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Versteht ihr mich? Enttäuscht von bestem Freund

I
Benutzer53028  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo.

Vor ein paar Tagen hatte ich eine ziemlich verletzende Situation mit meinem besten Freund. Um die Situation verstehen zu können, muss man wissen, dass ich seit 5 Jahren Depressionen habe, ich war auch schon bei zwei Psychologinnen und hab mal ne Zeit lang Antidepressiva genommen, aber auf Dauer gebessert hat sich nichts. Und es ist eben so, dass in letzter Zeit das Ganze wieder stärker wurde.

Da hab ich dann einmal mit meinem besten Freund drüber geredet, wie es mir geht und so, und er war total lieb, sehr verständnisvoll, und meinte, wir schaffen das zusammen usw.

Und dann zwei Tage später oder so gings mir eben wieder nicht so gut, er hat gefragt (im icq), was los sei, und ich meinte eben, das Übliche, dass es mir nicht so gut geht usw.
Und dann meinte er auf einmal so was von "Du solltest den Fehler wirklich mal bei dir suchen, es gibt keinen grund ständig so depressiv zu sein"..

Das hat mich schon ziemlich verletzt und auch enttäuscht.
Was meint ihr zu der Situation ? Übertreibe ich?
 
K
Benutzer30831  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Du hast nicht überreagiert! Ich wäre auch verletzt. Es ist sehr gemein, einem psychisch kranken Menschen vorzuwerfen, man solle mal die Fehler bei sich selbst suchen. Denn so einfach ist das ganze nicht, oft haben solche Krankheiten tieferliegende Hintergründe, die man alleine nicht bearbeiten kann. Es ist eine sehr typische Reaktion von Außenstehenden... "Es gibt keinen Grund, sich so zu fühlen!", "Reiß dich doch einfach mal zusammen" usw. Diese Menschen können sich oft nicht einfühlen, was natürlich schade ist. Aber vielleicht kannst du dem abhelfen, indem du deinem besten Freund näher erklärst, wie du dich genau fühlst.

Ich kann dich auf jeden Fall absolut verstehen, denn von meiner Mutter bekomme ich auch oft die Schuld dafür zugeschoben, wie ich eben bin... und immer wieder klingt im Hintergrund "Warum reißt du dich nicht zusammen?" mit.
 
G
Benutzer31418  (43) Sehr bekannt hier
  • #3
Nö, du überteibst nicht. Allerdings schätze ich mal, dass er entweder schlecht drauf war und ihm das so rausrutschte, aber nicht so drastisch gemeint war. Oder dass er eben nicht genug Verständnis für die Krankheit Depression mitbringt. Es gibt ja immer noch viele Menschen, die sich da snicht recht vorstellen können, die meinen, dass man da als Betroffener sehr viel leichter rauskommt als es der Fall ist. Ähnlich wie auch Magersucht, Bulimie und Ritzen oft verharmlost wird und den Betroffenen Unverständnis entgegen kommt. Ich erlebe das auch manchmal, dass ich mich nicht ernst genommen fühle mit meinen Problemen und dann tolle Tipps kommen wie "Nimms nicht so schwer oder "sei einfach zufrieden mit dir", als ich in einer Essstörung steckte. Natürlich gibt auch viele, die sich in scheinbare Depressionen reinsteigern und ich überhäufe auch nicht jeden, der angibt daran zu leiden, sofort mit Verständnis, denn bei einigen ist es wirklich einfach nur schlecht drauf sein und nichts dagegen machen wollen. Aber bei Leuten wie dir, die in Behandlung waren und die sogar Medikamente genommen haben kann man es nicht mehr runterspielen, es nimmt sicher keiner nur so Antidepressiva, der einfach nur mal ne miese Phase hat. Ich würde dem Freund entweder mal ruhig sagen, dass solche Sprüche verletzend sind. Oder, wenns ein Ausrutscher von ihm war, darüber hinwegsehen und für mich klar machen, dass Nicht-Betroffene sich eben manchmal trotz Bemühungen da nicht reinversetzen können, weil für sie so ein Leiden unvorstellbar ist.
 
I
Benutzer53028  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Naja, ich bin daraufhin einfach gegangen (wie gesagt, bei icq), und später als wir uns da nochmal getroffen haben, war er auf einmal sauer, weil ich wohl zu oft "hm" gesagt hätte und einfach gegangen wäre, und das wär ja so scheiße von mir...
Als ich dann meinte, dass ich ziemlcih verletzt und enttäuscht von ihm wäre, meinte er "ja, du bist ja sooo verletzt, tut mir ja soooo leid.... lächerlich"... Also nicht nur die eigentliche Aussage, die schlimm ist, sondern er macht sich auch noch danach über mich lustig...

also @ Kuri ich weiß nicht genau, ob ich ihm jetzt noch so sehr vertraue, dass ich so gerne noch mal auf ihn zugehe und ihm meine Gefühle noch mal darlegen möchte, weil ich angst hab aus mir rauszugehen udn dann doch verletzt zu werden.

Mittlerweile sind wir so weit, dass wir uns vertragen wollen, aber die Situation ist schon recht gespannt, am Telefon haben wir uns ne halbe Stunde praktisch nur angeschwiegen, ihm tuts irgendwie auch teilweise leid, aber wirklich noch mal drüber geredet haben wir nicht und usn so persönlcih gesehen haben wir uns auch nicht.
 
K
Benutzer30831  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Ich glaube, ihr solltet erst mal etwas Abstand nehmen und eure Gemüter abkühlen. Sonst handeln beide Seiten zu emotional und es kommt recht schnell wieder zum Streit. Vielleicht kannst du dich ihm dann auch besser mitteilen.
 
F
Benutzer58458  Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Du hast sicherlich nicht falsch reagiert, das hätte ich wahrscheinlich auch so gemacht. Aber du solltest dir auch zwei Dinge überlegen:

1. Es ist aus seiner Sicht plausibel, wenn er sagt, dass es an dir liegt. Wenn du also offenbar ohne direkten Auslöser depressive Episoden hast, liegt das eben an deiner Krankheit. Diese ist Teil von dir und damit ist es eben tatsächlich von dir ausgelöst. Hab also bitte etwas Verständnis für den Mann!

2. Du sagst, es ist (bzw. war) dein bester Freund. Wenn er auf einmal so platzt und dich damit verletzt bedeutet das, dass er nicht mehr bereit war weiter auf dich einzugehen d.h. dir damit seine Geduld und sein Verständnis zu schenken. Warum konnte er das nicht mehr? Zu einem depressiven Menschen zu stehen und immer wieder verständnisvoll zu sein auch wenn man die Probleme des Anderen nicht nachvollziehen kann ist sehr schwer. Gleichzeitig funktionieren Freundschaften nur als gegenseitiges Geben und Nehmen. Überlege dir, was du ihm zurückgegeben hast.

Meine Erfahrungen mit Frauen zeigen, dass man als "bester Freund" oft machen kann was man will. Irgendwann wir einem die kleinste Sache als Niederträchtigkeit ausgelegt und die Dame spielt die Beleidigte. Dank für das was man für sie getan hat bekommt man eh nicht. Mann soll ja schließlich dankbar sein, dass sie überhaupt mir einem geredet hat, auch wenn sie sich dabei nur auskotzen wollte.
 
I
Benutzer53028  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
@frosch kermit:

Für das erste habe ich durchaus Verständnis.

Das zweite aber ist nicht so. Er ist jetzt noch nicth sooo ewig mein bester Freund, und vor dem ersten Gespräch (wie erwähnt) wusste er gar nichts davon! Das heißt, es war erst das zweite mal, dass ich es erwähnt habe, wo er dann ausgeflippt ist.

Und unsere Freundschaft ist eigentlich eher so, dass ich total viel gebe. Er gibt mittlerweile auch was zurück , aber ich bin immernoch diejenige, die ihm bei allem zuhört, immer unterstützt und mit ihm redet usw... Er hatte Probleme mit seiner Ex-Freundin und da haben wir dauernd drüber geredet, und wenn er dann damit fertig war, ich ihm zugehört hatte und dann selbst was auf dem Herzen hatte, hatte er sehr oft keine Zeit mehr für mich.
 
F
Benutzer58458  Verbringt hier viel Zeit
  • #8
@Immortality

Zu Punkt 2: Das ist ja ein Ding! Dann bist du gar nicht die Böse, sondern er. Es gibt aber dennoch ein Ungleichgewicht bei dieser geben und nehmen Geschichte. Das ist für die Freundschaft ganz schlecht. So kann man seinen letzten Ausfall dann eher als Auslöser für eure Kriese sehen aber weniger als Ursache.

Zumindest dürftest du mit dem Wissen, dass es ursächlich an ihm lag besser damit klar kommen, wenn ihr auseinander gehen solltet.
 
P
Benutzer Gast
  • #9
Du solltest das Wort "Fehler" nicht so wörtlich nehmen... ich weiß ja nicht, wie deine Depression genau aussieht, aber ich denke, er wollte dir damit sagen, dass du selbst aus deinem Inneren heraus versuchen sollst, etwas zu tun.
Ich denke, im Grunde hat er es nur gut gemeint, sich aber unglücklich ausgedrückt.
 
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