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Trotz toller Beziehung mehr wollen ( und Schuldgefühle deshalb)

O
Benutzer163538  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Liebe Community,
es tut, nach langem Nachdenken, gerade einfach gut, alle meine Gedanken einmal aufgeschrieben zu haben.

ich bin jetzt ein bisschen mehr als 2 Jahren mit meinem ersten Freund zusammen, bin Anfang 20 und habe vor ihm keine Erfahrungen in Sachen Beziehung gemacht. Das hat sich einfach nie ergeben.

Nach einigen Startschwierigkeiten (hab dazu sogar mal im Forum ein Thema eröffnet) mit ihm, läuft es jetzt augenscheinlich ziemlich gut.Trotzdem gibt ein paar Seiten an unserer Beziehung, die ich gern anders haben wollen würde beziehungsweise sind wir recht unterschiedlich in einigen Dingen. Wir können gemeinsam Lachen und reden, finden uns attraktiv und "haben uns einfach lieb", haben einen ähnlichen familiären background, sprachen schon vom Zusammenziehen etc. also rein formal eine schöne, offene Beziehung, auf die ich/wir lange hingearbeitet hab, weil unser Anfang eben sehr holprig war.

Ab und zu kommt es zu Auseinandersetzungen (ich würde es nicht mal Streit nennen, weil wir beide eher konfliktscheu sind) deshalb, weil ich das Gefühl hab, wir reden aneinander vorbei und, dass er meine Bedürfnisse nicht wahrnimmt, bzw das Gefühl hab, dass es in für mich essentiellen Dingen manchmal zu wenig Gemeinsamkeiten gibt. Er ist eher ein gemütlicher, verschlossenerer Typ während ich eher motiviert bin, was zu unternehmen, vor allem das Thema "Rausgehen vs daheim rumgammeln" kommt immer wieder auf, wobei er sich gerade in letzter Zeit versucht, wirklich mehr auf mich einzulassen. Das freut mich, weil ich phasenweise echt genervt sein kann weil ich lange das Gefühl hatte, dass ich in so vielen Hinsichten was für ihn tu, mich für seine Interessen begeistern kann, mich mit seinen Freunden auseinandersetz und umgekehrt scheiterte es schon an den kleinsten Sachen.

Prinzipiell denk ich zwar, wenn man sich liebt dann mit allen "Eigenschaften" und ein Partner kann auch gar nicht für all deine Bedürfnisse aufkommen. Trotzdem hab ich manchmal Angst vor der Zukunft, Angst, dass wir zu verschieden sind, weil ichs im tiefsten Inneren toll fänd, wenn er Sachen nicht nur mir zuliebe macht, sondern weil er sie selber will. Und umgekehrt weiß ich, dass ich auch nicht zu 100% das bin, was er sich zusammenbasteln würde, wenn er könnte. Selbst wenn er immer sagt, dass ich für ihn perfekt bin, sollte das Thema mal aufkommen. Und offensichtlich entwickelt er sich ja doch mit der Beziehung mit, kann schon viel offener mit mir über seine Gefühle reden und verlässt auch mal seine Komfortzone, was ein tolles Zeichen ist.

Dazu kommt jedoch, und das stört mich am meisten, dass ich mich immer öfter dabei ertapp, wie ich mich frag wie das mit wem anderen sein könnte. Obwohl mein Freund in letzter Zeit mehr auf mich zugeht und wirklich lieb ist, selber Vorschläge macht etc, und es auch im Bett phasenweise besser läuft als schon einmal, und ich seine aufrichtige Liebe spür und die Sicherheit hab, dass es ihm in der Beziehung gut geht so wie es ist, macht mir der Gedanke an ein "für Immer" irgendwie Druck. Das war schon einmal anders, aber in letzter Zeit werd ich gewisse Zweifel einfach nicht los. Und das wiederum macht mir ein schlechtes Gewissen: ich will ihm diesen Zweifel nicht antun, ich will ihn aufrichtig Lieben und nicht immer wieder hinterfragen ob ich mit ihm glücklich bin. Ich bins nämlich, aber ich frag mich,ob da (allein oder mit wem anderen) noch mehr gehen könnte (auch wenn ich weiß, dass Glück nur aus einem selber kommen kann)

Darüber haben wir letztens sogar Mal gesprochen, und er hat sogar die Einstellung, dass selbst wenn es ihn extrem erschüttert, dass ich solche Zweifel ausgesprochen hab, er mir nicht im Weg stehen wollen würde, sollte ich was anderes als uns beide wollen. Und alleine deshalb, für diese erwachsene Einstellung, liebe ich ihn schon. Und umso dümmer komm ich mir vor, dass ich wegen Kleinigkeiten, vielleicht auch wegen meinem Umfeld, das vor allem die Einstellung hat, dass nichts für immer hält und man ruhig mal "seinen Beziehungshorizont" erweitern kann.

Das Zweifeln fängt schon bei der Frage an, ob ich mein Leben lang "nur mit ihm" geschlafen haben möchte. Ob es für das Zusammenziehen nicht noch zu früh ist, was er definitiv nicht so sieht.
Die Sache mit den Gemeinsamkeiten ganz allgemein. Oder ganz banal, ob einfach ich nicht einfach zu unreif für eine Beziehung der Art bin.
Und ganz konkret, weil ich in meinem Umfeld jemanden kennengelernt hab, der mich recht schnell emotional ziemlich aus der Bahn geworfen hat. Jemand, der Interesse an mir zeigt, das ich nicht einmal von meinem Freund kenn und mich das sehr sehr fasziniert und leider auch ziemlich einnimmt. Ich weiß bis jetzt nicht, ob das Interesse (von ihm und von mir) nur sexueller Natur ist, vermute das sogar aber. Aber irgendein bescheuerter Teil in mir versucht, diese Person zu durchschauen, zu deuten und besser kennen zu lernen. Und ich frag mich, darf das sein? Darf ich mich emotional so mit jemanden beschäftigen, sogar abwägen ob die Person zu mir passt und mir alle möglichen Situationen mit der Person vorstellen? Aufmerksamkeit von der Person genießen und flüchtige aber eindeutige Berührungen sogar gut finden? Wenn ich eigentlich eine Partnerschaft habe, die ich mir so immer gewunschen hab und ein Freund, der in so vielen Dinge so toll ist aber wir in manchen Dingen wiederum gar nicht zusammenpassen? Ist das nur ein Sabotageversuch von mir, nur ein Symptom dafür, dass ich mit mir selber nicht zufrieden bin und, dass auf meine Beziehung schiebe? Denn wenn ich mit meinem Freund zusammen bin, dann bin ich meistens zufrieden, denk weniger über alles nach und kann mich "ihm auch so hingeben", wie ich mir das vorstelle und seh seine ganzen tollen Seiten. Aber wenn ich alleine bin, komm ich aus so einer Gedankenspirale oft gar nicht mehr raus.

Ich schließ das Thema jetzt also ab ohne eine konkrete Frage zu haben. Ich bin einfach auf ein Paar Gedanken gespannt.
Danke und liebe Grüße
 
E
Benutzer171589  (39) Meistens hier zu finden
  • #2
Es gibt immer den Reiz des Neuen. Man seht sich zwar nach Vertrauen und Geborgenheit, aber dennoch ist man buchstäblich neugierig. Gerade dann, wenn man irgendwas in der Beziehung vermisst. Mein Rat: Versuch dir deshalb keine Sorgen zu machen. Gedanken und Gefühle kommen und gehen eben. Du bist dafür verantwortlich, was du daraus machst. Aber alleine dadurch, dass du es dir auch mit einem anderen vorstellen könntest, hast du ihm nichts getan.

Ansonsten bestehen Beziehungen immer aus Geben und Nehmen - und aus Kompromissen. Klar, der Optimalfall wäre, wenn ihr exakt den selben Lieblingsladen habt und euch immer einig wärt, welche Party ihr besucht. Wenn nicht? Sei es drum. Es gibt viel gutes in eurer Beziehung also konzetrier dich darauf und genieße es. Wenn er mal nicht mitwill, darfst du auch mit deinen Mädels losziehen. Mal kommt er dir zuliebe mit. Und bestimmt gibt es das eine oder andere, womit du dich revanchieren kannst.

Das ist alles halb so wild.

Die andere Sache ist, dass du offensichtlich Zweifel daran hast, ob er wirklich der Mann fürs Leben ist. Diese Entscheidung kann ich dir nicht abnehmen. Niemand kann das. Klar ist nur: Egal wie du dich entscheidest, es kann sein, dass du damit glücklich bist. Und es kann sein, dass du dir Vorwürfe machst und die was-wäre-wenn oder ach-hätte-ich-bloß Gedanken machst. Wenn du Anfang 20 bist, hast du bisher wahrscheinlich nur wenig Entscheidungen treffen müssen, für die es kein oder kaum ein zurück mehr gibt. Am ehesten vllt die Berufswahl, aber selbst das ist bei dir bestimmt noch nicht in Stein gemeiselt.

Aber das ist so ähnlich: Du hast dich vllt für ein bestimmtes Studium entschieden und hast lange darüber gegrübelt, ob es denn wirklich zu dem richtigen Beruf führt. Niemand kann dir sagen ob es richtig ist, wie du dich entschieden hast. Entscheidend ist, was du aus dem Weg machst, den du eingeschlagen hast. Es kann sein, dass es ein Holzweg ist. Dann musst du einige Schritte zurückgehen, aber der Versuch war es wert. So ähnlich ist es mit deiner Beziehung auch; arbeite daran. Gebt euch Mühe. Hör auf dein Bauchgefühl ob du langfristig damit glücklich bist. Wenn er sich von dir trennen würde, wie würdest du dich fühlen? Erleichtert? Enttäuscht? Glücklich über die Freiheit? Traurig über den Verlust? Vllt helfen dir solche Überlegungen aus einer Gedankenspirale hinaus.
 
C
Benutzer140755  Verbringt hier viel Zeit
  • #3
ich kann deine gedanken sehr gut nachvollziehen und kann dir hierbei nur einen rat geben:

stell dir einfach vor, du machst schluss mit deinem freund (zb weil du eben das gefühl hast, was verpassen zu können).
wie fühlt sich das an?
schlecht?
gut?

egal wie, damit hast du deine antwort.

ich habe auch irgendwann torschlusspanik bekommen und mir gedacht "bin ich schon dafür bereit" ?
und dann habe ich mir vorgestellt, wie es sich anfühlen würde, wieder mein (altes) single leben zu haben und allein der gedanke daran, meinen freund nicht mehr in meinem lebem zu haben, war unerträglich.

damit hatte ich meine antwort und seitdem hab ich auch keine zweifel mehr.

ich denke mal aber, dass solche gedanken wohl bei jeder beziehung früher oder später auftauchen.

edit: und was andere männer angeht: dieses interesse was er dir entgegebem bringt, bzw die aufregung die du evtl auch verspüren magst, ist ebenfalls normal. diese gefühle lösen glücksgefühle aus und menschen sind süchtig danach. wenn der neue mann dein partner werden würde, würde es früher oder später bei einem anderen wieder so losgehen.

hatte ich übrigends auch mal. als ich so ca ein halbes jahr mit meinem freund zusammen war...legte sich aber recht schnell wieder und seitdem sind mir andere männer auch pups. verstehe mich gut mit der männerwelt, werde ich hier und da angeflirtet, aber "mehr" prallt an mir ab.
 
Y
Benutzer19846  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Ein interessantes Thema für mich, da ich das schon erlebt habe und meine damalige Freundin sogar die Verlobung kurz vorm Heiraten aus diesen Gründen beendet hat. Wir waren da auch Anfang/Mitte 20 und ihr ging es genau so wie dir, auch unsere Beziehungssituation war ziemlich genau so, wie du sie bei euch beschreibst (nämlich ziemlich gut).
Zum einen kann ich dir sagen, dass ich selbst vorher Erfahrung mit einer anderen hatte und ja, es ist anders, aber es sind immer noch die gleichen Körperteile die an die gleichen Stellen kommen :zwinker: trotzdem ist dein Verlangen natürlich zu verstehen.
Damals habe ich meiner Ex angeboten die Beziehung für eine Weile zu öffnen, aber zum einen war sie selbst recht eifersüchtig und hatte wohl auch schon mehr im Sinn. Es gab auch für sie jemanden, der ihr Interesse geweckt hatte und der ihr dann auch anfing unsere Beziehung auszureden.
Als sie dann unsere Beziehung beendete und mit ihm im Bett war hatte der Kerl dann ganz schnell keine Lust mehr auf sie und sie war auch eher enttäuscht vom Sex. Dann hatte sie direkt die nächste Beziehung, hat jedoch ihren Freund mit mir betrogen und es damit endgültig mit ihm und auch mir versaut.
Fazit der Geschichte war letztendlich, dass sie sich ausprobieren konnte und dann doch lieber wieder in unsere vertraute, stabile Beziehung wollte, als es zu spät war. Das ausprobieren hat ihr die Erkenntnis gebracht, dass Sex mit anderen genauso funktioniert, auch wenn es sich mit jedem etwas anders anfühlt und das es aufregend ist was neues zu probieren. Mehr weiß ich nicht, da ich den Kontakt zu ihr seitdem abgebrochen habe.

Eine neue Verliebtheit ist aufregender als eine Beziehung im dritten Jahr, aber wenn man immer nur dem neuen Verlangen folgt steht man immer wieder am Anfang einer Beziehung und es ist selten, dass sich so etwas so toll entwickelt wie bei euch. Ausserdem gewinnt die Beziehung an Vertrautheit, man wächst immer mehr zu sammeln und kennt den Partner unheimlich gut. Leider fällt das erst auf wenn es nicht mehr da ist.
Ich bin jetzt seit fast einem Jahr wieder vergeben, aber im Vergleich zu meiner Ex-Verlobten ist meine aktuelle Freundin mir immer noch etwas unbekannt und ich weiß nicht immer genau wie sie tickt, wobei wir auch verschiedener sind.
Auch für mich ist die Faszination an neuen Partnern natürlich in einer gewissen Weise da. Ich kenne auch jemandem mit dem ich mir eine Beziehung sehr gut vorstellen könnte wenn ich Single wäre, aber ich weiß auch das es nicht besser wäre als meine aktuelle Beziehung, nur anders. Ich interpretiere das einfach als freundschaftliche Liebe und bin froh so jemanden in meinem Freundeskreis haben zu können ohne das es meine Beziehung beeinflusst. Wir schätzen uns und haben immer ein tolle Zeit zusammen, aber es ist uns beiden klar mit wem ich Zusammen bin und das keine Grenzen überschritten werden. Eine lange Beziehung bedeutet sich immer wieder für den Partner zu entscheiden und nicht nur einmal kurz am Anfang wenn man gerade verknallt ist.

Falls du dem Verlangen nicht nachgeben kannst wäre der Vorschlag die Beziehung kurzzeitig zu öffnen eine Möglichkeit, aber je nach dem wie ihr so drauf seid kann das auch einen hohen Preis haben. Für mich war die Vertrautheit und Nähe damals nicht mehr die gleiche als meine Ex was mit dem anderen hatte, wobei das ja auch nicht innerhalb unserer Beziehung war sondern nach unserer Trennung.

Wie geht es dir, wenn du daran denkst, was nach einer potentiellen Affäre mit dem neuen Kerl wäre? Hättest du dich dann zum Preis deiner Beziehung genug ausprobiert oder würdest zu versuchen mit ihm eine neue Beziehung zu starten, bei der dann auch irgendwann das prickeln des Anfangs verfliegt?
 
O
Benutzer163538  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Danke für die lieben und nachdenklich machenden Antworten.

Meine Aufregung hat sich grade wieder ein bisschen gelegt, nachdem ich mich die letzten Tage wieder sehr drauf konzentriert hab, was alles mit meinem Freund so schön ist/ was an ihm schön ist.
Dass mir niemand eine langfristige Entscheidung abnehmen kann, weiß ich im Prinzip eh. Ich bin halt kein Mensch, der Nägel mit Köpfen macht, überdenk lieber alles und versuch nicht, aus einem Impuls heraus zu handeln bzw halt auch manchmal an Sachen fest, wenn ich das Gefühl hab, dass man da noch was rauskitzeln kann. Auch wenn es in der Vergangenheit Momente gab, an denen ich mir gesagt hab "wenn das so weiter gehen sollte dann schaff ich das kein Leben lang" aber andere Momente wiegen das halt wieder auf bzw hatte ich dann immer die Hoffnung, dass "es" besser wird und das war bis jetzt auch immer so.
Sogar als mein jetziger Freund am Anfang unserer Beziehung Schluss gemacht hatte für eine kurze Zeit, haben wir mit viel Reden und Verständnis für die jeweilige Situation wieder zusammen gefunden. Vielleicht liegt darin auch ein bisschen das Problem: Ich hab mit ihm keine so heitere Anfangsphase gehabt, war nicht so verliebt wie ich das von anderen Situationen kannte. Wir haben die Beziehung relativ rational begonnen und bis heute das beste draus gemacht, sodass wir jetzt fast schon beste Freunde sind und es sich manchmal recht geschwisterlich anfühlt, was ich manchmal extrem toll find und dann wieder echt anstrengend.
Nur hab ich trotzdem Gefühle für den anderen entwickelt. Mal sind sie stärker, dann wieder fast wie weg, was ja für mich ein gutes Zeichen ist, dass das alles nicht so ernst sein kann. Selbst wenn es irrational ist und wahrscheinlich unbegründet, weil der Typ eher der ist, der jedem Mal schöne Augen macht. Ich kann versuchen, das wirklich nur als "freundschaftliche Liebe" zu sehen aber dafür ist die sexuelle Spannung immer zu groß, um das abzutun. Im Prinzip seh ich an dem jetzt wahrscheinlich einfach Seiten und Eigenschaften, die mein Freund so nicht hat, und er "mag" mich scheinbar und zeigt das offen, was mich an sich schon mal überwältigt, weil ich einfach nicht der Typ Frau bin, auf den viele Männer stehen. Außerdem stellt mir diese Geschichte wahrscheinlich diesen Wunsch nach unbeschwerter Verliebtheit in Aussicht, die ich mit meinem Freund am Anfang nicht so hatte.

Eine offene Beziehung, wie young boy beschrieben hat, wäre für mich das Ausprobieren wert aber ich fände es falsch die zu beginnen wenn ich eigentlich nur an eine Person dabei denk. Das ist bei mir einfach der Fall. Ich hab davor nicht wahnsinnig das Bedürfnis gehabt, mehr kennen zu lernen. Die meisten offenen Beziehungen funktionieren ja nur unter der Voraussetzung, dass man niemanden aus dem Freundeskreis und niemanden öfter trifft. Außerdem würde mein Freund das nicht so ausnutzen können, er kennt halt weniger Leute und würde da keine Initiative ergreifen, das auszunutzen aber das ist wieder ein anderes Thema. Hat auch bei uns ziemlich lang gedauert, dass er da Vertrauen fassen und sich öffnen kann.
Das was dir, young boy, passiert ist, davor hab ich aber im Grunde auch Angst. Selbst wenn ich mit dem anderen Typen zusammen käme, würde ich wahrscheinlich früher oder später die selben oder ähnliche Probleme haben und zu bereuen, meine Beziehung aufgegeben zu haben nur der Neugierde halber, nur um zu wissen wie es noch sein könnte obwohl ich für den jetzigen Gefühle hab.
Betrügen würde für mich aber nicht in Frage kommen, und eine offene Beziehung steht irgendwie auch nicht zur Debatte. Das würde mein Freund nicht wollen, vermut ich stark. Und die ganze Nähe und das Zweisame, was mich an ihn bindet, wäre dann ja erst weg. (Bedeutet das, dass mich nur das an ihn bindet? Ich weiß es nicht. Wir haben uns einfach so aufeinander eingestimmt, aber manchmal ist es schwer rauszufiltern, was ich wirklich an ihm als Person liebe. Ich weiß das zwar aber manchmal fühl ichs nicht so) Also schwieriges Thema. Aber young boy, bestimmt bist du jetzt froh dass es so gekommen ist oder? Hättest du mit einer Frau zusammenbleiben wollen, die die Beziehung mit dir hinterrücks so anzweifelt?

Ich hab generell Angst davor, Entscheidungen zu bereuen. Deswegen oder trotzdem lass ich jetzt erstmal alles so wie es ist. Trotzdem frag ich mich, ob das legitim ist, sich rational zu Trennen obwohl einiges passt nur um sich mehr Möglichkeiten offen zu lassen. Oder ob man sich in andere Leute verlieben kann unabhängig davon, dass man in einer glücklichen Partnerschaft ist

Danke auf jeden Fall, liebe Grüße!
 
Y
Benutzer19846  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Und die ganze Nähe und das Zweisame, was mich an ihn bindet, wäre dann ja erst weg. (Bedeutet das, dass mich nur das an ihn bindet?
Meine Ex hat sich damals auch gefragt, ob wir nur noch durch die Nähe und Freundschaft zusammen sind bzw aus Gewohnheit und wollte dieses Gefühl der ersten Verliebtheit immer wieder haben. Für mich ist jedoch klar, dass die Gefühle sich in einer Beziehung ändern und es nicht immer so ist wie in der Anfangsphase. Dieses Gefühl der Freundschaft, Vertrautheit und Nähe ist für mich damit aber auch eher das Ziel in einer Beziehung und nicht der unangenehme Nebeneffekt. Trotzdem finde ich wichtig, dass man immer noch sehen kann, warum man mit dieser Person zusammen ist und nicht nur befreundet. Das ist natürlich meiner sehr persönliche Meinung dazu, das kann man sicher auch ganz anders sehen.

bestimmt bist du jetzt froh dass es so gekommen ist oder? Hättest du mit einer Frau zusammenbleiben wollen, die die Beziehung mit dir hinterrücks so anzweifelt?
Ich kann den Gedanken gut verstehen, dass man sich fragt wie es mit jemand anderem so ist beim Sex oder auch wie sich eine andere Beziehung anfühlt wenn man das noch nicht hatte. Bei uns kam noch der Druck der Hochzeit dazu (obwohl sie mir ja den Antrag gemacht hatte). Für sie hieß das, dass sie entweder sofort etwas drastisch ändern muss oder sie sich "nie wieder" ausprobieren darf.
Ich bin froh, dass wir uns damals schon getrennt haben, weil sie sonst immer mit diesem unterdrücktem Verlangen gelebt hätte was die Beziehung sowieso nicht überstanden hätte. Es hat mir Rückblickend auch viele Möglichkeiten gegeben mich zum positiven zu ändern und man lernt auch viel dazu, was einem bei der Partnerauswahl wichtig ist.
Rückblickend ist es schade, dass ihr das ausprobieren letztendlich nur die Erkenntnis gebracht hat, dass ihr die Beziehung mehr Wert war als die Affären mit anderen, aber die Erfahrung musste sie ja trotzdem machen.

Versuch dir mal klar zu machen ob du mit deinem Freund eine langfristige Beziehung willst ohne dabei an andere Verlangen zu denken. Man muss nicht durchgängig Liebe und Harmonie spüren, aber gibt es etwas das dich an ihm fasziniert oder freust du dich immer noch manchmal wenn du ihn siehst und denkst, dass du froh bist mit IHM und nicht irgend jemandem zusammen zu sein?

Dann solltest du auch getrennt davon mal nur über dein Verlangen nachdenken mit anderen etwas zu erleben. Würdest du dich immer fragen wie es gewesen wäre und wäre es dauerhaft eine Belastung?
 
O
Benutzer163538  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Ja klar gibt es genug Momente, wo ich mir denk, "genau deswegen bin ich mit dir zusammen", zum Beispiel wenns um Humor geht oder ganz simpel ums kuscheln, oder wenn ich ihn mit seiner Familie seh und wie sensibel er ist, und ihn zu sehen freut mich sowieso fast immer. Diese Zweifel, wo mich alles (an ihm) nervt, treten halt sehr phasenweise auf, und da ich keinen Vergleich hab, wie es in Beziehungen so laufen kann, weiß ich halt nicht, wie normal und aushaltbar das ist. Und meistens wird das ausgelöst durch "aneinander vorbeireden", obs jetzt um emotionale Themen oder "Intellektuelles" geht, hab ich manchmal das Gefühl uns fehlts an Tiefe. Oder Verständnis für das, was der andere grade braucht.

Und selbst wenn es jetzt gut läuft und er weniger träge ist und Initiative ergreift, seh ich das alles durch einen Schleier, was natürlich nicht gerechtfertigt ist, weil grade, dass man was ändert und sich in die Beziehung mit rein entwickelt ist ja das goal.
Und jedes Mal Zweifeln meinerseits werd ich halt unsicherer was das große und ganze betrifft. Und mit ihm so offen darüber reden ist schwierig, weil ich nichts kaputt machen will, was wir uns an Vertrauen und Geborgenheit aufgebaut haben, und ich ihn sehr cholerisch wahrnehm, wenn wir mal eine Diskussion hatten. Also das Hauptproblem bin sicherlich auch ich und mein Vermeiden von Streit, ich halt das einfach schwer aus wenn er sich nicht genügend für mich vorkommt. Also wie soll ich das Zusammenfassen? Ich liebe ihn als Mensch sehr aber manchmal hab ich einfach Angst, zu wenig in der Beziehung zurück zu bekommen bzw mich selber ein bissl zu Verlieren, was ich selber versuch aktiv zu ändern.

Die Wünsche unabhängig von meiner Beziehung sind zum Teil da. Schwierig, das getrennt zu sehen.
 
T
Benutzer167764  Meistens hier zu finden
  • #8
Diese Zweifel, wo mich alles (an ihm) nervt, treten halt sehr phasenweise auf, und da ich keinen Vergleich hab, wie es in Beziehungen so laufen kann, weiß ich halt nicht, wie normal und aushaltbar das ist. Und meistens wird das ausgelöst durch "aneinander vorbeireden", obs jetzt um emotionale Themen oder "Intellektuelles" geht, hab ich manchmal das Gefühl uns fehlts an Tiefe. Oder Verständnis für das, was der andere grade braucht.
Das ist eine Illusion, die durch "Rumlabern" entsteht. Du kommunizierst, um Nähe durch Reden aufzubauen und er kommuniziert, um Lösungen zu finden.
 
O
Benutzer163538  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Ja mag sein, dass ich mit dem Reden Nähe schaffen will. Ist das nicht legitim?
 
T
Benutzer167764  Meistens hier zu finden
  • #10
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