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"Verdrehte" Sexualität: zwischen asexuell und nicht asexuell?

Sunset1
Benutzer173990  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo zusammen,

ich weiß gar nicht, wo ich am besten anfangen soll und es fällt mir auch schwer den richtigen Titel zu finden. Vielleicht versuche ich das Ganze chronologisch anzugehen.

Anfang der Pubertät begann ich mich für Jungen zu interessieren und hatte dann während meiner Teeniezeit kleinere Schwärmereien. Rückblickend muss ich aber sagen, dass es im Vergleich zu anderen wenige waren und es nie zu einem Punkt gekommen ist, wo ich von mir selbst gesagt hätte, ich sei verliebt. Außerdem war mein Interesse nie sexuell, ich habe mir zwar vorgestellt mit der Person zusammen zu sein, aber es ging nie um Sex. Das Thema war zwar insgesamt interessant für mich, aber ich war eher neugierig und habe es "von außen betrachtet" und nicht selbst empfunden. Wenn man hier im Forum so durch die Themen geht, bekommt man ja einen kleinen Einblick davon, wie das bei anderen gelaufen ist und bei mir war das ganz anders. Ich hatte nie das Bedürfnis nach Sex, hatte manchmal sogar Sorge, dass ich mal einen Freund haben würde und er dann mit mir schlafen wollen würde. Außerdem habe ich kaum Erregung empfunden und mich nicht selbst befriedigt. Ich habe es zwar ausprobiert, aber es hat mir nie was gebracht. Bestenfalls bin ich dabei kurz erregt, was dann aber immer schnell nachgelassen hat.

Vor einigen Monaten habe ich meinen ersten Freund kennengelernt und mich im Laufe der Zeit in ihn verliebt. Es läuft wirklich gut zwischen uns, ich fühle mich wohl mit ihm, er ist wirklich ein sehr lieber Mensch und ich habe ihn unglaublich gern. Bei ihm war es auf einmal ein bisschen anders. Ich werde bei ihm schnell erregt, wenn wir uns küssen oder kuscheln oder manchmal auch schon durch kleinere Berührungen. Das war auch schon in der Kennenlernphase so. Ich genieße seine Nähe sehr und mag es auch, wenn er mir zum Beispiel unters T-Shirt fast oder meinen Po berührt. Er ist auch die erste Person, mit der ich gerne "weiter gehen" möchte. Es klingt jetzt natürlich so als hätte sich das Problem irgendwie von selbst gelöst. Nun ist es allerdings so, dass ich zwar das Bedürfnis habe weiter zu gehen als "nur" küssen und kuscheln, aber nicht so richtig das Bedürfnis nach Sex. Ich finde den Gedanken daran nicht schlecht oder ekelhaft und kann mir auch vorstellen Sex zu haben, aber ich habe einfach nicht dieses Verlangen. Mein Freund hat Letztens beim Küssen zwischen meine Beine gefasst und ich war zwar durch das Küssen erregt, allerdings hat es sich nicht durch diese Berührung gesteigert.

Irgendwie habe ich das Gefühl, eine völlig verdrehte Sexualität zu haben, als stünde ich zwischen asexuell und nicht asexuell. Auf der einen Seite werde ich manchmal durch Kleinigkeiten erregt, auf der anderen Seite gibt es Dinge, die mich eigentlich erregen müssten, es aber nicht tun. Ich sehne mich irgendwie danach eine ganz normale Sexualität zu haben, mich einfach einem Gefühl hinzugeben und das mit meinem Freund genießen zu können.

Ich könnte wahrscheinlich noch viel, viel mehr dazu schreiben, aber dann würde der Text zu lang werden. Ich hoffe, es ist verständlich geworden. Wisst ihr Rat?
 
G
Benutzer Gast
  • #2
Ich vermute, dass es bei dir einfach etwas langsamer geht. Man muss ja nicht mit 12 oder 14 anfangen, womöglich beliebige Sexpartner zu haben - man kann sich ja viel besser Zeit lassen, bis der richtige da ist. Dann, so beschreibst du es ja selbst, kommt ganz langsam eins zum anderen, - und am Ende seid ihr mit etwas Glück verheiratet... :grin:

Alles Gute Dir, ich glaube, das wird schon!!
 
Mavor
Benutzer173387  (41) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #3
Kann es sein, dass du Dir den Druck selbst machst, dass es so fuktionieren muss? Wichtig ist, dass es für dich stimmt und du auch nur soweit gehst wie es für dich gut anfühlt.
Kann auch sein, dass sich bei Dir unterdessen hormonell etwas geändert hat, dass du "plötzlich" so fühlst, was du bisher nicht kanntest oder in deinem Kopf hat sich ein Knopf gelöst.
 
Sunset1
Benutzer173990  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #4
Danke für eure Antworten! :smile:

Kann es sein, dass du Dir den Druck selbst machst, dass es so fuktionieren muss? Wichtig ist, dass es für dich stimmt und du auch nur soweit gehst wie es für dich gut anfühlt.
Kann auch sein, dass sich bei Dir unterdessen hormonell etwas geändert hat, dass du "plötzlich" so fühlst, was du bisher nicht kanntest oder in deinem Kopf hat sich ein Knopf gelöst.

Irgendwo mache ich mir schon Druck. Ich möchte halt, dass alles klappt und gut läuft zwischen uns. Ich war irgendwie erleichtert, als ich gemerkt habe, dass sich da bei mir was verändert. Mir gefallen auch viele Sachen, die er macht, bei denen ich das vorher nicht erwartet hätte. Jetzt bin ich irgendwie enttäuscht, dass das nicht so funktioniert hat, auch vor dem Hintergrund, dass ja viele Sachen gar nicht erst gehen, wenn man durch Berührungen im Intimbereich nicht erregt wird. Für mich ergibt das auch keinen Sinn, weil Berührungen dort doch eigentlich viel auslösen müssten.

Ich vermute, dass es bei dir einfach etwas langsamer geht. Man muss ja nicht mit 12 oder 14 anfangen, womöglich beliebige Sexpartner zu haben - man kann sich ja viel besser Zeit lassen, bis der richtige da ist. Dann, so beschreibst du es ja selbst, kommt ganz langsam eins zum anderen, - und am Ende seid ihr mit etwas Glück verheiratet... :grin:

Alles Gute Dir, ich glaube, das wird schon!!

Ich hoffe, das wird schon. Ich habe einfach Angst, dass das negative Auswirkungen auf unsere Beziehung hat.
 
Mavor
Benutzer173387  (41) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #5
Für mich ergibt das auch keinen Sinn, weil Berührungen dort doch eigentlich viel auslösen müssten.

Genau das ist aus meiner Sicht ein Schlüsselsatz. Generell musst du nur zwei Dinge: Sterben und Steuern zahlen.
Wenn du Dir selbst Druck machst das es so laufen muss, dann läuft es sicherlich nicht. Gefällt es Dir dann nicht wie es jetzt ist und wie es sich anfühlt? Könnte es nicht immer so weitergehen? Muss es dich zwangsläufig antörnen, wenn er dich im Intimbereich anfässt?
Hast du jemals auf eine Art selbst befriedigt? Ich frage nur, weil ich das Gefühl habe, dass du ein Kopfmensch bist und solange dieser im Weg ist, geht gar nichts.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #6
Zunächst: Es gibt zwischen völliger Asexualität und einem geringem Sexdrive noch einige Zwischenstufen. Manche Menschen lassen sich zum Beispiel nur erregen, wenn sie wirklich verliebt sind und dann nur von dieser Person, bei anderen müssen gewisse Faktoren zuvor stimmen und bei einigen verändert sich soetwas auch. Sexualität ist kein statisches Konstrukt und nur weil du nicht das weitverbreiteste "Modell" vertrittst, bist du noch lange nicht seltsam, verkorkst oder verdreht.
Ich könnte mir dennoch vorstellen, dass dir ein Austausch mit Menschen, denen es ähnlich geht wie dir, guttun würde. Vielleicht kannst du so herausfinden, was für dich wirklich passend ist und sich gut anfühlt, denn genau darum geht es.

Das Aven-Forum ist ein Forum, in dem viele Menschen vertreten sind, die sich in einem solchen Spektrum befinden oder sich dafür interessieren. Schau es dir doch mal an, womöglich hilft es dir dabei, dich selbst etwas besser zu verstehen :smile:
 
Ԝіnter
Benutzer176976 Sorgt für Gesprächsstoff
  • #7
Irgendwie habe ich das Gefühl, eine völlig verdrehte Sexualität zu haben, als stünde ich zwischen asexuell und nicht asexuell. Auf der einen Seite werde ich manchmal durch Kleinigkeiten erregt, auf der anderen Seite gibt es Dinge, die mich eigentlich erregen müssten, es aber nicht tun.

Wo steht geschrieben, dass dich das eigentlich erregen müsste?

Es gibt so viele verschiedene Dinge, die man als erregend empfinden kann. Manche Menschen brauchen im Allgemeinen nicht viel, um erregt zu sein, bei anderen braucht es da mehr. Oder eben länger. Oder etwas anderes.

Ich genieße seine Nähe sehr und mag es auch, wenn er mir zum Beispiel unters T-Shirt fast oder meinen Po berührt. Er ist auch die erste Person, mit der ich gerne "weiter gehen" möchte. Es klingt jetzt natürlich so als hätte sich das Problem irgendwie von selbst gelöst. Nun ist es allerdings so, dass ich zwar das Bedürfnis habe weiter zu gehen als "nur" küssen und kuscheln, aber nicht so richtig das Bedürfnis nach Sex

Was verstehst du denn unter Sex? Ist Sex für dich ausschließlich Geschlechtsverkehr?

Mein Freund hat Letztens beim Küssen zwischen meine Beine gefasst und ich war zwar durch das Küssen erregt, allerdings hat es sich nicht durch diese Berührung gesteigert.

Wie hat er dich denn berührt? Es gibt ja einen Unterschied zwischen "einfach mal hingreifen" und "lustvoll erkunden".
Wenn es deine Erregung nicht gesteigert hat, wie war denn das Gefühl? Unangenehm? Interessant? Langweilig? Ganz nett?

Und in deinem Kopf? Was hast du da gedacht? Hast du dir da irgendwelche Sorgen gemacht, dich gefragt, wie du dich verhalten sollst oder gedacht: "Oh. Eigentlich sollte ich doch jetzt sicher ganz anders empfinden, als ich es tue"?

Ich würde sagen: Tu das, was dir gefällt. Hör in dich hinein. Alles, was euch beiden gefällt, ist richtig. Deine Sexualität, so wie du sie erlebst, ist richtig. Es gibt da keine Normvorschriften, nach denen du dich zu richten hast.

Erkundet euch, probiert Sachen aus, lasst es langsam angehen.

Und:
Jetzt bin ich irgendwie enttäuscht, dass das nicht so funktioniert hat, auch vor dem Hintergrund, dass ja viele Sachen gar nicht erst gehen, wenn man durch Berührungen im Intimbereich nicht erregt wird

Das größte Lustorgan hast du nicht zwischen deinen Beinen, sondern zwischen deinen Ohren :zwinker:

Soll heißen: Mach dir weniger einen Kopf, was wie sein sollte und welche Empfindungen wohl "normal", "angebracht" oder "angemessen" wären.

Und lass dich auf die Momente ein, auf das erleben, spüren. Entdecken. Betrachte es als eine Reise. Lern dich kennen, lern ihn kennen, erlaube ihm, dich kennenzulernen.

Und genieß einfach die Empfindungen, die sich dabei einstellen. Denn, wie du selber schreibst: Lust hast du ja :smile:
 
G
Benutzer Gast
  • #8
Ich hoffe, das wird schon. Ich habe einfach Angst, dass das negative Auswirkungen auf unsere Beziehung hat.

Das wäre schade! Andererseits - es gibt dann einen anderen, der besser zu dir passt. Und der kommt eben später.
 
Sunset1
Benutzer173990  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #9
Genau das ist aus meiner Sicht ein Schlüsselsatz. Generell musst du nur zwei Dinge: Sterben und Steuern zahlen.
Wenn du Dir selbst Druck machst das es so laufen muss, dann läuft es sicherlich nicht. Gefällt es Dir dann nicht wie es jetzt ist und wie es sich anfühlt? Könnte es nicht immer so weitergehen? Muss es dich zwangsläufig antörnen, wenn er dich im Intimbereich anfässt?
Hast du jemals auf eine Art selbst befriedigt? Ich frage nur, weil ich das Gefühl habe, dass du ein Kopfmensch bist und solange dieser im Weg ist, geht gar nichts.

Doch, ich finde es sehr schön wie es ist und für mich persönlich muss sich da auch eigentlich nichts ändern. All das, was wir machen, gefällt mir sehr. Ich weiß auch eigentlich, dass ich es nicht gut finden muss, im Intimbereich angefasst zu werden. Ich glaube, es geht mir oft eher um ihn. Ich habe Angst, dass er das möchte und ihm das wichtig ist oder dass er denkt, es liegt an ihm und dass er etwas falsch macht.

Selbst befriedigt habe ich mich nie wirklich. Ich habe es schon versucht, einfach aus Neugier und weil alle anderen es zu mögen scheinen. Gebracht hat es mir aber nie viel.

Zunächst: Es gibt zwischen völliger Asexualität und einem geringem Sexdrive noch einige Zwischenstufen. Manche Menschen lassen sich zum Beispiel nur erregen, wenn sie wirklich verliebt sind und dann nur von dieser Person, bei anderen müssen gewisse Faktoren zuvor stimmen und bei einigen verändert sich soetwas auch. Sexualität ist kein statisches Konstrukt und nur weil du nicht das weitverbreiteste "Modell" vertrittst, bist du noch lange nicht seltsam, verkorkst oder verdreht.
Ich könnte mir dennoch vorstellen, dass dir ein Austausch mit Menschen, denen es ähnlich geht wie dir, guttun würde. Vielleicht kannst du so herausfinden, was für dich wirklich passend ist und sich gut anfühlt, denn genau darum geht es.

Das Aven-Forum ist ein Forum, in dem viele Menschen vertreten sind, die sich in einem solchen Spektrum befinden oder sich dafür interessieren. Schau es dir doch mal an, womöglich hilft es dir dabei, dich selbst etwas besser zu verstehen :smile:

Danke für den Tipp mit dem Forum. :smile:

Vom Kopf her weiß ich auch, dass es okay ist nicht dem zu entsprechen, was der Norm entspricht. Auf der anderen Seite möchte ich dahingehend einfach nicht anders sein.

Wo steht geschrieben, dass dich das eigentlich erregen müsste?

Ich weiß eigentlich, dass es kein Muss ist, aber bei den meisten Menschen scheint es so zu sein.

Was verstehst du denn unter Sex? Ist Sex für dich ausschließlich Geschlechtsverkehr?

Wenn ich den Begriff Sex benutze, denke ich tatsächlich am ehesten an den klassischen Geschlechtsverkehr. Also klar, es gibt viele verschiedene Formen von Sex, aber in meinem Beitrag habe ich mit Sex Geschlechtsverkehr gemeint. Ich muss auch irgendwie sagen, dass mich andere Dinge, die eher so in Richtung Petting gehen, eher reizen.

Wie hat er dich denn berührt? Es gibt ja einen Unterschied zwischen "einfach mal hingreifen" und "lustvoll erkunden".
Wenn es deine Erregung nicht gesteigert hat, wie war denn das Gefühl? Unangenehm? Interessant? Langweilig? Ganz nett?

Und in deinem Kopf? Was hast du da gedacht? Hast du dir da irgendwelche Sorgen gemacht, dich gefragt, wie du dich verhalten sollst oder gedacht: "Oh. Eigentlich sollte ich doch jetzt sicher ganz anders empfinden, als ich es tue"

Er hat mich eher kurz berührt und nicht so, dass man es als "lustvoll erkunden" beschreiben kann. Ich weiß auch, dass er selbst unsicher ist und das der Grund war, warum er rasch aufgehört hat. Ich habe da irgendwie nicht großartig irgendwas gefühlt, es war auch nicht unangenehm. Klingt vielleicht komisch, aber es war so als würde einem jemand kurz über den Arm streichen: das ist nicht schlecht oder schlimm, aber auch nicht sonderlich aufregend. Er hat danach auch gefragt, ob er mich weiter dort anfassen darf/soll, aber ich habe abgelehnt, weil ich mir auch irgendwie komisch vorkäme dort zu liegen und angefasst zu werden, sich aber irgendwie nichts tut.

Und naja, meine Gedanken waren halt schon so wie du es beschreibst. Ich war unsicher, was ich tun soll und habe mich auch irgendwie geschämt, dass es nicht funktioniert.

Soll heißen: Mach dir weniger einen Kopf, was wie sein sollte und welche Empfindungen wohl "normal", "angebracht" oder "angemessen" wären.

Und lass dich auf die Momente ein, auf das erleben, spüren. Entdecken. Betrachte es als eine Reise. Lern dich kennen, lern ihn kennen, erlaube ihm, dich kennenzulernen.

Und genieß einfach die Empfindungen, die sich dabei einstellen. Denn, wie du selber schreibst: Lust hast du ja :smile:

Danke für diese Worte. :smile:

Ich glaube, das Problem dabei ist, dass ich Angst habe, seine Erwartungen nicht zu erfüllen und dass er sich damit schlecht fühlt. Ich habe ihn so gerne und möchte, dass alles gut läuft und nicht an sowas scheitert.
 
Mavor
Benutzer173387  (41) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #10
Ich glaube, es geht mir oft eher um ihn. Ich habe Angst, dass er das möchte und ihm das wichtig ist oder dass er denkt, es liegt an ihm und dass er etwas falsch macht.

Das verstehe ich nur zu gut, jedoch ist hier Angst haben und nur deshalb sich unter Druck zu setzen, dass es ihm nur gefällt wenn er mehr machen darf falsch. Sage es ihm einfach. Somit weiss er, dass es nicht an ihm liegt. Du kannst mit ihm auch ein Safewort ausmachen. Sobald er für deine Belange zu weit geht oder du es nicht magst, dann sage es. Du darfst ihn ruhig auch mal führen, aber bitte tuhe nichts nur weil du das Gefühl hast es müsste sein.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Menschen sind keine Maschinen.
Da gibt es keine Bedienungsanleitung, keine Dokumentation und keinen Schaltplan, die einem sagen, was wann wie funktioniert - nicht individuell für jeden einzelnen Menschen und noch viel weniger allgemeingültig für alle Menschen.

Trotzdem scheinst du ziemlich genaue Vorstellungen davon zu haben, wie Sexualität ganz allgemein bei allen Menschen zu funktionieren hat und stellst fest, dass du selbst diesen Vorstellungen nicht wirklich entsprichst.

Du erlebst, dass dich dein Freund erregt und damit Gefühle in dir auslöst, die du zuvor wohl noch nie hattest. Das ist sicherlich eine spannende Erfahrung.
Und jetzt hat er dich ein Mal im Intimbereich berührt und du machst dir ins Hemd, weil diese Berührung deine Erregung nicht verstärkt hat?
Warum? Muss denn jede Berührung im Intimbereich immer total erregend sein? Oder kannst du dir nicht auch vorstellen, dass es da massive Unterschiede je nach Art der Berührung, aktueller Stimmung, Situation, usw. geben kann?

Auch wenn ich selbst bisher keinerlei sexuelle Erfahrungen mit anderen Menschen sammeln durfte und somit nicht aus eigener Erfahrung sprechen kann, würde es mich schon ziemlich verblüffen, wenn das alles so einfach (und langweilig?) wäre, dass jeder Mensch ganz allgemein und unabhängig von weiteren Faktoren durch Berührungen bestimmter Körperteile erregt würde.

Ich glaube, das Problem dabei ist, dass ich Angst habe, seine Erwartungen nicht zu erfüllen und dass er sich damit schlecht fühlt. Ich habe ihn so gerne und möchte, dass alles gut läuft und nicht an sowas scheitert.
Kann es sein, dass du deine eigenen Erwartungen und Vorstellungen auf ihn projezierst und glaubst, er müsse bestimmte Erwartungen an dich haben - einfach, weil das doch bei Allen so funktionieren soll und muss? Hat er denn jemals derartige Erwartungen geäußert?

Wie wäre es, wenn ihr euch weiterhin besser kennenlernt, schaut, was euch gegenseitig erregt und so Dinge entdeckt, die ihr beide genießen könnt, anstatt dir schon vorher Druck zu machen, weil du nicht so funktionierst, wie es in deinen Vorstellungen funktionieren sollte?
 
Kalle71
Benutzer167986  (53) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #12
Mach dir nicht so viel einen Kopf. Redet darüber. Erkundet eventuell euren Körper. Erstmal wirst du sehen wie er reagiert wenn ihr klar darüber gesprochen habt. Anderseits wenn ihr eure Körper erkundet merkst du vlt wie schön es sein kann
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #13
Selbst befriedigt habe ich mich nie wirklich. Ich habe es schon versucht, einfach aus Neugier und weil alle anderen es zu mögen scheinen. Gebracht hat es mir aber nie viel.
Dann ist das doch auch okay so :zwinker:
Sag ihm das auch aber lass ihn ruhig weiter probieren - wenn mich ein Kerl intim berührt und nicht genau das macht, was ich gut finde, dann ist die Berührung zwar schön aber nicht zwangsläufig auch erregend. So wie eine Rückenmassage auch immer Berührung am Rücken ist aber nicht alles entspannend.
Menschen sind unterschiedlich und das ist schön so.
Ich glaube nicht, dass feststeht, dass du generell intim nichts empfindest, falls dir dieser Gedanke Angst macht. Probier dich doch gerne auch nochmal alleine aus - und du darfst dich auch intim massieren ohne dass es erregend ist - da sind so viele Nerven, da ist auch Streicheln einfach angenehm :smile:
 
Sunset1
Benutzer173990  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #14
Kann es sein, dass du deine eigenen Erwartungen und Vorstellungen auf ihn projezierst und glaubst, er müsse bestimmte Erwartungen an dich haben - einfach, weil das doch bei Allen so funktionieren soll und muss? Hat er denn jemals derartige Erwartungen geäußert?

Wie wäre es, wenn ihr euch weiterhin besser kennenlernt, schaut, was euch gegenseitig erregt und so Dinge entdeckt, die ihr beide genießen könnt, anstatt dir schon vorher Druck zu machen, weil du nicht so funktionierst, wie es in deinen Vorstellungen funktionieren sollte?

Nein, er hat nie etwas in die Richtung geäußert. Das Einzige ist, dass ich weiß, dass er mich gerne dort berühren möchte. Ich habe ihm dazu auch das Okay gegeben und es war ja auch nicht schlimm oder unangenehm. Ich weiß natürlich nicht, was er erwartet, dass dann bei passiert, ob er mich einfach so anfassen möchte, weil er es möchte oder ob er davon ausgeht, dass es mich erregt.

Durch eure Texte und Fragen ist mir das alles irgendwie so ein bisschen klarer geworden: es geht mir sehr viel darum eine gute Freundin zu sein und alles richtig zu machen. Ich habe ohnehin oft Selbstzweifel und Angst nicht gut genug zu sein und ich glaube, dass sich das auch auf diese Situation überträgt.

Dann ist das doch auch okay so :zwinker:
Sag ihm das auch aber lass ihn ruhig weiter probieren - wenn mich ein Kerl intim berührt und nicht genau das macht, was ich gut finde, dann ist die Berührung zwar schön aber nicht zwangsläufig auch erregend. So wie eine Rückenmassage auch immer Berührung am Rücken ist aber nicht alles entspannend.
Menschen sind unterschiedlich und das ist schön so.
Ich glaube nicht, dass feststeht, dass du generell intim nichts empfindest, falls dir dieser Gedanke Angst macht. Probier dich doch gerne auch nochmal alleine aus - und du darfst dich auch intim massieren ohne dass es erregend ist - da sind so viele Nerven, da ist auch Streicheln einfach angenehm :smile:

Ja, es ist tatsächlich der Gedanke, dass ich dort nie etwas empfinde, der mir ein bisschen Angst macht. Ich frage mich halt, ob es irgendwie einfach nur die richtige Situation, Stimmung usw. (wie ja auch banane0815 schreibt) sein muss oder ob das bei mir einfach nicht geht. Aber andere haben es ja auch schon geschrieben: wenn sich einen Kopf macht, dann funktioniert das sicher nicht.
 
Mavor
Benutzer173387  (41) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #15
Durch eure Texte und Fragen ist mir das alles irgendwie so ein bisschen klarer geworden: es geht mir sehr viel darum eine gute Freundin zu sein und alles richtig zu machen. Ich habe ohnehin oft Selbstzweifel und Angst nicht gut genug zu sein und ich glaube, dass sich das auch auf diese Situation überträgt.

Schön das Dir hier die Beiträge weiterhelfen und wir etwas dafür tun konnten. Es ist wunderschön, dass du eine gute Freundin sein möchtest, aber vergiss es alles richtig machen zu wollen. Dann wärst du nicht mehr du selbst und wenn du dich selbst verleugnest, dann bist du sowieso unglücklich.

Warum solltest du nicht genug sein? Er hat sich für dich entschieden und ist mit Dir zusammen. Das wird schon seinen Grund haben. Die Frage die du Dir stellen solltest ist nicht, ob du für Andere genug bist, sondern für dich selbst. Es gibt nur einen Menschen mit dem du immer zusammen bist, der immer da ist und den du immer aushalten musst und das bist du selbst. Akzeptiere dich so wie du bist. Ich weis, einfach gesagt und es gibt Menschen die bekommen das ihr leben lang nicht hin. Aber du bist genug! Ich empfehle Dir den YouTube Kanal von Biyon Kattilathu. Lass das mal auf dich wirken.

Ich habe das Gefühl, dass du dich gerade selbst verlierst in dem du dich zu etwas zwingen möchtest nur um jemandem zu gefallen. Freundschaftlicher Rat: Lass das!

Wie schon von Vorredner erwähnt gibt es Millionen von Arten der Sexualität. Erlaubt ist, was Spass macht (und nicht illegal ist). Google dich mal durch, gerade letztens habe ich den Begriff Sapiosexuell gelesen. Das sind Menschen die sich nur durch die Intelligenz von anderen Menschen antörnen. Du siehst, es gibt endlose Varianten und Arten.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Sunset1
Benutzer173990  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #16
Schön das Dir hier die Beiträge weiterhelfen und wir etwas dafür tun konnten. Es ist wunderschön, dass du eine gute Freundin sein möchtest, aber vergiss es alles richtig machen zu wollen. Dann wärst du nicht mehr du selbst und wenn du dich selbst verleugnest, dann bist du sowieso unglücklich.

Warum solltest du nicht genug sein? Er hat sich für dich entschieden und ist mit Dir zusammen. Das wird schon seinen Grund haben. Die Frage die du Dir stellen solltest ist nicht, ob du für Andere genug bist, sondern für dich selbst. Es gibt nur einen Menschen mit dem du immer zusammen bist, der immer da ist und den du immer aushalten musst und das bist du selbst. Akzeptiere dich so wie du bist. Ich weis, einfach gesagt und es gibt Menschen die bekommen das ihr leben lang nicht hin. Aber du bist genug! Ich empfehle Dir den YouTube Kanal von Biyon Kattilathu. Lass das mal auf dich wirken.

Ich habe das Gefühl, dass du dich gerade selbst verlierst in dem du dich zu etwas zwingen möchtest nur um jemandem zu gefallen. Freundschaftlicher Rat: Lass das!

Ich glaube nicht, dass ich mich selbst verleugne, aber dass bei mir schon die Gefahr besteht, dass so etwas passieren könnte. Deshalb sind deine klaren Worte schonmal gut.

Ich weiß auch nicht genau, woran es liegt, dass ich oft denke, ich sei nicht gut genug oder das, was ich tue, ist nicht gut genug. Das ist nicht nur in dieser Situation so, sondern bei allem: Arbeit, Uni, Freundschaft usw.

Werde mal in die Videos hineinschauen. Danke für den Tipp! :smile:
 
Mavor
Benutzer173387  (41) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #17
Das ist nicht nur in dieser Situation so, sondern bei allem: Arbeit, Uni, Freundschaft usw.

Genau dies kann ich besonders gut nachvollziehen. Ich nenne es bei mir selbst die Todesspirale oder auch salopp Mindfuck. Das Hirn macht immer wieder neue Verbindungen um Handlungen und Denkmuster effizienter zu gestalten. Damit lernst du einerseits Dinge, anderseits trimmst du es auch in negativen Mustern. Will heissen je öfters du diesen Gedanken hast und daran rumstudierst, desto mehr werden diese Verbindungen und desto effizienter denkst du in diese Richtung, was ja nicht unbedingt das ist, was du möchtest.
Wenn du dann alleine bist, vor allem abends im Bett und sich die Gedankenspirale bei Dir dreht, dann willkommen im Club, auch wenn ich nun behaupten kann, dass ich dort ausgetreten bin. Ich wage mal zu behaupten, dass dieses Thema hier nur die Spitze des Eisberges ist. Kann Dir wie gesagt mal die genannten Videos empfehlen, wenn du Dir dies wiklich einwenig zu Herzen genommen hast, dann kannst du an Dir arbeiten. Bei mir gings mit viel Literatur weiter. Thema Mindset und Mindshift. Wenn es halbesoterisch noch etwas haben soll, dann kannst du dich mal in das Thema Enneagramm einlesen. Falls du Material brauchst, kannst du mir noch eine PN schrieben.
Drücke Dir die Daumen und wenn du das wirklich möchtests, dann kommt das schon. Das schwierigste ist wie immer aus der eigenen Komfortzone und dem eigenen Denkmuster herauszukommen.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #18
Nein, er hat nie etwas in die Richtung geäußert. Das Einzige ist, dass ich weiß, dass er mich gerne dort berühren möchte. Ich habe ihm dazu auch das Okay gegeben und es war ja auch nicht schlimm oder unangenehm. Ich weiß natürlich nicht, was er erwartet, dass dann bei passiert, ob er mich einfach so anfassen möchte, weil er es möchte oder ob er davon ausgeht, dass es mich erregt.
Warum gehst du denn überhaupt davon aus, dass er von diesen Berührungen eine bestimmte Reaktion erwartet?
Wäre es nicht auch möglich, dass er einfach nur neugierig ist und "erforschen" will, was er mit diesen Berührungen bei dir auslöst und wie er dich erregen kann? - Ganz ohne Erwartungen, sondern einfach nur mit dem Wunsch, dich auch in sexueller Hinsicht besser kennenzulernen.
 
Sunset1
Benutzer173990  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #19
Warum gehst du denn überhaupt davon aus, dass er von diesen Berührungen eine bestimmte Reaktion erwartet?
Wäre es nicht auch möglich, dass er einfach nur neugierig ist und "erforschen" will, was er mit diesen Berührungen bei dir auslöst und wie er dich erregen kann? - Ganz ohne Erwartungen, sondern einfach nur mit dem Wunsch, dich auch in sexueller Hinsicht besser kennenzulernen.

Letzteres kann natürlich auch sein. Von dem ausgehend, was ich so mitbekomme, ist es aber wohl so, dass es die meisten zu erregen scheint, wenn sie dort angefasst werden. Jedenfalls war das immer mein Eindruck. Also war es für mich naheliegend, dass er davon ausgeht, dass es bei mir auch so ist.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #20
Sunset1 Sunset1
Ich bin ja selbst auch ein Typ, der sich um alle möglichen Dinge viel zu viele Gedanken macht. Von daher kann ich deine Bedenken durchaus nachvollziehen.
Aber als Außenstehender sehe ich auch, dass dir diese Gedanken überhaupt nichts bringen, außer Sorgen und Zweifel. Du setzt dich einfach nur unter Druck, obwohl du überhaupt nicht weißt, ob er überhautp irgendwas davon erwartet, oder nicht. Vielleicht wäre es ja hilfreich, mit deinem Freund über deine Zweifel zu sprechen, um lockerer zu werden. Und vielleicht kannst du die Berührungen ja dann auch besser genießen.
 
Sunset1
Benutzer173990  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #21
Sunset1 Sunset1
Ich bin ja selbst auch ein Typ, der sich um alle möglichen Dinge viel zu viele Gedanken macht. Von daher kann ich deine Bedenken durchaus nachvollziehen.
Aber als Außenstehender sehe ich auch, dass dir diese Gedanken überhaupt nichts bringen, außer Sorgen und Zweifel. Du setzt dich einfach nur unter Druck, obwohl du überhaupt nicht weißt, ob er überhautp irgendwas davon erwartet, oder nicht. Vielleicht wäre es ja hilfreich, mit deinem Freund über deine Zweifel zu sprechen, um lockerer zu werden. Und vielleicht kannst du die Berührungen ja dann auch besser genießen.

Ja, du hast Recht. Mir kommen meine Gedanken natürlich begründet und logisch vor, aber als Außenstehender mit einer gewissen Distanz betrachtet man das ja noch einmal anders. Ich denke auch, dass ich das am besten ansprechen sollte, sonst werde ich total verkrampft und wir fangen wahrscheinlich beide an, etwas in Dinge hineinzuinterpretieren, was gar nicht ist. Hatten wir tatsächlich schon: ich dachte die letzten Wochen, ich mache irgendetwas falsch, weil er mir gegenüber körperlich gesehen zurückhaltend war; als wir darüber gesprochen haben, hat sich herausgestellt, dass er einfach dachte, ich sei noch nicht so weit und mir Zeit geben wollte.
 
Sunset1
Benutzer173990  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #22
Eure Beiträge haben mir wirklich geholfen, diese eine Situation einmal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Trotzdem ist es immer noch so: ich habe Angst, dass es wegen mir sexuell gesehen "nicht laufen wird", dass ich zum Beispiel irgendwann gar nicht mehr erregt werde, und dass das auf lange Sicht dazu führen wird, dass unsere Beziehung scheitert. Ich weiß, dass niemand direkt Schluss macht, weil irgendwas mal nicht klappt, aber hier sieht man ja oft genug Themen, in denen es genau darum geht und der andere nicht mehr glücklich ist. Ich habe ihn aber einfach so gerne, fühle mich so wohl bei ihm und finde, dass wir gut zusammenpassen, aber oft denke ich, dass ich mich nicht "zu früh freuen" oder "in Sicherheit wiegen sollte", weil solche Probleme auf uns zukommen werden und er sich dann früher oder später von mir trennen wird.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #23
Umso wichtiger ist es, dass ihr miteinander sprecht und überlegt, was ok für euch ist und was nicht. Vielleicht hat er selbst nicht so einen hohen Sexdrive oder er mag reines Petting lieber. Das erfährst du nur, wenn’s mit ihm sprichst. Umgekehrt sollte er deine Sorgen diesbezüglich auch hören und gegebenenfalls mit dir eine Lösung suchen.
Das könnte zum Beispiel auch eine offene Beziehung sein, falls du an diesem Bereich eher weniger interessiert bist und er aber mehr bräuchte, um glücklich mit eurer Beziehung zu sein... oder ihr findet eure gemeinsame Sexualität, die für euch funktioniert, euch Spaß macht und erfüllt.
Aber egal wie: schädlich wird es erst, wenn ihr nicht miteinander darüber sprecht.
 
Sunset1
Benutzer173990  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #24
Umso wichtiger ist es, dass ihr miteinander sprecht und überlegt, was ok für euch ist und was nicht. Vielleicht hat er selbst nicht so einen hohen Sexdrive oder er mag reines Petting lieber. Das erfährst du nur, wenn’s mit ihm sprichst. Umgekehrt sollte er deine Sorgen diesbezüglich auch hören und gegebenenfalls mit dir eine Lösung suchen.
Das könnte zum Beispiel auch eine offene Beziehung sein, falls du an diesem Bereich eher weniger interessiert bist und er aber mehr bräuchte, um glücklich mit eurer Beziehung zu sein... oder ihr findet eure gemeinsame Sexualität, die für euch funktioniert, euch Spaß macht und erfüllt.
Aber egal wie: schädlich wird es erst, wenn ihr nicht miteinander darüber sprecht.

Danke für deine Antwort! :smile:
Ich finde es sehr schwierig, darüber zu sprechen, einfach, weil ich selbst nicht genau sagen kann, wie ich ticke, was alles okay ist, was ich möchte und was nicht. Manchmal ändern sich meine Empfindungen von einem Tag auf den anderen und andere Dinge müsste ich wiederum ausprobieren. Ich verstehe mich selbst nicht ganz, also wie soll ich es schaffen, dass er mich versteht? Dazu kommt die Angst, dass wir einen Weg finden, der für uns beide irgendwie passt, aber dass es dann irgendwann bei mir nicht mehr funktioniert. Ich möchte wirklich mit ihm darüber reden, alleine schon, weil es mich belastet und traurig macht, aber wie fängt man sowas an?
So blöd es klingt, aber ich hoffe immer noch, dass es irgendwo einen bisher nicht erkannten "Fehler" gibt, den man dann beheben kann, was dann dazu führt, dass ich "ganz normal" bin.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #25
Das Gute zuerst: du bist nicht allein. Es ist okay, dass du noch nicht alles weißt. Die wenigsten Menschen kennen all ihre Vorlieben, No-Gos oder Beziehungsvoraussetzungen von Anfang an und das entwickelt sich kontinuierlich. Genauso ist es bei dir auch. Du hast festgestellt, in welche Richtung das geht, inwiefern sich das im Detail äußert kannst du z.B. mit deinem Partner ergründen.
Womöglich hat er bereits gemerkt, dass du was Sex angehst eher zurückhaltend bist - daran kannst du dich orientieren oder es als Aufhänger nutzen.

„Normal“ ist so eine Sache. Normal ist der Durchschnitt aus allem, also eine glattgebügelte Variante. Es ist nicht schlimm, dort rauszufallen. Du bist du und du stehst noch ganz am Anfang, das für dich zu entdecken. Gib dir diese Zeit. Lies dich ein und verlasse dich darauf, dass es lediglich eine Facette ist und dass „anders“ nicht bedeutet, dass es „schlechter“ ist.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #26
Danke für deine Antwort! :smile:
Ich finde es sehr schwierig, darüber zu sprechen, einfach, weil ich selbst nicht genau sagen kann, wie ich ticke, was alles okay ist, was ich möchte und was nicht. Manchmal ändern sich meine Empfindungen von einem Tag auf den anderen und andere Dinge müsste ich wiederum ausprobieren. Ich verstehe mich selbst nicht ganz, also wie soll ich es schaffen, dass er mich versteht? Dazu kommt die Angst, dass wir einen Weg finden, der für uns beide irgendwie passt, aber dass es dann irgendwann bei mir nicht mehr funktioniert. Ich möchte wirklich mit ihm darüber reden, alleine schon, weil es mich belastet und traurig macht, aber wie fängt man sowas an?
So blöd es klingt, aber ich hoffe immer noch, dass es irgendwo einen bisher nicht erkannten "Fehler" gibt, den man dann beheben kann, was dann dazu führt, dass ich "ganz normal" bin.
Woher sollst du denn auch wissen, wie du tickst, was dich erregt, usw., wenn du noch so wenige sexuelle Erfahrungen hast?
Wenn ich mal eine Partnerin finden sollte, wird es mir genau so gehen, wie dir. Auch ich werde völlig ahnungslos an das Thema rangehen müssen und mir wird nichts anderes übrig bleiben, als das zusammen mit meiner Partnerin zu erkunden und zu entdecken.

Somit kannst du deinem Partner natürlich keine Bedienungsanleitung für dich geben, die ihm sagt, welche Knöpfe er drücken muss, um dich zu erregen. Aber du kannst ihm sagen, dass du (zusammen mit ihm) erst noch herausfinden musst, was dich erregt und was nicht und dass du dir dabei viele Gedanken und Sorgen machst. Und dann könnt und müsst ihr wohl auch bei diesem ganzen Erkundungsprozess weiter miteinander kommunizieren: Was gefällt dir? Was gefällt dir nicht? Was gefällt ihm? Was gefällt ihm nicht?
Das alles kann doch nur funktionieren, wenn ihr euch gegenseitig Feedback gebt. Und es funktioniert bestimmt besser, wenn du mit weniger Sorgen und Bedenken an die Sache herangehst.

Und was heißt hier "ganz normal"? Gibt es da überhaupt eine Normalität?
Gerade hier im Forum liest man doch immer wieder von vielen verschiedenen Präferenzen. Von daher glaube ich, dass es vor Allem ganz normal ist, dass die Leute verschieden sind.

Ich weiß auch, dass das alles viel leichter gesagt, als getan ist. Ich hatte zwar noch nie die Möglichkeit, die Welt der Sexualität zu zweit zu erkunden... aber bei vielen anderen Themen, wie Partnersuche, Beziehungsanbahnung, usw. mache ich mir auch so viele Gedanken und Sorgen. Da bin ich auch so verkrampft, wie du und stehe mir damit ständig selbst im Weg. Auch da sagt man so leicht: Mach dich locker, lasse es auf dich zukommen, probiere es aus, usw. - Und in der Praxis verspüre ich dann doch wieder eine Anspannung, die größer ist, als vor jeder Prüfung und jedem Vorstellungsgespräch, das ich bisher hatte.
Wenn du da einen Knopf findest, um den Kopf auszuschalten und lockerer zu werden, lasse es mich bitte wissen!
 
Caelyn
Benutzer87573  (36) Sehr bekannt hier
  • #27
Zur Beziehung etc wurde hier schon genug geschrieben, da stimme ich meinen Vorpostern zu. Zu der Sache mit der Berührung zwischen den Beinen: ich selbst mag Sex. Und zwar nicht nur mit einer Person sondern hatte mit allen Partnern Spaß daran. Trotzdem erregt es mich nicht unbedingt, wenn man mich zwischen den Beinen anfasst. Auch nicht wenn es sich um einen sexuellen Kontext handelt. Man muss mich schon „richtig“ anfassen. Was „richtig“ genau ist musste jeder meiner Sexpartner durch ausprobieren rausfinden und das hat sich im Verlauf der letzten Jahre auch immer mal wieder geändert.

Deshalb wäre mein Tipp für dich/euch wenn dir die Berührung nicht unangenehm ist einfach mal weiter zusammen zu experimentieren was sich für dich und ihn gut anfühlt und sich von der Erwartung frei zu machen, dass sich alles gleich wie ein Feuerwerk anfühlen muss nur weil es neu ist :smile:
 
Sunset1
Benutzer173990  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #28
Mir ist so ein bisschen klargeworden, dass das Problem weniger darin liegt, dass eine bestimmte Berührung nicht krass erregend für mich ist, sondern eigentlich viel eher darin, dass ich denke, ich müsste nach einem bestimmten Schema funktionieren und auch mit zu vielen Gedanken und Sorgen an die Sache rangehe.

Wir haben auch kurz darüber gesprochen und es hat sich herausgestellt, dass er gar nicht solche Erwartungen hatte. Nur ich habe gedacht, es könnte so sein und war unter anderem deshalb gehemmt mich überhaupt wirklich darauf einzulassen.

Noch einmal danke für eure Hilfe. Es ist wirklich schön, dass es ein Forum gibt, wo einem auf so tolle Art geholfen wird. :smile:
 
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