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Substitol- und plötzlich wirst du nur noch schief angeguckt

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K
Benutzer81271  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Guten Abend,


Im letzten Jahr hatte ich wieder einmal einen Rückfall bzw man kann es nicht einmal bloß einen Rückfall nennen, ich bin echt wieder in das ganze Drogen Milieu reingeschlittert.
Von August bis Anfang Jänner hatte ich wieder stark mit den Drogen zu kämpfen, eigentlich mehr denn je( habe mit 14 angefangen).
Vor meinem Rückfall war ich auf Subutex eingestellt, ein eher schwächeres Medikament, bzw kein Opiat.
Nun ist mir das Subutex zu schwach geworden, und ich habe auf Morphium-Substitol zurückgegriffen.

Es macht mir Angst das ich mich so an das Morphium gewöhnt habe, es kein Tabu mehr für mich ist. Noch im Sommer fand ich Morphium absolut inakzeptabel und hätte es nie genommen.
Jetzt brauche ich es, und das macht mir Angst. Von Subutex kommt man los, von Morphium nur schwer.
Ich gehe in eine ambulante Drogentherapie, die mir jedoch wenig bei diesem Problem hilft.

Es geht mir primär darum, dass die Leute einen von Oben herab betrachten wenn sie erfahren das du "abhängig" bist, dass man wie ein Mensch ohne Würde behandelt wird. Man sieht es mir fast nicht an, ich bin gepflegt, gebildet, und benehme mich gut. Trotzdem meine Augen sprechen Bände. Ich weiß nicht ob ihr wisst was ich meine, es sind die kleinen Pupillen und die glasklaren Augen, so leblos irgendwie.

Ich würde gerne wissen was ihr über Leute mit einem starken Drogenproblem hält? Wie verhält ihr euch ihnen gegenüber? Was sind eure Meinungen zu diesem Thema?

Ich möchte einfach nur wissen, ob ich mir das alles einbilde oder ob die meisten Menschen "Ex- Junkies" oder Leute die im Drogenersatzprogramm sind verachten bzw keinen Respekt vor Ihnen haben.


Baba
 
G
Benutzer31418  (43) Sehr bekannt hier
  • #2
Tja, ich geb zu, ich versuche von Leuten mit Drogenproblemen Abstand zu halten. Das hat nichts mit Verachtung zu tun, aber ich finds sehr schwer, damit umzugehen. Ich hab schlechte Erfahrungen mit jemandem gemacht, der u.a. auf Heroin war. Er hat immer alles runtergespielt und so getan, als würde er jederzeit aufhören können und Rückfälle verharmlost, dazu hat er Leute manipuliert und mir sogar gewissermaßen die Schuld für Rückfälle gegeben, weil ich mich nicht genug gekümmert hätte usw. Nach dem Motto, wenn ich nicht alles tue, was er sagt, gehts ihm schlecht und greift wieder zu Drogen, also bin ich schuld. Das war eine schockierende Erfahrung, vor allem, weil ich anfangs wirklich geglaubt habe, ich bin schuld. Bis es mir zu bunt wurde und ich mich distanziert (weil er auch beleidigend wurde) und durch andere Leute erfuhr, dass er es mit ihnen ähnlich gemacht hat. Entweder kam er auf die Mitleidstour oder hat einen angegriffen. Danach wollte ich wenn möglich mit keinem Junke mehr was zu tun haben.
Es ist für mich aber ein großer Unterschied, ob derjenige sich wirklich bemüht, runterzukommen, sich Hilfe sucht oder alles von sich weist. Wenn ich erfahre, dass emand mal Drogen genommen hat und sich jetzt bemüht, clean zu bleiben, geht das, aber wenn ich erfahre, dass jemand das verharmlost und so tut, als wäre er nicht süchtig, halte ich sofort Abstand.
 
K
Benutzer81271  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Ich war stark genug den Drogen( H, Kokain) Anfang Jänner völlig abzuschwören. Ich bin aufgewacht und wollte einfach nicht mehr. Seitdem wurde mir oft etwas angeboten, doch ich hatte keinerlei Interesse. Klar, der Guster ist schon schlimm manchmal, vorallem wenn unsensible Trotteln davon erzählen was sie nicht grad für geilen Stoff intus hätten. Aber damit muss ich leben wenn ich nicht draufgehen will.
 
Diorama
Benutzer12616  (35) Sehr bekannt hier
  • #4
Ich habe in meinem Freundes- und Bekanntenkreis einige Leute, die regelmäßig "weiche" Drogen konsumieren und ich kenne auch ein paar "Junkies" oder "Ex-Junkies".

Ich kann mich selbst von dieser Szene nicht ganz freisprechen, obgleich ich zur Zeit nicht mehr wirklich mit drin hänge.

Mit "solchen" Personen habe ich also keinerlei Probleme und versuche auch nicht, Distanz zu wahren. Natürlich muss man aufpassen, sich nicht mit rein reissen zu lassen. Aber alle Menschen aus diesen Kreisen, die ich bisher kennen gelernt hatte, haben sich, auch auf Dauer, als äusserst nett und liebenswürdig herausgestellt. Natürlich gibt es Ausnahmen, wie überall.

(Und dass Abhängige auf Entzug nicht die freundlichsten Menschen sind, sollte klar sein.)

Dir, Kokosflocke, spreche ich meinen Respekt aus. Ich kann selbt kaum erahnen, wie schwer es ist, von solchen Drogen loszukommen, in dem Maß, in dem ich es erlebt habe, ist es schon nicht leicht, aber das hier ist noch einmal etwas vollkommen anderes.
Bleib stark.
 
K
Benutzer81271  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Ich habe in meinem Freundes- und Bekanntenkreis einige Leute, die regelmäßig "weiche" Drogen konsumieren und ich kenne auch ein paar "Junkies" oder "Ex-Junkies".

Ich kann mich selbst von dieser Szene nicht ganz freisprechen, obgleich ich zur Zeit nicht mehr wirklich mit drin hänge.

Mit "solchen" Personen habe ich also keinerlei Probleme und versuche auch nicht, Distanz zu wahren. Natürlich muss man aufpassen, sich nicht mit rein reissen zu lassen. Aber alle Menschen aus diesen Kreisen, die ich bisher kennen gelernt hatte, haben sich, auch auf Dauer, als äusserst nett und liebenswürdig herausgestellt. Natürlich gibt es Ausnahmen, wie überall.

(Und dass Abhängige auf Entzug nicht die freundlichsten Menschen sind, sollte klar sein.)

Dir, Kokosflocke, spreche ich meinen Respekt aus. Ich kann selbt kaum erahnen, wie schwer es ist, von solchen Drogen loszukommen, in dem Maß, in dem ich es erlebt habe, ist es schon nicht leicht, aber das hier ist noch einmal etwas vollkommen anderes.
Bleib stark.


Danke für deinen Beitrag:smile:
Leider kann ich erst dann stolz auf mich selbst sein, wenn ich wirklich einen Entzug mache. Es ist nicht sonderlich löblich von H einfach auf Substi umzusteigen. Natürlich geht es primär nur darum die körperlichen Schmerzen in Grenzen zu halten, aber Morphium hilft auch ein bisschen dabei den Guster zu stillen. Ich habe gelesen das du Probleme mit Speed hattest. Die wenigsten die ich kenne sind je wieder davon weggekommen. Ich muss dir meinen Respekt zollen weil du es geschafft hast. Speed und Kokain machen zwar nicht physisch aber dafür umso mehr psychisch abhängig. Wie hast du es geschafft?
 
Beastie
Benutzer2160  Beastialische Beiträge
  • #6
also zunächst einmal find ich es super, dass du das zeug nich mehr nehmen willst.

ich muss aber auch sagen, dass ich mich von ''leuten wie dir'' (sorry, mir fällt jetz keine andere ausdrucksweise ein) möglichst fernhalte.
das hat überhaupt nichts mit verachtung oder keinen respekt zu tun, sondern einfach damit, dass ich angst habe, da mit reingezogen zu werden.
ich will damit einfach nichts zu tun haben.

freunde aus meiner jugendzeit sind in diese szene (aber eher pillen usw) reingerutscht und wenn ich die heute sehe, weiß ich genau, dass DIE es falsch gemacht haben...

ich hab großen respekt davor, dass du es in die hand nimmst und clean werden willst und ich wünsche dir sehr, dass du es schaffst... aber freunde würden wir sicherlich nich werden. höchstens bekannte.

sorry für meine ehrlichen worte.. aber du wolltest es wissen :smile:
 
J
Benutzer Gast
  • #7
Hallo „Kokosflocke“,

zuerst einmal ist es ja wirklich sehr positiv, dass Du den Gedanken fest im Kopf hast, dich aus diesem Milieu heraus zu bewegen. Sicherlich ist der Umstieg auf ein Ersatzpräparat schon ein erster wichtiger Schritt, aber das Ziel bleibt ja letztlich, dass man ohne die Substanz leben kann.

In meinem Freundeskreis gibt es einige, die Drogen konsumieren. Hauptsächlich irgendwelche Partydrogen oder irgendwas Selbstgemixtes, aber soweit ich weiß nichts, was in der Größenordnung wie Heroin liegt. Als ich in diesen Freundeskreis gekommen bin, war ich erst etwas schockiert, da ich aus einem Elternhaus komme, in dem Drogen keine Rolle spielen und in dem Süchtige als schwache Menschen betrachtet werden, denen es nicht gelingt Ihr Leben in den Griff zu bekommen. Zum Teil trage ich diese Meinung auch immer noch mit mir herum, wenn ich sehen muss, wie es vielen Menschen schlecht geht mit diesen Substanzen und sie doch nicht die Stärke haben, den Ausstieg zu schaffen. Man sieht es ja auch mit dem Alkohol auf den Partys. Nun ist dieser Freundeskreis zum Teil etwas wohlhabender und sehr Partyerfahren, viele kommen aus der Technoszene und haben eine ganz andere Einstellung zu Drogen als ich. Ich habe auch einmal etwas probiert, jedoch immer mit Skepsis im Hinterkopf. Sicherlich war es bei mir die Neugier, die hier mitspielte, jedoch mag ich mich nicht, wenn mir die Kontrolle über mich entgleitet. Somit konnte ich mich nicht mit diesem Milieu anfreunden und stehe Ihm immer noch sehr skeptisch gegenüber.

Ärgern tut mich vor allem das Verhalten der Menschen, die regelmäßig, also jede Woche, irgendwelche Dinge konsumieren, und von sich denken sie hätten alles unter Kontrolle. Hier sieht man ja, wie sie schon in den Anfängen der Sucht stecken. Nun sind das alles gebildete Menschen in meinem Umkreis. Alle haben irgendwas studiert und sollten sich eigentlich der Gefahren bewusst sein. Aber es fällt auch auf, wie die Droge ihre Spuren hinterlässt. Viele sind immer sehr unruhig und können nicht lange still sitzen, andere werden immer träger und unsportlicher und wieder andere werden einfach dumm. Bei manchen ist ein normales Gespräch gar nicht mehr möglich. Das finde ich eben sehr schade, weshalb mein Unverständnis für diese Lebensart nicht abgenommen hat. Nun kann ich nachvollziehen, dass etwas Alkohol die Zunge lockert oder andere Substanzen das Selbstbewusstsein steigern, aber beinahe regelmäßig enden diese Partys in einer Katastrophe.

Somit betrachte ich auch Dich mit etwas Argwohn. Denn auch Du hast ja, wenn ich dass richtig verstanden habe, gerade wieder eine Steigerung durchgemacht, was die Substanz betrifft. Das ist zwar immer noch ein Schritt auf der richtigen Seite, aber in die falsche Richtung, wie mir scheint. Für mich ist es einfach eine fremde Welt, in der jemand akzeptiert, dass er sich nicht selbst kontrolliert, sondern dass eine Substanz, die man regelmäßig „freiwillig“ einnimmt, dies übernimmt. Somit bist Du in meinen Augen immer noch etwas schwach, weil Du nicht den Willen aufbringst, dich selbst zu ändern. Sicherlich wird es jetzt Kommentare geben, die mir hier vorwerfen werden, dass ich keine Ahnung hätte und dass es für einen Abhängigen schwerer wäre, von etwas loszukommen. Aber hier wurde ja um eine eigene Meinung gebeten.

Aber, um meine Absichten hier noch einmal zu verdeutlichen. Ich finde es lobenswert, wenn man den Ernst der Lage erkannt hat und einen Schritt in die richtige Richtung macht. Die Ideallösung wäre aber sicher der Entzug und nicht die Verwendung von Ersatzpräparaten, wobei ich auch hier zugebe, dass ich mich mit den üblichen Verfahrensweisen im Drogenentzug auch nicht auskenne.

In diesem Sinne wünsche ich Dir, „Kokosflocke“, alles Gute auf deinem Weg und vor allem viel Erfolg bei der Bewältigung deines Problems.

Jakob




"Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg." George Bernard Shaw
 
Medeia
Benutzer72148  Meistens hier zu finden
  • #8
Ich würde gerne wissen was ihr über Leute mit einem starken Drogenproblem hält? Wie verhält ihr euch ihnen gegenüber? Was sind eure Meinungen zu diesem Thema?

Was soll ich davon schon halten? Es ist scheiße und ich halte mich best möglich von ihnen fern. Somit brauch ich mich ihnen gegenüber auch nicht verhalten.
Drogen sind der letzte Dreck.

Ich möchte einfach nur wissen, ob ich mir das alles einbilde oder ob die meisten Menschen "Ex- Junkies" oder Leute die im Drogenersatzprogramm sind verachten bzw keinen Respekt vor Ihnen haben.

Nein. Jeder macht mal einen Fehler, ich verstehe diesen Fehler nicht und ich bring kein verständnis dafür auf. Aber wenn jemand erfolgreich ausgestiegen ist, ist er für mich mehr oder weniger wieder "ein ganz normaler Mensch" und bekommt bei mir auch seine Chance.
 
H
Benutzer Gast
  • #9
Nein. Jeder macht mal einen Fehler, ich verstehe diesen Fehler nicht und ich bring kein verständnis dafür auf. Aber wenn jemand erfolgreich ausgestiegen ist, ist er für mich mehr oder weniger wieder "ein ganz normaler Mensch" und bekommt bei mir auch seine Chance.

Finde diese Einstellung ziemlich hart,. Siehst du das bei Magersüchtige n und Alkoholikern ect genauso??

Ich hatte selbst auch mal mit Drogen zu tun (nicht mit hero oder crack aber alles andere) und weiss wie das ist. Von daher respektiere ich die MEnschen genauso wie andere auch...
 
A
Benutzer Gast
  • #10
Hi Kokosflocke,

erstmal meinen Glückwunsch zum Einstieg in den Ausstieg.
Ich habe selbst zahlreiche Erfahrungen mit Drogen gemacht und war auch längere Zeit abhängig, zum Glück nicht von Heroin, aber die Substanz ist im Endeffekt egal, weil man in seiner Persönlichkeit eine Suchtstruktur hat oder nicht. Wenn ich ein biederes oberbayrisches Hausmuttchen sehe, die sich in der Apotheke ihre 100'er Packung Benzodiazepine abholt, weiß ich schon, was ich davon zu denken habe.
Mir hat man es auch nicht angesehen, während in der schlimmsten Phase hatte ich eine eigene Firma mit mehreren Angestellten und habe locker 60h die Woche gearbeitet (was auch eine Sucht sein kann). Ich bin inzwischen seit acht Jahren clean, aber es sehr lange gedauert, bis ich das Zeug auch mental aus dem Kopf hatte. Heute könnte man mir anbieten was man will, es ginge mir am Arsch vorbei, aber das war ein langer Weg.

ich bin echt wieder in das ganze Drogen Milieu reingeschlittert.
Eines der Hauptprobleme, Du mußt da raus. Denn es sind ja nicht nur die Drogen, sondern die Menschen die damit verbunden sind. Wenn Dein halber Freundeskreis und Deine wichtigsten Bezugspersonen sich zuknallen, wirst es kaum schaffen nein zu sagen. Da kannst Du noch so willensstark sein. Einen schwachen Moment wirst Du immer erleben und andere Süchtige, so gute Freunde sie seien mögen, werden einen Teufel tun und Dir dann beistehen, sie werden immer verhindern wollen, dass Du Dich davon unabhängig machst. Das ist nicht nett, aber menschlich. Als banales Beispiel, niemandem werden mehr Zigaretten angeboten, als dem angehenden Nichtraucher. Und jede Drogensubkultur hat sehr viel einer verschworenen Gemeinschaft an sich, indem Du aufhörst, hältst Du jedem die eigene Schwäche vor Augen. Scheiterst Du, fühlt sich jeder bestätigt.
Ich bin damals 500Km weit weg gezogen und es ist verblüffend, wie schnell man wieder an Drogen kommt von deren Existenz die meisten Menschen nicht mal wissen. Aber es ist leichter nein zu sagen, wenn man keine persönliche Beziehung zu den Leuten hat. Deshalb wäre mein Rat, verändere Dein soziales Umfeld und zwar radikal. Das ist schwer, aber Du weißt selbst wohin Dich Dein bisheriges Umfeld führt.

(habe mit 14 angefangen)
Das ist sehr früh. Rechne damit, dass Du genausolang brauchen wirst, um Dich davon wieder zu befreien. Wenn alles optimal läuft. Und da wird sehr viel Frust auf Dich lauern. Denn wie hiess es so schön in Trainspotting sinngemäß, dieses ganze Drogenelend ist ja nicht nur Elend und Sucht, man hat halt auch verdammt gute Augenblicke. Und nach einer anständigen Drogenkarriere ist das Leben vor allem erstmal grau. Es ist grau in grau und man versteht überhaupt nicht, wie andere in diesem Matsch überhaupt existieren können. Bei mir hat es gut vier Jahre gedauert, bis ich wieder Farben sehen konnte.

Ich gehe in eine ambulante Drogentherapie, die mir jedoch wenig bei diesem Problem hilft.
Vergiß die ambulante Therapie, mach eine stationäre. Dauert zwar afaik 9 Monate, aber damit bist Du a) aus Deinem Umfeld komplett raus und b) nimmst Du Dein Problem ernst.
Was willst Du mit einer Therapie, die Dir nicht hilft?
Wenn Du wirklich aussteigen willst, wirst Du um einen kompletten Umbruch nicht herumkommen. Ich würde sagen, Du wurstelst derzeit so ein bisserl herum, bisschen Therapie, bisschen Ausstieg und nicht mehr wollen, bisschen Rückfall, mag sein, dass Dein Leidensdruck noch nicht groß genug ist. Aber ich denke Du wirst auch keine Lust haben als H-Nutte auf dem Straßenstrich zu landen und ich denke Du bist klug genug zu wissen, dass das eine mögliche Konsequenz Deiner Sucht ist.

Es geht mir primär darum, dass die Leute einen von Oben herab betrachten wenn sie erfahren das du "abhängig" bist, dass man wie ein Mensch ohne Würde behandelt wird.
Nein, die Leute haben Angst vor der Unberechenbarkeit. Ich kenne einige Ex-Junkies und sind alles sehr starke Menschen, da würde es keiner auch nur wagen seine Nase zu rümpfen. Man merkt Menschen an was sie durchgemacht haben und davor haben praktisch alle großen Respekt. Als süchtling erntest Du natürlich keinen Respekt, da reicht es eine Gruppe 10-jähriger zu beobachten um zu wissen, wie mit "Schwächlingen" umgegangen wird. Ginny hat das ganz schön ausgedrückt, wer ernsthaft Hilfe sucht, wird Unterstützung finden, wer auf die Mitleidstour kommt, nur Verachtung. Fast jeder akzeptiert Fehler, aber niemand akzeptiert es, wenn daraus keine Konsequenzen erfolgen. Denn Durchgeknallte gibt es genug.

Ich weiß nicht ob ihr wisst was ich meine, es sind die kleinen Pupillen und die glasklaren Augen, so leblos irgendwie.
Jeder der Ahnung hat, erkennt das sofort.

Ich würde gerne wissen was ihr über Leute mit einem starken Drogenproblem hält? Wie verhält ihr euch ihnen gegenüber? Was sind eure Meinungen zu diesem Thema?
Wie Du Dir denken kannst, kann ich ganz gut Nachfühlen wie es demjenigen geht. Ist es allerdings ein akutes Problem, würde ich jeglichen Kontakt solange abbrechen, bis derjenige versucht das Problem zu lösen. Ansonsten sind Menschen mit Suchtstruktur meist sehr sensibel und einfühlsam. Eine Sucht kommt selten aus dem Nichts, ich habe mein Kind sterben sehen und wer es wagen sollte über meine Suchtgeschichte zu urteilen, dem würde ich schlicht die gleiche Erfahrung an den Hals wünschen. Du solltest nicht so viel Wert darauf legen, was andere Denken könnten, sondern darauf, was bei Dir die Ursache für Deine Sucht ist.

ob die meisten Menschen "Ex- Junkies" oder Leute die im Drogenersatzprogramm sind verachten bzw keinen Respekt vor Ihnen haben.
Das kann ich ganz klar verneinen. Zumal Du ja sehr, sehr jung bist. Das niemand einem Junkie traut, wäre wohl eher seltsam wenn nicht. Aber wenn Du ernsthaft aufhörst oder es mittelfristig schaffen solltest, es wird in 5 Jahren kein Schwein mehr interessieren. Ist ja auch kein Schild, was Du auf der Stirn trägst.

LG Kokosflocke, bist auf dem richtigen Weg, aber zieh es richtig durch, sonst wird es Dir nichts bringen.

@Jakob
wieder mal ein brillianter Kommentar von Dir. Du schreibst wirklich beeindruckend.
 
D
Benutzer63719  Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Ich würde gerne wissen was ihr über Leute mit einem starken Drogenproblem hält? Wie verhält ihr euch ihnen gegenüber? Was sind eure Meinungen zu diesem Thema?

Ich möchte einfach nur wissen, ob ich mir das alles einbilde oder ob die meisten Menschen "Ex- Junkies" oder Leute die im Drogenersatzprogramm sind verachten bzw keinen Respekt vor Ihnen haben.


Baba

also verachten tue ich diese menschen nicht..ich halte mich jedoch von allem was mit drogen zu tun hat fern..jemand der absolut clean ist, ist für mich jedoch kein problem,solange er nicht rückfällig wird.leute die aber noch süchtig sind oder wieder meide ich...
 
C
Benutzer Gast
  • #12
Löschen des Acc. ist nicht möglich.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #13
Ich persönlich hab mit dem Thema noch nicht viel zu tun gehabt, aber mein Freund hat letztes Jahr 5 Monate mit angeblich ehemaligen Drogenabhängigen zusammengearbeitet und ich hab das natürlich alles hautnah mitbekommen.

Bis auf einen waren alle nach wie vor irgendwie abhängig und wenns nur Hasch war. Meinem Freund wurde mehrmals was angeboten und ihm wurde tagtäglich vorgeschwärmt, wie toll das doch alles wäre. Auch wie toll es doch wäre, dass der Staat jetzt ihre Ersatzdroge bezahlt.
Klar darf man da genauso wenig über einen Kamm scheren wie sonst auch, aber es ist eben schwer, einem einzelnen zu "vertrauen", wenn man von vielen anderen Seiten nichts vertrauenswürdiges erfahren hat.
Es gibt sicherlich welche, die es schaffen, ganz aus dem Milieu auszusteigen, die das auch wirklich wollen und die dann auch stark genug sind, um draußen zu bleiben. Aber die kann ich rein optisch nicht von denen unterscheiden, die es vielleicht nicht schaffen. Und in einen Menschen hinein schauen kann eben keiner.

Drogenabhängig gewesen zu sein ist keine Musterleistung, darüber muss sich jeder Ex-Drogenabhängige im klaren sein. Man wird schief angeschaut deswegen, man kann nicht erwarten, dass das einfach übergangen wird. Wenns jemand geschafft hat, davon loszukommen verdient das natürlich genauso Anerkennung, aber es macht eben nichts ungeschehen.

Ich weiß, wie mein Freund gelitten hat. Immer die Angst, ihm mischt jemand was ins Glas oder so. Vielleicht übertrieben, aber vielleicht eben auch nicht. Viele vermeintlich ehemalige abhängige sind es noch oder werden es wieder oder wie auch immer. Charakterstärke hat eben leider nicht jeder und auch ich persönlich hätte nicht die nötige Stärke, um z.B. mit ehemaligen Drogenabhängigen zu arbeiten. Auch mein Freund hat nach knapp einem halben Jahr gekündigt, weil es einfach zu gefährlich war (nicht nur wegen der Drogen, sondern weil er allgemein einen nicht ungefährlichen Job hat und dazu wenigstens verlässliche Kollegen braucht und zugedröhnte sind das ganz sicher nicht).
 
S
Benutzer8686  (37) Sehr bekannt hier
  • #14
In meinem Bekanntenkreis ist ein Kerl, der über Alkohol hin zum Koks gerutscht ist. Von zahlreichen Psychedelika mal abgesehen.

Er hat auch Leute kennengelernt, Dealer,usw. Er war ein ganz normaler Typ und hat sich nach und nach von seinem alten Freundeskreis abgewandt und ist zu seinen neuen "Freunden", wo es Koks, Speed,u.ä. en masse gab. Dazu kam eine Alkoholsucht, sprich: Morgens wurde nicht aufgestanden ohne 'nem Bier vorm Frühstück.
Wie oft haben wir uns angehört, dass er angeblich aufhören will. Angelogen hat er seine Freunde, sich Geld geliehen und Drogen gekauft, seiner Freundin erzählt, er bräuchte neues Geld für Drogen, weil wir ihm angeblich sein Koks geklaut hätten - in Wahrheit war's einfach schon verbraucht. Es ist richtig, die Leute sind süchtig. Aber diese Beschaffungskriminalität und Abgewichstheit, die sich mit der Zeit entwickelt hat, fand ich ungeheuerlich und ich konnte dafür kein Verständnis aufbringen. Letztlich hat er uns, diejenigen,die ihm gesagt haben,ihn beim Entzug zu unterstützen, mit Lügen und Intrigen alle in den Arsch getreten. Letztlich ist der Wille der Weg. Wenn man den nicht hat, wird man sein Leben lang in den Drogen gefangen bleiben, das solltest auch du dir bewusst machen - und am besten deinen Freundeskreis wechseln.

Von daher bringe ich Drogensüchtigen ein großes Misstrauen entgegen. Die These, dass Abhängige irgendwann kriminell und hinterlistig werden, hat sich doch bestätigt.

Und, sorry,ich meine das nicht böse, aber ist es nicht irgendwo verständlich, dass man als Abhängiger schief angeschaut wird? Eine Drogenkarriere ist doch jetzt nichts, worauf man besonders stolz sein kann und die meisten Leute wollen doch (wie ich finde) berechtigt nichts mit Drogen in ihrem Umfeld am Hut haben. Eine Abhängigkeit hat eben einen faden Beigeschmack... :geknickt:

Wechsel am besten deinen Freundeskreis, such dir ein Hobby und zieh den Entzug durch.
Viel Glück dabei
 
M
Benutzer18889  Beiträge füllen Bücher
  • #15
Ich sehe das ein bisschen wie Beasti. In meinem privaten Umfeld habe ich wenig bis gar keine Leute, die Drogen nehmen. Ein Kiffer ist in meinem Freundeskreis, aber selbst bei dem sehe ich zu, dass ich ihn nur selten treffe, weil ich das Kiffen total blöd finde.

Beruflich kommen solche Begegnungen häufiger vor. Das sind die Einsätze, vor denen wir relativ viel Respekt haben, denn es ist nunmal tatsächlich so, dass die Zahl der HIV positiven oder mit anderen Krankheiten infizierten Menschen im Drogenmilieu besonders hoch ist. Bei "normalen Handgriffen" ist das kein Ding, aber BZ messen oder so finde ich da schon weniger prickelnd. Normal passiert nichts, aber es kann immer doof kommen und man sticht sich an einer kontaminierten Kanüle. Ich verhalte mich diesen Patienten gegenüber genauso freundlich wie zu anderen, aber innerlich bin ich distanziert und denke wohl die größte Zeit daran, dass ich bitte keine gebrauchte Nadel in seiner Hosentasche finde oder mich sonstwie verletze.

Ansonten kann ich sagen, dass ich selbst absolut nicht nachvollziehen kann, wie es zu so einem Abstieg kommt. Mir ist das unbegreiflich. Das ist wohl ein weiterer Grund, warum ich keinen Drogenabhängigen oder vermutlich auch Ex-Junkie in meinem privaten Umfeld haben wollen würde. Ich glaube nicht, dass ich mich mit so einer Person verstehen würde, da mir total bewusst ist, was Morphin usw. im Körper anrichten und diese Leute das "einfach so" nehmen oder genommen haben.

Wenn du dich bei deiner momentanen Drogentherapie unwohl fühlst, würde ich über einen Wechsel nachdenken, denn ich glaube, es ist kaum anderswo wichtiger, dass man mit den Leuten klarkommt. Sonst kommst du ja nie weg von dem Mist.

Was mich generell interessieren würde: Du berichtest von Morphium-Substitol. Was ist das genau? Morphin ist mir in seiner Wirkung bekannt und das Subutex habe ich eben nachgelesen. Zu dem Morphium-Substitol findet man aber kaum was. Klärst du mich auf? :zwinker:
 
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Medeia
Benutzer72148  Meistens hier zu finden
  • #16
Finde diese Einstellung ziemlich hart,. Siehst du das bei Magersüchtige n und Alkoholikern ect genauso??

Alkohol ist genauso eine Droge wie jede andere, also sehe ich das mit Alkoholikern nicht groß anders,ja.
Mit Magersüchtigen empfinde ich aus irgendeinem Grund nur mitleid.

Zwei Leute haben hier gesagt:
Wer ernsthaft Hilfe sucht, wird Unterstützung finden, wer auf die Mitleidstour kommt, nur Verachtung. Fast jeder akzeptiert Fehler, aber niemand akzeptiert es, wenn daraus keine Konsequenzen erfolgen.

So sehe ich das auch. Jemand, der seinen Fehler bemerkt und etwas ändert bzw wirklich ändern will, den Verachte ich auch nicht. Aber wer irgendwie nur so tut oder sogar gar nichts unternimmt...der ist für mich gestorben.

Ja vielleicht ist das eine harte Meinung. Ändern werde ich sie nicht ;-) bin da sowieso schon viel nachgibiger geworden.
 
J
Benutzer78036  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #17
Hallo Kokosflocke,
du fragst wie wir zu Drogenabhängigen stehen? Ich kenne bislang keinen. Ich würde den Kontakt wahrscheinlich nicht abbrechen lassen (das würde er je nach dem schon von allein tun), aber ich würde schon sehen, dass ich nicht selbst in die Szene reinrutsche.
Ich finde es gut, dass du einsiehst, dass dein "Rückfall" nicht gut ist - gut auch, dass du zu einer Beratungsstelle gehst.
Die schauen dich nicht von ober herab an, ich denke das meinst du nur - die arbeiten schließlich in einer solchen Einrichtungen um Menschen wie dir zu helfen. Ich kenne mich mit Drogen und ihren Substituten nicht aus, aber villeicht kannst du mir da helfen: wo genau ist der Unterschied zwischen dem Substitol und dem was du vorher genommen hast? Liegt es daran dass das, was du aktuell nimmst auf Morphinbasis ist?
Ich rate dir einfach aus den einschlägigen Kreisen fortzubleiben (klar das ist einfacher gesagt als getan) und mit festem Willen daran zu arbeiten Clean zu werden.
Du hast ja scheinbar erkannt, dass dein Weg aktuell nicht der Richtige ist, aber es fehlt dir auch an Verankerung im "normalen" Leben (Freunde, Familie?). Natürlich hast du es nicht leicht, viele Menschen stehen Junkies und ex-Junkies skeptisch gegenüber, weil der Satz "einmal junkie immer junkie" in den Köpfen der Leute schwirrt.Klar, in vielen Fällen stimmt es vielleicht auch, aber man darf nicht unterschätzen, dass der Ausstieg sehr schwer ist. Das ist nicht wie einkaufen gehen.
Es ist viel zu leicht einfach zu sagen "dann soll xy doch einfach mit den Drogen aufhören, fertig!"
Versuche dich wieder in das normale Leben zu integrieren. Vielleicht können die von der Beratungsstelle dir weiterhelfen, an wen du dich wenden kannst.
Wie siehts denn bei dir mit Schule/Studium/Ausbildung/Arbeit aus?
 
L
Benutzer76959  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #18
Einsicht ist der erste Weg zu Besserung, was?
Somit hast du den ersten Schritt ja schon getan. Ich persönlich kenne keinen wirklichen Junky, nur einen Haufen Bekannte die regelmäßig kiffen. Egal ob am Wochenende oder vor der Mathestunde, die brauchen das einfach "irgendwie". Ich verurteile niemanden, Fehler sind menschlich. Wieso auch? Schließlich hatte ich selber mal eine Phase in der ich Drogen ausprobierte. Es handelte sich zwar "nur" um Gras, aber ich glaube die Beweggründe, egal ob Gras oder Pillen, sind identisch. Wenn ich mir meinen Bekanntenkreis anschaue, so war es eindeutig richtige Entscheidung nicht mehr zu kiffen. Der Gruppenzwang ist leider enorm groß und ich hatte immer das Gefühl, dass mir Bekannte aus Neid plötzlich Gras für lau anboten, nur um mich zu verführen. Ich erlaube mir kein Urteil über Menschen die wirklich körperlich abhängig sind, denn Bekannte schaffen es selbst von Gras nicht die Finger zu lassen und die körperliche Abhängigkeit ist da im Vergleich gering. Für so Menschen empfinde ich mehr Verachtung... Es ist nur ein psychisches Ding damit aufzuhören, das hat rein garnichts mit Sucht oder Entzugserscheinungen zutun. Trotzdem kifft man fast jeden Tag und verprasst sein ganzes Geld. Selbst wenn Freunde schon sagen "Du machst das zu oft, hör mal auf damit!" wird der Konsum nicht eingeschränkt...
 
K
Benutzer81271  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #19
So ich versuche auf alle Fragen einzugehen.

Zum ersten bin ich kein Junkie weil ich nie "gejunkt" habe( bis auf ein paar Mal). Habe immer nasal konsumiert. Was nicht wirklich ein Vorteil ist, weil man natürlich mehr braucht. Am Anfang genügen 1gramm H und 1 gramm Weißes..Am Ende habe ich von jeder Substanz das 4fache gebraucht.

Im Milieu halte ich mich nicht auf, habe keine Freunde mehr die Junkies sind. Ich habe bzw hatte einfach einen Dealer der mir den Stoff bis vor die Haustür gebracht hat. Somit musste ich nicht in die Szene um mir etwas zu besorgen. Klar ich kenne die einige Leute vom Sehen, aber wirklich zu tun habe ich nichts mit ihnen.

Benzos haben mich bzw nie interessiert ( Augenblick hat mich daran erinnert), obwohl Sumobene, Rohypnol und Co in der Szene ja eigentlich schon mehr verbreitet sind als H .

Irgendwer wollte wissen was jetzt der Große Unterschied zwischen Subutex und Substitol sei. Substitol ist Morphium, somit macht es körperlich mehr abhängig und belastet natürlich auch die Psyche um einiges mehr als Subutex. Außerdem kenne ich niemanden der an einer Subutex Überdosis gestorben ist, kenne allerdings 5 Substi Tote. Natürlich macht das Angst.

Durch das Substi sehe ich allerdings nicht grau, es geht mir gut. Wenn ich Subutex nehme geht es mir schlecht- ich sehe wieder alles grau. Somit weiß ich das, das Substi meine wahren Gefühle unterdrückt.
Wer jemals H oder Morph genommen hat, kennt dieses warme, träge Gefühl im Kopf. Das ist bei Subutex nicht gegeben. Es hilft nur dem Körper- der Kopf ist klar. Beim Substitol ist das anders- es hilft dem Körper und der Psyche, unterdrückt somit dem Guster auf H. Subutex hat zudem einen Heroin Blocker. Wenn du Subutex intus hast, kannst du soviel H nehmen wie du willst, du spürst nichts davon.

Substitol ist meiner Meinung nach Selbstmord auf Raten.


Aber auch wenn es viele nicht glauben können, ist es mehr als nur schwer wieder von den Drogen( in meinem Fall sind es jetzt die Ersatzdrogen) wegzukommen. Jedem der es geschafft hat, zolle ich mehr Respekt als den Ärzten die dahinterstehen. Die Ärzte kümmern sich nicht um dein Problem( die Sucht), nein, sie verschreiben dir schnell Morph oder Metha und haben ihre Ruhe. Meiner Meinung nach ist etwas nicht in Ordnung wenn einem 15 Jährigen Mädchen Methadon verschrieben wird( ist mir damals passiert).
Ich will nicht dem System die Schuld geben, aber es trägt seinen Teil dazu bei, das soviele Junge Menschen Morphium Abhängig sind. Das H das man auf der Straße bekommt hat höchstens 5-15% Heroin Anteil, Morphium jedoch ist viel höher dosiert. Soll heißen? Man hilft eigentlich keinem Patienten wenn man ihm Morph verschreibt, da es einen viel abhängiger als der Straßenstoff macht.

Ich nehme jetzt ca 400mg Morphium am Tag. Ohne könnte ich nicht einmal aufstehen. Das ist ja mein Problem. Ein Entzug ist im Augenblick nicht möglich.
 
S
Benutzer8686  (37) Sehr bekannt hier
  • #20
Zum ersten bin ich kein Junkie weil ich nie "gejunkt" habe( bis auf ein paar Mal). Habe immer nasal konsumiert. Was nicht wirklich ein Vorteil ist, weil man natürlich mehr braucht. Am Anfang genügen 1gramm H und 1 gramm Weißes..Am Ende habe ich von jeder Substanz das 4fache gebraucht.
Ich glaube, "Junkie" ist eigentlich nur eine gängige Bezeichnung für Drogensüchtige.
Im Milieu halte ich mich nicht auf, habe keine Freunde mehr die Junkies sind. Ich habe bzw hatte einfach einen Dealer der mir den Stoff bis vor die Haustür gebracht hat. Somit musste ich nicht in die Szene um mir etwas zu besorgen. Klar ich kenne die einige Leute vom Sehen, aber wirklich zu tun habe ich nichts mit ihnen.
Das ist immerhin ein Anfang.
Irgendwer wollte wissen was jetzt der Große Unterschied zwischen Subutex und Substitol sei. Substitol ist Morphium, somit macht es körperlich mehr abhängig und belastet natürlich auch die Psyche um einiges mehr als Subutex. Außerdem kenne ich niemanden der an einer Subutex Überdosis gestorben ist, kenne allerdings 5 Substi Tote. Natürlich macht das Angst.

Durch das Substi sehe ich allerdings nicht grau, es geht mir gut. Wenn ich Subutex nehme geht es mir schlecht- ich sehe wieder alles grau. Somit weiß ich das, das Substi meine wahren Gefühle unterdrückt.
Wer jemals H oder Morph genommen hat, kennt dieses warme, träge Gefühl im Kopf. Das ist bei Subutex nicht gegeben. Es hilft nur dem Körper- der Kopf ist klar. Beim Substitol ist das anders- es hilft dem Körper und der Psyche, unterdrückt somit dem Guster auf H. Subutex hat zudem einen Heroin Blocker. Wenn du Subutex intus hast, kannst du soviel H nehmen wie du willst, du spürst nichts davon.

Substitol ist meiner Meinung nach Selbstmord auf Raten.
Wäre es dann aber nicht besser, wieder auf Subutex o.ä. umzusteigen? Ich mein, letztlich machst du dir ja nur selbst was vor - nichts anderes als Droge,oder?
Die Ärzte kümmern sich nicht um dein Problem( die Sucht), nein, sie verschreiben dir schnell Morph oder Metha und haben ihre Ruhe. Meiner Meinung nach ist etwas nicht in Ordnung wenn einem 15 Jährigen Mädchen Methadon verschrieben wird( ist mir damals passiert).
Ich will nicht dem System die Schuld geben, aber es trägt seinen Teil dazu bei, das soviele Junge Menschen Morphium Abhängig sind. Das H das man auf der Straße bekommt hat höchstens 5-15% Heroin Anteil, Morphium jedoch ist viel höher dosiert. Soll heißen? Man hilft eigentlich keinem Patienten wenn man ihm Morph verschreibt, da es einen viel abhängiger als der Straßenstoff macht.
Ich mein das jetzt nicht böse und kann deinen Frust ja auch irgendwo verstehen, aber meinst du nicht, dass die Ärzte tagtäglich Junkies und Süchtige sehen, die schon das 5. Mal aufhören wollen? Die sind auch frustriert von ihrem fruchtlosen Job,den sie da tun. Großartig ernst nehmen tun die meisten Ärzte die Süchtigen doch nicht, ich kann's teils auch irgendwo verstehen. Wenn ich meinen Bekannten anguck, der 5x auf Entzug war und 3 Therapien abgebrochen hat. Irgendwann glaubt man den Leuten,die jedes Jahr an Weihnachten/Geburtstag/Muttertag aufhören wollen, nicht mehr :geknickt:

Wenn du weißt, dass die Medikamente,die du bekommst, wesentlich höher dosiert sind als Straßendreck, dann musst du das dem Arzt doch sagen. Ich mein, der kennt den Drogenkurs doch nicht. Ich weiß nicht,warum man sich darüber aufregt,sorry. Ich kann deinen Frust verstehen, aber wenn der Arzt über solche Dinge nicht Bescheid weiß, KANN der doch gar nicht richtig handeln.
Ich nehme jetzt ca 400mg Morphium am Tag. Ohne könnte ich nicht einmal aufstehen. Das ist ja mein Problem. Ein Entzug ist im Augenblick nicht möglich.
Dann musst du das mit deinen Betreuern/Ärzten besprechen und ihnen sagen.
 
radl_django
Benutzer48403  (54) SenfdazuGeber
  • #21
Von daher bringe ich Drogensüchtigen ein großes Misstrauen entgegen. Die These, dass Abhängige irgendwann kriminell und hinterlistig werden, hat sich doch bestätigt.

Ich hatte auch einige Bekanntschaften mit Drogenabhängigen gemacht. Diese Leute waren eigentlich recht unterschiedlich, die meisten aber unter ihnen hatten aber eines gemeinsam: sie machten einen auf guten Freund, aber in Wirklichkeit ging es ihnen darum, Freunde zu hintergehen, zu betrügen und sogar zu bestehlen. Hatte einige solcher Erfahrungen gemacht, weshalb ich von Drogenabhängigen gezielt Abstand halte. Das hat nix damit zu tun, dass ich diese Menschen verachte. Das bleibt aber immer mit der Frage verbunden. wie kommt es, dass man eigentlich so tief in den Sumpf abrutschen kann? Welche Faktoren spielen da eine wesentliche Rolle?
Ich kenn bisher nur einen, der es wirklich geschafft hatte, vom Heroinsumpf wieder ins normale Leben zu schaffen. Er ist völlig clean, hat nen geregelten Job sowie Frau und Kinder. Da kann ich nur sagen: Hut ab

Wenn man wie die TS selbst erkannt hat, dass man aufhören soll, ist das ein wichtiger Punkt, um das nötige Durchhaltevermögen zu haben.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #22
Ich hatte noch keinen Kontakt mit Drogensüchtigen und versuche auch, mich vor solchen Leuten, bzw. der gesamten Drogenszene fernzuhalten, was mir bisher immer gelungen ist.

Allerdings kenne ich jemanden, der Drogenabhängig war und nach mehreren Entziehungskuren und nachfolgenden Rückfällen, Gefängnisaufenthalten, etc. wieder clean ist. Ich behandle ihn ganz normal, wie jeden anderen Menschen auch und hoffe, dass er nicht mehr rückfällig wird.
 
E
Benutzer79232  Verbringt hier viel Zeit
  • #23
Ich bin der Meinung, wenn man das nicht an die große Glocke geht und damit "hausieren" geht, dann kann man da normal mit Leben! Aber es muss jedem der sowas braucht, bewusst sein, das er in der Gesellschaft nunmal nicht angesehen wird!
 
Numina
Benutzer32811  (36) ...!
  • #24
Ich würde gerne wissen was ihr über Leute mit einem starken Drogenproblem hält? Wie verhält ihr euch ihnen gegenüber? Was sind eure Meinungen zu diesem Thema?
Ich hätte glaub ich nicht mit der Tatsache ein Problem. Ich hatte nie auch nur das geringste Interesse Drogen selbst auszuprobieren und würde mein Leben wie es ist genug lieben um mich nirgends reinziehen zu lassen.
Meine Sorge wäre vielmehr mich mit jemandem anzufreunden, ders dann doch nicht schafft. Ich möchte mir das ehrlich gesagt nicht mit anschauen müssen, das würde ich nicht vertragen.
 
C
Benutzer79847  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #25
Guten Abend,


Im letzten Jahr hatte ich wieder einmal einen Rückfall bzw man kann es nicht einmal bloß einen Rückfall nennen, ich bin echt wieder in das ganze Drogen Milieu reingeschlittert.
Von August bis Anfang Jänner hatte ich wieder stark mit den Drogen zu kämpfen, eigentlich mehr denn je( habe mit 14 angefangen).
Vor meinem Rückfall war ich auf Subutex eingestellt, ein eher schwächeres Medikament, bzw kein Opiat.
Nun ist mir das Subutex zu schwach geworden, und ich habe auf Morphium-Substitol zurückgegriffen.

Es macht mir Angst das ich mich so an das Morphium gewöhnt habe, es kein Tabu mehr für mich ist. Noch im Sommer fand ich Morphium absolut inakzeptabel und hätte es nie genommen.
Jetzt brauche ich es, und das macht mir Angst. Von Subutex kommt man los, von Morphium nur schwer.
Ich gehe in eine ambulante Drogentherapie, die mir jedoch wenig bei diesem Problem hilft.

Es geht mir primär darum, dass die Leute einen von Oben herab betrachten wenn sie erfahren das du "abhängig" bist, dass man wie ein Mensch ohne Würde behandelt wird. Man sieht es mir fast nicht an, ich bin gepflegt, gebildet, und benehme mich gut. Trotzdem meine Augen sprechen Bände. Ich weiß nicht ob ihr wisst was ich meine, es sind die kleinen Pupillen und die glasklaren Augen, so leblos irgendwie.

Ich würde gerne wissen was ihr über Leute mit einem starken Drogenproblem hält? Wie verhält ihr euch ihnen gegenüber? Was sind eure Meinungen zu diesem Thema?

Ich möchte einfach nur wissen, ob ich mir das alles einbilde oder ob die meisten Menschen "Ex- Junkies" oder Leute die im Drogenersatzprogramm sind verachten bzw keinen Respekt vor Ihnen haben.


Baba

Hallo Kokosflocke

ich glaube das jeder Mensch einen gewissen mindestrespekt vor einem anderen Mensch hat bzw. haben sollte.
Ich persönlich meide auch den Kontakt zu Menschen die mit härteren Drogen zu tun haben. Die Drogen die du gerade genannt hattest kenne ich noch nicht einmal.
Ich glaube das hat damit etwas zu tun weil Drogenabhängige oft aus der Abhängigkeit kriminell werden und anderen Menschen dadurch Leid zufügen. Deshalb werden sie oft gemieden. Auch ist es hier in der Gesellschaft so vertreten das DROGEN ABSCHAUM sind. Und das ist natürlich auch ein wesentlicher Bestandteil.Hinzu kommt aber auch das "Wir" uns in der Regel dafüber auch nicht allzu sehr informieren.
Für mich ist es noch was anderes wenn jemand "nur" Gras raucht als wenn er irgendwelche Pillen einwirft.
Obwohl beide Gruppen wie du selber erkannt hast von der Gesellschaft irgendwie doch gemieden werden.

ICh kann mir das nur aus den o.g. Gründen erklären und ich wünsche dir alles Gute und Liebe das du es schaffst von solchen u.a Chemischen Mitteln runter zu kommen und es schaffst dein Leben komplett aufzuräumen. Du bist jung, du kannst noch viel erreichen. Nach ganz oben

Lg
 
T
Benutzer79502  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #26
Guten Abend,

Ich würde gerne wissen was ihr über Leute mit einem starken Drogenproblem hält? Wie verhält ihr euch ihnen gegenüber? Was sind eure Meinungen zu diesem Thema?

Baba


Ich hatte damals Bekannte(einer war sogar davor mein bester Freund), welche gekifft(Gibt es hier eigentlich einn Fachausdruck von?) und getrunken haben und auch mal irgendwelche, mir nicht namentlich bekannte, Tabletten genommen haben. Fakt war eben, dass diese Leute es zu keinen Schulabschluss gebracht haben. Einer hat immerhin den Hauptschulabschluss geschafft. Diese Erfahrung lässt für mich darauf schliessen, dass diese Leute geistig und intellektuell nicht wirklich stark sein können. Und wenn ich mir die ganzen "Bahnhofspenner" ansehe, was die für einen Dreck labern. Deshalb bezeichnen ich und meine Kollegen diese Leute heutzutage nur noch als "Pack". Meiner Meinung nach kann jeder aufhören, wenn er es nur wirklich will! Ich kenne Leute, die shon seit Jahren nicht mehr rauchen.
 
Soraya85
Benutzer73266  (38) Meistens hier zu finden
  • #27
Ich weiss nicht ob es ein Fehler ist, aber gerade Jugendliche mit (ob ehemaligen oder aktuellen) Drogenerfahrungen/problemen ziehen mich an.........weil ich mehr über sie als Mensch erfahren will.......denn ich glaube, dass sie meist sehr intessante/liebenswerte Menschen sind die einfach nur irgendwann den nötigen Halt verloren haben, weiter nichts!

Ich hatte damals Bekannte(einer war sogar davor mein bester Freund), welche gekifft(Gibt es hier eigentlich einn Fachausdruck von?) und getrunken haben und auch mal irgendwelche, mir nicht namentlich bekannte, Tabletten genommen haben. Fakt war eben, dass diese Leute es zu keinen Schulabschluss gebracht haben. Einer hat immerhin den Hauptschulabschluss geschafft. Diese Erfahrung lässt für mich darauf schliessen, dass diese Leute geistig und intellektuell nicht wirklich stark sein können.
Also eine meiner ehemaligen Klassenkameradinnen aus meiner Abschlussklasse ist Ex Punkerin, sie ist intelligent und ich mag sie auch als Menschen sehr! Es sind nicht alle gleich und man sollte nicht anhand eines ,,Merkmals" über jemanden urteilen...........so einfach ist es nunmal nicht!
 
DanielW86
Benutzer44677  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #28
Ja supa wie du sagtst, es liegt am System, die falsche Behandlung! Was bringen die Ersatzdrogen? Krampf freie Nächte, Ja und toll! Das Problem der Sucht wird damit fast nie behandelt. Die Psyche denn die ist der Grund warum man dort picken bleibt, die Angst vorm Nüchternen, Depressionen und und und. Ich muss sagen, meiner Erfahrung ist es sehr schwer weg zu kommen ohne das Psychische Problem zu Lösen. Nur redet man sich ja soviel ein darum wird man so schnell unglaubwürdig.
 
S
Benutzer8686  (37) Sehr bekannt hier
  • #29
Ja supa wie du sagtst, es liegt am System, die falsche Behandlung! Was bringen die Ersatzdrogen? Krampf freie Nächte, Ja und toll!
Damit soll den Betroffenen geholfen werden, dass sie nicht in diese Beschaffungskriminalität geraten und sich überhaupt Menschen anvertrauen, die sich mit dem Problem beschäftigen und ihnen helfen wollen.
Nicht zuletzt soll ein langsamer Ausstieg und die Boykottierung der Dealer erreicht werden. Dass das in der Realität nicht so einfach ist,sehen wir hier. Grundsätzlich ist der Gedanke doch aber nicht verkehrt.


Und wie du sagst: Die psychischen Probleme sollen in einer Therapie doch bewerkstelligt werden - es gibt aber eben wenige Therapieplätze.
 
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