• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Sexistische Männer und Reiz auf Frauen

G
Benutzer Gast
  • #1
Ich habe jetzt lange überlegt, ob ich das Thema eröffnen soll, oder nicht. Im "Wurdet ihr schonmal belästigt"-Thread für Frauen traue ich mich nicht zu schreiben, da ich mir total deplatziert vorkommen würde, allerdings gab es einmal einen Beitrag, der mich zum Nachdenken bewegt hat.

In meiner Ausbildung, meinem Studium und auch meiner ersten Arbeit habe ich teilweise ekelhaft sexistische Machos erlebt, die aber immer erstaunlich viel "Erfolg" bei Frauen hatten. Ganz besonders ist mir das aber bei der Firma aufgefallen, bei der ich ab meiner Diplomarbeit für zehn Jahre gearbeitet hatte.

Als ich mit der Diplomarbeit begonnen hatte, gab es noch eine Mit-Diplomandin, zwei Jahre älter als ich (Damals 26, sie 28). Eigenständige Frau, sehr selbstbewusst und sogar ein bisschen "tough". Da kam dann einer der Azubis zu ihr, hat immer mit ihr geredet, und hatte sofort eine sehr "Touchy" art - Hand auf den Unterarm gelegt, auf die Schulter, ihr immer wieder beim Vorbeigehen zugezwinkert. Er hatte damals aber eine Freundin und war grad mal 20. Trotzdem begannen sie binnen kurzer Zeit eine Affäre, wie er mir irgendwann freudestrahlend gesagt hat.

Auch sein Mentor (Vertriebsleiter) war ein unglaublich selbstverliebter Mensch, der ständig auf Tuchfühlung mit Frauen gegangen ist. Wenn ich mit den Beiden mal unterwegs war, haben sie darüber gesprochen mit wem sie in der Firma Sex haben wollten, und oft ist es auch dazu gekommen. Der Azubi hatte vor Selbstvertrauen nur so gestrahlt, und war auch fleißig - so wurde er in zehn Jahren vom Azubi zum GF. Nebenbei schoss er aber mit einer ziemlich unfairen Aktion seinen Mentor aus der Firma.

Bei Feiern hatten die Beiden ständig irgendwelche Kolleginnen im Arm, egal ob vergeben oder nicht, und nicht selten kam es auch zu Affären.

Ich kann und mag sowas nicht, hatte aber ein gut freundschaftliches Verhältnis zu vielen Kolleginnen, und auch wenn sie eigentlich oft recht starke Frauen waren hatten sie sich bei mir nie darüber beschwert, was die zwei "Alphamännchen" mit ihnen machen.

Interessantes Detail: Ein anderer Kollege hatte mal bei einem Weggeh-Abend ähnliches probiert, und sich mal zwischen zwei Kolleginnen gesetzt und diese an der Taille zu sich gezogen, der wurde am nächsten Arbeitstag dann zum Gleichstellungsbeauftragten geholt - auch zu recht.

Ebenso im Studium: Eine Freundin von mir, mit der ich auch noch heute super gut stehe, war mal mit auf einer Studentenparty. Da kam dann so ein schmieriger Typ daher, hat sie immer wieder angegrabbelt (am Arm, angetanzt), und sie hatte mir dann auch mal gesagt dass sie nichts von dem will. Da bin ich dann mal dazwischen gegangen und hab ihn sanft weggeschubst. Als ich dann aber mal zum Trinken holen ging, hatte er sie angesprochen, und danach hatte sie dann total von dem Typen geschwärmt (Ich erinnere mich nicht ob sie sich nicht sogar noch geküsst hatten an dem Abend).

Warum ist das so? Hab ich da nur Ausnahmen erlebt? Ich muss zugeben, dass es für mich den Eindruck gemacht hat, als hätten solche Leute einfach mehr Draht zu den Frauen und man müsse sich nur ab und zu was trauen. Allerdings kann ich das nicht und will auch nicht so sein, ich will mich nur jemand nähern wenn ich das Gefühl habe er oder sie will das auch. Trotzdem frage ich mich immer wieder warum solche Leute sich das erlauben und dann oft von den Frauen auch positives Feedback dazu kommt.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #2
Frag ich mich auch oft.
Und das nicht nur bei "schmierigen" Typen, vor allem bei gewalttätigen Typen frag ich mich das. Wenn sich eine Frau endlich nach jahrelangem Terror trennt, haben die ruckzuck eine neue.
Erklärung hab ich noch keine gefunden, aber es gibt wohl einen Typ von Frau, der für so was irgendwie "empfänglich" ist :hmm:
 
Faraka
Benutzer146476  (44) Meistens hier zu finden
  • #3
Ich habe auch keine Erklärung dafür, kann das aber so fast eins zu eins aus eigener Erfahrung bestätigen. Viele dieser schmierigen Typen haben enormen Erfolg, sowohl bei Frauen als auch beruflich - bis es sie mal so richtig flachlegt.

Ein Typ hat es bei mir in der Firma innerhalb kürzester Zeit vom Neuling zum Abteilungsleiter (ca. 100 Leute unter sich) geschafft und zwar nur durch "dicke Eier", wie man so schön sagt. Also Selbstbewusstsein - und lügen, was das Zeug hält zur eigenen Karriereoptimierung.
Hatte auch bei mehreren Kolleginnen gleichzeitig mächtig Erfolg. Ich habe mich gefragt, ob niemand diesen Dampfplauderer durchschaut... das ging 2-3 Jahre gut, dann flog er bei der Geschäftsführung mit heftigeren Lügen auf, gleichzeitig kam ihm seine Ehefrau hinter die Affären in der Firma. Fristlose Kündigung folgte. Mittlerweile ist er aber wieder im Management bei einem bekannten Chiphersteller, wie mir Xing verraten hat...

Ich kann mich zwar über beruflichen Erfolg nicht beschweren, aber so einen Aufstieg werde ich sicher nie hinlegen, dafür bin ich zu aufrichtig und ehrlich.
 
froschteich
Benutzer164451  (36) Beiträge füllen Bücher
  • #4
Ehrlich gesagt seh ich da den Sexmismus nicht bei den Kollegen - sie haben viel geflirtet und mit mehreren Frauen geschlafen. Inwiefern war das sexistisch? Haben sie sich irgendwie abfällig geäußert?

Zum schmierigen Typen: Bist du sicher dass sie ihn zuerst so schmierig fand? Oder hast du ihr da vielleicht ein paar Suggestivfragen gestellt?

Antanzen und am Arm berühren finde ich beides nicht belästigend oder übergriffig. Erst nach einem Nein wäre es das mMn.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #5
froschteich froschteich Das war vielleicht nicht optimal formuliert von mir. Bei Party-Abenden der Firma kamen sie den Frauen sehr nahe, an der Taille zu sich gezogen, im Arm gehalten, obwohl sie wussten dass die Frauen teilweise in (an sich glücklichen) Partnerschaften waren.

Eine der Frauen wurde auch mal ins "Nippelspiel" mit einbezogen, wo sich einige der Typen in der Firma immer in die Brustwarzen gekniffen haben wenn sie nicht darauf geachtet haben. Wurde ganz stolz mitgeteilt.

Dass das nicht nur flirty sondern sexistisch war kam dann in den Gesprächen unter Männern raus, "boah die hat heute wieder was an da würd ich sie am liebsten auf dem Bürotisch flachlegen", "Heut Abend gehts Essen und nach ner Flasche Wein ist sie fällig"....

Ich sehe darin halt genau in den Grundzügen das Verhalten, welches dann zu den Übergriffen im anderen Thread führt. Oder seh ich das falsch? Bin gerne für andere Meinungen offen.
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #6
Dass Selbstsicherheit zieht, ist ja nichts neues. Und gerade der Azubi schien ja genau DAS gehabt zu haben.
 
froschteich
Benutzer164451  (36) Beiträge füllen Bücher
  • #7
froschteich froschteich Das war vielleicht nicht optimal formuliert von mir. Bei Party-Abenden der Firma kamen sie den Frauen sehr nahe, an der Taille zu sich gezogen, im Arm gehalten, obwohl sie wussten dass die Frauen teilweise in (an sich glücklichen) Partnerschaften waren.

Also ich würde sagen, dass das sehr stark auf den Kontext drauf ankommt. Wenn sie schon länger miteinander flirten und eine Frau gut lesen können und es dieser Frau gefallt von ihnen so angefasst zu werden, dann ist das auch okay. Wo kein Kläger da kein Richter, würde ich sagen. Ich bin auch vergeben, aber mich dürfen Männer auch mal um die Taille rum angreifen, wenn ich mit ihnen flirte und ich sehe dabei nichts Sexistisches.

Dass man alle Frauen mit denen man arbeitet nur als Frischfleisch sieht ist aber natürlich suboptimal, die Frage ist, ob das den Frauen so bewusst ist bzw. ob das ihre privaten Gedanken sind, die sie neben den professionellen haben.

Ich finde man sollte nicht "flirty" und "sexistisch/übergriffig" in einen Topf werfen. Männer dürfen viel und gerne flirten, das ist nichts Schlechtes. Ein Problem wird es, wenn der Respekt fehlt.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Schwierige Frage, da es schwer ist, sie "ungefärbt" zu beantworten.
Was da allgemein wie dran ist, und wer allgemein da moralisch wertvoll oder nicht handelt... not mine to judge.

Ich persönlich kann nur sagen, ich springe auf Selbstsicherheit an, wenn sie gleichzeitig charmant, intelligent und humorvoll ist. Das schüchterne, nette reizt mich einfach nicht so.
Ich finde auch niemanden abstoßend, weil er sexuelle Anspielungen macht.

Es ist halt so, diesetTouchy flirty Angraberei funktioniert, wenn die Frau den Angrabenden sympathisch (oder auch nur heiß) findet. Wenn nicht, fühlt sie sich belästigt. Männer, die generell als gutaussehend ankommen, können sich da einfach mehr erlauben. Niemand will jemanden allzu nahe haben, den er nicht attraktiv findet.
Von daher ist das alles ziemlich subjektiv. Genau wie ich "Belästigung" subjektiv finde, weil es immer darum geht, wie sich jemand dabei fühlt.
Was andere als belästigend empfinden, finde ich oft charmant.
Eine meiner besten Affairen überhaupt war ein ehemaliger Chef, ein Macho vor dem Herrn, und meine Güte war ihm klar, wie gut er aussieht :grin: aber ehrlich gesagt bin habe kein Problem damit bei sexuellem Interesse zu objektifizieren, und auch selbst objektifiziert zu werden.
Ich habs auch eher damit, Kerben am Bettpfosten zu sammeln und finde es amüsant, auch eine solche zu sein. Wer sich natürlich in so einer Konstellation verliebt, der ist auf dem besten Weg ins tiefe Herzschmerztal.

Einige meiner besten Freunde sind übrigens solche Typen Mann. Sehen gut aus, wissen es, und gehen durch die Welt in dem Wissen, dass man sie will :zwinker: Finde ich tatsächlich attraktiv, wenn jemand von sich überzeugt ist - WENN er in meinem Empfinden Grund dazu hat, heißt, wenns nicht aufgesetzte heiße Luft ist. Da ist ein schmaler Grad, und nicht alle erkennen ihn.
Sind übrigens keine Idioten, die Frauen respektlos behandeln, sie nehmen das einfach alles nicht so wahnsinnig ernst, und das unverkrampfte, selbstsichere bringt für viele eine hohe Sexiness mit :zwinker:
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #9
Oder seh ich das falsch?

Falsch würde ich nicht sagen, vielleicht etwas einseitig.

Was die Typen dann unter Männern von sich gegeben haben ist natürlich erbärmlich.

Das Verhalten den Frauen gegenüber aber nicht unbedingt und das ist es ja, was Frauen mitbekommen.

Ich werde nicht gerne einfach so angefasst, da muss ein Mann schon auf meine Signale achten, das bekommt man als Außenstehender wahrscheinlich gar nicht so mit.
Aber ansonsten mag ich Männer, die gerne flirten, selbstsichere Männer und solche, die sich was trauen.

Da sehe ich an sich noch lange keinen Hang zum Sexismus oder gar zu Übergriffen.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #10
Interessant eure Meinungen zu lesen! Bei mir persönlich fehlt komplett die Eigenschaft, andere Menschen zu lesen oder zu verstehen, daher ist bei mir jetzt z.B. vieles antrainiert und ich warte immer auf ein sehr deutliches "Go", bevor ich jemand anfasse.

Ich verstehe z.B. nicht, wieso die genannten "Alpha"-Kollegen beim Feiern Kolleginnen anfassen durften, ein anderer Kollege bei für mich gleichen Voraussetzungen aber der Übergriffigkeit bezichtigt wurde.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
bei für mich gleichen Voraussetzungen

Vielleicht kannst Du die Voraussetzungen schlicht nicht beurteilen.
Beim einen wird die Kollegin das auch gewollt haben, beim anderen nicht.
Ob das jetzt Glück war für den einen oder ob er die Situation besser vorbereitet und/oder Signale einfach besser deuten kann weiß man nicht.
 
froschteich
Benutzer164451  (36) Beiträge füllen Bücher
  • #12
Ich verstehe z.B. nicht, wieso die genannten "Alpha"-Kollegen beim Feiern Kolleginnen anfassen durften, ein anderer Kollege bei für mich gleichen Voraussetzungen aber der Übergriffigkeit bezichtigt wurde.

Wenn mich ein Mann auf eine gewisse Weise anlächelt weiß ich zum Beispiel schon ob da was geht oder nicht. Es geht beim Flirten viel darum die Reaktionen anderer Menschen richtig deuten zu können.

Bei Männern, die ich als sehr übergriffig empfinde, fehlt genau dieses Talent. Ich bin einsilbig, suche die Distanz, lächle sie wenn dann nur gezwungen an und dann greifen sie mich trotzdem an. Obwohl ich quasi zehn Schiilder mit einem dicken, fetten Nein hochhalte.

Von einem Mann, den ich viel anlächle und ihm dabei (lange) in die Augen schaue, viel rede, viel lache (vor allem als Reaktion auf von ihm Gesagtes), zweideutige/eindeutige Kommentare mache, lasse ich mich gerne um die Taille angreifen.

Was übrigens auch einen großen Unterschied macht: Man flirtet generell mehr mit Leuten, die selber viel flirten. Einfach weil man weiß, dass das auf Oberflächlichkeiten beruht. Ein Mann, den ich so einschätze, dass er wenig flirtet, vielleicht auch noch nicht vergeben ist, mit dem flirte ich automatisch weniger bis gar nicht, weil ich nicht will, dass er mehr darin sieht als nur einen einfachen Flirt.
 
Reaper0309
Benutzer175515  (27) Öfter im Forum
  • #13
Meine Theorie ist, dass je besser ein Mann aussieht, desto weniger braucht er sich zu benehmen um bei einer Frau "zu landen".

Das Macho Gehabe resultiert aus einer Erfolgsverwöhntheit.
Nehmen wir den FC Bayern als Beispiel, der gegen den Tabellenletzten verliert, weil er sich denkt, was solls...
Wir kriegen unsere Millionen, Champions League ist eh wichtiger und wir haben 20 Punkte Vorsprung.

Das kannste auch auf Typen übertragen, die bei so vielen Frauen mit einer asozialen Taktik gelandet sind, dass die sich daran gewöhnt haben und vielleicht denken sie sich sogar dass die Frauen das brauchen. Wer weiss. Ich will noch nicht mal ausschließen, dass dein Kollege vllt. auch schon auf dem Weg zum Hugh Heffner die eine oder andere Anzeige kassiert hat. Oder hätte kassieren sollen.

Jedenfalls stehen Frauen auf Selbstbewusstsein (hab ich gehört) und das dürfte man nach den zahlreichen Landungen haben....vermutlich blendet das einfach

Ich muss dazu aber sagen, dass Vertriebler in meinen Augen auch eine sehr spezielle Sorte Mensch ist. Sehr auf Zack, sehr kommunikativ und durch den Beruf hat man zwangsläufig auch schnell eine gewisse Selbstsicherheit. Andersherum muss ich aber zu meiner Schande auch gestehen, dass ich von vielen Leuten teilweise die Namen vergessen habe aus meiner alten Firma, mich aber noch sehr gut an die Namen von 2,3 blonden, charmanten Vertrieblerinnen erinnern kann :love::ashamed:

Frauen sind für mich eh ein Rätsel.

Ich hab gar nicht genug Haare um daran abzuzählen von wie vielen Frauen ich was wollte, die mich dann aber für Typen gefriendzoned haben die sie dann missbraucht, geschlagen oder geschwängert haben und mir das dann im Endeffekt nach der 4. oder 5. auch nur bedingt Leid tat.

Diese Rosarote Brille haben manche sehr schnell auf, kriegen die aber nur sehr schwer wieder runter.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
Es ist halt so, diesetTouchy flirty Angraberei funktioniert, wenn die Frau den Angrabenden sympathisch (oder auch nur heiß) findet. Wenn nicht, fühlt sie sich belästigt.
Im Klartext heißt das also, dass Männer, die das tun, eine Taktik anwenden, mit der sie einen Teil der angegrabenen Frauen belästigen, um bei einem anderen Teil der Frauen zu landen.

Wenn mich ein Mann auf eine gewisse Weise anlächelt weiß ich zum Beispiel schon ob da was geht oder nicht. Es geht beim Flirten viel darum die Reaktionen anderer Menschen richtig deuten zu können.

Bei Männern, die ich als sehr übergriffig empfinde, fehlt genau dieses Talent. Ich bin einsilbig, suche die Distanz, lächle sie wenn dann nur gezwungen an und dann greifen sie mich trotzdem an. Obwohl ich quasi zehn Schiilder mit einem dicken, fetten Nein hochhalte.

Von einem Mann, den ich viel anlächle und ihm dabei (lange) in die Augen schaue, viel rede, viel lache (vor allem als Reaktion auf von ihm Gesagtes), zweideutige/eindeutige Kommentare mache, lasse ich mich gerne um die Taille angreifen.

Was übrigens auch einen großen Unterschied macht: Man flirtet generell mehr mit Leuten, die selber viel flirten. Einfach weil man weiß, dass das auf Oberflächlichkeiten beruht. Ein Mann, den ich so einschätze, dass er wenig flirtet, vielleicht auch noch nicht vergeben ist, mit dem flirte ich automatisch weniger bis gar nicht, weil ich nicht will, dass er mehr darin sieht als nur einen einfachen Flirt.
Mit diesem, massiv auf nonverbaler Kommunikation basirenden Balzverhalten ist es ja klar, dass Menschen, die bei der nonverbalen Kommunikation (noch?) nicht so fit sind, nur zwei Möglichkeiten habe:
1. Sie flirten trotzdem (auch körlerlich), gehen damit das Risiko ein, Frauen zu belästigen und bekommen dadurch auch genügend Übung in nonverbaler Kommunikation, um das Belästigungsrisiko im Laufe der Zeit senken zu können.
2. Sie wollen keine Frauen belätigen, flirten deshalb nicht und verpassen somit auch die Chance, nonverbale Kommunikation zu üben, um irgendwann mal die Situation richtig einschätzen zu können.

Mein Fazit daraus: Wen man(n) nicht einfach so genetisch bedingt (oder warum auch immer, jedenfalls ohne eigenes Zutun) ein ganz großes Talent inzwischenmenschlicher Kommunikation hat, muss man entweder skrupellos sein, oder man hat die Arschkarte gezogen.


Könnte es vielleicht sein, dass das menschliche Balzverhalten nur bedingt mit den heutigen Moralvorstellungen kompatibel ist?
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #15
Ein sehr erhellendes Thema für mich. Ich dachte, nach dem Joko/Klaas Video, dass solches Verhalten grundsätzlich nicht gut ankommt bei den Frauen, das halt so hingenommen wird.

Anscheinend gibt es aber einen deutlichen Unterschied zwischen denen, welche die Ausstrahlung haben und dann entsprechend auch Flirty und Touchy sein können und denjenigen, welche die Signale der Frauen nicht verstehen oder das von anderen Männern gezeigte Verhalten falsch deuten und dann übergriffig werden.
 
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LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #28
Im Klartext heißt das also, dass Männer, die das tun, eine Taktik anwenden, mit der sie einen Teil der angegrabenen Frauen belästigen, um bei einem anderen Teil der Frauen zu landen.


Mit diesem, massiv auf nonverbaler Kommunikation basirenden Balzverhalten ist es ja klar, dass Menschen, die bei der nonverbalen Kommunikation (noch?) nicht so fit sind, nur zwei Möglichkeiten habe:
1. Sie flirten trotzdem (auch körlerlich), gehen damit das Risiko ein, Frauen zu belästigen und bekommen dadurch auch genügend Übung in nonverbaler Kommunikation, um das Belästigungsrisiko im Laufe der Zeit senken zu können.
2. Sie wollen keine Frauen belätigen, flirten deshalb nicht und verpassen somit auch die Chance, nonverbale Kommunikation zu üben, um irgendwann mal die Situation richtig einschätzen zu können.

Mein Fazit daraus: Wen man(n) nicht einfach so genetisch bedingt (oder warum auch immer, jedenfalls ohne eigenes Zutun) ein ganz großes Talent inzwischenmenschlicher Kommunikation hat, muss man entweder skrupellos sein, oder man hat die Arschkarte gezogen.


Könnte es vielleicht sein, dass das menschliche Balzverhalten nur bedingt mit den heutigen Moralvorstellungen kompatibel ist?
So einfach ist es nicht.
Natürlich: Ein hübscher Mann hat es leichter. Das ist ja generell mittlerweile durch zig Studien bewiesen: Schöne Menschen haben es generell leichter im Leben. Sie werden im Kindergarten von Erzieher*innen bevorzugt, bekommen bessere Noten und bessere Ausbildungsplätze und mehr Freunde. Äußerliche Attraktivität ist eben wichtig und ist beim Thema Sexualität natürlich ein enormer Faktor - und Flirten IST nunmal ein Teil unserer Sexualität. Ein sehr wichtiger.

Was du nur hier vergisst; Kein gut aussehender Mann oder Teeny kommt in eine neue Abteilung/eine Bar/eine Klasse und sagt: "Seht her, ich bin ein geiler Typ!" und packt den Damen auf den Arsch. Das beginnt viiiiel subtiler und ich glaube, dass diese subtileren Anfänger von anderen Männern oft gar nicht gesehen werden. - Vor allem nicht von denen, denen das Flirten nicht so liegt. Die wackelnden Augenbrauen, die nette Bemerkung, das "ironische" Türaufhalten mit der kleinen Verbeugung, das eben doch gar nicht so ironisch sondern zuvorkommend ist. Und erst in Stufe 2, 3, 4 wird es dann touchy, vor allem in einem Umfeld außerhalb von Kneipe oder Disco (da geht es deutlich schneller). Erst wenn man sich auf Stufe 1 und 2 sicher fühlt, wenn ein Augenzwinkern durch ein Zwinkern erwidert wird, ein Kompliment durch ein weiteres oder das "ironische" Türaufhalten, mit einem ebenso "ironischen" kleinen Knicks und einem gekicherten "Oh, danke du Gentleman" beantwortet wurde, dann kann man es wagen bei einem Gespräch mal die Hand auf den Unterarm zu legen.

Ich kenne so einen Mann (Typus Dr. Doug Ross, Emergency Room in 1,90), bei dem ich mittlerweile sofort in den Turbo-Flirtmodus schalte. Dieser Mann sieht gut aus, ist aber kein Topmodell, ist nicht super gekleidet und könnte 5-10kg weniger sicher gut vertragen. Aber wenn er zur Tür hereinkommt, mich anlächelt und den ersten Spruch rausbringt, dann haut der mich um. Es ist seine reine Präsenz, die Art wie er spricht - und er weiß aber auch GANZ GENAU wo seine Grenzen sind. Ich fühle mich wohl in seiner Gegenwart. Wir sind beide glücklich verheiratet, da würde niemals etwas laufen, es ist nur dieses Spiel, auf das wir uns einlassen, wenn wir uns sehen. Die Flirts laufen über Blicke, kleine harmlose Komplimente, leichte Frechheiten und Neckereien und mal ein Händeschütteln, das einige Sekunden länger dauert, als es sein muss. Und dann ziehen wir wieder gut gelaunt unserer Wege.

Und mittlerweile merke ich, dass es Männer gibt, die eben nicht wissen, wo diese feinen Grenzen sind. Die es schaffen, dass ich mich unwohl fühle. Klar, sind die auch individuell von Frau zu Frau, aber trotzdem. Diese Grenze ist aber bei mir auch bei dem einen Mann "hier" und bei dem anderen "dort" und kann sich durch harmlose Flirtvorarbeit aber verschieben, so dass etwas potentiell Unangenehmes zu etwas Angenehmen werden würde.
Ich habe zum Beispiel einen Chef, der mir und anderen Kolleginnen gerne mal freundschaftlich einen Arm umlegt. Ich mag das nicht. Ich fühle mich dabei unwohl. (Vor allem wenn seine Frau mit im Raum ist.) Mein Dr. Ross von oben, würde mich niemals bedrängen. Bei unseren ersten "Treffen" (im Sinne von Aufeinandertreffen, keine Verabredungen) waren wir rein sachlich. Aber man spürte eben eine besondere Anziehungskraft, sah die Attraktivität, bzw fand den anderen sympathisch. Und genau diese Dinge kann man nicht erzwingen. Das ist entweder da oder nicht. Da ist ganz viel Bauchgefühl, das Ja oder Nein sagt. Oder es liegt irgendwo dazwischen. Mit einem Menschen den ich per se unattraktiv (Charakter + Aussehen) und unsympathisch finde, könnte ich niemals ernsthaft flirten.

Bei meinem Dr. Ross und mir gab es nie mehr außer einem Handschlag oder einem kurzen antippen am Knie oder am Oberarm. Bei ihm fühle ich mich immer körperlich wohl, niemals bedrängt oder gar eingeengt. Bei meinem Chef schon. Da weiß ich mich nicht korrekt zu verhalten, ohne dass das gleich als Szene gewertet wird, da er es ja wirklich (!) nur nett meint und es nie zu einer unsittlichen Situation kam. Es ist mir trotzdem unlieb. Dr. Ross weiß intuitiv um diese Grenze. Wären wir single und würden wir ausgehen, hätte ich bei so einem Mann aber auch sicherlich kein Problem, wenn man mit den Arm umlegen würde. Gleiche Geste, wie bei meinem Chef. Nur die Attraktivität, die Sympathie, die Situation und die Person erlaubt es dann. Es gibt keine festen Regeln. Weder an eine Situation, noch an eine bestimmte Frau.

Die meisten ersten Körperlichkeiten wie Händchenhalten, vorsichtiges Kuscheln oder der erste Kuss passieren selten mit einem vorher ausgehandelten Vertrag. Das ergibt sich aus der Situation. Nur da nimmt keiner einfach "patsch" die Hand. Da streift man sich im Gehen 2, 3 mal. Und wenn der andere diese "zufällige" Berührung auch 1, 2 mal initiiert, dann weiß man, dass man weiter gehen kann.

Und wenn eine Kollegin aus Abteilung C in der Teeküche auf den etwas frechen Spruch frech zurück reagiert, herzlich über den blöden Witz lacht und ihre Teetasse nicht mit zum Schreibtisch nimmt, sondern genüsslich in der Küche austrinkt während dein Mittagessen in der Mikrowelle seine Kreise zieht, dann kann man sich auch da sicher sein, dass man am nächsten Tag auch mal ein nettes Kompliment über den super tollen Text bei den Planungsarbeiten bei XY machen kann, ohne cheesy rüber zu kommen.

Aber das sind Nuancen, die muss man spüren. Die kann man nicht lernen oder studieren. Und Menschen, die das gut können, die können auch gut und erfolgreich flirten.

Mit Moral hat das wenig zu tun. Mein Dr. Ross hat noch nie zu mir gesagt "Sie haben geile Titten". Bei einem Thema meinte er aber mal zu mir sinngemäß "ach, eine schlanke Frau wie Sie..." oder "es haben halt nicht alle das Glück nach zwei Kindern so auszusehen wie Sie". Zwei wunderbare Komplimente, die in der Situation gepasst haben, ohne unter die Gürtellinie zu gehen. Flirten erzeugt ja auch emotionale Nähe. Sätze wie "das sage ich jetzt mal nur unter uns..." erzeugt eben solche Nähe und schmeichelt einem, auch wenn man weiß, dass er alles was jetzt kommt natürlich auch jedem anderen erzählen könnte.

Zuletzt bleibt das Thema Humor. Nicht umsonst kommen witzige Typen gut an. "Er soll mich zum lachen bringen" ist doch in den Partnerstatistiken immer ganz oben auf der Wunschliste. Erfolgreiche Männer im Flirt haben also oft eine gewisse humorvolle Art. Egal ob Beißend-Sarkastisch, Fröhlich-Freundlich, kleine Neckereien oder der Hang zur Situationskomik. Die eine bevorzugt den Böhmermann-Typ, die nächste den "Felix Lobrecht" und selbst ein "Helge Schneider"-Humor greift Lacher ab. Nicht jeder Humor passt zu jeder Frau, aber Humorlosigkeit ist meistenes ein K.o.-Kriterium. Und auch hier: Ein "Böhmermann-Typ" flirtet anders, als ein "Helge Schneider" und ein "Felix Lobrecht im RL" muss wahrscheinlich wirklich nicht viel tun und schon klettern ihm hübsche Damen auf den Schoss. Humor hilft den Stock im Arsch loszulassen, denn das ist klar: Mit Verkrampftheit kommt man gar nicht ins Flirt-Game.

Soooo undurchdringlich können diese Regeln auch nicht sein, sonst gäbe es ja keine Paare und keine Babys.

Ich hoffe meine Gedanken am späten Abend sind nicht zu verwirrend. Bin müde.
 
Ali Mente
Benutzer115625  Beiträge füllen Bücher
  • #29
Aber das sind Nuancen, die muss man spüren. Die kann man nicht lernen oder studieren.
Dem würde ich widersprechen, aber sonst sehr guter Beitrag. :smile:
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Was du nur hier vergisst; Kein gut aussehender Mann oder Teeny kommt in eine neue Abteilung/eine Bar/eine Klasse und sagt: "Seht her, ich bin ein geiler Typ!" und packt den Damen auf den Arsch. Das beginnt viiiiel subtiler und ich glaube, dass diese subtileren Anfänger von anderen Männern oft gar nicht gesehen werden.
Das ist wirklich der Punkt glaube ich. Ich hab hier in meinen Beiträgen zum Thema Flirten dazu im Kontext mal geschrieben: "Wenn du dich fragst, ob du sie jetzt wohl küssen könntest, dann war der richtige Moment vor 5 Minuten". Es gibt wirklich einfach so viele Subtilitäten, die erschließen sich einem entweder, weil man ein Naturtalent ist, oder weil man eben schon sehr oft in einer Flirtsituation war und sich irgendwann alles zusammenfügt, aber oft eben auch einfach nicht, bzw. die sind vergraben unter allerlei rationalen Gedanken, die man sich stattdessen macht.

Von außen, wenn man das nicht wahrnimmt, sieht das dann meinetwegen so aus als ob z.B. er sie nach einem harmlosen und distanzierten Gespräch auf einmal heranzieht und dann knutschen sie wild rum, "völlig plötzlich und ohne Vorwarnung".
In Wirklichkeit ist man sich als Flirtender aufgrund dieser subtilen Dinge aber ziemlich sicher, dass das jetzt funktionieren wird, UND dann durchläuft man in der Regel trotzdem noch alle Phasen einer "stufenweisen" Annäherung, aber eben sehr schnell. Trotzdem, da man ja die subtilen Signale wahrnimmt, jederzeit mit der Möglichkeit abzubrechen.

Denn es ist ja z.B. eben nicht eine atomare Aktion Distanz->Kuss sondern in Wirklichkeit passiert sowas wie: Ihr näher kommen, tiefer Blick in die Augen, Hände nehmen, subtil heranziehen, Lippen nähern sich an usw.
Auch in dieser von außen vll. atomar wahrgenommenen Aktion "er küsst sie" gibt es in Wirklichkeit einen zwar schnellen und subtilen, aber ständigen Feedbackloop. Es ist also keineswegs so, dass man da "jetzt einfach mal eine Grenze überschreitet. ihr die Lippen auf den Mund drückt und guckt wie sie reagiert" und am Ende ist es dann eben 0 oder 1, sondern man guckt die ganze Zeit während des Annäherungsprozesses was für Signale sie sendet und das findet im Einklang statt.

Das sieht von außen gegebenenfalls halt nur anders aus, wenn man all das nicht sieht bzw. nicht zu sehen vermag. Heißt aber keinesfalls, dass diese hier beschriebenen Männer das "einfach so" machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #37
Hm eigentlich ging's mir in meiner ursprünglichen Intention nicht um einen Flirtratgeber oder Ähnliches ^^

Was mir noch nicht ganz klar ist: Im anderen Thread ging es oft darum dass es als übergriffig empfunden wurde, wenn man beim Weggehen an bestimmten Stellen angefasst wird (Taille, Hand nehmen, Kussversuche). Und ein Nein sollte ein Nein sein. Soweit verstanden.

Jetzt hatte ich in meiner Erfahrung schon manchmal den Fall dass ich nach einem Weggeh-Abend mit einer Freundin gesprochen hatte und sie meinte "Eigentlich wollte ich von dem gar nichts, aber dann hatte er das gewisse etwas, und ich bin mitgegangen".

Was mir halt im Kopf rumschwirrt und weshalb ich den Thread auch gestartet habe: Sollten sich solche Leute, die es können und die durchaus auch ihre manipulativen Fähigkeiten nutzen, um Dinge zu bekommen die sich sonst nicht bekommen würden, nicht auch reflektieren und daran denken dass ihr Verhalten und ihre Aussagen z.B. bei Männern gegenüber durchaus dazu führen können, dass andere Leute übergriffig werden? Oder denk ich da zu viel?
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #43
Feminismus ist nicht, dass mich keiner anfasst, dass ich mich nicht mehr doggy durch die Bude vögeln lasse, oder man mir beim Sex die Hand an die Kehle legt und mir "das gefällt dir oder?" ins Ohr raunt.
Feminismus ist, dass ich entscheide wer das an bzw. mit mir tun darf. Dass ich nein sagen darf und jeder Zeit abbrechen kann. Dass man meine Grenzen wahrt. Niemand hat Anspruch auf mich und den Sex mit mir.
Der Kollege der ungefragt ohne vorherige "Tänzchen" einfach den Arm um mich legt, der wahrt diese Grenzen eben nicht. Der bestimmt über mich und meinen Körper, der hat nie verbal oder nonverbal ein Okay bekommen.
Flirten ist eben genau dieses wechselseitige Pingpong-Spiel in dem man diese Grenzen immer wieder ganz vorsichtig berührt und schaut, wie reagiert wird. Natürlich ist es "a dance on the edge". Aber wenn man bei dem Beispiel bleibt die Hand zu nehmen, dann sollte man eben nicht einfach hinfassen, sondern sich eben langsam annähern. Und der Arm der umgelegt wird, sollte halt auch nicht plötzlich kommen. Vorher ist da vielleicht ein "andötschen" mit der Schulter. Und wenn das von dem anderen auch gemacht wird, oder ein Kopf an der Schulter angelehnt wird, dann weiß man, wo man steht. Und wenn man nach einigen kleinen Berührungen jemand den Arm um mich legt, dann ist das auch keine Belästigung.
Genau wie es keine Belästigung ist, wenn man sagt "deine neue Brille steht dir wirklich gut!" oder "du strahlst immer so". Da ist ja nichts unangenehmes dran.
 
Ali Mente
Benutzer115625  Beiträge füllen Bücher
  • #48
Flirten ist eben genau dieses wechselseitige Pingpong-Spiel in dem man diese Grenzen immer wieder ganz vorsichtig berührt und schaut, wie reagiert wird. Natürlich ist es "a dance on the edge". Aber wenn man bei dem Beispiel bleibt die Hand zu nehmen, dann sollte man eben nicht einfach hinfassen, sondern sich eben langsam annähern. Und der Arm der umgelegt wird, sollte halt auch nicht plötzlich kommen.
Ich weiß auch nicht woher diese Schwarz-Weiß-Betrachtung kommt bei dem Thema. Als ob man im Umgang mit Menschen den ganzen Tag immer irgendwas macht und nie weiß wie der andere reagiert und Interaktion ein beständiges Risiko ist.

Natürlich muss man ehrlich sein: Man wird trotz aller Vorsicht und Empathie auch mal daneben liegen und nicht den richtigen Moment abpassen oder fälschlicherweise sexuelles Interesse sehen wo keins ist. Aber bei einem normal entwickelten Sozialverhalten, ich rede hier also von Leuten die zumindest freundschaftliche Kontakte zu Frauen haben und in ihrem Leben zumindest generell mit anderen Menschen auf freundschaftlicher Ebene interagieren (und nicht z.B. Asperger oder Autismus haben), liegen zwischen dieser Tatsache und einer tatsächlichen Belästigung nunmal noch soviele Ebenen, dass ich die Aufregung darüber nicht wirklich verstehe ("man kann als Mann ja garnicht mehr mit einer Frau kommunizieren ohne dass man Angst haben muss"). Die Diskussion ist weitgehend künstlich mMn.

Wer sich unsicher ist, der muss halt viel üben und sicher immer nur ein ganz kleines bisschen weiter wagen als er glaubt, die Situation sicher einschätzen zu können.

Wer sich dann später z.B. einfach nicht traut ihre Hand zu nehmen, der kann das auch "souverän" und "selbstsicher" machen, ohne, dass er es tatsächlich selbst tut.
Beispiel: Man hat sich 'ne Weile irgendwo nett und angeregt unterhalten im Club und denkt, dass da was geht, weil es flirty war und irgendwie passte und irgendwas in der Luft liegt. Man kann jetzt natürlich einfach an Ort und Stelle einfach mal versuchen, sie zu küssen oder ihre Hände nehmen, näher an sie herantreten, whatever. Für jemanden, der Angst hat, dass er dabei grenzen Überschreiten könnte, ist das allerdings vll. nichts bzw. eine scheinbar unüberwindbare Hürde. Man kann deshalb auch einfach seine Hand anbietend hinhalten und sowas sagen wie "Komm mit, ich will dir was zeigen". Wenn sie da lächelt, bereitwillig deine Hand nimmt und dir folgt (man MERKT dann auf jeden Fall ganz klar, dass sie sich offensichtlich wohlfühlt und dir vertraut), dann führst du sie in eine etwas ruhigere Ecke, bleibst stehen, nimmst ihre andere Hand, stehst ihr dann nah gegenüber ...
Wenn sie komisch guckt, und/oder nicht will, bleibt's halt dabei. "Na gut dann nicht". Ein (wenn auch vielleicht nur temporärer) Korb ist immer ein kurzer komischer Moment (das muss man aushalten), aber halt noch lange keine Belästigung.

Es ist nun wirklich nicht so, dass man als Mann immer mit Anlauf Türen einrennen muss bei denen man nie weiß, ob die eventuell abgeschlossen sind, oder ewig ungevögelt bleibt. Es geht immer auch eine Nummer weniger forsch und trotzdem souverän.

Und wer Angst hat, dass man bei einem normalen Sozialverhalten später irgendwelcher Straftaten bezichtigt wird, der sollte sich halt an "don't stick your dick in crazy" halten.
 
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Ali Mente
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  • #55
Es soll ja auch Frauen geben, die gerne vögeln und die Gelegenheit daher einfach mitnehmen, wenn ein attraktiver, selbstbewusster Typ, der ihnen zumindest optisch gefällt, sie angräbt. Für ein paar mal Sex soll die Persönlichkeit im Zweifel auch einfach nicht so wichtig sein, sodass man das nicht allzu genau erforschen muss. Hab ich gehört :grin:

Ansonsten sollte ich bei dem ganzen Thema beachten, dass das oft ganz einfach eine Neiddebatte ist in die sich soziale Erwartungen hereinmischen. So wie man als Frau schnell den Schlampenstempel auf der Stirn hat, ist man als Mann halt schnell ein "schmieriger Gigolo" wenn man gut mit Frauen kann und das auch nutzt.

Da spielt oft ganz erheblich "der macht Sachen für die ich eine gescheuert kriegen würde und bei ihm finden es die Mädels auch noch geil" oder Neid auf die Frau, die seine Aufmerksamkeit bekommt ("iih, so ein schmieriger Typ, ich würde ja NIE auf sowas anspringen") rein. Einfach damit man sich damit in seiner eigenen Haut besser fühlt, weil man sich selbst natürlich "korrekt" verhält.
 
Ali Mente
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  • #57
Wirklich? Ich habe z.B. schon häufig gehört, dass solche Komplimente im beruflichen Kontext niemals nicht und unter keinen Umständen irgendiwe akzeptabel sein können.
Und ja, ich habe auch schon mal im Job ein Kompliment für meinen Anzug bekommen und finde das überhaupt nicht schlimm. Warum auch? Warum sollte neben den ganzen Arbeitsthemen mit geschlechtsunabhängiger Anerkennung, usw. nicht zusätzlich auch mal so etwas gesagt werden? - Und trotzdem höre und lese ich immer wieder, dass so etwas absolut unangemessen wäre.
Den Satz in den Klammern hast du aber schon gelesen?

Wenn du wissen willst, ob ein Kompliment unangebracht ist, frage dich einfach EHRLICH, ob du in der gleichen Situation einem Mann dieses Kompliment machen würdest (z.B. "Das hätte ich Ihnen garnicht zugetraut, so klein und süß wie sie sind"). Das klappt auch in anderen Bereichen. Als Frau erlebst du es z.B. dass du mit einem Kollegen nen Workshop bei einem Kunden machst, und dann wird z.B. ganz natürlich die Frau gefragt, ob sie hier nichtmal XY machen könnte (sowas wie Kaffee holen), also irgendeine Aushilfs-Tätigkeit. Das ist deshalb unangemessen, weil man das natürlich NIE den Mann fragen würde, den man gerade jetzt dafür bezahlt, dass der einen an seiner Kompetenz teilhaben lässt. Solche Sachen.

Genauso ist es eben unangemessen, so wie axis mundi axis mundi schrieb, wenn man in 'ner Runde sitzt und das dann so geht "gute Zahlen Herr Müller", "tolle Kampagne Herr Maier, der Kunde liebt es" und ganz am Ende: "Schöne Schuhe haben sie heute an Frau Schmidt"

Es ist eigentlich echt nicht so schwer. Ich finde aber man sollte im beruflichen Umfeld, außer vll. eventuell mal unter Kollegen mit denen man wirklich viel zu tun hat und daher auch ein gewisses persönliches Verhältnis, einfach auf Komplimente ohne Arbeitskontext verzichten. Meistens wird das leider doch unprofessionell, wenn vll. auch nett gemeint, und ich schäme mich da des öfteren richtig für manche Kollegen.
 
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G
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  • #59
Freu dich einfach über deine Frau, mit der du eine glückliche Beziehung führen kannst :smile:

Ansonsten sollte ich bei dem ganzen Thema beachten, dass das oft ganz einfach eine Neiddebatte ist in die sich soziale Erwartungen hereinmischen. So wie man als Frau schnell den Schlampenstempel auf der Stirn hat, ist man als Mann halt schnell ein "schmieriger Gigolo" wenn man gut mit Frauen kann und das auch nutzt.

Da spielt oft ganz erheblich "der macht Sachen für die ich eine gescheuert kriegen würde und bei ihm finden es die Mädels auch noch geil" oder Neid auf die Frau, die seine Aufmerksamkeit bekommt ("iih, so ein schmieriger Typ, ich würde ja NIE auf sowas anspringen") rein. Einfach damit man sich damit in seiner eigenen Haut besser fühlt, weil man sich selbst natürlich "korrekt" verhält.

Weil das jetzt ein paar Mal durchkam - ich hab keinen Neid auf solche Männer und wünsche auch nichts an meinem Beziehungsstatus (monogame Beziehung) irgendwie zu ändern. Und selbst wenn ich einen Tages wieder Single sein sollte, dann werde ich Beziehungen oder Affären bestimmt nicht auf diese Art anbahnen; das ist nicht meine Art und das macht mir so auch keinen Spaß. Nur um das mal auszuräumen :smile:

Eine weitere Lektion die ich gelernt habe (auch beim Schreiben der Antworten): Ich will mich mit solchen Leuten, die so über Frauen reden und sie so behandeln, nicht mehr anfreunden. Wenn ich wieder mal mit Kollegen zusammensitze, sich eine Freundschaft anbahnt und die dann solche Dinge loslassen wie eben das "Heute Abend nach ner Flasche Wein knall' ich sie" oder ähnliches, dann sag ich ihnen dass das Mist ist und ich sowas nicht gutheißen kann, und gehe. Aber ich muss zugeben dass ich auch freundschaftlich "becirct" wurde von den Beiden, auch wenn sie sich andere Vorteile von mir erhofft hatten und deswegen so nett waren, und ich habe eine Weile viel privat mit den Beiden gemacht. Künftig mit solchen Menschen nicht mehr.
 
G
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  • #60
Wenn ich wieder mal mit Kollegen zusammensitze, sich eine Freundschaft anbahnt und die dann solche Dinge loslassen wie eben das "Heute Abend nach ner Flasche Wein knall' ich sie" oder ähnliches, dann sag ich ihnen dass das Mist ist und ich sowas nicht gutheißen kann, und gehe.
Kann mir gut vorstellen, dass die Wortwahl in so einer Männerrunde etwas derb werden kann. Aber so mancher Moralapostel würde auch bei einem Mädelsabend erröten. Das Thema ist echt kompliziert, es gibt ja echt eine Minderheit von Menschen, die Grenzen nicht akzeptieren können und übergriffig sind. Wenn man aber übermoralisiert, Männer die gerne flirten als schmierige Typen bezeichnet, Frauen oft auch als Schlampen, dann bekommen wir immer mehr von diesen todlangweiligen „Hallo wie gehts?“ oder „Darf ich mit dir schreiben?“ Unterhaltungen.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #61
Ajo, ich hab die zwei Kollegen nicht als schmierig bezeichnet nur weil sie solche Ansichten zu Frauen haben, sondern weil sie auch ansonsten wenig Gewissen hatten und so manche moralisch eher asslige Sache gemacht haben. Es gibt durchaus auch gut flirtende Männer, denen ich den Erfolg gönne, von denen habe ich privat auch noch nie so krass abwertende Sachen gehört oder in Karriere und Privatleben irgendwelche miesen Touren mitbekommen.

Ist ja nicht alles Schwarz und Weiß.
 
aglaia
Benutzer174836  Verbringt hier viel Zeit
  • #62
Ist ein Cocktail aus Aussehen, sozialem "Normalitätsgeruch", Status und Selbstvertrauen beider Parteien.

Daß häßliche Menschen von anderen erstmal instinktiv negativ konnotiert werden und hübschen Menschen unterbewußt positive Adjektive zugeschrieben werden ist ja nicht grade die neueste Neuigkeit; daß Leutchen die schon direkt auf den ersten Blick sozial verkrüppelt wirken keine guten Karten haben dürfte auch bekannt sein; und daß Selbstbewußtsein auf beide Geschlechter im Allgemeinen anziehend wirkt ist auch relativ klar.

Und da ist das alte Sprichwort daß das Rindviech noch lange nicht darf was Jupiter erlaubt ist halt einfach wahr. Da schockiert es mich nicht besonders, daß deine "Alphamännchen" Kollegen mit ihrem Verhalten durchkommen und der andere Kollege abgewatscht wird dafür. Das heißt auch: Als sozial inkompetenter, häßlicher, egobefreiter Sandler frei Schnauze das gleiche zu kopieren zu versuchen was Aufreißertypen machen ("einfach mal ran") ist sicherlich kein Erfolgsrezept.

Bei Feiern hatten die Beiden ständig irgendwelche Kolleginnen im Arm, egal ob vergeben oder nicht, und nicht selten kam es auch zu Affären.

Ajo, ich hab die zwei Kollegen nicht als schmierig bezeichnet nur weil sie solche Ansichten zu Frauen haben, sondern weil sie auch ansonsten wenig Gewissen hatten und so manche moralisch eher asslige Sache gemacht haben.

Mich wundert, daß dich das wundert.

Die Moral der meisten Menschen ist nunmal schlicht und einfach schauderhaft lax, und es wird in jedem Lebensbereich schallend Wasser gepredigt und Wein gesoffen.

Hält man dem Durchschnittsbürger einen Tausender oder die Aussicht auf einen schnellen Fick (Männer) / die süße süße Droge Aufmerksamkeit (Frauen) hin, können sie sich gar nicht schnell genug bücken und ihre Ideale den Buckel runterrutschen lassen. Nicht Neues unter der Sonne.

Rückgrat muss man schon für sich selber haben, nicht um bei anderen zu landen, bei letzterem sind stabile Grundsätze bekanntlich kontraproduktiv.
 
A
Benutzer178691  (47) Benutzer gesperrt
  • #63
Frauen stehen auf sexismus
 
A
Benutzer178691  (47) Benutzer gesperrt
  • #65

Ja die meisten frauem stehem halt n auf das was joko und klass anprangerm

Hir habe einige frauen geschriben das sie lieber macho verhalten haben also die netten kerle

Hehe so ists halt
 
A
Benutzer178691  (47) Benutzer gesperrt
  • #67
Genau das wollte ich haargenau nicht auslösen, zum schämen!

Heeey heyyy kumpel ich habe vll. Das falsche wort genutzt

Sexismus war vll das falsche wort

Aber die weiber stehen eher halt auf den BadBoy wie du selber gemeekt hast
 
B
Benutzer174589  (36) Sehr bekannt hier
  • #68
Aber die weiber stehen eher halt auf den BadBoy wie du selber gemeekt hast

Irgendwie hast du auch einen gewissen Hang dazu, nur das zu verstehen, was du verstehen möchtest,oder?

Selbstbewusstsein und entsprechenden auftreten, wird von einigen hier geschätzt. Bei Sexismus und "Bad Boys" wäre wahrscheinlich bei ebenso vielen der Ofen wieder aus.
 
A
Benutzer178691  (47) Benutzer gesperrt
  • #69
Irgendwie hast du auch einen gewissen Hang dazu, nur das zu verstehen, was du verstehen möchtest,oder?

Selbstbewusstsein und entsprechenden auftreten, wird von einigen hier geschätzt. Bei Sexismus und "Bad Boys" wäre wahrscheinlich bei ebenso vielen der Ofen wieder aus.

He was redest du dennn da??

Schau mal seite 1 da hat selber eine frau geschribrn schläger typen haben imer wieder eine neue!
[doublepost=1590262473,1590262438][/doublepost]
He was redest du dennn da??

Schau mal seite 1 da hat selber eine frau geschribrn schläger typen haben imer wieder eine neue!

Das kam von einer dame!

Nicht von mir hehe
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (30) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #72
A
Benutzer178691  (47) Benutzer gesperrt
  • #73
Genau das wollte ich haargenau nicht auslösen, zum schämen!

He und crawler
Frag ich mich auch oft.
Und das nicht nur bei "schmierigen" Typen, vor allem bei gewalttätigen Typen frag ich mich das. Wenn sich eine Frau endlich nach jahrelangem Terror trennt, haben die ruckzuck eine neue.
Erklärung hab ich noch keine gefunden, aber es gibt wohl einen Typ von Frau, der für so was irgendwie "empfänglich" ist :hmm:

HIER

hehe

Ich weis schlimm
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (30) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #74
HIER

hehe

Ich weis schlimm
Danke fürs zitieren. Ich dachte nicht das du das meintest, da deine Aussage so klang als würdest du sagen wollen dass Frauen allgemein auf Partner stehen die Gewalt auf sie ausüben. Diesen Schluss kann man aber aus dem Zitat nicht ziehen.
Ich hatte nach einer Aussage gesucht die beinhaltet das eine Frau darauf steht von ihrem Partner gewalttätig behandelt zu werden. Und selbst das ließe ja nicht auf alle Frauen schließen.

Wenn du wirklich der Meinung bist, empfehle ich dir wirklich ernsthaft dich mit dem Thema gewalttätige Beziehungen auseinander zu setzen. Da stecken nämlich großteils ganz erschreckende Mechanismen hinter in die man viel schneller gerät als man denkt.
 
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