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Situation Studium, psychosoziale Problematik und familiäre Hintergründe - Meinungen/Hilfestellungen

Mimi179
Benutzer149962  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zunächst mal :smile:

Also wie der Titel schon sagt, geht es um mehrere Punkte, die ich einfach mal loswerden muss, weil einfach der innere Druck dazu da ist und auch um Hilfestellungen bzw. Meinungen dazu zu bekommen, wie es wohl weitergehen sollte bzw. ob es überhaupt weitergeht und wie die Dinge halt von Außen beurteilt werden. Vorab entschuldige ich mich, da ich weiß, dass es ein langer Text sein wird - ich bin nicht für's Kurzschreiben bekannt und hoffe dennoch, dass einige den Beitrag lesen.

Ich weiß, dass die Thematik relativ viel ist und sicherlich auch schwer vom Inhalt. Aber vorweg warum ich hier schreibe und nicht in spezielleren Foren für die einzelnen Bereiche - beispielsweise wegen der Studiumssituation, studis-online.. etc: Wer nachguckt, wird sehen, dass ich zuletzt vor 3 Jahren hier relativ aktiv unterwegs war und auch damals schon Probleme mit Familie hatte und auch mit meinem Studium. Wie ich da in einem der Beiträge schon erwähnte, habe ich in anderen Foren keine guten Erfahrung, bezüglich der Resonanz auf meine Probleme, gemacht - ich wurde da schon als Schmarotzer, Simulant oder gar Lügnerin bezeichnet, weil ihnen die Situation - wie sie es sagten - nicht realistisch erschien (im übertragenden Sinne Aussagen wie "solche Eltern gibt es nicht" bis hin zu "ist deine eigene Schuld und du solltest der Wahrheit ins Auge sehen, dass es so ist"). Also meistens war es dann auch am Thema vorbei und eben auch ohne überhaupt ernsthaft auf meine Probleme einzugehen, sondern nur "kluge" Sprüche oder Beleidigungen. Es ging sogar soweit, dass es verharmlost wurde - so als wäre es eine Lappalie, wie es mir geht oder was auch immer.

Beispielsweise hab ich mal nach Informationen über Bafög gefragt bzw. ob noch andere Dinge beantragt werden können zur finanziellen Entlastung. Wer meine vorherigen Beiträge hier kennt, weiß das ich gar nicht wusste wie viel Bafög ich bekam und meine Mutter ja meinte, dass ich Studium vergessen könne, da das Geld nicht reichen würde bzw. sie mich finanziell nicht unterstützen könne. Dinge, die ich damals in der Frage aber nicht gestellt habe, da ich einfach nur wissen wollte, ob es noch andere Möglichkeiten gab.

Als Antwort kam dann, dass ich arbeiten gehen solle, anstatt dem Staat auf der Tasche zu liegen und meine Einstellung ändern müsse und das Leben kein Ponyhof ist. Mal von ab, dass ich in dem Beitrag überhaupt nichts dergleichen gesagt habe. Ich hab lediglich gefragt, ob es noch andere finanzielle Hilfen gibt. Als ich der Person darauf antwortete, dass ich, wenn ich könnte, auch nicht vom Staat leben würde, aber es mir anders finanziell nicht möglich ist überhaupt ein Studium zu finanzieren und ich dem Staat 'nicht auf der Tasche' liege, da es sich beim Bafög immerhin um ein Darlehen handelt, dass ich irgendwann mal zurückzahlen muss sowie auch gefragt habe, wieso er da was auf meine 'Einstellung' schließen will, wenn ich einfach eine sachliche Frage stelle und zudem auch nirgends schrieb, dass das Leben ein Ponyhof sei. Der Herr meinte darauf, dass er ja früher auch studiert hätte, aber von vornerein nie Bafög haben wollte. Er habe sich alles mit Arbeiten finanziert und dann später eine Firma aufgemacht und auch sein Sohn hätte Abi mit 1.0 gemacht und dies ebenfalls ohne Bafög aus eigener Arbeit finanziert - ich solle mich nicht so anstellen, als wenn das Bafög nicht reichen würde etc. und den Hintern hochkriegen und Arbeit suchen.

Das ich auch im Beitrag nie geschrieben hatte, ob ich Arbeit suche oder nicht oder auch mein Einwand, dass es nicht jeder ohne Hilfe schafft das Studium zu finanzieren, galt dann halt nicht. Es wurde halt verharmlost.

Ich weiß die oben genannte Situation hat jetzt auch nicht so wirklich was mit dem, was ich jetzt schreibe zu tun, aber ich wollte eben erläutern - weil damals das eben auch schon angemerkt wurde - wieso ich mich hier melde und nicht an anderer Stelle.

Ich hab halt an die Zeit, die ich hier verbracht habe, nur positive Erinnerungen zumal ich auch wirklich das Gefühl hatte, hier sind Menschen, die helfen wollen und da auch viele Studenten bzw. auch andere Personen hier im Forum aktiv sein dürften, die was mit der folgenden Situation anfangen könnten, denke ich das ich nicht völlig falsch bin. Zumindest in Punkto Meinungen dürfte da was kommen, was mir im Grunde auch helfen würde, wenn ich input von außen bekomme.

Nun zu meiner derzeitigen Situation: Wie im Betreff angemerkt, haben sich einige Probleme ergeben bzw. Dinge verändert oder verstärkt, die ich damals im Forum allgemein oder auch nur am Rande angesprochen habe.

Ich habe damals tatsächlich das Studium gewechselt. Anstatt BWL, habe ich dann Medieninformatik gewählt. Nur war das die falsche Entscheidung und ich habe sie aus den vollkommen falschen Gründen getroffen. Ab hier dürfte es verworren werden. Denn um zu beantworten wieso ich die Dinge getan habe, die ich getan habe bzw. Dinge nicht geändert habe, von denen ich wusste, dass sie geändert werden müssten, muss ich auf eine Wechselwirkung eingehen, die sich aber erst jetzt vor knapp einen Monat für mich rauskristallisiert hat. Es geht dabei nämlich um die Psychosoziale Problematik, die ich unterbewusst sicherlich im Hinterkopf hatte, aber aufgrund meines familiären Umfelds und auch aus Scham habe ich dies immer verdrängt und einfach nur gemeint, dass ich eben anders bin und dies wohl meine Schuld sei.

Wenn ich nicht meine Tante gehabt hätte, mit der ich als einzige über meine Probleme reden konnte bzw. sie auch die einzige war, die sich je dafür interessiert hat und auch die Problematik dahinter erkannt hat, dann wäre es wohl nie zu den Entwicklungen gekommen, dass ich es mir eingestehe, das ich Probleme habe und diese nicht mehr alleine bewältigen kann. Denn sie war es, die mich letztlich mit zu einer Beratungsstelle nahm, damit ich einfach mal mit der Person rede. Ich wollte anfangs nicht mit, aber da sie eben meinte ich solle es mir nur anhören und angucken, mehr nicht, bin ich doch mitgegangen. Mitunter einer meiner besten Entscheidungen. Ich wünschte nur, dass es früher passiert wäre. Das hätte jetzt einiges vereinfacht.

Jedenfalls hab ich mit der Sozialarbeiterin da alleine gesprochen und ich bin in dem Fall einfach zusammen gebrochen, weil es für mich zu viel wurde - zu viel was ich verdrängt habe, zu viel was ich mir eingeredet habe und der ganze Druck mit meiner Familie, den ich nie zur Sprache bringen konnte, da ich eben nie den richtigen Rückhalt hatte.

Zu meiner Familiären Situation - Hintergründe - schreib ich jetzt noch was, da es sich daran leichter erklären lässt, welche psychosozialen Probleme ich meine:

Wie bereits erwähnt, ist der Leidensweg dahinter lang und ich hätte ohne die Beratungsstelle vermutlich nie darüber gesprochen. Ich mein ich wusste natürlich, dass es Probleme gibt, aber ich hätte mich nicht dazu bekannt, weil ich sie dann auch zugeben hätte müssen und ich habe diesen Schritt eigentlich immer als persönliches Scheitern empfunden. Als Schwäche, die mich angreifbar macht und auch vor meiner Familie wollte ich nicht als Totalversagerin dastehen und als Psycho, den sie sowieso schon in mir sahen.

Mein ganzes Leben lang hat man mir gesagt, dass ich nichts wert sei und das ich es nie zu etwas bringen werde. Aber ich fang erstmal von ganz vorne an. Quasi meine grobe, große Lebensgeschichte.

Wie man sicher schon gesehen hat, bin ich 28 Jahre alt. Nach wie vor lebe ich bei meiner Oma. Und das schon seit mindestens 10 Jahren und ich habe Probleme damit, hier wegzukommen. Die Gründe dazu erläutere ich noch. Jedenfalls hab ich eine abgeschlossene schulinterne Ausbildung zur Kaufmännischen Assistenz (Fremdsprachen und Korrespondenz). Der Abschluss an sich war notentechnisch sehr schlecht, wasw sich ebenfalls auf die psychosoziale Problematik zurückzuführen lässt. Ich habe mehr als einmal den falschen Weg eingeschlagen, ebenfalls aufgrund der Probleme.

Um die psychosozialen Faktoren bzw. Probleme nun mal auszuformulieren - auch hier bitte ich um Verständnis, falls einiges nicht nachvollziehbar, verworren oder unverständlich ist. Es ist für mich relativ schwierig, die Dinge offen zu kommunizieren, da in mir irgendwo immer noch der Gedanke ist, dass ich das nicht sagen sollte bzw. es eine Schwäche ist.

Familiäre Eckpunkte sind halt, dass meine Mutter Deutsche ist und mein Vater aus Syrien. Mein Vater hat meine Mutter kennengelernt, da war sie auch noch ganz jung. 18 Jahre alt. Ich nehme im Folgenden halt zu ihren Gunsten an, dass das mitunter mit einspielt wieso die Dinge gelaufen sind, wie sie gelaufen sind und auch ihre eigene familiäre Situation. Die Mentalität war sicherlich anders. Jedenfalls war sie damals auch noch im Endstadium ihrer Ausbildung. Mein Vater kam nach Deutschland, weil er wie er sagt wegen seiner Religion verfolgt wurde (Er ist Christ und dies wird wohl in Syrien teils auch verfolgt) und auch allgemein die Situation in Syrien schwierig ist. Halt Dinge wie Korruption, Gewalt, berufliche Situation.. halt Dinge, die man sich in Deutschland nur schwer vorstellen kann. Mein Vater hat einen Handwerksberuf gelernt und hat in Deutschland auf dem Bau gearbeitet. Heute ist er eben Frührentner, da er im Rahmen der Tätigkeit mehrere Bandscheibenvorfälle hatte. Er arbeitet im Moment in der Flüchtlingskrise auf Abruf als Übersetzer. Die deutsche Staatsbürgerschaft hat er mittlerweile auch.

Kurzum: Mein Vater hat meine Mutter getroffen, da war sie gerade mal 18 und mit 19 Jahren hat sie mich bekommen und daraufhin meinen Vater geheiratet (oder auch vor meiner Geburt, genau weiß ich es nicht).

Ich selber bin die Älteste von insgesamt 6 Kindern, die meine Mutter eben bekommen hat. Auch im Ganzen innerhalb der Familie (Cousins etc.) bin ich die Älteste - zumindest mütterlicherseits, weil ich den Familienzweig meines Vaters gar nicht kenne. Aber es ist auf beiden Seiten wohl eine Großfamilie. Immer laut und ich war als Älteste auch immer diejenige, die die Kleineren beaufsichtigt hat und auch im Einzelnen zum Babysitten herangezogen wurde. Ich fand das als Kind natürlich schwierig, so früh so viel Verantwortung zu haben, allerdings vom jetztigen Standpunkt war das normal und auch in anderen Großfamilien wird das sicherlich so gehandhabt.

In jungen Jahren hatte ich noch relativ wenige Probleme. Auch die Probleme zu meiner Mutter fielen da auch nichts ins Gewicht, da man als Kind ja auch vieles ganz anders wahrnimmt. Laut meiner Oma hat sich meine Mutter viel zu wenig um uns gekümmert - also das betrifft hauptsächlich mich und meine 1 Jahr jüngere Schwester. Nicht weil sie vollkommen unverantwortlich war, aber sie war eben auch zu jung und unerfahren und teils war es zu viel. Das will ich ihr auch nicht vorwerfen. Ich denke auch, dass das mitunter Grund ist für unser Mutter-Tochter-Verhältnis. Ist wie gesagt nur eine Vermutung.

In jungen Jahren ging das halt wie gesagt noch. Ich war innerhalb der Familie immer ein aufgewecktes, fantasievolles Kind. Außerhalb war ich sehr schüchtern, zurückhaltend und ängstlich. Ich hatte vor allem soziale Schwierigkeiten im Umgang mit mir fremden Personen. Warum weiß ich gar nicht. Also ob es eine Schlüsselsituation gegeben hat oder nicht. Die sozialen Schwierigkeiten waren anfangs Dinge wie beispielsweise, dass ich mich nicht getraut habe, auf andere Kinder zuzugehen. Also ich habe mich nie getraut meine Meinung offen zu äußern oder Fragen zu stellen. Ich mochte somit auch in Geschäften nicht die dortigen Angestellten ansprechen, wenn ich beim Einkaufen etwas nicht fand. Im gesamten Verlauf meines Schullebens haben meine Eltern von den Lehrern gehört, dass ich ein stilles Kind wäre und mich auch im Unterreicht nie melden würde. Zudem würde ich Tagträumen und teils dem Unterricht nicht folgen. Wobei mich das Tagträumen nicht in meinen Leistungen beeinträchtigt hatte. Ich war eben anders und konnte mit anderen Menschen nur schwer was anfangen, weil ich einfach nicht wusste, was ich sagen sollte. Ich hatte auch so nicht viel mit meinen Altersgenossen gemein. Auch mit meinen Geschwistern nicht so wirklich. Sicherlich gab es dennoch Überschneidungen bei Hobbies, aber diese waren meistens für andere nicht so wichtig wie für mich, d. h. die Gespräche waren mir einfach zu oberflächlich. Meine Geschwister waren auch immer das genaue Gegenteil von mir.

Fiel es mir schwer mich anderen mitzuteilen bzw. neue Kontakte zu knüpfen, fiel es ihnen eben leicht. Sie hatten daher immer viele Freunde, ein erfülltes Sozialleben wie Verabredungen mit anderen und waren eben sehr offen und aktiv. Ich war dagegen am liebsten zu Hause, habe gelesen, gezeichnet oder Musik gehört und eben auch am liebsten geschrieben. Ich war also schon immer mehr der kreative stille Typ Mensch.

Dazu zählte für mich auch das Tagträumen. Es war für mich immer eine Art Flucht. Das was ich in der Realität nicht zeigen bzw. ausleben konnte, war in meinem Inneren aber umso stärker vertreten. Ich war wie gesagt sehr fantasievoll. Meine Begabung mit dem schriftlichen fiel zum Beispiel auch früh auf. Mit 5 Jahren konnte ich schon das ABC und auch das Lesen konnte ich bereits vor Antritt der 1. Klasse mühelos. Ich habe anders als die meisten Kinder auch die meiste Zeit mit Lesen verbracht. Ich las schon früh Bücher, die über das übliche Maß hinausgingen. Ich wurde dafür scon von meinen Altersgenossen komisch beäugt, als wäre ich ne Außerirdische. Ich war für sie eben nicht zu verstehen wegen meiner Andersartigkeit.

Das aber nur so als Eckdaten erwähnt, um vielleicht die Probleme, die sich so ergeben haben, im Ganzen betrachten zu können. Denn ab dem Zeitpunkt beginnen die Probleme für mich. Wobei dies wie gesagt im Kindesalter von 5 - 10/11 Jahren noch nicht so gravierden war. Ich will nicht sagen ich hatte gar keine in dem Alter - ich wurde auch früh schon mit Mobbing konfrontiert. Beispielsweise bleibt mir eine Situation aus der 4. Klasse hängen, die ich als Auslöser für eine der psychosozialen Probleme halte. Also ich leide halt unter starken Verlustängsten und auch habe ich extreme Angst vor Zurückweisung. Ich hatte nämlich in der 4. Klasse erstmalig eine beste Freundin gefunden. Das Mädchen war neu zugezogen und ich hab mich von Anfang an sehr gut mit ihr verstanden. Allgemein war sie sehr beliebt und ich war stolz, dass gerade das beliebteste Kind der Klasse mit mir Zeit verbringen wollte. Das war bis dahin eben nicht vorgekommen und für mich war es auch gut.

Jedoch kam es dann irgendwann zu einem Streit. Weswegen weiß ich gar nicht mehr, aber in Folge des Streits hat sie die gesamte Klasse gegen mich aufgehetzt. Keiner meiner Klassenkameraden wollte von da an mit mir reden oder mit mir eine Gruppenarbeit machen. Ich hatte zu der Zeit auch Geburtstag und habe trotz der Situation meine Klassenkameradinnen eingeladen - jedoch ist nicht eine Person davon zu meinem Geburtstag gekommen. Alle meinten sie hätten keine Zeit oder sie nahmen die Einladung an und dann kam am Tag meines Geburtstages ein Anruf der Mutter, dass ganz plötzlich das Kind krank geworden wäre und ähnliches und das entsprechende Kind nicht kommen könnte. Man mag sich vielleicht vorstellen, wie das für ein Kind in dem Alter ist. Für mich ist damals eine Welt untergegangen, die so keine große war, aber es hat mich schwer getroffen und auch geprägt. Auch nachdem der Streit vorbei war und ich mich mit der Klasse versöhnt hatte: Für mich war es nicht mehr dasselbe. Ich hab da eben zum ersten Mal kennenlernen müssen, wie grausam Menschen sein können.

Auch wenn ich still war und keinem was tat, wurde ich zudem als Problemkind stilisiert. Ich habe mich also sowieso nie akzeptiert und verstanden gefühlt. Meine Mutter hat mich stets im Verlauf meiner Kindheit/Jugend mit meinen Geschwistern verglichen. Ich musste mir so viele Jahre anhören, warum ich nicht so sein könnte wie meine Geschwister? Warum kann ich nicht auch normal sein und was mit anderen unternehmen. Immer wieder meine Mutter, die mir sagt, ich solle mehr nach draußen. Ich musste mir aber später noch schlimmeres anhören: Aus dir wird nichts. Du bist zu schüchtern. Keiner wird doch so einstellen für einen Job. Du wirst keinen Mann finden mit deiner Art. Und meine Mutter versuchte mich neben ihrem Kontrollwahn auch zu Veränderungen zu zwingen. Plötzlich sollte ich mich in einem Sportverein anmelden.

Ich weiß wohl, dass meine Mutter es da auch gut gemeint hat, weil das ihre Art von Hilfe war - so von wegen ich solle neue Menschen kennenlernen. Nur in dem Moment war es nicht gut für mich. Auch die Art wie sie das halt durchgesetzt hat - nämlich wieder mit Erpressung -, hat bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen. Nicht nur durch meine Mutter selbst, sondern auch durch meine Geschwister, die diese Sätze und Hilfestellungen seitens meiner Mutter aufgenommen haben und mir daher auch von denen an den Kopf geknallt wurden. Das hat mich halt insgesamt immer in meiner Gefühlswelt bestärkt, dass ich mich nicht geliebt fühlte und mich auch keiner akzeptiert und versteht. Ich fühlte mich somit auch in meiner Familie als Außenseiterin.

Zumal auch meine Mutter mir nicht bei der Mobbing-Sache half, die auch in der weiterführenden Schule an mir praktiziert wurde. Insgesamt fehlende Unterstützung für mein Selbstbewusstsein und Stärkung meiner Interessen und Fähigkeiten. Meine Mutter hat sich immer mehr auf die jüngeren konzentriert. Auch manchmal mit dem Beisatz: Du bist halt schon falsch erzogen und die haben ja noch die Chance was zu werden. Meine Oma hat das auch mal gesagt, dass meine Mutter an uns (mir und meiner 1 Jahr jüngeren Schwester) die Fehler gemacht hat und mit der Erfahrung daraus eben es bei den jüngeren besser gemacht hat. Ich fühlte mich also sowieso nicht als existent für meine Mutter. Ihre Hilfestellung zum Mobbing, als ich meinen Mut zusammengenommen hatte, ihr davon zu erzählen: Ignorier es einfach. Dann hört das schon irgendwann auf. Punkt. Mitunter lernte ich also auch, dass ich mit meinen Problemen auch mit niemanden reden konnte.

Ich fing also an meine Probleme - ich muss 14-15 Jahre alt gewesen sein - in mich reinzufressen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Essen wurde zu meiner Ersatz-Zuneigungshandlung. Ging es mir schlecht, habe ich gegessen. Also das typische Frustessen. Ich war zwar in dem Moment noch nicht dick, also ich wog höchstens 10 Kilo mehr. Aber es waren schon erste Warnzeichen. Meine Mutter hat diese ungewollt wohl auch verstärkt, da ich zwar Probleme mit Mobbing hatte, aber eben meine Mutter nicht erkannt hat, dass ich jemanden zum Reden gebraucht hätte. Meinen Vater kann man an dieser Stelle übrigens außen vor lassen. Wie eben schon in einem Beitrag von früher erläutert: Ich hab zwar kein Problem mit ihm an sich, aber er hat sich meist nicht um uns Kinder gekümmert oder um Papierkram etc. Er ist meistens nie zu Hause gewesen und halt eigentlich nur was gesagt bzw. geschimpft, wenn wir was angestellt haben. Das war's. Somit hab ich von ihm nie erwartet, dass er überhaupt was merkt.

Jedenfalls anstatt das meine Mutter sich mit mir mit den Problemen auseinandersetzt, hat sie als ich an Gewicht zulegte nur an mir herumgemäkelt. Auch da gibt es für mich eine Schlüsselsituation: Als wir einmal gemeinsam Kuchen gegessen haben und ich mir auch ein Stück nehmen wollte, da hat sie mich in die Seite gekniffen. Das bisschen Speck was ich da hatte, hat sie zusammengedrückt und mich angesehen und gesagt: Du brauchst das wohl ne?

Das hat mich bis ins Mark erschüttert. Ich hatte so schon kein Selbstbewusstsein und das hat mich noch mehr verletzt. Auch da will ich nicht davon ausgehen, dass meine Mutter das vollkommen böswillig meinte. Ich sag ja im Zweifel für den Angeklagten. Ich denke daher sie wollte mich animieren abzunehmen bzw. mich zur Vorsicht mahnen, aber aufgrund meines seelischen mehr instabilen als stabilen Zustands, hat das meine Fressattacken nur verstärkt. Meine Mutter hat es auch da nicht besser gemacht. Sie sah ja Handlungsbedarf und anstatt vernünftig mit mir darüber zu reden, hat sie mich wieder erpresst bzw. gezwungen genau das zu tun, was sie von mir erwartete. Sie hat mich als unter Zwang bei jedem Wetter egal ob Regen, Sturm oder sonstwas, draußen war, dazu genötigt, dass ich rausgehen musste um mit dem Fahrrad zu fahren. Sie hat auf meine Zwangsstörung - für mich ist es so im Nachhinein nichts anderes gewesen, da ich aus einem inneren Zwang heraus gegessen habe -, mit Zwangshandlungen reagiert. Und generell wenn ich nicht das gemacht habe, was sie wollte, hat sie mir das Handy abgenommen, mich eingesperrt (also ich durfte nicht aus meinem Zimmer) und/oder Fernseh-/Computerverbot.

Also zusätzlich zu den psychosozialen Problemen, bin ich heute auch noch stark übergewichtig (derzeit 116kg auf 161 cm. Das hat in den Jahren oft auch gependelt, weil ich beispielsweise auch mal so Phasen hatte, in denen ich es schaffte abzunehmen, aber immer wieder in das alte Muster zurückgefallen bin - von diesen Phasen habe ich sehr viele und viele unschöne Dehnungsstreifen, die mein Selbstwertgefühl auch krass runterziehen). Weitere gesundheitliche Probleme: Bei mir wurde PCOS diagnostiziert und ich habe zwar noch kein Diabetes, aber eine sogenannte massive Hyperinsulinämie, die auf lange Sicht ein Anzeichen für Diabetes Typ 2 sein kann. Auch eine latente Schilddrüsenunterfunktion ist diagnostiziert. Das erschwert insgesamt sowieso jede Abnahme mittlerweile und merke auch, dass ich es alleine nicht mehr schaffe.

Und mein Selbstwertgefühl leidet auch aufgrund der "Nebenwirkungen" des PCOS. PCOS ist eine Stoffwechsel- sowie auch eine Hormonstörung. Ich habe damit also einen erhöhten Androgenspiegel, was dazu zu stärker Behaarung, unreine Haut mit Tendenz zur Akne, Haarausfall, Zyklusstörungen - mitunter werde ich auch wohl Probleme haben überhaupt Kinder zu kriegen. Die Störung ist nicht heilbar, lässt sich aber stark wohl durch Abnahme lindern - was wiederum ein Teufelskreis ist, weil durch die Erkrankung ist es sowieso Abnehmen unter schwersten Bedingungen bzw. wie ich schon sagte: Ich schaffe es auch alleine überhaupt nicht mehr. Aber seitens Familie werde ich keine Hilfe kriegen. Eher verschlimmert es sich durch sie.

Insgesamt all die Dinge, die ich so genannt habe, interessieren meine Familie nicht und gelten mehr als Ausrede als das von ihrer Seite ernstgenommen ist. Ich will sicher nicht sagen, dass ich nicht auch Fehler gemacht habe. Aber ich wusste es halt auch nicht besser. Ich habe aber immer wieder versucht auf mich aufmerksam zu machen. So habe ich meiner Mutter schon mit 12 Jahren einen Brief geschrieben wie ich mich fühle etc. Sie hat darüber nur gelacht und gemeint, ich würde die Tatsachen verdrehen wie sie mir passen. Das ich mich eben halt selbst belügen würde und die Augen vor der Wahrheit verschließe.

Allerdings war das nie der Fall. Durchaus sind mir eigene Fehler bewusst. Auch eine Begleiterscheinung meiner psychosozialen Probleme, dass ich sehr stark anfange mich zu analysieren und jeden Fehler auf die Waagschale lege. Ich zerdenke die Situation oft stundenlang bei angeblichen Fehlverhalten und versuche es zu reflektieren und auch in die Situation immer von der anderen Seite aus zu betrachten. Das ist widerum zwar ein Vorteil, dass ich mich leicht in andere Menschen hineinversetzen kann - beim Schreiben auf jeden Fall auch praktisch, wenn man eigene Geschichten mit verschiedenen Personen hat.

Die Kehrseite ist, dass ich Angst vor Fehlern habe und mich jedes Mal fertig mache, wenn ich einen mache. Ich bin perfektionistisch veranlagt. Also ich weiß jetzt zum Beispiel schon, dass ich nach dem Schreiben dieses Textes, diesen immer wieder durchlesen werde und auch auf Rechtschreib- und Grammatikfehler überprüfe. Und dies ist bei mir wirklich schon zwanghaft, da ich es beim Sehen unästhetisch finde. Bei anderen widerum find ich es gar nicht schlimm.

Im Übrigen ist die Angst vor Fehlern maßgeblich dafür verantwortlich, dass ich mündlich extrem zurückhaltend war in der Schule. Ich hatte immer Angst etwas falsch zu machen, weil bei jedem Fehler auch auf mich gezeigt wurde.

Meine Mutter hat mich in keinem Teil meines Lebens ernst genommen. Auch die Wahrung meiner Privatsphäre, hat sie nicht interessiert. Das ist auch ein Teilaspekt meines Lebens, wieso es mir bis heute schwerfällt über Probleme zu reden bzw. sie gegenüber anderen - in direktem Kontakt - zu kommunizieren. Ein gutes Beispiel für die Missachtung meiner Privatsphäre ist zum Beispiel als ich 11 Jahre alt war. Ich habe früher Tagebuch geführt. Meine Mutter hat mich nie mein Zimmer abschließen lassen und wenn ich beispielsweise nicht in meinem Zimmer war, ist sie wie selbstverständlich da rein und hat meine Sachen durchwühlt. Somit hat ise auch einmal mein Tagebuch gefunden und es meinen Geschwistern als wäre es nichts besonderes einfach wie eine Geschichte vorgelesen. Klar als 11-jährige stand noch nichts schwerwiegendes darin. Also nichts, was man so nicht hätte lesen dürfen, aber es waren eben meine Geheimnisse und Gedanken, die ich nicht laut aussprach. Meine Geschwister haben genauso wie meine Mutter darüber gelacht und ich durfte mir sehr sehr lange Kommentare anhören dazu. Das war ein tiefer Vertrauensbruch.

Das hat dazu geführt, dass ich nie wieder was in meinem Zimmer liegen gelassen habe. Ich habe alle meine persönlichsten Gegenstände immer bei mir. Auch heute noch trau ich mich nicht, irgendetwas liegen zu lassen. Das Verhalten meiner Mutter hat dazu geführt, dass ich mich nirgends sicher fühlte. Ich hatte keinen Rückzugsort und auch bei meiner Oma hab ich den nicht, denn wie es der 'Zufall' will ist auch hier kurze Zeit später mein Schlüssel verschwunden gewesen für mein Zimmer.

Ich weiß halt, dass sie in mein Zimmer gehen, wenn ich nicht da bin. Durch diese Sache aus meiner Kindheit reagiere ich mitunter auch so gereizt, wenn jemand ungefragt in mein Zimmer geht. Einfach weil ich niemanden aus meiner Familie mehr vertrauen kann. Ich ertrage den Gedanken nicht, dass jemand meine Privatsachen anfässt und ich ertrage es noch weniger, wenn die Dinge in meinem Zimmer verstellt werden. Ich merke daran immer sofort, wenn jemand drin war und das führt bei mir stets zu einer inneren Anspannung, die man sicherlich nur schwer nachvollziehen kann.

Bei mir ist auch schon ein Tick geworden. Beispielsweise brauche ich meinen festen Platz. In der Küche/Esszimmer hab ich daher einen Platz fest. Es muss immer der gleiche Stuhl da stehen und der Stuhl muss auch genauso stehen, wie ich ihn hinterlassen habe. Wenn der besetzt ist, kann ich mich nicht überwinden, woanders zu sitzen. Ich weiß, dass ist jetzt für einige sicherlich albern. Meine Familie sagt ich stelle mich an und soll mich einfach woanders hinsetzen. Aber das bring ich nicht über mich. Ich weiß zwar woran es liegt, aber ich weiß auch nicht, was ich machen soll um es abzuwenden.

Zu meiner schulischen Laufbahn sei gesagt, dass ich insgesamt keine schlechte Schülerin war, trotz der allgemeinen Probleme. Meine Mutter sagt auch gerne, dass ich als Kind 'eigentlich' unkompliziert war. Ich war wie gesagt zwar still, aber meine schriftlichen Leistungen waren meistens sehr gut. Das lag aber auch mehr daran, dass ich mich schriftlich nicht fürchten musste was falsches zu sagen. Die Fehler, die ich schriftlich vielleicht machte, sahen eben nur meine Lehrer letztlich und diese haben mich nie verspottet. Und zudem wie man wohl gemerkt hat, war ich insgesamt ein braves Kind. Ich war gerade in jungen Jahren stets bemüht es meiner Mutter recht zu machen. Ich war sicherlich nicht immer fleißig. Ich neigte dazu Dinge vor mich herzuschieben. Aber zu dem Zeitpunkt hatte ich so keine Probleme. Ich konnte gut auswendig lernen, auch auf kurze Zeit. Konzentration war bei mir gut vorhanden und besonders unter Zeitdruck konnte ich perfekt arbeiten und es hat mir oft bessere Leistungen beschert als wenn ich mehr Zeit dafür gehabt hätte. Ich führe es darauf zurück, dass ich in solchen Momenten noch genauer arbeitete um eben keine Fehler zu machen. Ich wollte einfach ein gutes Kind sein. Ich wollte, dass meine Mutter auf mich stolz ist und mich lobte. Wenn ich schon keine Zuneigung bekam oder gar Aufmerksamkeit von ihr, dann wollte ich wenigstens Lob. Meine Mutter hatte ja wegen meiner jüngeren Geschwistern, die auch so mehr gefördert werden mussten als ich, sowieso kaum Zeit für mich.

Als ich allerdings merkte, dass egal was ich tat es für meine Mutter sowieso nicht genug war, hörte ich damit auf ihr alles recht machen zu wollen. Wie oft war es der Fall, dass ich mit ner 2 nach Hause kam, aber sie sagte dann es hätte ne 1 sein können. Ich hätte einfach zu wenig gelernt. Kam ich mit ner 5 - wie es irgendwann auch mal in Mathe der Fall war, weil ich manches einfach nicht verstand ohne Hilfe - heiß es auch ich wäre faul gewesen und hätte nicht gelernt, obwohl ich viel gelernt hatte.

Gleichzeitig fielen mir dann die unterschiedliche Handhabung bei meinen Geschwistern auf. Diese waren stets schlecht in Deutsch und Englisch (abgesehen von einer Schwester, die es ebenso gut kann wie ich - nur halt das Schreiben kann sie nicht so wie ich). Kamen diese dann mit ner 5 in den Fächern an, hieß es von meiner Mutter nur, dasss das nicht schlimm sei. Man könne das ja nicht lernen. Es war halt zweierlei Maß und ich begriff einfach, egal was ich mache es ist immer verkehrt. Ich hörte also auf damit und ließ meine Noten vollkommen abrutschen. Ich hatte keinerlei Motivation mehr. Mir war alles egal, auch wenn ich Ärger hatte. Ich hatte da einfach noch nicht den Punkt erreicht, dass ich nicht für meine Mutter lernte sondern für meine Zukunft.

Zuspruch bekam ich immer nur von außen. Meine Lehrer waren es, die meine Probleme zuerst bemerkten und die mir Komplimente machten. Sie haben immer gesagt, dass ich ein intelligentes Kind sei und man das auch merken würde. Das ich eben eigentlich alles problemlos konnte, wenn man mich eben dahingehend förderte. Sie haben mich halt ermuntert, damit ich mich wieder fange. Jedoch hat es wenige gebracht, weil ich eben Zuspruch von meiner Familie gebraucht hätte. Und Lehrer sind eben nur Lehrer aus jugendlicher Sicht. Was hätten sie auch schon tun können? Ich war auch nicht in der Lage mir selbst zu helfen.

Was auch problematisch ist, ist für mich meine Wahrnehmung. Ich kann mich eben nicht an Umarmungen meiner Mutter erinnern oder auch an keine dieser Mutter-Tochter-Gespräche. Klingt vielleicht schlimm, aber ich weiß es nur aus Aussagen von Oma und co, dass meine Mutter mich durchaus auch schon in den Arm genommen hat. Ich führe diese Wahrnehmung auf die selektive Wahrnehmung als Kind zurück. Das negative bleibt eben oft einfach stärker in Erinnerung als das positive.

Die einzige Bezugsperson als Kind war für mich meine Oma. Da hab ich viele positive Erinnerungen. Mitunter ein Grund, warum ich eben bei ihr lebe. Meine Oma hat mich halt zur Schule gebracht und abgeholt. meine Oma stand morgens früh immer auf um mir und meinen Geschwistern Frühstück zu machen (sie wohnte damals nebenan). Sie sorgte dafür, dass wir alles hatten was wir brauchten. Ich schlief als Kind oft bei ihr und sie hat auch viel mit mir unternommen. So erinnere ich mich daran, dass wir oft Eisessen waren, sie war mit mir Campen und auch war sie mit mir und meiner Schwester im Kino. Alles Dinge, die meine Mutter so nur selten gemacht hat, wenn überhaupt mal.

Natürlich ist die Bindung heute auch nicht mehr so harmonisch zu meiner Oma wie früher. Aber dennoch ist sie für mich die einzige Person, die mich soweit sein lässt wie ich bin.

Meine finanzielle Lage hat sich zudem auch derartig verschlimmert, dass ich es mir nicht leisten kann auszuziehen und darauf auf weiteres angewiesen bin. Wer meine vorherigen Beiträge von damals nachliest, wird wissen das es schon im Vorfeld einige Probleme gab, bezüglich Bafög und was meine Mutter damals abgezogen hat. Auch wenn ich jetzt mein Bafög kriege, gab es im Nachhinein noch Probleme, die das Bafög nicht abdecken konnte, weshalb ich weitere Schulden machen musste.

Auch solche Dinge werden mir von seiten meiner Mutter vorgeworfen, dass ich lebensuntauglich wäre und das es ja meine Schuld ist, wie ich geworden bin etc. Letztlich muss ich sagen, dass ich aufgrund meiner psychosozialen Probleme sehr leicht beeinflussbar bin und eben auch Dinge sehr zu Herzen nehme. Mitunter hab ich es ja dann auch selber geglaubt, dass ich zu nichts tauge.

Im Übrigen war bis zu dem Punkt viele dieser Entscheidungen nicht wirklich meine. Meine Mutter war in vielen Punkten die treibende Kraft und hat mich stets gedrängt 'irgendwas' zu machen. Wobei ich selbst noch nicht mal wusste, was ich werden will und auch nicht wusste, wie ich das herausfinden sollte. Mir wurde ja stets nur Horrorszenarien ausgemalt, dass aus mir ja eh nichts wird und meine Mutter instruierte meine Geschwister, dass sie bloß gute Jobs haben sollten, damit sie mich mit meinem Hartz IV unterstützen könnten. Ich habe also das erstbeste immer genommen, was mir angeboten wurde.. Ich dachte mir nur, dass ich irgendwas aus mir machen musste.

Das ganze führte auch dazu, dass ich sehr unsicher geworden bin. Ich habe eine schwere Störung zu mir selber. Ich habe halt Angst, Entscheidungen zu fällen, weil ich viele falsche Entscheidungen gefällt habe, aufgrund dieser Unsicherheit in mir.

Mitunter auch ein Vertrauensverlust in die eigene Fähigkeit, da ich beispielsweise nicht weiß worin ich gut bin. Was ich aus meinem Leben machen soll und in welche Richtung es geht.

Daraus resultiert auch meine derzeitige und frühere Lage mit dem Studium, die ich damals gar nicht so gesehen habe.

Klar zwischenzeitlich hatte ich immer Phasen des Umdenkens. Ich begriff irgendwann halt, dass ich das mit dem Lernen etc. alles nur für mich machen sollte und nicht für andere.

So habe ich dann letztlich mein Fachabi an einer Fachhochschule für Wirtschaft gemacht. Das sogar mit guten Noten. Ich gehörte zu einer der besten, auch wenn es hätte besser sein können. Aber die Prüfungen am Ende liefen leider nicht so optimal wie erhofft, weshalb ich von einem Schnitt von 2,4 auf 2,9 fiel. Danach beschloss ich zu studieren. Wobei ich da wieder vor dem Problem stand, was ich denn studieren wollte? Ich wusste auch da wieder nicht, was ich werden sollte. Wo bin ich gut? Was könnte mir liegen? Meine Stärken? Ich frag mich das auch jetzt noch, denn das Problem besteht nach wie vor. Jedenfalls machte ich da wieder den Fehler mich von naheliegenden Dingen leiten zu lassen bzw. dem erstbesten was mir einfiel. Wer da meinen vorherigen Beitrag gelesen hatte, weiß das ich damals zur Studienberatung gegangen bin. Leider wurde ich da falsch beraten - mir wurde gesagt ich müsste in Richtung Wirtschaft bleiben, ohne mir eben auch dazu zu sagen, dass das nur für Unis und nicht für Hochschulen galt. Ich habe dies damals so akzeptiert, auch weil ich ja nicht von einer Falschinformation ausging. Ich schrieb mich für BWL ein, obwohl ich Probleme mit Mathe habe, aber da ich ein Fachabi Wirtschaft hatte und das ja auch geschafft hatte, meinte ich halt, dass das schon passen würde.

Fehlanzeige. Ich habe nach 2 Semestern das Studium aufgegeben und mich darauf zwar mehr versucht damit zu beschäftigen, was ich wirklich interessant finde, aber es fällt mir schwer mich einzuordnen. Schließlich habe ich nie herausgefunden, was mir liegt, weil mir immer nur gesagt wurde mir liegt nichts und aus mir wird nichts. Letztlich habe ich mich für 2 Studiengänge beworben, da ich mir dachte irgendwas mit Medien, da ich damit eben Kreativität verband. Einmal "Medienwirtschaft und Journalismus" und einmal Fernstudiengang "Medieninformatik". Bei beidem bekam ich eine Zusage. Medienwirtschaft und Journalismus wäre sicherlich die bessere Wahl gewesen, aber nachdem meine Mutter erfuhr wo der Studiengang lag und ich dafür umziehen müsste, hat sie es mir gleich schlecht geredet bzw. mich runtergeredet. Wie sollte ich das auch schaffen? Wohnung finden? Ich wäre ja nicht lebensfähig alleine. Ich könnte mit Geld ja nicht umgehen und ich wäre da ja ganz alleine und wer weiß wie die Leute da sind. Und sie würde mir nicht bei helfen, sie wäre ja generell dagegen das ich studiere, weil ich es nicht schaffen würde.. Da hab ich es mit der Angst zu tun bekommen und mich für Medieninformatik entschieden, obgleich das mit Mathe war. Aber ich dachte mir, es ist ja nicht nur Mathe und auch Medien drin und auch hab ich es mir zu leicht gemacht, weil ich mit Fernstudium natürlich keine Angst vor Repressalien haben musste oder Mobbing. Und Informatik hatte ich ja auch schon. Web-Design mit HTML, was ich zumindest in der Schule gut konnte.

Meine Mutter hat auch da nur wieder gemeckert, was ich ein Studium mit Mathe nehme und ich es eh nicht schaffen werde. Letztlich wird meine Mutter recht behalten, weil jetzt kommen wir zur gegenwärtigen Situation: Ich bin jetzt im 4. Semester Medieninformatik. Ich habe gerade mal 30 Creditpoints (alles in den Medienfächern - auf Anhieb bestanden) in der Zeit geschafft, stehe bei 2 Modulen im Drittversuch und schaffe mein Pensum nicht. Ich hatte eigentlich schon im 2 Semester gemerkt, dass es ein Fehler war das zu studieren. Aber als meine Mutter damit anfing wieder, dass ich das nicht schaffen würde, habe ich nicht abgebrochen. Ich wollte nicht nochmal versagen und dachte ich mir, vielleicht legt sich das auch wieder. Ich wollte es durchziehen. Ich hätte doch nochmal wechseln müssen.. aber ich hab auch Schulden für das Studium gemacht, weil ich mir Materialien leisten musste und auch mein Laptop ging in der Zeit kaputt, sodass ich einen neuen benötigte. Die Schulden sind mittlerweile so groß, dass ich sie mit - wie weiter oben schon angedeutet - gerade so mit Bafög bewältigen kann, aber ich kann es mir nicht leisten auszuziehen. Aber da zum nächsten Problem an der Misere. Ich werde vermutlich eh kein Bafög mehr kriegen, da ich jetzt auch meinen Leistungsstand angeben soll und der wird wohl negativ ausfallen.. Ich weiß also aktuell nicht weiter.

Der Leidensdruck in mir ist und wird immer größer, weil ich es einfach nicht schaffe alles reinzubekommen. Die Frau von der Beratung meinte zudem, dass ich möglicherweise an einer Depression leide.

Dafür spricht auch wohl diese Entscheidungsschwierigkeiten, dass ich mich nicht mehr konzentrieren kann, egal wie sehr ich es versuche, das ich unter Schlafsstörungen leide, keinen Tagesrythmus mehr wirklich reinkriege. Ich bin dauernd müde und gestresst. Ich ziehe mich immer mehr zurück und mein Gewicht wird auch nicht besser und das führt noch mehr dazu, dass ich mich zurückziehe. Es ist einfach zum Haare raufen.

Ich will so viel erreichen, aber ich schaffe es nicht. Ich kann es nicht alleine schaffen - weshalb ich den Antrag auf psychosoziale ambulante Betreuung bei der Beratungsstelle gestellt habe, aber gleichzeitig habe ich extreme Angst vor der Zukunft.

Ich will keine Maßnahmen vom Amt haben - damit hatte ich auch nur schlechte Erfahrungen zumal ich mich wegen Schüchternheit nur schlecht gegen das meiste wehren kann. Ich würde gern weiter studieren, aber augfrund derzeitigen Lage und der Tatsache, dass dieser Studiengang nur Stress für mich bedeutet wurde mir schon angeraten dies aufzugeben.

Ich kann auch keine Leistungsverschiebung nachlegen, weil ich ja für meinen gesundheitlichen Zustand bisher keine Gutachten habe. Auch das Geld werde ich alsbald nicht mehr aufbringen können, weil Bafög ohne den Leistungsnachweis erlischt und soweit ich weiß ist der Kfw Studienkredit ebenfalls mit Leistungsnachweis. Aber ich hab auch keine Alternative im Kopf..

Höchstens ich gebe den Studiengang auf und versuche was neues zu studieren. Aber ich komme mir damit schon wieder als Versager vor.. Ich bin 28 Jahre alt? Wie lange soll ich denn noch studieren heißt es da ja schon.. Da ist aber auch die Frage: Wenn man kein Bafög mehr kriegt und einen neuen Studiengang anfängt und dann versucht über Kfw zu finanzieren - werden die alten Semester mit eingerechnet oder?

Ich bin einfach verzweifelt, weil ein Studiumsabschluss tatsächlich ein großer Traum für mich ist, den ich gern verwirklichen will. Aber ich weiß nicht weiter.

Ich wüsste daher gern, was ihr hier davon haltet? Mir hilft es ungemein, wenn ich eine neutrale Perspektive zu meiner Situation kriege um vielleicht rauszukriegen, was ich noch machen kann.. Ich kann wegen der Situation aktuell kaum schlafen, weil ich mir einfach nur noch sorgen mache.. Es tut ja schon mal gut, wenn man sein Balast rausschreibt..

Bedanke mich in jedem Fall fürs Lesen - falls es jemand tut - und auch für evtl. Antworten.

Liebe Grüße
Mimi
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #2
Hallo Mimi!
Für's Erste fällt mir leider nicht wirklich eine vernünftige Antwort ein. Ich schreibe trotzdem ein paar Worte in der Hoffnung, dass es Dich vll ein wenig aufbaut, dass zumindest einer schonmal den langen Text komplett gelesen hat.

Eine Frage aber ist deutlich in meinem Kopf: verstehe ich es richtig, dass Dir die Art des Studienabschlusses eigentlich egal ist, weil Du im Moment eh keinen konkreten Berufswunsch hast? Verstehe ich das richtig, dass es Dir in erster Linie darum geht, überhaupt einen Abschluss zu schaffen?
Wenn Du die beiden Fragen mit "Ja" beantworten kannst, hätten wir vielleicht einen Ansatz, über eine mögliche Alternative nachzudenken. Vielleicht...

Sorry, mehr Vernünftiges kann ich so schnell nicht sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Hi Mimi,

Du schreibst wirklich sehr ausufernd. Ich erlaube mir daher, die aus meiner Sicht wesentlichen Punkte herauszupicken:

Es geht dabei nämlich um die Psychosoziale Problematik, die ich unterbewusst sicherlich im Hinterkopf hatte, aber aufgrund meines familiären Umfelds und auch aus Scham habe ich dies immer verdrängt und einfach nur gemeint, dass ich eben anders bin und dies wohl meine Schuld sei.

Die sozialen Schwierigkeiten waren anfangs Dinge wie beispielsweise, dass ich mich nicht getraut habe, auf andere Kinder zuzugehen. Also ich habe mich nie getraut meine Meinung offen zu äußern oder Fragen zu stellen. Ich mochte somit auch in Geschäften nicht die dortigen Angestellten ansprechen, wenn ich beim Einkaufen etwas nicht fand.

Auch eine Begleiterscheinung meiner psychosozialen Probleme, dass ich sehr stark anfange mich zu analysieren und jeden Fehler auf die Waagschale lege. Ich zerdenke die Situation oft stundenlang bei angeblichen Fehlverhalten und versuche es zu reflektieren und auch in die Situation immer von der anderen Seite aus zu betrachten.

Ich bin perfektionistisch veranlagt. Also ich weiß jetzt zum Beispiel schon, dass ich nach dem Schreiben dieses Textes, diesen immer wieder durchlesen werde und auch auf Rechtschreib- und Grammatikfehler überprüfe. Und dies ist bei mir wirklich schon zwanghaft, da ich es beim Sehen unästhetisch finde.

Bei mir ist auch schon ein Tick geworden. Beispielsweise brauche ich meinen festen Platz. In der Küche/Esszimmer hab ich daher einen Platz fest. Es muss immer der gleiche Stuhl da stehen und der Stuhl muss auch genauso stehen, wie ich ihn hinterlassen habe. Wenn der besetzt ist, kann ich mich nicht überwinden, woanders zu sitzen.

Das ganze führte auch dazu, dass ich sehr unsicher geworden bin. Ich habe eine schwere Störung zu mir selber. Ich habe halt Angst, Entscheidungen zu fällen, weil ich viele falsche Entscheidungen gefällt habe, aufgrund dieser Unsicherheit in mir.

Dafür spricht auch wohl diese Entscheidungsschwierigkeiten, dass ich mich nicht mehr konzentrieren kann, egal wie sehr ich es versuche, das ich unter Schlafsstörungen leide, keinen Tagesrythmus mehr wirklich reinkriege.

Jedenfalls hab ich mit der Sozialarbeiterin da alleine gesprochen und ich bin in dem Fall einfach zusammen gebrochen, weil es für mich zu viel wurde

Der Leidensdruck in mir ist und wird immer größer, weil ich es einfach nicht schaffe alles reinzubekommen. Die Frau von der Beratung meinte zudem, dass ich möglicherweise an einer Depression leide.

Ich würde gern weiter studieren, aber augfrund derzeitigen Lage und der Tatsache, dass dieser Studiengang nur Stress für mich bedeutet wurde mir schon angeraten dies aufzugeben.

Es tut mir leid, das so sagen zu müssen, aber das alles lässt mich ernsthaft daran zweifeln, ob Du momentan überhaupt in der psychischen Verfassung bist, um ein Hochschulstudium bewältigen zu können. Ob Du jetzt wirklich unter einer Depression leidest wie die Sozialarbeiterin vermutet, kann ich nicht beurteilen, aber diese ganzen Symptome wie die sozialen Ängste, das Gedankenkreisen, die Zwangshandlungen, die Entscheidungsunfähigkeit und die akute Überforderung klingen jedenfalls höchst besorgniserregend und vielleicht sogar behandlungsbedürftig.

Die einzige Bezugsperson als Kind war für mich meine Oma. Da hab ich viele positive Erinnerungen. Mitunter ein Grund, warum ich eben bei ihr lebe.

Natürlich ist die Bindung heute auch nicht mehr so harmonisch zu meiner Oma wie früher. Aber dennoch ist sie für mich die einzige Person, die mich soweit sein lässt wie ich bin.

Wenn ich nicht meine Tante gehabt hätte, mit der ich als einzige über meine Probleme reden konnte bzw. sie auch die einzige war, die sich je dafür interessiert hat und auch die Problematik dahinter erkannt hat, dann wäre es wohl nie zu den Entwicklungen gekommen, dass ich es mir eingestehe, das ich Probleme habe und diese nicht mehr alleine bewältigen kann.

Deiner Großmutter und Deiner Tante scheinst Du doch zu vertrauen, und insbesondere Deine Tante scheint sich doch auch um Dich zu sorgen. Könntest Du die beiden nicht um Unterstützung bitten, um zunächst mal eine fachkundige psychologische Beratung zu organisieren? Vielleicht ergäbe sich dann ja auch eine Lösung für dieses Problem:

Ich kann auch keine Leistungsverschiebung nachlegen, weil ich ja für meinen gesundheitlichen Zustand bisher keine Gutachten habe.

Denn verzeih mir, aber wenn Du in diesem pychischen Ausnahmezustand, in dem Du Dich gerade befindest, irgendwelche schwerwiegenden Entscheidungen hinsichtlich Deines Studiums triffst, dann erscheint mir die Gefahr sehr groß, dass Du diese Entscheidungen zukünftig abermals bereuen wirst.
 
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Mimi179
Benutzer149962  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Hallo Mimi!
Für's Erste fällt mir leider nicht wirklich eine vernünftige Antwort ein. Ich schreibe trotzdem ein paar Worte in der Hoffnung, dass es Dich vll ein wenig aufbaut, dass zumindest einer schonmal den langen Text komplett gelesen hat.

Eine Frage aber ist deutlich in meinem Kopf: verstehe ich es richtig, dass Dir die Art des Studienabschlusses eigentlich egal ist, weil Du im Moment eh keinen konkreten Berufswunsch hast? Verstehe ich das richtig, dass es Dir in erster Linie darum geht, überhaupt einen Abschluss zu schaffen?
Wenn Du die beiden Fragen mit "Ja" beantworten kannst, hätten wir vielleicht einen Ansatz, über eine mögliche Alternative nachzudenken. Vielleicht...

Sorry, mehr Vernünftiges kann ich so schnell nicht sagen.

Vielen lieben Dank erstmal, dass du dir die Zeit genommen hast das ganz zu lesen. Ich weiß wohl, dass das viel ist.

Bezüglich deiner Frage: Es ist mir nicht egal, was ich studiere. Mein Problem ist wie gesagt, dass ich nicht genau weiß worin meine Begabung liegt - wenn du so willst, meine Berufung. Manche Menschen wissen von vornerein, was sie studieren wollen und welcher Beruf ihnen zusagt. Bei mir ist das einzige was ich weiß, was ich kann, dass ist das Schreiben. Aber direkt einen Studiengang dafür gibt es nicht. Man kann auch keine Ausbildung zur Autorin machen. Das sind eben alles so Berufsfelder, die von keiner Seite gefördert wird. Aber ich könnte mir durchaus vorstellen als Autorin zu arbeiten, weil es das einzige konstante in meinem Leben ist. Nur wie gesagt die Unsicherheiten in mir, lassen mich ständig Zweifeln, ob ich das schaffe.

Dahingehend hab ich immer also nur Tendenzen, in dem ich gucke welche Studiengänge halt was mit Schreiben beinhalten oder zumindest was mit Medien, weil ich durch das jetztige Studium zumindest eine Tendenz dafür hab, dass ich mit den Medienfächern ganz gut liege. Aber es ist auch schwierig was zu finden ohne große mathematische Module..

Erschwert wird die Auswahl ja auch, weil ich aktuell nicht wegziehen kann. Es muss also auch erstmal wieder ein Fernstudium sein.. Und da gibt es fast nichts Richtung Schreiben (Geisteswissenschaften).

Aber falls du eine Idee hast, kannst du mir die dennoch mitteilen.. Ich bin im Moment offen für alle Ideen.

Hi Mimi,

Du schreibst wirklich sehr ausufernd. Ich erlaube mir daher, die aus meiner Sicht wesentlichen Punkte herauszupicken:

Auch dir danke für's Lesen und tut mir leid.. meistens wenn ich im Schreibfluss bin, ist es halt für mich schwer mich zu bremsen bzw. es ist sowieso schwierig für mich es so kurz wie möglich zu halten, weil es so viele Dinge zu sagen gibt..

Natürlich darfst du das Zerflücken :smile:


Es tut mir leid, dass so sagen zu müssen, aber das alles lässt mich ernsthaft daran zweifeln, ob Du momentan überhaupt in der psychischen Verfassung bist, um ein Hochschulstudium bewältigen zu können. Ob Du jetzt wirklich unter einer Depression leidest wie die Sozialarbeiterin vermutet, kann ich nicht beurteilen, aber diese ganzen Symptome wie die sozialen Ängste, das Gedankenkreisen, die Zwangshandlungen, die Entscheidungsunfähigkeit und die akute Überforderung klingen jedenfalls höchst besorgniserregend und vielleicht sogar behandlungsbedürftig.

Ich hab jetzt jeweils nur eben deine Antwort zitiiert. Also hoffe das ist auch ok.

Na ja ich werde nicht drum herum kommen mir ne Alternative zu suchen, da ich wie gesagt nicht nochmal in Maßnahmen vom JC oder so will.

Das ich eine Behandlung brauche, ist wie gesagt durch die Sozialarbeiterin thematisiert worden, weshalb ich ja eine ambulante psychosoziale Betreuung kriegen soll, in dessen Rahmen mich übrigens auch ein Psychologe begutachten wird. Ist von mir auch gewollt.

Mir ist natürlich klar, dass das ganze nicht gut klingt.. Ich will ja nicht so weiterleben bzw. das es mein ganzes Leben lang so bleibt. Ich kann natürlich auch nicht sagen, was ich habe. Aber ich lebe schon lange genug damit. Und ich möchte eben auch nicht meine Zeit in ner Klinik verbringen ohne das ich weiterkomme im beruflichen Sinne.

Aber ich denke, wenn ich etwas finde, was mir liegt, kann mir das auch helfen im Bezug zu meiner psychosozialen Problematik. Mitunter leide ich am meisten an der Perspektivlosigkeit bzw. der Unwissenheit, was ich mit meinem Leben anfangen soll.


Deiner Großmutter und Deiner Tante scheinst Du doch zu vertrauen, und insbesondere Deine Tante scheint sich doch auch um Dich zu sorgen. Könntest Du die beiden nicht um Unterstützung bitten, um zunächst mal eine fachkundige psychologische Beratung zu organisieren? Vielleicht ergäbe sich dann ja auch eine Lösung für dieses Problem:

Ich würd es nicht direkt vertrauen nennen. Also natürlich sind es Bezugspersonen. Meine Oma war mehr Bezugsperson meiner Kindheit. Heute ist dies nicht mehr so, dass sie mich genauso wenig versteht wie meine Mutter. Der Unterschied liegt für mich darin, dass sie mich zumindest meistens in Ruhe lässt. Reden tue ich halt genauso wenig mit ihr über meine Probleme. Wozu auch? Sie ist zwar ein gutherziger lieber Mensch und ich will nichts böses sagen, aber sie ist einen Tratschtante. Man kann ihr nichts erzählen ohne, dass sie es direkt telefonisch jedem erzählt, weil sie nicht findet, dass man Dinge verheimlichen soll.

Meine Tante ist da auch was anderes. Natürlich kann ich mit ihr reden - zumindest soweit ich es kann. Sie ist auch auf meine Situation aufmerksam geworden und hat mir Aufmerksamkeit geschenkt. Aber das ist auch erst so, seitdem sie selbst mal in psychologischer Behandlung war. Davor hat sie sich genauso raus gehalten und sich wenig für mich eingesetzt.

Wie gesagt, ich kann mit meiner Familie nicht reden, weil das etwas ist, was sich über Jahre hinweg in mir betoniert hat. Auch meine Privatsphäre schütze ich vor meiner Familie. Mitunter ein Grund, warum ich erst meinen Widerstand gegenüber der Sozialarbeiterin aufgegeben habe, weil diese mich eben nicht kennt und ich da eine neutrale Person vor mir habe.

Von tiefen Vertrauen würde ich halt gegenüber meiner Tante auch nicht reden. Da gab es auch schon noch andere Geschichten..

Aber ich mag meine Tante zumindest, weil sie eine der wenigen Personen aus meiner Familie ist, die nicht die ganze Zeit mit dem Finger auf mich zeigt und auch mal Partei für mich ergriffen hat gelegentlich. Auch kann ich mit ihr an einem Tisch sitzen ohne Angst vor dummen Kommentaren zu haben..

Ich sag mal es ist ne andere Art von Vertrauen, die ich in sie habe. Nämlich, dass sie mir wirklich helfen will auch wenn sie weiß, dass ich mich ihr gegenüber nicht öffnen werde.

Denn verzeih mir, aber wenn Du in diesem pychischen Ausnahmezustand, in dem Du Dich gerade befindest, irgendwelche schwerwiegenden Entscheidungen hinsichtlich Deines Studiums triffst, dann erscheint mir die Gefahr sehr groß, dass Du diese Entscheidungen zukünftig abermals bereuen wirst.

Na ja ich muss aber Entscheidungen treffen. Einmal weil das neue Semester von dem jetzigen Studiengang ab Mitte März jetzt wieder anfängt. Die Modulwahlen laufen jetzt schon und ich muss halt eine Entscheidung fällen, wie es weitergeht. Beim Studium eingeschrieben bleiben? Dann muss ich jetzt Module noch wählen und diese frühzeitig abwickeln - auch wegen Bafög ist es wichtig, auch wenn ich sowieso keines mehr kriege. Aber wenn ich das nicht abwickle, verbaue ich mir jede Möglichkeit für Studienkredite.

Bewerbungsfristen für neue Studiengänge (einige Ende März) bzw. Wechsel in einen anderen Studiengang (01. März Beginn, jetzt noch möglich bei einigen reinzukommen). Es gibt halt jetzt mehrere Gründe, warum ich nicht drum herum komme..

Und gerade weil ich Probleme mit der Entscheidung habe, suche ich Hilfe. Die Beratungsstelle kann so nicht tätig werden, solange der Antrag noch nicht durch ist. Ich hoffe halt, dass sich für mich noch eine Lösung rauskristallisiert. Mit neutralen Personen, kann ich leichter darüber nachdenken. Also erfahrungsgemäß ist da für mich einfacher, da was zu planen.
 
beverly
Benutzer106075  Meistens hier zu finden
  • #5
Muss es denn zwingend ein Studium sein? Es gibt ja auch andere Ausbildungswege, gerade im Bereich Journalismus.

Allerdings denke ich auch, dass du dich erst einmal um deine Gesundheit kümmern solltest, damit du auch wieder eine Chance bekommst, etwas gut machen und abschließen zu können.
 
T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Manche Menschen wissen von vornerein, was sie studieren wollen und welcher Beruf ihnen zusagt.
Das wusste ich auch lange nicht. Meiner Beobachtung nach sind die Menschen, die sich schon immer zu einer ganz bestimmten Tätigkeit berufen gefühlt haben, auch eher die Ausnahme.

Bei mir ist das einzige was ich weiß, was ich kann, dass ist das Schreiben.
Das einzige, von dem Du zu wissen glaubst, dass Du es kannst. Das ist keineswegs gleichbedeutend damit, dass es wirklich das einzige ist, was Du kannst.

Aber direkt einen Studiengang dafür gibt es nicht. Man kann auch keine Ausbildung zur Autorin machen. Das sind eben alles so Berufsfelder, die von keiner Seite gefördert wird. Aber ich könnte mir durchaus vorstellen als Autorin zu arbeiten, weil es das einzige konstante in meinem Leben ist.
Es gibt durchaus Studiengänge, bei denen es um Textproduktion geht. Nur halt vielleicht nicht um die Art von Textproduktion, die Dir vorschwebt. Zum Beispiel bilden diverse Fachhochschulen technische Redakteure aus, die dann später in der Industrie technische Dokumentation erstellen. Und im journalistischen Bereich gibt es natürlich auch diverse Studienangebote wie Du schon selbst festgestellt hast.

Man muss aber auch berücksichtigen, dass der Arbeitsmarkt für Berufe, bei denen es primär um Textproduktion geht, seit geraumer Zeit massiv unter Druck steht, weil eben viele Menschen auch in ihrer Freizeit gerne schreiben und ihre Texte unentgeltlich im Internet veröffentlichen (auf diversen Wikis, Blogs, etc. pp.). Gerade im Journalismus brechen daher ja die klassischen Geschäftsmodelle immer mehr weg mit entsprechenden Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.

Das ich eine Behandlung brauche, ist wie gesagt durch die Sozialarbeiterin thematisiert worden, weshalb ich ja eine ambulante psychosoziale Betreuung kriegen soll, in dessen Rahmen mich übrigens auch ein Psychologe begutachten wird. Ist von mir auch gewollt.
Das klingt gut. Bleib da dran.

Aber ich denke, wenn ich etwas finde, was mir liegt, kann mir das auch helfen im Bezug zu meiner psychosozialen Problematik. Mitunter leide ich am meisten an der Perspektivlosigkeit bzw. der Unwissenheit, was ich mit meinem Leben anfangen soll.
Das mag stimmen, aber umgekehrt gibt es natürlich auch Fälle, in denen Menschen aufgrund psychischer Probleme Fehlentscheidungen treffen. Und Du selbst stufst ja die Wahl Deiner bisherigen beiden Studiengänge als Fehlentscheidung ein und vermutest die Ursache für diese Fehlentscheidungen (auch) auf der psychischen Ebene. Sollte diese Selbsteinschätzung von Dir zutreffen, könnte es natürlich besser sein, erstmal die psychischen Ursachen für die vorherigen Fehlentscheidungen aufzuarbeiten.

Von tiefen Vertrauen würde ich halt gegenüber meiner Tante auch nicht reden. Da gab es auch schon noch andere Geschichten..

Aber ich mag meine Tante zumindest, weil sie eine der wenigen Personen aus meiner Familie ist, die nicht die ganze Zeit mit dem Finger auf mich zeigt und auch mal Partei für mich ergriffen hat gelegentlich. Auch kann ich mit ihr an einem Tisch sitzen ohne Angst vor dummen Kommentaren zu haben.

Ich sag mal es ist ne andere Art von Vertrauen, die ich in sie habe. Nämlich, dass sie mir wirklich helfen will auch wenn sie weiß, dass ich mich ihr gegenüber nicht öffnen werde.
"Tiefes Vertrauen" gibt es ohnehin selten im Leben. In der Regel sollte die Art von Vertrauen, die Du hier beschrieben hast, ausreichen.
 
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dani_ela
Benutzer120764  (28) Sehr bekannt hier
  • #7
Also ich hab mir deinen Text durchgelesen und möchte dir auch meine Gedanken zu dem Thema mitteilen :smile:

Erstmal möchte ich etwas zu deinem Verhalten schreiben:
Ich kann mich in deiner Beschreibung sogar etwas selbst wiederfinden. Ich war ebenfalls immer ein sehr schüchternes Kind, hatte Angst vor Zurückweisungen und Angst etwas falsches zu sagen. Vor allem im Unterricht. Ich habe mich nie gemeldet, hatte so gut wie keine Freunde in meiner Klasse und war immer die Außenseiterin. Angefangen hat das bei mir erst mit etwa 11 Jahren. Zu dieser Zeit kam ich in die Pubertät und ich schätze es hatte damit zu tun. Davor war ich immer ein sehr aufgewecktes, vielleicht sogar etwas freches, Kind. Ich hatte auch nie Probleme mit meiner Familie. Ich war eben so.
Ich schreibe dir das damit du weist - du bist nicht allein. Es gibt viele Menschen die genauso ein Verhalten haben/hatten wie du. Möglicherweise hat dieses Verhalten auch nicht unbedingt etwas mit deiner Familie bzw deiner Mutter zu tun, sondern wurde auch durch die Pubertät begünstigt. In dieser Zeit verändert sich der Körper und die Seele. Und es ist auch wichtig zu Wissen, dass es nicht unbedingt schlecht ist. Das man schüchtern ist hat nichts damit zu tun das man nicht genauso klug sein kann wie jeder andere (auch wenn deine Mutter etwas anderes behauptet hatte).

Zu deiner Familie:
Hier sehe ich das Hauptproblem. Du hattest eine schwere Kindheit, keine Frage. Nun gilt aber vor allem eines - du bist erwachsen. Auch wenn deine Mutter das vielleicht nicht sehen möchte, du bist es. Und so solltest du dich auch verhalten.
Distanziere dich von dem was dir nicht gut tut. Und das ist deine Familie bzw deine Mutter. Du wirst nie von ihnen loskommen bzw dich von ihnen Distanzieren können wenn du weiterhin von ihnen abhängig bist. Ich denke das aber gerade das der entscheidende Punkt ist. Du kannst deine Kindheit nicht mehr ändern und auch deine Mutter nicht, aber du kannst versuchen mit dem ganzen abzuschließen, das ist sogar sehr wichtig.

Zu deinem Beruf/Studium:
Die wenigsten Wissen was sie werden wollen wenn sie Erwachsen sind. Ich selbst weis auch noch nicht für was ich "berufen" bin. Ich zweifle daran ob es überhaupt den Traumberuf gibt. Es gibt Bereiche die einem Spaß machen und Bereiche wo man sich nicht vorstellen kann darin zu arbeiten. Ich habe das Gefühl, du versteifst dich zu sehr auf diesen "einen, richtigen" Beruf.
Ich selbst arbeite als Bürokauffrau und überlege ob ich Berufsbegleitend etwas Studieren soll. Mir macht mein Bürojob aktuell keinen großen Spaß aber ich verdiene meinen Lebensunterhalt und kann mir eine eigene Wohnung leisten. Da muss ich eben durch, auch wenn es nicht das ist was ich ewig machen möchte.


Was ich dir jetzt generell alles Raten möchte:

- Fange an dein Leben neu zu ordnen. Ich weis, es ist nicht immer alles einfach aber wenn man nie Aufgibt kann man alles schaffen, davon bin ich überzeugt.:zwinker:

- Distanziere dich von deiner Mutter/deiner Familie, denn diese tut dir anscheinend nicht gut. Wie du das machen sollst?

- Suche dir einen Job. Ich möchte dir nicht raten "irgendetwas" anzunehmen wenn dir das überhaupt keinen Spaß macht. Aber du hast einen Abschluss wenn ich das richtig verstanden habe. Wie wäre es wenn du dir für den Anfang in diesem Bereich einen Job suchst? Oder in einem Bereich der dir ein bisschen Spaß macht? Muss jetzt auch nicht zwingend ein Bereich sein für den man einen großartigen Abschluss braucht. Einfach etwas das dir Spaß macht und wo du deinen Lebensunterhalt selbst verdienen kannst.
Das ganze am besten etwas weiter weg von deiner Familie, sodass du nicht immer den Einflüssen von ihnen ausgesetzt bist. Du könntest doch vielleicht auch in einer WG unterkommen, es muss ja nicht zwingend eine eigene Wohnung sein.

- Was dein Studium angeht: Wähle eines das dir wirklich Spaß macht. Hättest du denn nicht die Möglichkeit Berufsbegleitend zu studieren?

- Was deine Gesundheit angeht: Ich rate dir zu einer psychologischen Behandlung. Einfach deshalb weil du ja selbst sagst du möchtest nicht mehr so weiter Leben wie bisher, du möchtest etwas ändern. Das ist schonmal ein guter Schritt in die richtige Richtung.
 
Mimi179
Benutzer149962  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Vielen lieben Dank nochmals an all die Antworten. Freut mich zumindest, dass ihr den ganzen Text lest und mir versucht zu helfen :smile:


Und sorry, weil ich erst so spät zurückschreibe. War heute nicht viel am Pc und daher erst jetzt dazu gekommen.


Muss es denn zwingend ein Studium sein? Es gibt ja auch andere Ausbildungswege, gerade im Bereich Journalismus.


Allerdings denke ich auch, dass du dich erst einmal um deine Gesundheit kümmern solltest, damit du auch wieder eine Chance bekommst, etwas gut machen und abschließen zu können.


Also Ausbildungen halte ich bei meinen psychosozialen Problemen für schwierig, ehrlich gesagt. Allein schon Vorstellungsgespräche waren für mich immer eine Tortur und ich habe oft versucht eine Ausbildung zu finden im Laufe meines Lebens. Ich verkrafte die ganzen Absagen nicht, weil mir das wieder das Gefühl von Versagen gibt.

Ich habe ja auch mal eine angefangene Ausbildung als Bürokauffrau gehabt (auch schon mal in einem der alten Beiträge von mir thematisiert glaub ich). Die Ausbildung bekam ich per Zufall über eine Maßnahme, weil die Leute mich durch ein einmonatiges Praktikum kennengelernt haben – also ich hatte kein Bewerbungsgespräch in dem Sinne.

Man übernahm mich dann in die Ausbildung mit 3-monatiger Probezeit oben drauf. Allerdings war das Ende vom Lied, dass ich 10 Minuten vor Arbeitsschluss am letzten Tag der Probezeit ohne vorherige Ankündigung gekündigt wurde. Als Grund nannte man mir „es lag unter anderem am Kaffeekochen“. Das verwunderliche daran war halt, dass ich immer wieder in den Ausbildergesprächen gefragt habe, ob sie zufrieden sind und alles. Immer wieder hieß es: „Ja alles super und wir haben überhaupt kein Problem mit dir.“ Gut zwischenmenschlich waren wir jetzt nicht eng.

Ich muss nicht erwähnen, dass meine Mutter mir die Schuld gab. Wollte mir auch nicht glauben, dass die Begründung so genannt worden ist. Später habe ich erfahren, dass es nicht nur mir so ergangen war und die Auszubildenden häufiger ausgetauscht wurden. Sogar viele freiwillig die Stelle gewechselt haben. Wurde mir im Vertrauen von einer Auszubildenden erzählt, die es nicht in Ordnung fand wie man mit mir umgegangen war. Sie selbst hatte dazu auch die Stelle gewechselt danach. Einzig beschissene an der Situation war, dass ich die Ausbildung nicht weiterführen konnte. Da man mich nämlich nicht vorgewarnt hatte und es Mitte Mai war, hatte ich keine Möglichkeit eine andere Ausbildungsstelle zu finden und musste diese abbrechen. Danach war ich wieder in sinnlosen Maßnahmen-Wirrwarr (3 Mal Bewerbungstraining, obwohl ich Bewerbungen perfekt schreiben konnte).

Klar ich weiß, dass solche Dinge nicht vermeidbar sind und ich da durchmuss. Aber ich habe eigentlich schon vorher für mich gesagt, dass ich vermutlich eher was freiberufliches später arbeiten werde, weil ich gerade mit meinen Problemen und auch meiner eigenen Mentalität dahinter, nicht in so einen Alltag reinpasse – also ich bin kein Mensch, der jeden Tag dasselbe machen kann und immer dieselben Zeiten arbeiten kann etc. Ich wollte auch immer schon einen Job, wo ich mein eigener Boss sein kann.

Ich bin zwar keine Führungspersönlichkeit – sondern mehr so, dass ich mir gerne meinen Alltag selbst gestalten möchte. Als Freiberufler geht sowas.

Und ein Studium möchte ich auf jeden Fall. Mitunter die Bereiche, die du nennst, wie Journalismus – da ist es immer von Vorteil, wenn man studiert hat. Im Medienbereich generell ist es so.

Mit einem Studium habe ich auch mehr Möglichkeiten was Berufe angeht – also weil da viele Berufsfelder abgedeckt werden.

Natürlich hat meine Gesundheit Vorrang – sehe ich genauso wie du. Aber man kann auch beides, wenn es denn mal was ist was mir liegt, habe ich ja auch Freude daran. Wenn ich ruhige Phasen habe, merk ich das zum Beispiel auch an meinen Hobbies – wenn ich also lese oder schreibe, zeichne oder ähnliches mache. Das mache ich ja meist auch über Stunden, aber es macht mir Freude und hebt tatsächlich meine Laune.

Daher ja auch der Gedanke, dass wenn ich einen Studiengang finde, der mir gefällt – Die Chancen stehen gut, dass es meine Laune hebt und damit auch Auswirkungen auf meine psychosoziale Problematik hat. Es kann mir also helfen. Nur wie gesagt.. ich müsste wissen was mir liegt bzw. erstmal Möglichkeiten finden, dass ich das auch finanzieren kann..


Das wusste ich auch lange nicht. Meiner Beobachtung nach sind die Menschen, die sich schon immer zu einer ganz bestimmten Tätigkeit berufen gefühlt haben, auch eher die Ausnahme.


Na ja eine Tendenz haben die meisten trotzdem. Also in welche Richtung es gehen ‚könnte‘. Sicherlich hast du recht, dass es nicht viele gibt, die wirklich von Anfang an wissen welchen Beruf sie mal machen werden. Aber es gibt immer eine Ahnung, was in Frage kommt.


Und selbst das fehlt mir ja. Ich kann nicht genau mal sagen, ob die Richtung stimmt.



Das einzige, von dem Du zu wissen glaubst, dass Du es kannst. Das ist keineswegs gleichbedeutend damit, dass es wirklich das einzige ist, was Du kannst.


Nun kann natürlich stimmen, dass ich noch eine versteckte Begabung habe.. Aber ich habe mich immer versucht vielseitig zu interessieren, um etwas für mich zu finden von dem ich sage, dass ich mich dort wohl fühle. Also ich weiß natürlich, dass ich eine Tendenz zum Kreativen habe.. deshalb ja auch Medieninformatik, weil da Medienmodule bei sind. Und ich denke mir schon, dass ich was mit Medien anfangen ‚könnte‘. Na ja zumindest ist das einzig gute an dem Studium jetzt, dass ich eine kleine vage Bestätigung dafür habe, da ich die Medienmodule tatsächlich auf Anhieb problemlos bestanden habe.



Es gibt durchaus Studiengänge, bei denen es um Textproduktion geht. Nur halt vielleicht nicht um die Art von Textproduktion, die Dir vorschwebt. Zum Beispiel bilden diverse Fachhochschulen technische Redakteure aus, die dann später in der Industrie technische Dokumentation erstellen. Und im journalistischen Bereich gibt es natürlich auch diverse Studienangebote wie Du schon selbst festgestellt hast.


Na ja ich sag mal so: Wenn mir Mathe und Informatik ganz offensichtlich nicht liegt, sehe ich für mich aufgrund der Tendenz nicht gerade eine Berufung für die Textproduktion im technischen Bereich.. Gerade weil ich das weiß, würde ich es deswegen nicht machen. Mal von ab, dass ich festgestellt habe durch die Vorlesungen und Co., dass ich technische Details langweilig finde bzw. es ganz schwer nachvollziehen kann.


Man muss aber auch berücksichtigen, dass der Arbeitsmarkt für Berufe, bei denen es primär um Textproduktion geht, seit geraumer Zeit massiv unter Druck steht, weil eben viele Menschen auch in ihrer Freizeit gerne schreiben und ihre Texte unentgeltlich im Internet veröffentlichen (auf diversen Wikis, Blogs, etc. pp.). Gerade im Journalismus brechen daher ja die klassischen Geschäftsmodelle immer mehr weg mit entsprechenden Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.


Ja genau deshalb hab ich zum Beispiel kein Studienfach gesucht, dass unter die „Geisteswissenschaften“ fällt. Germanistik gehört auch zu den typischen Studiengänge, die von Journalisten gewählt wurden. Ebenfalls habe ich es eben nicht gewählt, weil ich wie gesagt auch weiß, dass die Wahrscheinlichkeit, dass man vom Schreiben leben kann nicht hoch ist. Ich habe halt deshalb immer versucht was ‚sicheres‘ zu wählen. Etwas mit mehr Chancen. Medienbranche an sich ist immer gut in der Entwicklung derzeit.


Meine Mutter hat ja auch gesagt, ich solle was vernünftiges lernen.. Schreiben kann ich halt auch, wenn ich einen sicheren Job habe und sollte ich damit dann doch Erfolg haben, könnte ich immer noch den Job aufgeben.


Aber genau da liegt ja der Hase im Pfeffer, weil ich wie gesagt nicht weiß in welche Richtung ich gehen soll. Ich habe Begeisterung fürs Schreiben. Ich wollte immer was mit Schreiben machen. Beispielsweise wenn nicht Autorin, dann Dinge wie Lektoren oder Texter. Aber ist halt schwierig..




Das mag stimmen, aber umgekehrt gibt es natürlich auch Fälle, in denen Menschen aufgrund psychischer Probleme Fehlentscheidungen treffen. Und Du selbst stufst ja die Wahl Deiner bisherigen beiden Studiengänge als Fehlentscheidung ein und vermutest die Ursache für diese Fehlentscheidungen (auch) auf der psychischen Ebene. Sollte diese Selbsteinschätzung von Dir zutreffen, könnte es natürlich besser sein, erstmal die psychischen Ursachen für die vorherigen Fehlentscheidungen aufzuarbeiten.

ich glaub ich habe es ein wenig falsch beschrieben mit der Fehlentscheidung. Ich habe gesagt, dass ich beeinflussbar bin. Klar spielt meine psychische Ebene ein Teil mit ein, wie das ich mich an nahliegendem orientiere, weil ich eben orientierungslos bin. Oder schlichtweg ängstlich mich zu entscheiden. Aber vielmehr entstanden die Fehlentscheidungen in erster Linie durch den Druck von außen – also die Beeinflussbarkeit. Meine Mutter zum Beispiel, die - als ich ihr vom Studiengang ‚Medienwirtschaft und Journalismus‘ berichtet habe und wo das liegt – dann halt anfing das nieder zu machen. Das hat mich derart in Angst versetzt und mir jede Freude an der Vorstellung daran genommen, dass ich mich nicht getraut habe diesen dann auch zu wählen.


Es ist also eigentlich mehr so, dass ich durchaus Entscheidungen treffen könnte, wenn niemand dahintersteht, der nicht in meinem Sinne handeln möchte, sondern seine Sache durch hauen will. Wie eben meine Mutter, die nicht wollte, dass ich den Studiengang wähle.


Darum sag ich ja auch, dass es mir leichter fällt mit neutralen Menschen Überlegungen anzustellen, weil mich fremde anders beurteilen und mich eben nicht direkt kennen. Zudem gibt es mir Sicherheit, wenn ich bestimmte Aspekte absichern oder ausschließen kann und bringt mich evtl. auch auf gute Ideen oder bringt mir auch neue Anreize zur Überlegung.


"Tiefes Vertrauen" gibt es ohnehin selten im Leben. In der Regel sollte die Art von Vertrauen, die Du hier beschrieben hast, ausreichen.


Für mich reicht diese Art von Vertrauen eigentlich nicht. Wie gesagt, meine Tante hat noch ganz andere Geschichten gebracht. Natürlich kann ich mit ihr besser reden, aber ich selektiere meine Informationen. Ich vertraue ihr halt auch nichts an, von dem ich nicht will, dass sie es weiß. Beispielsweise weiß sie nicht, was ich mit der Frau Sozialarbeiterin besprochen habe, weil ich sie da nicht bei haben wollte. Und sie tratscht genauso rum. Also das ist in meiner Familie tatsächlich auch Gang und Gebe, dass einer über den anderen lästert oder private Sachen einfach weitererzählt.


Ebenfalls muss man sagen, dass meine Tante vorrangig aktiv geworden ist mir helfen zu wollen, nachdem sie das ein oder andere erfahren hat über mich. Und diese Infos habe ich ihr nicht gegeben – nein die hatte sie beispielsweise aus einer privaten Facebook-Gruppe in der niemand aus meiner Familie drin war (sonst hätte ich niemals da geschrieben), wo ich auch mal nach einem Streit durch war und ich also den inneren Druck loswerden musste. Das habe ich durchs schreiben gemacht. Sie hat mich dann darauf angesprochen und wollte mir nicht verraten wie sie an die Info kam, aber so wie sie das gesagt hat, klang es schon danach als habe man mir hinterher spioniert.


Jedenfalls da fing es halt an, dass sie mir helfen wollte.



Also ich hab mir deinen Text durchgelesen und möchte dir auch meine Gedanken zu dem Thema mitteilen :smile:


Erstmal möchte ich etwas zu deinem Verhalten schreiben:

Ich kann mich in deiner Beschreibung sogar etwas selbst wiederfinden. Ich war ebenfalls immer ein sehr schüchternes Kind, hatte Angst vor Zurückweisungen und Angst etwas falsches zu sagen. Vor allem im Unterricht. Ich habe mich nie gemeldet, hatte so gut wie keine Freunde in meiner Klasse und war immer die Außenseiterin. Angefangen hat das bei mir erst mit etwa 11 Jahren. Zu dieser Zeit kam ich in die Pubertät und ich schätze es hatte damit zu tun. Davor war ich immer ein sehr aufgewecktes, vielleicht sogar etwas freches, Kind. Ich hatte auch nie Probleme mit meiner Familie. Ich war eben so.

Ich schreibe dir das damit du weist - du bist nicht allein. Es gibt viele Menschen die genauso ein Verhalten haben/hatten wie du. Möglicherweise hat dieses Verhalten auch nicht unbedingt etwas mit deiner Familie bzw deiner Mutter zu tun, sondern wurde auch durch die Pubertät begünstigt. In dieser Zeit verändert sich der Körper und die Seele. Und es ist auch wichtig zu Wissen, dass es nicht unbedingt schlecht ist. Das man schüchtern ist hat nichts damit zu tun das man nicht genauso klug sein kann wie jeder andere (auch wenn deine Mutter etwas anderes behauptet hatte).


Danke dir auch schon mal, dass du dir den Text durchgelesen hast und auch für die Gedanken.

Es tut tatsächlich gut, wenn man hört, dass es anderen teils genauso ergangen ist. Klingt zwar auch bisschen blöd, dass man sich deswegen ‚gut‘ fühlt – Denn ich wünsche es zwar keinem und es tut mir auch leid, dass du das auch durchmachen musstest. Außenseiter sein ist etwas verdammt ungerechtes.. Man kann ja eigentlich nichts dafür, dass man ist wie man ist. Ich glaube auch nicht, dass es was schlechtes ist schüchtern zu sein. Alles hat seine Vor- und Nachteile und das hab ich mir auch angewöhnt mir vor Augen zu halten.

Nur damals war es ja in dem Fall kein Vorteil. Ob ich sagen würde, dass es durch die Pubertät begünstigt wurde als allein Ursache? Hm eher nicht, weil es schon viel mit einspielt, wie meine Mutter bzw. meine Familie mit mir umgegangen ist. Es trägt ja nicht dazu bei, dass man aus sich rauskommt, wenn niemand anderes dir das Gefühl gibt, dass du so wie du bist ok bist und auch nicht, dass du alles schaffen könntest. Ich hätte halt Zuspruch gebraucht. Wenn halt meine Psyche gesund gewesen wäre, vielleicht wäre es auch nicht so schlimm geworden?

Na ja man soll sich nicht mit „ was wäre wenn,.. aber..“ und so befassen, weil man es nicht weiß. Aber ich glaub halt nicht dran, dass es unvermeidbar gewesen wäre wegen der Pubertät.


Zu deiner Familie:

Hier sehe ich das Hauptproblem. Du hattest eine schwere Kindheit, keine Frage. Nun gilt aber vor allem eines - du bist erwachsen. Auch wenn deine Mutter das vielleicht nicht sehen möchte, du bist es. Und so solltest du dich auch verhalten.

Distanziere dich von dem was dir nicht gut tut. Und das ist deine Familie bzw deine Mutter. Du wirst nie von ihnen loskommen bzw dich von ihnen Distanzieren können wenn du weiterhin von ihnen abhängig bist. Ich denke das aber gerade das der entscheidende Punkt ist. Du kannst deine Kindheit nicht mehr ändern und auch deine Mutter nicht, aber du kannst versuchen mit dem ganzen abzuschließen, das ist sogar sehr wichtig.

Ich stimmte dir zu, dass ich mich distanzieren müsste. Wie gesagt, dass es mir nicht gut tut weiß ich ja auch. Nur das Problem ist ja wie du auch richtig erkannt hast, dass ich von ihnen abhängig bin. Ich wollte schon längst umziehen. Schon vor 3 Jahren. Aktuell kann ich es halt nicht wegen der Schulden. Ich will ja mein eigenes Leben haben und ich weiß, dass ich einiges bessern könnte, wenn ich sie nicht immer um mich rum hätte. Denn hier hab ich sie halt immer um mich rum. Meine Mutter kommt fast täglich zu Besuch, ebenso meine Geschwister und auch meine Oma seh ich ja täglich. Meine Privatsphäre achten sie hier ja auch ebenso wenig. Sprich selbst wenn ich mit ihnen streite, kannst du darauf wetten, dass sie mir hinterher laufen und ich kann sie nicht aussperren, weil sie den Schlüssel verschwinden lassen haben..

Ich weiß halt, dass ich die Vergangenheit nicht ändern kann. Ich will es auch abschließen, weil ich eine Zukunft haben will. Fraglich halt wie und wann es dazu kommt.


Zu deinem Beruf/Studium:

Die wenigsten Wissen was sie werden wollen wenn sie Erwachsen sind. Ich selbst weis auch noch nicht für was ich "berufen" bin. Ich zweifle daran ob es überhaupt den Traumberuf gibt. Es gibt Bereiche die einem Spaß machen und Bereiche wo man sich nicht vorstellen kann darin zu arbeiten. Ich habe das Gefühl, du versteifst dich zu sehr auf diesen "einen, richtigen" Beruf.

Ich selbst arbeite als Bürokauffrau und überlege ob ich Berufsbegleitend etwas Studieren soll. Mir macht mein Bürojob aktuell keinen großen Spaß aber ich verdiene meinen Lebensunterhalt und kann mir eine eigene Wohnung leisten. Da muss ich eben durch, auch wenn es nicht das ist was ich ewig machen möchte.

Das ist ja auch was ich weiter oben ja schon gesagt habe: Die meisten haben schon mal eine Tendenz wohin sie wollen. Etwas was mir fehlt. Zudem ich bin 28 Jahre alt – und die meisten in meinem Alter haben schon was für sich gefunden und ich weiß es immer noch nicht. Ich meine mit „Berufung“ nicht, dass es nur einen möglichen Job gibt – sondern viel mehr, dass was du schon gesagt hast: Es gibt Bereiche, die einem Freude macht und wo man auch glücklich und zufrieden mit ist. Das ist dann etwas, was man als Berufung bezeichnen kann. Und sowas hab ich für mich eben noch nicht gefunden.

Klar man kann natürlich etwas machen, was einem nicht Spaß bereitet. Beispielsweise arbeite ich gelegentlich vertretungsweise als Reinigungskraft (Vorteil ja auch, weil ich da nicht unbedingt Menschen um mich rum habe und es ist nur ab Abruf, wenn halt jemand krank ist oder Urlaub hat). Ich habe wegen meines Übergewichts allerdings Probleme mit den Arbeiten, weil ich auch Gelenkprobleme habe. Wenn ich halt arbeiten muss, dann tue ich das auch nicht gerne, aber ich bin halt auf jeden Cent angewiesen. Ich verdiene damit halt nur nicht genug um damit auch eine eigene Wohnung finanzieren zu können. Schulden verhindern es ebenfalls.


Was ich dir jetzt generell alles Raten möchte:


- Fange an dein Leben neu zu ordnen. Ich weis, es ist nicht immer alles einfach aber wenn man nie Aufgibt kann man alles schaffen, davon bin ich überzeugt.:zwinker:


- Distanziere dich von deiner Mutter/deiner Familie, denn diese tut dir anscheinend nicht gut. Wie du das machen sollst?


- Suche dir einen Job. Ich möchte dir nicht raten "irgendetwas" anzunehmen wenn dir das überhaupt keinen Spaß macht. Aber du hast einen Abschluss wenn ich das richtig verstanden habe. Wie wäre es wenn du dir für den Anfang in diesem Bereich einen Job suchst? Oder in einem Bereich der dir ein bisschen Spaß macht? Muss jetzt auch nicht zwingend ein Bereich sein für den man einen großartigen Abschluss braucht. Einfach etwas das dir Spaß macht und wo du deinen Lebensunterhalt selbst verdienen kannst.

Das ganze am besten etwas weiter weg von deiner Familie, sodass du nicht immer den Einflüssen von ihnen ausgesetzt bist. Du könntest doch vielleicht auch in einer WG unterkommen, es muss ja nicht zwingend eine eigene Wohnung sein.


- Was dein Studium angeht: Wähle eines das dir wirklich Spaß macht. Hättest du denn nicht die Möglichkeit Berufsbegleitend zu studieren?


- Was deine Gesundheit angeht: Ich rate dir zu einer psychologischen Behandlung. Einfach deshalb weil du ja selbst sagst du möchtest nicht mehr so weiter Leben wie bisher, du möchtest etwas ändern. Das ist schonmal ein guter Schritt in die richtige Richtung.


1 Mein Leben würde ich wirklich gern neu ordnen, aber ich hab nicht viel Spielraum im Moment wie gesagt.

2 Wegen dem Distanzieren hab ich ja auch schon eine Teil vorher was zu gesagt. Ich würde gern, aktuell nur eben schwierig.. leider.

3 Stimmt schon, dass ich einen Abschluss habe – aber wie ich auch schrieb, ist dieser total mies und ich bezweifle, dass mir das was bringt bei der Jobsuche. Mal von ab, dass ich außer dem oben genannten nicht viel Spielraum habe, da ich auch keinen Führerschein oder Auto besitze. Ich lebe auf dem Land und komme nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln von a nach b. Busse fahren nicht immer und auch nicht regelmäßig. Also beispielsweise Samstags: Da fahren die Busse nur vormittags bis 14 Uhr.

Ich habe schon bei Jobsuche festgestellt damals, dass es sehr schwer ist was damit zu kriegen, weil vieles was vielleicht irgendwie was bringen würde, eben in der Stadt oder so ist. Das Hinkommen wäre meistens kein Problem gewesen – aber Rückweg ist schwierig, weil die Busse abends nicht mehr fahren. Also ich würde in der Stadt festsitzen und abholen kann mich auch niemand.

An sich fällt mir nichts ein, was mir Spaß macht an Berufen. Und auch nichts, was man ohne Abschluss machen kann.

WG kann ich mir auch nicht leisten – nicht mal einen Umzug. Kosten für ein Zimmer liegen oft auch da schon über 150 € und so viel habe ich nicht mal ansatzweise übrig. Bei meiner psychosozialen Problematik auch nicht gerade eine gute Idee..

Mich macht es halt nervös Menschen um mich rumzuhaben – gerade auch fremde. Abgesehen von den Konfliktproblemen mit sämtlichen meiner „Ängste vor anderen Menschen“, sehe ich auch da ein Problem drin, dass ich wie gesagt diesen Tick habe mit Dingen verstellen etc.. Ich denke nicht, dass es eine gute Idee wäre mich direkt einer solchen Situation auszusetzen. Und grundsätzlich geht es ja auch darum, dass ich lernen muss alleine klarzukommen – also nicht wie jetzt bei meiner Familie, dass ich ständig Dinge aufgezwungen bekomme, die ich nicht will oder halt Dinge alleine erledigen.


Ich habe noch nie alleine gelebt. Da wäre eine eigene Wohnung besser um halt auch mal zu lernen, wie ich auf mich alleine gestellt funktioniere.


4 Das mit dem „Wähle einen Studiengang, der dir wirklich Spaß macht..“ ist ja auch so ne Sache, weil ich es nicht weiß, was mir wirklich Spaß macht. und auch berufsbegleitend – also duales Studium meinst du ja – ist für mich persönlich schwierig. Klingt für mich auch nach mehr Stress, als dass es mir gut tut. Erstmal müsste ich einen Job finden, der auch in der Nähe ist und auf der anderen Seite auch beides zugleich: Arbeiten und Lernen. Beides zusammen dürfte mich auf Grundlage meiner Verfassung tatsächlich mehr als überfordern. Ich kann es halt mit ner Batterie erklären.. also wenn ich erst arbeite – wie ne Batterie in Betrieb -, dann ist die nach der Arbeit leer. Mal von ab wie ich in einem Abschnitt ja schon sage, ich eigne mich nicht wirklich für solche Berufe, die strikt durchgetaktet sind – also Beruf von 8 bis 17 Uhr oder ähnliches. Und immer dasselbe und dann noch immer die tägliche Belastung durchs Lernen und auch die Klausurphasen.. Jedenfalls bin ich so vom Mensch auch so, dass ich eben wenn die Batterie leer ist, auch die Phase danach habe, in der ich einfach mich ausruhen will und auch muss. Mich überlastet das ja schon bei meiner Familie. Wenn die da sind, strengt es mich extrem an. Sind sie weg, bin ich halt in meinem Zimmer und tanke wieder auf.

Also etwas was im Fernstudium möglich ist – abgesehen von der falschen Studienrichtung: Ich teile mir die Zeit so ein, wie ich es eben packen kann und kann auch auch aufhören, wenn ich merke es ist zu viel.

5 Psychologische Behandlung wäre in der sozialpsychologischen Betreuung auch mit drin. Also das brauch ich auch, weil ich es eben nicht alleine schaffe.


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Sorry übrigens, dass es wieder so lang ist - ich wollte jedem von euch so ausführlich wie möglich antworten und seh halt es ist etwas mehr geworden. Kurzrschreiben ist wirklich nicht meine Stärke :hmm:
 
T
Benutzer164526  Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Für mich reicht diese Art von Vertrauen eigentlich nicht. Wie gesagt, meine Tante hat noch ganz andere Geschichten gebracht. Natürlich kann ich mit ihr besser reden, aber ich selektiere meine Informationen. Ich vertraue ihr halt auch nichts an, von dem ich nicht will, dass sie es weiß. Beispielsweise weiß sie nicht, was ich mit der Frau Sozialarbeiterin besprochen habe, weil ich sie da nicht bei haben wollte.
Das ist doch ein Stück weit normal, dass man den Inhalt einer solchen Beratung nur selektiv offenbart.

Und sie tratscht genauso rum. Also das ist in meiner Familie tatsächlich auch Gang und Gebe, dass einer über den anderen lästert oder private Sachen einfach weitererzählt.
Weitererzählen und lästern sind ja zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Kannst Du vielleicht mal Beispiele dafür nennen, welche Art von Vertrauensbrüchen sich Deine Tante hat zu Schulden kommen lassen?

Ebenfalls muss man sagen, dass meine Tante vorrangig aktiv geworden ist mir helfen zu wollen, nachdem sie das ein oder andere erfahren hat über mich. Und diese Infos habe ich ihr nicht gegeben – nein die hatte sie beispielsweise aus einer privaten Facebook-Gruppe in der niemand aus meiner Familie drin war (sonst hätte ich niemals da geschrieben), wo ich auch mal nach einem Streit durch war und ich also den inneren Druck loswerden musste. Das habe ich durchs schreiben gemacht. Sie hat mich dann darauf angesprochen und wollte mir nicht verraten wie sie an die Info kam, aber so wie sie das gesagt hat, klang es schon danach als habe man mir hinterher spioniert.
"Hinterherspioniert"? Du legst immer alles so extrem negativ aus, aber für mich klingt das eher so als würde sich Deine Tante um Dich sorgen.

Und wenn die Gruppe nicht öffentlich war, wie ist denn Deine Tante an die Informationen gekommen? Hat sie sich auf FB als Fremder ausgegeben, oder wie?
 
Mimi179
Benutzer149962  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
Das ist doch ein Stück weit normal, dass man den Inhalt einer solchen Beratung nur selektiv offenbart.

Nein, sie wollte erst mit dabei sitzen. Die Sozialberaterin hat gemerkt, dass es mir unangenehm war und mich entsprechend gefragt und dann meine Tante darum gebeten den Raum zu verlassen.

Hinterher wollte sowohl meine Tante als auch meine Mutter etc. wissen, was ich zur Sozialberaterin gesagt habe. Selbst auf meinen Hinweis hin, dass ich nicht mit ihnen darüber reden möchte, haben sie mich weiter gelöchert.


Weitererzählen und lästern sind ja zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Kannst Du vielleicht mal Beispiele dafür nennen, welche Art von Vertrauensbrüchen sich Deine Tante hat zu Schulden kommen lassen?

Beispiel Nr. 1: Ich hatte eine schlimme Trennung von einem Ex damals. Ich wollte nicht, dass irgendjemand davon weiß. Sie haben es rausgekriegt, weil meine Tante "aus Versehen" mein Handy gesehen hat. Ich habe ihr gesagt, sie solle sich da raushalten und es bitte nicht weitersagen. Sie hat gesagt: Nein, das würde sie niemals tun. Im nächsten Moment wusste es meine ganze Familie, sogar Cousins und Cousinen. Wieso? Sie haben es a) direkt weitererzählt und gelästert haben sie darüber auch - woher ich das weiß? Äußerungen wie "Wir (Ich und deine Mutter) haben schon darüber geredet und doch gleich gewusst, dass ihr euch trennen werdet. Hatten doch recht."

Anderer Kontext ebenso. Das mit der Beratungsstelle wusste meine Mutter vor mir. Woher? Sie und meine Tante haben darüber beratschlagt und waren sich einig, dass was "mit mir nicht stimmt". Also ich kann da schon sagen, dass ich weiß wieso ich ihnen nicht vertraue und deshalb auch niemals mit ihnen über meine Probleme reden kann. Wer will schon, dass es die gesamte Familie weiß?

"Hinterherspioniert"? Du legst immer alles so extrem negativ aus, aber für mich klingt das eher so als würde sich Deine Tante um Dich sorgen.

Da sie sich um mich sorgt, find ich ja auch in Ordnung. Wie gesagt, sie war nicht in der Gruppe drin. Wir haben auch keine gemeinsamen Bekannten, die in der Gruppe gewesen sind. Und wie du schon richtig fragst:

Und wenn die Gruppe nicht öffentlich war, wie ist denn Deine Tante an die Informationen gekommen? Hat sie sich auf FB als Fremder ausgegeben, oder wie?

Sie will mir wie gesagt nicht sagen, woher sie das hat. Sie hat nur gemein, dass sie die Information halt hat irgendwie - und es sei nicht so wichtig woher. Ich traue ihr bzw. generell meiner Familie aufgrund mangelnder Sensibilität meiner Privatsphäre auch zu, dass sie da als Fremde drin war. Bzw. es gibt sowieso nur wenige Möglichkeiten: Entweder jemanden aus ihrem Freundeskreis ist drin und hat gesehen, dass ich in der Gruppe bin (ich hab auch vorher schon da drin geschrieben, aber eben unverfängliches) oder sie hat gesehen, dass ich da drin bin und die Person drauf angesetzt. Oder sie selbst war unter einem anderen Nick drin, nachdem sie gesehen hat, dass ich in der Gruppe bin. Anders kann sie nicht an die Info gekommen sein, wie gesagt. Für mich ist das spionieren, weil es sie nichts angeht. Selbst wenn sie die Info von jemand anderen hat - sie hatte nicht das Recht dazu das zu Lesen bzw. sich diese Information geben zu lassen.

Und übrigens diesen Text aus der FB Gruppe hat sie als Foto - den hat sie dann auch an meine andere Tante weitergegeben. Und die haben auch darüber geredet. Mitunter war meine Mutter sauer auf mich deswegen, wie ich sowas nur schreiben könnte.

Meine Tante hat mich dann in einer ruhigen Minute wie gesagt beiseite genommen und mit mir darüber geredet. Ich hab halt auch nur das gesagt dann, was sie aus dem Text schließen konnte. Mehr nicht. Konnte ich da nun nicht leugnen. Beruhen lassen hat sie es wie gesagt nicht - sie hat halt dann immer wieder mit mir reden wollen.
 
dani_ela
Benutzer120764  (28) Sehr bekannt hier
  • #11
Ist ja wirklich eine verzwickte Situation in der du dich befindest. Allerdings, um aus dieser Situation das beste zu machen wäre es meiner Meinung nach dringend Notwendig das du dich von den Dingen die dir nicht gut tun Distanzierst. Das das schwierig ist, ist mir bewusst. Es gilt einen Weg dafür zu finden.

Zudem ich bin 28 Jahre alt – und die meisten in meinem Alter haben schon was für sich gefunden und ich weiß es immer noch nicht.
An sich fällt mir nichts ein, was mir Spaß macht an Berufen.

Viele mit 28 Jahren haben schon einen Beruf, das stimmt. Ob ihnen der Spaß macht? Das bezweifle ich trotzdem stark. Immer wieder hört man das so viele Leute unglücklich sind in ihrem Beruf. Das ist natürlich nicht Sinn und Zweck der Sache, schon klar. Ich möchte dir nur vor Augen führen das du bestimmt nicht die einzige bist die nicht weis was ihr wirklich Spaß macht. Ich habe nämlich das Gefühl das du dich zu sehr damit verrückt machst.

Außerdem gibt es doch einen Bereich der dir Spaß machen würde. Wenn ich es richtig verstanden habe, hätte dir der Studiengang Medienwirtschaft und Journalismus gefallen. Gibt es denn keinen Weg diesen zu machen? Es ist doch egal was deine Mutter bzw deine Familie dazu sagt - hier musst du versuchen deine Meinung zu vertreten. Es bringt dir nichts wenn du einen Bereich mit Mathematik studierst wenn du dir in Mathe sehr schwer tust (mir würde es genauso gehen).

Also etwas was im Fernstudium möglich ist – abgesehen von der falschen Studienrichtung: Ich teile mir die Zeit so ein, wie ich es eben packen kann und kann auch auch aufhören, wenn ich merke es ist zu viel.

Fernstudium ist nicht schlecht, das stimmt. Allerdings denke ich das ein Direktstudium (nicht unbedingt ein duales Studium) möglicherweise sogar besser für dich wäre. Du hättest Kontakt zu anderen Menschen d.h., du kommst wenigstens für ein paar Stunden von deiner Familie los. Außerdem lernt es sich oftmals leichter wenn man das ganze persönlich hört.
Ist nur so ein Gedanke von mir.
 
beverly
Benutzer106075  Meistens hier zu finden
  • #12
Außerdem gibt es doch einen Bereich der dir Spaß machen würde. Wenn ich es richtig verstanden habe, hätte dir der Studiengang Medienwirtschaft und Journalismus gefallen. Gibt es denn keinen Weg diesen zu machen? Es ist doch egal was deine Mutter bzw deine Familie dazu sagt - hier musst du versuchen deine Meinung zu vertreten. Es bringt dir nichts wenn du einen Bereich mit Mathematik studierst wenn du dir in Mathe sehr schwer tust (mir würde es genauso gehen).

Von daher ist Medienwirtschaft vielleicht doch nicht die ideale Wahl....

Ich dachte im Bereich Journalismus an ein Volontariat. Da braucht man nicht zwingend ein abgeschlossenes Studium, aber natürlich auch etwas Glück. Mit Menschen wirst du immer arbeiten müssen, auch als Selbstständige.
Schreibst du denn?
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #13
Ich hab da mal ein kleine Nachfrage: wie stellst du dir journalistische Arbeit denn vor, wenn du nicht gerne Menschen um dich hast?
Gerade Journalismus ist doch Networking und "Kontakte knüpfen und jonglieren" par excellence.
 
montagfreitag
Benutzer135188  Meistens hier zu finden
  • #14
Ich dachte im Bereich Journalismus an ein Volontariat. Da braucht man nicht zwingend ein abgeschlossenes Studium, aber natürlich auch etwas Glück.
Schreibst du denn?
Tut mir sehr leid, dir bei diesem Vorschlag den Wind aus den Segeln nehmen zu müssen. 99 % der Volontäre besitzen ein abgeschlossenes Studium. Der eine Prozent, der dies nicht tut, arbeitet schon lange für die entsprechende Zeitung/die entsprechende Zeitschrift/etc. (bspw. als freier Mitarbeiter).
Generell ist es sehr schwer, ohne praktische Erfahrung (sprich freie Mitarbeiten und Praktika), den Einstieg in die Branche zu vollziehen. Hinzu kommt, dass viele Volontäre bereits früh angefangen haben, diverse Arbeitsnachweise (sei es nun die Schülerzeitung oder das Praktikum während des Studiums) zu sammeln und diese auch breit gefächert haben (Zeitung, Zeitschrift, Radio, Rundfunk, ...).
Und weiter:
Ich hab da mal ein kleine Nachfrage: wie stellst du dir journalistische Arbeit denn vor, wenn du nicht gerne Menschen um dich hast?
Gerade Journalismus ist doch Networking und "Kontakte knüpfen und jonglieren" par excellence.
Auch, wenn das Schreiben der Artikel eher im "stillen Kämmerlein" erfolgt, zu den Terminen ist ein Kontakt zu Menschen unablässig. Gerade für die berufliche Zukunft ist das Pflegen und Hinzugewinnen von Kontakten immens wichtig.

Solltest du, liebe TE, dich trotzdem mal an journalistischer Arbeit ausprobieren wollen, frag einfach mal bei deiner Regionalzeitung nach einer freien Mitarbeit. Diese werden eigentlich immer gesucht. Du arbeitest dann, wie bei deiner Aushilfstätigkeit als Reinigungskraft, auf Abruf und wirst zu diversen Terminen geschickt (hierfür wäre natürlich, gerade in ländlichen Regionen, Mobilität von Vorteil), von denen du berichten sollst. Für den Artikel, den du auf Grundlage des Termins verfasst, bekommst du ein Zeilenhonorar (nichts zum davon leben, aber ein kleiner Zuverdienst).

Es tut mir nochmals leid, wenn ich dir die Idee vom "Traumberuf Journalist" vermiest habe, aber ich wollte dir einfach ein realistisches Bild der Branche geben.

Leider kann ich zu deinen familiären und gesundheitlichen Problemen nichts (Neues) beitragen.
Ich wünsche dir viel Kraft und Erfolg auf deinem weiteren (beruflichen) Weg!
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #15
Off-Topic:
Auch, wenn das Schreiben der Artikel eher im "stillen Kämmerlein" erfolgt, zu den Terminen ist ein Kontakt zu Menschen unablässig. Gerade für die berufliche Zukunft ist das Pflegen undHinzugewinnen von Kontakten immens wichtig


Eben, genau das meinte ich. Ich kenne die Branche auch ein wenig.
Ich dachte nur, ich frage die TE mal ganz sozialpädagogisch nach ihren eigenen Vorstellungen davon, um darauf dann eingehen zu können :zwinker:
 
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montagfreitag
Benutzer135188  Meistens hier zu finden
  • #16
Eben, genau das meinte ich. Ich kenne die Branche auch ein wenig.
Ich dachte nur, ich frage die TE mal ganz sozialpädagogisch nach ihren eigenen Vorstellungen davon :zwinker:
Off-Topic:
Dann tut es mir leid, dass ich das vorweg genommen habe :seenoevil:
 
beverly
Benutzer106075  Meistens hier zu finden
  • #17
montagfreitag montagfreitag Mit mehreren Journalisten im Familien- und Freundeskreis ist mir das klar. Unter anderem deswegen habe ich die TS nach Erfahrungen gefragt, wie du vielleicht sehen kannst.
Die meisten Zeitungen, die ich kenne, legen übrigens keinen Wert auf ein Journalismus-Studium, sondern bevorzugen Erfahrung (kann durch ein Studium oder auch auf anderen Wegen nachgewiesen werden) in einer (Fach-)Richtung, die der Berichtserstattung dient.

Tatsächlich kenne ich aber keinen Journalisten, der nicht schon seit Jugendzeit Erfahrung auf dem Gebiet gesammelt hat. Ob das die TS hat, wird sie noch beantworten müssen.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #18
Off-Topic:
Off-Topic:
Dann tut es mir leid, dass ich das vorweg genommen habe :seenoevil:

Alles gut - komm ich mit klar :cool:
Du hast das ja umfassend dargestellt. Genauso hab ich das auch mehrfach mitbekommen.
Ich kenne da allerdings auch welche, die dem einen Prozent zuzuordnen sind. Die haben es aber ungleich schwerer.
 
dani_ela
Benutzer120764  (28) Sehr bekannt hier
  • #19
Von daher ist Medienwirtschaft vielleicht doch nicht die ideale Wahl....

Stimmt schon, ist auch Mathematik vorhanden. Jedoch hat sie ja selbst geschrieben das dieser Studienzweig wahrscheinlich die bessere Wahl gewesen wäre und Mathematik ist (leider) fast überall ein Thema.
Wenn ihr Interesse an diesem Studienzweig allerdings generell höher war als in dem Zweig Medieninformatik, hätte sie hier wahrscheinlich trotzdem besser abgeschnitten. Einfach weil die Grundeinstellung am Anfang schon besser gewesen wäre.
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #20
Mein erster Eindruck nach dem Text: ab in eine Klinik. Dort bist du raus aus allen Belastungen und kannst an Deinem Zwangsverhalten und an Deinen Ängsten in Ruhe arbeiten. Auf einer total maroden Basis kann man keine Zukunft aufbauen.
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #21
Geh zum Hausarzt, erzähle ihm alles, oder gib ihm den Text vom ersten Beitrag hier zu lesen, und bitte um eine Überweisung zur Therapie. Frage ruhig auch nach einem stationären Aufenthalt.
Ich glaube, du bist so extrem festgefahren im bisher erlebten und den gemachten Erfahrungen, den dir von Anfang an vermittelten Dingen, dass du ohne professionelle Hilfe nicht oder zumindest nur sehr, sehr schwer von all dem weg kommen kannst, seelisch gesehen.
In deiner Situation wäre ein Klinikaufenthalt vermutlich das beste, das dir passieren könnte. Du würdest zum einen professionelle Hilfe bekommen, und zum anderen könntest du längere Zeit von Zuhause weg kommen und Abstand gewinnen.

Unterbrich das Studium bzw. stell den Wunsch, erfolgreich zu studieren, erstmal weit nach hinten. Du bist zur Zeit anscheinend nicht oder nicht mehr in der Lage, das Studium zumindest einigermaßen gut weiter zu machen, denn es geht dir beschissen.
Stelle DICH und deine Gesundheit, vor allem die seelische (egal welche Diagnose es ist), ganz weit nach vorne. Entscheide dich erstmal für dich.

Wenn ein Klinikaufenthalt nicht zeitnah umsetzbar ist, kannst du dich auch Exmatrikulieren und übergangsweise Hartz4 beziehen. Damit könntest du auch im eine eigene kleine Wohnung ziehen. Wenn du wieder in der Lage bist, ein Studium gut zu schaffen, kannst du dich auch wieder darum kümmern.

Geh ruhig mal zu einer Schuldnerberatung. Die kennen sicher Wege, wie du am besten damit umgehen kannst und sicherlich trotzdem noch in einer eigenen Wohnung leben kannst. Lass dich da erstmal beraten, welche Optionen für dich am besten sind.

Studienkredit und weiterhin studieren oder was neues studieren würde ich an deiner Stelle auch erstmal nicht machen, bis du insgesamt wieder stabil bist, vor allem in gesundheitlicher Hinsicht. Möglicherweise ist ein Studium für dich nicht nur derzeit nichts. Falls dem so ist, hättest du nicht noch “unnötige“ Schulden durch den Studienkredit zusätzlich zu den derzeitigen.
 
Mimi179
Benutzer149962  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #22
Ist ja wirklich eine verzwickte Situation in der du dich befindest. Allerdings, um aus dieser Situation das beste zu machen wäre es meiner Meinung nach dringend Notwendig das du dich von den Dingen die dir nicht gut tun Distanzierst. Das das schwierig ist, ist mir bewusst. Es gilt einen Weg dafür zu finden.


Da stimme ich dir zu. Ich brauche wirklich einen Weg dafür, aber im Moment ist das nicht vorrangig, weil ich wie gesagt aktuell nichts daran ändern kann. Ich hoffe da ja auch auf die psychosoziale Betreuung, weil die unter anderem halt auch im Alltag begleiten und mit einem gemeinsam eine Lösung suchen. Ich denke mal, die haben eher Zugang zu den Wegen, die du meinst, wie ich da am ehesten in ein anderes Umfeld komme. Die haben sich auch darauf spezialisiert – also Stabilisierung des Zustands, Eingliederung in die Gesellschaft etc. Die bieten wirklich viele Hilfen. Nur halt muss der Antrag erstmal durchkommen. Die Mühlen von solchen Einrichtungen mahlen langsam..




Viele mit 28 Jahren haben schon einen Beruf, das stimmt. Ob ihnen der Spaß macht? Das bezweifle ich trotzdem stark. Immer wieder hört man das so viele Leute unglücklich sind in ihrem Beruf. Das ist natürlich nicht Sinn und Zweck der Sache, schon klar. Ich möchte dir nur vor Augen führen das du bestimmt nicht die einzige bist die nicht weis was ihr wirklich Spaß macht. Ich habe nämlich das Gefühl das du dich zu sehr damit verrückt machst.


Außerdem gibt es doch einen Bereich der dir Spaß machen würde. Wenn ich es richtig verstanden habe, hätte dir der Studiengang Medienwirtschaft und Journalismus gefallen. Gibt es denn keinen Weg diesen zu machen? Es ist doch egal was deine Mutter bzw deine Familie dazu sagt - hier musst du versuchen deine Meinung zu vertreten. Es bringt dir nichts wenn du einen Bereich mit Mathematik studierst wenn du dir in Mathe sehr schwer tust (mir würde es genauso gehen).


Na ja die, die ich halt aus meinem Bekanntenkreis kenne - sind teilweise auch Menschen, die jünger sind als ich - haben bereits alle ihre Berufe. Und die scheinen ihnen zu gefallen und sie sagen auch sie haben da Spaß. Es gibt so von den Dingen, die ich gehört habe, wenige, die wirklich sagen, dass sie das nur übergangsweise machen. Ich kenne halt sonst auch niemanden wirklich, der nicht wenigstens eine Ahnung von dem hat, was er wohl machen oder zumindest mal versuchen möchte.


Aber gut du hast sicher recht und es gibt bestimmt auch Menschen, die ebenso orientierungslos sind. Und kann schon sein, dass ich mich damit verrückt machen. Es ist nicht meine Absicht, aber ich glaub es hängt auch viel damit zusammen, dass meine Familie den Druck auf mich auswirkt, dass ich längst was haben müsste.. Mein Bruder oder meine Schwester haben mich auch kürzlich gefragt, was ich denn bitte machen will? Also es ist ja nicht nur meine Mutter, die nach meinen Plänen fragt. Gefühlt jeder tut das.


Nun der Studiengang „Medienwirtschaft und Journalismus“ da denke ich halt, dass ich das eher hinkriegen würde als Medieninformatik. Das liegt unter anderem daran, dass ich ja wie gesagt Medienmodule in meinem jetzigen Studiengang mit Top-Noten bestanden habe und auf Anhieb. Zudem hat Journalismus halt etwas mit dem zu tun, was ich gerne tue: Nämlich schreiben. Was übrigens nicht heißt, dass ich Journalistin werden möchte.


Journalismus Bereich ist ebenfalls breit gefächert und im Rahmen eines Journalismus Studiums erlernt man auch ganz andere Fähigkeiten, die auch wiederrum für andere Berufsfelder praktisch sind. Beispielsweise als Texterin, Autorin, Blogger, Lektor, Korrektor.. alles Bereiche, in denen unter anderem auch ehemalige Journalismus-Studenten unterkommen. Auch fernab vom Schreiben gibt es Berufsfelder, wo auch Journalisten-Studenten reinkommen könnten.


Medienwirtschaft ist halt so ne Sache – Mathe wird natürlich drin sein, aber es gibt halt zu wenig Bereiche, die wirklich ganz ohne Mathe sind. Auf jeden Fall guck ich nach Studiengänge, die eben was kreatives mit drin haben.



Fernstudium ist nicht schlecht, das stimmt. Allerdings denke ich das ein Direktstudium (nicht unbedingt ein duales Studium) möglicherweise sogar besser für dich wäre. Du hättest Kontakt zu anderen Menschen d.h., du kommst wenigstens für ein paar Stunden von deiner Familie los. Außerdem lernt es sich oftmals leichter wenn man das ganze persönlich hört.

Ist nur so ein Gedanke von mir.


Natürlich hat ein Direktstudium auch seine Vorteile – ich mein ich hab 2 Semester auch BWL im Direktstudium studiert und klar es war nicht alles schlecht. Den ein oder anderen oberflächlichen Kontakt eben, aber dennoch war ich die meiste Zeit alleine. Viele im Studiengang waren so auf Party etc. aus und das passt eben nicht zu mir. Auf der anderen Seite wurde ich da auch stark ausgenutzt. Ich bin jeden Tag aufgetaucht und viele andere nicht, wollten aber dann von mir die Notizen. Wenn ich aber was gebraucht habe, kam da auch keine Hilfe. Zum anderen war das auch wieder die Problematik, dass ich da auch jeden Tag hinmusste – also unter der Woche – und das kann auch relativ stressig sein. Klar es galt keine Anwesenheitspflicht. Aber ich habe ja schon gesagt, dass ich es ganz schwierig finde, wenn jeder Tag wie der andere ist. Zudem kommst du mit einem Direktstudium nicht direkt zum Lernen, geschweige denn zum Ausruhen, was ich ja nun auch brauche. Somit sah es dann so aus, dass ich bis abends in der Hochschule war – dann musste ich mich mit der Problematik rumschlagen, wie ich nach Hause kam, weil ja wie gesagt keine Busse abends in meine Ortschaft fahren. Und dann musste ich auch Kurse vor- und nachbereiten. Vieles dann auch am Wochenende, wo ich dann wieder keine Freizeit hatte.


Also es war natürlich gut, wenn man mal mit anderen Menschen zu tun hat. Paar nette Kontakte gab’s ja auch, auch wenn es jetzt nichts von Dauer war oder ich außerhalb der Hochschule was mit denen zu tun hatte. Aber zu viele Menschen machen mich trotzdem nervös und es stresst mich, weil ich mich dann auch selten wohlfühle.


Fernstudium habe ich die Erfahrung gemacht, dass es für mich viel besser funktioniert. Auch von Kommunikation hat es für mich Vorteile, weil ich eben viel über Skype/WhatsApp etc. abwickeln konnte mit anderen Kommilitonen. Gab ja auch einige Gruppenarbeiten. Und es fällt mir sehr viel leichter mit Menschen zu sprechen, wenn ich sie nicht direkt vor mir habe.


Das schwierige daran ist eben das, wenn man Probleme hat, weil es einem nicht direkt gezeigt werden kann. Lerngruppen auch schwieriger. Aber so von Kommunikation her geht es für mich sogar. Vor allem schriftlich fällt es mir leichter.


Problem ist halt nur, dass es mehr Direktstudiengänge als Fernstudiengänge gibt und die Auswahl halt im Fernstudium begrenzt ist.


So ab hier tue ich dann mal bisschen durcheinander zitieren:

Von daher ist Medienwirtschaft vielleicht doch nicht die ideale Wahl....


Ich dachte im Bereich Journalismus an ein Volontariat. Da braucht man nicht zwingend ein abgeschlossenes Studium, aber natürlich auch etwas Glück. Mit Menschen wirst du immer arbeiten müssen, auch als Selbstständige.

Schreibst du denn?

Tut mir sehr leid, dir bei diesem Vorschlag den Wind aus den Segeln nehmen zu müssen. 99 % der Volontäre besitzen ein abgeschlossenes Studium. Der eine Prozent, der dies nicht tut, arbeitet schon lange für die entsprechende Zeitung/die entsprechende Zeitschrift/etc. (bspw. als freier Mitarbeiter).

Generell ist es sehr schwer, ohne praktische Erfahrung (sprich freie Mitarbeiten und Praktika), den Einstieg in die Branche zu vollziehen. Hinzu kommt, dass viele Volontäre bereits früh angefangen haben, diverse Arbeitsnachweise (sei es nun die Schülerzeitung oder das Praktikum während des Studiums) zu sammeln und diese auch breit gefächert haben (Zeitung, Zeitschrift, Radio, Rundfunk, ...).

Und weiter:


Ich hab da mal ein kleine Nachfrage: wie stellst du dir journalistische Arbeit denn vor, wenn du nicht gerne Menschen um dich hast?

Gerade Journalismus ist doch Networking und "Kontakte knüpfen und jonglieren" par excellence.


Auch, wenn das Schreiben der Artikel eher im "stillen Kämmerlein" erfolgt, zu den Terminen ist ein Kontakt zu Menschen unablässig. Gerade für die berufliche Zukunft ist das Pflegen und Hinzugewinnen von Kontakten immens wichtig.


Solltest du, liebe TE, dich trotzdem mal an journalistischer Arbeit ausprobieren wollen, frag einfach mal bei deiner Regionalzeitung nach einer freien Mitarbeit. Diese werden eigentlich immer gesucht. Du arbeitest dann, wie bei deiner Aushilfstätigkeit als Reinigungskraft, auf Abruf und wirst zu diversen Terminen geschickt (hierfür wäre natürlich, gerade in ländlichen Regionen, Mobilität von Vorteil), von denen du berichten sollst. Für den Artikel, den du auf Grundlage des Termins verfasst, bekommst du ein Zeilenhonorar (nichts zum davon leben, aber ein kleiner Zuverdienst).


Es tut mir nochmals leid, wenn ich dir die Idee vom "Traumberuf Journalist" vermiest habe, aber ich wollte dir einfach ein realistisches Bild der Branche geben.


Leider kann ich zu deinen familiären und gesundheitlichen Problemen nichts (Neues) beitragen.

Ich wünsche dir viel Kraft und Erfolg auf deinem weiteren (beruflichen) Weg!


Wie schon richtig erklärt, war auch mir bekannt, dass die meisten mit Volontariat ein abgeschlossenes Studium haben. Ebenso weiß ich, dass man als auch als Selbstständige Kundenkontakt hat.

Aber wie ich ja schon schrieb, bin ich nicht darauf aus unbedingt Journalistin zu werden. Breites Berufsfeld, wo man dann am Ende landen kann. Und eine Erfahrung, die ich über mich weiß ist halt, dass ich durchaus mit Menschen reden kann, wenn es eben sein muss. Also solange da ein guter Grund hinter steckt, dann ist es für mich tatsächlich auch möglich. Auch wenn es mich immense Überwindung, Nerven kostet und ich extrem nervös werden kann (je nachdem worum es geht – Vorstellungsgespräche sind halt zusätzlich Druck beispielsweise).

Wie ich ja in einem Beitrag zuvor schon erklärt habe, wie das bei mir mit der Batterie ist – also ich kann auf gewisse Zeit Menschen um mich rum haben und auch mit ihnen mittlerweile reden, wenn es sein muss (also nicht mehr so wie als Kind, wo ich mich gar nicht getraut habe – mit der Zeit lernt man ja auch, wie man damit umgehen kann. Und da ich vieles ohne Familie regeln musste, kam ich da auch nicht drum herum. Vermutlich ein kleiner Vorteil jetzt). Danach kann ich mich dann wieder zurückziehen und ausgleichen, was es mich eben dann entsprechend an Energie gekostet hat.

Sicherlich ist es nicht meine Lieblingsbeschäftigung. Wird es nie sein. Aber sollte es eben notwendig sein, dann tue ich das auch.

Ich hatte zum Beispiel auch eine Maßnahme bei JC mal – die ich teils gar nicht mal so schlecht fand -, in der es halt mal darum ging, was die anderen Teilnehmer voneinander hielten. War so eine Art Spiel, wo es um Stärken und Schwächen ging. Die anderen sollten halt sagen, wie sie den anderen einschätzen.

Über mich haben sie halt gesagt: kommunikativ und überzeugend.

Und die kannten mich da schon was länger. Das hat mich halt auch irgendwo verwundert, weil ich mich nie so wahrgenommen habe. Ich war die ganze Zeit innerlich nervös und angespannt, aber ich habe halt auch gelernt durch meine Mobbing-Erfahrungen ab der 4. bis Ende der Realschule etc., dass man sich halt angreifbar macht, wenn man das zeigt. In der Zeit wo ich Ausbildung gemacht habe, Fachabi nachgeholt habe etc. hab ich es halt so perfektioniert, dass es mir auch kurzzeitig möglich ist, obgleich ich mich unwohl fühle, dennoch so aufzutreten, dass ich anders wahrgenommen werde.

Das bestätigt sich halt immer wieder – von den Medienmodulen waren 2 Prüfungen mündliche. Also mit Präsentation meiner Arbeit und Fragerunde – die hab ich beide mit 1,7 bestanden.

Ist halt teils situationsbedingt, aber wenn ich muss kann ich auch – nur es kostet mich jede Menge Energie und auch Überwindung.


montagfreitag montagfreitag Mit mehreren Journalisten im Familien- und Freundeskreis ist mir das klar. Unter anderem deswegen habe ich die TS nach Erfahrungen gefragt, wie du vielleicht sehen kannst.

Die meisten Zeitungen, die ich kenne, legen übrigens keinen Wert auf ein Journalismus-Studium, sondern bevorzugen Erfahrung (kann durch ein Studium oder auch auf anderen Wegen nachgewiesen werden) in einer (Fach-)Richtung, die der Berichtserstattung dient.


Tatsächlich kenne ich aber keinen Journalisten, der nicht schon seit Jugendzeit Erfahrung auf dem Gebiet gesammelt hat. Ob das die TS hat, wird sie noch beantworten müssen.


Bezüglich dieser Frage: Ich habe auch schon während meiner Schulzeit in der Schülerzeitung gearbeitet bzw. genauer ich habe die Online-Ausgabe mitgestaltet. Ich musste dafür auch Interviews machen, Fotos schießen, Recherchieren und auch natürlich Artikel schreiben. Das wurde auch benotet, da es sich um eine Wahlpflicht-AG handelte. Auch in dem Bereich habe ich eine 1 bekommen.

Ich habe an Schreibwettbewerben teilgenommen, auch da war ich meistens in den vorderen Reihen mit dabei.

Ich habe auch schon als Korrektorin gearbeitet und auch meine gesamte Familie kommt halt bei mir an, wenn sie was geschrieben haben wollen bzw. etwas korrigieren lassen.

So habe ich für meinen Onkel die Kündigung für einen Mieter geschrieben, meine Schwester lässt oft ihre Hausarbeiten etc. aus ihrem Studium von mir kontrollieren und umschreiben. Mein Bruder ebenso. Für meinen Vater hab ich auch schon Bewerbungen geschrieben ebenso wie für meinen Bruder. Aufsätze etc. all solche Dinge..

Also der Schreibbereich liegt mir. Journalismus ist für mich aufgrund der knappen Texte (bzw. geht ja Richtung Berichte-Schreiben wie in der Schule) nicht so ganz meins. Ich bin keine Kurzschreiberin und mag wie gesagt lieber andere Dinge schreiben.

Ich hab mich auch schon als Texterin bei einer Textagentur versucht (da wurde ich auch angenommen, aber ich bin eben unsicher damit bzw. kam nicht rein, weil ich nicht genau sagen kann, was erwartet wird.).

Grundsätzlich ist mir daher auch ein Studium wichtig, in dem es um Schreiben etc. geht – ich will halt auch Sicherheit sammeln und auch eben das ein oder andere festigen.

Es gibt halt nur so wenige Fernstudiengänge, die das beinhalten.


Ich hab schon überlegt vielleicht auch einen Fernlehrgang an einer Fernakademie zu belegen: Da gab’s auch einen für „Texter/in und Konzeptioner/in“ oder „Autor/in werden“ etc. – aber wie gesagt, grundsätzlich hab ich mich vor solchen Berufen bisher auch ferngehalten, weil es keine sichere Branche ist. Und auch die Frage der Finanzierung, da sowas auch nicht gefördert wird.

Also darum auch Medieninformatik bzw. generell auch die Idee, was mit Medien zu machen.

Aber ich versuche halt was zu finden, was mir dennoch Spaß machen kann und ein Stück weit meine Interessen beinhalten.

Schreiben, Kunst (zeichne ja auch selber), Kulturen find ich auch spannend (Sprachen mochte ich auch schon immer).


Mein erster Eindruck nach dem Text: ab in eine Klinik. Dort bist du raus aus allen Belastungen und kannst an Deinem Zwangsverhalten und an Deinen Ängsten in Ruhe arbeiten. Auf einer total maroden Basis kann man keine Zukunft aufbauen.

Geh zum Hausarzt, erzähle ihm alles, oder gib ihm den Text vom ersten Beitrag hier zu lesen, und bitte um eine Überweisung zur Therapie. Frage ruhig auch nach einem stationären Aufenthalt.

Ich glaube, du bist so extrem festgefahren im bisher erlebten und den gemachten Erfahrungen, den dir von Anfang an vermittelten Dingen, dass du ohne professionelle Hilfe nicht oder zumindest nur sehr, sehr schwer von all dem weg kommen kannst, seelisch gesehen.

In deiner Situation wäre ein Klinikaufenthalt vermutlich das beste, das dir passieren könnte. Du würdest zum einen professionelle Hilfe bekommen, und zum anderen könntest du längere Zeit von Zuhause weg kommen und Abstand gewinnen.


Unterbrich das Studium bzw. stell den Wunsch, erfolgreich zu studieren, erstmal weit nach hinten. Du bist zur Zeit anscheinend nicht oder nicht mehr in der Lage, das Studium zumindest einigermaßen gut weiter zu machen, denn es geht dir beschissen.

Stelle DICH und deine Gesundheit, vor allem die seelische (egal welche Diagnose es ist), ganz weit nach vorne. Entscheide dich erstmal für dich.


Wenn ein Klinikaufenthalt nicht zeitnah umsetzbar ist, kannst du dich auch Exmatrikulieren und übergangsweise Hartz4 beziehen. Damit könntest du auch im eine eigene kleine Wohnung ziehen. Wenn du wieder in der Lage bist, ein Studium gut zu schaffen, kannst du dich auch wieder darum kümmern.


Geh ruhig mal zu einer Schuldnerberatung. Die kennen sicher Wege, wie du am besten damit umgehen kannst und sicherlich trotzdem noch in einer eigenen Wohnung leben kannst. Lass dich da erstmal beraten, welche Optionen für dich am besten sind.


Studienkredit und weiterhin studieren oder was neues studieren würde ich an deiner Stelle auch erstmal nicht machen, bis du insgesamt wieder stabil bist, vor allem in gesundheitlicher Hinsicht. Möglicherweise ist ein Studium für dich nicht nur derzeit nichts. Falls dem so ist, hättest du nicht noch “unnötige“ Schulden durch den Studienkredit zusätzlich zu den derzeitigen.

Euch auch vielen Dank für das Feedback. Hab euch mal zusammen zitiert, weil ihr beide ja in etwa denselben Vorschlag macht. Hoffe ist ok.

Also Klinikaufenthalt kommt – wie ich es schon auch in einem vorherigen Beitrag mal gesagt habe – für mich nicht infrage. Ich habe zwar sicherlich meine Probleme – und ok, ja ich käme dann aus meiner gewohnten Umgebung raus –, aber ich halte mich nicht für derart „gestört“, dass ich in eine Klinik muss. Meine Tante beispielsweise war schon in einer Klinik. Und mitunter ist sie das kranker rausgekommen. Natürlich hat es ihr auch irgendwo geholfen, denn auf diese Weise wurde sie auf Betreuungsangebote etc. aufmerksam – wie das, was sie mir ja vermittelt hat. Aber sie hat dort Situationen erlebt, wo sie selber sagt, dass das nicht hilfreich war – viele depressive, Selbstmordgefährdete, Schizophrene und ganz andere Zwangsstörungen, die wirklich übel sind. Das ist halt kein gesundes Umfeld. Natürlich sind da auch Psychologen etc., aber die meiste Zeit verbringst du da alleine in deinem Zimmer oder genannten Menschen. Ich habe natürlich nichts gegen diese Menschen, weil ich auch weiß, dass die genauso wenig was dafür können wie ich mit meiner Situation.

Aber ich habe wie gesagt die Aussicht auf eine psychosoziale Betreuung. Die begleiten mich dann auch, wenn der Antrag durch ist, durch den Alltag. Ich werde auch da mit Psychologen in Kontakt kommen. Mir wurden auch gesagt, dass sie Selbsthilfegruppen haben, wo ich auch unter kommen könnte. Ich würde da schon sagen, dass das reicht.


Schuldnerberatung möchte ich nicht. Ich habe schon mal Kontakt zu einer gesucht, aber eine Umschuldung war nicht möglich. Einzig ein Insolvenzverfahren oder eine Einigung mit den Gläubigern wäre möglich gewesen, was aber auch zur Folge hat, dass ich einen negativen Schufaeintrag kriegen würde. Und das wirkt sich auch langfristig auf mein Leben aus: Wohnungssuche wird erschwert, Studienkredite ebenso. Bei eigener Wohnung ebenfalls, da viele Dinge wie Stromanbieter etc. auch schon Schufa prüfen. Letztlich schadet es mir mehr, als das es mir was bringt. Und solange ich die Schulden anders abtragen kann – im Moment packe ich es ja -, werde ich das auch so durchziehen. Mitunter bin ich ja dann trotzdem irgendwann schuldenfrei ohne Nachteile in der Hinsicht.


Exmatrikulation und Hartz IV.. ist sicherlich ne Lösung vorrübergehend, wenn es nicht anders geht. Aber ich möchte einfach nicht wieder in diesem Teil mit Maßnahmen landen etc. – Solange ich nämlich nicht als vollkommen arbeitsunfähig gelte, werde ich diese machen müssen. Und würde ich als vollkommen arbeitsunfähig gelten, kann das auch nachteilig sein, wenn ich wieder ein Studium anfangen möchte.


Ich geh halt mal davon aus, dass wenn die Frau Sozialarbeiterin beim Gespräch der Meinung gewesen wäre, dass ich in eine Klinik gehören würde, dann hätte sie das auch gesagt. Sie hat gesagt ich hätte möglicherweise eine Depression, ja, aber sie hielt mich nicht für gestört oder gefährdet. Das mit dem Studium hat sie halt gesagt, dass es evtl. besser wäre dieses abzubrechen, weil es aktuell für mich Stress ist. Stress im Sinne von: Ich mache mir Stress, weil ich das Pensum nicht schaffe etc.


Aber so grundsätzlich glaube ich, dass ich ein Studium schaffen könnte, wenn es mir gefällt und zu mir irgendwo passt. Beim jetzigen bin ich halt unschlüssig. Also ich bin auch mehr beim Abbrechen, weil es nicht das ist was ich will. Aber im Moment hab ich noch keine Alternative dazu – ich möchte es auch übergangslos Wechseln können. Mir macht am meisten die Finanzierung sorgen.. Bafög werde ich nicht kriegen – und wie das bei Studienkredit ist: Ob halt diese auch die alten Semester mitrechnen etc.

Hab gelesen, dass die KFW das wohl tun soll. Fördern tun sie ja glaub 6 Semster +2 mit entsprechenden Leistungsnachweisen. Also wenn man 4 Semester schon studiert hat, dann was neues anfängt, dann sollen die wohl die 4 alten Semester mitrechnen und dann nur 4 weitere fördern bzw. 2, weil man nach dem 6 eben Leistungsnachweise bringen müssen.
 
Elvan
Benutzer158733  Verbringt hier viel Zeit
  • #23
Hi Mimi,

das mit der psychosozialen Betreung hört sich super an. Alternativ zur psychiatrischen Klinik wollte ich dir noch eine Kur vorschlagen; eine Verwandte von mir war da mal wegen starker psychosomatischer Beschwerden und sozialer Ängste. Der Tapetenwechsel und die enge Betreuung dort haben ihr sehr gut getan.

Dann fällt mir noch auf, dass du ungeheuer selbstreflektiert bist und dich sehr präzise ausdrückst. Zusammen mit der Beschreibung deines eigensinnigen, phantasievollen Charakters und deines Perfektionismus fällt mir grad Hochbegabung/Hochsensibilität ein. Ich weiß, das ist so ein Etikett und hilft dir zwar nicht "direkt" bei deinen aktuellen Problemen, aber es kann das Selbstbewusstsein schon mal enorm stärken, wenn man weiß, dass man nicht ganz doof ist und warum man in seinem Umfeld oft aneckt. Gerade, weil deine Familie dir immer Unfähigkeit vorgeworfen hat.
Nach einem Test hättest du ggf. auch mehr Gewissheit darüber, wo deine Stärken liegen. Allerdings kann es natürlich sein, dass das Ergebnis wegen deiner gesundheitlichen Probleme etwas verfälscht wird.

Aber so grundsätzlich glaube ich, dass ich ein Studium schaffen könnte, wenn es mir gefällt und zu mir irgendwo passt.
Das glaub' ich auch. :smile:
Ich stimme SchafForPeace SchafForPeace zu, dass du dich vor allem um deine Gesundheit kümmern musst. Eine geistige Herausforderung im Alltag tut dir aber bestimmt trotzdem gut - aber in einem deutlich niedrigeren Pensum als bisher. Ich würde das Studium daher nicht komplett ab- oder unterbrechen, sondern ein Urlaubssemester/einen Krankenschein nehmen oder Halbzeit studieren, und dir vielleicht das Ziel setzen, eine Vorlesung pro Semester zu schaffen.

Wie ist das nochmal genau mit dir und Mathe/Informatik? Ich bin gerade nicht ganz sicher, ob du beides wirklich komplett hasst/nicht kannst.
Ich erinnere mich zumindest gerade aus einem deiner Beiträge hier, dass du in der Schule gern HTML programmiert hast. Das klingt zumindest so, als wäre Programmierung nicht ganz das Falsche.
Und wegen Mathe: Vielen wird schon im Kindesalter von allen Seiten Angst gemacht , nach dem Motto: "oh Gott, Mathe ist so schwer/nix für Mädchen/...", oder hatten mal einen schlechten Lehrer, der den Stoff unverständlich erklärt hat, und dadurch einen Riesenfrust.
Und du hattest es ja doppelt schwer, weil deine Familie dich zusätzlich niedergemacht hat...ich glaube, da hält man sich schnell für unfähig in Bereichen, in denen man eigentlich okay/ganz gut sein könnte.
Ich hatte jahrelang 'ne Mathe-5 in der Schule, hab mir nach dem Abi für 'ne absolute Niete gehalten...auch dank Mobbing usw. ... bis ich auch durch äußere Bestätigung darauf kam, dass ich da gar nicht so schlecht bin. Heute studiere ich ein sehr mathelastiges Fach und hab richtig Spaß daran. :smile:

Auf jeden Fall bewundere ich dich dafür, dass du trotz der miesen Startbedingungen so einen starken Willen hast, um deine Gesundheit und deine Zukunft zu kämpfen.
Das sag ich jetzt nicht nur so, um dich aufzubauen, sondern das meine ich ganz ehrlich. Mach weiter so!
 
Zuletzt bearbeitet:
Mimi179
Benutzer149962  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #24
Hallo Elvan Elvan :smile: Vielen lieben Dank zunächst für diese Antwort.

Ich find es generell super, wie ihr alle versucht mir zu helfen und mir auch verschiedene Anreize gebt. Es hilft mir auf jeden Fall.


Hi Mimi,


das mit der psychosozialen Betreung hört sich super an. Alternativ zur psychiatrischen Klinik wollte ich dir noch eine Kur vorschlagen; eine Verwandte von mir war da mal wegen starker psychosomatischer Beschwerden und sozialer Ängste. Der Tapetenwechsel und die enge Betreuung dort haben ihr sehr gut getan.

Eine Kur wurde mir auch schon mal von einem Arzt vorgeschlagen, allerdings wurde es nicht bewilligt, da man nicht der Meinung war, dass es nötig ist. Ich hatte ja auch schon diverse gesundheitliche Beschwerden, für deren Ursache nie was gefunden wurde. Meine eine ehemalige Hausärztin hielt mich für einen Hypochonder und hat mir letztlich sowieso nicht mehr geglaubt.

Ich musste daher den Hausarzt wechseln. Der fand dann doch Ursachen – wie eine Zwölffingerdarmentzündung. Aber da ich sehr oft Beschwerden mit dem Magen bzw. auch Kreislauf hatte, deren Ursache eben nicht immer geklärt werden konnte, ging man bald auch von aus, dass es psychosomatische Gründe haben könnte. Der Arzt hat mich dann halt auch irgendwann deshalb gefragt, wie es bei mir zu Hause aussieht etc. Ich habe es halt nur vage damals gesagt: Sowas wie, dass es für mich sehr stressig ist ohne eben die Dinge genau zu benennen.

Er meinte ich sollte in Kur, weil er eben die Ursache im „Stress“ sah und weil ich darauf auch so empfindlich reagieren würde.

Kur wurde wie gesagt nicht bewilligt, da die Ärztin vom medizinischen Dienst meinte, dass das nicht die Ursache wäre.

Weiß natürlich nicht, ob das heute immer noch nicht bewilligt werden würde, aber vielleicht ergibt sich das auch durch die psychosoziale Betreuungseinrichtung.


Dann fällt mir noch auf, dass du ungeheuer selbstreflektiert bist und dich sehr präzise ausdrückst. Zusammen mit der Beschreibung deines eigensinnigen, phantasievollen Charakters und deines Perfektionismus fällt mir grad Hochbegabung/Hochsensibilität ein. Ich weiß, das ist so ein Etikett und hilft dir zwar nicht "direkt" bei deinen aktuellen Problemen, aber es kann das Selbstbewusstsein schon mal enorm stärken, wenn man weiß, dass man nicht ganz doof ist und warum man in seinem Umfeld oft aneckt. Gerade, weil deine Familie dir immer Unfähigkeit vorgeworfen hat.

Nach einem Test hättest du ggf. auch mehr Gewissheit darüber, wo deine Stärken liegen. Allerdings kann es natürlich sein, dass das Ergebnis wegen deiner gesundheitlichen Probleme etwas verfälscht wird.

Ich hab mich jetzt auch mal mit Hochsensiblität/Hochbegabung befasst und soweit alle Tests gemacht, die ich finden konnte. Bisher alle positiv. Und auch das was ich darüber gelesen habe, würde dazu passen. Könnte also was dran sein..

Lustigerweise hat mir schonmal jemand sowas ähnliches gesagt, aber ich hab mich nie so direkt als „hochbegabt“ gesehen. Hochsensibel schon eher. Ich reagiere halt stark auf gewisse Situationen und Emotionen. Auch Schmerzempfindlichkeit ist bei mir hoch. Meine Geschwister haben das oft gesagt, dass ich mich anstelle, wenn ich mich verletze - Im Sinne, dass sie schon schlimmeres hatten und bei weitem nicht solche Schmerzen wie ich dann in dem Moment.

Interessant ist es auf jeden Fall. Und du hast schon recht damit, dass es mir nicht direkt hilft, aber es ist doch gut zu wissen, dass das vielleicht doch nicht alles „unnormal“ ist und es irgendwo ne wahrscheinliche/mögliche Erklärung für mein 'Anderssein' gibt. Beruhigt mich irgendwie. Danke dafür auf jeden Fall, weil ich es so vermutlich gar nicht bemerkt hätte. Ich mein mir wurde schon öfters mal gesagt, dass ich mich besonders ausdrücke. In der Schule war das schon ne lustige Geschichte manchmal. Man hatte mir mal den Spitznamen „Das wandelnde Lexikon“ gegeben, weil ich so viel wusste und mich auch anders ausgedrückt habe als andere.

Ein Junge aus meiner Klasse hat sich mal für ganz schlau gehalten bzw. er wollte mich eigentlich bloßstellen und hat sich dann so ‚Fachwörter‘ gesucht, die er selbst und andere Klassenkameraden nicht kannten, und mich gefragt was das ist. So zum Beispiel meinte er einmal was ‚Nekrophilie‘ ist – ich hab halt ganz stumpf gesagt: „sexuelle Neigung zu Toten“. Der hat doof aus der Wäsche geguckt und halt gefragt woher ich das weiß. Ich halt nur so: „Hab ich gelesen.“ Neben Büchern halt, lese ich auch so viel im Internet. Stoße ich in Büchern oder in Artikeln von Fachseiten auf Fremdwörter, lese ich es eben quer. So lernt man ne ganze Menge auch nebenher. Es hat mich ja auch interessiert.

Ebenfalls habe ich ja einen ganz anderen Wortschatz und Sprachgebrauch gehabt als meine Mitmenschen. Das führte in der Schule oft zu Situationen, in denen mir andere sagten, ich solle doch bitte Deutsch reden. Für mich jedoch war das gar nicht unnormal wie ich mich ausgedrückt habe. Sogar meine Mutter hat mal gesagt, ich würde so hochgestochen bzw. gehoben reden.

Gut möglich, dass ich daher auch einige damit verprellt habe. Möglicherweise kam das ja auch eingebildet rüber? Da hat auch mal jemand was angedeutet. Die Person hatte halt sonst nichts mit mir zu tun gehabt und per Zufall kam man mal ins Gespräch. War ein angenehmes Gespräch sogar und diese Person hatte dann sowas ähnliches gesagt, sie hätte mich nie so eingeschätzt – also sie hätte halt gedacht, ich würde mit ihnen nichts zu tun haben wollen, weil ich ja meistens gelesen habe. Das war glaub ich in der 7. Klasse damals.

Da war ich schon zu oft mit Mobbing in Kontakt gekommen und habe mich deshalb zurückgezogen. Und mochte nicht mit leeren Händen in den Pausen rumstehen und habe daher immer ein Buch mitgehabt. Wobei ich mich immer bemüht habe, wenn mich jemand ansah oder ansprach, nett zu sein bzw. zu wirken. Mit freundlichen Lächeln. Hat nur nie was gebracht.. Aber da wurde auch angedeutet dann, dass sie das Buch als eine Art ‚mauern‘ empfunden hat. Wobei es bei mir einfach Unsicherheit und Angst war.


Das glaub' ich auch.

Ich stimme SchafForPeace SchafForPeace zu, dass du dich vor allem um deine Gesundheit kümmern musst. Eine geistige Herausforderung im Alltag tut dir aber bestimmt trotzdem gut - aber in einem deutlich niedrigeren Pensum als bisher. Ich würde das Studium daher nicht komplett ab- oder unterbrechen, sondern ein Urlaubssemester/einen Krankenschein nehmen oder Halbzeit studieren, und dir vielleicht das Ziel setzen, eine Vorlesung pro Semester zu schaffen.

Damit stimme ich ja auch überein: Die Gesundheit ist ja das wichtigste. Dennoch glaub ich auch, dass mir ein Studium nicht im Weg steht. Beim Pensum würde ich wohl auch zustimmen, weshalb ich wie gesagt auch unschlüssig mit dem Studium bin jetzt. Möglich, dass ich es noch schaffen könnte. Nur halt problematisch, weil ich ja viel zurückliege. Urlaubssemester weiß ich nicht, wie sich das auswirkt. Und Teilzeitstudium dürfte schwierig werden, weil man dafür ja auch keine Finanzierungshilfe kriegt. Also das wird nicht Bafög gefördert und auch nicht von Studienkrediten. Nur Vollzeit und Job neben dem Studium würde ich auch stressmäßig nicht schaffen. Jedenfalls die Stelle als Reinigungskraft kann es eh nicht abdecken, weil das eben nur auf Abruf ist und ich daher auch keinen regelmäßigen Lohn kriege.


Wie ist das nochmal genau mit dir und Mathe/Informatik? Ich bin gerade nicht ganz sicher, ob du beides wirklich komplett hasst/nicht kannst.

Ich erinnere mich zumindest gerade aus einem deiner Beiträge hier, dass du in der Schule gern HTML programmiert hast. Das klingt zumindest so, als wäre Programmierung nicht ganz das Falsche.

Und wegen Mathe: Vielen wird schon im Kindesalter von allen Seiten Angst gemacht , nach dem Motto: "oh Gott, Mathe ist so schwer/nix für Mädchen/...", oder hatten mal einen schlechten Lehrer, der den Stoff unverständlich erklärt hat, und dadurch einen Riesenfrust.

Und du hattest es ja doppelt schwer, weil deine Familie dich zusätzlich niedergemacht hat...ich glaube, da hält man sich schnell für unfähig in Bereichen, in denen man eigentlich okay/ganz gut sein könnte.

Ich hatte jahrelang 'ne Mathe-5 in der Schule, hab mir nach dem Abi für 'ne absolute Niete gehalten...auch dank Mobbing usw. ... bis ich auch durch äußere Bestätigung darauf kam, dass ich da gar nicht so schlecht bin. Heute studiere ich ein sehr mathelastiges Fach und hab richtig Spaß daran.


Auf jeden Fall bewundere ich dich dafür, dass du trotz der miesen Startbedingungen so einen starken Willen hast, um deine Gesundheit und deine Zukunft zu kämpfen.

Das sag ich jetzt nicht nur so, um dich aufzubauen, sondern das meine ich ganz ehrlich. Mach weiter so!

Also Mathe/Informatik ist natürlich nicht so mein Lieblingsbereich, weil ich da nicht so leicht vom Denken reinkomme. Also ich denke schon, dass ich es lernen bzw. zumindest schaffen könnte, wenn ich weiß wie ich vorgehen müsste bzw. auch entsprechend die Zeit darauf anwenden kann. Die Zeit ist halt neben den anderen Modulen immer sehr eng getaktet. Und mir fehlt halt auch eine Person, die es mir erklärt. Ich bin niemand, der es halt so vom Lesen versteht – sondern man muss mir das gezeigt haben, wie ich da vorgehen muss. Dann ist die Chance, dass ich es anwenden kann, ebenfalls höher.

Du hast richtig gelesen, dass ich in der Schule auch HTML im Rahmen des Fachs Informatik programmiert hatte und das mitunter mit Bestnoten. Und ich hatte auch mal an der Berufsschule eine Schulform mit Fachrichtung „Wirtschaftsinformatik“ besucht. Diese hatte ich allerdings nicht bestanden gehabt – fiel nämlich in eine der Mobbingphasen, in deren Folge die psychische Situation und auch diverse vorher genannte Beschwerden oft aufgetreten sind. Hab also letztlich so viel gefehlt, dass ich es nicht aufholen konnte.

Aber da hatte ich auch Informatik und da konnte ich das sogar, weil man es eben auch gezeigt bekam. Also es wurde von Anfang an erklärt. Bei der Situation jetzt komme ich mit Informatik nicht mehr zurecht, weil es eben zu lange zurückliegt (5-6 Jahre her) und ich nicht mehr nachvollziehen kann, wie ich das damals verstanden gelernt habe.

Na ja das typische Mädchen war ich ja so schon nicht. Also Angst gemacht wegen Mathe etc. wurde mir weniger. Und ich war eigentlich auch nicht immer schlecht in Mathe. So wie du das gerade auch sagst mit dem Lehrer. Ich hatte so zum Beispiel in der 5./6. Klasse eine Lehrerin, die war zwar supernett, aber ich hab bei ihr Mathe nicht verstanden. Dann ist sie schwanger geworden und dann in Mutterschaftsurlaub gegangen.

Wir haben dann unseren Physiklehrer, der ja auch Mathelehrer war, bekommen. Den fand ich zwar nicht unbedingt nett. Beziehungsweise ich muss es anders sagen: Er war schon nett, aber ich fand ihn von seiner Art wenig sympathisch. Jedenfalls war er übel mit Mathe. Bei ihm gab es das nicht, dass man Mathe nicht konnte - Er war es dann auch, der zu mir immer wieder gesagt hat, ich solle es versuchen und er hat es irgendwie geschafft mir dadurch Mathe begreiflich zu machen. Er konnte auch super erklären. Ich hatte da zwar dennoch erst Angst wegen der Matheklausuren, aber das war dann unbegründet, weil ich bei ihm Bestnoten schrieb auf einmal.

Das konnte ich sogar halten als die Lehrerin wiederkam. Wäre der Schulwechsel nicht gewesen – wir sind damals in der Zeit für 2 Jahre umgezogen – und ich hätte nicht wieder einen anderen Mathelehrer bekommen, der mehr oder weniger ein Ar*** war und auch statt Aufgaben für die Realschule, welche von seinem heißgeliebten Gymnasium in Thüringen (wo er vorher war), dann hätte ich auch in Mathe ein super Note haben können.


Also ich habe tatsächlich festgestellt, dass es davon abhängt welchen Lehrer ich hatte. Und ja ich wurde trotzdem als unfähig eingestuft… Also ja ich hab mich dadurch wohl auch unfähig mit gefühlt und auch durch Mobbing ist es nicht hilfreich. Mal von ab, dass ich mich schwer tue an den Fach dann sowas wie Freude zu entwickeln. Und an einer Hochschule hab ich natürlich nen Vollblutmathematiker. In den Vorlesungen versteh ich durchaus die Erklärungen – erklären kann der super. Nur bringt mir das nichts, weil wir ja kaum Vorlesungen haben (1 pro Monat) und die restliche Zeit lerne ich alleine zu Hause, wo mir dieses ‚Weg vorzeigen‘ fehlt, wodurch ich es aber verstehen würde.

Nachhilfe kann ich mir leider nicht leisten. Kostet zu viel und den Betrag habe ich auch nicht übrig wegen der Schuldenabzahlung. Bisher ist es also dann eine erschwerte Bedingung es zu bestehen. Ich fühl mich halt aufgrund der Problematik auch recht unsicher mit dem Studium, weil ich ja auch nicht sagen kann was von mir dann erwartet wird. Also ich hab Mathe bis jetzt ja nicht bestanden – wäre jetzt also auch schon der Drittversuch, weil ich es ja 2mal nicht geschafft habe. Und ich weiß bis jetzt nicht wie eine mustergültige Lösung für ihn aussieht.


Und danke auch für die netten Worte und Wünsche :smile: Ich versuch mir immer Mühe zu geben und hoffe ja noch, dass ich das ganze irgendwann mal hinter mir lassen kann und das mit Gesundheit und allem drum und dann auch im Gleichgewicht ist. Ich weiß ist bis dahin noch ein langer Weg, aber scheint zumindest nicht unmöglich zu sein.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #25
ich war bislang eher stiller mitleser, aber:
Also Klinikaufenthalt kommt – wie ich es schon auch in einem vorherigen Beitrag mal gesagt habe – für mich nicht infrage. Ich habe zwar sicherlich meine Probleme – und ok, ja ich käme dann aus meiner gewohnten Umgebung raus –, aber ich halte mich nicht für derart „gestört“, dass ich in eine Klinik muss.
...du bist doch nicht "gestört", weil du in eine klinik gehst. ganz im gegenteil: es erfordert massiv mut und kraft, sich einzugestehen, dass man wirklich nen großen schub externer hilfe brauchen kann. du bist so halb auf dem weg, weil du es zumindest schaffst die probleme hier auf den tisch zu packen, aber... geh doch auch noch den nächsten schritt.

dass du das nicht willst, dass du vielleicht angst davor hast, das verstehe ich sehr gut. aber: so weiterzumachen ist doch irgendwie auch keine alternative, oder?

irgendein pl-user - mein schlechtes namensgedächtnis lässt grüßen - hat das nicht nur gemacht, sondern hier dadrüber geschrieben. vielleicht weiß wer anders den link, vielleicht denkst du dann nochmal drüber nach.
 
Elvan
Benutzer158733  Verbringt hier viel Zeit
  • #26
Hallo nochmal, Mimi,

aua, so ein Hypochondrie-Vorwurf von einer Ärztin tut einem bestimmt gut, wenn man sowieso am Ar*** ist...solche Kommentare finde ich unmöglich; auch wenn ich verstehen kann, dass Ärzte manchmal überlastet sind oder in bestimmten Fällen nicht weiter wissen. Gut, dass du zu wem anders gewechselt bist.

Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen für deine Betreuung, das klingt sehr vielversprechend!

Nach deiner Erklärung zu Mathe, Informatik und so weiter hab ich das Gefühl, dass das Studium schon gut zu dir passen könnte und dich momentan hauptsächlich deine Krankheit und schlimme Selbstzweifel blockieren.

Daher würde ich jetzt auf keinen Fall abbrechen und, wenn möglich, in diesem Zustand auch nicht die Drittversuche schreiben. Sonst verbaust du dir vielleicht etwas, das dir eigentlich gut liegt.
Wie ist das bei euch mit Klausuren geregelt? Müsst ihr die in einem bestimmten Zeitrahmen geschrieben haben?
Bei uns ist es so, dass wir nach Nichtbestehen innerhalb eines Jahres zwangsläufig wiederholen müssen. Wenn ihr solche Zeitbeschränkungen auch habt, bekommst du mit deinen Beschwerden aber sicher ein Attest dafür.

Außerdem kann ich nachvollziehen, dass das Lernen ohne Anleitung/Vorlesung ganz schön schwierig ist. Vielleicht bist du einfach ein anderer Lerntyp (auditiv/kommunikativ oder so?).
Kennst du die Plattformen coursera oder edX? Da gibt's zu verschiedenen Themen sehr gute kostenlose Onlinekurse/-Vorlesungen; bestimmt auch zu Mathe.
Off-Topic:
Welche Mathe-Bereiche habt ihr eigentlich so? Zu Analysis hätte ich z.B. einen Buchtipp mit sehr ausführlich durchgerechneten Beispielen. Will hier aber keine Schleichwerbung machen. :tongue:
Und es ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber ich helfe dir gerne mit Mathe soweit ich kann, wenn du mal eine Frage hast. PN mich einfach an, wenn du magst.
 
Zuletzt bearbeitet:
ΖΙΜΤ☆★✯
Benutzer169115 Sorgt für Gesprächsstoff
  • #27
Hallo Mimi,

bis vor kurzem noch war ich in einer Klinik. Auch kenne ich einige Leute, die schon in einer Klinik waren und deswegen kann ich dir sagen: Klinik ist nicht gleich Klinik. Oft wird in Kliniken nur das Schlimmste verhindert. Da wird eine Diagnose gestellt und es werden Medikamente eingestellt und dann wird der Patient baldmöglichst auch wieder entlassen.
Das sind häufig psychiatrische Kliniken, die man sich auch oft nicht aussuchen kann und die auch Patienten nehmen, die unfreiwillig dort sind.
Es gibt aber auch sogenannte psychosomatische Kliniken, da sind nur Menschen, die freiwillig dort sind und die Menschen, die dort sind haben auch keine psychiatrische Erkrankung sondern eine psychische.
Da sind Menschen mit ganz unterschiedlichen Krankheiten, sie haben vielleicht Stress und einen Tinnitus oder häufig Bauchschmerzen. Sie können aber auch eine Persönlichkeitsstörung haben oder Depressionen, Angststörungen, Zwangsstörungen, oder Dissoziative Störungen oder Essstörungen.
Damit sage ich nicht, dass du eine dieser Störungen hast! ⚘
In Kliniken gibt es viele Therapieangebote mit verschiedenen Schwerpunkten und viele Kliniken sind auf bestimmte Problematiken spezialisiert, damit allen bestmöglich geholfen werden kann.
Mir hat die Klinik in der ich war, sehr geholfen und bevor ich entlassen wurde wurde geschaut wie ich auch nach der Klinik gut weiterleben kann.
Auch meine Mitpatienten waren sehr nett. ❀

Liebe Grüße,

☆★✯
 
Mimi179
Benutzer149962  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #28
ich war bislang eher stiller mitleser, aber:



...du bist doch nicht "gestört", weil du in eine klinik gehst. ganz im gegenteil: es erfordert massiv mut und kraft, sich einzugestehen, dass man wirklich nen großen schub externer hilfe brauchen kann. du bist so halb auf dem weg, weil du es zumindest schaffst die probleme hier auf den tisch zu packen, aber... geh doch auch noch den nächsten schritt.



dass du das nicht willst, dass du vielleicht angst davor hast, das verstehe ich sehr gut. aber: so weiterzumachen ist doch irgendwie auch keine alternative, oder?



irgendein pl-user - mein schlechtes namensgedächtnis lässt grüßen - hat das nicht nur gemacht, sondern hier dadrüber geschrieben. vielleicht weiß wer anders den link, vielleicht denkst du dann nochmal drüber nach.



Erst mal vielen Dank Nevery Nevery , dass du dein stilles Plätzchen verlassen hast um mir zu antworten bzw. mir dazu was zu sagen :smile:

Ich habe das „gestört“ extra in Gänsefüßchen geschrieben, weil ich das in dem Kontext nicht so meine, wie es dann wohl dennoch verstanden wurde. Ich meine es nämlich nicht negativ im Sinne, dass ich andere Menschen für schlimmer dran halte oder sonst was, wenn sie in eine Klinik gehen. Natürlich erfordert es Mut und Kraft sich Hilfe zu holen. Mich hat es ja auch extrem viel an Energie gekostet, mich da zu überwinden.. Es ist auch nicht leicht darüber zu reden. Das wollte ich wie gesagt auch keinem anderen in ähnlicher Lage vermitteln und schon gar nicht meine ich es abwertend gegenüber denjenigen, die in eine Klinik gehen.

Ich meinte mit dem „gestört“ eher den Grad – also wenn man das als Skala sehen würde. Ich halte meine „Störungen“ eben nicht für so übertrieben, dass ich dafür in eine Klinik müsste. Ich meine eine Störung ist eine Störung. Wenn man das so in einem Transferkontext sieht: Eine harmlose Störung im Alltag zum Beispiel – eine Ampel stört einen auch, obwohl sie eben nicht so schlimm ist. Ein Unfall ist dagegen eine schlimmere Störung im Fahrzeugverkehr – halt auch weil da Folgen mit verbunden sind. Verletzte etc. Und ich sehe meine Störungen wie bei einer Ampel eher – es ist schlimm ja und ja es stört mich im Alltag und in meinem Sozialleben. Nur eben ist es kein Unfall, wo ich denke ich muss direkt ins Krankenhaus, weil ich es sonst nicht überlebe.

Und ich störe so gesehen niemand anderen. Und bei einer Störung lernt man ja auch für sich selbst, wie man das möglichst eingrenzt. Klar ist das auch für mich nicht folgenlos, weil ich darunter leide.

Aber es ist ja nicht so, dass ich mir keine Hilfe suche. Ich weiß, dass ich Hilfe brauche und auch Betreuung. Ich habe mich deshalb auf die psychosoziale Beratungsstelle eingelassen. Und ich finde das reicht als Hilfe fürs erste. Und sollte es doch schlimmer sein oder werden, dann kann ich immer noch auf eine Klinik zurückgreifen.

Es ist super lieb, dass du dir Sorgen um mich machst und versuchst mir zu helfen. Nur eine Klinik will ich im Moment einfach nicht. Natürlich wenn es schlimmer wird oder die Beratungsstelle alleine nicht hilft, dann werde ich auch nicht um einen größeren Schritt drum herum kommen.

Hallo nochmal, Mimi,



aua, so ein Hypochondrie-Vorwurf von einer Ärztin tut einem bestimmt gut, wenn man sowieso am Ar*** ist...solche Kommentare finde ich unmöglich; auch wenn ich verstehen kann, dass Ärzte manchmal überlastet sind oder in bestimmten Fällen nicht weiter wissen. Gut, dass du zu wem anders gewechselt bist.



Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen für deine Betreuung, das klingt sehr vielversprechend!



Nach deiner Erklärung zu Mathe, Informatik und so weiter hab ich das Gefühl, dass das Studium schon gut zu dir passen könnte und dich momentan hauptsächlich deine Krankheit und schlimme Selbstzweifel blockieren.



Daher würde ich jetzt auf keinen Fall abbrechen und, wenn möglich, in diesem Zustand auch nicht die Drittversuche schreiben. Sonst verbaust du dir vielleicht etwas, das dir eigentlich gut liegt.

Wie ist das bei euch mit Klausuren geregelt? Müsst ihr die in einem bestimmten Zeitrahmen geschrieben haben?

Bei uns ist es so, dass wir nach Nichtbestehen innerhalb eines Jahres zwangsläufig wiederholen müssen. Wenn ihr solche Zeitbeschränkungen auch habt, bekommst du mit deinen Beschwerden aber sicher ein Attest dafür.



Außerdem kann ich nachvollziehen, dass das Lernen ohne Anleitung/Vorlesung ganz schön schwierig ist. Vielleicht bist du einfach ein anderer Lerntyp (auditiv/kommunikativ oder so?).

Kennst du die Plattformen coursera oder edX? Da gibt's zu verschiedenen Themen sehr gute kostenlose Onlinekurse/-Vorlesungen; bestimmt auch zu Mathe.

Off-Topic:
Welche Mathe-Bereiche habt ihr eigentlich so? Zu Analysis hätte ich z.B. einen Buchtipp mit sehr ausführlich durchgerechneten Beispielen. Will hier aber keine Schleichwerbung machen.

Und es ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber ich helfe dir gerne mit Mathe soweit ich kann, wenn du mal eine Frage hast. PN mich einfach an, wenn du magst.

Dir auch nochmal hallo Elvan,

ja Hypochondrie-Vermutungen sind in dem Kontext nicht gut. Vor allem weil das die ganze Situation verharmlost und man sich selbst auch nicht ernstgenommen fühlt. Außerdem fängt man auch daran zu zweifeln, dass es dafür eine Lösung gibt. Ich verstehe durchaus auch, dass es für Ärzte schwierig ist bei dem Andrang an Menschen täglich und auch das sie überfordert sind. Und möglicherweise auch nicht immer alles herausfinden können, weil sie nicht die Zeit haben. Aber es darf eigentlich nicht sein, dass man seine Patienten abstempelt und sie dann nicht mehr ernst nimmt.

Vielen lieben Dank fürs Daumen drücken :smile: Ich hoffe auch, dass das mit der Betreuung auch gut laufen wird dann.

Möglich, dass Medieninformatik doch was ist. Ich habe eigentlich damals auch deshalb gedacht, dass ich es packen könnte, obwohl es nicht mein Wunschstudium war. Ich war eigentlich nie ganz uninteressiert an Informatik. Speziell halt auch so Webseiten-Gestaltung/Programmierung mag ich wohl – also zumindest in HTML/CSS und so mochte ich das und hab ich auch gelegentlich mal privat für eine eigene Website mal gemacht. Mathe war bei mir ja immer mehr so gemischte Gefühle, weil ich da ja nie weiß ob ich es hinkriege oder nicht.

Aber stimmt vielleicht auch, dass es mir vorrangig wegen der psychischen Belastung und Selbstzweifel etc. nicht gelingt. Mitunter halt auch wegen der fehlenden Erklärungen, die mir auch Sicherheit geben würde.

Abbrechen würd ich auch nur ungern, aber ich weiß ja trotzdem nicht, ob das Studium was für mich ist und ob ich das Blatt überhaupt noch wenden kann. Ich liege soweit zurück mit den CP und auch wegen der fehlenden Finanzierungsmöglichkeit bin ich mir ziemlich unsicher. Ich will nichts falsch machen. Und zudem kann ich fast keine Module mehr auslassen, weil es mit der Modulbelegung so schon schwierig ist, da eben manche der nicht bestandenen Module Vorbedingungen für andere Module sind.



Zeitrahmen für das Klausuren schreiben haben ich soweit ich weiß nicht. Es ist halt nur so, dass ich mindestens 2 Module pro Semester bestehen muss – wenn nicht, wird man halt vorgeladen. Das hatte ich auch schon mal und ich musste halt erklären woran es lag. Dieses Mal steht mir das auch wieder bevor. Hab nämlich nur 2 Klausuren geschrieben dieses Semester, da ich Angst hatte mehr zu schreiben. Wollte mir nicht zu viel zumuten. Jedenfalls hab ich die eine Drittversuch-Prüfung zwar bestanden, aber die andere Klausur im Zweitversuch dafür wieder nicht, die dann ja wieder zu einer Drittversuch-Prüfung wird.

Ich mach mir darüber bisschen sorgen, weil die Frau aus dem ersten Gespräch damals schon meinte, falls ich es wieder nicht hinkriege müsste man ja mal überlegen, ob das überhaupt das richtige für mich ist. Ich kann solche Gespräche nicht gut ab, weil es für mich ne Stresssituation ist.

Aber so an sich, ist das kein Problem meistens. Prüfungen schreiben kann ich teils manche Module sowieso nur 1 mal pro Jahr, da diese entweder nur im Sommer- oder Wintersemester angeboten werden. Selten ganzjährig.

Es ist halt nur schwierig, wenn man nicht weiß wie man vorgehen soll beim Lernen. Vom Lerntyp würd ich sagen ich bin jemand, der gut „bildlich“ lernt. Also ich erinnere mich meistens gut an Grafiken und gerade in Kombination mit Text. Das Auswendiglernen ist also nicht so das Problem meistens. Bei Aufgaben bringt mir aber eine rein schriftliche Erklärung nichts, wenn ich die nicht verstehe. Da brauch ich jemanden, der mir zeigt, wie man die Aufgaben löst – dann weiß ich wie ich vorgehen muss und das kann ich mir bei Schritt für Schrittanleitung auch gut merken.

Die Plattformen kenne ich übrigens nicht. Aber sehe ich mir sicherlich mal an :smile: Danke dafür.

Off-Topic:
Ich habe Lineare Algebra: Gleichungssysteme, Matrizen, Vektorenrechnung, Figuren berechnen mit Vektoren, logische Identitäten.. etc. und später nach Lineare Algebra dann Relationen und Funktionen als Nachfolgemodul. Und ne ich halte es schon nicht für Schleichwerbung :grin:

Ist auch super lieb, dass du mir Hilfe anbietest mit Mathe. Ich komme sicherlich mal drauf zurück. Schaden tut es ja nicht :smile:




Hallo Mimi,



bis vor kurzem noch war ich in einer Klinik. Auch kenne ich einige Leute, die schon in einer Klinik waren und deswegen kann ich dir sagen: Klinik ist nicht gleich Klinik. Oft wird in Kliniken nur das Schlimmste verhindert. Da wird eine Diagnose gestellt und es werden Medikamente eingestellt und dann wird der Patient baldmöglichst auch wieder entlassen.

Das sind häufig psychiatrische Kliniken, die man sich auch oft nicht aussuchen kann und die auch Patienten nehmen, die unfreiwillig dort sind.

Es gibt aber auch sogenannte psychosomatische Kliniken, da sind nur Menschen, die freiwillig dort sind und die Menschen, die dort sind haben auch keine psychiatrische Erkrankung sondern eine psychische.

Da sind Menschen mit ganz unterschiedlichen Krankheiten, sie haben vielleicht Stress und einen Tinnitus oder häufig Bauchschmerzen. Sie können aber auch eine Persönlichkeitsstörung haben oder Depressionen, Angststörungen, Zwangsstörungen, oder Dissoziative Störungen oder Essstörungen.

Damit sage ich nicht, dass du eine dieser Störungen hast! ⚘

In Kliniken gibt es viele Therapieangebote mit verschiedenen Schwerpunkten und viele Kliniken sind auf bestimmte Problematiken spezialisiert, damit allen bestmöglich geholfen werden kann.

Mir hat die Klinik in der ich war, sehr geholfen und bevor ich entlassen wurde wurde geschaut wie ich auch nach der Klinik gut weiterleben kann.

Auch meine Mitpatienten waren sehr nett. ❀



Liebe Grüße,



☆★✯



Auch dir vielen Dank ΖΙΜΤ☆★✯ ΖΙΜΤ☆★✯ für deinen Erfahrungsbericht bezüglich der Klinik. Ich wollte wirklich niemanden mit dem Wort „gestört“ auf die Füße treten – ich habe es anders gemeint wie ich ja vorher schon erklärt habe.

Ich find es jedenfalls toll, dass es dir so gut geholfen hat und auch den Leuten, die du kennst.

Mir war schon bewusst, dass es von Klinik zu Klinik wohl Unterschiede gibt. Gerade auch im Therapieangebot und Schwerpunkt. Wobei ich halt vorrangig mehr über psychiatrische Kliniken gehört habe als jetzt über psychosomatische. Das aber mehr am Rande.

Ich denke nur nicht, dass ich direkt im ersten Schritt in eine Klinik müsste. Ich mein wie ich damit weiterleben kann etc. kann genauso gut in der psychosozialen Betreuung erfolgen, da diese auch ein breites Spektrum an Hilfe anbieten. Auch gerade Alltagsbegleitung und um zu schauen wie man was ändern kann und auch helfen sie von Anfang der Betreuung bis zum Ende und auch danach wie man damit dann weiterleben kann.

Deshalb sehe ich da direkt auch keinen Unterschied dazu, warum ich dann in eine Klinik sollte, wenn es auf ambulante Weise auch geht – also das ich nicht zwangsläufig an einem Ort wie eine Klinik bleiben muss.

Es spielt sicherlich auch ein wenig mit ein, dass ich grundsätzlich Kliniken und Krankenhäuser nicht mag. Ich fühle mich an solchen Orten meistens unwohl und kränker, obwohl ich es nicht bin. Natürlich sind die Menschen da auch nett und sie geben sich Mühe einem zu helfen. Nur wenn ich es nicht muss bzw. es nicht so akut ist, dass ich es als notwendig erachte oder keine Alternative verfügbar ist, dann reicht es mir auch so.

Ich bin zwar bei weitem davon entfernt mich als ‚gesund‘ zu bezeichnen. Ich habe deshalb ja den Antrag für die psychosoziale Betreuung gestellt, weil ich gesund werden möchte bzw. was an meinem Leben ändern muss, damit ich gesund werden kann.

Aktuell ist es halt nur die Sache mit dem Studium, die akut geklärt werden muss, weil mir da die Zeit wegrennt. Ich weiß immer noch nicht, ob ich weitermachen soll – bzw. ob es überhaupt was bringt im Sinne „ist das überhaupt noch schaffbar?“ – oder ob ich doch noch die Alternativen überlegen sollte wie neues Studium.

Auch die Klärung der Finanzierungsthematik ist für mich akut. Denn ich weiß auch nicht genau welche Möglichkeiten hätte ich noch bzw. wie das mit KFW Studienkredit läuft – werden die Semester aus dem alten Studiengang bei einem neuen Studium angerechnet beispielsweise?

Ich brauch dafür jedenfalls eine Lösung fürs erste, weil das Semester Ende März eben wieder anfängt und ich Änderungen ja jetzt noch problemlos abwickeln kann.
 
Elvan
Benutzer158733  Verbringt hier viel Zeit
  • #29
Off-Topic:
Huhu! :smile: Nur ganz kurz mal die Buchempfehlung zu Algebra: Das Gelbe Rechenbuch, Band 1. Vielleicht kennst du das auch schon. Ich fand die Reihe wegen der sehr anschaulichen Erklärungen, "Kochrezepte" und so extrem hilfreich.
Rest der Antwort folgt, wenn ich etwas mehr Zeit habe.
 
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