2 und jetzt alle 3-4 wochen einen termin),in der ich gerade große fortschritte mache.aber stabil bin ich noch lange nicht...
medis speziell gegen die angststörungen bekomme ich nicht,weil ich persönlich schlicht und einfach die wenigsten psychopharmaka (und medis allgemein) überhaupt vertrage,allein schon wegen meiner zahlreichen anderen erkrankungen.aber es gibt angstlösende medikamente,falls du das nicht weißt.
ich an deiner stelle würde mich um einen termin bei einem guten psychiater kümmern (da wohl alles körperliche als ursache ausgeschlossen werden kann) und mich auch nochmals um einen therapieplatz bemühen.ich kenne die problematik mit den krankenkassen,aber da muss man halt hart bleiben und für sein recht kämpfen.wenn du nun mal weitere sitzungen benötigst,ist das nun mal so.
Was ich im Beitrag noch vergessen habe zu erwähnen, die Psychologin meinte nach der Therapie, wo ich sie abbrechen musste weil es wegen dem Geld nicht mehr geht, dass sie schon glaubt, dass ich das alleine schaffe, weil sie vermutet, dass der Schwindel deswegen ist, weil mein Leben in Disbalance ist und der Schwindel mit Sicherheit aufhört wenn mein Leben wieder in Balance ist (heißt frühere beste Freundin losgelassen, bessere Freunde,...), nur hilft mir das ehrlich gesagt auch nicht so weiter.
kann ich nachvollziehen.du brauchst schließlich jemanden,der dich genau dabei begleitet und unterstützt,dass dein leben wieder in balance kommt.allein bist du doch-meinem eindruck nach-derzeit nicht stabil genug dafür.das müsstest du mMn aber erstmal sein (oder zumindest gravierende fortschritte machen),bis du dazu ohne hilfe genug kraft dafür hast.ich zb schaffe es gerade immer ein stück weit besser,mit dingen,die meine angst triggern,umzugehen-aber es war ein weiter weg und fiele die therapie auf einmal zu früh weg,wär ich wohl relativ verloren...
 
Bordnaboen
Benutzer165578  Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Off-Topic:
da wohl alles körperliche als ursache ausgeschlossen werden kann
Bisher wissen wir gar nicht, was genau alles schon untersucht wurde. Ich finde es deshalb gefährlich, allein aufgrund der vorliegenden Informationen sofort auf einen ausschließlich somatoformen Schwindel zu schließen und der TS damit zu signalisieren, dass keine weiteren organischen Untersuchungen notwendig sind, da es eh nur psychisch bedingt sei.
Ganz abgesehen davon, dass sekundäre somatoforme Schwindel auch in Folge von Störungen des Gleichgewichtssinns auftreten können - sprich, auch wenn eine psychische Ursache ganz offensichtlich scheint, ist es ursprünglich ein vestibuläres Problem und kein Psychisches.


Aber nun zum Thema. Etwas an deiner Beschreibung, Love96 Love96 , irritiert mich ein bisschen - du sagst
Also geschwankt bin ich noch nie, aber der Schwindel tritt halt auch beim Stehen und hin und wieder beim Gehen auf.
Auf der anderen Seite sagst du aber
eher so ein Fallschwindel
und
habe das Gefühl, dass ich umkippe
Wenn du das Gefühl hast, umzukippen, dann schwankst du doch, oder? Es ist möglich, subjektiv zu schwanken - heißt, du hast das Gefühl, aber Außenstehende können kein Schwanken erkennen. Umgekehrt ist es übrigens auch möglich.
Ich will mit meinen ganzen Fragen nicht auf Korinthenkackerei machen, aber umso mehr Details du uns verrätst, desto eher können VERMUTUNGEN angestellt werden, was es sein KÖNNTE.

Aufgrund der Symptombeschreibung würde ich am Ehesten auf phobischen Schwankschwindel tippen. Hat einer deiner Ärzte das schon mal erwähnt?
Es geht nicht klar hervor, ob du überhaupt schon mal bei einem Neurologen in Behandlung warst, weil z.B. auch Ärzte anderer Fachrichtungen ein EEG oder Schädel-MRT veranlassen können.

Vieles von dem, was du beschreibst, ist bei phobischem Schwankschwindel typisch - er dauert bei dir schon Jahre an und tritt in bestimmten Situationen auf - konkret in der Bar mit Freunden, beim Spazieren gehen (ich vermute eher in der Stadt inmitten von Menschen als alleine im Nirgendwo, oder?), in der Uni oder im Einkaufscenter.
Bist du alleine oder bei Freunden zu Hause, tritt er hingegen nicht auf. Auch das ist typisch für diese Art von Schwindel, er tritt oft in Menschenansammlungen oder engen Räumen (seltener auch in weiten Räumen, aber bei dir ist es ja im Hörsaal wohl nicht) auf. Ein Benommenheitsgefühl ist ein weiteres Merkmal.
Angst oder Panikattacken (vielleicht eine unbewusste Angst, dass du wieder gemobbt werden könntest, dazu die von dir beschriebene Angst, umzufallen) und deine Sehstörungen passen ebenfalls zum phobischen Schwankschwindel.
Trinkst du in der Bar Alkohol? Dann müsste es eigentlich besser werden oder sogar vollständig verschwinden, ebenso wie beim Sport und bei Ablenkung (Gruppenarbeit/Einzelarbeit, Brille putzen, auf die Atmung konzentrieren passen ja dazu).

Off-Topic:
Wegen dem Herzklopfen, dem Schwarzwerden und anderen Symptomen hatte ich gestern noch andere Vermutungen wie eine Orthostase, das Subclavian Steal Syndrom oder Herzrhythmusstörungen im Hinterkopf, die ähnlichen Schwindel auslösen können und dieser noch dazu bei Stress und anderen psychischen Belastungen verstärkt wird. Aber mittlerweile halte ich es für eher unwahrscheinlich, da soetwas meist beim Aufrichten von Stuhl oder Bett beginnt und oft nur kurz andauert.
Deshalb meine Frage nach dem Kardiologen, Augenarzt und Endokrinologen (es gibt auch Stoffwechselerkrankungen, die Schwankschwindel auslösen können).


Wurde bei dir schon der Romberg-Versuch gemacht? Dabei stehst du mit geschlossenen Augen und geschlossenen Füßen einfach nur da, evtl. streckst du dabei die Arme wieder nach vorne. Ist dabei eine Schwank- oder Fallneigung aufgetreten, d.h. du hattest das Gefühl, v.a. mit dem Oberkörper in der Gegend umher zu schwanken und das mit Beinstreckungen/leichtem in die Knie gehen ausgleichen zu müßen?

Das Schwanken an sich könnte, neben neurologischen Erkrankungen, auch auf eine (unnötige) Angst zurückzuführen sein - konkreter die Angst, zu fallen. Phobische Schwankschwindler gleichen diese, vereinfacht gesagt, mit einem prophylaktischen Schwanken aus.
Du denkst jetzt vermutlich an deinen Hausarzt:
Er meinte, dass er denkt dass es viel mit Unsicherheit zum tun hat, nämlich dass wenn ich stehe oder gehe und die Augen zu habe, fühl ich mich nicht sicher und in der Klasse auf den Stühlen halt auch nicht, weil ich da auch leicht umkippen kann.
Das "Problem" an dieser Aussage ist nur, dass diese angstbedingte Schwankaktivität aufhört, wenn der Test komplizierter wird bzw. mehr Balance erfordert. Und der gestern von mir beschriebene Test, den du wohl beim Hausarzt gemacht hast, ist komplizierter bzw. erfordert mehr Balance, weil du dabei nicht still stehst, sondern auf der Stelle trittst (er wird übrigens Unterberger Tretversuch genannt).
Sprich, wenn es wirklich die Angst wäre, die dich Schwanken lässt, dürftest du beim Unterberger Tretversuch eigentlich nicht mehr schwanken.
Da du dabei aber geschwankt bist (bzw. an einer anderen Stelle gelandet bist, was aber einem Schwanken entspricht da, Ziel- und Endpunkt eigentlich gleich sein sollten), spricht das weniger für ein Schwanken aufgrund von Ängstlichkeit, sondern vielmehr aufgrund einer Störung des Gleichgewichtsorgans.

Off-Topic:
Vesibularorgan/ (vestibulär): Das Gleichgewichtsorgan (betreffend), also einen Teil des Innenohrs.
Es gibt neben vestibulären Störungen auch andere Schwankursachen bei diesen Tests, z.B. spinale oder cerebelläre Störungen. Bei Verdacht auf phobischen Schwankschwindel ist aber vorrangig das Vestibuläre von Interesse, weshalb ich die Anderen nicht mehr weiter erwähne.

Mein Hausarzt meinte aber, dass das normal sein kann, weil viele Patienten nach dieser Übung nicht mehr an derselben Stelle stehen.
Stimmt, dass viele Patienten schwanken - dürfte aber daran liegen, dass relativ viele Menschen eine vestibuläre, spinale oder cerebelläre Störung haben. In den meisten Fällen ist sie nur so schwach ausgeprägt, dass weder der Patient noch ein Arzt davon jemals Wind bekommt. Oder die Diagnose ist ein Zufallsprodukt. Aber "normal" im medizinischen Sinne ist das trotzdem nicht, nur weil es keiner Behandlung bedarf :zwinker:


Du kannst die Tests ja zu Hause mal selbst machen, aber lass sie am Besten auch von jemand anderem beobachten (manche schwanken, haben aber subjektiv einen anderen Eindruck - oder umgekehrt).
Der Romberg-Test ist ja mit parallel stehenden, geschlossenen Füßen. Wie ist es, wenn du stattdessen die Füße direkt voreinander stellst, auf eine imaginäre Linie (Tandemstand)?
Kurz gesagt, schwankst du bei allen Tests -> Gleichgewichtsorgan -> körperliche Ursache.
Schwankst du beim Romberg-Test (und evtl. auch noch beim Tandemstand, dann aber deutlich schwächer!), beim Unterberger Tretversuch aber nicht -> Angst -> psychisch bedingt.

Noch mal eine Frage zu der Situation beim Hausarzt:
danach nicht mehr an derselben Stelle gestanden
Heißt das, dass du dich in eine bestimmte Richtung fortbewegt hast, also nach links oder rechts? Bzw. dich um mind. 45° zur Seite gedreht hast? Das könnte auch auf eine Gleichgewichtsstörung hindeuten (aber nicht nur darauf).
Da du beim Unterberger Tretversuch geschwankt bist, wäre es irgendwie logisch, dass du auch beim Romberg-Versuch schwankst. Machst du das nur in eine Richtung? Falls ja, deutet das ebenfalls auf eine mögliche Störung des Innenohrs hin, und zwar auf der Seite, zu der auch die Fallneigung ist.

Warum reite ich so auf dem Schwanken herum?
Phobischer Schwankschwindel gehört meist zu den somatoformen Schwindelarten, weshalb neurologische Untersuchungen ebenso wie alle anderen Untersuchungen oft unauffällig sind, von einer Ausnahme abgesehen - den Schwankungen!

Off-Topic:
Somatoform: Es kann keine organische Ursache für die Beschwerden gefunden werden, die Ursache ist also psychisch. Das heißt NICHT, dass man sich die Symptome einbildet, aber sie bestehen eben ohne erkennbare körperliche Ursache.
Neben Schwindel sind z.B. oft auch Kopf- und Rückenschmerzen, Müdigkeit oder Magen-Darm-Beschwerden somatoform.


Psychisch wird das Ganze meist durch traumatische Belastungen (Verlust eines Angehörigen, Stress) oder durch Depressionen, Angststörungen und ähnliche neurologische Erkrankungen ausgelöst.
In einem von vier Fällen allerdings ist die Ursache des Schwindels keine Angst bzw. psychisch, sondern tritt als Folge einer vestibulären Störung auf, also eine körperlich verursachte Gleichgewichtsstörung.
Deshalb ist eine ausführliche Gleichgewichtsdiagnostik so wichtig (Frenzel-Brille, Posturographie und vieles mehr). Dabei sollte nicht nur das Innenohr, sondern auch alle anderen am Gleichgewichtssinn beteiligten Organe untersucht bzw. getestet werden, wie Kleinhirn und Augen.

Off-Topic:
Ich kenne Fälle, in denen sowohl der HNO-Arzt als auch der Neurologe keine Auffälligkeiten entdeckt haben, einfach, weil nicht gründlich genug geschaut wurde. Dass du die Frenzel-Brille noch nicht kennst, deutet für mich darauf hin, dass auch bei dir noch ein paar weitere Untersuchungen notwendig sind... Dazu kommt, dass einige Ärzte mit phobischem Schwankschwindel leider ausschließlich eine psychische Ursache verbinden und einen möglichen Zusammenhang zwischen dieser Schwindelart und Gleichgewichtsstörungen deshalb gar nicht erst herstellen.


Zum Schluss möchte ich noch mal darauf hinweisen, dass das hier lediglich eine Vermutung, was es sein könnte, ist, und keine Diagnose!

Für letzteres gehst du bitte zum Arzt, vorrangig zu einem Neurologen. Wenn er gut ist, veranlasst er eine ausführliche Differenzialdiagnostik, um weitere mögliche Ursachen auszuschließen und phobischen Schwankschwindel, oder was auch immer es bei dir ist, zu verifizieren.
Eine ausführliche Diagnostik ist auch für dich wichtig - solange nicht alle möglichen körperlichen Ursachen ausgeschlossen werden konnten, wird immer die Frage bleiben, ob es nicht doch etwas körperliches ist und ob es, wenn weiterhin unerkannt und folglich unbehandelt, irgendwann schlimmer wird. Erst mit der Gewissheit der (richtigen) Diagnose kannst du dich auf die Behandlung - im Fall von phobischem Schwankschwindel eine Psychotherapie - einlassen.
Insbesondere bei einer vestibulären Ursache könnte es ggf. Sinn machen, zu einem Neuropsychologen (statt einem normalen Psychologen) zu gehen.

Vielleicht hilft dir dieser Beitrag weiter. Ich wünsche dir auf jeden Fall eine baldige und richtige Diagnose!

Phobischer Schwankschwindel - Schwindel Ratgeber | Dr. med. Robert Hansten - Facharzt für Neurologie & Psychiatrie
 
Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Ich schreibe Dir mal eine private Nachricht.
 
Love96
Benutzer130936  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
ich bin in einer gesprächstherapie (seit über einem jahr,habe aber auch nur anfangs alle 2 und jetzt alle 3-4 wochen einen termin),in der ich gerade große fortschritte mache.aber stabil bin ich noch lange nicht...
medis speziell gegen die angststörungen bekomme ich nicht,weil ich persönlich schlicht und einfach die wenigsten psychopharmaka (und medis allgemein) überhaupt vertrage,allein schon wegen meiner zahlreichen anderen erkrankungen.aber es gibt angstlösende medikamente,falls du das nicht weißt.
ich an deiner stelle würde mich um einen termin bei einem guten psychiater kümmern (da wohl alles körperliche als ursache ausgeschlossen werden kann) und mich auch nochmals um einen therapieplatz bemühen.ich kenne die problematik mit den krankenkassen,aber da muss man halt hart bleiben und für sein recht kämpfen.wenn du nun mal weitere sitzungen benötigst,ist das nun mal so.

kann ich nachvollziehen.du brauchst schließlich jemanden,der dich genau dabei begleitet und unterstützt,dass dein leben wieder in balance kommt.allein bist du doch-meinem eindruck nach-derzeit nicht stabil genug dafür.das müsstest du mMn aber erstmal sein (oder zumindest gravierende fortschritte machen),bis du dazu ohne hilfe genug kraft dafür hast.ich zb schaffe es gerade immer ein stück weit besser,mit dingen,die meine angst triggern,umzugehen-aber es war ein weiter weg und fiele die therapie auf einmal zu früh weg,wär ich wohl relativ verloren...

Ok danke dir, aber ehrlich gesagt denke ich schon dass ich alleine ziemlich stabil bin, weil ich studiere was fast jeden Tag zurzeit von 9 bis 7 ist und schaffe das ja trotzdem sehr gut, bin auch gut im Studium. Die Psychologin damals meinte auch, dass 1 Termin vollkommen reicht pro Woche und mehr war ich auch nicht, weil es in den Sommerferien sowieso gut war. Der Schwindel ist ja auch nicht dauerhaft, aber halt viel da und ich weiß halt nicht wie ich alleine mein Leben in Balance bringen kann.
Aber danke dir für deine Hilfe :smile:
[doublepost=1510081418,1510080435][/doublepost]Zu Bordnaboen:

Doch also es stimmt schon, dass ich das Gefühl habe umzukippen, aber geschwankt bin ich noch nie. Und das kann ich mit Sicherheit sagen, da die ganze Klasse von meinem Schwindel weiß und mich meine Freunde auch beobachten und sagen man merkt wenn mir schwindelig wird daran, dass ich etwas tue wie die Brille putzen, aber geschwankt bin ich noch nie. Das einzige was mir hin und wieder passiert ist, wenn ich so richtig das Gefühl habe dass mir schwarz vor Augen wird, zucke ich zusammen weil ich mich aus diesem Zustand herausreißen möchte.

Ich war jedes Mal bei einem Facharzt, mein Hausarzt schreibt nur die Überweisungen dorthin und untersucht halt normale Sachen wie Herzschlag etc.,... Aber von einem phobischen Schwindel hat noch nie jemand gesprochen nein.

Ich trinke in einer Bar keinen Alkohol, ich trinke generell keinen Alkohol, aber wo ich früher getrunken habe, ist der Schwindel besser geworden ja.

Also sowohl der Rhomberg Versuch als auch der Unterberger Tretversuch (hab ich gerade beides gelernt) ist gemacht worden und ich habe es auch daheim gemacht, aber es war eigentlich nichts, außer dass ich halt etwas verschoben gestanden bin, das soll aber scheinbar nicht so unnormal sein. Ich hab sie gerade gestern wieder gemacht und schwanken tu ich bei keinem, aber ich steh halt beim Tretversuch an einer anderen Stelle, beim Rhomberg Versuch war mir gestern weder schwindlig noch bin ich irgendwie anders gestanden.

Beim Hausarzt damals, habe ich mich leicht gedreht ja, aber ich war jetzt schon noch auf derselben Stelle. Und geschwankt bin ich eben gar nicht, also jetzt nochmal ganz klar, da ich das vielleicht etwas wirr geschrieben habe: Rhomberg Versuch bei Hausarzt leichtes Schwindelgefühl und leichte Drehung, gestern wiederholt -> war an derselben Stelle und hatte nichts. Unterberger Tretversuch gestern gemacht -> ein paar Schritte weiter weg richtung rechts.

Naja stimmt dass das mit der Frenzelbrille und dem noch nicht gemacht wurde, aber ich denke auch, dass das mehr kosten würde da mein Neurologe auch nicht billig ist und wie erwähnt schaffen wir es gerade vom Geld her nicht. Könnte mir deswegen sowieso kein Psychotherapie leisten, was halt echt blöd ist, dass die Krankenkasse kaum zahlt.

Was mir heute aufgefallen ist, war das wir in der FH in einem anderen Raum waren mit keinen Holzstühlen, iwie ein ganz freundlicher und nicht klassentypischer Raum wo mir gar nicht schwindlig war. Auch danach wo wir wieder in einem Klassenraum waren der echt wie eine Klasse ist, wo mir meistens schwindlig ist, habe ich heute viel mit einer Freundin gequatscht, was mich abgelenkt hat, wodurch mir eher selten schwindlig war.

Danke dir für deine ausführliche Hilfe, der phobische Schwankschwindel klingt für mich leider wirklich sehr plausibel und ich denke ich werde da noch einmal mit meinem Hausarzt sprechen was er meint.

Vielen lieben Dank! :smile:
 
Bordnaboen
Benutzer165578  Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Vorwarnung - es wird wieder lang :zwinker: Aber ich möchte Missverständnisse vermeiden.
Doch also es stimmt schon, dass ich das Gefühl habe umzukippen, aber geschwankt bin ich noch nie. Und das kann ich mit Sicherheit sagen, da die ganze Klasse von meinem Schwindel weiß und mich meine Freunde auch beobachten
Einspruch!
Überlege mal, wie ein tatsächliches Umkippen abläuft (bist du noch nicht, ich weiß - aber das ist ein Gedankenexperiment). Du neigst dich mit dem Körper immer mehr Richtung Boden, bis es "Plumps" macht und du den Boden umarmst. Und dieses sich Richtung Boden neigen ist im Prinzip nichts anderes als Schwanken!
Der einzige Unterschied: Beim Umkippen nach vorne (nach hinten) kannst du nicht mehr schnell genug "in die andere Richtung lenken", den Oberkörper also wieder nach hinten (nach vorne) bringen. Beim Schwanken hingegen schaffst du rechtzeitig die Ausgleichsbewegung und ruderst wieder zurück.
Für dich ist das jetzt vielleicht schwierig nachzuvollziehen, warum ich es als gleich betrachte, obwohl es einen marginalen (!) Unterschied gibt. Aber in diesem Zusammenhang gilt in der Medizin die vereinfachte Gleichung Umkippen = Schwanken und wir können uns deshalb hoffentlich darauf einigen, dass das eine als Synonym für das andere gilt.

Und jetzt zu deinem Gefühl. Wie oben schon geschrieben, kann man subjektiv schwanken, also selbst das Gefühl haben, aber objektiv können andere kein Schwanken erkennen.

Es gibt also vier Möglichkeiten:
1. Du hast das Gefühl, zu schwanken, und andere sehen dich schwanken.
2. Du glaubst nicht, zu schwanken, aber andere sehen es.
3. Du hast das Gefühl, zu schwanken, andere sehen dich aber nicht schwanken.
4. Du glaubst nicht, zu schwanken, und andere sehen es auch nicht.

Bei dir würde folglich die dritte Option zutreffen.
Jedoch können Außenstehende ohne das Wissen, auf was sie achten müssen, oft nicht mit Sicherheit erkennen, ob jemand schwankt. Wir reden hier nicht davon, dass du wie ein Besoffener durch die Gegend torkelst, sondern das kann ein ganz leichtes Schwanken sein. Und auch Mediziner sind sich diesbezüglich nicht immer einig - was für den einen noch kein Schwanken ist, ist für den anderen schon ein (leichtes) Schwanken.
Theoretisch könnte also auch die erste Option zutreffen.

Off-Topic:
Genau genommen schwanken alle Menschen beim Gehen, aber das ist minimal, weil Gesunde ohne Gleichgewichtsstörungen das so schnell ausgleichen, dass es nicht wirklich sichtbar ist.



Aber von einem phobischen Schwindel hat noch nie jemand gesprochen
Traurig... :depri: Phobischer Schwindel ist jetzt nichts, was in Zentren für unerkannte und seltene Erkrankungen diagnostiziert wird.
Insgesamt gibt es nur relativ wenige Schwindelarten, und diese sollten eigentlich jedem Mediziner nach Abschluss des Studiums bekannt sein. Egal, in welche Fachrichtung es danach geht - schließlich kann Schwindel neben neurologischen auch kardiologische, endokrinologische, dentale, psychische, orthopädische etc. pp. Ursachen haben.


aber es war eigentlich nichts, außer dass ich halt etwas verschoben gestanden bin, das soll aber scheinbar nicht so unnormal sein.
(Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du dich um mehr als 45° gedreht hast, s.u.) Wenn dein Arzt (bei dem ich nach einigen seiner Aussagen immer mehr an der Kompetenz zweifle) das als nicht unnormal bezeichnen will, ok. :nope:
Aber im medizinischen Sinne ist es nicht normal. Dieser Test hat ja genau das zum Ziel - herauszufinden, ob jemand "verschoben steht", um es in deinen Worten zu sagen. Wenn das normal wäre, müsste man es ja nicht testen...

Jetzt wäre interessant zu wissen, wie sehr du verschoben gestanden hast. Man geht von ca. 50 Schritten auf der Stelle aus, das entspricht ungefähr einer Minute - da man es blind macht, tritt man i.d.R. langsamer als mit geöffneten Augen.
Da ich jetzt keine Lust habe, was aufzumalen, hier mal ein Bild (aus einem anderen Zusammenhang, es ist aber für das, was ich wissen will, hinreichend):
unitCircleDegrees.png

Du stehst zu Beginn des Unterberger Tretversuchs in der Mitte des Kreises, wo die Geraden sich schneiden, und schaust in Richtung der 270°. Wo stehst du nach 50 Tritten auf der Stelle?
Alles, was über 225° oder 315° hinausgeht (also eine Drehung um die eigene Achse um mehr als 45°), deutet darauf hin, dass mit deinem Gleichgewichtsorgan etwas nicht stimmt. (Es kann auch auf anderes hindeuten, aber das ist jetzt erst Mal irrelevant.)
Wenn du dich gegen (mit) den Uhrzeigersinn drehst, stimmt mit dem linken (rechten) Innenohr etwas nicht, und umso mehr du dich drehst, umso schwerwiegender ist die Störung. Manche drehen sich nur um 90°, andere drehen sich innerhalb einer Minute 1,5 Mal um die eigene Achse.

Also wäre das rechte Innenohr dein Problem.

habe ich mich leicht gedreht ja, aber ich war jetzt schon noch auf derselben Stelle.
Nur um das noch mal klarzustellen - man läuft dabei nicht nennenswert durch den Raum. Vereinfacht gesagt bleiben die Fersen auf der (nahezu) gleichen Stelle, während die Zehenposition sich verändert.

Ich hab sie gerade gestern wieder gemacht und schwanken tu ich bei keinem
Doch, weil du schwankst und (unbewusst) versuchst, das auszugleichen, nehmen deine Füße eine leicht nach außen gedrehte Haltung ein und du drehst dich im Kreis! Ohne Schwanken würdest du bei 270° enden (und nein, wir reden nicht von einer 360°-Drehung). Da ich ja oben schon erwähnt habe, dass genaugenommen jeder ein bisschen schwankt, gibt es diesen Toleranzbereich von +-45°.
Deshalb soll man auch 50 Schritte machen, und nicht nur 10. Umso länger man tritt, desto eher erkennt man die Drehung.

beim Rhomberg Versuch war mir gestern weder schwindlig noch bin ich irgendwie anders gestanden.
Da sollte man auch nicht anders stehen, du bewegst die Füße ja gar nicht. Aber dass du da nicht schwankst, glaube ich dir ehrlich gesagt nicht - wer beim Unterberger Tretversuch schwankt, schwankt normalerweise auch beim Romberger Versuch. Alles andere wäre sehr ungewöhnlich.
Wie gesagt, es kann ein recht geringes Schwanken sein, das du selbst vielleicht gar nicht als solches wahrnimmst.

Rhomberg Versuch bei Hausarzt leichtes Schwindelgefühl und leichte Drehung
Nochmal: Beim Romberg-Versuch bewegt man die Füße nicht, ergo dürfte es eigentlich keine Drehung geben. Oder meinst du damit eine Bewegung des (Ober)körpers, also ein Schwanken? Das wäre plausibel und wäre konform mit deinen Ergebnissen des Unterberger Tretversuchs.

Naja stimmt dass das mit der Frenzelbrille und dem noch nicht gemacht wurde, aber ich denke auch, dass das mehr kosten würde da mein Neurologe auch nicht billig ist
Und dem was? Meinst du den Romberg-, Unterberger Tretversuch- und die anderen Tests, die man üblicherweise macht?
Weder das noch die Untersuchung mit der Frenzelbrille sind eine IGeL-Leistung! Bei Verdacht auf Schwindel muss man herausfinden, welche Art es ist bzw. wodurch es verursacht wurde, und o.g. sind dafür ganz normale Standarduntersuchungen. Wenn dein Neurologe oder der HNO-Arzt (bei beiden gehört es zum Standardrepertoire) dir dafür also extra Geld abzwacken will, dann ist er ein Halsabschneider, wie er im Buche steht!
Hier mal ein Link "zum Beweis": HNO-Team Simmern | Leistungen | Diagnostik | Gleichgewicht & Schwindel
Die Tests tauchen allgemein unter den Leistungen auf, nicht unter den IGeL-Leistungen.
Oder bist du privat versichert (die Einstellung der Psychotherapie klingt eher nach gesetzlich versichert)? Aber selbst dann bekommst du das Geld doch zurück?!

Könnte mir deswegen sowieso kein Psychotherapie leisten
Therapie aufgrund von phobischem Schwankschwindel wird von der GKV i.d.R. bezahlt.

ich denke ich werde da noch einmal mit meinem Hausarzt sprechen was er meint.
Ganz ehrlich? Tue dir selbst den Gefallen und gehe zu einem anderen Hausarzt. Und auch zu anderen Fachärzten.
Ärzte, die (unter der Annahme, dass du dich um mehr als 45° drehst) Drehungen für ganz normal halten; die nicht wissen, dass angstbedingte Schwankungen beim Absolvieren des Unterberger Tretversuches aufhören und ein Schwanken bei diesem Test vestibulär bedingt ist (phobischen Schwankschwindel und nicht eine andere neurologische Erkrankung vorausgesetzt), und die offensichtlich gar nicht im Sinn haben, bzgl. phobischem Schwankschwindel zu untersuchen (ich meine, dass das vielleicht nicht die allererste Verdachtsdiagnose ist, ok - aber nach deinen Besschreibungen, was schon alles gemacht wurde, scheint es nicht so, als ob sie noch auf diese Idee kommen würden. Denn bei diesen Symptomen würde ich erst mal bzgl. Schwankschwindel untersuchen, bevor ich Zähne und Wirbelsäule überprüfe), die müssten eigentlich ihre Approbation zurückgeben!

Off-Topic:
Bzgl. den Zähnen wurde hoffentlich auch Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) abgeklärt?

Und selbst wenn es kein phobischer Schwankschwindel ist - Fakt ist, dass dir schwindelig ist und dann muss man herausfinden, ob und an welchen Gleichgewichtsstörungen es liegt. Und dazu braucht man u.a. die Frenzelbrille!
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #14
Wurde die Menierskrankheit ausgeschlossen?
Morbus Menière – Wikipedia
Da hat man nicht dauerhaft Symptome, sie kann psychisch verschlimmert werden, ist aber ein körperliches Leiden?
(Bei mir besteht der Verdacht, aber ich habe (noch?) Keinen Trias). Schwindel kenne ich daher auch.
 
Bordnaboen
Benutzer165578  Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Auch Anzeichen für Morbus Menière könnte man mit einer Frenzelbrille nachweisen, weil während dem Schwindel die Augenbewegung gestört ist.
Allerdings spricht meiner Meinung nach bei der TS nichts für diese Erkrankung, da man dabei unter Drehschwindel - also die berühmte Karussellfahrt - leidet. Von einem Karussell wurde aber nichts erwähnt.
Außerdem treten die Schwindelanfälle üblicherweise in einem größeren zeitlichen Abstand auf, zumindest zu Beginn der Erkrankung liegen mehrere Monate bis Jahre zwischen den einzelnen Anfällen.
Des Weiteren scheint es bei der TS Hinweise auf konkrete Trigger zu geben, Morbus Menière tritt aber ohne erkennbaren Grund auf.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
T
Benutzer20277  (43) Meistens hier zu finden
  • #19
Bordnaboen Bordnaboen Irgendwie witzig, dass Du andere dafür kritisierst, einen somatoformen Schwindel anzunehmen und im gleichen Beitrag dazu kommst, dass Du von einem phobischen Schwankschwindel ausgehst.

Dein Vertrauen in die Frenzelbrille ist übrigens bemerkenswert. Ein zurückliegender peripher-vestibulärer Schwindel, der in einen chronischen Schwindel übergegangen ist, lässt sich damit aber kaum nachweisen.
(Eine Vestibuloneurographie mit kalorischer Testung wäre da effektiver, nur falls Du das mal in Deinem späteren Berufsleben brauchen solltest...)

Fleißig kritisierst Du den Hausarzt und führst Gradzahlen zum Unterbergertretversuch auf. Die wichtigste Fehlerquelle, nämlich die fehlende Geräuscharmut hast Du jedoch unerwähnt gelassen. ( Love96 Love96 lass Dich nicht verunsichern, weil Du ein bisschen abgewichen bist.)


Bevor noch weiter versucht wird, mittels Internetfernanamnese zu differenzieren ob vielleicht der horizontale oder doch der posteriore Bogengang des Vestibularorgans betroffen sein könnte:

Liebe TS, Dein Hausarzt hat alles richtig gemacht und Dich zum Facharzt weiter geschickt. Der wird auch kompetent genug sein, nach Anamnese und Untersuchung die weiterführende Diagnostik einzuleiten.
Grundsätzlich spricht Deine Schilderung sehr für eine psychosomatische Ursache Deines Schwindels. Wenn es tatsächlich Schwierigkeiten mit der Finanzierung der ambulanten Therapie gibt, könntest Du mit Deinem Hausarzt auch noch die Möglichkeit eines stationären Aufenthaltes in einer entsprechenden Fachklinik besprechen.

(Und danke ProximaCentauri ProximaCentauri ,ich kann leider nur ein einziges Mal auf Zustimmung drücken, sonst hätt ich s mehrfach getan.)
 
Bordnaboen
Benutzer165578  Verbringt hier viel Zeit
  • #20
Irgendwie witzig, dass Du andere dafür kritisierst, einen somatoformen Schwindel anzunehmen und im gleichen Beitrag dazu kommst, dass Du von einem phobischen Schwankschwindel ausgehst.
Das ist vielleicht missverständlich ausgedrückt - ich habe kritisiert, dass man automatisch von einem primären somatoformen Schwindel ausgeht und deshalb der TS sagt, dass keine weiteren Untersuchungen notwendig sind. Ich selbst gehe eher von einem sekundären somatoformen Schwindel aus, wozu aber eben weitere Untersuchungen notwendig sind und nicht, wie empfohlen, der Gang zum Psychiater (!).

Dein Vertrauen in die Frenzelbrille ist übrigens bemerkenswert. Ein zurückliegender peripher-vestibulärer Schwindel, der in einen chronischen Schwindel übergegangen ist, lässt sich damit aber kaum nachweisen.
Die Erwähnung der Frenzelbrille hat eigentlich einen anderen Hintergrund, Stichwort Differenzialdiagnostik. Schließlich könnte es mehrere Baustellen gleichzeitig geben, sodass es durchaus auch Spontannystagmen geben könnte.
Da ich ja mehrfach gesagt habe, dass wir hier nur mutmaßen können und die TS auf jeden Fall zum Arzt gehen soll, und außerdem die ganzen Details nur Verwirrung stiften, habe ich übrigens auch nur kurz angedeutet, dass der Unterberger Tretversuch eben auch Hinweise auf Kleinhirnschädigungen liefern kann.
Ganz ehrlich, wir können hier jetzt alles mögliche auffahren und über vertikale oder horizontale Nystagmen referieren, Vestibularisstörungen erörtern, und vieles mehr. Dann sind die Beiträge aber 50x so lang, die wenigsten können noch folgen und es führt im Endeffekt eh nicht um einen Arztbesuch herum.

Eine Vestibuloneurographie mit kalorischer Testung wäre da effektiver
Zugegebenermaßen hatte ich in meinem Beitrag tatsächlich schon etwas zur kalorischen Prüfung geschrieben, dann aber wieder gelöscht, weil es einfach zu lang und kompliziert wurde. Vielleicht willst du ja der TS die Methoden nach Veits oder Hallpike erklären :zwinker:

Aber bevor mir vorgehalten wird, nicht alles en detail zu erklären, möchte ich der Vollständigkeit halber hinzufügen, dass mir durchaus bewusst ist, dass periphär-vestibulärer Schwindel sich typischerweise eher in Dreh- oder Liftschwindel äußert, während der Schwankschwindel eher eine zentral-vestibuläre Ursache hat. Und die Sehstörungen sprechen grundsätzlich eher für eine nicht-vestibuläre Ursache. Ist bei der TS jetzt das Kleinhirn betroffen, ist es eine psychische Ursache oder bestätigt sie die Ausnahme von der Regel und es ist eine Innenohr-Geschichte? Wir wissen es nicht.
Aber im Zusammenhang mit den Koordinationstests tippe ich auf eine vestibuläre Ursache und habe mich deshalb auch darauf konzentriert, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass alles konjunktivisch ist.

Die wichtigste Fehlerquelle, nämlich die fehlende Geräuscharmut hast Du jedoch unerwähnt gelassen.
Stimmt, die ist genauso wichtig wie die optische Fehlerquelle. Und diese hast du nicht erwähnt. :tongue:
Nochmal: Wir können alle Annahmen, Regeln, Untersuchungsbedingungen und Testmöglichkeiten en detail erklären, aber letzten Endes muss die TS zum Arzt!
Mein Vorschlag, es zu Hause mal selbst zu probieren, diente ja nur der Informationsgewinnung, um anderes eher ausschließen zu können (aber nicht um etwas grundsätzlich auszuschließen!). Letzen Endes scheitert es ja schon daran, dass wir aufgrund des Selbsttests nicht genau wissen, ob nur subjektiv oder auch objektiv geschwankt wird.

lass Dich nicht verunsichern, weil Du ein bisschen abgewichen bist.
Wir wissen doch noch gar nicht, wie viel sie abgewichen ist - genau deshalb frage ich doch!
Off-Topic:
Bei meinem allerersten eigenen Unterberger Tretversuch vor einigen Jahren meinte der Neurologe auch, dass ich mir keine Gedanken machen solle, weil meine geringe Drehung normal wäre. Bloß, dass das "geringe" bei mir eine Drehung um fast 180° war - würdest du das noch als normal bezeichnen?



Liebe TS, Dein Hausarzt hat alles richtig gemacht und Dich zum Facharzt weiter geschickt. Der wird auch kompetent genug sein, nach Anamnese und Untersuchung die weiterführende Diagnostik einzuleiten.
Entschuldige bitte, aber irgendwie habe ich das Gefühl, das wir verschiedene Beiträge der TS gelesen haben, die wohlgemerkt seit 2,5 Jahren an permanentem Schwindel leidet und das so stark, dass es mittlerweile ihr Studium beeinflusst. Sie schreibt:
Der Schwindel war so stark, dass ich immer Panik hatte umzukippen. Ich ließ mich körperlich komplett abchecken (EKG, EEG, Ohren, Wirbelsäule, Zähne, Blutabnahme, einfach alles,...) Es kam nichts dabei heraus und alle meinten es sei psychisch.
mein Kopf wurde untersucht mit einem MRT und EEG
war bei einem Internisten und Blut abgenommen [...] Die Augenärztin
Ich weiß nicht mehr was ich tun soll, ich habe auch schon einmal eine Psychotherapie angefangen, [...] körperlich noch einmal alles durchchecken lassen, aber nichts hilft mehr und ich bin echt verzweifelt.
Der Hausarzt hat sie nicht zu einem oder zwei Fachärzten geschickt, sondern zu zig Fachärzten! Es wurde das volle Programm von A wie Augenarzt bis Z wie Zähne gefahren, und keiner dieser Ärzte ist auf die Idee eines möglichen phobischen Schwankschwindels gekommen!

Dabei sagst du doch selbst:
Grundsätzlich spricht Deine Schilderung sehr für eine psychosomatische Ursache Deines Schwindels.
Ich bin mir sicher, dass die TS nicht nur uns z.B. Folgendes erzählt hat, sondern auch mehr als einem dieser Fachärzte:
Er ist größtenteils immer noch im Studium, wenn wir in einer Klasse sitzen und vor allem bei Frontalunterricht. Wenn wir in einem Hörsaal sind ist er komplett weg. Auch außerhalb ist er meistens da, mal weniger, mal mehr. Der einzige Ort wo er fast nie ist, ist daheim bei mir. Sonst ist er sowohl bei Treffen mit Freunden als auch wenn ich mal spazieren gehe oder eben in der Klasse sitze.

Deshalb frage ich dich, T tortenesser , und das meine ich völlig ernst: Warum glaubst du, dass bisher alles richtig gemacht wurde und die Ärzte kompetent genug sind? Um eine Antwort wäre ich wirklich dankbar, denn ich sehe es ehrlich gesagt wegen o.g. völlig anders.
Die gleiche Frage geht übrigens auch an ProximaCentauri ProximaCentauri . Du sagst selbst
Man muss nicht jede einzelne Untersuchung, die es irgendwo verzeichnet gibt, jemals gemacht haben.
Aber genau das scheint doch zu geschehen - die TS wird von Pontius zu Pilatus geschickt. Warum also dann
Und: nur von wenigen Forenbeiträgen gleich Hausarztwechsel anzuraten finde ich auch recht fragwürdig.
?
 
ProximaCentauri
Benutzer32843  (36) Sehr bekannt hier
  • #21
Genau weil viele Ärzte eben Angst davor haben, dass es dann irgendwann heisst "man hat nicht genug untersucht, und man hätte X, Y und Z noch machen sollen". Die Untersuchungen waren rein anamnestisch wahrscheinlich nicht alle zwingend notwendig. Oft ist das halt das Problem mit den Zuweisungen, die heisst dann "bitte schliessen Sie X aus", und dann werden zig Untersuchungen gemacht, um eben etwas auszuschliessen, statt sich darauf zu fokussieren, was anamnestisch am Wahrscheinlichsten scheint.
Nur weil etwas eine funktionelle/psychosomatische Ursache hat, heisst es übrigens nicht, dass es nicht das Studium beeinträchtigen kann, oft leiden Personen mit funktionellen Beschwerden mehr an ihren Beschwerden als es jemand mit einer nachgewiesenen strukturellen Ursache tut.
 
T
Benutzer20277  (43) Meistens hier zu finden
  • #22
ProximaCentauri ProximaCentauri hat eigentlich alles Entscheidende gesagt.

Wie Du Bordnaboen Bordnaboen ja schon bemängelt hast, ist die TS ja schon von Pontius zu Pilatus geschickt worden. Worauf genau willst Du denn hinaus, wenn Du sagst, dass noch der und der Test gemacht werden sollte?

Welchen Effekt erwartest Du, wenn Du jemandem mit mutmaßlich psychosomatischen Beschwerden gegenüber andeutest, dass alle vorhergehenden Diagnostiker und Therapeuten inkompetent waren.

Auch wenn Du gleich dazu schreibst, dass Du die Vermutung wieder verworfen hast, wirfst Du Verdachtsdiagnosen wie Subclavian Steal Syndrom ein. (Was ich, vorsichtig ausgedrückt, schon nach den ersten Informationen für haltlosen Bullshit gehalten hätte.) Was genau erwartest Du bei bezüglich ihrer Gesundheit verunsicherten Personen mit freiem Zugang zum Internet?

Ich applaudiere Dir für Dein offensichtlich umfangreich erworbenes theoretisches Wissen und drücke Dir die Daumen, es irgendwann auch praxisnah zum Wohle anderer anwenden zu können.
 
Bordnaboen
Benutzer165578  Verbringt hier viel Zeit
  • #23
Nur weil etwas eine funktionelle/psychosomatische Ursache hat, heisst es übrigens nicht, dass es nicht das Studium beeinträchtigen kann, oft leiden Personen mit funktionellen Beschwerden mehr an ihren Beschwerden als es jemand mit einer nachgewiesenen strukturellen Ursache tut.
Das habe ich auch nie behauptet. Genau deshalb finde ich es ja so wichtig, dass der TS endlich mal geholfen wird - damit ihre Lebensqualität, wozu auch ein ohne größere Probleme zu absolvierendes Studium zählt, sich verbessern kann.
Und in Anbetracht der Tatsache, dass die TS schon mal eine Psychotherapie abbrechen musste, weil nicht weiter finanzierbar, finde ich es umso wichtiger, das ganze zeitnah zu machen und nicht weitere 2,5 Jahre von Arzt zu Arzt zu laufen. Mit "weiß ich nicht" wird es bei der GKV schwer, eine Therapie genehmigt zu bekommen, im Gegensatz zu "die Patientin hat das und das".

Genau weil viele Ärzte eben Angst davor haben, dass es dann irgendwann heisst "man hat nicht genug untersucht, und man hätte X, Y und Z noch machen sollen".
Verstehe ich dich richtig, dass die TS deshalb weiter machen soll wie bisher (also weiterhin von einem Arzt zum anderen geschickt wird), damit die Ärzte sich nicht eventuell irgendwann mal vorwerfen lassen müssen, nicht genug untersucht zu haben?! Die Angst der Ärzte rechtfertigt es, sie noch zu x Kollegen zu schicken? Geht es hier noch um die Patienten oder um die Ärztezunft?

sich darauf zu fokussieren, was anamnestisch am Wahrscheinlichsten scheint.
Genau darum geht es mir doch! Deshalb sage ich ja, gehe zu einem Neurologen und lass abklären, ob es phobischer Schwankschwindel o.ä. ist (und dazu gehört nun mal auch, die Ursache abzuklären - auch wenn sich an der Therapie nicht allzu viel ändern dürfte) oder etwas ganz anderes.
Ihr hingegen sagt doch der TS "weiter wie bisher", dass sie sich also weiterhin vom Hausarzt an alle möglichen Fachärzte überweisen lassen soll, wenn ich das richtig verstanden habe?
Die TS wurde bereits vom Hausarzt an den Neurologen verwiesen, der hat aber nichts gefunden. Folglich ist doch davon auszugehen, dass der Hausarzt sie in absehbarer Zeit nicht erneut zum Neurologen schickt, sondern erst mal andere Fachärzte konsultiert. Das gleiche gilt für den HNO-Arzt.

Worauf genau willst Du denn hinaus, wenn Du sagst, dass noch der und der Test gemacht werden sollte?
Dass die TS endlich eine Gewissheit hat, was ihr Problem ist und eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden kann.
Es ist doch wahnsinnig zermürbend, nicht zu wissen, was man hat und sich ggf. zu fragen, ob es mit der Zeit schlimmer wird, ob irreversible Schäden entstehen, ob jemals eine Diagnose gestellt werden kann und wie es generell weitergeht.
Klar könnte man jetzt sagen, dass ist doch alles total offensichtlich und deshalb braucht nicht weiter getestet zu werden. Aber was, wenn der Schein trügt?
Sagen wir mal, alle Symptome der TS treffen auf Erkrankung A zu. Wer kann mit Sicherheit sagen, dass sie nicht Erkrankung B hat, auch wenn darauf nur 80% ihrer Symptome zutreffen?
Wenn A und B gleich behandelt werden, dann könnte man sagen, ist doch egal! (Auch wenn ich persönlich das anders sehe - ich will genau wissen, was ich habe und mich nicht an eine Vermutung klammern.) Aber was, wenn A und B nicht gleich behandelt werden und aus der Nicht-Behandlung von B Schäden resultieren? Soll dieses Risiko in Kauf genommen werden, nur um weitere (zielgerichtete) Untersuchungen zu ersparen?

Welchen Effekt erwartest Du, wenn Du jemandem mit mutmaßlich psychosomatischen Beschwerden gegenüber andeutest, dass alle vorhergehenden Diagnostiker und Therapeuten inkompetent waren.
Welchen Effekt erwartest du, wenn du der TS sagst, mach weiter wie bisher, auch wenn es bisher null gebracht hat? Wenn man merkt, dass man in die falsche Richtung läuft, sollte man nicht so weiterlaufen, in der Hoffnung, doch irgendwann anzukommen, sondern einen Richtungswechsel vornehmen, auch wenn der vielleicht auf den ersten Blick unbequem erscheint.
Wundert es dich denn gar nicht, dass bisher kein einziger der Ärzte den Verdacht auf somatoformen Schwindel hatte? Dass noch niemand die Schwindelart diagnostiziert hat?
Die TS ist hilflos und verzweifelt, weil ihr bisher niemand helfen konnte (und noch mal, wir reden nicht von 2 Ärzten, die in den letzten Monaten noch nichts herausgefunden haben - es sind zig Ärzte in 2,5 Jahren). Ich persönlich bezweifle, dass sich an dem "Nicht mehr weiter Wissen" der TS etwas ändert bzw. überhaupt ändern kann, wenn es keine Strategieänderung gibt.
Aber welchem Rat sie nun folgt - ob deinem oder meinem - ist letztlich allein ihre Sache.

Was ich, vorsichtig ausgedrückt, schon nach den ersten Informationen für haltlosen Bullshit gehalten hätte.
Schön, wenn du es für Bullshit hältst.
Ich gehe prinzipiell davon aus, dass Patienten auch mal vergessen, ein Symptom zu erwähnen. Bzw. dass sie es (verständlicherweise) nicht unbedingt in einen Zusammenhang mit ihren anderen Symptomen bringen und es deshalb vielleicht nicht erwähnen.
Der TS schien bisher nicht aufgefallen zu sein, dass ihr Schwindel häufig in Menschenmengen auftritt (das ist kein Vorwurf, ich halte es sogar für normal, da man eben nicht unbedingt weiß, worauf man achten muss).
Folglich würde ich von Patienten mit Subclavian Steal Syndrom auch nicht unbedingt erwarten, dass ihnen aufgefallen ist, dass ihnen immer dann schwindelig wird, wenn sie den Arm heben (bei der schweren Form braucht es dazu keine körperliche Anstrengung) - was ja in der Uni beim Sich melden der TS durchaus hätte sein können. Die TS ist auch nur ein mal bewusstlos geworden, aber manche Menschen mit obigem Syndrom klappen nie zusammen. Nicht jeder hat Sehstörungen UND Ohrgeräusche. Und dass es einen Zusammenhang zwischen Schwindel und Armschmerzen geben kann, darauf muss man auch erst mal kommen und folglich wird es vielleicht nicht sofort erwähnt bzw. geht vergessen.
Aber verbleiben wir einfach dabei, dass es für dich Unsinn ist, während ich eben auch Dinge, die auf den ersten Blick nicht soo offensichtlich sind, in Betracht ziehe und deshalb lieber zu viel nachfrage als zu wenig.

[doublepost=1510149466,1510149165][/doublepost]
man weiss, dass bei funktionellen Erkrankungen ausgedehnte Abklärungen eher kontraproduktiv sind
Und deshalb soll die TS weiterhin von ihrem Hausarzt an zig Fachärzte überwiesen werden? Ich verstehe die Logik dahinter einfach nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
ProximaCentauri
Benutzer32843  (36) Sehr bekannt hier
  • #24
Und deshalb soll die TS weiterhin von ihrem Hausarzt an zig Fachärzte überwiesen werden? Ich verstehe die Logik dahinter einfach nicht.

Das liegt unter anderem daran, dass du Dinge in meinen Post hineininterpretierst, die ich so nie gesagt habe.
Wir wissen nicht, ob jemand der Ärzte einmal etwas von einem funktionellen Schwindel gesagt hat, wir waren ja nicht dabei. Es wurden diverse Abklärungen gemacht, dabei kam nichts heraus, was wiederum hindeutet auf einen funktionellen Schwindel. Meiner Meinung nach braucht die TS tatsächlich keine weiteren Abklärungen, sondern eine Möglichkeit, mit ihrem Schwindel umzugehen. Dass sie eine Therapie einmal abbrechen musste, zeigt dass sie bereits in psychologischer Behandlung war (also hat doch jemand die funktionellen Syndrome irgendwie im Kopf gehabt). Wenn leider aus finanziellen Gründen eine weitere Therapie im Moment nicht möglich ist, ist das bedauerlich. Hier zumindest ist es halt teilweise dann so, dass einem Hausarzt auch die Hände gebunden sind.
Ich halte es einfach für falsch und gefährlich mittels eines Forums vorzuschlagen, dass manche Tests nicht durchgeführt wurden (das ist völlig korrekt so), dass die behandelnden Ärzte inkompetent oder kommunikativ nicht so fähig sind - das was ein Patient mit einer funktionellen Störung braucht, ist Vertrauen in das behandelnde Team. Ich kann hier auch keine grossen Gründe erkennen, warum sie das nicht haben sollte.

Und: Ja, Schwindel hat viele - auch gefährliche - Differenzialdiagnosen. Ich meine aber, dass anhand der im Text erwähnten Angaben eine gründliche Abklärung erfolgte, und man sich diesbezüglich keine grossen Sorgen mehr machen sollte.
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #25
Meine Mutter litt jahrelang unter Schwindel. Erst der Gang zum Neurologen klärte, dass sie ein Problem im Innenohr hatte. Die Gehörknöchelchen waren falsch "gelagert", bedingt durch Flüssigkeitsmangel.
 
Starla
Benutzer164664  Verbringt hier viel Zeit
  • #26
Off-Topic:
Love96 Love96 Kommst du aus Deutschland oder aus Österreich? :smile:
 
Bordnaboen
Benutzer165578  Verbringt hier viel Zeit
  • #27
Wir wissen nicht, ob jemand der Ärzte einmal etwas von einem funktionellen Schwindel gesagt hat, wir waren ja nicht dabei.
Das nicht, aber ich hatte die TS konkret gefragt, ob jemand schon mal einen phobischen Schwankschwindel erwähnt hatte - laut ihr nein. Auch wollte ich wissen, ob sie ihre Schwindelart kennt bzw. ob diese schon diagnostiziert wurde - wieder war ihre Antwort nein.
Jetzt könnte es natürlich sein, dass jemand es nicht phobischen Schwankschwindel, sondern somatoformen Schwindel oder funktionellen Schwindel genannt hat. Aber der Arzt, der dies gesagt hätte, müsste dann doch eigentlich einem Patienten erklären, was das genau bedeutet (und ggf. eine entsprechende Behandlung einleiten).
Wenn die TS gesagt bekommen hätte "wir vermuten, zu wissen, was Sie haben und müssen dazu nur noch x oder y abklären - haben Sie noch etwas Geduld" oder "wir wissen, was sie haben, nämlich xy und soundso sieht das weitere Vorgehen aus", dann hätte sie vermutlich nicht diesen Thread eröffnet, oder?


Bisher geht aus den Angaben der TS nicht eindeutig hervor, was genau alles schon untersucht wurde - manche glauben, dass genug abgeklärt wurde und keine weiteren Untersuchungen notwendig sind, ich kann das nicht erkennnen. Die Diskussion darüber führt uns nicht weiter, aber vielleicht hilft es dir, Love96 Love96 , zu wissen, dass die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) Leitlinien darüber entwickelt hat, wie verschiedene Schwindel zu diagnostizieren sind. Falls es für dich von Interesse ist, was man alles zur Diagnosesicherung untersuchen sollte bzw. du deine Ärzte fragen willst, was genau sie bereits untersucht haben, bitte den Spoiler öffnen - ansonsten einfach ignorieren.
Konkret zum phobischen Schwankschwindel schreibt die DGN:
Die Diagnose stützt sich auf die typische Anamnese, die oben beschriebenen Persönlichkeitsmerkmale und einen normalen neurologischen Untersuchungsbefund. Zur Sicherung der Diagnose und zum Ausschluss organischer Ursachen sind folgende Zusatzuntersuchungen durchzuführen:
  • Untersuchungen des vestibulären Systems mit Elektronystagmographie/Videookulographie einschließlich kalorischer Spülung
  • Ophthalmologische/oto-neurologische Untersuchung
  • Posturographie
  • AEP, vestibulär evozierte myogene Potentiale (VEMP)
  • Bildgebung (CT und/oder MRT)
  • Doppler-Sonographie/Duplexsonographie
Quelle: https://www.dgn.org/images/red_leitlinien/LL_2008/archiv/ll08kap_051.pdf

Off-Topic:

Ich halte es einfach für falsch und gefährlich mittels eines Forums vorzuschlagen, dass manche Tests nicht durchgeführt wurden (das ist völlig korrekt so)
Von den zwei von mir vorgeschlagenen Tests war einer die Posturographie, die auch von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie zur Diagnosesicherung bei Verdacht auf phobischen Schwankschwindel empfohlen wird. Vielleicht möchtest du die DGN darauf hinweisen, dass sie mal ihre Leitlinien überarbeiten soll, wenn es völlig korrekt ist, es nicht zu machen?


eine Möglichkeit, mit ihrem Schwindel umzugehen.
Volle Zustimmung, dass die TS lernen sollte, wie sie am besten mit ihrem Schwindel umgeht.
Nur wenn bereits jemand, wie von dir vermutet, funktionellen Schwindel im Hinterkopf hatte - warum wurde die TS dann weder darüber aufgeklärt, was sie eigentlich für einen Schwindel hat und wie bzw. in welchen Situationen dieser ausgelöst wird (also psychoedukative Therapie), noch wurden ihr gezielte Taktiken zum besseren Umgang damit erklärt?
Dass erstes nicht gemacht wurde, schließe ich daraus, dass der TS bisher nicht bewusst war, dass ihre Schwindelanfälle gehäuft unter Menschen auftreten - bei phobischem Schwankschwindel/funktionellem Schwindel ist Desensibiliserung durch Eigenexposition - sprich, der Patient stellt sich bewusst den Schwindel auslösenden Situationen und versucht z.B. nicht, sie zu vermeiden, ein wesentlicher Therapiebestandteil.
Auch hier beziehe ich mich wieder auf Leitlinien der DGN, diesmal nicht zur Diagnostik, sondern zur Therapie von somatoformem Schwindel einschließlich phobischem Schwankschwindel:
Die Behandlung der Patienten beruht auf folgenden Maßnahmen:

  1. eingehende Diagnostik zum Ausschluss einer organischen Störung,
  2. „psychoedukative Therapie",
  3. Desensibilisierung durch Eigenexposition und regelmäßiger Sport sowie
  4. bei Persistenz der Beschwerden Verhaltenstherapie mit oder ohne begleitende Pharmakagabe.
Die Bereitschaft der meist unter hohem Leidensdruck stehenden Patienten, den psychogenen Mechanismus zu verstehen und durch Desensibilisierung zu überwinden, ist eine positive Erfahrung sowohl für den behandelnden Arzt als auch für den Patienten.
Quelle: LL 49 2012 Schwindel – Therapie


Off-Topic:
die ich so nie gesagt habe.
Du hast nicht gesagt, dass sie weiter von Arzt zu Arzt geschickt werden soll, das stimmt. Aber du kannst keinen Grund für einen Hausarztwechsel erkennen und ich widerum kann keinen Grund erkennen, warum der Hausarzt plötzlich seine Strategie ändern sollte und die TS nicht mehr an zig Ärzte überweist, und habe deshalb (wohl fälschlicherweise) daraus geschlossen, dass es so weitergehen soll wie bisher.
 
Love96
Benutzer130936  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #28
Zu Bordnaboen:

Meine Antwort wird diesmal leider kürzer ausfallen, weil ich gerade einfach total im Stress bin. Erst einmal vielen Dank noch einmal für deine Hilfe. Mein Hausarzt ist an sich sehr gut, nur bin ich die letzten Male immer zu einem Kollegen von ihm gekommen und nie zu meinem Hausarzt selber. Das nächste Mal, wenn ich hingehe, werde ich schauen dass ich bei ihm persönlich bin und ihn wegen dem phobischen Schwindel fragen.

Mein Neurologe ist ein Privatarzt, aber mein HNO Arzt nicht, heißt werde ich mal zu ihm gehen und ihn fragen wegen dem was du gesagt hast. Sobald ich einen Termin bekomme werde ich mir mal alles herausschreiben und ihn dazu befragen.

Die letzte Woche ging es mit dem Schwindel wieder etwas besser. Wir waren zweimal im Hörsaal mit extrem vielen Leuten, aber dadurch dass ich mich da sehr sicher fühle, weil ich gar nicht umkippen kann so eng wie die Hörsäle sind, war mir da wie auch die Male zuvor immer im Hörsaal nicht schwindlig. Auch nachdem jetzt die erste schwere Prüfung vorbei war, hat der Schwindel etwas nachgelassen. Gestern war er wieder stärker da, aber vermutlich deswegen weil ich leicht krank bin und mein Immunsystem grad nicht so stark ist, wo mir jedes Mal schwindlig ist.

Also noch einmal vielen lieben Dank für deine Hilfe und dass du dich dem ganzen so angenommen hast :smile:
[doublepost=1510401774,1510401709][/doublepost]
Ich würde nach ihrer Beschreibung auch eher auf andere Ursachen tippen. Da aber schon länger nach einer Ursache geforscht wird und es eben noch keine Diagnose gibt, warf ich es mal in den Raum.
Liebe TS, Hast du denn auch andere neurologische Probleme?

Nein, ich habe überhaupt keine neurologischen Probleme. Bin eben körperlich komplett gesund. :smile:
[doublepost=1510401950][/doublepost]Bevor noch weiter versucht wird, mittels Internetfernanamnese zu differenzieren ob vielleicht der horizontale oder doch der posteriore Bogengang des Vestibularorgans betroffen sein könnte:

Liebe TS, Dein Hausarzt hat alles richtig gemacht und Dich zum Facharzt weiter geschickt. Der wird auch kompetent genug sein, nach Anamnese und Untersuchung die weiterführende Diagnostik einzuleiten.
Grundsätzlich spricht Deine Schilderung sehr für eine psychosomatische Ursache Deines Schwindels. Wenn es tatsächlich Schwierigkeiten mit der Finanzierung der ambulanten Therapie gibt, könntest Du mit Deinem Hausarzt auch noch die Möglichkeit eines stationären Aufenthaltes in einer entsprechenden Fachklinik besprechen.

(Und danke ProximaCentauri ProximaCentauri ,ich kann leider nur ein einziges Mal auf Zustimmung drücken, sonst hätt ich s mehrfach getan.)[/QUOTE]

Ok, danke dir, ja es ist zurzeit echt schwer wegen dem finanziellen, das nächste was ich machen werde, weil mir mein Hausarzt dazu geraten hat ist ein Belastungs EKG, weil ich ja erst ein normales EKG gemacht habe. Das mit der Fachklinik wäre zurzeit nicht möglich, da ich mitten im Studium bin und es mir echt Spaß macht, wo ich wüsste wenn ich das jetzt aufgebe würde das den Schwindel nicht besser machen, da es mir viel Freude bereitet und es davon wenig zurzeit gibt.
[doublepost=1510402009][/doublepost]
Meine Mutter litt jahrelang unter Schwindel. Erst der Gang zum Neurologen klärte, dass sie ein Problem im Innenohr hatte. Die Gehörknöchelchen waren falsch "gelagert", bedingt durch Flüssigkeitsmangel.

Ok, ja ich war eben sowohl beim Neurologen, als auch beim HNO und beide meinten, dass alles okay ist.
[doublepost=1510402045][/doublepost]
Off-Topic:
Love96 Love96 Kommst du aus Deutschland oder aus Österreich? :smile:

Ich komme aus Österreich, wieso? :smile:
 
ProximaCentauri
Benutzer32843  (36) Sehr bekannt hier
  • #29
Das nicht, aber ich hatte die TS konkret gefragt, ob jemand schon mal einen phobischen Schwankschwindel erwähnt hatte - laut ihr nein. Auch wollte ich wissen, ob sie ihre Schwindelart kennt bzw. ob diese schon diagnostiziert wurde - wieder war ihre Antwort nein.
Jetzt könnte es natürlich sein, dass jemand es nicht phobischen Schwankschwindel, sondern somatoformen Schwindel oder funktionellen Schwindel genannt hat. Aber der Arzt, der dies gesagt hätte, müsste dann doch eigentlich einem Patienten erklären, was das genau bedeutet (und ggf. eine entsprechende Behandlung einleiten).
Wenn die TS gesagt bekommen hätte "wir vermuten, zu wissen, was Sie haben und müssen dazu nur noch x oder y abklären - haben Sie noch etwas Geduld" oder "wir wissen, was sie haben, nämlich xy und soundso sieht das weitere Vorgehen aus", dann hätte sie vermutlich nicht diesen Thread eröffnet, oder?
Selbstverständlich kann man davon ausgehen, dass die TS aktuell nicht weiss, wie das genau mit dem Schwindel ist. Das liegt aber - leider - ganz oft daran, dass insbesondere in Hausarztpraxen o.ä. schlicht und einfach keine Zeit ist, um ausführliche Gespräche zu führen. Ich handhabe das in der Klinik so, dass ich mir durchaus Zeit nehme um den Patienten ihre Diagnose ausführlich zu erklären, nach Möglichkeit evtl. auch den Angehörigen.
Teilweise stellt sich aber dann auch heraus, dass die Patienten - was auch anhand der Studienlage beweisbar ist - aus solchen Gesprächen leider nur etwa 20% der Informationen mitnehmen können. D.h., nur weil ein Patient etwas nicht weiss, heisst nicht, dass es ihm nie erklärt wurde. Ich kann in der Klinik dann nach Austritt keine weiteren Gespräche führen, das also nicht beheben. Es wäre sicher vernünftig gewesen, jemand hätte mit der TS das so ausführlich diskutiert, dass sie eben weiss, was mit ihr los ist. Ist aber nicht so. Woran das nun liegt, das wissen wir schlicht nicht.


Off-Topic:


Von den zwei von mir vorgeschlagenen Tests war einer die Posturographie, die auch von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie zur Diagnosesicherung bei Verdacht auf phobischen Schwankschwindel empfohlen wird. Vielleicht möchtest du die DGN darauf hinweisen, dass sie mal ihre Leitlinien überarbeiten soll, wenn es völlig korrekt ist, es nicht zu machen?
Guidelines sind jeweils genau das: Richtlinien. Es steckt etwa ein Feld ab, in dem man sich evidenzbasiert bewegen kann. Das heisst nicht, dass eine Guideline als Gesetz gilt. Man muss schlussendlich sich immer nach Anamnese und Klinik richten. Wenn eine Patientin bei mir auf den Notfall kommt, völlig normal gehen kann, einen völlig unauffälligen Neurostatus hat, und aus der Anamnese eben z.B. eruierbar ist, dass der Schwindel v.A. in sozialen Situationen auftritt und die Patientin noch andere Symptome die auf eine starke psychische Komponente hinweisen hat, dann würde ich schlicht und einfach darauf verzichten. Eben genau weil man weiss, dass man unter Umständen funktionelle Syndrome noch aggravieren kann, wenn man um jeden Preis alle möglichen Ausschluss-Untersuchungen durchführt.
Und: Eine Anamnese hier entspricht schlicht nicht der Anamnese, die ihre Ärzte zur Verfügung hatten, daher kann man auch nicht beurteilen, ob da nun jemand etwas Falsch oder zu viel oder zu wenig gemacht hat.
Manchmal machen wir auch Dinge, angepasst an eine Anamnese, und am nächsten Tag erzählt der Patient etwas diametral anderes, wodurch sämtliche durchgeführten Untersuchungen eigentlich unnötig waren...


Volle Zustimmung, dass die TS lernen sollte, wie sie am besten mit ihrem Schwindel umgeht.
Nur wenn bereits jemand, wie von dir vermutet, funktionellen Schwindel im Hinterkopf hatte - warum wurde die TS dann weder darüber aufgeklärt, was sie eigentlich für einen Schwindel hat und wie bzw. in welchen Situationen dieser ausgelöst wird (also psychoedukative Therapie), noch wurden ihr gezielte Taktiken zum besseren Umgang damit erklärt?
Dass erstes nicht gemacht wurde, schließe ich daraus, dass der TS bisher nicht bewusst war, dass ihre Schwindelanfälle gehäuft unter Menschen auftreten - bei phobischem Schwankschwindel/funktionellem Schwindel ist Desensibiliserung durch Eigenexposition - sprich, der Patient stellt sich bewusst den Schwindel auslösenden Situationen und versucht z.B. nicht, sie zu vermeiden, ein wesentlicher Therapiebestandteil.
Auch hier beziehe ich mich wieder auf Leitlinien der DGN, diesmal nicht zur Diagnostik, sondern zur Therapie von somatoformem Schwindel einschließlich phobischem Schwankschwindel:

Off-Topic:

Du hast nicht gesagt, dass sie weiter von Arzt zu Arzt geschickt werden soll, das stimmt. Aber du kannst keinen Grund für einen Hausarztwechsel erkennen und ich widerum kann keinen Grund erkennen, warum der Hausarzt plötzlich seine Strategie ändern sollte und die TS nicht mehr an zig Ärzte überweist, und habe deshalb (wohl fälschlicherweise) daraus geschlossen, dass es so weitergehen soll wie bisher.

Da ich nicht weiss, wie die ganze Diagnostik-Sache (und eine Psychotherapie hat ja stattgefunden, da wissen wir die genauen Themenbereiche etc. auch nicht) abgelaufen ist, möchte ICH mich nicht so weit zum Fenster hinauslehnen um zu wissen, was der Hausarzt sich überlegt hat, und was nicht. Ich kann aber keine groben, gefährlichen Schnitzer erkennen. Da es nun einmal wichtig ist - gerade bei funktioneller Problematik - dass der Patient Vertrauen zum behandelnden Team hat, halte ich es für falsch anhand der hier präsentierten Infos vorzuschlagen, den Behandler zu wechseln - das kann gut und gerne Auftakt für einen Ärztemarathon sein, der garantiert nicht hilfreich wäre.
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #30
Warst du den schon mal beim Frauenarzt? Bei meiner Mutter haben sie diesen Fall und Drehschwindel auf Hormonelle Probleme fest gemacht.
 
Love96
Benutzer130936  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #31
Warst du den schon mal beim Frauenarzt? Bei meiner Mutter haben sie diesen Fall und Drehschwindel auf Hormonelle Probleme fest gemacht.

Ich gehe regelmäßig zum Frauenarzt und war vor ein paar Monaten das letzte Mal ja. Der hat noch nie was festgestellt, aber ich kann ihn einmal fragen. Danke :smile:
 
M
Benutzer160770  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #32
Warst du vielleicht schonmal in bei einem Osteopathen? Bei mir war es so, dass mein Atlas verschoben war und ich dadurch meine Kopfschmerzen losgeworden bin. Das wäre vielleicht auch nochmals ein Versuch wert. Ich wünsche dir auf jeden Fall gute Besserung.
 
Love96
Benutzer130936  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #33
Warst du vielleicht schonmal in bei einem Osteopathen? Bei mir war es so, dass mein Atlas verschoben war und ich dadurch meine Kopfschmerzen losgeworden bin. Das wäre vielleicht auch nochmals ein Versuch wert. Ich wünsche dir auf jeden Fall gute Besserung.

Nein, da war ich noch nie, danke für den Tipp :smile:
 
Es gibt 3 weitere Beiträge im Thema "Schwindel, mein ständiger Begleiter", die aktuell nicht angezeigt werden. Bitte logge Dich ein, um diese ebenfalls anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren