Herzschmerz Sie will, aber dann doch nicht?

Krakataua · 23 April 2018

Hallo zusammen,

Ich 26, war bis Dezember diesen Jahres noch in einer Beziehung, welche ich nach 2 Jahren beenden musste. Ich bin ein Typ Mensch der sich immer sehr schnell von anderen Abhängig gemacht hat.
Dies wollte ich einfach nicht mehr.

Nun habe ich im Januar eine echt tolle Frau kennengelernt und war ihr gegenüber gleich offen und ehrlich. Ich habe ihr nach 2 Monate und mehreren treffen und atemberaubenden Sex gesagt, dass ich die Zeit sehr genieße, dass ich mich jedesmal sehr freue sie zu sehen aber das ganze langsam angehen lassen will, nach dem Motto "Wir lassen alles auf uns zukommen und genießen den Moment", nur das ich ihr schon sagte das der Weg in eine Beziehung laufen wird wenn wir uns beide 100% sicher sind.

Jetz sind fast 5 Monate rum, es war einfach genial bisher. Ich bin seit 1-2 Wochen in einer Situation das ich fast ununterbrochen an sie denken muss und ich liebe dieses Gefühl.

Sie selbst hat mir eben das auch schon ziemlich am Anfang gebeichtet und ich muss echt sagen, dass ich mir zunächst selbst nicht sicher war, ihr gerecht zu werden. Nun bin ich es allemale, der Wahnsinn eigentlich.

ABER....

Wir haben die letzten 3 Wochen so gut wie jeden Tag miteinander verbracht (Vorher beschränkte sich das auf 1-2 mal die Woche). Meinerseits wurden die gesamten Gefühle dadurch echt viel extremer und es flattert nur in mir. Seit ca. 1 Woche merke ich jedoch, dass irgendetwas nicht stimmt.
Uni fing wieder an, sie hat extremen Stress + viele Treffen mit mir. Gestern haben wir uns dann einmal ausgequatscht, und sie sagte, dass sie aktuell unsicher ist, da bei ihr aktuell die rosarote Brille verschwindet und sie dieses extreme "Freudengefühl" nicht mehr hat wenn wir uns sehen, sie sagte "Man empfindet es schon als normal und das ist sehr schade". Sie sagte mir das sie sich jetzt einige Tage auf die Uni konzentrieren will, wir das Treffen einschränken müssen, da wir sonst Gefahrlaufen uns zu schnell in einem Alltag wiederzufinden. Ich bin da ebenfalls total ihrer Meinung, denn eben das spiegelt ja meine Idee einer Beziehung anfangs mit ihr wieder.

Nunja, nun zur Kernanfrage von mir, was haltet ihr davon? Ist der Zug schon abgefahren oder ist das ein normaler Effekt nach solch "Überrumpelung"? Wie würdet ihr euch an meiner Stelle verhalten?

Wichtig ist zu Erwähnen, dass sie mir trotz dieses Problemes sagt das sie mich und meine Art vermisst und mit mir so wie es aktuell läuft nur mit weniger Treffen (wie anfänglich) die Zeit genießen will.

Also an sich gehe ich aus dieser Situation nicht traurig oder depressiv heraus, ich hoffe einfach auf Erfahrungsberichte oder vielleicht Tipps, wie ich ihr ohne zu nerven klarmache "Hey, ich bin für dich da". An sich liebe ich das aktuelle Gefühl, es wird jedoch gedämpft weil ich nicht weiß wo die Reise hingeht.

Viele Grüße

Akiina · 23 April 2018

Ich denke nicht, dass du dir Gedanken machen musst.

Ihr scheint ja beide recht glücklich mit eurem Verhältnis zueinander zu sein, ohne, dass diese einen Stempel aufgedrückt bekommt.
Dass man nach einer Zeit die rosarote Brille verliert, ist auch normal. Bei meinem Verlobten hatte ich diese z. B. gefühlt gar nicht.

Lass es einfach laufen und warte, bis sie wieder mehr Zeit hat. Dann werden auch bestimmt deine Sorgen verschwinden. Etwas Besonderes musst du in meinem Augen nicht machen. :3

Krakataua · 23 April 2018

Akiina schrieb:
Ich denke nicht, dass du dir Gedanken machen musst.
Ihr scheint ja beide recht glücklich mit eurem Verhältnis zueinander zu sein, ohne, dass diese einen Stempel aufgedrückt bekommt.
Dass man nach einer Zeit die rosarote Brille verliert, ist auch normal. Bei meinem Verlobten hatte ich diese z. B. gefühlt gar nicht.

Lass es einfach laufen und warte, bis sie wieder mehr Zeit hat. Dann werden auch bestimmt deine Sorgen verschwinden. Etwas Besonderes musst du in meinem Augen nicht machen. :3

Puhhhh das beruhigt mich etwas. Ja wenn wir Zeit miteinander haben war es bis auf das gestrige mal, eben wegen der Aussprache, echt wunderschön

Ich hoffe das geht in die richtige Richtung, man will ja wenigstens einmal alles richtig machen.

Und du meinst ich muss jetzt nich besonders romantisch sein, einer Überraschung machen o.ä.? Ich meine, ich hätte da schon meine Ideen, aber ich glaube in der aktuellen Situation würde es überspitzt sein :S

Akiina · 23 April 2018

Was genau würdest du denn machen wollen?

Krakataua · 24 April 2018

Akiina schrieb:
Was genau würdest du denn machen wollen?

Durch unsere Treffen weiß ich, dass sie definitiv Essen liebt, besonders Desserts und ein bestimmtes Getränk, ich habe mir überlegt, ihr nach der Arbeit einfach diese Dinge vor die Tür zu stellen a lá "Kraft für deinen Unialltag

" und es darauf dann belassen. Ich will mich ihr ja nicht aufzwingen, will nur, dass sie mich nicht "vergisst" bzw. aus den Augen verliert.

Die letzten beiden Tage waren schon relativ hart für mich, aber ich denke das ist normal. Man merkt, wenn sie Zeit hat ist sie Feuer und Flamme und wir schreiben meist via Whatsapp ununterbrochen. Hat sie was zutun, ist sie entsprechend verhalten, nicht so für Späßchen zu haben o.ä.

Ich komme mir auch ein bisschen blöd vor, mit 26 immer den "Kasper" zu spielen, nur damit wir mehr kommunizieren, würde ich das nicht tun, beschränkt sich unsere Kommunikation auf wenige Sätze am Tag.

Sollte ich die einfache Regel "Willst du gelten, mach dich selten" anwenden oder ihr tatsächlich mit kleinen Aufmerksamkeiten den Tag schöner machen?

Schreckliches Gefühl gerade, obwohl ja eeeeigentlich alles okay ist.

Ropimen · 24 April 2018

Im Großen und Ganzen finde ich auch, dass sich das nicht so dramatisch anhört.
Was ich jedoch etwas befremdlich finde ist, dass sie sagt, dass sie sich jetzt schon nicht mehr so richtig auf Dich freut und die rosarote Brille verschwindet. Das sind Gefühle und Empfindungen, die sich eigentlich nach so kurzer Zeit nicht einstellen sollten, vor allem wenn man sich dann auch erst oft und regelmäßig gesehen hat.
Also bei uns hat sich sowas vielleicht nach 5 Jahren eingestellt, dass der richtige Alltag eingekehrt ist und da haben wir schon lange zusammen gewohnt.
Ich würde mich für Dich freuen, wenn es anders kommt, aber ein gutes Bauchgefühl habe ich dabei nicht.

Krakataua · 24 April 2018

Ropimen schrieb:
Im Großen und Ganzen finde ich auch, dass sich das nicht so dramatisch anhört.
Was ich jedoch etwas befremdlich finde ist, dass sie sagt, dass sie sich jetzt schon nicht mehr so richtig auf Dich freut und die rosarote Brille verschwindet. Das sind Gefühle und Empfindungen, die sich eigentlich nach so kurzer Zeit nicht einstellen sollten, vor allem wenn man sich dann auch erst oft und regelmäßig gesehen hat.
Also bei uns hat sich sowas vielleicht nach 5 Jahren eingestellt, dass der richtige Alltag eingekehrt ist und da haben wir schon lange zusammen gewohnt.
Ich würde mich für Dich freuen, wenn es anders kommt, aber ein gutes Bauchgefühl habe ich dabei nicht.

Danke Für deine ehrlichen Worte, mich freut es das du deine Erfahrungen teilst.

Dramatisch ist es ja auch nicht, es tut ja allein schon gut, dass ihr mir hier eure Erfahrungen/Tipps mitteilt, dass hilft immens.

Mein Bauchgefühl lässt mich eigentlich auch nur sehr selten im Stich und in diesem Falle habe ich auch so ein ungutes Gefühl.

Ich kenne das auch nur, dass sowas mal nach 1 Jahr mal nach 3 Jahren eintritt, aber so früh, ich weiß nicht.

sky_chaser · 24 April 2018

Hi Krakataua,

ich mag ungern den Pessimisten geben oder ein Spielverderber sein, aber ich finde mich zu 100% in Deinen Ausführungen wieder. Und Deine nachfolgenden Sätze sind genau das, was ich auch gefühlt habe und was leider für jede gesunde Beziehung Gift ist:

„Ich bin ein Typ Mensch der sich immer sehr schnell von anderen Abhängig gemacht hat.“

und

„…das ich fast ununterbrochen an sie denken muss und ich liebe dieses Gefühl“

Man lernt jemanden kennen. Zunächst findet man sich toll, trifft sich, hat Spaß und super Sex, sobald es dann von einer Seite aus verbindlicher wird, zieht sich der Gegenpart zurück. Man versteht die Welt nicht, war doch bislang alles super.

Ich war 2017 zwei Mal in der von Dir geschilderten Situation: Ich hatte zwei faszinierende Frauen kennengelernt, 1-2 mal die Woche getroffen, immer super verstanden und gefühlt super Verbindung, Interessen etc.

Nach den berühmten 3 Monaten ging es dann los: Zunächst weniger Kontakt Ihrerseits, weil zu viel Stress auf Arbeit oder das Gefühl, dass die Schmetterlinge weg sind. Bei der letzten Bekanntschaft Ende 2017 wurde sie agressiv, brauchte Freiheiten, war sich Ihrer Gefühle unsicher, meldete sich dann gar nicht mehr, kritisierte mich und sagte, ich hätte mich so verändert, dass wir nicht zusammenpassen. Als wir uns dann doch wieder trafen, war wieder plötzlich alles gut, sie beteuerte wie toll ich bin etc.. Nach diesen Treffen wieder das gleiche Verhalten: Sie wäre sich ihrer Gefühle unsicher etc.

Mein Anteil und mein Fehler bei beiden Bekannschaften: Ich war super verliebt, wollte mehr Kontakt, habe sie überrascht mit Kleinigkeiten, habe gekocht etc. Auf gut Deutsch: Lovebombing vom Feinsten oder anders formuliert: Sehr bzw. zu viel Engangement ging in beiden Fällen von mir aus und wir haben einfach nicht zu einander gepasst.

Nichts fühlt sich am Anfang so gut an wie die falsche Beziehung.

Dein total gut und entspannt gemeintes „Hey, ich bin für dich da“ führt meiner Erfahrung dazu, dass sich ein potentiell bindungsängstlicher oder nicht entscheidungsfreudiger Mensch noch weniger versucht in eine potentielle Beziehung einzubringen. Ggf. kommt dann von ihr irgendwann auch der Vorwurf, dass Sie sich mehr Engagement von Dir gewünscht hätte, dass nun die Schmetterlinge ganz weg sind und sie sich so keine Beziehung vorstellen kann. Oder sie mehr Zeit braucht, sich erstmal nur wieder sporadisch treffen will. Ggf. wird sie auch plötzlich sehr gefühlskalt und distanziert sein oder spontan Schluss machen, um sich dann nach Wochen wieder spontan zu melden.

Aber ehrlich: Was ist an Alltag, sich tief und gut kennen falsch? Erst der Alltag zeigt, dass man zusammenpasst. Wer keine Lust hat, mit mir den Alltag zu meistern, hat kein Interesse an mir und einer echten Beziehung zu mir. Stress hin oder her. Wer Interesse an mir hat wendet sich mir zu und stößt mich nicht weg.

Stell Dir daher bitte folgende Fragen, die auch ich mir gestellt und für mich beantwortet habe:

Was willst Du und was erwartest Du von einer Beziehung
Findest Du ihr Verhalten nachvollziehbar oder fühlt es sich an, als ob Du vor den Kopf gestoßen wurdest mit Ihrer Bitte um weniger Kontakt
Fühlst Du Dich wirklich zu 100% gut, den ganzen Tag an Deine Bekannte zu denken, ihr all Deine Energie zu widmen? Was erhoffst Du Dir davon? Das sie irgendwann in Deine Arme fällt und Dir gesteht, dass Du der einzig wahre Mann bist, auf den sie all die Jahre sehnsüchtig gewartet hat?

Ich hoffe von ganzem Herzen, dass es in Deinem Fall nicht so ist wie bei mir.

Auch alle anderen, die sofort ihr Gegenstück gefunden haben, wo alles von Anfang an gut war, nehmen mir mein Geschriebenes hoffentlich nicht übel.

Aber sei bitte nicht enttäuscht, wenn sich Deine Bekanntschaft plötzlich ganz von Dir zurückzieht. Nach den von Dir beschriebenen massiven Hochgefühlen kommt nämlich meistens ein tiefer Absturz in die Enttäuschung oder in das gekränkt sein und Du wirst die Welt nicht mehr verstehen.

Und bitte, Du musst außer Dir niemandem gerecht werden. Erst recht keiner anderen Person. Damit erniedrigst Du Dich selber und stellst die Bekannte auf ein Podest, wo sie vielleicht gar nicht sein will und Du auch nicht!

Gruß und alles Gute

Sky_chaser

Krakataua · 24 April 2018

Wow Sky_chaser!

Ich bin überwältigt, wie hast du das 2 mal ausgehalten? Wenn ich mir vorstelle das das nun vor die Wand läuft, ich könnte und wäre zu nichts mehr in der Lage für viele viele Tage.

Es tut mir echt leid, dass dir sowas wiederfahren ist.

Ich finde deine Erfahrungen unfassbar interessant und danke dir riesig für diesen Tipp.

Ich würde gerne auf deine Fragen hier eingehen:

Was willst Du und was erwartest Du von einer Beziehung:

Also da sich bei mir innerhalb 2 Wochen so ein extremes Gefühl entwickelt hat, dass ich sonst tatsächlich nur am Anfang habe, würde ich mir wünschen, dass es auf die Beziehung hinaus läuft.

Darin möchte ich tatsächlich mit ihr alles durchleben, die Höhen die Tiefen, sie schwimmt total auf meine Wellenlänge und ich weiß das wir beidseitig eine absolute Bereicherung füreinander wären, ausnahmsweise beruht eine Beziehung nicht nur auf aktuelle Gefälligkeiten.

Findest Du ihr Verhalten nachvollziehbar oder fühlt es sich an, als ob Du vor den Kopf gestoßen wurdest mit Ihrer Bitte um weniger Kontakt:

Ich kann es durchaus nachvollziehen, aber würde mir trotzdem wünschen, dass sie etwas mehr die Nähe zu mir sucht.

Ich fühle mich eher bestätigt, nur dass sie sich meiner Erkenntnis nach verändert hat. Oder ist das nur mein wirrer Kopf?

Fühlst Du Dich wirklich zu 100% gut, den ganzen Tag an Deine Bekannte zu denken, ihr all Deine Energie zu widmen? Was erhoffst Du Dir davon? Das sie irgendwann in Deine Arme fällt und Dir gesteht, dass Du der einzig wahre Mann bist, auf den sie all die Jahre sehnsüchtig gewartet hat?

Nein tatsächlich nicht, weil ich dass nicht kenne, sonst war ich immer der passivere in all meinen Beziehungen. Ich widme mich die letzten Tage daher sowieso schon meinen alten Hobbys und lenke mich ab, treibe viel Sport, damit der Kopf freikommt. Ich erhoffe mir, dass es wieder so unbeschwert wird wie am Anfang, wir weiter diese Interessen teilen wie bisher und alles weitere auf uns zukommen lassen.

Ich werde deinen Ratschlag aufjedenfall beherzigen und nicht überschwengliche Aufmerksamkeiten o.ä. machen, da ich denke, vorher war sowas auch nicht nötig. Wir hatten uns und den Humor und der Tag war gerettet

Sie sagte mir auch, dass sie der typische Beziehungsmensch ist, also sie warnte mich vor, dass sie in schlechten Phasen jemand ist, der alles an einer Beziehung in Frage stellt. Keine Ahnung wie ich das interpretieren soll?
Aktuell glaube ich geht sie davon aus, dass ich ähnlich wie sie denke, schön wärs... bei mir hat sich so einiges geändert in 2 kleinen Wochen.

Krakataua · 29 April 2018

Hallo Leute,

Mitlerweile sind einige Tage vergangen, wir haben uns nicht gesehen und seit 2 Tagen absolute Funktstille.

Mit Ausnahme, gestern wünscht sie mir einen Guten Morgen, wir hielten einige Sätze Smalltalk und anschließend tritt bekanntes Muster wieder in Kraft "Ah // ok // ja cool // sehr gut".

Nun wurden wir beide wie geplant morgen auf einem Geburtstag eingeladen, ich werde sie also treffen.

Aktueller Stand für uns beide ist eigentlich: Wir behalten das, was wir haben bei. Gehen weiterhin so miteinander um wie bisher und genießen den Moment.

In diesem Zustand befinden wir uns aber weder jetzt, noch bezweifel ich, dass es morgen so sein wird.

Habt ihr Tipps wie ich mich verhalten soll? Ich habe mich von ihr sehr zurückgezogen, antworte auf diese "Kontaktabbrüche" gar nicht mehr.

Wir haben uns immer geküsst, dassselbe wieder machen? Mit ihr normal reden?
Ich mag es solche Dinge einfach nicht vor Ort zu bequatschen wenn Hans und Franz dabei sind.
Ich bin mir einfach unfassbar unsicher, ich kann dieses Spielchen einfach nicht mitmachen und würde, wenn ich könnte, nicht auf diesen Geburtstag gehen...Das ist aber leider keine Option....

Ich werd noch bekloppt im Kopf...