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Mobbing Was bringt einem ein gutes Herz?

Love96
Benutzer130936  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo ihr Lieben :smile:

Ich bräuchte mal wieder euren Rat oder eure Meinung.

Ich habe ein wahnsinnig großes Herz und bin auch extremst gutmütig (was jene, die das mit meiner früheren besten Freundin mitverfolgt haben, wahrscheinlich wissen) und tue wirklich für jeden alles. Vor eineinhalb Jahren, war ich generell ein anderer Mensch, klar ich hatte immer ein großes Herz und war gutmütig, aber durch meine frühere Schulsituation, wo ich aufgrund meiner Schüchternheit gemobbt wurde, war ich auch sehr pessimistisch und habe viel geweint. Ich habe mir auch sehr viel zu Herzen genommen. Mittlerweile studiere ich Ergotherapie, liebe mein Studium, meine Klasse und es ist schon seit Jahren mein Traumberuf den ich anstrebe. In dem Studium habe ich viel über mich gelernt, habe mich verändert. Ich bin mittlerweile viel optimistischer geworden, weine sehr selten und nehme mir nicht mehr viel zu Herzen. Mir kommt auch vor, dass ich irgendwie weniger Gefühle habe, das aber eher aus Angst wieder von jemandem so enttäuscht zu werden wie von meiner früheren besten Freundin.

Es ist so, dass ich mich nun schon seit längerem frage, was bringt einem eigentlich ein gutes Herz? Ich bin immer für meine Freunde da, habe ihre Bedürfnisse lange Zeit vor meine gestellt (mittlerweile aber gemerkt, das auch meine Bedürfnisse wichtig sind), mache für sie selbstgemachte Geschenke und zeige ihnen dass sie mir wichtig sind. Von ihnen kommt aber irgendwie nichts zurück. Der Kontakt geht größtenteils von mir aus und für mich da sind sie nicht. Mein längster Freund, der zumindest hin und wieder für mich da ist und bei dem ich zumindest ein wenig merke, dass ich ihm etwas bedeute, meinte, dass er glaubt dass es einfach nicht so leicht ist mit mir befreundet zu sein, weil ich einfach ein sehr großes Herz habe und so viel für andere tue und annähernd perfekt bin, dass einfach viele nicht wissen was sie mir geben sollen, weil sie selbst einfach nicht so viel für andere Menschen tun.

In meiner Familie hat meine Tante Brustkrebs, meine andere Tante hat Magersucht und ich habe eben den Schwindel.

Ich will jetzt ganz sicher nicht sagen, dass mein Leben ach so blöd ist, das ist es nicht, ich schätze jeden Menschen den ich darin habe, meine Familie und auch dass es mir abgesehen vom Schwindel ja normal geht. Aber ich wollte euch einfach mal fragen, ob ihr selber mal Erfahrungen damit gemacht habt, dass Menschen die ein gutes Herz haben, dass eigentlich nicht zurückbekommen.

Als Beispiel: Eine frühere Freundin von mir, ist wirklich ein kompletter Egoist, ihr ist nichts und niemand wichtig und sie nutzt Menschen nur aus. Trotzdem hat sie zwei beste Freunde, die sich um sie reißen und alles tun würden, unzählige Freunde die für sie da sind, eine Familie in deren Augen sie perfekt ist, hat wirklich nur Glück. (sie hat selber mal zu mir gesagt, wo wir noch befreundet waren, sie versteht nicht wie ich mit ihr befreundet sein kann, sie hat doch nur Glück und ich eigentlich dauerhaft Pech)

Ich würde mir zum Beispiel so sehr wieder eine beste Freundin oder einen Freund wünschen oder einfach jemanden der mich mal in den Arm nimmt oder mir zeigt, dass ich demjenigen wichtig bin. Das letzte Mal, dass dieses Gefühl da war oder ich eine Umarmung bekommen habe ist jetzt eineinhalb Jahre her und war von meiner besten Freundin.

Und deswegen frage ich mich, was bringt es eigentlich ein gutes Herz zu haben? Habt ihr Erfahrungen mit "gutem" Karma gemacht?

LG Love96
 
Zuletzt bearbeitet:
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Mhh... Ich glaube, man darf sich niemals eine "Gegenleistung" erwarten und von anderen verlangen, dass sie sich genauso nächstenliebend verhalten, wie man es selbst tun würde.
Im Endeffekt bringt es einem vermutlich gar nix, ein zu gutes Herz zu haben. Es ist ein zweischneidiges Schwert, denn einerseits ist es ja echt schön, wenn man diese Eigenschaft besitzt, aber andererseits wird das eben leider viel zu oft ausgenützt. Auf Dauer schadet man sich selbst viel mehr, als dass man auch nur irgendeinen Nutzen oder Dank daraus ziehen könnte.
Auf "ausgleichende Gerechtigkeit" oder sowas in der Art sollte man nicht hoffen, allerdings sind die Dinge in Realität oft mehr Schein, als Sein. In anderen Worten: Auch wenn du den Eindruck hast, dass anderen Menschen das Glück nur so zufliegt, und sie wirklich alles haben, was sie sich wünschen, heißt das nicht, dass das auch tatsächlich so ist und bei denen alles nur eitel Sonnenschein ist.

Abschließend kann ich dir nur folgenden gutgemeinten Rat ans Herz legen:
Man sollte lernen, die richtige Balance zwischen Geben und Nehmen zu finden - im eigenen Interesse.
 
G
Benutzer Gast
  • #3
Also ein gutes Herz hat mir die beste Freundin, die ich mir wünschen kann, gebracht :whistle:

Ich stimme da girl_next_door girl_next_door zu, dass du da keine Gegenleistung erwarten kannst. So funktioniert das - so unfair sich das anfühlen kann - nicht. Trotzdem finde ich, dass es sich immer lohnt ein guter Mensch zu sein. Wenn das jemand aber ausnutzen will, musst du einfach egoistisch genug sein, da keine Rücksicht zu nehmen :zwinker:
 
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #4
Was ich noch ergänzen wollte: Das komplette Gegenteil - sprich eine völlige Kaltherzigkeit - wird einen auf Dauer genauso "wenig" nützen btw.
Denn irgendwie glaube ich letzten Endes trotz dass man manchmal schwere Zweifel daran haben könnte, an das Gute im Menschen, und im Zweifel das "Gute" doch über das "Böse" siegt und man damit weiter im Leben kommt, als beispielsweise mit Lügen und Intrigen, die einen vl. nur mal einen kurzen Zeitraum über vermeintlich zum Ziel führen.
Essentiell dabei ist jedenfalls immer, dass man sich selbst treu bleiben soll, und auf sich achten, das lässt sich genauso mit einem "guten Herzen" vereinbaren, nur geht man dabei nicht selbst kaputt :zwinker:
 
Starla
Benutzer164664  Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Ich finde, du ziehst die falschen kausalen Schlüsse. Es liegt nicht an deinem "guten Herz", dass du aktuell wenige soziale Kontakte hast, sondern es wird etwas mit deinem Verhalten zu tun haben. Kann es sein, dass es dir schwer fällt, Zeit mit Menschen zu verbringen, weil du unter Ängsten (Schwindelgefühl) leidest? :smile:
 
BettmanWeilMüde
Benutzer165903  (23) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Die Frage hab ich mir auch schon öfters gestellt...
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #7
Erstmal: ich halte mich auch für einen Menschen, der zu oft in seinem Leben zu viel für Andere und leider auch andere falsche Menschen gegeben hat. Ich habe öfters schon dieses leidige "Du bist zu gut für diese Welt" gehört.
Kann sein. Ich bin aber so und ich will nicht anders sein. Denn: es gibt zum Glück auch sehr sehr viele nette, liebe, faire, des Dankens mächtige Menschen in unserer Gesellschaft und jeder Einzelne davon hat es nicht verdient, von mir wie ein A***loch behandelt zu werden, nur weil ich irgendwann mal zu nett zu anderen A***löchern war.
Neben dem, was girl_next_door girl_next_door mit der Balance sagt, ist aber auch wichtig, dass man lernt, wer vor Einem steht. Eine gute Menschenkenntnis kann einen vor vielen bösen "Überraschungen" bewahren. Menschenkenntnis muss man aber lernen. Und eine Lektion beim Lernen ist: "Nein" zu sagen. Erstens auch für sich selbst, zweitens aber auch, um Reaktionen zu erhalten. Eventuell auch negative, aber dann weißt Du, woran Du bist.
Und das ist das Dritte, das ich Dir ans Herz lege: lerne, mit negativen Reaktionen umzugehen. Man kann sich Zuneigung, Anerkennung, Dankbarkeit nicht durch eigene nach außen getragene Liebe oder Hilfsbereitschaft er"kaufen". Das funktioniert auch bei anderen lieben Menschen nicht. Denn andere, liebe Menschen sind ebenfalls von alleine z.B. hilfsbereit und erwarten, genau wie Du, ebenfalls keine Gegenleistung.

Doch, es lohnt sich, Herz zu haben. Man ist nicht alleine damit. Man muss nur manchmal sehr dickfellig sein...
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Ich bin für mich selbst froh, ein gutes Herz zu haben. Ich mag mich so. Ich würde mich weniger mögen und gut finden, wenn ich egoistisch, verbittert, kaltherzig usw. wäre...
Das heißt aber nicht, dass ich für andere bastel oder immer über meine Grenzen hinweg für sie da bin etc.
Ich bin mir auch sehr wichtig.

Aber - was du beschreibst, erinnert mich teilweise an eine Freundin von mir, die alles mögliche für andere Menschen macht, und dann tief enttäuscht ist, weil sie keine Gegenleistung bekommt.
Aber nicht alle Menschen, die nicht zurückbasteln, haben ein kaltes Herz oder interessieren sich nicht für dich.
Vielleicht geht es ihnen einfach nicht so grandios. Vielleicht basteln sie nicht gerne. Vielleicht haben sie den Kopf voller anderer Dinge.

Wenn du was für andere tun willst, mach es aus dir selbst heraus, weil es dir entspricht - aber nicht, weil du etwas von anderen möchtest und geliebt sein willst. Sonst ist die Enttäuschung vorprogrammiert.
 
Solloki
Benutzer43798  (43) Sehr bekannt hier
  • #9
Ich glaube das sind zwei paar Schuhe, die du anziehen willst.

Wenn du ein hilfsbereiter, gutmütiger Mensch bist, dann ist da absolut nichts falsch dran. Genieße das und stehe dazu. Finde die Freude darin anderen eine Freude zu machen. Sei interessiert an den problemen anderer, denn dadurch lernst du auch viel über dich. Steh den Menschen bei, die Hilfe brauchen.
Aber erwarte nichts. Denn das macht einen guten Menschen aus. Es wirkt vielleicht auf den ersten Blick undankbar. Das ist es aber nicht. Du ernst dadurch sehr viel: wie man auf Menschen zugeht. Wie sie ticken. Wie du gute Energien in ihnen entfachen kannst. Und du bist für deine Umgebung ein Anker. Auch wenn offensichtlich nichts zurück kommt, ich glaube du gewinsnt dadurch sehr. Denn jene die dich brauchen, sind dir deswegen dankbar.

Ich glaube du bist noch recht jung. In den 20ern sind die meisten Menschen noch in der Findungsphase. Sie wissen nicht wo sie stehen und wer sie sind. Und nicht wenige gehen dann den Egotrip und saugen eher auf, als dass sie geben. Lass dich davon nicht entmutigen. Solche Einstellungen ändern sich.

Gönn dir aber auch Zeit in dich zu schauen. Überlege dir, welche Menschen du selbst schätzt und warum du sie um dich haben möchtest. Und dann suche diese Menschen. Wie gesagt, in den 20ern verändern sich Personen. Und ich verspreche dir, dass sich Bindungen lösen werden und neue entstehen. Du wirst (ungeliebte) Freunde aus der Schule verlieren. Und neue (durch Ausbildung und Job) gewinnen. Diese werden aus ganz anderen Gründen mit dir befreundet sein. Es zählt nicht mehr die tolle Party am Wochenende oder die geilen Tops von P&C. dann kommen berfuliche Ausrichtung, Familie und persönliche Probleme immer mehr hervor. Und dann ist es gut eine beste Freundin zu haben, die immer da ist. Und ich verspreche dir, du wirst das auch gespiegelt bekommen.
Trenne dich aber auch von belastendem. Alleine sein ist weit weniger schlimm, wie mit Menschen zusammen zu sein, die dir schaden. Dünne deinen Bekanntenkreis aus, manchmal entsteht das von alleine. Aber tu es auch aktiv. Überlege dir an welchen dir wirklich etwas liegt und wer das zurück gibt. Und andere lass gehen. Öffne dich für neue Freunde und empfange sie mit deiner Warmherzigkeit und Freude.

Vermutlich hast du etwas Probleme neue Kontakte zu knüpfen. Finde heraus woran das liegt. Suchst du an den falschen Orten? Wenn du keine Discomaus bist, dann macht es keinen Sinn auf einer Party Freunde zu suchen. Versuche über Hobbies und Interessen neue Leute kennen zu lernen. Aber suche das nicht mit einer Absicht (ich will einen Freund haben). Sondern sei einfach offen und du selbst. Freundschaften entstehen aus Sympathie und gemeinsamen Interessen. Das gleiche gilt für Liebesbeziehungen. Nur bei diesen musst du einen Schritt mehr riskieren. Wenn du einen netten Mann kennen lernst, hab keine Angst dich zu blamieren oder einen Fehler zu machen. Geh auf ihn zu und umgarne ihn, gewinne ihn für dich. Mit deinem Herz und deinem Verstand. Ich glaube ganz sicher, dass du damit einen tollen liebevollen Mann finden kannst. Aber halte an dich. Sei mit dir selbst glücklich und zufrieden. Wenn du das nach außen ausstrahlst, merken das andere und werden sich dir nähern.
 
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