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sexuelle Unsicherheit und Versagensängste beim Mann

Q
Benutzer154910  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo liebes Forum,

meine Partnerin (23) und ich (24) sind nun fast seit zwei Jahren zusammen. Angefangen hatte es als lockere Sexbeziehung und der Sex war für uns beide fantastisch.
Am Anfang war ich zwar sehr nervös, aber durch unseren lockeren Umgang, bzw. auch mal Alkohol, war ich häufiger enthemmt. Wir hatten sehr oft Sex, mehrmals am Tag und ich hatte das Gefühl, trotz einiger Unsicherheiten, ein guter Liebhaber zu sein.

Wie es so oft in Beziehungen ist, legte sich das mit dem ständigen Sex natürlich irgendwann und auch der Umgang mit dem Thema Sexualität war nicht mehr so locker, wie noch am Anfang.

Mein ganzes handeln ist inzwischen so sehr durch Unsicherheit geprägt, dass meiner fast die komplette Lust auf Sex mit mir fehlt. Mit der Zeit kamen dann noch negative Faktoren wie Alltagsstress und Streitereien hinzu. Mir fällt es jedenfalls unglaublich schwer, sie heiß auf Sex zu machen. In letzter Zeit hatten wir dann auch fast ausschließlich 0815-Sex, der uns beide ziemlich langweilt und ziemlich bescheiden war.

Das ärgert mich richtig, weil ich weiß, dass wir es wesentlich besser können.
Wir hatten früher oft spontan Sex, es reichte ein Blick, eine Berührung, oder ein Wort aus. Ich konnte sie zwar nicht immer, aber ziemlich oft befriedigen und sie schien glücklich. Irgendwie ist bei uns alles zu verkrampft geworden, weshalb sie inzwischen Probleme hat, sich fallen zu lassen und zum Orgasmus zu kommen. Das wurmt mich sehr, da ich sehr viel Wert darauf lege.

Über die Monate hinweg habe ich begonnen an mir selbst und meinem Können zu zweifeln. Sobald ich sie lecke, oder mit der Hand versuche zu befriedigen, frage ich mich, ob ich denn alles richtig mache. Oft werde ich dann dabei zu hektisch und treffe auch mal einen wunden Punkt, der meiner Partnerin die Lust versaut.
Wir haben es deshalb auch schon häufiger mit "Anleitung" von ihr versucht, wobei sie sich natürlich noch weniger entspannen und fallen lassen kann.

Inzwischen habe ich das Gefühl eine absolute Niete im Bett zu sein...

Meine Partnerin hat oft versucht auf ich einzugehen, rücksicht zu nehmen, oder mir zu helfen. Sobald ich aber denke, dass ich den Dreh raus habe und es besser wird, mach ich direkt wieder etwas falsch, indem ich mich tollpatschig anstelle, oder dergleichen.

Sie beklagt, dass von mir immer weniger Initiative kommt und ich es nicht mehr schaffe ihr Lust zu machen. Oft kommt dann noch die Aussage, dass ich mir doch einfach mal nehmen solle, was ich will. Allerdings habe ich Aufgrund meines Scheiters einfach kein Selbstbewusstsein mehr und bin zerfressen von Selbstzweifeln.
Ich frage mich ständig, wie ich ihr wohl Lust machen könnte, ob sie überhaupt Lust auf mich hat. Wenn ich mich mal aufraffe, aktiv zu werden, vermassel ich es oft schon beim Vorspiel, indem es einfach zu lange, oder zu kurz dauert und die Situation einfach unangenehm für uns beide wird.

Früher fiel mir das alles wahnsinnig leicht und ich weiß nicht, warum es mir aufeinmal so schwer fällt. Wir hatten früher viel Sex, haben ein paar Dinge ausprobiert, oft darüber gesprochen, was wir noch ausprobieren wollen. Selbst wenn wir uns mal gezofft hatten und getrennt waren, konnten wir die Finger nicht voneinander lassen. Wir schrieben uns häufiger, wenn wir Lust auf den anderen verspürten und alles war total unkompliziert.

Wir werden aber irgendwie diese Verkampftheit nicht los. Meine Partnerin hat kaum noch Lust auf Sex mit mir, weil es in letzter Zeit so schlecht und eintönig geworden ist. Früher fasste sie mich oft an, ergriff häufiger die Initiative, teilte ihre Vorstellungen und Fantasien mit mir. Doch das kommt auch nicht mehr, oder nur sehr selten vor aus den besagten Gründen.

Das ganze war oft Streitthema, weil uns beiden der Sex in der Beziehung sehr wichtig ist. Weil wir aber keinen gemeinsamen Weg fanden und ihre Frustration darüber immer weiter stieg, erlaubte ich ihr nach endlosen Diskussionen sogar, sich ausnahmsweise woanders zu bedienen, was ihr merklich gut tat. Wir erhofften uns davon, dass wir beide etwas Druck von uns nehmen, weil wir nicht nur auf den Partner fixiert sind. Das klappte sogar kurzzeitig sogar gut und irgendwie erregte mich die Vorstellung auch, dass meine Partnerin Sex mit anderen hat und auch unser Sex wurde echt besser, weil meine Verkrampftheit und der Zwang "Gut sein zu müssen" mal weg war.

Allerdings verfielen wir kurze Zeit später wieder in dasselbe Muster, meine Angst davor zu versagen war mehr denn je zurück und wie zu erwarten wurde der Sex auch wieder ziemlich schlecht. Eine komplett offene Beziehung kommt für mich nicht in Frage und auch für meine Partnerin nicht, da wir es nur als Möglichkeit sahen, die Angespanntheit mal von uns zu nehmen.

Meine Partnerin beklagt allerdings nun wieder, dass der Sex schlecht ist und sie immer weniger Lust auf mich verspürt. Wie ich am Anfang schilderte ist Sex kaum noch ein Thema bei uns, weil es inzwischen auch so oft zum Streit kommt (eventuell auch gerade weil die Situation so festgefahren und frustrierend ist). Da von ihr kaum noch etwas kommt, bedränge ich sie immer häufiger, weil mir der Sex fehlt. Ich mache dann, weil ich wahnsinnig unsicher bin, oft mehrdeutige Anspielungen, um quasi für mich herauszufinden, ob sie überhaupt Interesse an Sex mit mir hat.
Damit übe ich aber wohl Druck auf sie aus, da sie sich schlecht fühlt, wenn sie gerade keine Lust hat, was natürlich die ganze Atmosphäre von Grund an wieder kaputt macht und uns beide verkrampfen lässt.

Ein Teufelskreis...

Wie gesagt, ich bin zur Zeit wahnsinnig unsicher und habe unglaubliche Angst zu versagen.
Sie wünscht sich von mir mehr Dominanz und dass ich mir einfach mal nehme, was ich brauche, weil ich über Wochen schon sehr passiv in meinem Verhalten bin und quasi immer auf ein eindeutiges Zeichen von ihr warte, dass sie Lust auf mich hat. Ich verstehe natürlich, dass das absolut Quatsch ist und auch keine Lust macht, wenn der eine Partner sich zurückhält und sich quasi permanent indirekt anbietet.
Ehrlich gesagt weiß ich aber zur Zeit nicht, wie ich das anstellen soll. Ich fühle mich wie jemand, der noch keine sexuellen Erfahrungen hat. Diese Unsicherheit ist auf Dauer natürlich unglaublich unattraktiv.
Ich habe Angst davor, mir sie einfach zu schnappen, sie zu küssen und die Initiative zu ergreifen, weil ich permanent befürchte, sie unter Druck zu setzen, ihr keine Lust zu machen, oder sogar etwas gegen ihren Willen zu tun.

Bin momentan echt am verzweifeln und kann meinen Kopf nicht ausschalten...

Ich habe auch keine Ahnung, wie ich mich weiterhin verhalten soll, weil ich so angespannt bin. Ich würde ihr gerne wie früher ganz unverbindlich sagen können, wenn ich Lust empfinde, was für Fantasien ich habe und wieder ganz locker mit ihr darüber schreiben, wenn sie gerade nicht in meiner Nähe ist. Ich möchte sie damit aber auch nicht unter Druck setzen, was ja wieder so auf sie wirken könnte...
 
icegirl19
Benutzer136524  (30) Meistens hier zu finden
  • #2
Wie es so oft in Beziehungen ist, legte sich das mit dem ständigen Sex natürlich irgendwann und auch der Umgang mit dem Thema Sexualität war nicht mehr so locker, wie noch am Anfang.
Ihr seid gerade mal zwei Jahre zusammen! Manche Dinge muss man sich auch einfach bewusst aufrecht erhalten.

Du hast geschrieben, dass dir die Vorstellung von ihr ihr mit einem anderen gefällt - warum lebt ihr das nicht aus? Geh doch einfach mit zu einem Treffen und wenn du Lust hast, wirst du vom stillen Zuschauer zum aktiven Teilnehmer.
Das würde euer Sexleben und das ganze Privatleben vielleicht wieder auf Trab bringen.
 
Q
Benutzer154910  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Hi,
danke für deine zügige Antwort.
Vieles ist leider zu lang und zu komplex für den Eingangspost.
Mit dem von dir Zitierten Teil wollte ich ausdrücken, dass es ganz normal ist, dass sich die sexuelle Aktivität häufiger etwas legt und es normal ist, dass man irgendwann nicht mehr ganze Tage am Stück im Bett verbringt.

Da diese Phase bei uns dennoch sehr lang und intensiv war, stellt sie für mich einen Kontrast zur jetzigen Situation dar, Der Sex war scheinbar für uns beide gut und wir sprachen viel darüber. Inzwischen ist er nicht mehr gut und das Thema ist quasi vom Tisch.

Wir mochten bisher Sex an Orten, bei denen uns jemand entdecken konnte (Sauna, Outdoor, etc.). Dass und jemand dabei zusieht, war für uns beide reizvoll, allerdings bin ich mir unsicher, wie weit es gehen soll.
Ich möchte ungern ein ganzes Rudel um mich herum, welches uns begafft und auch, dass meine Partnerin Sex mit anderen hat, sollte eher eine Ausnahme sein. Beides käme für mich sogar in Frage, wobei es momentan in weiter Ferne zu liegen scheint.

Ich selbst fühle mich aktuell zu unsicher und würde momentan wohl eher ungern an einem Treffen teilnehmen, da ich aktuell befürchten würde, dass ich vor anderen erst recht scheitere. Ebenso kommen zur Zeit Ängste auf, dass meine Partnerin mich verlassen könnte, wenn wir den Sex zwischen uns nicht in den Griff bekommen und das könnte sogar in Eifersucht, oder Missgunst umschlagen.
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #4
Entschuldige, ich lese die ganze Zeit nur "ich fühle mich scheiße, habe Druck zu versagen, etwas falsch zu machen.."
Was ist mit deiner Freundin?
Wie ist denn ihre Rolle bei dem Thema?
Sex und eine Partnerschaft sind keine Einbahnstraße, beide Partner sollten da den Willen zeigen, daran zu arbeiten.
Davon lese ich aber nicht viel.

Ich sehe, dass du dich fertig machst und dir die Schuld gibst.

Wie geht sie denn damit um? Du schreibst das von ihr keine Initiative ausgeht? Und du machst anscheinend alles falsch? Wieso geht sie keinen Schritt auf dich zu und zeigt dir, wie sie es will?
 
Zuletzt bearbeitet:
Q
Benutzer154910  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Hallo, Mrs. Brightside
Ja, das ist richtig. Momentan mache ich das Problem einfach mehr an mir aus.
Am Anfang unserer Beziehung war es ausgewogen, so wie es eigentlich sein sollte. Der Sex ging mal von mir, mal von ihr aus.

Sie hat mir auch gezeigt, wie sie es möchte (schrieb ja mit "Anleitung"), allerdings fällt mir die Umsetzung wahnsinnig schwer (weiß nicht was ich falsch mache).
Ich habe häufiger das Gefühl, dass, gerade wenn ich glaube zu wissen wie ich es machen soll, sie etwas anderes will.
Wir sprachen schon oft darüber, wir benutzten auch schon Spielzeuge, oder wenn es mal nicht so klappt, benutzt sie Spielzeuge und versucht mich mit einzubinden.
Oft genug komm ich mir aber Fehlplatziert und komisch vor, weil ich es als meine Aufgabe empfinde, meine Partnerin zum Orgasmus zu bringen.
Es klappte ja auch schon oft genug in der Vergangenheit, weshalb ich im Gespräch immer optimistisch bin, dass es auch wieder klappen wird.

Sie meint aber, dass es sie stören würde, mir ständig zu sagen, wie sie es will, weil es sie ablenken würde, sich auf ihren Orgasmus zu konzentrieren.

Durch meine Unsicherheit bin ich allerdings immer passiver geworden, weshalb ihr die Lust auf mich quasi vergangen ist, zumal sie meint, diese Unsicherheit eben immer gleich zu bemerken.

Deshalb ja auch ihr Wunsch nach mehr Dominanz von meiner Seite aus. Sie möchte mal nicht anleiten müssen, sondern will mal wieder selbst gesagt bekommen, was sie tun soll. Ich bin momentan aber total verkrampft und weiß nicht, wie ich diese gewünschte Dominanz praktizieren soll, oder wie genau sie es sich vorstellt, wenn sie sagt, dass ich mir doch einfach nehmen soll, was ich will.

Eben genau das, mein ganzes zögern und fragen und passiv halten wirkt sich negativ auf ihre Lust aus.
 
icegirl19
Benutzer136524  (30) Meistens hier zu finden
  • #6
Vielleicht passt ihr einfach nicht zusammen? Du bist eher devot, wie es scheint, da du sagst, du weißt gar nicht, wie du Dominanz praktizieren sollst, und sie ist auch eher devot.
Könnte es daran liegen?

Ansonsten lass sie doch mal deine Hand führen beim Befriedigen?
Ich verstehe auch nicht ganz, warum du sie auf einmal nicht mehr zum Orgasmus bringen kannst, wenn du es vorher scheinbar auch konntest...? Kommt das einfach nur von deiner Unsicherheit?
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #7
Oft genug komm ich mir aber Fehlplatziert und komisch vor, weil ich es als meine Aufgabe empfinde, meine Partnerin zum Orgasmus zu bringen.
Es ist aber nicht deine Aufgabe, sie sollte einen Teil dazu beitragen.
Sie meint aber, dass es sie stören würde, mir ständig zu sagen, wie sie es will, weil es sie ablenken würde, sich auf ihren Orgasmus zu konzentrieren
Ja, dann soll sie doch mal das Kommando übernehmen. Was ist denn ihre Einstellung? "Beficke mich und ich genieße nur?" Deine Befriedigung ist nebensächlich?
Deshalb ja auch ihr Wunsch nach mehr Dominanz von meiner Seite aus.
Und wie sollst du dominanter werden, wenn du ständig einen auf den Deckel kriegst? Wenn mein Partner mir ausschließlich sagen würde, dass ich nur Murks veranstalte, wäre ich auch immens verunsichert. Bzw. Würde das bei mir zu Frust führen.

Aber gut, ich würde mir da auch nicht den schwarzen Peter zuschieben lassen. Wer geilen Sex will, darf es nicht nur dem Partner überlassen. Der muss halt selber aktiv werden.
dass ich mir doch einfach nehmen soll, was ich will.
Was ihr ja auch nicht passt, weil du dann zu grob bist. Sorry, aber ich sehe nur, dass sie sich bespaßen lässt und die Schuld nur bei dir sieht. (Oder zum großen Teil)

Ich würde da mal ein ernstes Gespräch führen, in punkto Erwartungshaltung.
Und das sie einen gleichen Teil dazu beiträgt, dass der Sex nicht so wie früher ist.

Mach dich doch nicht so klein. Das geht euch beide etwas an.
 
Ganzneuhier99
Benutzer154731  (42) Sehr bekannt hier
  • #8
Ich glaube, du brauchst ein paar positive Erfahrungen, damit du dich wieder etwas entspannen kannst. Mit Spaß und weniger Krampf bei der Sache geht alles leichter.

Wären die folgenden zwei Ideen für euch vorstellbar?
1. Ihr dreht den Spieß komplett um. Sie fesselt dich und macht mit dir worauf sie Lust hat. Dadurch, dass du gar nichts machen kannst, kannst du auch nichts falsch machen. Sollte es ihr auch noch Spaß machen, habt ihr beide ein positives Erlebnis, das wäre zumindest mal ein Anfang.
2. Ihr vereinbart für einen Abend, wo ihr Sex habt folgendes: Negatives Feedback ist komplett verboten. Dafür dürft ihr euch sagen oder zeigen, wann euch etwas gut gefällt. Anleiten würde an dem Abend auch nicht machen. Aber wann immer etwas gut ist, dem Partner das vermitteln durch stöhnen oder Ähnliches.

Ich hab auch schon angespannte/ zu aufgeregte Männer gehabt. Wann immer ich konsequent positives Feedback gegeben habe, sobald mir etwas gut gefallen hat, war die negative Stimmung schnell wieder draußen.

Du musst auf jeden Fall ganz schnell von dieser Unsicherheit runter kommen, den Erfolgsdruck loswerden, sonst wird es schwierig, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Vielleicht reichen schon ein oder zwei positive Erfahrungen miteinander, damit du da raus kommst.

Hast du schon mit ihr geredet? (in ich-Botschaften?) Weiß sie, wie du dich fühlst? Vielleicht hilft es mehr, dass sie dir jedes mal sagt, wenn etwas gut war, damit du wieder mehr Selbstvertrauen bekommst. Das ist vlt besser als genaue Anleitungen von ihr.
 
C
Benutzer154747  Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Inwieweit Deine Partnerin sich mehr beteiligen oder Dir helfen kann damit Euer Sex wieder besser wird, weiß ich nicht. Ich sehe aber auch sehr wohl, dass DU dringend wieder positive Erfahrungen sammeln musst. Und wenn das nicht mit Deiner Partnerin klappt (spontan oder zu einem festen Termin), dann redet doch einmal darüber, ob nicht auch Du Dir die Freiheit nehmen darfst und vorübergehend mit einer anderen Frau Sex haben darfst. So lange, bis Du wieder den Kopf frei hast, wieder Selbstbewusstsein getankt und zu alter Form zurückgefunden hast.
 
Ganzneuhier99
Benutzer154731  (42) Sehr bekannt hier
  • #10
Da fällt mir gerade noch was ein: Wie läuft es denn außerhalb des Sexes in eurer Beziehung? Macht ihr gemeinsam was, was euch beiden Spaß macht, habt ihr glückliche Momente, lacht ihr miteinander?

Falls nein oder wenig, wäre das vielleicht ein Punkt, wo man was machen könnte. Schnapp sie dir und macht bei dem Wetter ein tolles Picknick draußen. Falls möglich würde ich dann sogar das Thema Sex für einen Abend komplett außen vor lassen. Damit ihr im Alltag druckfrei und entspannt Spaß miteinander haben könnt.
 
Q
Benutzer154910  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Hallo Ganzneuhier99,

ich denke hier liegt der Hund begraben. Es tut mir leid, dass ich bisher nicht so viele Infos raushaue, aber die Posts werden sonst endlos lang.

Also, wir haben uns in den zwei Jahren immer wieder gestritten, es sind oft böse Worte gefallen und wir waren auch immer mal wieder für ein paar Tage getrennt. Wir beide haben hier und da unsere Macken und sind aneinandergeraten.

Auf unser Sexleben hat sich das lange nicht wirklich ausgewirkt und wenn eher positiv (Versöhnungssex und so).
Was allerdings eintrat, eben wie im Sexleben, ist, dass ich auch hier immer unsicherer wurde. Ich überließ ihr klar die Führung in der Beziehung.
Außenstehende würden sagen, ich stehe bei ihr ordentlich unter dem Pantoffel, obwohl das weder von ihr, noch von mir beabsichtigt wird.

Sie ist ein absolut liebes und aufmerksames Mädchen. Ein bisschen kindlich, aber angenehm erfrischend. Streiten und ausgehen kann sie aber wohl wie ein 2,10m großer Diskotürsteher.
Das heißt es fliegen im Streit ordentlich die Fetzen, es werden wirklich verletzende Dinge gesagt. Allerdings bekommen wir uns genau so schnell wieder ein.

Mein Problem ist halt, dass ich mich oft gedanklich an solchen Dingen, die im Streit gesagt werden, festhalte und in mich hineinfresse.
Dadurch bin ich ein bisschen zum Ja-sager geworden, obwohl ich am Anfang durchaus meinen eigenen Willen hatte und mich durchzusetzen wusste, auch wenn es ihr nicht immer passte und wir stritten.
Genau das fordert sie quasi sowohl auf der Beziehungs- als auch der Sexebene. Dass ich mal wieder etwas selbstbewusster und eigenständiger werde und einfach mal mache, worauf ich Lust habe und sie dann, im besten Fall, gleich mitziehe.

Aber auch hier habe ich die Angst entwickelt, anzuecken und nicht zu gefallen.

Durch die ganzen Streitereien sind wir beide aber auch ziemlich dünnhäutig geworden. Sowohl sie, als auch ich, reagieren regelmäßig über, auch wenn wir das nie beabsichtigen. Wir haben gleich den letzten Streit in Erinnerung und machen gerne mal das nächste Fass auf.

Zwischen diesen Streitereien haben wir aber auch immerwieder wundervolle Tage, an denen wirklich alles gut ist. Wir unternehmen viel, reisen gern und auch Abende zu zweit sind oft genug sehr schön.

Ich denke unser Problem ist oft, dass wir nicht mit der Vergangenheit abschließen können und beide mal aus dem nichts an einen Fehler des anderen aus der Vergangenheit hängen bleiben und beleidigt spielen. Das ist von uns beiden ein sehr kindisches Verhalten.
Ich habe vorhin mit ihr darüber geredet und eigentlich sind wir beide was das angeht einsichtig und wollen, dass es endlich wieder funktioniert.

Ich will hier auch nicht die Schuld auf mich nehmen. Ich will sie aber auch nicht verteufeln. Ich habe mich hier angemeldet, weil ich zumindest an mir arbeiten möchte und an meinen Ängsten davor wieder dominanter aufzutreten, oder davor zu versagen.
Sie muss natürlich auch in einigen Bereichen an sich arbeiten, damit es funktioniert.
 
Ganzneuhier99
Benutzer154731  (42) Sehr bekannt hier
  • #12
Oooha. Na da sind wir ja gleich beim Kern des Problems. :smile:
So wie du eure Beziehung beschreibst würde ich tippen, dass ihr kein sexuelles Problem habt. Das ist aus meiner Sicht nur ein Symptom, die Ursache sehe ich in euren Streits. Heißt im Gegenschluss, dass der Sex automatisch besser werden müsste, wenn ihr euch eine gute Streitkultur zulegt. Heißt aber auch, dass es wenig bringt, nur an eurem Sexleben zu arbeiten.

Ich verstehe das richtig, dass sie dich erst so lange angemeckert hat, bis du dich verändert hast und dich dann nicht mehr mag, so wie du jetzt bist? :what:

Die Veränderung, die du da durchgemacht hast, bzw noch durchmachst, halte ich für ganz ganz schwierig. Und gefährlich, so etwas sollte kein Mensch einem anderen antun.

Deine Einstellung ist aber schon mal wirklich gut, dass du das Problem erkannt hast und daran arbeiten willst, zum Streiten gehören ja schließlich auch immer zwei.

Mit konkreten Tipps tu ich mir etwas schwerer, vlt. Können die andren da besser antworten. Mal im Internet nach streiten und Streitkultur googlen und die Tipps beherzigen? Gemeinsam auf ein Konfliktseminar gehen? Gehörte in meiner Ausbildung dazu, da sind sehr hilfreiche konkrete Tipps und Infos dabei gewesen.
Euch Hilfe von extern holen, einen Coach oder eine Paarberatung? Kenne Paare, bei denen das gut funktioniert hat.

Dir muss klar sein, dass es nur funktionieren kann, wenn ihr beide! hart an euch arbeitet, wenn ihr beide! willens seid euch zu verändern und dass es ein langer Weg wird, das wird Monate dauern, wenn nicht länger.

Ich drück euch die Daumen, dass ihr es schafft!
Und für dich::knuddel:
 
Pinguinkind
Benutzer151301  Meistens hier zu finden
  • #13
Ich bin mit Ganzneuhier99 Ganzneuhier99 einer meinung - hier könnten wir auf das kernproblem gestoßen sein. Ich kenne eine solche sexuelle Unsicherheit von mir, die habe ich auch gezeigt, als ich in einer schwierigen Phase in der Uni und im Leben war. Da habe ich auch nciht mehr gewusst, wie ich meiner Freundin sexuell Lust geben kann - und letztlich war das Problem definitiv nicht sexueller Natur. Über den Sex zu reden oder so half da logischwerweise auch nicht. Wir beide (meine Freundin und ich) hatten aber eine vernünftige Kommunikation und Streitkultur, weswegen wir das in der Situation herausfinden konnten, und als sich meine Uni-Situation besserte, gings wieder normal.

Ich denke, bei euch ist das Problem um einiges vielschichtiger - der Grund für euer unangenehmes Verhalten (was ja dann zu deinem Threadthema schlechtem Sex und Unsicherheit dort führt) liegt in eurer Streitkultur und Kommunikation in der Beziehung. Ihr scheint schon recht festgefahren zu sein, was Anschuldigungen und denanderen in eine Schublade gesteckt zu haben angeht.

Also, wir haben uns in den zwei Jahren immer wieder gestritten, es sind oft böse Worte gefallen und wir waren auch immer mal wieder für ein paar Tage getrennt. Wir beide haben hier und da unsere Macken und sind aneinandergeraten.
Sowas ist immer fies. Böse Worte hinterlassen Wunden, und es werden grenzen überschritten, die man teils einfach möglichst nie überschreiten sollte. Es gibt Sachen, die hinterlassen einen Berg an Arbeit in der Beziehung, wenn man diese dann normal weiterführen will. Je mehr ihr euch verletzt habt, desto mehr müsst ihr nun aufarbeiten.

Auf unser Sexleben hat sich das lange nicht wirklich ausgewirkt und wenn eher positiv (Versöhnungssex und so).
Was allerdings eintrat, eben wie im Sexleben, ist, dass ich auch hier immer unsicherer wurde. Ich überließ ihr klar die Führung in der Beziehung.
Außenstehende würden sagen, ich stehe bei ihr ordentlich unter dem Pantoffel, obwohl das weder von ihr, noch von mir beabsichtigt wird.
[...]
Mein Problem ist halt, dass ich mich oft gedanklich an solchen Dingen, die im Streit gesagt werden, festhalte und in mich hineinfresse.
Dadurch bin ich ein bisschen zum Ja-sager geworden, obwohl ich am Anfang durchaus meinen eigenen Willen hatte und mich durchzusetzen wusste, auch wenn es ihr nicht immer passte und wir stritten.
Ja, Streit kann aufregend sein. Du hast den einfachen Weg gewählt - ja sagen, dich versuchen zu ändern, um ihr gerecht zu werden, tun, was sie sagt, weil du nicht die Kraft hattest/aufwenden wolltest, ihr Widerworte zu geben. Je mehr du dir gefallen lässt, desto weniger sicher bist du natürlich auch in dem, was du willst, wie du etwas machen sollst - du gibst ja das eigenständige Denken in der Hinsicht auf. Machst nur noch, was sie will, und bist dann auch ihren Meinungsänderunen und Stimmungsschwankungen unterworfen. Gerade im sexuellen verändern sich Vorlieben (oder wie man stimuliert werden will) im kleinen Maßstab ja manchmal stark.

Sie ist ein absolut liebes und aufmerksames Mädchen. Ein bisschen kindlich, aber angenehm erfrischend. Streiten und ausgehen kann sie aber wohl wie ein 2,10m großer Diskotürsteher.
Das heißt es fliegen im Streit ordentlich die Fetzen, es werden wirklich verletzende Dinge gesagt. Allerdings bekommen wir uns genau so schnell wieder ein.
Da wären wir wieder beim Verletzen. Absolut lieb und aufmerksam würde ich das nicht nennen - sie hat es zumindest nicht genu interessiert, wenn du Unsicherheiten im Streit gezeigt hast. Aufmerksam zu sein heißt für mich, Details im Umgang mit dem Partner erkennen zu können. Lieb sein bedeutet für mich, auf den partner in solchen Augenblicken (oder nach dem Streit) zuzugehen. Wie du es schilderst habt ihr euch gefetzt und seid danach keinen Deut auf den anderen zugegangen. Sie aber noch weniger als du, sodass du dich letztlich ihrer gefügt hast. Das tut dir slebst und deiner Eigenständigkeit natürlich nicht gut.

Genau das fordert sie quasi sowohl auf der Beziehungs- als auch der Sexebene. Dass ich mal wieder etwas selbstbewusster und eigenständiger werde und einfach mal mache, worauf ich Lust habe und sie dann, im besten Fall, gleich mitziehe.
Sie ist es gewohnt zu fordern, oder ?
In diesem Fall ist ihr Gedanke richtig, aber eure Umgangsweise damit auch wieder nicht ganz sauber. Aber dem Gedanken muss ich zustimmen - optimal wäre es, wenn du beim Sex (aber vor allem in der gesamten restlichen Beziehung) wieder mehr mit Selbstvertrauen deine eigenen Wünsche auslebst. Das ist ja auch das, was sie beim Sex mit dir anmacht. Passt auch zum versöhnungssex - der ist noch emotional aufgeladen, da bist du wahrscheinlich stärker mit deinem inneren Ich dabei gewesen und hast deine Triebe mehr ausgelebt. Oder irre ich mich da ?

Aber auch hier habe ich die Angst entwickelt, anzuecken und nicht zu gefallen.

Durch die ganzen Streitereien sind wir beide aber auch ziemlich dünnhäutig geworden. Sowohl sie, als auch ich, reagieren regelmäßig über, auch wenn wir das nie beabsichtigen. Wir haben gleich den letzten Streit in Erinnerung und machen gerne mal das nächste Fass auf.
Klar, kann ich verstehen. Das Überreagieren ist Teil des Problems. Verzeihen, vergessen, und sich auch wirklich zu ändern und das, was man im Streit "besprochen hat" in Ruhe diskutieren, damit man an seiner partnerschaftlichen Lebensweise nachhaltig und dauerhaft was verändern kann, habt ihr noch nicht geschafft ? Klare, offene, ehrlcihe Kommunikation nach dem Streit ist viel wichtiger als dass man sich Beleidigungen in hitzigen Situationen an den Kopf wirft.

Zwischen diesen Streitereien haben wir aber auch immerwieder wundervolle Tage, an denen wirklich alles gut ist. Wir unternehmen viel, reisen gern und auch Abende zu zweit sind oft genug sehr schön.
Das ist ein typisches Zeichen einer ungesunden Beziehung. Es gibt Streit, der zyklisch widerkehrt, und zwischendurch ist immer alls Friede, Freude, Eierkuchen. Da hat man nicht die Kraft, zu streiten, und zieht auch hier den einfacheren Weg vor. Fühlt ihr euch in solchen Phasen denn wirklich gut ? Oder ist die Dünnhäutigkeit da trotzdem da, die Angst vor dem nächsten Streit ?
Um das mal in Kontext zu setzen - meine Freundin und ich ecken auch gern mal aneinander an, auch wenn wir eine Wochenendbeziehung haben. Das ist völlig normal - zwei Menschen haben immer Konflikte, sonst wäre es unnormal. Aber dann wird nicht auf Toll gemacht, sondern diskutiert und in Ruhe besprochen, bis das Problem eine Lösung hat, und dann ist auch wirklich alles in ordnung - im Rahmen der Verschiedenheit unserer beider Menschen natürlich.

Ich denke unser Problem ist oft, dass wir nicht mit der Vergangenheit abschließen können und beide mal aus dem nichts an einen Fehler des anderen aus der Vergangenheit hängen bleiben und beleidigt spielen. Das ist von uns beiden ein sehr kindisches Verhalten.
Ich habe vorhin mit ihr darüber geredet und eigentlich sind wir beide was das angeht einsichtig und wollen, dass es endlich wieder funktioniert.

Ich will hier auch nicht die Schuld auf mich nehmen. Ich will sie aber auch nicht verteufeln. Ich habe mich hier angemeldet, weil ich zumindest an mir arbeiten möchte und an meinen Ängsten davor wieder dominanter aufzutreten, oder davor zu versagen.
Sie muss natürlich auch in einigen Bereichen an sich arbeiten, damit es funktioniert.

Ja, da habt ihr das richtig erkannt. Euch ist klar, dass das eine Menge Arbeit ist ? Primär solltet ihr nicht nur am Sexleben arbeiten, sondern an eurem Umgang miteinander. Lernen, in zu hitzigen Streitgesprächen n Tie-Out oder so zu machen, dass ihr erst dann weiterdiskutiert, wenn ihr euch noch mal sortiert habt. Nicht immer bissige Bemerkungen parat zu haben, sondern dem Oartner offen und Lösungsorientiert entgegentreten und zuhören. Ergebnisoffen miteinander reden, Mittelwege suchen (auch wenn die Grenzen von euch beiden respektiert und eingehalten werden müssen). Eure eigenen Grenzen überhaupt erst mal wieder finden. Du musst lernen, Nein zu sagen, sie muss lernen, das zu akzeptieren.

Das ist eine riesige Menge Arbeit. Da könnte es von Vorteil sien, professionelle Hilfe zu holen. Ich slebst würde mir nicht zutrauen, die Beziehung selbst wieder ins Lot zu bekommen, ohne professionelle Hilfe. Das müsst ihr allerdings unter euch ausmachen. Vielleicht suchst du dir auch einen Therapeuten und findest dich selbst erst mal wieder ? Ich gehe mindestens ein mal im Jahr ins Kloster, das mag jetzt ausgefallen sein, aber Ruhe vor der restlichen Welt und Gespräche mit einer als Seelsorgerin ausgebildeten Nonne helfen mir, die Höhen und Tiefen, die im Leben dazugehören, zu meistern.

Ihr habt auf jeden Fall viel an eurer Kommunikation zu arbeiten. Ich glaube auch, dass ihr die Aussagen des anderen oft anders versteht als sie gemeint waren - siehe die 4 Arten der Kommunikation. Abgesehen davon, dass Männer und Frauen (oder verschiedene Menschen generell) da immer andere kommunikationsebenen bevorzugen.

Glaubst du, ihr schafft das ? Als ihr eure erste Trennung hattet, war das jaa uch nicht grundlos - ich vermute, aus dem selben Grund, den es eben jetzt noch gibt und der dir diese Situation beschert hat. Seitdem habt ihr euch noch viel mehr verletzt, und viel mehr Angewohnheiten haben sich festgefahren. Es ist so schon eine Heidenarbeit, eine Beziehung zu führen - mit dem erstmal einfacheren Weg habt ihr es euch letztlich nicht leichter gemacht.
 
Q
Benutzer154910  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Hallo Pinguinkind und vielen Dank für die lange Nachricht!

Ja, das ist wohl das Kernproblem des ganzen. Leider spitzt sich die Sache aber immer weiter zu. Die Kommunikationsebenen kennen wir beide beruflich zu genüge und auch Ich-Botschaften werden oft benutzt.

"Verzeihen, vergessen, und sich auch wirklich zu ändern und das, was man im Streit "besprochen hat" in Ruhe diskutieren, damit man an seiner partnerschaftlichen Lebensweise nachhaltig und dauerhaft was verändern kann, habt ihr noch nicht geschafft ? Klare, offene, ehrlcihe Kommunikation nachdem Streit ist viel wichtiger als dass man sich Beleidigungen in hitzigen Situationen an den Kopf wirft."

Hier liegt aktuell das Problem.

Vielleicht mal an einem Beispiel.
Wir waren zuletzt zwei Wochen im Urlaub und es war häufiger unangenehm. Danach stritten wir uns und es ging uns beiden schlecht. Sie hatte wohl ein wenig die "Schauntze" voll und wollte Abstand, was ich gut verstehen konnte. Allerdings wurde daraus direkt ein "Ein brauch meine Ruhe und will nichts von dir wissen!". Sowas ist natürlich verletzend.
Am nächsten Morgen rief sie mich dann aus dem nichts an und klang sehr merkwürdig. In dem Gespräch fragte Sie mich, ob wir uns vielleicht treffen könnten, um zu reden. Wir könnten dabei auch etwas Frühstücken.

Mein Herz raste, weil ich Gott weiß was befürchtete. Sie klang am Telefon total niedergeschlagen und distanziert, weshalb ich vermutete, sie wolle es beenden.

Als ich sie dann traf, war sie super anhänglich und ich freute mich echt, mir war aber immernoch mulmig. Wir setzten uns und sie sagte mir, dass sie einfach eine schlechte Nacht hatte und wohl zu viel Wein. Sie hätte sich Gedanken gemacht und hatte das dringende Bedürfnis mich zu sehen.
(Ich freute mich wirklich wahnsinnig über diese Aussage)
Ich merkte darauf hin an, dass es mir nicht gut ging und ich das schlimmste befürchtet hatte, weil sie für mich am Telefon merkwürdig klang und ich ja nicht wusste, wie die Nacht war und mich fragte, ob wohl etwas passiert sei.
Darauf reagierte sie total eingeschnappt und machte mir den Vorwurf, dass ich ihre "gute Stimmung" kaputt gemacht hätte.

Seitdem sind wir quasi permanent im Streit. Ziemlich viel davon leider über WhatsApp.
Ich merke dann, dass sie genervt von mir ist und versuche der Sache auf dem Grund zu gehen.
Sie sagt mir dann, dass sie die ganze Streiterei nicht mehr aushielte, nicht mehr kann und alles schlecht sei. Macht mir dann auch wieder Vorwürfe. Oft reizten mich diese Vorwürfe so sehr, dass ich ihr immer mehr Kontra gebe und einer von und beiden kurz davor steht, die Sache endgültig zu beenden.

Ich weiß oft einfach nicht, wie ich reagieren soll. Sie will Abstand und Ruhe haben, dass möchte ich ihr auch geben. Gleichzeitig will sie aber dennoch, dass ich den anstehenden Jahrestag plane und mich mit ihr treffe und mich ganz normal aufführe. Das ist mir aber aus diversen Gründen nicht so einfach möglich. Warum erkläre ich jetzt im aktuellsten Fall.

Vor drei Wochen hatte ich mit ihr besprochen, dass ich demnächst wieder mit dem Fußballspielen anfange, weil ich mich an vielen Tagen der Woche langweile. Ich habe zur Zeit keine Hobbys und am Wochenende sehen wir uns meistens, weshalb ich auch nicht so oft Zeit finde, andere Freunde zu sehen.
Sie unterstütze mich in meinem vorhaben und ich redete nicht mehr großartig darüber. Wir schrieben gestern ganz normal und klärten ab, wann wir uns die Woche sehen. Die Kommunikation war nicht optimal, aber es gab keinen Streit oder dergleichen. Ich sagte dann, dass ich quasi die ganze Woche Zeit habe, außer eben Mittwoch gegen 19 Uhr, weil ich da zum Fußball wollte.
Sie verstand die Aussage nicht und als ich ihr dann sagte, dass ich zu einem Probetraining gehe, merkte ich, dass sie total eingeschnappt war.
Es kamen dann nur wenig wertschätzende Nachrichten wie "Na dann!", "Wirst ja sehen was du davon hast!", "Ich habe keine Lust auf Stress und Streit!".

Ich rief sie an, weil ich ihre Reaktion nicht verstehen konnte. Sie schien ziemlich genervt. Ich versicherte ihr dann anschließend, dass es nur ein Probetraining ist, ich noch nicht weiß, ob ich das wirklich durchziehen werde. Sie war besorgt, dass ich weniger Zeit mit ihr verbringe, schließlich bräuchte sie ja auch Zeit für ihre Sachen und fände es doof, wenn ich "feste Termine" hätte, vorallem, wenn Schule und Arbeit wieder anfangen.
(wir sehen uns in der Woche aber eh selten und Sonntags, wenn die Spiele wären, ist sie in der Regel eh schon wieder daheim).

Ich versicherte ihr, dass ich, sobald ich merken sollte, dass es zeitlich zu kompliziert würde, meine Priorität klar gesetzt hätte und dann eben den Fußball wieder sein lassen würde.

Sie schien kurz beschwichtigt. Anschließend schrieb sie mir wieder ein "Können wir jetzt einfach normal sein", was ich nur kurz mit "Ja ok." beantwortete, weil ich zu tun hatte. Das allein brachte sie wohl wieder auf die Palme, weshalb sie mehrmals bei mir durchklingelte.

Ihre Aussage war dann, dass wir beide uns nur im Weg stehen würden. Sie wolle mir nichts verbieten wollen, oder mich davon abhalten, würde aber eher, bevor es zu weiterem Streit kommt, Schluss machen.

Ich war schockiert über diese Aussage und fuhr zu ihr. Sie wollte anfangs nicht mit mir sprechen, sagte mir, dass ich sie nur stören würde.

Als sie kam, startete ich einen etwas längeren Monolog. Inetwa auch über die Dinge, die ich hier angesprochen hatte. Dass ich etwas bestimmender werden will, dass die Dinge momentan nicht rosig laufen und wir beide mehr Rücksicht auf den anderen nehmen sollen, weil wir zur Zeit beide eine dünne Haut hätten und dass ich an mir arbeiten werde und gleiches von ihr erwarte. Am Ende des Monologs drückte sie sich ganz fest an mich, gab mir einen Kuss und hielt anschließend meine Hand. Wir sprachen ganz normal, ziemlich locker und es war endlich wieder angenehmer zwischen uns. Sie fragte sogar, ob wir uns dann am Folgetag treffen wollen, wenn wir mit unseren Aufgaben fertig wären. Es war danach alles okay. Ich fuhr beruhigt nach Hause und freute mich ein wenig.

Ich übergab ihr auch einen Brief, indem ich quasi selbiges geschrieben hatte, aber keine Zeit fand, ihn einfach nur zu überreichen. Darin standen noch andere Dinge. Annekdoten aus der Vergangenheit, Gemeinsamkeiten, schöne Momente und eben, dass ich die Absicht habe, unsere Beziehung zu stabilisieren. Dass ich dafür aber auch vorraussetze, dass wir nicht voreingenommen miteinander reden.

Heute morgen dann die Ernüchterung.
Erst schrieb sie, sie wäre auf dem Weg zum Sport, würde sich danach kurz fertig machen und dann kommen.
Dann kam die Nachricht, dass sie gerne über eine Sache sprechen würde.
Dann wieder, dass sie mich doch nicht sehen will, weil sie etwas anderes erwartet hätte.
Sie wäre gerade zu verwirrt und wäre nurnoch am weinen.

Ich wusste nicht genau was los war, fragte also nach.
Sie sagte, dass sie von der Thematik eher erwartet hätte, dass ich ihr auch schon eine Planung für unseren Jahrestag vorlege (obwohl ich sagte, dass ich das zusammen planen möchte).
Ich sagte ihr, dass es mir mehr um die Grundbereitschaft ginge, die Beziehung fortzuführen und ich ja auch anmerkte, dass ich in Zukunft die Dinge direkter und offener ansprechen möchte und dachte, dass das eins der Themen wäre, über das wir uns dann Abends unterhalten würden.

Dann kamen leider wieder Vorwürfe.
Zum Beispiel, dass ich unseren Jahrestag vergessen hätte, was sie ja verletzen würde
Weil sie es mir nicht glauben wollte, schilderte ich ihr ausführlich meine Überlegungen und eben auch, dass ich das mit ihr besprechen wollte, weil ich mir nicht sicher bin, ob es ihr gefallen würde. Ich hatte eben mehrere Dinge im Kopf und war mir nicht so recht sicher, was nun das richtige ist. Ich sagte in dem Kontext auch, dass ich mir eben Hilfe bei der Planung von ihr wünsche, weil ich mich mit meinen Vorschlägen nicht zufrieden gab, weil ich eben befürchtete, dass sie höhere Erwartungen hat.

Das drehte sie mir dann im Mund um und meinte etwas wie "Vergiss den Scheiß einfach, ich bin doch eh ein undankbares Stück, dem man es nicht recht machen kann!"


Wir schrieben und diskutierten über Stunden weiter. Ich versuchte sie zu beschwichtigen.
Sie sagte, dass ich ja genau wisse, dass sie mit mir mal wegfahren wollte (Ich hatte auch mehrere Vorschläge dazu angesprochen).
Sie warf mir aber immer wieder zu sporadische Planung vor, machte mir den Vorwurf, dass ich ja in der Vergangenheit zu zurückhaltend war und schrieb immer wieder, dass sie jetzt nichts mehr davon will.

Ich konnte das absolut nicht verstehen. Zumal wir am Vortag noch eine so gute Unterhaltung hatten und wirklich noch ausreichend Zeit haben zu planen.

Sie reagierte immer genervter auf mich und in meinem Unverständnis über ihre Reaktion, ließ ich aber auch nicht locker und fragte immer wieder, was sie denn nun wolle.
Sie fiel aber quasi immer weiter in ein dunkles Loch und wurde immer aggressiver, weil ich sie nicht in Ruhe ließ.
Es kamen dann immer häufiger bemerkungen, dass das mit uns ja eh nichts mehr wird, wir das eh nicht schaffen und sie das gerade nicht will.

Mein Problem ist jetzt, dass ich sie in so einer Situation schlecht in Ruhe lassen kann. Sie neigt zu depressionen und haut dann auch mal raus, dass sie sich betrinken geht, um sich abzulenken. Ich mache mir dann dadurch so große sorgen, dass ich sie dann ziemlich bedränge und das ganze mehr und mehr eskaliert.

Dadurch hat sie natürlich erst recht keinen Bock auf mich und verspürt den Drang vor mir wegzulaufen. Sie bittet quasi um Ruhe, mir fällt es aber schwer ihr welche zu geben, wenn wir uns vorher gestritten haben und es sich für mich so anfühlt, als sähe sie den schuldigen in mir allein. Ich wäre bereit ihr Ruhe und Normalität zu geben, aber ich erwarte dann eben auch, dass man versucht ein Problem vorher zu lösen, oder sich zumindest abzusprechen...

Es ist gerade sehr anstrengend :frown:

Unsere Streitkultur ist vollkommen im Arsch.
Wenn man es genauer analysieren würde, sind wir wohl ziemlich oft verletzend (in der Hinsicht ist sie der aktivere Part), wobei ich hingegen eher zur stummen Abneigung/Verachtung neige. Wir beide reiten gerne auf den Fehlern der anderen herum. Sobald ich merke, dass etwas nicht stimmt, werde ich schweigsam, weil ich schon den nächsten Streit befürchte. Das bringt so wohl auch total auf die Palme. Sie nannte ihre Überreaktionen auch mal als einen drastischen Versuch eine Reaktion von mir hervorzurufen. Problematisch ist halt, dass ich mich dann direkt persönlich beleidigt fühle und persönlich zurückschlage.

Ich möchte das echt irgendwie hinbekommen. Ich nehme mir da sehr viel vor. Momentan habe ich das Problem, dass sie zu resignieren scheint, ich nicht weiß, wie ich das stoppen soll, sie dadurch einenge und weiter weg von mir treibe. Ich habe angst, dass es inzwischen sogar so weit ist, dass die Gefühle unter all dem Chaos begraben sind und nicht mehr rausgeholt werden können.
 
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Pinguinkind
Benutzer151301  Meistens hier zu finden
  • #15
Da geht es ja drunter und drüber bei euch. In deinem Schreibstil gehts auch drunter und drüber - ich kann verstehen, was da für ein Chaos in dir ist. Ich werd versuchen, einzelne Aussagen deinerseits auseinanderzunehmen. Vielleicht sind ja ein, zwei Gedanken dabei, die dir helfen.
Wir waren zuletzt zwei Wochen im Urlaub und es war häufiger unangenehm. Danach stritten wir uns und es ging uns beiden schlecht. Sie hatte wohl ein wenig die "Schauntze" voll und wollte Abstand, was ich gut verstehen konnte. Allerdings wurde daraus direkt ein "Ein brauch meine Ruhe und will nichts von dir wissen!". Sowas ist natürlich verletzend.
Das ist verletzend, aber es ist immer wiederkehrend so, oder ? Ich kann sie allerdings auch verstehen - wenn ihr das immer wieder so habt, muss sie (für sich) in solchen Situationen harte Grenzen setzen, verletzt lieber dich als dass sie selbst verletzt wird. Diese Grenzsetzung an sich ist ja nichts schlimmes, allerdings gepaart mit eurer Gesamtsituation nicht zielführend.
Am nächsten Morgen rief sie mich dann aus dem nichts an und klang sehr merkwürdig. In dem Gespräch fragte Sie mich, ob wir uns vielleicht treffen könnten, um zu reden. Wir könnten dabei auch etwas Frühstücken.

Mein Herz raste, weil ich Gott weiß was befürchtete. Sie klang am Telefon total niedergeschlagen und distanziert, weshalb ich vermutete, sie wolle es beenden.

Als ich sie dann traf, war sie super anhänglich und ich freute mich echt, mir war aber immernoch mulmig. Wir setzten uns und sie sagte mir, dass sie einfach eine schlechte Nacht hatte und wohl zu viel Wein. Sie hätte sich Gedanken gemacht und hatte das dringende Bedürfnis mich zu sehen.
(Ich freute mich wirklich wahnsinnig über diese Aussage)
Ich merkte darauf hin an, dass es mir nicht gut ging und ich das schlimmste befürchtet hatte, weil sie für mich am Telefon merkwürdig klang und ich ja nicht wusste, wie die Nacht war und mich fragte, ob wohl etwas passiert sei.
Darauf reagierte sie total eingeschnappt und machte mir den Vorwurf, dass ich ihre "gute Stimmung" kaputt gemacht hätte.
Liebt ihr euch wirklich ? Oder seid ihr nur inzwischen in einer freiwilligen Abhängigkeit vom anderen, könnt gar nicht ohne die Nähe, genießt die Wärme, die Einfachheit des Lebens, sich irgendwo auf jemanden verlassen zu können, dass er da ist ? Ein bisschen wie die Stachelschweine - ihr könnt nicht ohneinander, aber sobald ihr euch wirklich nahe kommt, tuts weh.

Ihr macht euch beide sehr viele Gedanken nach dem Streit, der Strudel, den man im Grübeln gern hat, nimmt Überhand gegen die Lösungsorientierten, realistischen Gedanken. Sie kann nicht ohne dich, will bei dir sein, will aber vor allem heile Welt ohne Streit. Diese Illusion zerstörst du, äußerst deine Sorgen - und das kann sie nicht haben, hat grad keine Kraft zu Streiten.

Das zieht sich durch deinen gesamten Beitrag. Erst habt ihr unsaubere Kommunikation, die nicht optimal ist "aber ist ja kein Streit" sagst du. Sie will an Sachen wie Jahrestag, gemeinsamer Zeit, Frühstück(, Urlaub ?) festhalten. Du hälst schwach dagegen und willst auch mal was für dein Wohl tun, hast Angst, dass Streit kommt. Ihr kommuniziert viel über Whattsapp, weitere unsaubere Kommunikation. Es kommt zum Streit, aber wirklich angegangen wird das Problem nicht. Dann scheint der Sturm erst mal beruhigt, und beim nächsten Auslöser geht es von vorn los.

Ich glaube, ihr müsst echt tabula rasa machen. Mit einer leeren Tafel anfangen, alles, wirklich alles, ruhig und gefasst aussprechen oder aufschreiben, was ihr an Gedanken habt. Die Probleme identifizieren und Lösungen suchen. Dazu eure eigenen grenzen klarmachen, kommunizieren, was geht und was für euch nicht in Ordnung ist. Feste Regeln könnten helfen, wie dem Anderen ne gewisse Zeit zum Reden lassen oder das Ganze erst mal schriftlich zu beginnen.

Ich möchte das echt irgendwie hinbekommen. Ich nehme mir da sehr viel vor. Momentan habe ich das Problem, dass sie zu resignieren scheint, ich nicht weiß, wie ich das stoppen soll, sie dadurch einenge und weiter weg von mir treibe. Ich habe angst, dass es inzwischen sogar so weit ist, dass die Gefühle unter all dem Chaos begraben sind und nicht mehr rausgeholt werden können.
Daran wirds sich wohl entscheiden. Wil sie es ? Kann sie die Kraft aufwenden ? Ihr habt euch beide für den in den letzten Jahren einfacheren, barrierefreieren Weg entschieden. Den vernünftigen Weg jetzt zu gehen erfordert Kraft, die Streitereien aber sind für sich schon anstrengender als ihr es oft aushaltet.

Das können wir dir aber nicht sagen. Da müsst ihr vernünftig kommunizieren, und ich fürchte, daran könnte es scheitern. Dass ihr erst kommunizieren müsst, dass ihr kommunizieren lernen müsst, um die Beziehung zu halten.

Ist es denn eine Liebesbeziehung ? Habt ihr euch je richtig geliebt ? Sprich, hattet ihr überhaupt mal die Chance, den anderen ohne Streit, ohne oberflächliche Kommunikation, wirklich kennenzulernen ? Oder war die Streitkultur/Kommunikation schon von Anfang an so im Eimer ? Wenn ihr nur (noch) abhängig voneinander seid, habt ihr keine Liebe, nur Abhängigkeit und Frust. Hattet ihr mal eine vernünftige Kommunikation ?
Im Eingangspost schreibst du nämlich, dass ihr mit ner Sexbeziehung angefangen habt, und der Sex schien dir in deinen Gedanken erst mal auch das Hauptproblem zu sein. Das kann natürlich auch nur ein Symptom eurer grundsätzlichen Strategie in der Beziehung sein, dass ihr von Problemen Angst bekommt und eher wegschaut statt dranzugehen. Wenn das schon immer so war, wird es verdammt schwer, und vielleicht kennt ihr euch noch gar nicht wirklich.

So oder so, ich glaub du musst jetzt erst mal mit ihr zusammen (!) herausfinden, ob ihr aus eurer Abhängigkeit voneinander herauskommtn wollt, beide. Das kostet Kraft, wird Jahre dauern, ihr werdet immer wieder in alte Muster zurückfallen, uind ihr werdet ziemlich wahscheinlich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen müssen dafür.
Oder ob ihr euch trennt, was wieder der leichte Weg sein könnte, ohne Arbeit, aber wenn ihr nichts habt, was sich wirklich lohnt zu retten, der richtige sein könnte.
 
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Ganzneuhier99
Benutzer154731  (42) Sehr bekannt hier
  • #16
Pinguinkind Pinguinkind hat ganz tolle Ideen und Fragen rein gebracht. Da hab ich nur noch drei oder vier zusätzliche Anmerkungen:

Ich habe zur Zeit keine Hobbys und am Wochenende sehen wir uns meistens, weshalb ich auch nicht so oft Zeit finde, andere Freunde zu sehen.

Das wollte ich schon fragen und hätte auf diese Antwort wetten können. :smile:
Aber im Ernst: Freunde sind verdammt wichtig!! Sollte es im allerschlimmsten Fall zur Trennung kommen, sind die für dich da. Auch wenn ihr zusammen bleibt, sind Freunde wichtig. Du kommst auf andere Gedanken und sie sind wichtig für dein Selbstbewusstsein. Im besten Fall wirst du von deinen Freunden angenommen wie du bist und hast entspannt Spaß.

Hobbys finde ich auch ganz wichtig, da gilt das Gleiche, sind gut fürs Selbstbewusstsein und auch fürs seelische Gleichgewicht (merk ich immer, wenn ich mal keinen Sport machen kann...).
Außerdem habt ihr da zwangsläufig ne Miniauszeit voneinander, ich glaub das tut euch beiden gut.

Noch ein paar Kommunikationsmittel:
Gut, dass ihr beide das vier Seiten Modell kennt. Wendet ihr das auch konsequent an? In deinem Beispiel klang es eher nicht danach.

Paraphrasieren nutze ich immer mal wieder im Alltag, seitdem ich es kenne. Es ist erstaunlich, wie viel ich missverstehe, das merke ich nur mit dieser Methode.
http://www.philognosie.net/kommunikation/paraphrase-paraphrasieren-lernen-leicht-gemacht
Der Artikel auf Wikipedia dazu ist auch gut. Allerdings glaube ich nicht, dass ihr Paraphrasieren ohne Hilfe schafft, obwohl es ein ganz tolles Hilfsmittel ist. Euch ist das Vertrauen gegenseitig auch verloren gegangen, wenn sie dir nicht mehr glaubt, oder?
Eventuell könnte es so klappen: ihr nehmt einen gemeinsamen Freund, der unparteiisch ist und nehmt ein Thema, was für euch emotional nicht belastet ist, das wär wichtig. Z. B. Wie hat euch Film xy gefallen. Oder was habt ihr heute auf der Arbeit gemacht. Und dann spielt ihr an dem Thema mal Paraphasieren durch, um dieses Kommunikationsmittel zu üben. Der Freund achtet drauf, dass die Regeln eingehalten werden.

Gewaltfreie Kommunikation gäbe es auch noch:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gewaltfreie_Kommunikation
Geht noch etwas weiter als Paraphrasieren.

Ich wünsche euch von ganzem Herzen dass ihr beide wieder richtig glücklich werdet! Ob nun zu zweit oder jeder für sich.
 
Q
Benutzer154910  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #17
Hallo!

Vielen Dank für eure Rückmeldungen :zwinker:

Mir hilft es schon oft, hier einfach meine Eindrücke und Empfindungen zu schildern.

Die Kommunikationsebenen und Paraphrasieren kennen wir beide aus beruflichen Gründen zu genüge (Sind Erzieher).
Die Anwendung beruflich fälltt uns nicht schwer, privat ist es allerdings so eine Sache.

Es gibt Punkte, wo das gut klappt und wir beide es versuchen und dann gibt es Streitpunkte, wo nichts hilft. In der Hinsicht sind wir beide eben etwas eigen. Sie ist sehr temperamentvoll und will oft direkt die Lösung eines Problems, ich hingegen bin etwas introvertiert und brauche manchmal etwas Zeit, um über alles nachzudenken und in ruhe eine Lösung zu finden.

Ich habe hier leider noch nicht entdeckt, wie ich vernünftig zitiere, ohne direkt den ganzen Post im Eingabefeld zu haben.

Ja, es war und ist eine Liebesbeziehung.
Es fing zwar als etwas lockeres an, aber wir wussten schnell das es mehr war.
Wir hatten am Anfang nur kleinere Streitereien und unsere Kommunikation war sonst richtig gut.

Momentan stehen eigentlich nur die wiederkehrenden Ereignisse zwischen uns, die immer wieder im Streit hochkommen.

Vor einem Jahr hatte ich meine Partnerin sehr verletzt. Wir hatten zuvor einen Streit, bei dem wir aneinander gerieten und ich unter Alkoholeinfluss sehr gemein wurde. Ich entschuldigte mich später dafür, aber sie wollte die Trennung undzwar endgültig. (Seitdem trinke ich so gut wie keinen Alkohol mehr)
Mir ging es schlecht, ich brauchte Ablenkung und entschied mich dann einige Tage später in meiner Laune dafür, mit einem Teil meiner Familie eine Städterundreise zu machen,
Diese sollte allerdings erst in zwei Wochen sein.

Weil für mich die Situation mit meiner Partnerin auswegslos erschien, entschied ich mich dafür, obwohl der Termin für die Reise auf ihrem Geburtstag lag.
Naja, einige Tage vorher suchte sie dann wieder den Kontakt zu mir, entschuldigte sich dafür, dass sie stur war und wollte die Beziehung wieder aufnehmen. Ich liebe sie und nachdem wir uns aussprachen, erzählte ich ihr von der Reise. Sie war sichtlich geknickt und wollte mich zum bleiben bewegen.
Ich wäre sogar für sie da geblieben, aber ich wollte mir nicht die Blöße vor der Familie geben, wieder von der Reise zurückzutreten, zumal ich eingeladen wurde und sich alle Beteiligten schon darauf freuten.
(Ich wusste auch nicht, wie ich das finanziell hätte entschädigen können, weil ich zu diesem Zeitpunkt echt so gut wie nichts verdiente)
Ich wollte auch nicht die Schuld für einen eventuellen Rückzieher auf meine Partnerin schieben.

Jedenfalls hat sie das sehr verletzt. Es ist immer wieder Ausgangspunkt unserer Streitereien, auch wenn ich mich seitdem bemühte ihr alles recht zu machen.
Seitdem stehe ich eigentlich erst wirklich unter ihrem Pantoffel.

Ich habe Angst mich durchzusetzen, oder mal selbst etwas zu verlangen, weil ich befürchte, dass das dann wieder auf dem Tisch landet.
Ich kann mich noch so oft dafür entschuldigen, sie beginnt aber immer wieder deshalb zu weinen und deshalb alles in Frage zu stellen.

Das ist jedenfalls wohl das Schlüsselproblem, um das sich alles dreht. Seitdem haben wir selbst Reisen unternommen, viel gemeinsam erlebt und auch durchgestanden. Ich habe auf viele Dinge verzichtet, weil ich befürchtete, dass es wieder hochkommt und habe auch einige Dinge unternommen, um es wieder gut zu machen.
Dieses Erlebnis schwingt aber immer mit und bringt jeden noch so kleinen Streit zum eskalieren.

Wir sprachen Vorgestern und Gestern aus. Ich empfand es als ein sehr angenehmes Gespräch und achtete darauf, wie wir uns ausdrückten. Sie sagte, dass sie mich momentan sowohl hassen, als auch lieben würde. Wegen der Art wie wir geworden sind, unsere Muster in die wir verfallen würden.
Wir wollen beide aus diesen Muster raus und unsere Gegenwart und Zukunft nicht von der Vergangenheit bestimmen lassen. Mehr Rücksicht auf den anderen nehmen und besser zuhören, ohne gleich an die Decke zu gehen. Wir sprachen auch über meine Rolle und Sexualität, womit sich hier der Kreis etwas schließen lässt.

Es ist momentan alles sehr eingefahren. Ich bin sehr zurückhaltend. Sie hat momentan generell wenig Lust auf Sex, was aber an den Streitereien und meiner Aufdringlichkeit liegen könnte. Das sind Dinge, die wir natürlich auf Zeit hinkriegen müssen.

Wir hatten zu Beginn unserer Beziehung viel Sex und auch mal etwas gröberer Natur. Allerdings hatte sie häufiger Schmerzen und fing an zu weinen, weshalb ich natürlich aufhörte. Das prägte mich vielleicht etwas in der Art, dass ich immer sanfter wurde und zurückhaltender.
Ich wusste, dass sie nicht vaginal zum Orgasmus kommen kann und auch eher selten einen Orgasmus hat. Ich hab es deshalb als meine Aufgabe verstanden, dass ich es so oft wie möglich versuche sie Oral zu verwöhnen, was auch zur Folge hatte, dass ich dann und wann scheiterte und sie auch frustriert war, wenn es nicht klappte.

Das hat bei mir seine Spuren hinterlassen, weil die Erfolgsquote recht bescheiden war.

Umgekehrt kam von ihr die Forderung, dass ich mir einfach nehmen soll, was ich will, oder auch mal etwas von ihr einfordere. Sie sieht es als ihre Aufgabe mich zu befriedigen und will auch mal "benutzt" werden.

Das hab ich in meinem Denkmuster aber ziemlich schnell links liegen lassen. Da spielten natürlich meine bisherigen Erfahrungen eine wichtige Rolle, da ich bisher nur an Partnerinnen gelang, die "Kuschelsex" wollten und anderes direkt ablehnten.
Deshalb kam es für mich nur in Frage, Sex zu haben, wenn der Partner bereits Lust hat und das in irgendeiner Weise äußert.

Meine jetzige istda anderer Natur. Wesentlich offener und spontaner als ist. Wenn sie Lust hatte, nahm sie sich, was sie wollte (was ich natürlich gut fand). Von mir kam aber kaum was in diese Richtung, aus Angst, dass ich auf Ablehnung stoße, weshalb unser Sex ziemlich eintönig wurde und sie auch den Reiz und die Lust verlor.

Bei ihrem erlaubten Ausreißer geriet sie wohl genau an jemanden, der sich einfach nimmt was er will und die Sache wesentlich härter angeht. Das schien ihr sehr zu gefallen.

Sie traut mir nicht zu, so zu sein, weil ich bisher immer der sanftere Typ war.
Sie erwartet es auch nicht von mir und will nicht ausschließlich sowas.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, ausschließlich solchen Sex zu haben, aber ich hatte schon des öfteren Fantasien in diese Richtung, die ich erst nicht ausleben konnte und anschließend nicht wollte (Blockade im Kopf/ Erfahrungen).

Insgesamt bin ich ein sehr nachdenklicher Mensch, was diesem natürlich im Wege steht.
In der Hinsicht bin ich sehr unerfahren und unsicher und bräuchte noch etwas Zeit und Arbeit, um meine Sexualität etwas offener und dominanter zu gestallten.

Ich tu mich da bekanntlich sehr schwer, zu äußern was ich will, oder es mir zu nehmen, weil ich einfach befürchte, etwas gegen ihren Willen zu tun, oder auf Ablehnung zu stoßen, mit der ich zur Zeit sehr schwer umgehen könnte.
Es ist etwas tragisch, wie weit bei mir Fantasie und Realität auseinander liegen, weil die Unsicherheit da ist.
Statt etwas dominater zu klingen, sie zu packen und ihr zu sagen, dass ich sie bumsen will, kommt nur ein zögerliches, fast schon bettelndes "Ich möchte jetzt Sex".

Sie befürchtet, dass ich etwas tue, was ich selbst nicht möchte. Sie traut mir die etwas härtere Gangart nicht zu, weil ich so zu ihr nicht war.
Ich kann mir vorstellen, dass das nach meinen ganzen Ausführungen hier auch so ankommt, als würde ich jetzt ihr zuliebe etwas wollen, was ich nicht bin.
Ich würde mich aber, was meine Sexualität angeht, als ein noch unbeschriebenes Blatt beschreiben. Ich habe viele Fantasien, Wünsche und Vorstellungen. Ich habe nur nie gelernt, mich damit wirklich zu befassen und diese zum Ausdruck zu bringen, weil diese entweder durch meine Partner, oder meine eigene Unsicherheit unterdrückt wurden.

Eigentlich wäre meine jetzige Partnerin die perfekte Person, um etwas auszuleben und zu probieren. Aber allein mit dieser Möglichkeit scheine ich momentan etwas überfordert zu sein.

Gibt es da Tipps, wie man daran arbeiten könnte.
 
Ganzneuhier99
Benutzer154731  (42) Sehr bekannt hier
  • #18
. Sie war sichtlich geknickt und wollte mich zum bleiben bewegen.

DAS ist ernsthaft der Grund, weswegen es immer eskaliert? Den Grund finde ich persönlich ehrlich gesagt so nichtig, dass ich mich frage, ob es nicht ein Stellvertreterkonflikt für ein ganz anderes Problem ist?

Hier schaffe ich es jetzt nicht mehr, unparteiisch zu sein... SIE hatte doch Schluss gemacht. Und selbst wenn nicht, du bist doch kein Spielzeug, das sie nach Belieben in den Schrank stellen und dann wieder raus holen kann, wenn es ihr passt. Den Geburtstag hätte man doch auch nachfeiern können. Wie gesagt, Stellvertreterkonflikt? Oder benutzt sie dieses eine Erlebnis einfach nur (vlt. unbewusst?), weil sie weiß, dass sie dich damit unter dem Scheffel hat?

Ich wäre sogar für sie da geblieben, aber ich wollte mir nicht die Blöße vor der Familie geben, wieder von der Reise zurückzutreten, zumal ich eingeladen wurde und sich alle Beteiligten schon darauf freuten.
(Ich wusste auch nicht, wie ich das finanziell hätte entschädigen können, weil ich zu diesem Zeitpunkt echt so gut wie nichts verdiente)
Ich wollte auch nicht die Schuld für einen eventuellen Rückzieher auf meine Partnerin schieben.

Richtige Entscheidung, aber aus meiner Sicht aus den falschen Gründen. Ich habe den Eindruck, du gibst dich selber für sie auf. Keine Hobbys, kaum Zeit für Freunde, und das ist auch ein sehr gutes Beispiel dafür.
Der bessere Grund wäre gewesen, du gehst in den Urlaub, weil du das wirklich willst. Weil es absolut ok ist, dass jeder Freiräume hat.

Dass du dich so aufgibst tut dir nicht gut. Viel von dem, was dich tatsächlich ausmacht, musst du unterdrücken. Und deiner Freundin tut es auch nicht gut.
Ich weiß es nicht, aber könnte mir folgendes vorstellen: sie will über dich bestimmen, und weil du dein Selbstbewusstsein verloren hast, lässt du das in allen Bereichen zu. Das bedeutet aber auch, dass sie die Verantwortung für dich hat, weil sie ja jede Entscheidung für dich mit treffen muss. Du machst sie damit auch für dein Glück verantwortlich. Für dich ist das einfach, aber deine Freundin ist komplett überfordert. Und dementsprechend gestresst natürlich.

Ich halte das für eine wirklich ungesunde Grundlage.

Wir hatten zu Beginn unserer Beziehung viel Sex und auch mal etwas gröberer Natur. Allerdings hatte sie häufiger Schmerzen und fing an zu weinen, weshalb ich natürlich aufhörte. Das prägte mich vielleicht etwas in der Art, dass ich immer sanfter wurde und zurückhaltender.

Na kein Wunder "nimmst" du sie dir nicht einfach. Nach deiner Beschreibung wirkt sie auf mich sowohl körperlich als auch seelisch als sehr leicht verletzlich. (vielleicht ist sie das dir gegenüber mehr wegen eurer Geschichte)

Da würden die wenigsten wie die Axt im Walde agieren. Nach meinem Gefühl braucht es umso mehr Vertrauen, je "gröber" und experimentierfreudiger der Sex ist. Vertraut ihr euch gegenseitig? So richtig, dass ihr wisst, ihr könnt euch auch mal was unüberlegtes sagen oder tun, ohne dass es der andere gleich falsch auffasst?

Eigentlich wäre meine jetzige Partnerin die perfekte Person, um etwas auszuleben und zu probieren. Aber allein mit dieser Möglichkeit scheine ich momentan etwas überfordert zu sein.

Das denke ich nicht, tut mir leid. Und das liegt mmn nicht nur an dir, sondern der Art eurer Beziehung zueinander.

Habt ihr es schon mal mit professioneller Hilfe probiert?

Alles Gute euch.
 
Q
Benutzer154910  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #19
Hi Ganzneuhier99,
freut mich von dir zu hören.

Nein, wir hatten keine professionelle Hilfe. Ich bezweifle stark, dass sie das will. (Sie hatte auch mal mit Depressionen zu kämpfen, bekam zwar Medikamente, die die Symptome bekämpften, aber ich konnte sie nicht überreden zu einer Therapie zu gehen)

Ich könnte gerade ziemlich abkotzen. Die meisten Menschen würden mir wohl raten, einfach zu gehen. Aber mir liegt der Mensch sehr am Herzen und ich fühl mich schlecht, weil ich glaube sie in Stich zu lassen.

Nein, das Vertrauen ist schon lange nicht mehr da. Ich habe oft mit ihren Launen zu kämpfen und immer das Gefühl, dass ein falsches Wort das Fass zum überlaufen bringt.
Sie lästerte mal ziemlich hart über meine Exfreundin ab, unterstellte mir schlechten Geschmack und machte sie richtig nieder. Irgendwann fragte sie dann, was ich überhaupt an ihr fand und ich antwortete ihr leider, indem ich ihr sagte, dass sie recht schöne Beine hat. Du glaubst nicht, wie lange mir das vorgehalten wurde. Für mich war das nicht mehr, als eine Schutzbehauptung, weil ich mir irgendwann durch ihre Lästerei angegriffen fühlte und meine expartnerin (viel mehr mich selbst) verteidigte.

Es sind viele Dinge passiert.
Sie war sehr eifersüchtig, verbot mit mit Freunden feiern, oder trinken zu gehen, aus Angst, dass mich jemand ansprechen würde. Obwohl ich ihr nie einen Anlass dazu gab.

Dann die Geburtstagsgeschichte. Wobei ich da hinzufügen muss, dass sie der Typ Mensch ist, der Partner und Beziehung über alles setzt, wobei ich finde, dass man immer eine gute Mischung haben sollte. Geburtstage sind ihr wohl besonderns wichtig.

Irgendwann als sie mal mit mir Schluss machte und wir eine Woche keinen Kontakt hatten und ich dachte, dass es dabei bleiben würde, schrieb ich auch mit einer alten Bekannten, der ich mal näher gekommen bin. Sie fand das später heraus und nahm es mir sehr, sehr übel.

Umgekehrt gab es mal den Fall, dass ich Schluss machte, weil sie den Bogen mit all ihren Verboten und Nörgeleien deutlich überspannte. Wir hatten wieder eine Woche keinen Kontak und als sie zurück kam, um eine Chance bettelte und sagte, dass sie mich nimmt wie ich bin und mich nichtmehr einschränken würde, beichtete sie mir, dass sie unter Drogeneinfluss Sex mit einem Bekannten hatte. Ich verzieh ihr das natürlich.

Ich bin leider gerade in der Laune, in der ich mich die ganze Zeit über sie aufregen könnte. Deshalb sind wohl einige Punkte auch überspitzt.

Jedenfalls hat sie ein riesiges Problem mit ihrem Selbstbewusstsein und wohl auch diverse emotionale Störungen.

Ich blicke bei ihr einfach nicht mehr durch... und das verletzt mich.

Sie hat mir oft gesagt, dass sie mich nicht mehr will, was alles scheiße an mir ist und dass ich ja in der Pflicht stünde etwas zu tun.
Durch ihre Nörgeleien hab ich aber keine Lust darauf. Ich bin ja nicht ihr Bimbo, der sich erst von ihr beleidigen und wegscheuchen lässt und anschließend doch noch für die Bespaßung sorgt.

Ihr Streitverhalten ist zum kotzen. Ich würde sagen es geht sogar meist von ihr aus, wenn wir uns zoffen. Und irgendwann merke ich, dass ein konstruktives Gespräch mit ihr nicht mehr möglich ist und werde selbst unsachlich.

Ich weiß gerade nicht, was sie von mir will und sie scheint es selbst nicht zu wissen. Der Zeitpunkt ist natürlich brutal scheiße. Ich hab übermorgen Geburtstag und in einer Woche wollten wir über unseren Jahrestag wegfahren.
Erst sagt sie mir, wie sehr sie das doch will, dass sie das schon die ganze Zeit mit mir wollte. Dann ist sie wie ausgewechselt, sagt die Gefühle wären weg und sie würde mich hassen. Ende vom Lied ist dann, dass sie alle Kommunikationswege blockiert noch ein schönes "Ich will sterben!" hinterher donnert und man dann Stunden nichts mehr von ihr hört, weil sie sich irgendwo bei Freunden Alkohol, oder Drogen reinhaut...


Ach, und heute gab es natürlich noch mega Theater. Eigentlich hatte sie mich wieder so weit, dass ich es weiter versuchen wollte (obwohl ich ja nicht weiß was sie will). Dann meinte sie, dass sie jetzt erstmal einen saufen gehen würde, um runterzukommen (hielt sie mir immer vor, weshalb ich es nicht mehr tat). Dann gab natürlich noch ein schöner Kommentar, beziehungsweise eine Stichelei bezüglich ihres sexuellen Ausflugs, der mich zur Weißglut brachte.
Ich hatte echt das Gefühl, dass sie alles dafür tut, dass diese Beziehung ein Ende nimmt. Verstehe aber das ganze Drama vorher nicht. Sie deutet an, dass sie die Beziehung noch will, ich solle mich mal an die Planung machen, während sie sich schön volllaufen lässt. Geht mal sowas von garnicht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Pinguinkind
Benutzer151301  Meistens hier zu finden
  • #20
So wie du das schilderst, habt ihr beide ein starkes Problem mit eurem Selbstvertrauen, schafft es beide nicht, Grenzen zu setzen oder die des Anderen zu respektieren. Kommunikation darüber läuft auch sehr unsauber, und ihr handelt immer wieder beide entgegen euren eigentlich kommunizierten grundsätzen.

Wenn immer wieder die gleichen Sachen vorgehalten werden, dann passt ihr entweder grundsätzlich nicht zusammen, oder sie ist nicht in der lage, dir etwas zu verzeihen, wenn du dich schon geändert hast. Beides sehr schlimm für eine Beziehung.

Wenn der einzige Grund, dass du noch bei ihr bleibst und das Ganze nicht beendest, ist, dass du sie nicht im Stich lassen willst, dann ist das für mich ein zeichen dafür, dass ihr einfach nur noch abhängig voneinander seid. Wie in meinem letzten Post: Ich glaube nicht, dass ihr da ohne professionelle Hilfe rauskommt. Ihr braucht zumindest erst einmal deutlichen Abstand. Kommt erst einmal auf euch slebst klar, und dann kann man noch mal drüber nachdenken, ob es Sinn macht, das weiterzuführen. Denn realistische Chancen dafür, dass die Beziehung mal ins gute geht, sind nur da, wenn bei euch beiden ehrliche intrinsische Motivation ist, an euch slebst und an der beziehung zu arbeiten und da wirklich viel Kraft und Mühe reinzustecken. und damit ihr euch darüber im Klaren sein könnt - müsst ihr das erst einmal klar kommunizieren. Und das schafft ihr ja gerade nicht.

ich sage nicht, dass es unmöglich ist. Es ist nur verdammt schwer, und von dem, was ich hier lese, würde ich eher sagen, dass ihr beide es gerade nicht hinkriegt. Vor allem sie nicht; wenn sie schon weiss, dass sie Probleme hat, aber Therapie ablehnt - dann macht das die Chancen, professionelle Hilfe (oder generell Ratschläge und Hilfe) zu eurer Situation anzunehmen, verschwindend gering.

Hast Du denn mit ihr schon gesprochen und von ihr eine klare Aussage bekommen, ob sie mit dir an der Beziehung arbeiten will ?

Noch einmal - sie muss mit an eurer Situation/Beziehung arbeiten wollen und können. Sonst bringt das nix.
Und wenn du nur bei ihr bleibst, weil du abhängig von ihr bist/sie dir leid tut - dann machst du dich nur noch mehr kaputt als du durch die Beziehung jetzt schon bist. Selbstaufgabe ist nie gesund, und ich habe noch nie davon gehört, dass so was wirklich gutging. Die Entscheidungen musst du slebst treffen, das ist klar, aber ich würde mich freuen, wenn dir der Ernst der Lage und die Situation bewusst ist.
 
Ganzneuhier99
Benutzer154731  (42) Sehr bekannt hier
  • #21
Sieh mal einer an, du kannst ja auch richtig sauer sein und nicht nur sachlich und nett. (;

Ich kann mich nur Pinguinkind Pinguinkind anschließen. Bist du dir eigentlich sicher, dass es für sie und ihre Depressionen das beste ist, wenn ihr zusammen bleibt? Oder zieht sie das nur noch tiefer runter?

Ich finde es extrem bedenklich, wenn sie Selbstmord anspricht und Drogen nimmt!
 
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