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unglücklich, sinnlos- aber warum??

L
Benutzer85277  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo ihr Lieben,
ich schreibe euch weil ich auf der Suche nach Rat bzw. ähnlichen Erfahrungen bin und hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt :zwinker:
Ich habe dieses Jahr mein Abitur gemacht und seit ich in der 13. Klasse angefangen habe, mir Gedanken über meine (berufliche) Zukunft zu machen, habe ich irgendwie das Gefühl, dass es nicht viel zu erwarten gibt bzw. dass ich keinen Sinn in der ganzen "Prozedur" des Lebens sehe.
Ich habe Angst, dass mein Leben ab jetzt zu einem Stillstand kommt:
Ich werde 5 Jahre studieren (mein Berufswunsch ist eigentlich Lehrerin, allerdings habe ich auch etwas Angst, mit damit überfordert bzw. nicht genug belastbar zu sein) und dann arbeiten, eine Familie gründen (das mit der Familie finde ich positiv) und mich schließlich mit 65 in Rente begeben und vielleicht feststellen, dass ich nicht alles im Leben unternommen/ erreicht habe, was ich tun wollte.
Ich komme mir im Moment wie der Hamster im Laufrad vor: Ich arbeite von morgens bis Abends, habe vielleicht noch ein wenig Zeit für die Familie und das wars.
Vielleicht sollte ich erst mal ein bisschen zu mir noch erzählen: Ich bin 19, habe einen Freund (mit dem ich eigentlich sehr glücklich bin, aber der mich doch in einigen Bereichen einschränkt), wohne mit meiner Mutter und meinem Bruder zusammen (Mein Vater ist gestorben als ich 3 war, meine Schwester ist wegen Streitigkeiten ausgezogen) und habe ein gutes Leben.
Eigentlich müsste ich glücklich sein, da ich alle Möglichkeiten habe.
Aber irgendwie habe ich im Moment das Gefühl, immer wieder das Gleiche zu machen und frage mich, ob es nicht noch "Mehr" geben muss.
Zum Beispiel würde ich sehr gerne ins Ausland gehen, habe das aber bisher wegen meinem Freund zurückgestellt, weil der mir sofort klar gemacht hat, dass er es so lange nicht mit mir aushält und er sich sicher ist, dass dann Schluss mit uns wäre und ich unsere Beziehung eigentlich nicht beenden will, bloß um ins Ausland zu gehen. Ich liebe meinen Freund wirklich, aber ich merke, dass er mich unbedingt "klein halten" will und das gefällt mir nicht. Alles was er macht, ist besser, schwieriger, als mein e Dinge, er ist in allem so perfekt- laut ihm selbst. Ich bin immer diejenige, die nachgibt und die in allem unterlegen ist und ich habe oft das Gefühl, keine eigenen Entscheidungen treffen zu können. Ich habe Angst, dass ich durch ihn viele Dinge verpasse, die ich gerne machen würde und dass ich das eines Tages bereuen könnte.
Ich muss mich entschuldigen falls mein Beitrag verwirrend, durcheinander oder nicht nachvollziehbar ist. Im Moment gehen mir einfach so viele Dinge durch den Kopf und ich versuche zu ergründen, warum ich nicht glücklich bin, warum ich im Moment keinen Ansporn/ Sinn sehe und was ich dagegen tun kann.
Ich möchte nicht einfach die nächsten Jahre studieren, in den Beruf einsteigen, Kinder kriegen und das wars. Ich weiß nicht, was ich erwarte, aber irgendwie habe ich Sehnsucht nach "Mehr".
Ich weiß nicht ob es wichtig ist, aber besonders "traurig" bin ich, seitdem ich meine Schilddrüsenunterfunktion und eine Essstörung hatte. Aus der Essstörung bin ich zum Glück wieder raus, trotzdem fühle ich mich oft auch körperlich einfach schlecht und schwach, was mich bei Unternehmungen behindert. Aber das wird zum Glück immer besser.
Ich denke auch, dass es mir zu schaffen macht, dass ich nie eine wirklich glückliche, vereinigte Familie erleben durfte, ich fühle mich oft einsam/ unverstanden und da ich schüchtern bin, habe ich auch nicht allzu viele Freunde. Ich würde mir wünschen, mal öfter etwas mit Leuten zu unternehmen, einen Film- oder Spieleabend zu machen und ähnliches.
Hattet ihr auch schon mal Angst, dass es in eurem Leben zu einem "Stillstand" kommt, dass ihr keine Motivation/ Ziele habt und irgendwie einfach nicht glücklich seid? Wenn ja, was habt ihr dagegen getan?
Ich bin eigentlich nicht der Mensch, der an die Wirkung von Antidepressiva und Psychologen glaubt (und das wäre mir auch ziemlich unangenehm), aber was meint ihr dazu?
Ich habe das Gefühl, irgendetwas in meinem Leben ändern zu müssen oder wenigstens meine Ansichten, aber irgendwie schaffe ich das nicht alleine, obwohl ich mir so viele Gedanken mache.
Ich weiß nicht, ob ihr mein "Problem" nachvollziehen könnt, aber ich hoffe es und ich würde mich freuen wenn ihr mir einen Rat geben könnt :zwinker:
 
L
Benutzer86978  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Hallo Du : )

Erstmal Antidepressiva haben ihre WIrkung die bewiesen ist - nur ob die Wirkung das ist was man will möchte steht auf einem anderen Blatt genauso ist die Frage über deren Einsatz in meinen Augen wie bei jedem Medikament durchaus strittig zu sehen.
PSychologen hingehen sind wie alle anderen Ärzte auch - es gibt gute und schlechte. Und es ist nichts für was man sich schämen braucht - es ist und bleibt ein arzt. Zur gesundheitsdiffinition gehört auch eine ausgeglichene Psyche und ein allgemeines Geistiges wie körperliches Wohlbefinden. Wennes mir schlecht geht gehe ich zum Arzt, Habe ich Probleme mit den Augen ist es der Augenarzt, meckert ein Zahn ist es der Zahnarzt, will mein Kopf nicht so wie ich es gerne hätte ist es ein Psychologe.
Und du musst keine Angst haben, dass wenn du einen Psychologen aufsuchst, der dich von beginn an mit Antidepressiva zubombt. Der wird erstmal herausfinden was dir überhaupt fehlt. Und so wie es für mich klingt wird er über Kognitives Training versuchen dir die Zügel über dein Leben wieder in die HAnd zudrücken.
Es ist ein Unterschied ob man die Ursachen einer Krankheit oder deren symptome behandelt .

Sicherlich kann ich dich nachvollziehen - das was du beschreibst hört sich wirklich nicht nach einer schönen Lebenssituation an.
FÜr mich klingt es aber auch zu teilen dannach, dass du von deinem Ziel Lehrerin bislang selbst nicht überzeugt bist.
Um es überspitzt und in anderen Worten zu sagen " Hier wandere dort hin du wirst für den Weg 5 Jahre brauchen und dort einen Eimer scheiße finden!" - wer lässt sich darauf ein und nimmt den langen beschwerlichen WEg aufsich?
Aber wenn Du, um mal bei der Metapher zu bleiben, aus Scheiße Gold machen willst musst Du an den Weg denken.
Der volksmund sagt ja so schön - Der Weg ist das Ziel.
Und das stimmt oft auch. Nur wenn man sich aufrafft irgendwo hinzukommen wird man Dinge erleben - und oft ist die Zeit die man auf dem Weg verbringt viel länger und auch oft viel mehr Wert als das Ziel selbst.

Was ich damit sagen will: Ein Studium ist fast wie ein Neuanfang. Wenn man dort nicht völlig desozialisiert in Erscheinung tritt findet man viele neue Freunde. Leute die gleiche Interessen teilen auch neu in der Stadt sind und niemanden Kennen. Die erstsemester Wochen sind oft sehr gut organisiert und man lernt viele Menschen kennen. Über die Zeit der Semester filtert sich das dann einfach ein wenig. Es ist nunmal normal dass man mit einigen Menschen besser kann als mit Anderen.
Ich kann auf mein bisheriges Studium zurück blicken und sagne, dass es eine verdammt geile Zeit ist und ich fast gar nicht aufhören will. Doch nun arbeite ich nebenbei in meinem zukünftigen Job.. und weiß genau was ich später machen will und dass ist völlig richtig ist auch fertig zu werden.
Alles kommt mit seiner Zeit.

Was mich zu einigen Fragen führt -
Hast du Hobbys denen du nachgehst, wenn ja welche denn?
Warum willst du den Lehrerin werden?
Hast du schon mal Nachhilfe gegeben oder in anderen Bereichen Unterricht?

Als ich angefangen habe Deinen Post zu lesen, dachte ich" ja mensch bevor Sie anfängt zu studieren sollte sie was anderes machen - FSJ oder ins Ausland". Ich für meinen Teil bin sehr froh über meine Zivi-Zeit die hat mir in vielen Dingen weiter geholfen, an der WElt etwas zu reifen, ein wenig Zeit nur für mich zu haben und mir über einiges klar zu werden.
Und wenn du gerne ins Ausland gehen willst - würde ich es an deiner Stelle tun. Dein Freund hat da kein Recht es Dir zu verbieten und solangsam musst Du auch einfach mal ganz selbstgerecht abwegen was dir mehr bringt. Evtl. ist es einfach zu einer Zeit gekommen, dass sich die Wünsche und Vorstellungen deines Freundes und deine Eigenen nicht mehr übereinbringen lassen.
Es wird sich nie jemand finden bei dem das komplett so ist. Eine Beziehung ist geben und nehmen undzwar beidseitig, und jeder hat seinen Teil des Lebens und beide zusammen haben einen TEil der sich überschneidet. Aber niemals sollte man nur noch das Leben des Anderen führen.

Jeder ist seines Glückes Schmied. Nimm Dein Leben selbst in die Hand und mach was daraus, dass du Dich mit Dir und Deinem Leben wohl fühlst.


Soviel zu meiner MEinung dazu. Ich hoffe ich konnte Dir behilflich sein.
 
L
Benutzer85277  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Hallo Lord_C,
vielen Dank dass du dir die Zeit für so eine ausführliche Antwort genommen hast :smile:
Ich persönlich mag es einfach nicht, von Medikamenten abhängig zu sein und ich kann mir momentan nicht ganz vorstellen, dass sich meine Probleme/ Zweifel auflösen, wenn ich ein paar Pillen schlucke. Kannst du mir das mit dem kognitiven Training beim Psychologen erklären? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass der Psychologe mir so viel weiterhelfen kann, ich denke da könnte ich auch mit anderen Leuten/ Freunden sprechen..
Zu meinem Berufsziel: Eigentlich kann ich mir keinen anderen Beruf als Lehrerin vorstellen, weil dieser Beruf einfach so abwechslungsreich ist und viele soziale Kontakte bietet. Auf der anderen Seite steckt aber auch so viel Arbeit, Stress und Druck dahinter und deswegen habe ich Angst davor. Die Kinder heute werden immer schlimmer und die Arbeitsbedingungen für Lehrer auch immer schlechter, das verunsichert mich. Irgendwie kann ich mir aber auch nicht vorstellen, den ganzen Tag in einem Büro zu hocken, deswegen würde ich schon gerne mit Menschen arbeiten, aber da sind mir die meisten Berufe nicht anspruchsvoll genug (wie zum Beispiel Logopäde, da würde mir die Arbeit bestimmt schnell zu eintönig erscheinen und irgendwie möchte ich auch nicht so gerne mit „asozialen“ Leuten arbeiten zb. als Sozialpädagogin, ich glaube damit könnte ich nicht umgehen). Ich habe mich über so gut wie jeden Beruf informiert, aber irgendwie finde ich nicht den Richtigen, von dem ich 100%-ig überzeugt bin. Als Dolmetscherin zum Beispiel müsste ich immer umherreisen, das möchte ich auch nicht, weil ich später einen festen Wohnsitz mit meiner Familie haben möchte.
Ich dachte, wenn ich jetzt erst mal mit dem Lehramtstudium beginne, sehe ich vielleicht schon ob ich das wirklich möchte und lerne auch noch andere (Berufs)Möglichkeiten kennen, aber irgendwie ist dem leider nicht so :frown:
Ich weiß nicht, ob ich einfach zu anspruchsvoll bin, aber irgendwie will ich unbedingt etwas machen, das ich 35 Jahre machen kann ohne davon gelangweilt zu werden/ die Freude zu verlieren.
Hobbys habe ich: Ich spiele 2x die Woche Badminton, ich lese gerne, spiele manchmal Klavier und interessiere mich für Sprachen, sodass ich oft Bücher lese/ Filme schaue.
Warum ich Lehrerin werden will: Erstens weil es momentan der einzige Beruf ist, bei dem ich mir vorstellen kann, ihn die nächsten 30 Jahre auszuführen (und dabei Spaß zu haben) und Zweitens weil ich dabei das Gefühl habe, etwas Sinnvolles zu tun und der Gesellschaft zu helfen. Ich habe meinem Bruder manchmal bei den Hausaufgaben geholfen und beim Badminton Training gegeben. Ich muss sagen, dass ich selber einfach total gern „lerne“, ich bin immer gern zur Schule gegangen und bin immer wissbegierig, neue Dinge zu lernen. Irgendwie finde ich das schade, dass das nach meinem Studium quasi „aufhören“ wird.
Zum FSJ bzw. Ausland: Genau so etwas hatte ich zuerst geplant. Ich habe mich nach einer FSJ-Stelle umgesehen, aber leider nichts Ansprechendes gefunden. Ich wollte es nämlich in einem Bereich machen, der mich interessiert bzw. mir etwas für mein zukünftiges (Berufs)Leben bringt und irgendwie habe ich da nichts gutes gefunden und hatte Angst, mit meinem Platz unzufrieden zu sein. Ausland würde ich eigentlich auch gerne machen obwohl ich schon Angst habe so weit weg von meiner Familie zu sein, aber ich denke es würde sich definitiv lohnen. Das habe ich halt wegen meinem Freund zurückgestellt weil ich mich nicht von ihm trennen wollte, aber eigentlich sehe ich es auch nicht so ganz ein auf so eine wertvolle Erfahrung zu verzichten. Du formulierst es ziemlich gut: Ich habe momentan das Gefühl, als würde ich sein Leben führen und nicht mehr mein eigenes, ich passe mich immer an, während er überhaupt keine Rücksicht nimmt.
Ich habe halt Angst, dass ich selbst wenn ich ins Ausland gehe oder ein FSJ mache nicht das Richtige finde und immer am zweifeln sein werde  Allerdings kommt mir das Studium im Moment auch ein wenig sinnlos vor, ich habe das Gefühl, von der Gesellschaft in eine Richtung gedrängt zu werden, ohne selber darüber nachdenken bzw. eine überlegte Entscheidung treffen zu können. Ich habe oft das Gefühl, dass die Zeit drängt und ich alle Entscheidungen sofort treffen muss, obwohl ich das nicht kann!
Ich weiß im Moment echt nicht, wie ich jetzt weiter verfahren soll… Studium fortsetzen oder doch lieber irgendetwas Soziales im Sinne von Praktika machen? Für 2-3 Monate ins Ausland gehen? Ich weiß nicht, was mich am besten voranbringen würde…
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
 
L
Benutzer86978  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Hallo Lord_C,
vielen Dank dass du dir die Zeit für so eine ausführliche Antwort genommen hast :smile:
Ich persönlich mag es einfach nicht, von Medikamenten abhängig zu sein und ich kann mir momentan nicht ganz vorstellen, dass sich meine Probleme/ Zweifel auflösen, wenn ich ein paar Pillen schlucke. Kannst du mir das mit dem kognitiven Training beim Psychologen erklären? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass der Psychologe mir so viel weiterhelfen kann, ich denke da könnte ich auch mit anderen Leuten/ Freunden sprechen..
Bitte nicht dafür - ich helfe gerne.

das wollte ich dir auch nicht raten und bislange denke ich auch nicht, dass du eine potentielle KAndidatin für antidepressiva wärst. Dafür braucht es eine Handfeste depression der mit anderen Mitteln nicht mehr beizukommen ist. Und du wirst nicht gleich unter Drogen gesetzt wenn du zum Psychologen gehst.
Diese "pillen" werden auch "Nur" dafür verwendet um die grundstimmung eines Patienten wieder lebensfroher zu gestallten, so dass er überhaupt die Gelgenheit hat aktiv seine Probleme anzupacken und diese aus dem Weg zu räumen - wenn die depression denn so schlimm ist und der Patient sich selbst damit blockiert.

Aber ja als erstes ist natürlich das darüber reden und Feedback von außen Bekommen eine gute Medizin. Da funktionieren Familie, Freunde genauso wie der PSychologe. Nur letzterer hat eine Ausbildung und Studium hintersich und eben die Erfahrung wie er mit Dir zu reden hat. Nach was er fragen soll und macht Vorschläge usw.
Kognitives Training bedeutet unter Anderem verhaltensmuster und Gedankengänge zu Theman zu anylisieren und schritt für schritt zu ändern.
Mir fällt zum Beispiel auf, dass Du über die letzten beiden Posts sehr oft das Wort Angst in benutzt - aber nie direkt davon sprichst dass Angst dein Problem ist. Du siehst dich vor einer Entscheidung die - so wirkt es - dein restliches Leben beeinflussen imenz beeinflussen wird. Da möchte man natürlich keine Fehler machen. Aber Angst kann sehr lehmend sein.
Ein gut ausgebildeter Psychologe würde hier genau wissen, wie er herausfinden kann, wo diese Angst herrührt, was man dagegen tun kann und wie du dir etwas mehr Sicherheit über deine Zukunft aneignen kannst.

Zu meinem Berufsziel: Eigentlich kann ich mir keinen anderen Beruf als Lehrerin vorstellen, weil dieser Beruf einfach so abwechslungsreich ist und viele soziale Kontakte bietet. Auf der anderen Seite steckt aber auch so viel Arbeit, Stress und Druck dahinter und deswegen habe ich Angst davor. Die Kinder heute werden immer schlimmer und die Arbeitsbedingungen für Lehrer auch immer schlechter, das verunsichert mich. Irgendwie kann ich mir aber auch nicht vorstellen, den ganzen Tag in einem Büro zu hocken, deswegen würde ich schon gerne mit Menschen arbeiten, aber da sind mir die meisten Berufe nicht anspruchsvoll genug (wie zum Beispiel Logopäde, da würde mir die Arbeit bestimmt schnell zu eintönig erscheinen und irgendwie möchte ich auch nicht so gerne mit „asozialen“ Leuten arbeiten zb. als Sozialpädagogin, ich glaube damit könnte ich nicht umgehen). Ich habe mich über so gut wie jeden Beruf informiert, aber irgendwie finde ich nicht den Richtigen, von dem ich 100%-ig überzeugt bin. Als Dolmetscherin zum Beispiel müsste ich immer umherreisen, das möchte ich auch nicht, weil ich später einen festen Wohnsitz mit meiner Familie haben möchte.
Ich dachte, wenn ich jetzt erst mal mit dem Lehramtstudium beginne, sehe ich vielleicht schon ob ich das wirklich möchte und lerne auch noch andere (Berufs)Möglichkeiten kennen, aber irgendwie ist dem leider nicht so :frown:
Ich weiß nicht, ob ich einfach zu anspruchsvoll bin, aber irgendwie will ich unbedingt etwas machen, das ich 35 Jahre machen kann ohne davon gelangweilt zu werden/ die Freude zu verlieren.

Es gibt noch viele andere Berufe die viele soziale Kontakte erzeugen und ich würde behaupten in jedem Büro heutzutage lernt man mehr Menschen kennen als in der Schule.
Außerdem solltest Du bedenken, dass du als Lehrerin nicht nur mit den Kindern arbeitest, sondern auch mit den Erwachsenen.
Und unter denen wirst du auch oft viele der, von Dir so freundlich beschriebenen, "Asozialen" erleben dürfen.

Nein ich denke, dass ist genau der Anspruch den man an seinen Job haben sollte. Das gefühl, Freude und Spaß daran zu haben, auch wenn es Jahre lang tag ein tag aus der gleiche job ist und auch unter wideren Umständen den Job ausführen zu mögen.


DU studierst also schon ?
Hobbys habe ich: Ich spiele 2x die Woche Badminton, ich lese gerne, spiele manchmal Klavier und interessiere mich für Sprachen, sodass ich oft Bücher lese/ Filme schaue.
Sind nicht die sehr gesellschaftlichen Hobbys.
Warum ich Lehrerin werden will: Erstens weil es momentan der einzige Beruf ist, bei dem ich mir vorstellen kann, ihn die nächsten 30 Jahre auszuführen (und dabei Spaß zu haben) und Zweitens weil ich dabei das Gefühl habe, etwas Sinnvolles zu tun und der Gesellschaft zu helfen. Ich habe meinem Bruder manchmal bei den Hausaufgaben geholfen und beim Badminton Training gegeben. Ich muss sagen, dass ich selber einfach total gern „lerne“, ich bin immer gern zur Schule gegangen und bin immer wissbegierig, neue Dinge zu lernen. Irgendwie finde ich das schade, dass das nach meinem Studium quasi „aufhören“ wird.
Es gibt nur wenige Berufe, die im Prinzip nichts für die Gesellschaft tun. Eigendlich ist jeder Job wichtig, selbst die Investment Banker haben aus gewissen Standpunkten eine gesellschaftliche Berechtigung - die nun nicht jeder teilt.
Bzw. ich frage Dich welcher Beruf nichts zur Gesellschaft beiträgt?

Lernen und Lehren sind zwei unterschiedliche Paar Schuh.

Und das lernen wird nie aufhören - wenn Du es denn nicht zulässt. Natürlich kann man sich nach seiner Ausbildung und einem unterschriebenen Jobvertrag schön zurücklehnen und seinen Lebtag nur noch geistig dahinvigitieren. Aber mir, und Dir ja auch anscheinend, würde das Leben Sinnlos erscheinen. Und da muss man sich selbst einfach nur dazu bewegen immer wieder neues zu lernen. Man kann sich immer wieder neuen Themen widmen, Bücher darüber lesen, einen neuen SPort anfangen, ein Instrument lernen ein, zum Beruf eher extrem unterschiedliches Hobbys entwickeln usw.

Die Sache mit dem Job, ich denke da wäre mittlerweile auch die Meinung von Anderen noch gefragt - weil ich vor kurzem erst einfach die Bestätigung für mich erfahren habe und mein Hobby zur Arbeit gemacht habe.
Zum FSJ bzw. Ausland: Genau so etwas hatte ich zuerst geplant. Ich habe mich nach einer FSJ-Stelle umgesehen, aber leider nichts Ansprechendes gefunden. Ich wollte es nämlich in einem Bereich machen, der mich interessiert bzw. mir etwas für mein zukünftiges (Berufs)Leben bringt und irgendwie habe ich da nichts gutes gefunden und hatte Angst, mit meinem Platz unzufrieden zu sein. Ausland würde ich eigentlich auch gerne machen obwohl ich schon Angst habe so weit weg von meiner Familie zu sein, aber ich denke es würde sich definitiv lohnen. Das habe ich halt wegen meinem Freund zurückgestellt weil ich mich nicht von ihm trennen wollte, aber eigentlich sehe ich es auch nicht so ganz ein auf so eine wertvolle Erfahrung zu verzichten. Du formulierst es ziemlich gut: Ich habe momentan das Gefühl, als würde ich sein Leben führen und nicht mehr mein eigenes, ich passe mich immer an, während er überhaupt keine Rücksicht nimmt.
Ich habe halt Angst, dass ich selbst wenn ich ins Ausland gehe oder ein FSJ mache nicht das Richtige finde und immer am zweifeln sein werde  Allerdings kommt mir das Studium im Moment auch ein wenig sinnlos vor, ich habe das Gefühl, von der Gesellschaft in eine Richtung gedrängt zu werden, ohne selber darüber nachdenken bzw. eine überlegte Entscheidung treffen zu können. Ich habe oft das Gefühl, dass die Zeit drängt und ich alle Entscheidungen sofort treffen muss, obwohl ich das nicht kann!
Ich weiß im Moment echt nicht, wie ich jetzt weiter verfahren soll… Studium fortsetzen oder doch lieber irgendetwas Soziales im Sinne von Praktika machen? Für 2-3 Monate ins Ausland gehen? Ich weiß nicht, was mich am besten voranbringen würde…
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
FSJ hätte ich dir geraten, was gänzlich anderes als deinen zukünftigen Job zu machen. Bei mir war es auch eine total andere Richtung, und gerade diese Extreme machen einem vieles deutlich. Man muss sich halt ausprobieren und keine Angt vor "Versagen" haben. Man sollte sich kleine Ziele setzen und wenn es nichts wird und nicht das richtige ist versucht man sich neu zu orientieren.

Oder Eben sogar das Ausland. Das verändert viele Menschen. Man bekommt ganz andere Einflüße, neue Eindrücke. Ich hätte einfach den Verdacht, dass es Dir sehr gut tun würde dich mal aus deinem jetzigen Leben wie es ist, damit herauszureißen und dich kein bischen mehr darum kümmern zu müssen. Einfach Zeit für Dich zu haben. Kein Freund, keine ELtern die dir hineinreden. Es geht nur um Dich und die Erfahrungen die du sammelst.
Außerdem könnte dir diese Entscheidung und die damit verbundenen Erfahrungen, die Angst vor Entscheidungen nehmen.

Ich habe bei vielen Dingen ein ziemlich ähnliches PRoblem. Bei mir ist das mit perfektionismus gekoppelt. Umso höher mein Anspruch an etwas ist, dass es dannach gut wird, desto schwerer ist es für mich eine Entscheidung zu treffen.
Aber ob eine Entscheidung wirklich richtig ist, weiß man immer erst nachher.
Und da gegen anzukommen hilft, meines erachtens nur, immer wieder Entscheidungsfreudig zu sein und das Leben bei den Zügeln zu packen. Man wird nach und nach merken wie toll das Gefühl ist, wenn die Entscheidung korrekt war bzw. etwas gutes dabei herumgekommen ist - und dass es gar nicht schlimm war einen fehler gemacht zu haben da man daraus lernt.


Ich hoffe ich konnte Dir erneut helfen, und verzeih mir ich habe irgendwie das Gefühl, nicht ganz deutlich bei allem gewesen zu sein. Aber ich bin auch etwas unter Zeitdruck! :zwinker:

p.s.: wenn du schon an einer Uni eingeschrieben bist gibt es dort oft eine kostenlose PTB - psychisch therapeutische Beratung. Die Psychologen dort, sind meist sehr Erfahren gerade in solchen Dingen, da DU gerade unter Studenten und in unserer Altersklasse nicht die einzige mit den Problemen bist :zwinker: Die könnten dir sicherlich weiterhelfen!
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #5
Hi,

im Großen und Ganzen kann ich den Beiträgen von Lord_C nichts Neues mehr hinzufügen, er hat in meinen Augen schon vieles Richtiges gesagt.

Ich sehe es auch so (aus eigener Erfahrung, ich hatte mit Depressionen zu kämpfen und bin dank einer sehr guten Therapeutin komplett ohne Psychopharmaka ausgekommen), daß eine Therapie Dir helfen KANN. Aber ich denke, das braucht es gar nicht bei Dir. Alles, was Du brauchst, ist ein wenig mehr Mut, die Dinge so anzupacken, wie Du es willst. Denn der fehlt Dir noch in meinen Augen.

Erstmal: Du bist gerade an dem wohl wichtigsten Wendepunkt in Deinem Leben, gerade beginnt das wirkliche Erwachsen-Sein. Bisher war Alles vorgezeichnet und klar, man hat für Dich entschieden. Jetzt darfst und musst Du entscheiden und dann gleich so, daß es für den Rest des Lebens die Weichen richtig stellen soll.
Aber das ist der erste Fehler, den Du machst. Du bist gerade 19, egal, wie Du Dich jetzt entscheidest, es muss nicht zwangsläufig den Rest Deines Lebens bedeuten. Glaub's 'nem alten Mann :zwinker:: das Leben verläuft nicht so geradlinig, wie man sich das mit 18/19 so vorstellt. Und selbst wenn es das tut, es einem aber nicht gefällt, dann hat man immer noch viele Chancen im Leben, es neu zu ordnen.
Du hast einen Wunsch, Du möchtest ins Ausland. Da kann ich nur raten: mach es. Mach es bald. Vielleicht bringt es Dir beruflich etwas, vielleicht auch nicht. Was es aber auf jeden Fall bringen wird: Du wirst erwachsener und selbstbewußter werden. Du bist gezwungen, Dich alleine zu behaupten, Du bist gezwungen, Dich auf ein neues Land, neue Menschen, neue Situationen einstellen zu müssen. Daran wächst Du, wirst reifer und selbstbewußter, das ist eine Erfahrung, die Dir niemand mehr nehmen kann. Und, ganz wichtig, es ist eine Art Traum von Dir. Du hast die Chance, ihn zu verwirklichen, also tue es, so arg viele Chancen dazu wird Dir das Leben nicht schenken.

Aber da ist ja Dein Freund. Du liebst ihn, klar. Natürlich wird es Dir schwer fallen, ihn zurückzulassen. Vor Allem, wenn er Dir damit droht, daß Schluss ist, wenn Du gehst.
Aber geh 'mal in Dich und lies Dir auch nochmal durch, was Du hier über ihn geschrieben hast, gipfelnd in dem Satz hier:
Ich habe Angst, dass ich durch ihn viele Dinge verpasse, die ich gerne machen würde und dass ich das eines Tages bereuen könnte.
Das ist doch genau das, was Dir momentan Unbehagen bereitet: daß sowohl Dein vorgezeichneter Lebensweg als auch Dein Freund Dir Angst machen. Angst davor, nicht das Leben leben zu können, das Du möchtest.
Da kann ich Dir nur sagen: manchmal im Leben muss man einfach Egoist sein. Es ist Dein Leben, Du hast nur dieses eine. Willst Du Dir das wirklich von Menschen kaputt machen lassen, die selbst einfach nur Egoisten sind?
Ich gebe nur sehr ungern solche Ratschläge, aber Du solltest Dir Deinen Weg nicht verbauen wegen eines Menschen, mit dem Du sehr wahrscheinlich eh nicht bis an Dein Lebensende zusammen sein wirst, schon gar nicht, wenn er sich so benimmt, wie Du beschreibst.

Kurz zu Deinem Berufswunsch: einerseits muss man als Lehrer ja nicht unbedingt an "normalen" Schulen unterrichten, es gibt ja noch Abendschulen usw. Andererseits gibt es so viele Berufe, in denen man mit Menschen zu tun hat und Menschen helfen kann, gerade Sozialpädagogen haben da so viele Möglichkeiten, nicht nur mit "schwierigen" Jungs arbeiten zu müssen (nur als Beispiel). Auch da gilt: vielleicht kann Dir ja ein Auslandspraktikum neue Wege aufzeigen, vielleicht reicht ja auch die Zeit und die allgemeinen Erfahrungen dabei weiter, Dir über einen passenderen Berufswunsch klar zu werden.

Hab Mut, gehe es an, es ist Dein Leben!
Alles Gute
Mark11
 
L
Benutzer85277  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Es tut mir leid, dass ich erst jetzt antworte, ich habe die ganze Woche damit verbracht, Stoff für die Uni nachzuholen da ich einen Losplatz für Geschichte bekommen hab und tonnenweise stinklangweilige, meterlange Texte lesen musste. Aber bis jetzt macht mir das Studium irgendwie noch keinen Spaß, ich weiß echt nicht ob ich das Richtige studiere…  In Geschichte ist es mir viel zu viel Lesekram und Englisch ist mir teilweise wieder zu langweilig. Und irgendwie kommt es mir einfach sinnlos vor weil ich nicht weiß, wohin es mich führen soll…
Lord_C, das mit dem Psychologen werde ich im Hinterkopf behalten, aber da ich glaube, dass der auch nicht unbedingt die Antworten für mich hat, werde ich erst einmal versuchen, selbst meinen Weg zu finden.
Du beschreibst es sehr gut: Ich habe das Gefühl, genau jetzt für mein restliches Leben entscheiden zu müssen, unbedingt jetzt den richtigen Weg zu finden um keine Zeit zu verlieren.
Gestern im Bett ist mir eingefallen, dass ich doch mal als Kind einen Berufswunsch hatte: Pastorin. Ich wollte den Menschen Hoffnung geben und ihnen helfen, ihre Probleme zu lösen und glücklich zu sein. Dieser Berufswunsch verschwand nach einigen Jahren wieder weil ich gemerkt habe, wie sehr sich die Gesellschaft immer weiter verändert, und zwar zum negativen. Und deshalb würde mir dieser Beruf glaube ich keine Freude mehr bereiten, vor allem weil ich von einigen Dingen ganz andere Definitionen habe und nicht genau so lehren möchte, wie es die Bibel oder ähnliches vorschreiben.
Ja, ich habe mich direkt vor Torenschluss Mitte Oktober doch noch eingeschrieben, größtenteils einfach aus dem Grund, weil ich nicht so genau wusste was ich das ganze Jahr über machen soll und befürchtet habe, Zeit zu verschwenden.
Ja, im Moment wünsche ich mir mehr soziale Kontakte. Allerdings weiß ich nicht so genau, welche Hobbies sehr gesellschaftlich wären, hast du da vielleicht ein paar Ideen? Ich würde gerne mal einen Tanzkurs und einen Gebärdensprachkurs machen, Singen in einem Chor könnte ich mir auch gut vorstellen. Ich würde mich auch gerne an sozialen Projekten beteiligen, aber auch hier weiß ich nicht so ganz, wie..
Eigentlich weiß ich, dass jeder Beruf wichtig ist, aber irgendwie habe ich dieses „erfüllende Gefühl“ nur bei sozialen Berufen im Moment. Allerdings finde ich irgendwie nicht den richtigen/ passenden.. Und das frustriert. Denn ich weiß einfach nicht, wie ich ihn finden soll. Im Moment sehe ich im Studium nicht so viel Sinn, weil ich nicht sehe, wie es mir in dieser Suche weiterhelfen soll. Deswegen wollte ich ja Praktika machen, aber auch das hat sich sehr schwierig gestaltet, weil man in den meisten Berufen, die mich noch interessieren, sehr schwer ein Praktikumsplatz zu bekommen ist.
Darf ich fragen, wie du die Bestätigung für deinen Beruf gefunden hast?
Wie du schon sagtest, ich darf keine Angst vor dem Scheitern haben, sondern muss es einfach versuchen- und wenn es nicht klappt von vorn beginnen und etwas anderes probieren. Das hat mich irgendwie beruhigt. Ich darf und muss vielleicht Fehler machen um meinen richtigen Weg zu finden, sonst komme ich gar nicht weiter.
Deine Ideen mit dem Ausland teile ich: Ich glaube, das ist auch der Grund, warum ich ins Ausland wollte: Einfach mal all das hier hinter mir lassen und ganze neue Erfahrungen zu machen und mich entfalten zu können.

Mark, genau das merke ich auch: Ich habe nicht den Mut, einfach das zu machen was ICH will, ich nehme immer Rücksicht auf die anderen, damit die glücklich sind. Und dabei muss ich dann öfter zurückstecken.
Wie gesagt, es beruhigt mich, dass ihr sagt, dass man immer im Leben etwas ändern kann wenn man nicht zufrieden ist, egal wie alt man ist.
Ich finde es wichtig, dass man sich seine Träume erfüllt, deswegen werde ich das mit dem Ausland machen.
Du hast so Recht mit dem Egoist-Sein: Ich sollte nicht meine Träume aufgeben bloß wegen meinem Freund. Bisher konnte ich mir immer vorstellen, für den Rest meines Lebens mit ihm zusammen zu sein, mit ihm eine Familie zu gründen. Doch wenn ich jetzt über mein Leben/ meine Wünsche nachdenke, werde ich unsicher, ob es nicht jemanden gäbe, der mich vielleicht besser verstehen und unterstützen würde.
Zum Lehrerberuf: Es gibt einfach so viele Nachteile dass ich mich wirklich frage, ob es nicht doch noch einen anderen Beruf gibt, der mir vielleicht ähnlich viel Spaß machen würde und eben nicht so viele Nachteile hätte. Ich fühle mich im Moment einfach so überfordert und nicht belastbar und ich weiß nicht ob sich das ändern wird. Im Moment traue ich mir diesen ganzen Stress und Druck einfach nicht zu.
Ich überlege immer wieder und forsche im Internet, aber ich finde einfach nicht etwas, dass mich 100%ig überzeugt. Ich habe zum Beispiel überlegt ob ich nächstes Semester soziale Arbeit studieren soll falls mir mein jetziges Studium bis dahin immer noch so wenig Spaß macht. Ich weiß nicht, inwiefern ich dabei einen Einblick in verschiedene Berufe bekommen würde und ob es mir weiterhelfen würde, aber irgendwie muss ich ja voran kommen.
Eigentlich wollte ich von Februar bis April ins Ausland, mittlerweile denke ich darüber nach, in dieser Zeit vielleicht lieber doch noch ein paar Praktika zu machen, falls ich welche finden sollte. Im Moment würde ich einfach so gerne mal etwas anderes als Lernen machen, etwas Praktisches, wo ich mit Menschen in Kontakt komme und neue Erfahrungen sammeln kann. Wie gesagt, wenn ich geeignete Praktikastellen gefunden hätte, hätte ich das dieses Jahr gemacht. Vielleicht mache ich es doch noch nach diesem Semester und fange dann nächstes Jahr mit sozialer Arbeit an..
Ich weiß einfach nicht so genau, wie ich Berufe finden soll, die mich interessieren/ zu mir passen.. Außer im Internet suchen und Praktika fällt mir da wirklich nichts ein.
Habt ihr vielleicht noch Ideen?
Zum Abschluss: Ich habe mir jetzt klar gemacht dass ich nicht sofort den richtigen Weg finden muss und kann und dass ich Zeit habe und mich nicht unter Druck setzen muss. Ich muss Erfahrungen sammeln um zu meinem richtigen Beruf zu gelangen. Und das kann nun einmal dauern. Ich hoffe nur, dass ich ihn finde. Irgendwie habe ich Angst dass ich ihn nie finde  Aber darüber sollte ich mir jetzt keine Gedanken machen, sondern im Hier und Jetzt leben und das Leben einfach mal genießen. Der Rest wird sich hoffentlich von allein ergeben.
Dank euch stehe ich jetzt nicht mehr unter diesem Zeitdruck, das hat mir sehr geholfen, vielen Dank dafür  Ich sehe jetzt alles wieder positiver und gelassener.
Und ich werde versuchen, mir mein Leben so einzurichten wie es MIR gefällt und das zu machen was ICH möchte- damit ICH glücklich bin. Die anderen müssen lernen das zu akzeptieren. Ich werde versuchen, mich mehr unters Volk zu mischen, neue Freunde kennen zu lernen und neue Dinge auszuprobieren, die mich ja vielleicht auch beruflich in eine Richtung bewegen.
Ich denke, dann würde ich mich wesentlich wohler fühlen und auch weiter kommen.
Ich danke euch für eure Gedankenanstöße, so konnte ich noch einmal selbst für mich reflektieren und viele Dinge von einer anderen Seite her betrachten, sodass ich jetzt mehr weiß als vorher 
Jetzt habe ich wieder Hoffnung, dass es etwas geben kann, was mich wirklich glücklich macht und dass ich es finden kann, wenn ich nur an mich glaube und das tue, was ich will- Danke!
 
L
Benutzer86978  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Also das ist ja auh dein gutes Recht, dass erfüllende Gefühl des Berufs im sozialen Bereich zu suchen. Das kann auch durchaus ein vorteil sein auf der Suche nach dem richtigen Job - da du dich ja beim umschauen beschränken kannst. Auf der anderen Seite gibt es noch so viele optionen die du so eventuell nicht in Betracht ziehst.

ISt halt immer schwer zu sagen. Was gerade das Richtige ist; ;I

Hobbies: Alles was sich in größeren Gruppen machen lässt. Üblichen verdächtigen: Mannschaftssport wie Fußball, Handball, volleyball usw. (stehen in meinem augen noch über dem anderen Sport - da sie durch den erhöten Teamgeist enger zusammenbringen)
Sport im allgemeinen hierbei allerdings eher nicht Fitnesscenter - weil man es da schon sehr offen sein muss bzw es drauf anlegen sollte um wirklich jemanden kennen zu lernen. IN anderen worten du kannst jahre lang in einem Fitnesscenter sport treiben ohne auch nur eine person kennen zulernen.
Wenn man ein Instrument spielt kann man sich meist gut eine Band suchen.
Thema Chor. Wenn du gerne singst ist das ne Super Sache. Das interessante dort wäre auch dass du sicherliche viele Menschen unterschiedlichster Altersschichten kennen lernen wirst. Und das bringt oft sehr interessante und vielseitige Gespräche mit sich.

die universität als solche ist natürlich auch immer ein guter ort leute kennen zulernen gerade die erstsemster woche / wochen sind da sehr gut geeignet für die anderen studenten kennen zu lernen.


WIe ich meine erfüllung bislang darin gefunden habe?
Nunja ich habe mich für mein Hobby entschieden. ICh war schon immer sehr kreativ und künstlerisch veranlagt und hatte mit vielen Dingen in gedanken gespielt. Als ich jünger war wollte ich immer comic zeichner werden, dann wurde ich älter und dachte dass das kein geld bringen wird. ALso entschied ich mich für architektur als Plan. Hatte mir dann aber im Kunst LK überhaupt nicht gefallen. Nun studiere ich (durch einen sehr glücklichen hinweis einer sehr liebgewonnenen guten Freundin) Design und arbeite derzeit an einem Kinofilm. Es ist einfach ein sehr krasses gefühl für etwas bezahlt zu werden, was man früher immer als hobby und eher introvertiert alleine zu hause betrieben hat.
Ich war immer sehr kritisch mit allem und auch unsicher was die zukunft bringt wie das job mäßig ausschaut bis ich mich mal intensiver mit dem markt beschäftigt habe und vor allem in meinem jetzigen praktikum bin. Im job selbst zu arbeiten ist der beste Test.

ich hoffe ich konnte dir wieder weiterhelfen!

Ich drück dir die daumen! :smile:
 
L
Benutzer85277  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Die Befürchtung habe ich immer, dass ich viele Optionen gar nicht kenne, aber da kann ich nichts anderes tun als vieles zu probieren :zwinker: Allerdings reizt mich der soziale Bereich im Moment am meisten, also werde ich mich erst einmal dort umsehen.
Ich werde versuchen, mich in den nächsten Wochen mal in einige Vorlesungen für „Soziale Arbeit“ reinzusetzen und zu schauen, wie bzw. ob es mir besser gefällt als mein jetziges Studium. Allerdings bin ich immer noch am überlegen ob ich nicht vielleicht das nächste halbe Jahr lieber für Praktika nutzen sollte um so in möglichst viele Sachen hineinschnuppern zu können und so schon einmal ein klareres Bild zu bekommen. Im Moment habe ich nämlich einfach Lust, etwas Praktisches zu machen und nicht den ganzen Tag nur zu lernen.
Zu Hobbies: Badminton betreibe ich als Mannschaftssport, allerdings sind die meisten meiner Teamkollegen schon recht alt (über 40), sodass diese nicht wirklich Lust haben, etwas mit mir zu unternehmen :zwinker: Ich spiele Klavier und Geige, habe auch mal in einem Orchester gespielt, allerdings in einem anderen Ort als ich wohne, weshalb es auch dort schwierig war, richtige Freunde zu finden. Vielleicht gibt es ja an meiner Uni ein Orchester oder einen Chor bzw. Sportgruppen, wo ich mitmachen könnte.
In der Uni habe ich leider noch keine richtigen Freundschaften geschlossen, klar hält man mal ein bisschen „Smalltalk“, aber das war es auch schon.. Wahrscheinlich liegt es an mir, denn ich bin von Natur aus eher schüchtern bzw. öffne mich nur sehr langsam Menschen wenn ich sie gut kenne. Außerdem habe ich nie Freistunden, deswegen fahre ich im Moment einfach morgens bzw. mittags zur Uni hin und dann wieder zurück (was man natürlich ändern könnte, indem man mal eher kommt bzw. später bleibt, aber irgendwie sehe ich da im Moment nicht so die Motivation, weil ich eh kaum jemanden kenne).
Ja, ich glaube oft ist es auch ein glücklicher Zufall, dass man den richtigen Job entdeckt. Ich hoffe dass mir das auch noch passiert. Obwohl ich mir halt irgendwie nicht vorstellen kann, dass das während des Studiums passiert..
Naja, ich werde versuchen, mich zwischendurch immer mal wieder umzusehen und zu informieren und ich hoffe, dass ich so das richtige finde. Bis dahin muss ich halt lernen, Geduld zu haben, aber wie ihr schon sagtet: der Weg kann auch sehr interessant sein und viele unerwartete Zweige einschlagen :zwinker:
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #9
Hi,

so ganz allgemein machst Du ja schon das Richtige: Du denkst nach, Du reflektierst und Du willst eigenverantwortlich Deinen Weg finden. Damit bist Du vielen schon einen großen Schritt voraus.
Daher denke ich, daß mit ein wenig Glück und Geduld Freunde in Dein Leben kommen und Du Deine Träume irgendwann realisieren wirst.

Das mit dem Chor u/o Orchester ist doch schonmal gut, so etwas gibt es an fast jeder Uni. Außerdem könntest Du Dich informieren, ob im Hochschulsport bei Euch auch Badminton angeboten wird. Daß man innerhalb der ersten Wochen an der Uni keine Freundschaften schließt, ist normal. Dazu haben Alle viel zu viel Anderes im Kopf. Aber es bietet die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, aus denen später vll auch Freundschaften werden.

Auch Deine Idee mit den Praktika statt Studium halte ich für sinnvoll. Ich interpretiere Deine Beiträge nämlich so, daß die Zukunft als Lehrerin schlicht nicht Dein Ding ist.
Wenn Du nicht so genau weißt, wie mögliche Jobs und der Ausbildungs-/Studiumsweg dahin aussehen soll, so kann ich z.B. dazu raten, Stellenanzeigen zu lesen. Wenn Du da Stellen findest, bei denen Du sagst "Ja, genau so etwas will ich später mal machen", dann schau, was die da als Vorrausetzungen fordern.
Es ist übrigens auch nie falsch, mal die Jungs+Mädels der Fachschaft mit Fragen zu löchern, die können Dir aus eigener Erfahrung viel mehr über das gewünschte Studium erzählen, haben vll sogar Ansprechpartner für Paraktika (wird ja, glaube ich, bei Sozialpädagogik/-arbeit als Voraussetzung gefordert).

Mark11
 
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