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Unglaubliches Verhalten meines Vaters im Alltag

M
Benutzer78753  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Ich möchte diesen Thread nutzen, um mich über meinen Vater zu unterhalten, der den Alltag durch seine teilweise wirklich unglaublichen Verhaltensweisen, extrem anstrengend macht.

Auch wenn mein Vater gut gelaunt ist, kommt es regelmäßig vor, dass er im Haus richtig nach Gründen sucht, um sich über mangelnde Sauberkeit zu beschweren. Er haut mir und meiner Mutter dann regelrecht alle Stellen um die Ohren, an denen er etwas gefunden hat. Im selben Atemzug beschwert er sich dann auch, wenn er irgendwo einen Kratzer gefunden hat, oder er die Vermutung hat, jemand hätte die Tür nicht an der Klinke geöffnet und so einen Fettabdruck hinterlassen. Auf Idee einfach selbst schnell den Staub wegzumachen, kommt er nicht, er beschwert sich nur und macht meine Mutter und mich herunter. Ergebnis seiner Ausführungen ist dann immer, dass meine Mutter den Haushalt schlampig führt, wir immer nur alles versauen würden und für uns eh alles viel zu gut wäre. Besonders absurd wird das in Bezug auf die Küche. Seit 25 Jahren hat meine Mutter die gleiche Küche, die zudem noch zwei Umzüge hinter sich hat und nach dem letzten Umzug weder über eine richtige Spüle, noch über eine richtige Arbeitsplatte verfügt. Dass an den Fronten einer Küche 25 Jahre Kochdämpfe nicht spurlos vorbeigehen, ist wohl selbstverständlich. Trotzdem beschwert sich mein Vater andauernd darüber und nimmt dass dann auch als Grund, meiner Mutter keine Spüle und Arbeitsplatte, oder auch eine neue Küche, die nach 25 Jahre sicherlich nicht unangebracht wäre, zu kaufen, weil sie ja eh alles versauen würde und für sie so etwas eh viel zu schade wäre. Mein Vater zeigt dieses Verhalten selbst, wenn meine Mutter an einem Feiertag für die Verwandtschaft gekocht hat und die Stimmung eigentlich gut war. Dann kommt er direkt nach dem Essen in die Küche, und macht meine Mutter herunter, warum die Küche so unaufgeräumt ist, obwohl das natürlich logisch ist, dass man nach 3 Gängen für vier oder mehr Leute keine aufgeräumte Küche mehr hat. Dabei muss ich sagen, dass meine Mutter zwar niemand ist, die den ganzen Tag am wienern ist, aber trotzdem die Sachen ordentlich sauber macht. Dazu kommt, dass sie noch arbeiten geht und vor allem in der alten Küche, die noch nicht einmal eine richtige Arbeitsplatte hat, auch die Motivation, alles ganz gründlich zu reinigen, nicht besonders ausgeprägt und auch rational nicht sinnvoll ist.

Ein weiterer Punkt, der im Alltag extrem nervt, ist der ausgeprägte Geiz meines Vaters, der oft gepaart ist mit großem Sozialneid. Ähnlich wie über die Sauberkeit, beschwert sich mein Vater auch gerne, wenn irgendwo ein Licht (Energiesparlampe) oder ein anderes Gerät an ist. Je nachdem, wie er meine Mutter und mich am meisten ärgern kann, bestimmt sich dann das weitere Vorgehen. Bei Lampen denkt er nicht daran, die auszumachen, sondern ruft dann nach uns und lässt uns die dann persönlich ausmachen, anstatt gerade selbst den Schalter zu drücken. Hat man z.B. den Videorecorder an, um etwas aufzunehmen, wird der natürlich ohne zu fragen ausgezogen. Früher ist es sogar vorgekommen, dass er dann einfach am Sicherungskasten den Strom für den Raum abgestellt hat, oder wenn man seiner Meinung nach zu lange am Duschen ist, hat er einfach das Wasser abgestellt. Immer wieder macht er dann meine Mutter und mich herunter, was wir doch für Verschwender wären und dass wir unseretwegen wohl pleite gehen würden. Dabei lässt er immer Geräte an, wie sie ihm passen. So läuft der Fernseher, auch wenn er für eine Stunde im Garten ist. Spricht man ihn darauf an, winkt er wenn er gut gelaunt ist, einfach ab. Ist er schlecht gelaunt, sagt er, er sei der Chef und könne machen, was er will, meine Mutter und ich hätten jedoch zu tun, was er sagt. Dabei hat man aber auch verstärkt das Gefühl, dass er vieles nur macht, um meine Mutter und mich zu ärgern, denn richtige Sparvorschläge, wie einen günstigeren Stromanbieter lehnt er immer ab. Die angebliche Sparwut meines Vaters führt soweit, dass er uns den Gefrierschrank abgestellt hat, weil dieser zuviel Strom verbrauche. Jetzt müssen wir die Sachen bei meiner Oma einlagern. Entsprechend ist auch der Ersatz bestehender Geräte eine extrem langwierige Angelegenheit, wenn man auf meinen Vater angewiesen ist. Selbst für eine neue Küchenwaage (Preis 30€) muss man 3 Monate lang Tests und Preise wälzen, sowie Sonderaktionen abwarten, bis eine neue gekauft wird. Dieses Verhalten spielt in alle Lebensbereiche. Wenn ich einen Freund besuchen fahre oder meine Mutter und ich einkaufen fahren, kommt es durchaus vor, dass er sich beschwert wie teuer das wäre und warum man sich diese Fahrt nicht sparen könnte. Seit 2 Jahren fährt mein Vater mit einem kaputten Auspuff, weil ihm 30€ Reparatur bei ATU zu viel sind. Seit meine Mutter sich nach 11 Jahren für sich ein neues Auto (Golf V, 75PS) gekauft hat, muss sie sich andauernd anhören, was sie für eine Verschwenderin wäre und dass das Auto ja viel zu groß und teuer sei. Solche Beispiele könnte man noch viele ausführen. Dazu kommt, dass mein Vater sich immer über alle diejenigen, die vielleicht mehr Geld haben oder sich mehr leisten beschwert und sie als Gauner und Verbrecher darstellt, was auf die Dauer auch sehr nervig ist, weil er sich im Gegenzug immer selbst total arm redet. Hat gerade ein Bekannter einen neuen Audi bekommen, wird sich halt immer beschwert, dass er selbst so arm wäre und sich noch nicht einmal einen neuen Auspuff leisten könnte. Dabei ist die finanzielle Situation meiner Eltern eigentlich gut. Das Haus ist abbezahlt, meine Eltern haben genügend Rücklagen und beide sichere Einkommen als Beamte. Trotzdem zeigt mein Vater das angesprochene Verhalten regelmäßig und führt damit natürlich auch regelmäßig zu schlechter Laune in der Familie.

Ein weiteres Problem ist die Art meines Vaters, alle Dinge schlecht zu reden, sowie nur seine eigene Meinung zählen zu lassen. Prinzipielles Thema ist zum Beispiel die Berufswahl. Mein Vater glaubt da, genaue Pläne für mich zu haben. Wenn ich ihm aber sage, dass ich eben seine Ziele und Vorstellungen nicht teile, wird er direkt persönlich. Das mag damit zusammen hängen, dass unsere Einstellungen da sehr unterschiedlich sind. Mein Vater ist ein Fan von sicheren Jobs ohne Verantwortung und mit wenig Arbeit, ich würde schon gerne in einer Firma oder Behörde versuchen bisschen was zu erreichen. Wenn ich ihm das aber sage, meint er nur, ich würde eh nie etwas erreichen und würde wenn überhaupt nur ausgenutzt und dann entlassen werden. Bei diesem Thema habe ich dann auch das Gefühl, dass er mit sich selbst nicht zufrieden ist. In der Profession, in der mein Vater im Staatsdienst tätig ist, hätte sich mein Vater vor 20 Jahren auch relativ risikolos selbstständig machen können. Diejenigen seiner Kollegen, die das gemacht haben, sind alle jetzt ziemlich wohlhabend. Und auch in seinem jetzigen Job, ist er Karriere technisch auf einer einfachen Sachbearbeiter Ebene verblieben, was aber ganz klar auf seine eigenen Entscheidungen zurückzuführen ist, er wollte sich nie anpassen und, wie eigentlich üblich, hin- und wieder einmal die Abteilung wechseln. Genau darin liegt denke ich auch sein Sozialneid begründet, weil er in denen, die relativ viel Geld haben, irgendwie das sieht, was er sich nicht getraut hat. Der Gedanke, dass ich dann irgendwie mehr erreichen könnte wie er, scheint ihm dann am allerwenigsten zu gefallen.

Bei al seinen Ausfällen ist zu bemerken, dass er für sich selbst immer unfehlbar ist. Wenn er also wie oben geschildert einen Kratzer oder Fleck entdeckt, sind nur meine Mutter und ich die Schuldigen. Dass im ein Missgeschick hätte passiert sein können wird kategorisch abgelehnt. So ist mein Vater der Einzige, der gegen sein allgemeines Verbot Getränke mit ins Wohnzimmer nimmt. Findet er dann im Wohnzimmer einen klebrigen Fleck, scheidet natürlich aus, dass er dafür verantwortlich ist, weil etwas Saft seines Getränks ausgelaufen ist.

Dann muss man als nächsten Punkt noch seine absolute Unzuverlässigkeit erwähnen, die wieder mit der Launenhaftigkeit zusammenhängt. Verspricht mein Vater zum Beispiel, meine Mutter von der Arbeit abzuholen, damit ich mit ihrem Auto etwas erledigen kann, wird dieses Versprechen nach kurzer Zeit, sobald er schlecht gelaunt ist, wieder revidiert. Am Ende weiß er dann nichts mehr von seinen Versprechen. Als ich ihn einmal auf solch ein Versprechen ansprach, bezeichnete er mich als dreisten Lügner, weil er nie etwas zugesagt hatte. Als meine Mutter, die seine Aussagen ebenfalls gehört hatte, meine Version bestätigte, wurde diese ebenfalls beleidigt. Das führt dazu, dass man eigentlich keine Zusage von meinem Vater irgendwie ernst nehmen kann, weil er alles je nach Laune wieder ändert. So hat mein Vater mir einmal zugesagt, er würde meinen Musikunterricht zahlen. Daran hielt er sich aber nicht, leugnete die unter Zeugen gemachte Zusage, sodass ich über ein Jahr Geschenke von Verwandten für den Gitarrenunterricht ausgeben musste. Auch bekomme ich seit über 2 Jahren kein Taschengeld, weil er, sobald er sich wieder über irgendetwas aufregt, direkt das Taschengeld streicht.

Ein nächstes Kapitel ist sein Verhalten, wenn man ihm bei irgendetwas hilft, z.B. wenn er etwas an einem der Nebengebäude baut. Prinzipiell wird man dann immer vor der gesamten Nachbarschaft beleidigt und angebrüllt, wie unfähig man sei. Er erklärt nichts, lässt über nichts mit sich reden und schreit nur herum. Auch bei den Terminen, an denen er Mitarbeit fordert, werden prinzipiell so gelegt, wie am meisten Ärger gemacht werden kann. So hat er immer solche Arbeitstage an den Daten, wo ich einen Ausflug geplant oder Karten für eine Messe o.ä. habe. Aufgrund seines unmöglichen Verhaltens habe ich daher meine Mitarbeit bei solchen Aktion aufgekündigt. Natürlich regt er sich aber auch darüber immer auf, aber ich sehe nicht ein, mich dabei anbrüllen und schikanieren zu lassen.

Diese Beschreibungen sind natürlich sehr lang, beschreiben aber noch lange nicht alle Aktionen, die mein Vater im Alltag bringt. Natürlich finden sich auch noch Tage, an denen man mit meinem Vater gut auskommt, an vielen ist das aber, sobald er wieder selbige Verhaltensweisen an den Tag legt, nicht möglich. Laut meiner Mutter war mein Vater früher nicht so, aber mindestens in den letzten fünf Jahren war er so, wie er jetzt ist. Dabei muss ich sagen, dass meine Mutter sich oft nur bei mir über ihn aufregt, und ansonsten nichts zu ihm sagt, und macht, was er sagt, während ich ihm immer ordentlich Widerworte geben, wenn er mal wieder irrational seinen Frust an uns auslässt. Oftmals ärgert er sich dann wohl über seine Mutter, die wiederum ihn total im Griff hat, und der er eben keinerlei Contra gibt.

Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Eigentlich gefällt es mir gut in meinem Wohnwort. Eigentlich alle meine Freunde wohnen in der Nähe und mit meiner Mutter und Oma verstehe ich mich wirklich super. Ausziehen ist also nicht wirklich eine Alternative, auch finanziell nicht. Habt ihr irgendwelche Tipps, was ich machen könnte?

Viele Grüße,

MBond
 
B
Benutzer82104  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
HOLLA!

also normal is dein vater ja nicht oder...?
war er immer so? gab es irgendein ereignis?

wie läuft denn die "beziehung" der beiden oder wie auch immer man das bezeichnen mag :what:


sorry aber richtigschreiben kann ich dazu garnix... deswegen erstmal diese fragen.
 
M
Benutzer78753  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Also das hat sich irgendwie schleichend entwickelt, weil mein Vater während des Hausbaus eigentlich keine Zeit mehr für die Familie hatte. Nachdem wir aber dann eingezogen waren, ging alles so los, wie beschrieben. Einige Charaktereigenschaften, wie z.B. Geiz oder Unfehlbarkeit waren zwar vorher schon ein wenig vorhanden, aber keinesfalls so ausgeprägt, eher Macken, wie sie jeder hat.

Also ich glaube nicht, dass die Beziehung so super läuft. Wenn mein Vater gut gelaunt ist, dann machen die zwei durchaus was zusammen. Das Problem ist aber wie gesagt, dass mein Vater einfach wirklich oft seine Verhaltensweisen an den Tag legt.
 
BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Haben Deine Mutter und Du etwas Geld?
Dann zieht für eine Woche kommentarlos ins Hotel, ohne ihm zu sagen, wohin und dass Ihr überhaupt weg seid. Gebt Ihm einen Vorgeschmack dafür, wie leer sein Haus sein wird, wenn er so weitermacht.
 
dummdidumm
Benutzer62510  (61) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Haben Deine Mutter und Du etwas Geld?
Dann zieht für eine Woche kommentarlos ins Hotel, ohne ihm zu sagen, wohin und dass Ihr überhaupt weg seid. Gebt Ihm einen Vorgeschmack dafür, wie leer sein Haus sein wird, wenn er so weitermacht.
Sehr gute Idee! :jaa:
 
BenNation
Benutzer55230  (41) Meistens hier zu finden
  • #6
Haben Deine Mutter und Du etwas Geld?
Dann zieht für eine Woche kommentarlos ins Hotel, ohne ihm zu sagen, wohin und dass Ihr überhaupt weg seid. Gebt Ihm einen Vorgeschmack dafür, wie leer sein Haus sein wird, wenn er so weitermacht.

Stimmt, da schliesse ich mich an.
Also sowas von einem idiotischen Verhalten...
Ihr dürft euch das nicht gefallen lassen, sonst wird er ewig weitermachen. Irgendwie scheint er ziemliche Komplexe entwickelt zu haben. Vielleicht ist er mit sich selbst unzufrieden, will es sich aber selbst nicht eingestehen. Keine Ahnung, ich kenne ihn ja nicht, aber wenn auch nur die Hälfte deines Berichtes zuträfe, ich bin froh drum.
 
Stonic
Benutzer13901  (48) Grillkünstler
  • #7
Oha so ein exemplar hab ich hier auch sitzen allerdings nicht als Vater sondern als Kollegen was mir den Umgang mit der Situation doch wesentlich leichter macht.

Aber die Parallelen sind vorhanden vor allem weil mein Kollege auch jahrelang beamter war und nur seine Meinung zählt. Naja was ich mache ich lasse ihn reden und mache mein Ding aber das geht bei dir ja leider nicht.

Insofern kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen die Idee mal für ne Woche auszuziehen ist sehr gut
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #8
Ich würde sagen, dass deien Mutter wohl für so eine Aktion nicht genug Kraft hat. Du hast ja auch geschrieben, dass sie sich nicht traut Widerworte zu geben...dann ist eine solche Aktion also eher unwahrscheinlich.

Reden mit dem Vater bringt sicher auch nichts. Ich kann mir vorstellen, dass er selbst bei guter Laune plötzlich umschwenken wird.

Hast du mal mit deiner Mutter drüber geredet und ihr klar gemacht, dass es so sicher nicht weitergehen kann?

Ausserdem würde ich weiter versuchen Gründe zu finden. Woran könnte der Umschwung noch liegen? Hat dein Vater sich vielleicht doch verkalkuliert und auf den Konten ist tatsächlich nicht mehr viel Geld und er traut sich nur nicht es zu sagen? Wo könnte es noch haken? Irgendwas könnte er ja auch verschweigen...

Alles in Allem wirst du vermutlich um ein Ausziehen so oder so nicht drumrumkommen. Wenn es keine Diskussionsbasis gibt, solltest du dir echt überlegen das so bald wie möglich anzugehen (irgendwann werden ja hoffentlich die Finanzen reichen auch wenns nur ein 1-Zimmer Wohnklo ist :zwinker: )

Mehr kann ich in der Situation nicht raten. Versuchen zu diskutieren und es hinzubekommen und wenn das nicht geht, Konsequenzen ziehen...


grüße und alles Gute


Damian
 
radl_django
Benutzer48403  (54) SenfdazuGeber
  • #9
Aber die Parallelen sind vorhanden vor allem weil mein Kollege auch jahrelang beamter war und nur seine Meinung zählt. Naja was ich mache ich lasse ihn reden und mache mein Ding

So'n ähnliches rechthaberisches und überhebliches Exemplar hab ich auch gegenüber an meinem Schreibtisch sitzen. Und das ist auch schon so extrem, dass ich den Typen nicht mal ernst nehmen kann und eigentlich nur darüber lachen kann. Aber ich hab auch ein dickes Fell und kann die Situation des TS keineswegs damit vergleichen, insbesondere weil er nur ein 'Mitarbeiter' ist und kein Familienmitglied.

Aber deshalb trotzdem mal ne Frage an die TS: Gibt es auch bei ihm Momente, wo Du ihn nicht mehr ernst nehmen kannst? Wenn ja, dann hast Du schon mal gute Karten, denn darüber lachen ist immer besser als wenn Du Dich darüber aufregst.:zwinker:
Aber ich denk mal, Du lässt Dir eh nicht alles gefallen. Aber es ist ersichtlich, dass es Dir auch noch zusätzlich zu schaffen macht, wenn Du siehst, dass Deine Mutter darunter leidet. Wie läuft die Beziehung zw. Deinen Eltern so im Alltag ab? Hast Du da nen Einblick?

Was da einige Tage wegfahren betrifft, kann ich mich meinen Vorrednern nur anschliessen.

Auf jeden Fall hat Dein Vater ein Problem und sucht sich ein Ventil, um seinen Frust abzulassen, und zwar an Dir und Deiner Mutter. Und das find ich einfach nur daneben:kopfschue , denn niemand hat es verdient, als Sündenbock herzuhalten, nur weil er mit seinen Problemen nicht klar kommt.
Es wäre angebracht, dass er sich professionelle Hilfe nehmen soll, aber die Aussicht, ihn davon zu überzeugen, scheint hier eher gegen null zu tendieren, wenn ich mir Deinen Post so durchlese.
 
H
Benutzer37284  (39) Benutzer gesperrt
  • #10
wow, das ist ja übel!! :eek:
Ich an deiner Stelle würde durchdrehen.... Wahrscheinlich ist er einfach nur mit sich selbst unzufrieden, das ist der einzige Grund, den ich mir für solch ein Verhalten vorstellen kann.

Ehrlich gesagt, kann ich dir aber keine großen Tipps geben.
Rede auf jeden Fall mal alleine mit deiner Mutter darüber und frage sie, ob sie denn so weitermachen will. Falls ja, ist sie wohl selbst schuld und du musst da alleine irgendwie herauskommen - gehst du noch zur Schule, kannst du dir einen Nebenjob suchen?

Falls deine Mutter das auch nicht mehr länger mit sich machen lassen will, dann zieht die Hotelaktion durch, das ist nämlich wirklich eine gute Idee von der Userin gewesen!
So kann das wirklich nicht weitergehen!
 
M
Benutzer78753  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Ich denke, von professioneller Hilfe würde sich mein Vater nie überzeugen lassen. Er hat sich in den letzten Jahren noch nichtmal dazu bringen lassen, zum Internisten zu gehen, obwohl er, wenn er schwer arbeitet, teilweise Probleme mit dem Herzen hat.

Also in gewisser Weise hat sich auch unsere Reiseverhalten geändert. Wenn ich zum Beispiel auf eine Messe oder so fahre, nehme ich inzwischen oft meine Mutter einfach mit, sodass wir öfter im Jahr mal 4 Tage weg von daheim sind. Bisher scheint das meinen Vater aber nicht gestört zu haben. Dass wir halt ihn nicht mithaben wollten, weil er sich so verhält, war ihm aber natürlich schon bewusst. Ob diese Hotelaktion nun sinnvoll wäre, weiß ich daher nicht.

Was das Geld angeht, fängt meine Mutter jetzt wieder an, voll zu arbeiten, weil ihr halt auch das Verhalten meines Vaters in Bezug auf Geld gereicht hat. Dass meine Eltern direkt keine Geldprobleme haben, weiß ich, weil meine Eltern öfter ihre Auszüge bzw. Depotbriefe auf dem Schreibtisch liegen lassen. Zudem hat mein Vater einen Großteil des Geldes vor 10 Jahren für mein Studium auf mich angelegt. Ironischer Weise macht das einen Auszug noch schwerer. Das Geld für das Studium hat mein Vater nun fest bis zum Ende der Studienzeit angelegt. Weil ich aber nun Geld auf meinen Namen besitze, und meine Eltern noch beide arbeiten gehen, gibt es kein Bafög. Weil mein Vater in der Steuerklasse beide Steuerfreibeträge für sich hat, könnte meine Mutter mir da auch kaum aushelfen, weil sie halt fast alle laufenden Ausgaben des Hauses trägt, während mein Vater schön sein Geld sparen kann.

Ich bin auch der Meinung, dass mein Vater grundsätzlich mit seinem Leben unzufrieden ist. Das erkennt man auch daran, wenn es in der Politik um die Mittelschicht geht, lehnt er deren Definition immer ab, sondern gruppiert sich in die Unterschicht ein. Mittelschicht fängt für ihn erst ab 200k Jahreseinkommen und mindestens einem Porsche vor der Tür an. Zufälligerweise können diejenigen, die im Berufsfeld meines Vaters freiberuflich tätig geworden sind, in der Regel genau diesen Lebensstil führen. Zudem lässt er sich auch von seiner Mutter ziemlich herumkommandieren und ist dann wohl auch frustriert, weil er ihr nicht beikommt. (während sie zu meiner Mutter und mir immer sehr nett ist)
 
S
Benutzer81313  Verbringt hier viel Zeit
  • #12
:kopfschue Ohje, was für ein mieser Haustyrann. Das erinnert mich fatal an meinen eigenen Vater. Gegen krankhafte Kritiksucht/Geiz/ Angehörige vor Publikum runtermachen hilft wirklich nur eines: flüchten. Erst wenn du den Typ los bist, wirst du merken, unter was für einem Druck du dort gelebt hast und wie du aufblühst, wenn du nicht mehr dauernd niedergemacht wirst. Deine Mutter sollte auch gehen. Was nützt ein Haus, in dem kein Frieden herrscht und was taugt eine Ehe, in der sie nur gequält wird ? Aber da muß sie selbst draufkommen. Die finanziellen Möglichkeiten zum Auszug hat sie ja und die Kinder sind auch groß (eignen sich also nichtmehr als Anti-Schidungsgrund).
Natürlich gäbe es auch einen Weg zum happy End: Einsicht -Aussprache - Therapie - Eheberatung - Vater löst sich von tyrannischer Mutter und wird ein erträglicher Zeitgenosse...
naja, aber wie wahrscheinilch ist das ? Im Moment hat er ja alles, was er braucht (und das sind Untertanen und Prügelknaben)
 
BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
Bisher scheint das meinen Vater aber nicht gestört zu haben. Dass wir halt ihn nicht mithaben wollten, weil er sich so verhält, war ihm aber natürlich schon bewusst. Ob diese Hotelaktion nun sinnvoll wäre, weiß ich daher nicht.

Naja, bisher wusste er dann ja wohl auch, wo Du bist, und dass Du sie mitgenommen hast. D.h. er wusste auch, dass Ihr zurück kommt.
Was aber, wenn Ihr einfach so weg seid, ohne ihm zu sagen, warum und wohin, und dann auch nicht erreichbar seid? Wenn keiner Euren Aufenthaltsort verrät und Ihr vielleicht bei seiner nächsten Abwesenheit noch den Kleiderschrank komplett ausräumt, was macht er dann?
 
P
Benutzer10111  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Ich befürchte auch das du da nicht wirklich viel machen kannst. Das läuft schon so seit Jahren und deinen Vater zu ändern ist wohl kaum möglich. Als ich noch zu Hause gewohnt habe, ging es mir allerdings ein wenig ähnlich. Mein Vater hat auch häufiger wegen irgendwelchem Mist rumgestänkert, wegen unaufgeräumten Zimmer, brennendem Licht, etc. wobei sein Schreibtisch meistens das absolute Chaos war bzw. das Licht meistens von ihm angelassen wurde. Allerdings alles nicht in diesem Ausmaß.
Ich habe in meiner Pubertät dann begonnen in sobald er wieder mit so einem Mist ankam ihn zu ignorieren. Habe dann entweder gar nicht mehr zugehört, hab ihn nicht beachtet oder nicht mehr mit ihm gesprochen bzw. nur ein paar vereinzelte Wörter - teilweise auch die nächsten Tage keinen Kontakt mehr zu ihm gepflegt. Ich habe ein wenig das Gefühl, dass er das schon mitbekommen hat und inzwischen haben wir ein recht gutes Verhältnis und ich freue mich wieder, wenn er mich in meiner Wohnung besucht oder wir uns sehen. Allerdings stand mein Vater schon immer ziemlich hinter mir, bis auf diese Launen für die ich nicht herhalten wollte.
 
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