• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Uni - und kein Privatleben mehr.

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Benutzer78109  (38) Sehr bekannt hier
  • #1
Hallo Leute...irgendwie fühle ich mich immer komischer seit einigen Wochen. Genaugenommen seit Beginn meines Studiums und ich habe Angst, dass es noch schlimmer wird.
Es ist so, dass ich seit letztem Winter quasi gar nichts mehr gemacht habe (letztes Studium abgebrochen, nur kurz einen Job gehabt), mich oft zu Tode gelangweilt hab, keinen Sinn mehr im Leben hatte und mich darum wirklich doll auf mein neues Studium gefreut habe.

Und jetzt sind gerade mal 4 Wochen vorbei und ich erkenne mich selbst nicht wieder. Ich war nie besonders fleißig oder ehrgeizig, doch jetzt hänge ich mich dermaßen rein, dass ich absolut kein Privatleben mehr habe. Es macht mir Spaß und ich denke, dass ich endlich das gefunden habe, was ich auch wirklich machen will, aber ich hab Angst, dass ich alles um mich herum verliere. Einerseits ist es eine sehr willkommene Ablenkung von der schlimmen Trennung von meinem Ex und ein gutes Gefühl, was Sinnvolles zu tun, aber andererseits hab ich das Gefühl, dadurch zu vereinsamen.
Meine Woche sieht so aus, dass ich Mo-Do von morgens bis abends in der Uni bin, Fr den halben Tag. Nach der Uni setz ich mich hin und arbeite weiter. Die Wochenenden verbringe ich (wirklich durchgehend) an meinem Schreibtisch und habe schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich an einem Abend mal was trinken gehe. Ich kenne mich so absolut gar nicht und habe das Gefühl, mich schon total verändert zu haben. Ist natürlich einerseits gut für mein Studium, weil die Noten dementsprechend aussehen. Aber was ist das noch für ein Leben? Ich hab keine Zeit mehr für meine Freunde, komme nie raus, lerne niemanden kennen, mache quasi nichts mehr und fühle mich dadurch ziemlich alleine. Mir fehlt ein Freund, aber so werde ich nie einen bekommen.
Dauernd stehe ich unter Stress, weil wir so viele Aufgaben bekommen und ich in allen Fächern sehr gut sein will. Das wirkt sich schon auf meine Gesundheit aus, ich hab dauernd Halsschmerzen, die ich vorher Jahre lang nicht hatte...
Im Moment bin ich auf dem besten Weg, so zu werden wie mein Exfreund, der auf einmal aufgehört hat, menschlich zu sein...(Er studiert dasselbe) Ich hab es nie verstanden und jetzt merke ich, dass ich schon genauso bin :geknickt:

Gehts irgendwem ähnlich? Hat irgendwer Tips, wie man abschalten kann, obwohl noch 1000 Aufgaben auf einen warten? Man sollte sich ja Freiräume schaffen, aber wie?? Kann man "süchtig" nach Beschäftigung werden?
 
P
Benutzer69076  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
So engagiert für die Uni zu arbeiten, ist sicher nichts Schlechtes, aber du merkst ja selbst, dass es dir nicht ganz so gut tut. Besonders Acht geben solltest du dabei wirklich auf deinen Körper, der dir die ersten Warnsignale ja schon gibt.

Darf ich fragen, was du studierst? Lässt sich der Stress nicht etwas zurückschrauben? Schließlich muss man ja nicht in jedem Fach super Noten haben.

Gerade in der Uni-Zeit ist es wichtig, dass du auch viele Kontakte knüpfst und die Zeit genießt. Hast du gute Freunde, die dich vielleicht einfach mal unterm Arm nehmen und dich von der Arbeit wegzerren und dich auf eine Party mitnehmen? Als Student hast du ja viele Möglichkeiten auch unter der Woche was zu unternehmen (obwohl du da sicher nicht so die Lust haben wirst, wenn du den ganzen Tag schon auf der Uni warst).

Oder was machst du sonst gerne? Bist du früher intensiver irgendwelchen Hobbys oder Leidenschaften nachgegangen? Warst du in irgendwelchen Vereinen?

Falls du der Typ dafür bist, könntest du auf der Uni auch mal einen Entspannungskurs wie Autogenes Training machen, das hilft dir dann bestimmt auch abzuschalten.
 
F
Benutzer73805  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
was studierst du denn jetzt?

hast du dazu schon rückmeldungen von freunden bekommen? selbst wenn nicht, könntest du dich ja mal von selbst an eine vertrauensperson deiner wahl wenden und sagen, was das problem ist. dass du angst hast, dich völlig in deiner arbeit zu verlieren. vielleicht kannst du mit jemandem oder einfach für dich alleine eine oder zwei feste zeiten in der woche festlegen, zu denen du dir vornimmst, mal raus zu kommen, jemanden zu treffen, ein bisschen zu genießen. machst du sport, musik oder so? ich hab die erfahrung gemacht, dass so ein hobby (lass es kunst sein oder was immer du willst) hochgradig stress abbauen kann. für mich ist es singen, für andere judo, für dritte malen.
achte auf dich. dein körper beginnt schon, warnsignale zu senden - ich kenne genau dasselbe, bei zu viel stress hab ich auch jedes mal halsschmerzen. gestehe dir ein gewisses maß an entspannung zu, besonders am wochenende. bleib mal bis 10 im bett und lass es dann langsam angehen: niemand hindert dich daran, auch am wochenende ein bisschen zu lernen (und wenn es dich auch noch so ausfüllt, ist das wirklich toll!), aber genieße die ruhepause für deinen körper und deinen kopf. lenk dich ab und komm mal auf ganz andere gedanken - umso mehr energie und freude hast du dann wieder für deine arbeit zur verfügung. aber achte darauf, dass diese momente dann wirklich auszeiten sind und du wirklich nicht an die uni denkst!
es kann ja auch nicht sein, dass du quasi nonstop dafür arbeiten musst, um gut zu sein? denk mal drüber nach. :smile:

gibt es etwas, womit du dich so gerne beschäftigst, dass es dich von allem anderen "wegholen" kann?

viel glück!
 
M
Benutzer80370  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Ich kenne das Gefühl (leider) nur zu gut. Ich bin selbst im Zweitstudium und entsprechend motiviert. Am Anfang war das noch relativ normal, doch spätestens im letzten Semester habe ich mich wie du auch durchgehend nur mit der Uni beschäftigt. Das "Problem" dabei war dass dieser extreme Aufwand natürlich auch zunächst belohnt wurde ( in Form bestandener Klausuren ). Aber gegen Ende der Prüfungsphase war ich immer ausgebrannter und total kaputt und habe das auch körperlich gemerkt, jeder Tag war der pure Stress und ich war öfters krank.

Nur dadurch, dass meine Freunde sich in der gleichen Situation befanden und genauso heftig ( mit mir ) gelernt haben gingen meine sozialen Kontakte nicht den Bach runter, denn für Freizeit war einfach kein Platz in meinen Planungen, geschweige denn für so Dinge wie Kino, Party oder einfach nur einen entspannten Abend mit Freunden. Am Wochenende habe ich dann den Stoff aufgearbeitet den ich vermeintlich unter der Woche "vernachlässigt" habe.

Das war eine Erfahrung die ich nicht wieder machen möchte. Für dieses Semester habe ich ( und meine Freunde auch, soweit ich das einschätzen kann ) mir einen Plan gemacht an welchem Tag ich was für welche Vorlesung mache, inkl. Freiraum und Pausen. So bin ich zwar nach wie vor von morgens bis zum späten Nachmittag an der Uni, doch danach und auch zwischendrin schalte ich ganz bewusst ab. Und am Wochenende sind Uni-Sachen tabu, nur ganz selten krame ich da die Unterlagen raus.

Dadurch ist der Aufwand für die Uni zwar immer noch sehr hoch und ich denke wenn ich eine Freundin hätte müsste diese darunter leiden, aber es ist schon viel besser geworden. Vor allem unternehme ich endlich wieder etwas, sei es mal ins Kino oder auf eine Party gehen, was anderes mit Freunden unternehmen oder mich wieder um meine Hobbys kümmern. Und ich bin abends auch nicht mehr so kaputt dass ich einfach nur noch ins Bett fallen möchte...

Denn eines ist klar: Auf Dauer ist ein extremer Arbeitsaufwand nicht nur ungesund, es bringt auch dein Gleichgewicht völlig durcheinander. Nur Arbeit wird dich nicht ausfüllen können und tolle Noten bzw. bestandene Klausuren sorgen nur kurzzeitig für Zufriedenheit. Langfristig, so zumindest meine Erfahrung, wirst du eher unzufriedener mit dir selbst werden weil du merken wirst dass dir etwas fehlt und weil die Ziele, die du dir setzt, immer höher und schlußendlich unerreichbar werden.

Also: Schaff dir bewusst Freiräume und halte dich vor allem auch daran und "zwing" dich zur Not mal rauszugehen und was mit Freunden zu unternehmen statt daheim weiterzulernen. Am Anfang wird dir das mit Sicherheit Schwierigkeiten bereiten, aber mit der Zeit wirst du hoffentlich selbst merken dass das besser ist.

P.S.: Eine extreme Ausprägung von Arbeitssucht und Perfektionismus nennt man übrigens Workaholic, aber darum handelt es sich hier wohl eher nicht, ich wollte das nur der Vollständigkeit halber anführen.
 
J
Benutzer78036  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Huhu Leidensgenossin *wink*
es geht mir absolut ähnlich - oder besser, es ging mir genauso.
Im ersten Semster hab ich mir förmlich den Arsch aufgerissen für mein Studium und hatte kaum Freizeit für mich. Ich wurde plötzlich krank und mein Körper besorgte mir eine Zwangsauszeit.
Mittlerweile bin ich im 3.Semester und mach mir da weniger Stress, ich nutze mehr Zeit für mich und es geht mir gleich viel besser.
Man muss aber auch erstmal seinen eigenen Rhythmus herausfinden, wie man selbst am effektivsten arbeitet, sich organisiert etc. Bei mir hat sich das Problem von selbst gelöst, ich hoffe dir wird es ähnlich gehen.
 
Mann im Mond
Benutzer18780  Geheimdienstchef
  • #6
Am Anfang des Studiums ist das ganz normal. Da ist alles neu, man kennt den Ablauf in dem Studiengang nicht.
Mit der Zeit pendelt sich das ein, glaub mir. Mein Erstes Semester war auch sehr stressig. Dafür waren im Grundstudium die Semesterferien = Urlaub, denn da hatte ich fast gar nix zu tun.
Im Hauptstudium hat sich das mit den Semesterferien zwar verändert (da wurde auf prüfungen gelernt), aber dafür war ich schon viel "studiumserfahrener" und habe das ganze lockerer angegangen während des semesters.

Alles in Allem würde ich nicht behaupten, mir am Studium ein Bein ausgerissen zu haben, und das, obwohl das Erste Semester ein Sckock war.
 
H
Benutzer Gast
  • #7
Im ersten Semester gings mir genauso. Ich hab vor allem in der Prüfungsphase nichts anderes gemacht als lernen. Meinem kollegen gehts im Moment ebenfalls so. Der hat grade mit dem ersten Semester angefangen. Er meint immer, dass er zwar viel arbeitet, aber immer der Meinung ist er hätte nicht genug getan bzw. er hätte noch so viel zu tun.

Ich hab mein (und nun auch sein) Problem ganz einfach gelöst: Ich hab mir damals kleine Zettelchen an meine To-Do-Pinnwand gehängt. Und jedesmal wenn ich was erledigt habe und fertig war hab ich den Zettel runtergenommen, den Text fett durchgestrichen und den Zettel dann zerissen :grin: Damit hab ich mir deutlich gemacht was ich denn nun schon gearbeitet habe und wieviel ich erledigt habe :smile:
Aber wichtig: An sowas muss man mit der richtigen Einstellung dran gehn. Wenn man die Pinnwand nimmt um sich klar zu machen was man noch alles vor sich hat und was man noch alles arbeiten muss, funktioniert sie nicht.

Ich hab außerdem nen großen Kalender aufgehängt in den ich alle meine Uni-bezogenenTermine schreibe. Jedesmal wenn einer rum ist komm ich mitm Edding und streich ihn durch :grin: Da fällt dann jedes mal ein Stückchen Last ab und man merkt wirklich dass man wirklich was gearbeitet hat.

Wenn man sich nicht deutlich macht was man nun schon alles hinter sich hat und was man nun schon alles gemacht hat, wächst einem schnell alles über den Kopf. Man darf nicht nur den Berg Arbeit betrachten, der vor einem liegt. Manchmal hilft es auch einen Blick zurück zu werfen :smile:
 
Z
Benutzer37399  Benutzer gesperrt
  • #8
Vielleicht hilft es dir, für jede Woche einen Lern- und Freizeit-Plan zu erstellen. Pausen einplanen ist wichtig - niemand kann effektiv 24/7 lernen.
Für mich sind grundsätzlich die Abende tabu, spätestens nach 20 Uhr bin ich eh nicht mehr aufnahmefähig. So bleibt noch Zeit für Freund, Freunde, Pferde, Einkaufen etc. pp. "Zwischendurch" arbeite ich immer wieder, allerdings studiumsbezogen, wodurch das ganze für mich keine "verlorene" Zeit ist.

Nur zu powern bringt langfristig nichts, irgendwann wird sich dein Körper die benötigte Auszeit holen.
 
G
Benutzer Gast
  • #9
Ich kenn das auch nur zu gut, ich bin immer schon ein kleiner Workaholic gewesen und erst recht in der Uni.

Gibt's nicht Kommilitonen, denen es ähnlich geht? Was bei mir am besten hilft, sind nervige Freunde, die so oft anrufen bis ich mich endlich mit ihnen treffe. Und diese Auszeiten tun auch echt gut!!
 
L
Benutzer78109  (38) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #10
polarlicht schrieb:
Oder was machst du sonst gerne? Bist du früher intensiver irgendwelchen Hobbys oder Leidenschaften nachgegangen? Warst du in irgendwelchen Vereinen?
Mein Hobby war immer Malen und Zeichnen und genau das tue ich jetzt im Studium quasi jeden Tag. Darum kann ich mich vermutlich zum Teil auch so sehr darin verlieren. Leider hab ich somit aber auch keine Lust/Zeit mehr, außerhalb der Uni was in die Richtung zu machen...

flubbi schrieb:
es kann ja auch nicht sein, dass du quasi nonstop dafür arbeiten musst, um gut zu sein?
Nein, es ist ja auch nicht so, dass ich für jedes Fach zu viel Zeit opfere, aber die Summe machts...wenn in einer Woche 3 Abgaben anstehen, dann muss ich ja alles fertig machen.
Mein Studium besteht irgendwie kaum aus Lernen, es ist alles mehr praktisch und ich kann ja nicht einfach aufhören mitten beim Modellbauen :geknickt:
mdotm schrieb:
Langfristig, so zumindest meine Erfahrung, wirst du eher unzufriedener mit dir selbst werden weil du merken wirst dass dir etwas fehlt und weil die Ziele, die du dir setzt, immer höher und schlußendlich unerreichbar werden.
Dass mir was fehlt, merke ich jetzt schon. Und zwar genau dann, wenn ich aufhöre, was für die Uni zu tun. Dann gehts mir plötzlich total schlecht und alles fühlt sich leer an :ratlos:

Zwergenfrau schrieb:
Für mich sind grundsätzlich die Abende tabu, spätestens nach 20 Uhr bin ich eh nicht mehr aufnahmefähig.
Naja, aber wenn ich erst um 18:30 aus der Uni komme, bleibt mir nichts anderes übrig, als abends noch was zu machen. Wann denn sonst? Wenn ich mir dann einen Abend "frei" nehme, muss ich umso mehr am nächsten Tag nachholen...
glashaus schrieb:
Gibt's nicht Kommilitonen, denen es ähnlich geht?
Ja, gibts, allerdings hab ich den Eindruck, dass die sich zu viel Freizeit nehmen, aber dafür dann vor den Abgaben reihenweise die Nächte durchmachen und am nächsten Tag völlig übermüdet in der Uni hängen. Das ist nichts für mich und zudem besteht bei mir eben der hohe Anspruch, ganz weit oben mitzuspielen. Und in meinem Studium muss man auch einfach gut sein und alles geben, sonst hat man später keine Chance.

Ich würd mir ja echt gerne Freizeit nehmen, aber es geht irgendwie nicht...ich hab das Gefühl, dass es nur entweder - oder gibt: entweder hab ich freizeit und lasse es schludern, oder ich häng mich rein und hab kein Leben mehr :kopfschue Zudem hab ich zugegebenerweise auch Angst vor Freizeit, weil ich dann wieder an die besch***enen letzten Wochen denken muss...:geknickt:
 
I
Benutzer82635  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Ich erspar Dir mal die Sätze a la "Es gibt ein Dasein neben der Uni", "Du musst auch Leben können" usw. , die haben mir selbst nämlich alle nie geholfen. Dennoch, wahr sind sie irgendwie...

Also: Wenn Du merkst, dass etwas nicht stimmt, dann solltest Du das auch ernst nehmen. Ein Studium in Dauerstress hält niemand lange durch. Irgendwann ist einfach Schluss und dann erreichst Du Dein Ziel gute Leistungen zu erbringen erst Recht nicht mehr.

Da ich selbst immer die arbeitsaufwändigsten Studiengänge rausgesucht habe (bzw. immer noch mache :ratlos:), kann ich Dir eigentlich nur einen Ratschlag geben: Du musst Deine Freizeit wie Deine Lernphasen einplanen. Alle zwei Wochen mit Bekannte(m) X um die Häuser ziehen, jeden Freitag ins Schwimmbad, solche Sachen.

Wenn ich mir dann einen Abend "frei" nehme, muss ich umso mehr am nächsten Tag nachholen...
Gleichzeitig solltest Du Dich von dem Gedanken lösen, Freizeit wäre verschwendete Zeit, bzw. Zeit die Du später durch Mehrarbeit wieder reinholen musst. So ist es nämlich nicht. Nur halbwegs erholt (vollkommen ist man das als "ordentlicher Student" ja nie :zwinker: ) kannst Du ordentliche Leistung erbringen. Nach der/den Stunden Freizeit wirst Du in der Regel soviel produktiver arbeiten, dass Du diese Zeit gleich wieder drin hast. Es ist also genau nicht das von Dir befürchtete Enweder-Oder!

Zudem hab ich zugegebenerweise auch Angst vor Freizeit, weil ich dann wieder an die besch***enen letzten Wochen denken muss...:geknickt:
Was ist denn in den letzten Wochen passiert?
 
L
Benutzer78109  (38) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #12
Nach der/den Stunden Freizeit wirst Du in der Regel soviel produktiver arbeiten, dass Du diese Zeit gleich wieder drin hast. Es ist also genau nicht das von Dir befürchtete Enweder-Oder!
Hm...naja, am Wochenende mag es ja gehen, dass ich mal was andere mache. Hab ich mir für das kommende auch vorgenommen. Nur unter der Woche geht das nicht...Und da ist es immer nur schlafen-essen-uni-essen-uni-schlafen usw. Ich krieg schon gar nicht mehr mit, wie die Tage und Wochen vergehen...

Was ist denn in den letzten Wochen passiert?
Mein Exfreund hat mich verlassen, einfach so, den Grund kenne ich bis heute nicht und komme noch immer fast gar nicht damit klar, dass wir jetzt wie Fremde sind. Wenn ich ihn in der Uni sehe, muss ich mich zusammenreißen, nicht zu weinen...Ich will es einfach endlich vergessen und ich dachte, dass die Arbeit mir hilft...
 
I
Benutzer82635  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Deine jähe Trennung tut mir leid. Ich wünschte ich könnte Dir etwas tröstendes sagen, aber ich weiß wie leer Worte in so einer Situation immer sind. Hast Du schon versucht ihn über die Gründe zu befragen? Trennung alleine ist schon schlimm, die Ungewissheit zehrt aber noch zusätzlich an den Kräften.

Gerade wenn Du ihn aber in der Uni sehen musst, solltest Du Dich meiner Meinung nicht verstecken -denn das machst Du mit Deiner Arbeit ja- sondern Zeit für Dich finden. Anstelle zu verdrängen ist es immer besser, sich seinen Problemen zu stellen. Ja, leichter gesagt als getan. Ich weiß.
Aber Verdrängtes kommt irgendwann, nämlich wenn man es gerade überhaupt nicht braucht, wieder hoch.

Wenn Einkaufen zur Freizeitbeschäftigung wird... dann nennt man das Studium. Leider läuft es darauf hinaus, gerade wenn man nicht einfach nur einen Abschluss haben will, sondern einen guten. Du bist da nicht alleine, aber Du machst Dir das Leben noch zusätzlich schwer.
Wie geschrieben, regelmäßige Auszeiten sind wichtig. Nur Du kennst Deinen Vorlesungsplan, so musst Du Dir überlegen wann Du Freizeit einplanst. Das kann darauf hinauslaufen, dass Du unter der Woche keine Freizeit hast und erst am Wochenende. Es kann aber auch einen freien Tag (oder Abend) unter der Woche geben, hauptsache es gibt welche. Am Besten ist natürlich, ein paar Stunden an einem Abend und ein paar am Wochenende. Wie Du das aber einteilst, das ist im Endeffekt egal. Hauptsache es gibt welche.
 
L
Benutzer78109  (38) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #14
Hast Du schon versucht ihn über die Gründe zu befragen? Trennung alleine ist schon schlimm, die Ungewissheit zehrt aber noch zusätzlich an den Kräften.
Ich hab damals immer wieder mit ihm geredet, aber außer zu heulen wie ein kleines Baby und zu beteuern, mich ja doch zu lieben, konnte er nichts. Es war alles so widersprüchlich in seinem Verhalten, dass ich ihm immer wieder Chancen gegeben habe, die er nicht wahrnehmen wollte. Letztendlich kam ich damit nicht mehr klar und habe den Kontakt radikal abgebrochen...Natürlich ohne eine Erklärung, die er mir aber offenbar sowieso nicht geben konnte/wollte...

Ich hab mir jetzt mal 2 freie Stunden gegönnt und weiß, dass ich nun am Wochenende umso mehr machen muss...Es ist wirklich schwer, im Vorraus Freizeit einzuplanen, da wir immer unerwartete Aufgaben bekommen...Ich weiß auch nicht, wie ich das schaffen soll. Und ja, Einkaufen ist schon eine Art Freizeitbeschäftigung :geknickt:
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
In gewisser Weise kenne ich dein Problem.

Auch ich hätte jederzeit mehr als genug zu tun und könnte locker jeden Tag nur essen schlafen und Zeug fürs Studium machen - und ich hätte dabei wohl immer noch das Gefühl, dass ich noch mehr machen könnte und ich eigentlich immer noch zu wenig mache. - Und so geht es auch vielen meiner Kommilitonen.
Das ist wohl einfach ein allgemeines Problem im Studium.

Allerdings habe ich mit dieser Sache kein so großes Problem. Ich habe im Studium überhaupt nicht den Anspruch, zu den Besten gehören zu wollen... - Diese Vorstellung habe ich mir schon ganz zu Beginn des Studiums abgeschminkt, als ich erfahren habe, dass ich mit einem Abischnitt im schlechteren Einserbereich zu den Leuten mit dem schlechtesten Abischnitt in meinem Studium zähle (und das, obwohl es keine Zulassungsbeschränkungen gibt).

Ich möchte mein Studium gut schaffen und immer zumindest durchschnittliche Leistungen zu bringen. Ich habe mich einfach an die Vorstellung gewöhnt, dass es im Studium für mich (und auch für zumindest fast alle Anderen) nicht möglich ist, alle Aufgaben zu lösen, alles zu kapieren und in Prüfungen alles zu wissen. - Das ist es auch überhaupt nicht, was an der Uni von einem erwartet wird. In einer mündlichen Vordiplomsprüfung bekam ich z.B. eine Note im sehr guten Bereich, obwohl ich lange nicht alles wusste und für viele Lösungen erst mal einen Tipp brauchte. - Es kommt zumindest in meinem Studium gar nicht drauf an, jedes Detail kapiert zu haben. - Es kommt darauf an, einen guten Überblick zu haben und die Fähigkeit zu haben, an unbekannte Probleme heranzugehen und diese mit Hilfe von Büchern, usw. lösen zu können.

Von daher habe ich für mich einfach beschlossen, dass mein Privatleben nicht zu kurz kommen darf.
Ich habe noch kein einziges mal wegen dem Studium auf mein Sport-Training verzichtet. - Der einzige Grund, der mich davon abhält, zwei mal wöchentlich in die Sporthalle zu gehen, ist eine Krankheit.
Auch sonst engagiere ich mich noch in einem Verein, was immer wieder ganze Wochenenden und in den Semesterferien auch ganze Wochen in Anspruch nimmt.
Und ich bin fast jedes Wochenende zumindest an einem Abend mit Kumpels unterwegs.

Und ich komme im Studium trotzdem weiter.
Aber ich packe meinen Stundenplan auch nicht extrem voll, um das Studium auf jeden Fall innerhalb der Regelstudienzeit zu beenden... - Ich weiß, dass das in meinem Studiengang fast niemand schafft und gönne mir dann auch 1-2 zusätzliche Semester.
 
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