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Was ist bedingungslose Liebe?

K
Benutzer177001  (31) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo zusammen,

ich bin jemand, der immer sehr viel am grübeln ist und beschäftige mich zur Zeit mit dem Thema "bedingungslose Liebe".

Dies hat den Hintergrund, dass ich denke, dass jedes Paar sich auf einer anderen Ebene liebt.
Z.B. bekommt das eine Paar nicht genug voneinander, während in einer anderen Beziehung beide Partner oft Zeit für sich alleine haben wollen und voneinander nichts wissen möchten.

Den Denkanstoß dazu hat mir eine Situation gegeben, welche sich vor einigen Jahren ereignete.
Ich habe beruflich oft mit schwerkranken Menschen zu tun.
Ich lernte eine ältere demente Dame kennen, welche sich von Woche zu Woche im Verhalten rapide änderte.
Ihr Mann besuchte sie jeden Tag im Pflegeheim und man merkte, dass er sie wirklich über alles liebte!
Er verstand das veränderte Verhalten und ging immer darauf ein. Er beruhigte sie, wenn sie Angst hatte und desorientiert war.
Er war immer da.
Er brach auch oft in Tränen aus, wenn sie wirre Dinge sagte, was sehr rührend war und die Liebe nochmals unterstreichte.

Auf der anderen Seite lernte ich ein Paar in einer ähnlichen Situation kennen, doch die
Ehefrau des dementen Opis hatte kein Verständnis und fühlte sich eher genervt.
Trotzdem sagte sie ihm ab und an, dass sie ihn liebt.

Wisst ihr, wie ich das meine?

Was ist eure Meinung dazu?
Was bedeutet für euch (bedingungslose) Liebe?
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Was bedeutet für euch (bedingungslose) Liebe?
Ich glaube nicht, dass es bedingungslose Liebe gibt. Ich glaube, dass es Liebe gibt, und ich glaube, dass Abhängigkeit oft als bedingungslose Liebe missverstanden wird.
 
G
Benutzer Gast
  • #3
Nun...
Was bedingungslose Liebe ist sagt der Term ja selbst.
Sprich die Liebe sei bedingungslos und existiere quasi aus sich selbst heraus.
Da sie durch nichts bedingt sei, so sei sie gleichsam unvergänglich.

Insofern ist das für ich im besten Fall eine Idealvorstellung, der man durchaus nacheifern kann. Man würde zwar stets mit sich selbst verhandeln und autosuggestiv auf Krisen reagieren, aber das tun auch alle die einem unvergänglichen Gott oder eine Seele als real erachten.

Es gibt für mich nichts, dass aus sich selbst heraus bestünde. Alles ist bedingt und vergänglich.
Liebe macht da keine Ausnahme - sie ist im kleinsten Gemeinsamen alleine durch die physische Existenz begrenzt und verschwindet, sobald diese vergeht.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #4
Bedingungslose Liebe = Dummheit oder alternativ Naivität.

Wer "bedingungslos" lieben will, muss sich aufgeben. Das ist dumm.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #5
Bedingungslose Liebe gegenüber einem Erwachsenen kann ich nicht empfinden. Die Liebe an meinen Partner ist schon geknüpft an bestimmte Bedingungen bezgl des Verhaltens und ähnlichen Dingen. (Plakative Beispiel: Gewalt, sexuelle und emotionale Treue, Umgang mit Finanzen, Umgang mit Drogen, etc.)
Würde mein Mann mir morgen gestehen, dass er unsere Kohle verzockt und Nacktfotos unserer Kinder im WWW verkaufen würde, dann wäre die Liebe aber ganz schnell weg.

Anders ist die Liebe zu meinen kleinen (!) Kindern. Sie müssen für meine Zuneigung nichts leisten. Allerdings bin ich mir sicher, dass sich diese Einstellung bin Laufe der Zeit auch ändern wird.
Extreme Beispiele aus meinem Freundeskreis wären aber Dinge wie Schwerbrecher, Nazis, etc. Ich würde das sehr betrauern, aber bedingungslos lieben könnte ich sie dann nicht mehr.

Als ich meine Babys auf den Arm bekam, da habe ich sie bedingungslos geliebt. Diese tiefe Zuneigung werde ich für keinen anderen Menschen empfinden können, wie für sie. Ich würde ihnen meine Nieren geben und wenn es sinnvoll wäre wahlweise in den Fluss oder auf Schienen stürzen.
Diese Liebe hat aber auch viel mit Verantwortung zu tun, die ich so zb nicht für meinen Partner habe.
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Mir geht es ähnlich wie LULU1234 LULU1234 , bedingungslos liebe ich nur meine Kinder. Noch vor ihrem ersten Atemzug liebte ich sie und das ohne dass sie etwas für meine Liebe hätten tun müssen.
Meinen Partner liebe ich nicht bedingungslos. Ich liebe ihn unter der Bedingung, dass er mir gut tut. Und seit wir Eltern sind fast noch wichtiger: Dass er unseren Kindern gut tut.
 
G
Benutzer Gast
  • #7
LULU1234 LULU1234
V Velvet
Ich meine meine Frage nicht abwertend. Habe die Erfahrung gemacht, dass Mütter (z.b. meine Cousinen) oft empfindlich reagieren, wenn man die Liebe zu den Kindern nicht als "großartige Leistung" versteht. Ich möchte keinem auf den Keks treten - deshalb Peace vorab:

Ist das nicht einfach der Brutpflegeinstinkt und unterliegt nicht der bewussten Steuerung?
Eure Biologie zwingt euch hormonell ja dazu eure Brut zu pflegen? Ein Beispiel für externe Reize - das Kindchenschema. Bestimmte Schlüsselreize aktivieren bestimmte Bereiche des Gehirns und zwingen den bzw. die Gereizte zur Brutpflege.

Ist damit nicht bedingungslos schon obsolet, da es nur ein kausaler natürlicher Effekt ist?

Letztlich wird dieses Verhalten ja selbst durch etwas bedingt?

Bedingungslos im Sinne von "Die müssen nichts machen, damit ich sie liebe" stimme ich ja zu.
Aber im wörtlichen Sinne besteht diese Liebe ja nicht aus sich selbst heraus, sondern ist durch andere Faktoren kausal bedingt?
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Ich würde das sehr betrauern, aber bedingungslos lieben könnte ich sie dann nicht mehr.

Ich schon - das einzig wirklich bedigungslose Gefühl, etwas das jemand von mir erhält, ganz allein nur, weil der derjenige da ist und ganz egal, was er/sie tut, wäre gegenüber Kindern.
Eigenen, oder solchen die mir familiär (Blut oder Wahl) sehr nahe stehen.
Und Tieren :smile: so komisch das klingt.
Aber Kinder, die von klein auf in meinem Herzen sind, sind dort auch wenn sie jemanden umbringen. Bei eigenen noch viel sicherer als bei anderen.

Off-Topic:
Vielleicht, weil ich mit dieser Bedingungslosigkeit aufgewachsen bin, und das so wichtig finde, das "lieb gehabt werden" nicht an eine Bedingung geknüpft ist. Gilt für mich auch für meine Familie - was immer sie tun, meine Loyalität und damit die für mich tiefste Form der Liebe verlieren sie nie.


Gefühle anderen erwachsenen Menschen gegenüber bedingen sich allerdings davon ab immer in deren Umgang mit mir.
Ich glaube nicht an Bedingungslosigkeit, wie das Eingangsbeispiel sie schildert, in purem Altruismus. Wenn ich solche Beispiele höre, frage ich mich immer, was der "Gebende" davon hat. Beziehunsgweise, was ist sein Antrieb? Schuld? Pflicht? Für mich ist erwiesen, dass man nur tief genug graben muss, und man findet das egoistische Motiv.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #9
LULU1234 LULU1234
V Velvet
Ich meine meine Frage nicht abwertend. Habe die Erfahrung gemacht, dass Mütter (z.b. meine Cousinen) oft empfindlich reagieren, wenn man die Liebe zu den Kindern nicht als "großartige Leistung" versteht. Ich möchte keinem auf den Keks treten - deshalb Peace vorab:

Ist das nicht einfach der Brutpflegeinstinkt und unterliegt nicht der bewussten Steuerung?
Eure Biologie zwingt euch hormonell ja dazu eure Brut zu pflegen? Ein Beispiel für externe Reize - das Kindchenschema. Bestimmte Schlüsselreize aktivieren bestimmte Bereiche des Gehirns und zwingen den bzw. die Gereizte zur Brutpflege.

Ist damit nicht bedingungslos schon obsolet, da es nur ein kausaler natürlicher Effekt ist?

Letztlich wird dieses Verhalten ja selbst durch etwas bedingt?

Bedingungslos im Sinne von "Die müssen nichts machen, damit ich sie liebe" stimme ich ja zu.
Aber im wörtlichen Sinne besteht diese Liebe ja nicht aus sich selbst heraus, sondern ist durch andere Faktoren kausal bedingt?
Natürlich. Auch.
Aber Liebe ist doch immer ein biochemischer Prozess, der in deinem Gehirn Hormone freisetzt. Diese Hormone werden bei der Geburt und beim Stillen eben zusätzlich in hohen Dosen ausgeschüttet. Allerdings habe ich diese Liebe auch als Kaiserschnitt-Flaschen-Mama empfunden oder empfinden auch Frauen bei adoptierten Kindern.
Ich hatte bei beiden Kindern direkt nach der Geburt diesen "Meins!!!"-Effekt. Das haben aber nicht alle Frauen. Auch unabhängig von der Geburt. (wie gesagt, ich hatte 2 Kaiserschnitte, war bei Kind 2 völlig weggetreten und trotzdem war dieses Gefühl sofort da.) Andere Frauen hatten Traumgeburten im kuscheligen Geburtshaus und benötigen Wochen, bis die Bindung hergestellt ist. Das hat nichts mit Leistung zu tun, sondern mit irgendwelchen körpereigenen Mechanismen.

Heute sind meine Kinder aber keine Babys mehr, sondern kleine Menschen mit Herz, Verstand und Willen. Ich liebe sie nicht mehr ihrer reinen Existenz wegen, sondern aufgrund ihrer selbst.

Trotzdem bekämen sie beide meine Nieren.

Blut ist dicker als Wasser. Manchmal steckt eben doch Wahrheit in solchen Sprüchen.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
dass Mütter (z.b. meine Cousinen) oft empfindlich reagieren, wenn man die Liebe zu den Kindern nicht als "großartige Leistung" versteht

Warum sollte Liebe denn eine großartige Leistung sein? Schon das leuchtet mir nicht ein.
Und was und warum um Himmels Willen erzählst Du Müttern überhaupt wie ihre Liebe zu werten ist?
Wie ergibt sich das?
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Was bedeutet für euch (bedingungslose) Liebe?

Rein partnerschaftlich? Dann eine eindeutig ungesunde Beziehung. Auch und vor allem zu sich selbst.

Deine Beispiele und Beobachtungen sind aber eh viel zu schwarz-weiß und letztlich oberflächlich.
Ich brauche z.B. auf jeden Fall viel Freiraum und Zeit für mich. Von „nichts voneinander wissen wollen“ sind wir aber Welten entfernt- mir ist nichtmal klar, warum und wie das etwas über die Gefühle und die Beziehungsqualität aussagen sollte.

Und die Geschichten von den alten Paaren kannst Du doch gar nicht wirklich durchschauen.
 
G
Benutzer Gast
  • #11
Warum sollte Liebe denn eine großartige Leistung sein? Schon das leuchtet mir nicht ein.
Und was und warum um Himmels Willen erzählst Du Müttern überhaupt wie ihre Liebe zu werten ist?

Das musst du meine Cousinen fragen :smile:

Ich erzähle Müttern nicht wie ihre Liebe zu werten ist. Ich stelle nur Fragen. Eine Frage ist keine Aussage.

Gespräche dieser Art ergeben sich zum Beispiel auf Familienfeiern wenn meine Cousinen ihre Mutterliebe als "große Leistung" preisen. Oder wenn Klientinnen Smalltalk betreiben und von ihren Kindern erzählen, wobei es im konkreten Fall auch eher darum ging die Mutterqualitäten im Punkto Kinderliebe anzupreisen.

Aus mir selbst heraus käme ich jetzt nicht dazu jemanden zu dem Thema zu löchern. Hier hat es sich grad angeboten, da es eben um Kinderliebe ging.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Das musst du meine Cousinen fragen :smile:

Ich erzähle Müttern nicht wie ihre Liebe zu werten ist. Ich stelle nur Fragen. Eine Frage ist keine Aussage.

Off-Topic:
Mich hätte einfach nur interessiert, wie es zu einem solchen Gespräch kommt und was Du da sagst, das so provokant zu sein scheint. Von mir aus auch fragst.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
Off-Topic:
Mich hätte einfach nur interessiert, wie es zu einem solchen Gespräch kommt und was Du da sagst, das so provokant zu sein scheint. Von mir aus auch fragst.
Off-Topic:
Also ich kenn das schon, dieses "Betonen" von den eigenen Mutterqualitäten, im Vergleich zu andern Müttern, denen das ja nun gar nicht so gelingt.
Nicht im Freundeskreis, aber diverse Kindergeburtstage als Tante mit vielen vielen Eltern haben mir Einblicke gewährt, die ich niemals wollte :zwinker: Solche Gespräche sucht man sich nicht aus, man bekommt sie aufgezwängt...

Also ja, ich kann bestätigen, dass es bei manchen Müttern durchaus diese Erwartungshaltung gibt, dass ihre aufopferungsvolle Liebe als beeindruckende selbstlose Leistung anerkannt wird.
Das bringt ihnen vermutlich dieselbe Bestätigung wie der Vergleich, wessen Kind was wie gut als erstes konnte. Hätte nie gedacht, dass es das gibt, seit ich aber weiß wie BÖSARTIG man gemobbt werden kann über die Frage, stillen oder nicht und wie lange - seither überrascht mich gar nichts mehr in diesem Themenkreis...
 
G
Benutzer Gast
  • #14
Off-Topic:
Mich hätte einfach nur interessiert, wie es zu einem solchen Gespräch kommt und was Du da sagst, das so provokant zu sein scheint. Von mir aus auch fragst.

Mal ein konkretes Beispiel:
Cousine X schwärmt 30 Minuten wie einzigartig und besonders ihre Liebe zu ihrem Kind sei, denn die anderen Mütter auf dem Spielplatz würden nicht so liebevoll mit ihren Kindern umgehen.
Ich fragte daraufhin, wieso sie glaubt ihre Kinderliebe sei einzigartig und gleichzeitig anderen diese Qualität absprechen und ob es eben wegen Brutpflegeverhalten automatisch so ist und sie ihre Liebe nicht überhöhe.
Das brachte sie ziemlich auf die Palme.
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Off-Topic:
Meine Liebe ist keine "Leistung". Auch hab ich es nicht nötig, sie mit der Liebe anderer Menschen zu vergleichen. Was hat man davon? :hmm: Merkwürdige Sichtweise, kann damit nichts anfangen.
 
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Firebird
Benutzer38570  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #27
Bedingungslos halte ich auch für negativ, man braucht Bedingungen, um lieben zu können. Wenn ich mitbekomme, dass jemand oder ein Paar seine/ihre Liebe auch über sehr lange Zeit und besonders unter schwierigen Umständen aufrecht erhalten kann, dann bewundere ich das. Wobei mir halt wichtig wäre, Liebe nicht um jeden Preis aufrecht zu erhalten.

Aber ja... da gibt es ein sehr breites Spektrum an Möglichkeiten.
 
PhilboyX
Benutzer179094  (32) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #28
Bedingungslose Liebe heisst für mich, das ich meine Partnerin so liebe und aktzeptiere wie sie ist und nicht versuche sie zu verändern. Es ist immer wichtig sich für die Bedürfnisse und Wünsche der person die man liebt Zeit zu nehmen und zuzuhören. Aber das wichtigste ist zu der person zu stehen und bei ihr zu bleiben, bzw sie zu unterstützen, egal wie schwer es ist. Denn Liebe hat für mich nicht nur etwas mit Zärtlichkeiten oder Sex zu tun. An erster Stelle stehen Geborgenheit, Vetrauen und Respekt.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #29
Liebe ist nicht ein Gefühl, sondern ein ganzer Strauß an Gefühlen. Und, wenn ich mal so unromantisch sein darf, welches Gefühl ist denn Bedingungslos?
Jedes Gefühl hat seinen Grund und seine eigene Kausalität.

Also find eich an sich die Frage schon falsch gestellt. Denn ein bedingungsloses Gefühl würde ja eine unveränderlichkeit der Bedingungen FÜR dieses Gefühl beinhalten. Und es gibt einfach keinen Stillstand. So sehr manche sich das auch wünschen, weil sie Angst davor haben, wie sich die Zukunft entwickeln könnte...es gibt keinen Stillstand. Und das ist gut so. Stillstand ist nämlich gleichbedeutend mit Tod. Liebe kann man nicht in Kunstharz fest gießen und mit nach Hause nehmen...genausowenig wie einen sprudelnden Bach im Aquarium heim tragen.

Folglich kann sich die Grundlage ändern...und damit auch die Gefühle...und damit ist das Gefühl auch nicht bedingungslos. Nicht einmal bei den eigenen Kindern. Das kann sich auch ändern (auch wenn es das normalerweise nicht tut). Es gibt extreme Situationen..und damit ist es auch nicht zwangsweise bedingungslos.
 
ferdl
Benutzer171790  Meistens hier zu finden
  • #30
Bedingungslose Liebe gegenüber einem Erwachsenen kann ich nicht empfinden. Die Liebe an meinen Partner ist schon geknüpft an bestimmte Bedingungen bezgl des Verhaltens und ähnlichen Dingen. (Plakative Beispiel: Gewalt, sexuelle und emotionale Treue, Umgang mit Finanzen, Umgang mit Drogen, etc.)
Würde mein Mann mir morgen gestehen, dass er unsere Kohle verzockt und Nacktfotos unserer Kinder im WWW verkaufen würde, dann wäre die Liebe aber ganz schnell weg.

Schließe mich voll inhaltlich an.

Ausnahme? - im Familienkreis habe ich lebenslange (bedingungslose?) Liebe beobachtet. Ein Landwirteehepaar, d h rund um die Uhr zusammen, waren über 60 Jahre verheiratet - sie gingen miteinander stets liebe-, respekt-, vertrauensvoll und wertschätzend um und waren sich treu, es gab selten, eher nie Streitigkeiten.
Nein, es war nicht Gewohnheit, die sie miteinander alt werden ließ, es war eindeutig tiefe Liebe zueinander.
 
Zuletzt bearbeitet:
ProximaCentauri
Benutzer32843  (36) Sehr bekannt hier
  • #31
Ich glaube du verwechselst da auch primär "Liebe" und "Zeigen von Liebe" etc.
Zwei Menschen können sich genauso sehr lieben wenn sie eben Zeit für sich brauchen und nicht ständig aufeinandersitzen. Man hat halt unterschiedliche Bedürfnisse. Das heisst nicht dass wenn man sich genug lieben würde, man nicht mehr Zeit alleine verbringen möchte.

Auch das Beispiel mit den dementen älteren Leuten: es gibt unterschiedliche Persönlichkeiten, unterschiedliche Arten sich auszudrücken - das heisst nicht per se dass man sich unterschiedlich "stark" liebt - wenn es denn dafür eine objektive Skala gäbe. Ich habe bisher eher häufig das "umgekehrte" erlebt - Leute, die Liebe "performt" haben, und im Endeffekt aber vor allem ihr persönliches Wohlbefinden im Kopf hatten.
 
M
Benutzer179545  (32) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #32
Ich würde sagen, wenn man der anderen Person eine freie Entscheidung lässt
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #33
Aber das wichtigste ist zu der person zu stehen und bei ihr zu bleiben, bzw sie zu unterstützen, egal wie schwer es ist.
Nein, eben nicht. Man sollte sich nicht immer "unterstützen", "egal wie schwer" es ist. Jeder, der sich selbst liebt und der sich selbst wichtig ist, sollte nicht bedinglos alles ertrage. Dieses "egal wie schwer es ist" impliziert, dass ich erst dann eine Beziehung aufgeben sollte, wenn ich ihn nicht mehr liebe. Egal ob er mir jeden Tag die Fresse poliert, mich in der Beziehung vergewaltigt oder mich schlecht redet.

Wenn man aber jetzt sagt "ist eh klar, dass das nicht sein sollte" -> das wäre eine Bedingung, die eben nicht immer klar ist. Sonst gäbe es nicht so viele Frauen, die in richtig, richtig beschissenen Beziehung leben würden, weil "ich liebe ihn und er ist ja nicht immer so. Und es tut ihm ja dann leid, wenn er mich geschlagen hat" :ninja:
 
Sibelius
Benutzer171365  Öfter im Forum
  • #34
Für mich ist die Liebe sowohl bedingt, als auch bedingungslos. Der scheinbare Widerspruch, der schon in den verschiedenen Beiträgen aufschien, löst sich bei einer differenzierteren Betrachtungsweise auf. Mehrfach ist ja bereits angeklungen, dass sowohl an der einen Sichtweise, als auch an der anderen viel Wahres dran ist.

Ich unterscheide zwischen den Bedingungen, die die Liebe entstehen und wachsen liessen, Bedingungen, die eine vorhandene Liebe stellen könnte und den Bedingungen, die es braucht, um eine Liebe auch leben zu können. Die Liebe wurde durch die vorhandenen Bedingungen geformt und wurde auch durch sie erst möglich gemacht. Unter anderen Voraussetzungen wäre eine andere Liebe entstanden oder möglicherweise gar keine.

Die Liebe stellt keine Bedingungen. Das Leben einer Liebe dagegen ist an Bedingungen geknüpft. Von einer geliebten Partnerin, die mit mir nicht gut umgeht, würde ich mich trennen. Da fehlen die Bedingungen für das Leben dieser Liebe. Die Liebe selbst verschwindet aber deswegen nicht. Es ist nicht garantiert, dass die Liebe bleibt. Aber es ist der bessere Weg, sich von einem geliebten Menschen zu trennen, wenn man die Person los lässt und die Liebe in sich weiter bestehen lässt.

Es ist mir mehr als ein Mal in meinem Leben begegnet, dass sich eine Liebe nicht leben liess. Aber die Liebe zu früheren Partnerinnen behalte ich in mir. Sie hat mich unter Anderem zu dem gemacht, der ich heute bin. Und sie ist ein Teil von mir.
 
Violettelotl
Benutzer175749  (42) Benutzer gesperrt
  • #35
Als ich meine Babys auf den Arm bekam, da habe ich sie bedingungslos geliebt. Diese tiefe Zuneigung werde ich für keinen anderen Menschen empfinden können, wie für sie. Ich würde ihnen meine Nieren geben und wenn es sinnvoll wäre wahlweise in den Fluss oder auf Schienen stürzen.
Diese Liebe hat aber auch viel mit Verantwortung zu tun, die ich so zb nicht für meinen Partner habe.
Man kann sich für alles verantwortlich fühlen, sich auch mit allem maximal verbinden. Die Babies können jedoch nicht Nein sagen, der Partner schon... dieses Nein macht den Unterschied zwischen Bedinung oder keine Bedinung, denn man kann nicht etwas ohne Bedinung annehmen wenn man selbst ebenfalls nicht ohne Bedinung angenommen wird. Insofern existiert bei Erwachsenen lediglich eine geringe rudimentäre Form von Nächstenliebe, als etwas ansatzweise bedinungsloses. Allerdings: Lediglich Babies welche bedinungslos ihre Eltern lieben können dasselbe auch auf selber Ebene zurückerlangen.

Oder aber... der liebe Gott, denn er liebt uns ja auch bedinungslos, somit kann das bedinungslos erwidert werden. Liebe ist stets eine Symmetrie, sicher nichts einseitiges. Wenn nur eine Partei liebt, der zu empfangende Teil es abstösst, dann fehlt das symbiotische Verhältnis, es wird dadurch destruktiv parasitär. Wobei das nicht selten ist, es wird häufig so geliebt.

Im Grunde wäre es wünschenswert wenn es möglichst bedinungslos wäre weil... je mehr Bedinungen wir stellen desto unfreier wird diese Liebe. Daraus resultiert am Ende sowohl Haftung (jemand wird haftbar, kann Schuld bekommen) und Anhaftung (ohne dich bin ich nichts). Starke Liebe muss und soll frei sein, denn nur das Freie wird starke Schwingen haben in der Handlungsweise und auch alle Krisen überdauern, da es selbst in den unmöglichsten Situation noch lieben kann.

Ich denke, sicher braucht es für einen Partner erst einmal irgendwo einen Liebesfunken, ein Funken der guten und hingebungsvollen, sogar betörenden, Hoffnung. Jedoch soll keiner konkret Bedinungen stellen sondern... was passiert das wird passieren sofern das Herz es zulässt und der Geist sich nicht unnötig dagegenstellt.
Nein, eben nicht. Man sollte sich nicht immer "unterstützen", "egal wie schwer" es ist. Jeder, der sich selbst liebt und der sich selbst wichtig ist, sollte nicht bedinglos alles ertrage. Dieses "egal wie schwer es ist" impliziert, dass ich erst dann eine Beziehung aufgeben sollte, wenn ich ihn nicht mehr liebe. Egal ob er mir jeden Tag die Fresse poliert, mich in der Beziehung vergewaltigt oder mich schlecht redet.

Wenn man aber jetzt sagt "ist eh klar, dass das nicht sein sollte" -> das wäre eine Bedingung, die eben nicht immer klar ist. Sonst gäbe es nicht so viele Frauen, die in richtig, richtig beschissenen Beziehung leben würden, weil "ich liebe ihn und er ist ja nicht immer so. Und es tut ihm ja dann leid, wenn er mich geschlagen hat" :ninja:
Mir ein Rätsel wie der besagte "Liebesfunken" jemals rüberschwappen konnte... was danach in dieser Abhandlung kommt ist eine Art destruktiver Parasitismus. Soweit sollte es aber besser nicht kommen wenn die Weichen richtig gelegt wurden, denn das Herz sieht alles... weiss alles... Intuition ist das Zauberwort, weniger Kopf... mehr Herz.

Die leidenden Leute, insbesondere Frauen, hatten Liebe von Anfang an mit dem Kopf beurteilt... eine Art geistige Partnerwahl betrieben, nur scheint diese sachliche Machart ziemlich geläufig zu sein. Danach wurden sie, weil unfrei, abhängig und können sich kaum noch davon loslösen. Also, sie sind genaugenommen voller Bedinungen welche ihre Freiheit beschneidet. Paradox, aber, wären sie von Anfang an mit unkritischen Bedinungen an diese Liebe rangegangen, rein inuitiv, dann hätte man ihnen keine "Fesseln anlegen" können, es wäre nicht einmal dazu gekommen dass etwas entstanden wäre.

Liebe hat nichts damit zu tun "ob man bleibt oder den Buckel macht", das sind alles irrelevante und destruktive Auslegungen sowie Ausprägungen, auch komplett sachlich da ohne fühlbare Nähe. Nähe entsteht nicht wenn man 1 mm entfernt ist und sich die Fingernägel "für die Liebe" abkratzt... sie entsteht wenn etwas wohlwollend im Gleichklang resultiert, also in Resonanz steht. Das kann man gegen Entgeld mit einem grimmigen Gesicht machen aber nicht "für die Liebe".

Naja, meine Mutter gab mir noch das Buch "Die Kunst des Liebens, von Erich Fromm", denn an dieser Kunst scheint es mir zu mangeln. Obwohl ich mit etwas Zwiespalt auf diesen konservativen Autor zugehe... vielleicht kriege ich dennoch einige neue Aufschlüsse "wie der Mensch tickt".
 
Zuletzt bearbeitet:
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #36
Man kann sich für alles verantwortlich fühlen, sich auch mit allem maximal verbinden. Die Babies können jedoch nicht Nein sagen, der Partner schon... dieses Nein macht den Unterschied zwischen Bedinung oder keine Bedinung, denn man kann nicht etwas ohne Bedinung annehmen wenn man selbst ebenfalls nicht ohne Bedinung angenommen wird. Insofern existiert bei Erwachsenen lediglich eine geringe rudimentäre Form von Nächstenliebe, als etwas ansatzweise bedinungsloses. Allerdings: Lediglich Babies welche bedinungslos ihre Eltern lieben können dasselbe auch auf selber Ebene zurückerlangen.

Oder aber... der liebe Gott, denn er liebt uns ja auch bedinungslos, somit kann das bedinungslos erwidert werden. Liebe ist stets eine Symmetrie, sicher nichts einseitiges. Wenn nur eine Partei liebt, der zu empfangende Teil es abstösst, dann fehlt das symbiotische Verhältnis, es wird dadurch destruktiv parasitär. Wobei das nicht selten ist, es wird häufig so geliebt.

Im Grunde wäre es wünschenswert wenn es möglichst bedinungslos wäre weil... je mehr Bedinungen wir stellen desto unfreier wird diese Liebe. Daraus resultiert am Ende sowohl Haftung (jemand wird haftbar, kann Schuld bekommen) und Anhaftung (ohne dich bin ich nichts). Starke Liebe muss und soll frei sein, denn nur das Freie wird starke Schwingen haben in der Handlungsweise und auch alle Krisen überdauern, da es selbst in den unmöglichsten Situation noch lieben kann.

Ich denke, sicher braucht es für einen Partner erst einmal irgendwo einen Liebesfunken, ein Funken der guten und hingebungsvollen, sogar betörenden, Hoffnung. Jedoch soll keiner konkret Bedinungen stellen sondern... was passiert das wird passieren sofern das Herz es zulässt und der Geist sich nicht unnötig dagegenstellt.

Mir ein Rätsel wie der besagte "Liebesfunken" jemals rüberschwappen konnte... was danach in dieser Abhandlung kommt ist eine Art destruktiver Parasitismus. Soweit sollte es aber besser nicht kommen wenn die Weichen richtig gelegt wurden, denn das Herz sieht alles... weiss alles... Intuition ist das Zauberwort, weniger Kopf... mehr Herz.

Die leidenden Leute, insbesondere Frauen, hatten Liebe von Anfang an mit dem Kopf beurteilt... eine Art geistige Partnerwahl betrieben, nur scheint diese sachliche Machart ziemlich geläufig zu sein. Danach wurden sie, weil unfrei, abhängig und können sich kaum noch davon loslösen. Also, sie sind genaugenommen voller Bedinungen welche ihre Freiheit beschneidet. Paradox, aber, wären sie von Anfang an mit unkritischen Bedinungen an diese Liebe rangegangen, rein inuitiv, dann hätte man ihnen keine "Fesseln anlegen" können, es wäre nicht einmal dazu gekommen dass etwas entstanden wäre.

Liebe hat nichts damit zu tun "ob man bleibt oder den Buckel macht", das sind alles irrelevante und destruktive Auslegungen sowie Ausprägungen, auch komplett sachlich da ohne fühlbare Nähe. Nähe entsteht nicht wenn man 1 mm entfernt ist und sich die Fingernägel "für die Liebe" abkratzt... sie entsteht wenn etwas wohlwollend im Gleichklang resultiert, also in Resonanz steht. Das kann man gegen Entgeld mit einem grimmigen Gesicht machen aber nicht "für die Liebe".

Naja, meine Mutter gab mir noch das Buch "Die Kunst des Liebens, von Erich Fromm", denn an dieser Kunst scheint es mir zu mangeln. Obwohl ich mit etwas Zwiespalt auf diesen konservativen Autor zugehe... vielleicht kriege ich dennoch einige neue Aufschlüsse "wie der Mensch tickt".
Du vergisst, dass Menschen nicht ein fixes Verhaltensmuster haben, sondern sich wandeln.
Ein Mann der Jahre nett und freundlich war, kann zum Arsch und gewaltätig werden. Aus Fürsorge wird Kontrolle, aus Freiheit und Freiraum lassen Gleichgültigkeit.
Oft sind diese Veränderungen schleichend und irgendwann hat der Mensch, den man doch liebte nichts mehr mit dem zu tun, der vor einem steht.
In langjährigen Partnerschaften ist es die höchste Kunst, sich in das neue Ich des Partner*in neu verlieben zu können, denn wer ist schon gleich mit dem Ich vor 10, 20 Jahren?
Mein Mann und ich kennen uns nun unser halbes Leben. Wir sind gemeinsam Erwachsen geworden. Reife verändert. Lebenseinstellungen (Politik, Religion, Familie, Geld,...) sind im Wandel. Bisher war es pures Glück, dass sich unsere Einstellungen gemeinsam in die gleiche Richtung verändert haben. Der Tag wird kommen, da wird der eine A und der andere B sagen. Die Kunst wird es sein, damit umgehen zu können. Ob es gelingen wird, weiß ich heute, nach fast 15 Jahren Beziehung natürlich nicht.
Wie Hape Kerkeling schon so schön sagte: Liebe (zu einem Partner*in) ist
Arbeit, Arbeit, Arbeit.
Und nicht nur ein gutes Gefühl.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #37
LULU1234 LULU1234
Bitte einrahmen und gut sichtbar aufhängen! Sehr sehr guter Beitrag!
 
Violettelotl
Benutzer175749  (42) Benutzer gesperrt
  • #38
Du vergisst, dass Menschen nicht ein fixes Verhaltensmuster haben, sondern sich wandeln.
Ein Mann der Jahre nett und freundlich war, kann zum Arsch und gewaltätig werden. Aus Fürsorge wird Kontrolle, aus Freiheit und Freiraum lassen Gleichgültigkeit.
Oft sind diese Veränderungen schleichend und irgendwann hat der Mensch, den man doch liebte nichts mehr mit dem zu tun, der vor einem steht.
In langjährigen Partnerschaften ist es die höchste Kunst, sich in das neue Ich des Partner*in neu verlieben zu können, denn wer ist schon gleich mit dem Ich vor 10, 20 Jahren?
Mein Mann und ich kennen uns nun unser halbes Leben. Wir sind gemeinsam Erwachsen geworden. Reife verändert. Lebenseinstellungen (Politik, Religion, Familie, Geld,...) sind im Wandel. Bisher war es pures Glück, dass sich unsere Einstellungen gemeinsam in die gleiche Richtung verändert haben. Der Tag wird kommen, da wird der eine A und der andere B sagen. Die Kunst wird es sein, damit umgehen zu können. Ob es gelingen wird, weiß ich heute, nach fast 15 Jahren Beziehung natürlich nicht.
Wie Hape Kerkeling schon so schön sagte: Liebe (zu einem Partner*in) ist
Arbeit, Arbeit, Arbeit.
Und nicht nur ein gutes Gefühl.
Ich glaube nicht daran dass Liebe jemals komplett "harmonisch" sein kann, ich denke... es gibt immer diese berühmten "auf und abs"; wer das ganz grundsätzlich nicht im Leben zulässt oder zulassen will der hat mit einer Wechselbeziehung, auf symbiotischer Machart, keinen guten Stich mit schlechten Prognosen.

Jedoch gibt es auch die Form der Liebe, z.B. die Liebe zu einem geistig Behinderten oder jemand mit Locked-In-Syndrom, hier ist dieser berühmte "Wandel" überschaubar gross und die Herausforderungen sind hier anderer Natur. Weil die grosse explosive Bombe ist tatsächlich unser Geist und je mehr Geist ein Mensch hat oder beansprucht desto mehr wird sich auch potentiell verändern oder verändern wollen.

Nun sind das jedoch, wenn nichts oder fast nichts zurückkommt, typisch parasitäre Liebesformen, jedoch nicht destruktiv. Das mit der Destruktivität hat ja Erich Fromm relativ gut beschrieben, also es braucht gewissermassen eine Art Wachstum oder Transzendenz d.h. dass man sich von etwas sachlichem entfernt, über etwas hinausgeht... über sich selber rauswächst oder hinauswächst... damit es nicht destruktiv wird.

An diesem Punkt möchte ich erwähnen dass Parasitismus in der Natur etwas komplett natürliches ist und eine legitime Lebensform. Es hat komplett und ohne jeden Zweifel seine Daseinsberechtigung: Ohne Parasitismus wäre die Diversität und Lebensfähigkeit der Natur als gesamter Organismus sogar kritisch beschädigt.

Nun, ja,... Leute meinen ja, es sollte zuerst etwas da sein, also dieser "Liebesfunken" damit Liebe überhaupt entstehen kann. Ganz konkret sollte der Liebende sich zu etwas hingezogen fühlen aber WAS es ist das ist komplett unbekannt, es kann so gut wie alles sein... ja auch Ärsche jeglicher Machart können sexy sein, ist tatsächlich so.

Nur... wie gesagt... JA, Menschen können sich verändern und genau deswegen braucht Liebe auch immer Hoffnung. Ohne Hoffnung ist keine Liebe nachhaltig, das mit der Hoffnung wird daher auch in jeder mir bekannten Philosophie angesprochen. Für diese Hoffnung braucht es Vertrauen und dieses Vertrauen sollte man gewinnen, stets aufbauen.

Am Ende bedeutet Liebe ein gemeinsames Wachstum, ist nicht anders möglich. Man sollte hier jedoch wirklich ebenfallls bemerkt haben dass es durchaus funktionieren kann wenn man "einen Menschen da abholt wo er ist und dann versucht, trotz vieler Unzulänglichkeiten, gemeinsam auf etwas hinzusteuern was für beide erfüllender ist". Am Anfang wirds leider diesen einen ersten Funken brauchen, so als ob Gott mit dem Finger schnipselt und sagt "Ihr 2 solltet euch lieben", denn anders ist es mir nicht zu erklären dass bei gewissen Menschen absolut nichts "rüberspringt" ganz egal wie sehr sich eine der Parteien sich auch bemüht. Während bei anderen Parteien bemüht sich mindestens einer davon kaum bis gar nicht und dennoch empfangen sie deutlich sichtbare Liebe.

Wieder das Paradox mit der Gerechtigkeit die niemals existieren wird, denn selbst wenn jemand noch so fähig ist so kann er immer noch unfähig darin sein, einfach nur... so mickrig das auch sein mag, einfach nur geliebt zu werden oder Liebe zu geben: Nicht mehr, auch nicht weniger... einfach nur dass man überhaupt dazu fähig ist diesen ersten kleinen Funken zu geben oder zu empfangen.

Ich glaube genau darin sollte man auch die Nächstenliebe bemessen und ist der Funken gross genug... ja dann... wird es vielleicht auch die "Grosse Liebe" früher oder später.
 
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LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #39
Ich glaube nicht daran dass Liebe jemals komplett "harmonisch" sein kann, ich denke... es gibt immer diese berühmten "auf und abs"; wer das ganz grundsätzlich nicht im Leben zulässt oder zulassen will der hat mit einer Wechselbeziehung, auf symbiotischer Machart, keinen guten Stich mit schlechten Prognosen.

Jedoch gibt es auch die Form der Liebe, z.B. die Liebe zu einem geistig Behinderten oder jemand mit Locked-In-Syndrom, hier ist dieser berühmte "Wandel" überschaubar gross und die Herausforderungen sind hier anderer Natur. Weil die grosse explosive Bombe ist tatsächlich unser Geist und je mehr Geist ein Mensch hat oder beansprucht desto mehr wird sich auch potentiell verändern oder verändern wollen.

Nun sind das jedoch, wenn nichts oder fast nichts zurückkommt, typisch parasitäre Liebesformen, jedoch nicht destruktiv.

An diesem Punkt möchte ich erwähnen dass Parasitismus in der Natur etwas komplett natürliches ist und eine legitime Lebensform. Es hat komplett und ohne jeden Zweifel seine Daseinsberechtigung: Ohne Parasitismus wäre die Diversität und Lebensfähigkeit der Natur als gesamter Organismus sogar kritisch beschädigt.

Nun, ja,... Leute meinen ja, es sollte zuerst etwas da sein, also dieser "Liebesfunken" damit Liebe überhaupt entstehen kann. Ganz konkret sollte der Liebende sich zu etwas hingezogen fühlen aber WAS es ist das ist komplett unbekannt, es kann so gut wie alles sein... ja auch Ärsche jeglicher Machart können sexy sein, ist tatsächlich so.

Nur... wie gesagt... JA, Menschen können sich verändern und genau deswegen braucht Liebe auch immer Hoffnung. Ohne Hoffnung ist keine Liebe nachhaltig, das mit der Hoffnung wird daher auch in jeder mir bekannten Philosophie angesprochen. Für diese Hoffnung braucht es Vertrauen und dieses Vertrauen sollte man gewinnen, stets aufbauen.

Am Ende bedeutet Liebe ein gemeinsames Wachstum, ist nicht anders möglich. Man sollte hier jedoch wirklich ebenfallls bemerkt haben dass es durchaus funktionieren kann wenn man "einen Menschen da abholt wo er ist und dann versucht, trotz vieler Unzulänglichkeiten, gemeinsam auf etwas hinzusteuern was für beide erfüllender ist". Am Anfang wirds leider diesen einen erstebn Funken brauchen, so als ob Gott mit dem Finger schnipselt und sagt "Ihr 2 solltet euch liebe", denn anders ist es mir nicht zu erklären dass bei gewisse Menschen absolut nichts "rüberspringt" ganz egal wie sehr sich eine der Parteien sich auch bemüht. Während bei anderen Parteien bemüht sich mindestens einer davon kaum bis gar nicht und dennoch empfangen sie deutlich sichtbare Liebe.

Wieder das Paradox mit der Gerechtigkeit die niemals existieren wird, denn selbst wenn jemand noch so fähig ist so kann er immer noch unfähig darin sein einfach nur... so mickrig das auch sein mag, einfach nur geliebt wird oder Liebe geben kann: Nicht mehr, auch nicht weniger... einfach nur dass man überhaupt dazu fähig ist diesen ersten kleinen Funken zu geben.

Ich glaube genau darin sollte man auch die Nächstenliebe bemessen und ist er Funken gross genug... ja dann... wird es vielleicht auch die "Grosse Liebe" früher oder später.
Die Liebe zu einem geistig stark behinderten Menschen, zb zu einem Geschwister, würde ich den der Liebe zu einem Kind gleichsetzen (= asexuell und aromatisch).
Eine Form der romantischen Liebe zu einem Menschen mit einer geistigen Behinderung schließe ich für mich aus.
 
Violettelotl
Benutzer175749  (42) Benutzer gesperrt
  • #40
Ja da habe ich schon andere Ansätze gesehen, denn Romantik ist nicht nur Geist, da hat es eine ganz andere Brilianz. Da ich allerdings viel Last auf dem Geist habe müsste ein Partner damit umgehen können. Eine identische Last ist nicht notwendig..., vielleicht fehlt es mir manchmal an Herz was dann der Partner ergänzt. Liebe soll wachsen, harmonieren, ganz einfach Früchte tragen die nicht nur sachlich beschaffen sind: Am besten so wenig Sachlichkeit wie möglich weil davon haben wir gefühlt schon viel zuviel. Ich kann also nicht sagen wie es konkret sein soll... am Ende brauchts einfach der berühmte erste Funken, eine andere vorgegebene Beschaffenheit könnte ich nicht mit Sicherheit festlegen. Somit ist die Bedinungslosigkeit durchaus irgendwo erwünscht, zumindest sollte ich mich nicht wo es nicht kritisch ist mit Bedinungen umgeben.
 
WhiteFur
Benutzer179688  (30) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #41
Ich muss zugeben, dass ich jetzt die anderen Beiträge ignoriert und die Diskussion nicht weiter verfolgt habe.
Ich möchte nur meine Sicht mit euch teilen.

Für mich persönlich, also in meinem Leben, gibt es so etwas wie bedingungslose Liebe nicht. Ich knüpfe die Liebe immer an Bedingungen.
Sogar meine eigenen Geschwister, oder meine Eltern, die mir wirklich wichtig sind, liebe ich nicht bedingungslos. Ich liebe niemanden bedingungslos. Und ich erwarte auch nicht, bedingungslos geliebt zu werden.

Der Grund dafür ist, dass ich mich selbst mittlerweile zu gerne mag, als dass ich mir von einer anderen Person, egal wie wichtig sie mir ist, wirklich alles gefallen lassen würde. Es ist meiner Ansicht nach einfach so, dass es jedem passieren kann, dass er die falschen Leute kennenlernt oder in die ,,falsche'' Familie hineingeboren wird. Ich glaube, dass es Beziehungen gibt, die man um seiner selbst oder vielleicht auch um seiner Kinder willen beenden muss.
Das können Liebesbeziehungen sein, aber es kann sich auch um freundschaftliche oder familiäre Beziehungen handeln.

Menschen machen einfach manchmal unschöne Dinge und manche davon sind Grund genug, sich von ihnen zu verabschieden.

Das ist meine persönliche Sicht auf die (bedingungslose) Liebe.
 
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