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Uni wechseln/Studium abbrechen/was tun?

L
Benutzer78109  (38) Sehr bekannt hier
  • #1
Hallo...Mir liegt was auf der Seele, wozu ich irgendwie gerne andere Meinungen hören würde.

Und zwar ist es so, dass seit etwa 2 Jahren alles bergab geht. Ich wurde quasi grundlos verlassen von dem Menschen, der mir alles bedeutet hat. Er hatte sich damals durch sein Studium komplett verändert, wurde abgestumpft, kalt, gestresst, depressiv, distanziert. Ich fing im selben Jahr an, dasselbe zu studieren wie er, an der selben Uni. Naja, ihr könnt euch denken, wie schlimm es für mich anfangs war, ihn ständig zu sehen. Seit einiger Zeit bin ich so weit, dass ich damit klarkomme, wenn er im selben Raum ist und wir so tun, als hätten wir uns nie gekannt. Aber durch ihn ist damals irgendwie meine ganze Welt zusammengefallen wie ein Kartenhaus.

Das Problem ist, dass ich langsam merke, genauso geworden zu sein wie er. Ich hab fast alle meine Freunde verloren, weil ich durch das Studium keine Freizeit mehr habe und wenn, dann habe ich einfach keine Kraft mehr, noch was zu unternehmen. Ich sitze nur noch allein zuhause oder in der Uni. Hinzu kommt, dass ich mich neulich ein wenig verknallt habe in einen, der mir dort leider nun auch täglich über den Weg läuft. Das mit uns hat leider nicht geklappt, was an und für sich nicht schlimm ist, aber ich bekomme nun in der Uni täglich doppelt vor Augen geführt, was ich verloren habe oder dass mich anscheinend niemand mehr lieben kann.

Und meine ganzen alten Freunde gehen nach und nach aus meiner Stadt, sodass ich hier nun quasi alleine bin und ich habe auch keine Zeit, sie zu besuchen. Mir fehlt auch komplett die Motivation, mich bei ihnen noch zu melden, ich empfinde irgendwie nichts mehr für niemanden. Dabei haben sie mir vor 2 Jahren noch alles bedeutet, waren wie meine Familie...Und nun sind sie mir genauso fremd wie ich mir selbst.

Ich hab hier zwar die Menschen aus der Uni, aber ich kann das alles dort irgendwie nicht mehr ertragen. Seit mehr als einem Jahr ist die Uni mein einziger Lebensinhalt, neulich stand ich kurz vorm Burn Out und musste mich krankschreiben lassen, weil ich einfach nur noch weinen konnte.

Nun wurde ich öfter gefragt, ob das Studium wirklich das Richtige für mich sei. Ich hab immer entschieden mit JA geantwortet, weil es mir an sich wirklich Spaß macht. Es ist nur einfach viel zu viel durch dieses Bachelorsystem. Und ich bin mir inzwischen nicht mehr so sicher, ob ich auf dem richtigen Weg bin. Ich meine, wenn sich alle meine Freundschaften verlieren, weil ich keine Zeit und keine Kraft mehr habe, sie zu pflegen, wenn ich selber depressiv werde, seit Monaten nicht mehr richtig schlafen oder entspannen kann, wenn ich nichts anderes mehr im Leben habe, worauf ich mich irgendwie freuen kann, wenn ich nach außen hin schon diese Unzufriedenheit ausstrahle, sodass sich keiner mehr für mich interessiert und wenn ich mir öfter die Frage stelle, wozu ich noch lebe...Kann sowas denn das Richtige sein??? Ich denke mir die ganze Zeit, dass ich nicht schon wieder ein Studium abbrechen kann, zumal es mir ja an sich auch Spaß macht und ich in 3 Semestern meinen Bachelor haben kann...andererseits sah ich mich seelisch noch nie so weit am Boden wie seit den letzten Monaten und ich habe wirkliche Angst, dass es immer schlimmer wird...

Habe nun überlegt, mit meinen alten Freunden im Herbst in eine andere Stadt zu gehen und die Uni zu wechseln, es bestünde die Möglichkeit, dort vom Bachelor aufs Diplom umzusteigen...Allerdings erscheint es mir ziemlich dumm, ein Semester vor dem Bachelor die Uni zu wechseln. Hier kenne ich mich aus, kenne Leute, kenne die Umgebung und die Uni. Und dort wäre mir alles komplett fremd. Und niemand weiß, ob dort alles besser wäre...Vorteil wäre, dass ich meiner Vergangenheit nicht täglich über den Weg liefe und meine alten Freunde um mich hätte...

Ich würde wirklich gern wissen, was ihr tun würdet...was ihr mir raten würdet...Die Leute, mit denen ich darüber sprach, wussten auch keine Lösung...entweder geht es ihnen selber schlecht, oder sie haben kein Verständnis, weil sie nicht wissen, wie sehr dieses Studium einen auslaugt...oder sie sind genauso ratlos wie ich :confused:
Vielleicht hat jemand einen Tipp für mich...?
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Ich denke ich kenne das Problem... was studierst du denn? Mit wem kannst du drüber reden, der dir in Dialogform alles pro und contra rauslocken kann?
Also, ich habe auch eine falsche Wahl getroffen, Studiumstechnisch... aber ich mach das letzte Jahr jetzt noch fertig, sonst sind meine Qualen umsonst gewesen.
Bei dir ist es ja anders, offenbar könntest du ohne grössere Verluste zu etwas wechseln, was dir mehr liegt?

Ich kann dir nur sagen, sobald dich Studium oder Beruf körperlich fertig machen, stimmt es nicht. Dann musst du handeln, das ist kein Studium der Welt wert, dass der Körper dabei auf der Strecke bleibt.
Das habe ich selber schmerzhaft gelernt und ich mache den Fehler nicht nochmal, diesem blöden Ding soviel Macht einzuräumen, dass ich wochenlang nur kotze weil die psychosomatische Gastritis dabei ist ein Ulcus zu werden... ich bin beim Studium einem Trugbild aufgesessen, ich habe mir was vorgemacht.
Ist dein Studium denn das, was du arbeiten willst? Führt es dich genau dahin wo du hin willst? Oder gibts es andere, angenehmere Wege, das zu erreichen?

Ich könnte dir noch viele Fragen stellen, aber dazu müssten die erst beantwortet sein... welches Studium, kommst du nur damit an deinen Job, würdest du sehr viel verschenken, wenn du wechselst...
Die Fragen hab ich für mich alle beantwortet und es kam raus, durchziehen. Aber ich habe mir so geholfen, dass ich mich nicht mehr stressen lasse. Falleich durch, falle ich eben durch, brauche ich ein Jahr länger, brauche ich eben ein Jahr länger. Nicht essen und nicht schlafen, weil man lernen muss ist kein Zustand, und nichts auf der Welt ist so eine Selbstzerstörung wert.

Bei dir kommt noch der Beziehungsaspekt dazu, solche Sorgen sind immer schlimmer als alles andere und belasten noch mehr. Dabei wäre es vielleicht wirklich sehr hilfreich, in einer neuen Stadt neu anzufangen und nicht immer deine "Verluste" vor Augen zu haben.

Diese zwei Aspekte würde ich abwägen, was gibts beim Studium zu gewinnen und zu verlieren, was im persönlichen Bereich. Und aufgrund des Ergebnisses dann meine Entscheidung treffen.
 
L
Benutzer78109  (38) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #3
Danke für deine Antwort...
was studierst du denn? Mit wem kannst du drüber reden, der dir in Dialogform alles pro und contra rauslocken kann?
Ich studiere was Kreatives, Design-Teschnisches...Hab schon mit einigen Leuten geredet...Ich hab auch schon alles Pro und Contra durchgekaut, aber ich komme einfach zu keinem Schluss. Alle sagen, ich soll vielleicht einen Gang runterschalten und eben auch mal schlechte Abgaben oder Klausuren inkauf nehmen...Aber dann kann ich das Studium gleich an den Nagel hängen, weil ich mit schlechten Noten nicht zum Master zugelassen werde. Außerdem habe ich mir gegenüber unglaublich hohe Erwartungen...aber ich habe inzwischen keine Kraft mehr, sie zu erfüllen :confused:

Ist dein Studium denn das, was du arbeiten willst? Führt es dich genau dahin wo du hin willst? Oder gibts es andere, angenehmere Wege, das zu erreichen?
Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich es schaffe, in diesem Beruf zu arbeiten, weil der sicherlich nicht viel weniger stressig sein wird, als das Studium selbst. Etwas vielleicht...also eigentlich würde ich gerne, aber ich kann mir unter keinen Umständen vorstellen, dass es, so wie es jetzt ist, mein restliches Leben weitergeht. Aber mit dem Abschluss kann man sicher auch noch in anderen Bereichen arbeiten. Inzwischen bin ich so weit, dass ich einen langweiligen Bürojob bevorzugen würde, nur um mal etwas Zeit für mich zu haben und nicht ständig diesen enormen Druck zu spüren...Kreativ sein könnte ich ja auch als Hobby...Ich wüsste aber auch nicht, was ich sonst studieren sollte...Hinzu kommt, dass ich bald kein Kindergeld mehr kriege und nicht mehr weiß, wie ich mir das alles finanzieren soll, denn Arbeiten kommt überhaupt nicht infrage neben dem Studium.

Ich weiß auch nicht, was ich machen soll....Es ist auch irgendwie so, dass das Studium das Einzige ist, was ich noch habe im Leben, zumindest fühlt es sich so an, es ist das, worüber ich mich definiere, über die Leistungen, wenn ich in die Uni komme, ist es als wäre ich zuhause, auch wenn ich es eigentlich hasse...Wenn das Studium wegfallen würde, wüsste ich nicht, wer oder was von mir dann übrig bleibt :ratlos:
 
F
Benutzer50283  Sehr bekannt hier
  • #4
Schwierige Sache, würdest du es denn irgendwie schaffen, noch ein Semester durchzuhalten? Könntest du danach vielleicht ein wenig Pause machen oder so? Ich fänds verdammt schade, so kurz vorm Etappenziel alles hinzuschmeißen :frown:.
Ist ein halbes Jahr für dich überschaubar, oder würde es dich total fertig machen?
 
L
Benutzer78109  (38) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #5
Schwierige Sache, würdest du es denn irgendwie schaffen, noch ein Semester durchzuhalten? Könntest du danach vielleicht ein wenig Pause machen oder so? Ich fänds verdammt schade, so kurz vorm Etappenziel alles hinzuschmeißen :frown:.
Ist ein halbes Jahr für dich überschaubar, oder würde es dich total fertig machen?

Naja, jetzt gerade bin ich ja erst im 3. Semester...wären also noch 3 Semester...Mit einem Semester vorm Bachelor meinte ich, wenn ich im Herbst wechseln würde...
Ein Semester wäre überschaubar...aber 3? :cry:
 
F
Benutzer50283  Sehr bekannt hier
  • #6
Ach ok, dann hab ich dich falsch verstanden...
Hm. Das ist ja echt mal richtig, richtig blöd. Die Leute, die bei uns auf Bätscheler studieren werden auch von dem Arbeitsaufwand fertig gemacht. Boah, ich wüsste auch nicht, was ich tun würde. Wahrscheinlich würde ich probieren es durchzuziehen, gerade, weil die Finanzen sonst eng(er) werden. Wenn du dich allerdings total kaputt machst und am Ende mit nem Ergebnis dastehst, mit dem du keinen Masterplatz bekommst, hat das ja auch keinen Sinn. Kannst du nicht mal an die Studienberatung deiner Uni wenden? Da gibts doch bestimmt auch einen psychologischen Dienst?
Wegen der Freunde würde ich nicht wechseln, das wäre mir zu unsicher. Wenn du jedoch generell nicht ganz entschieden bist was die Zukunft in dem Beruf angeht, würde ich mir scharf über Alternativen Gedanken machen, nicht, dass du dich am Ende total stresst und doch alles hinhaust. Solange sich da jedoch nichts auftut, würde ich wahrscheinlich weitermachen aus Angst, mit leeren Händen und ohne Pläne dazustehen.
Dieses Scheißsystem, hoffentlich tut sich da in Zukunft was dran. Hilft dir dann wohl nicht mehr, aber falls es dich tröstet, all meine gestraften Freunde klagen. Ich bin zum Glück drumherum gekommen, aber du scheinst damit definitiv nicht alleine zu sein.
Viel Glück, dass du die richtige Entscheidung triffst - trotz mieser Ausgangslage.
 
xoxo
Benutzer30217  Sophisticated Sexaholic
  • #7
Ich würde die Uni wechseln und mich nicht selber so unter Druck setzen und mir einen solchen Stress machen. Wenn du eben 11 statt 9 Semester für den Diplomstudiengang brauchst, dann ist das eben so.
 
Sunbabe
Benutzer7157  Sehr bekannt hier
  • #8
Vielleicht kannst du ein Urlaubssemster einlegen und darin ein bisschen Kraft schöpfen und wieder zu dir selbst finden? Möglicherweise kannst du dann auch schon ein bisschen vorarbeiten und den Druck für das kommende Semester so verringern.

Die Uni wechseln würde ich nicht. Ich glaube fast, dass du deine alten Probleme mitnimmst - und noch etliche neue hinzukommen. Neue Stadt, neue Uni, neue Leute... das sind ja auch nochmal alles Stress- bzw. Unsicherheitsfaktoren. Und der Anspruch an dich selbst, der Druck, der damit einhergeht und deine Ungewissheit, ob das überhaupt richtig ist, noch zu weiter zu studieren, hören ja nicht plötzlich mit einer neuen Stadt und neuen Uni auf.
 
M
Benutzer20648  Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Hallo LiLaLotta,

wenn ich fragen darf, was studierst du? Große Uni oder sowas wie 'ne private FH? Mitten in einer Großstadt oder eher abgeschieden? Paar Infos wären ganz gut.

Ich kann deinen Frust über das Bachelorsystem gut verstehen, da ich das selbst von vielen höre. Auf der anderen Seite merke ich (gerade jetzt, wo die Klausurenphase beginnt) immer und immer wieder, wie viele Leute sich ständig wegen ihrem Kram "anpissen" und einfach die Verantwortung von sich schieben. Da wird PC gespielt und die Wohnung geputzt, über die Dozenten und die Uni geschimpft, das Lehrbuch (sofern vorhanden) aber nicht ein einziges Mal angerührt. Und hinterher, wenn die Klausuren blöd gelaufen sind, kommen sie an und meckern munter weiter. Da frage ich mich ehrlich gesagt auch oft, wohin das bloß führen soll.

Versteh mich bitte nicht falsch. Ich sage nicht, dass du so wärst. Ich zeige dir nur auf, wie viele sind.

Mein Rat an dich wäre vor allem - auch wenn es schwer fallen mag - so ruhig wie möglich zu bleiben und gleichzeitig nichts auf die lange Bank zu schieben.

1. Ruhig bleiben ist alles!
Nur wenn du ruhig bist, bist du auch konzentriert und kannst lernen.

2. Motivation schöpfen!
Führe dir immer vor Augen, was du alles tun musstest, um überhaupt auf die Uni zu kommen. Was dein Studium für dich bedeutet. Unabhängig von irgendwelchen verlorenen Liebesgeschichten. Das Studium an sich, was es dir bringt. Was das für ein interessantes Fach ist, das du studierst. Welche Aspekte du besonders interessant findest und was du vielleicht eher nicht so magst. Das hilft auch sehr in den späteren Semestern, wenn das Studium mehr Wahlmöglichkeiten bringt.
Nur wenn du motiviert bist und weißt, wofür du das alles tust, hast du auch Lust, es tatsächlich zu tun.

3. Arbeitsplan machen!
Menschen sind vor allem zwei Dinge: Faul und Gewohnheitstiere. Das meine ich ernst und es ist gar nicht mal so schlimm, wenn man damit umzugehen weiß. Denn bei allem Interesse (s. Punkt 2) gibt es immer mal wieder Dinge, die einfach nervig und/oder zeitaufwendig sind und halt "erledigt werden müssen". Dabei hilft dir ein Zeitplan: Was muss erledigt werden? Mach dir eine Liste. Dann der nächste Schritt: Wie viele Tage hast du dafür Zeit, insgesamt? Sei dabei realistisch. Es gibt meist Wochentage, wo man genau weiß, dass man abends nur noch tot ins Bett fallen wird. Das muss man dabei einplanen. Und der letzte Schritt: Verteile die Arbeit gleichmäßig und sinnvoll gruppiert (!) auf die Tage.
Wenn du diesen Plan dann an deinen Arbeitsplatz hängst und jeden Tag abhakst, was du erledigt hast, wirst du automatisch voran kommen. Weil du quasi die "Arbeitsanweisung" ständig vor Augen siehst nach dem Motto: Wenn ich es so mache, werde ich am Ende erfolgreich sein. Bleibst du mittendrin stecken, bekommst du automatisch (leichte) Gewissensbisse und zwingst dich somit selbst zum Arbeiten. Ganz zu schweigen vom Erfolgserlebnis, wenn man mal wieder perfekt im Zeitplan liegt oder sogar schon dem Plan voraus ist. Dann ist auch mal Zeit für Erholung, Ruhe und Freizeit.

4. Nicht überarbeiten!
Womit wir beim letzten Punkt wären. Es gibt nix Kontraproduktiveres, als mit brummendem Schädel vorm Laptop zu sitzen und krampfhaft was zu machen, was einfach nicht mehr verstanden werden kann. Man sollte da sein Limit kennen. Es nützt nichts, immer mehr Arbeit mit immer mehr Aufwand zu kompensieren, weil die Lernkurve irgendwann abfällt. Menschen sind ja schließlich keine Maschinen. Also wenn du merkst, dass es nicht mehr geht, dann mach Pause.
Mach sowieso immer zwischendurch Pause, damit sich das Gelernte "setzen" kann. Nur nicht überfordern. Und lern auf verschiedene Arten und Weisen: Lesen, Aufschreiben, Hören, jemand anderes erzählen usw.; spiel mit verschiedenen Techniken rum und guck, was am besten funktioniert. Jeder Mensch ist da anders und man muss es einfach mal ausprobiert haben.
Genauso wie jeder verschiedene Lieblings-Lernzeiten hat. Manche können super mitten in der Nacht lernen und andere jeden Tag zwischen 10 und 12. Das ist individuell, außer dass mittags (v.a. nach dem Essen) bei vielen Schicht im Schacht ist. Auch da ist Experimentieren angesagt.

Was deinen Freundeskreis angeht, so sei nur gesagt, dass es nichts nützt, sich darüber jetzt den Kopf zu zerbrechen. Du solltest jetzt erstmal zusehen, dass du mit deinem Studium voran kommst - aber nicht durch immer mehr Belastung, sondern, indem du deine Belastung reduzierst! Nicht mehr lernen, sondern EFFEKTIVER lernen. Im Notfall denk an einen Chuck Norris-Fact, den ich neulich irgendwo mal gefunden hab: "Nur Chuck Norris schafft den Bachelor in der Regelstudienzeit." Also wenn du merkst, dass es gar nicht geht, finde dich damit ab, dass man nicht alle Module perfekt nach Musterplan machen kann. Das Studium ist aus gutem Grund modular aufgebaut - du kannst Module verschieben oder wiederholen, das ist kein Beinbruch. Man sollte es nicht sofort tun, sondern eher als letzten Ausweg wenn nix mehr geht, aber 4 Module an denen man Interesse hat und denen man aufmerksam folgt, sind hundertmal besser und effektiver als 8 Module, die man nur so halb kapiert, weil man krampfhaft die Regelstudienzeit einhalten will.

Und zu guter Letzt: Kopf hoch, wird schon. Es wird schon seine Richtigkeit gehabt haben, dass du ausgerechnet diesen Studiengang gewählt hast (was auch immer es sein mag). Also schmeiß jetzt nicht deinen Plan um, sondern mach weiter und freu dich am Ende, wenn du's geschafft hast.
Nicht der Stoff wirkt limitierend, sondern deine Soft Skills wie z.B. Zeitmanagement, Motivationsvermögen usw.

Liebe Grüße
Martouf
 
D
Benutzer94639  Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Hi,

also ich kenne das Problem auch. Ich studiere Wirtschaftsinformatik und obwohl ich eigentlich sehr gute noten habe, habe ich auch immer das Gefühl den Anforderungen nicht gerecht zu werden. Und durch die guten Noten steigen die Erwartungen der anderen immer noch, so dass das eigentlich einen Teufelskreis bildet. Am schlimmsten sind aber natürlich die eigenen Anforderungen. Ich habe auch wirklich oft Angst, dass einmal jemand feststellen könnte, das ich gar nicht so gut bin, wie es manchmal scheint... Aber im Beruf ist es ja auch nicht besser, denn es gibt immer Leute, die sich dir gegenüber profillieren wollen und dich versuchen auszustechen.

Ich bereuhe manchmal, dass ich das Studienfach nicht gewechselt habe, und etwas anderes studiert habe, wo man nicht so direkt in konkurrenz zu anderen steht (z.B. Philosophie). Ich finde nicht, dass es im 3. Semester zu spät für einen Wechsel ist, aber wenn, dass musst du es wirklich jetzt machen, sonst wird es von Semester zu Semester schwerer.
 
S
Benutzer83716  (38) Benutzer gesperrt
  • #11
Meiner Meinung nach solltest du dich zuallererst emotional von den beiden Typen lösen. Das was da mal irgendwann war oder nicht war sollte nicht dein jetziges Leben bestimmen. Danach solltest du dir überlegen ob du nicht auch mit weniger Lernaufwand an dein Ziel kommen kannst. Natürlich sind gute Noten wichtig, aber man ist nur einmal jung und zum studieren gehört so viel mehr als nur zu büffeln, das Studentenleben kann so vielseitig sein.
Such dir ein paar Kommilitonen, geht mal abends weg..Studentenclub, Disko, Bar, Kultur... was auch immer. Anschluss kann man immer finden, man muss nur ein wenig offen auf die Menschen zugehen. Uni wechseln ist das gleiche wie vor seinen Problemen wegzulaufen, wer sagt dir, dass es in einem Jahr an ner anderen Uni nicht wieder genauso ist?
 
StarFaLL
Benutzer66279  Sehr bekannt hier
  • #12
Mach dir nicht solche Sorgen um deine Bachelornote ... hinter vorgehaltener Hand, sagen (zumindest an meiner Uni) alle Profs, dass der Master NC nur reine Formalität ist und sie im Endeffekt jeden Bachelor zum Master zulassen wollen, um sich ihren Ruf mit halbfertigen Bachelors nicht zu versauen. (Kannst ja mal in einer Sprechstunde den Dekan deiner Fakultät oder so fragen)
Zum Rest deiner Anliegen habe ich leider keine Ratschläge parat =/
 
B
Benutzer56073  (37) Meistens hier zu finden
  • #13
Mach dir nicht solche Sorgen um deine Bachelornote ... hinter vorgehaltener Hand, sagen (zumindest an meiner Uni) alle Profs, dass der Master NC nur reine Formalität ist und sie im Endeffekt jeden Bachelor zum Master zulassen wollen, um sich ihren Ruf mit halbfertigen Bachelors nicht zu versauen. (Kannst ja mal in einer Sprechstunde den Dekan deiner Fakultät oder so fragen)
Zum Rest deiner Anliegen habe ich leider keine Ratschläge parat =/

das kann man so nicht sagen. die note ist in sofern wichtig, sobald es nur sehr wenige plätze für einen bestimmten master und sehr viele bewerber darauf gibt. dann wird ein ranking der bewerber vorgenommen und dann kommt es auf die note an.

z.b. gibt es an meiner uni nur 20 plätze für jeden master. bei einem sehr beliebten davon werden nur 10 an studenten unserer uni vergeben, die restlichen für welche aus ganz deutschland und dem ausland. und wenn sich mehr als 80 leute bewerben, muss schon arg aussortiert werden.
 
StarFaLL
Benutzer66279  Sehr bekannt hier
  • #14
z.b. gibt es an meiner uni nur 20 plätze für jeden master. bei einem sehr beliebten davon werden nur 10 an studenten unserer uni vergeben, die restlichen für welche aus ganz deutschland und dem ausland. und wenn sich mehr als 80 leute bewerben, muss schon arg aussortiert werden.

Deshalb legte ich ihr ja im selben Atemzug nahe, dass sie sich diesbezüglich bei ihrem Dekan erkundigen soll :smile:
Sicherlich handled das jede Uni anders.
 
M
Benutzer20648  Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Wobei das mit den Masterplätzen so eine Sache ist...in wie fern die noch zulassungsbeschränkt sein werden, wenn die TS so weit ist. Je nach Bundesland stehen bis dahin möglicherweise Landtagswahlen an und dann kann die Geschichte schon wieder ganz anders aussehen.
 
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L
Benutzer78109  (38) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #16
Vielleicht kannst du ein Urlaubssemster einlegen und darin ein bisschen Kraft schöpfen und wieder zu dir selbst finden?
Hm, ein Urlaubssemester würde bedeuten, dass ich ein komplettes Jahr länger studieren müsste, weil die ganzen Kurse immer nur einmal im Jahr angeboten werden. Kommt also nicht infrage, weil ich bald kein Kindergeld mehr bekomme und darum eigentlich so schnell es geht mit dem Studium fertig werden muss.

Martouf schrieb:
wenn ich fragen darf, was studierst du? Große Uni oder sowas wie 'ne private FH? Mitten in einer Großstadt oder eher abgeschieden? Paar Infos wären ganz gut.
Ich schrieb ja schon, studiere was Richtung Design...In einer Großstadt, mittendrin an einer Universität. Laut Ranking auch die beste Uni für dieses Fach in Deutschland...

Martouf schrieb:
3. Arbeitsplan machen!
Das ist leider nicht so einfach, da es sich bei meinem Studium nicht um ein Lern-Studium handelt, sondern um eine dauernde kreative Forderung, man muss mehrere Abgaben in der Woche machen, bei denen man den Zeitaufwand vorher nicht wirklich abschätzen kann, weil ja niemand vorher weiß, wie einfallsreich oder kreativ er eben gerade ist. Dazu kommt, dass wir nur Gruppenarbeiten machen, was bedeutet, dass ich mich dauernd auch nach anderen richten muss und mir eigentlich meine Zeit fast nie selbst einteilen kann. Außerdem ist es leider so, dass mein hoher Anspruch dazu führt, dass ich öfter lieber Dinge alleine mache, als sie von den anderen schlecht machen zu lassen. Leider bin ich auch meistens die einzige, die mit bestimmten Programmen umgehen und auch immer die, die am besten Zeichnen oder Layouten kann, was bedeutet, dass diese Arbeit an mir hängen bleibt...:confused:

Ich versuche gerade schon, einen Gang runter zu schalten und einfach auch die anderen mal machen zu lassen, weil ich einfach nicht mehr kann...Aber es ist so schwer, weil ich mir die ganze Zeit denke, dass es eigentlich so viel besser werden könnte, wenn ich es machen würde. Es ist ganz schwer für mich, dieser Konflikt zwischen meiner Erwartung und meiner leider begrenzten Kraft....
DrVader schrieb:
Ich habe auch wirklich oft Angst, dass einmal jemand feststellen könnte, das ich gar nicht so gut bin, wie es manchmal scheint...
Ja, so gehts mir auch...wobei es eher so ist, dass ich Angst habe, dass ich selber feststelle, dass ich an meine Grenzen komme. Das wäre absolut das Schlimmste...Und wenn ich jetzt auf einmal weniger gebe, dann habe ich auch Panik vor den Reaktionen der anderen, die ja eigentlich nur das Beste von mir gewohnt sind...:hmm:

sugarboy schrieb:
Uni wechseln ist das gleiche wie vor seinen Problemen wegzulaufen, wer sagt dir, dass es in einem Jahr an ner anderen Uni nicht wieder genauso ist?
Ja, das denk ich mir ja auch...Ich glaube auch, dass dieses Fach an jeder Uni so zeitaufwendig ist. Wobei die Diplomanten es noch leichter hatten, denn die konnten ihre Fächer noch wählen, wie sie wollten...Wir dagegen sind verpflichtet die Sachen zu einer gewissen Zeit zu absolvieren, da wir sonst keine Folgefächer belegen können. :ratlos:

Ich denke, bzw. hoffe ja, dass die diesen NC für den Master noch abschaffen werden...bei uns haben schon um die 40 Leute aufgehört, weil sie durch den Druck krank geworden sind :geknickt:
 
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