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Was ist gut an Eifersucht?

WomanInTheMirror
Benutzer123832  (28) Beiträge füllen Bücher
  • #1
Liebe Community,

Ich möchte mich hier mal mit euch über das Thema Eifersucht austauschen. Das kam hier im Forum in letzter Zeit öfter vor und mich beschäftigt das Thema schon ein bisschen. Es wäre schön, wenn hier auch Menschen, die in einer offenen oder polyamoren Beziehung leben, mitreden würden, denn für die ist das Thema wahrscheinlich auch sehr von Relevanz :smile:

Aber zuerst möchte ich mal meine Sicht der Dinge (oder meine Fragen) darlegen:
Was ist gut an Eifersucht?
Ich habe schon sehr oft gehört, dass ein bisschen Eifersucht ja schön oder gar gewollt in einer Beziehung ist, da es einem zeigt, wie wichtig man dem anderen ist oder wie sehr der andere einen liebt. Das habe ich ehrlich gesagt noch nie wirklich nachvollziehen können. Meiner Ansicht nach ist an Eifersucht nichts Schönes oder Gutes, da es meiner Meinung nach nur ein Ausdruck ist von

- fehlendem Vertrauen dem Partner gegenüber (man hat Angst, dass er fremdgehen könnte, weshalb muss man sonst eifersüchtig sein?) oder
- fehlendem Selbstbewusstsein (man hat Angst, dass der Partner was Besseres findet und Schluss machen könnte) oder
- Besitzdenken/fehlendes Gönnen (man möchte nicht, dass der Partner Spaß mit anderen Leuten hat) oder
- Neid (man ist neidisch, dass der Partner die Zeit nicht mit einem selbst verbringt).

All diese Interpretationen von Eifersucht haben absolut nichts Gutes an oder in sich, weshalb ich überhaupt nicht verstehen kann, wie man Eifersucht etwas Positives abgewinnen kann.

Mir selbst ist dieses Gefühl auch sehr fremd. Ich kann mich nur daran erinnern, einmal in meinem Leben so etwas wie Eifersucht empfunden zu haben, und das war auf einem Ball, bei dem mein Freund mit seiner eigentlichen Tanzpartnerin getanzt hat. Da war ich aber nicht eifersüchtig, sondern einfach nur neidisch. Neidisch darauf, dass ich nicht so gut tanzen konnte, und neidisch darauf, dass mein Partner nicht Zeit mit mir verbracht hat (was auch nicht gestimmt hat, weil er eigentlich den ganzen Abend nur mit mir getanzt hat, bis auf diesen einen Tanz. Aber ich war 17 und wusste es nicht besser :engel:).

So, was denkt ihr jetzt darüber? Kennt ihr Eifersucht? Findet ihr es gut, wenn euer Partner ein bisschen eifersüchtig ist? Was sind eure schlimmsten Erlebnisse bisher mit Eifersucht gewesen?

Gerne würde ich auch wissen, was ihr von meinen Ausführungen haltet. So wirklich verstehen konnte mich bisher noch niemand.

Liebe Grüße,
WITM
 
J
Benutzer173158  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #2
Meine ex Freundin war auch immer eifersüchtig, und ich dachte immer ist ja süß wenn sie das ist hatte ich mir gedacht, das sie mich nicht verlieren möchte, das Problem hinterher war nur, das sie wahrscheinlich eifersüchtig war, obwohl ich es hätte sein sollen, da sie mich betrogen hat, und nicht ich sie
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #3
Doch, ich kann dich verstehen. Ich sehe das nämlich ganz genauso wie du.
Eifersucht heißt nicht, dass ich meinen Partner mehr liebe, sondern dass ich ein Problem mit mir selbst habe.
 
M-Teddy
Benutzer139331  Sehr bekannt hier
  • #4
Kurz gesagt: Nichts

Detaillierte Ausführung:

Nun ich gehe mit deinen Ansichten konform. Meiner Meinung nach ist Eifersucht ein Anzeichen für mangelndes/nicht vorhandenes Vertrauen in den Partner. Auch Angst verlassen zu werden ist eine Möglichkeit, aber das ist eher seltener der Fall.

Ich selbst habe Eifersucht einmal erlebt und das war auch der Grund warum die "Beziehung" gerade mal eine Woche hielt. An der Uni hatten wir eine Projektarbeit und ich war in einer Gruppe voller Mädels. Die Reaktion als ich sagte, dass X ein Problem hat und mich etwas fragte führte zu einer heftigen Reaktion mit unsinnigen Vorwürfen, die dazu führten, dass ich die Bremse zog.
Nach eigenem Empfinden war ich noch nicht von Eifersucht betroffen/ergriffen, da es dazu keinen Grund gab. Zu dem Rest kann ich nichts sagen, da mir die Erfahrungen fehlen
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #5
Meine ex Freundin war auch immer eifersüchtig, und ich dachte immer ist ja süß wenn sie das ist hatte ich mir gedacht, das sie mich nicht verlieren möchte, das Problem hinterher war nur, das sie wahrscheinlich eifersüchtig war, obwohl ich es hätte sein sollen, da sie mich betrogen hat, und nicht ich sie
Ist es nicht so, dass sehr eifersüchtige Menschen tendenziell auch eher selber fremdgehen? Eigene Gedanken auf den Partner projiziert und so.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Ich kann nur völlig unallgemein für mich antworten, aber ehrlich gesagt, wenn jemand so VÖLLIG wurscht ist, was ich wie wann tue dann... frag ich mich, wie wichtig ihm die Sache ist. Oder ob er glaubt mich würde ja nun eh kein andrer wollen.

Ich finds gut, wenn es entspannt ist, und man Witze dazu machen kann, aber völlig ohne Eifersucht fühl ich mich tatsächlich nebensächlich. Das ist so ein "keine Mühe geben, nicht beachten müssen, bin mir ihrer ja eh super sicher" Beigeschmack, denn ich ganz persönlich einfach nicht mag. Ich fand es in meiner letzten Beziehung nervig, dass er so absolut NULL eifersüchtig war.
"Wozu denn, ich vertrau dir ja" boah, das hat doch nichts damit zu tun.
Man kann einem andern ja wohl vertrauen, ohne durch diese komplette entspannte Gleichgültigkeit zu vermitteln, dass einem nichts etwas ausmachen würde.

Ich persönlich bin auf körperliches nicht wirklich eifersüchtig, wenn offen abgesprochen, aber auf Aufmerksamkeit. Eine Beziehung muss für mich eine gewisse Exklusivität in irgendeinem Bereich haben, und mir persönlich ist der körperliche weniger wichtig, als der Geistige, bzw die Aufmerksamkeit.

Daher hat extreme Eifersucht, die ernsthaft das Alltagsleben einschränkt für mich durchaus einen Zusammenhang zum Selbstwertgefühl, und ob ich überall "Rivalinnen" sehe auch eine Frage dessen, ob ich glaube, dass ich mich auf ihn verlassen kann. Das ist eben dann das andere Extrem zu "mir doch egal, viel Spaß"

Aber ich kann nicht gut damit umgehen, wenn andere Frauen ähnliche exquisite Aufmerksamkeit bekommen wie ich. Ich habe dann keine Angst, dass er mich betrügen könnte, sondern es mangelt mir am Gefühl von Wichtigkeit, ich bin mir SELBST schon was wert, aber ihm?

Und wie gesagt, eine Beziehung, in dem ich sage "Ich geh mal für drei Tage Skifahren mit einem guten Freund, wir teilen uns dann ein Zimmer" und er sagt dazu nicht mehr als "Ok, viel Spaß" - da werd ich aber zickig. Zumindest eine BEMERKUNG, dass man da nur halb glücklich damit ist, würde ich mir erwarten. Dann würde ich ihn beruhigen, er wüsste, dass da eh nichts ist, und alle wären zufrieden. Dann kann man ja immer noch vertrauen und glauben, was der andere einem erklärt - aber es von Anfang an so gleichgültig zu sehen, geht mir mächtig auf den Zeiger. Will ich auch nicht mehr wieder.
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • #7
An Eifersucht ist gar nichts gut- niemals!
Theoretisch sehe ich das Thema absolut genauso wie du- praktisch bin ich jedoch leider (in "berechtigten" Situationen) eifersüchtig.
Ich hasse es selbst, eifersüchtig zu sein und sehe es als eine meiner Schwächen an.
Würde das gern abstellen. Ich hoffe das sich das im Laufe der Jahre noch legt.
 
M-Teddy
Benutzer139331  Sehr bekannt hier
  • #8
Theoretisch sehe ich das Thema absolut genauso wie du- praktisch bin ich jedoch leider (in "berechtigten" Situationen) eifersüchtig.

Definiere "berechtigte Situation" - Ich sehe es zwar wie du, aber gerade in deiner momentanen Lage bzw mit deinen Erfahrungen kann ich verstehen warum Eifersucht/Misstrauen entsteht
 
G
Benutzer Gast
  • #9
Definiere "berechtigte Situation" - Ich sehe es zwar wie du, aber gerade in deiner momentanen Lage bzw mit deinen Erfahrungen kann ich verstehen warum Eifersucht/Misstrauen entsteht
Off-Topic:
Ja genau, ist auf meine aktuelle Lage bezogen.
Also berechtigte Situation hier, ein Vertrauensmissbrauch und Lügen.
Vorher kannte ich Eifersucht eigentlich kaum.
Aber jetzt ist das anders, schreckliches Gefühl selbst eifersüchtig zu sein.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
- fehlendem Vertrauen dem Partner gegenüber (man hat Angst, dass er fremdgehen könnte, weshalb muss man sonst eifersüchtig sein?) oder
- fehlendem Selbstbewusstsein (man hat Angst, dass der Partner was Besseres findet und Schluss machen könnte) oder
- Besitzdenken/fehlendes Gönnen (man möchte nicht, dass der Partner Spaß mit anderen Leuten hat) oder
- Neid (man ist neidisch, dass der Partner die Zeit nicht mit einem selbst verbringt).

Also bei mir ist es wirklich und ausschließlich das "ich bin ihm nicht wichtig genug", das vermittelt wird, wenn andern Frauen mehr oder die selbe Aufmerksamkeit zu Teil wird.
Im Sinne von, Pläne für sie verschieben, sich gerne sehen wollen, gemeinsam wegfahren, essen gehen, Zeit verbringen, tiefgreifende Gespräche führen, Sorgen und Nöte diskutieren und das mit einem bewundernden Unterton... das halt ich echt nicht gut aus.
Mir ist komplett egal wenn jemand betrunken knutscht oder wild flirtet, aber die beziehungtaugliche Form von Beachtung will ich für mich allein.

Aber ja, dass er "was besseres findet" ist ja nun kein Selbstbewusstseinsproblem, sondern eine realitische Wahrscheinlichkeit. Ich muss schon ein schräg übersteigertes Selbstbewusstsein haben, wenn ich denke, es gibt da nichts besseres als mich. Heute weiß ich, dass man dagegen eh nichts tun kann, es kommt immer was Besseres des Weges, das muss man gelassen sehen.
Früher dachte ich, das ist meine Verantwortung, gut genug und interessant genug zu sein, und wenn ich dann so ein "mir egal" bekommen habe, war das nicht gerade ein Hinweis auf meine Wichtigkeit.

Also ja, wenn ich es mir backen dürfte, wollte ich gerne einen Kerl, dem das nicht alles egal ist, weil er mir ja so vertraut (und wer sollte schon etwas mit mir anfangen^^). Ich hätte gerne einen, den es stört, wenn Exklusivität nicht eingehalten wird.
 
WomanInTheMirror
Benutzer123832  (28) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #11
Und wie gesagt, eine Beziehung, in dem ich sage "Ich geh mal für drei Tage Skifahren mit einem guten Freund, wir teilen uns dann ein Zimmer" und er sagt dazu nicht mehr als "Ok, viel Spaß" - da werd ich aber zickig. Zumindest eine BEMERKUNG, dass man da nur halb glücklich damit ist, würde ich mir erwarten. Dann würde ich ihn beruhigen, er wüsste, dass da eh nichts ist, und alle wären zufrieden. Dann kann man ja immer noch vertrauen und glauben, was der andere einem erklärt - aber es von Anfang an so gleichgültig zu sehen, geht mir mächtig auf den Zeiger. Will ich auch nicht mehr wieder.
Ok, das finde ich aber komisch. Ehrlich gesagt, fände ich es nicht toll, wenn ich wüsste, dass mein Freund nicht so glücklich ist, wenn ich in Urlaub mit Freunden fahre. Wie soll ich den Urlaub dann unbeschwert genießen können. Auch wenn er sagt, dass es ok ist und er mich lässt, weil er es mir gönnt, GÖNNT er es mir ja nicht von Herzen, sonst müsste er darüber nicht traurig sein.
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Im Sinne von, Pläne für sie verschieben, sich gerne sehen wollen, gemeinsam wegfahren, essen gehen, Zeit verbringen, tiefgreifende Gespräche führen, Sorgen und Nöte diskutieren und das mit einem bewundernden Unterton... das halt ich echt nicht gut aus.
Beschreibst du hier nicht einfach nur sehr gute Freunde? :hmm: Wie sieht es denn aus, wenn die entsprechende Person männlich ist? Hast du auch mit Männern dieses Eifersuchtsproblem?
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Ok, das finde ich aber komisch. Ehrlich gesagt, fände ich es nicht toll, wenn ich wüsste, dass mein Freund nicht so glücklich ist, wenn ich in Urlaub mit Freunden fahre. Wie soll ich den Urlaub dann unbeschwert genießen können. Auch wenn er sagt, dass es ok ist und er mich lässt, weil er es mir gönnt, GÖNNT er es mir ja nicht von Herzen, sonst müsste er darüber nicht traurig sein.

Hm interessanter Punkt. Ich brauch die Bestätigung da gar nicht, dass er rundum glücklich damit ist... bin ich auch nicht mit allem gewesen, hab das ehrlich angemerkt, und gesagt, dass ich da trotzdem nicht im Weg stehen will und viel Spaß wünsche. Und habe das auch so gemeint. Und mich nicht dauerhaft gegrämt oder gesorgt.

Das gehört doch auch dazu, dass es bei allem gemischte Gefühle gibt? Ich hab meinem Freund damals auch gesagt, dass es uns nicht gut tun wird, wenn wir beide unsere Auslandsjahre einlegen, aber das sollte uns nicht daran hindern, es zu tun.

Seit ich denken kann tu ich Dinge, mit denen meine Eltern nicht glücklich sind, was sie mir sagen udn dann sagen sie "aber deine Entscheidung" und gut ist. Damit lebe ich eigentlich ziemlich gut, weil ich es normal finde. Wie soll man jemandem etwas "rein und nur von Herzen" gönnen, wenn es einen aber stört?
Dann sagt man, ich finds doof, aber ich würde dich nie davon abhalten, und der andere sagt, ich weiß dass dir dran liegt, aber es ist jetzt eben so... und fertig.

Aber "neeeein, geh ruhig, ich find das super, ich freu mich voll für dich!" ähm, nein. NICHT in einer Beziehung. Da fühl ich mich null wert geschätzt.
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Beschreibst du hier nicht einfach nur sehr gute Freunde? :hmm: Wie sieht es denn aus, wenn die entsprechende Person männlich ist? Hast du auch mit Männern dieses Eifersuchtsproblem?

Wenn dem besten Kumpel mehr Aufmerksamkeit zuteil wird als mir - im Sinne von für mich kann abc nicht verschoben werden, für ihn aber schon, und dann auch noch dauernd, und wenn lieber mit ihm als mit mir in Urlaub gefahren wird und ich hinter ihm zurück stehen muss.. dann ja. Dann bin ich auch darauf eifersüchtig, und finds einfach doof.
Ich hindere niemanden daran, aber meinen Unmut drücke ich schon aus. Das will ich auch vom Gegenüber - weil es sonst wirkt als wäre ihm völlig unwichtig ob oder ob nicht ich Zeit mit ihm verbringe...
[doublepost=1552574379][/doublepost]
Auch wenn er sagt, dass es ok ist und er mich lässt, weil er es mir gönnt, GÖNNT er es mir ja nicht von Herzen, sonst müsste er darüber nicht traurig

:what: und den Schluss kapier ich einfach nicht, für mich hat das eine überhaupt nichts mit dem andern zu tun. Das eine ist FÜR IHN und das andere FÜR MICH.
Für IHN freue ich mich, wenn es läuft, zum Beispiel das Auslandsjahr klappt. Ehrlich und von Herzen.
Und gleichzeitig bin ich für MICH traurig. War ich auch, weil ich wusste, vermutlich wirds das gewesen sein.
Man kann ja nun problemlos mehrere Dinge gleichzeitig fühlen... ohne dass die sich gegenseitig beeinflussen.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #13
Also ja, wenn ich es mir backen dürfte, wollte ich gerne einen Kerl, dem das nicht alles egal ist, weil er mir ja so vertraut (und wer sollte schon etwas mit mir anfangen^^). Ich hätte gerne einen, den es stört, wenn Exklusivität nicht eingehalten wird.
Also ich finde, das vermischt aber jetzt doch zwei Dinge, die nicht dasselbe sind. Ich kann mich tierisch daran stören, dass Exklusivität (oder welche Abmachung auch immer) nicht eingehalten wird und deswegen sogar die Beziehung beenden, aber doch trotzdem nicht eifersüchtig sein?
Eifersucht ist doch ein Gefühl und keine Handlung. Man kann auch in einer offenen Beziehung ohne jede Konsequenz eifersüchtig sein.

Was bedeutet überhaupt Eifersucht? Erstmal doch nicht mehr als eine schmerzhafte Reaktion auf Verlustängste, die sich oft weiter hochschaukelt.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #14
Nichts ist gut an Eifersucht, aber sie ist trotzdem menschlich.

Ich habe im Verlauf der Schwangerschaft kurzfristig ein wenig Eifersucht verspürt, weil die körperlichen Veränderungen mich verunsichert haben. Das hat sich allerdings wieder gelegt.

Ich wüsste jetzt auch nicht, warum ich meinem Partner misstrauen sollte. Das führt ja ohnehin zu nichts. Ich kann doch meinen Partner nicht durch Eifersucht, Argwohn und Kontrolle an mich binden. :unsure: Damit treibt man doch einen Menschen eher von sich.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #15
Nichts ist gut an Eifersucht, aber sie ist trotzdem menschlich.
Gefühle sind einfach weder gut noch schlecht. Schlecht ist höchstens, wenn man sich zu sehr von manchen Gefühlen mitreißen lässt und sein Handeln danach ausrichtet.

Gibt doch einfach Situationen, in denen viele Eifersucht empfinden würden. Ist nichts schlimmes dran. Wenn man deswegen anfängt, im Handy des Partners rumzuschnüffeln sieht es wieder ganz anders aus :grin:
Das schlimme sind immer die Handlungen und nicht die Gefühle.
 
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Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #125
Bei meinem Mann war das damals ähnlich, bei der Exfreundin gab es keinerlei Eifersucht, er dachte damals auch schlichtweg, er wäre kein eifersüchtiger Mensch.

Das war für mich damals ein gutes Zeichen, es spiegelte ja mein Empfinden wieder. Als wir dann aber fest zusammen kamen, zeigte sich hier und da seine Eifersucht - weitaus ausgeprägter als heute. Natürlich sprachen wir darüber, ich war irritiert (er übrigens auch), wieso das jetzt ein Thema bei uns ist.

Bei ihm war es tatsächlich auch die Gleichgültigkeit in seiner letzten Beziehung, die die fehlende Eifersucht mit sich brachte - nur wusste er das damals einfach nicht und hat das auch nicht hinterfragt.

Mit mir kam dann die Verlustangst und das Bewusstsein, "Noch nie habe ich jemanden so geliebt." Und auf einmal war der nicht eifersüchtige Mensch eifersüchtig.

Ich kann also die Gedankengänge verstehen, dass Einige ihre fehlende Eifersucht mit Gleichgültigkeit verbinden - vor allem wenn sie es bisher nur so erfahren haben. Das prägt halt, wenn man es anders nicht kennen gelernt hat.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #143
Ja eben gerade nicht, wie ich beschrieb. Muss nicht bei jeder Form der Fall sein, aber für eine Verlustangst (die sich dann auch in Eifersucht äußern kann) muss dir der Mensch schon sehr viel bedeuten.

Wenn folgendes bissig klingt, es ist nicht so gemeint. :zwinker:
Es ist einfach so, dass hier wie in vielen anderen Diskussionen und damit auch Threads, ein massiv unterschiedliches Verständnis eines Begriffs herrscht und damit jeder von etwas anderem redet. Ich halte mich dann lieber an eine Definition die der Duden oder ähnliches liefert.

Eifersucht wendet sich immer gegen eine dritte Person. Eifersucht hat immer mit Kränkung, Verlustangst und / oder Minderwertigkeitsgefühlen zu tun.
Es ist auch so, dass Eifersucht nicht zwangsläufig etwas mit Liebe zu tun hat. Ich würde sogar behaupten, es geht eher um Zuwendung und die kann auch gänzlich ohne Liebe stattfinden (muss aber nicht). Eifersucht als Abkömmling von Liebe, halte ich für absurd. Das wäre so, als wenn man Ruhe nur genießen kann, wenn gleichzeitig jemand drittes Lärm macht.
Eifersucht ist das Gefühl einer Bedrohung von außen. Diese kann real sein, muss aber nicht.

Es gibt, zumindest laut dem was ich gelesen habe, keine "gemäßigte Form der Eifersucht". Es ist immer die Rede von einer "starken" oder "übersteigerten" "Verlustangst / Angst".
Damit hast du Recht, dass eine Verlustangst klein sein kann, während Eifersucht etwas schwerwiegenderes ist.

Es geht um "Zuneigung, Anerkennung, Aufmerksamkeit, Liebe oder Respektsbezeugung". Damit muss es eine irgendwie geartete Vertrauensbeziehung geben. Es muss aber keine große Liebe da sein. Es reicht eine Abhängigkeit in irgend einer Form.

Also in kurz: Liebe muss nicht existieren um Eifersüchtig zu sein, Verlustangst kann ohne Eifersucht existieren. Eifersucht ist eine übersteigerte Verlustangst. Und ganz wichtig Eifersüchtig kann auch jemand sein, der seinen Parter täglich mit 5 Frauen, 3 Männern und 2 Elefanten betrügt. :tongue:
[doublepost=1553595136,1553594366][/doublepost] caotica caotica
Wenn du das anders siehst, dann solltest du dich vielleicht an den Duden wenden und im Forum von Wikipedia ein paar dicke Beschwerden hinterlassen. Ich habe mir das nicht selbst ausgedacht...
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #144
Ich halte mich dann lieber an eine Definition die der Duden oder ähnliches liefert.
Ja, ich aber nicht. Als könnte man Gefühle, die extrem komplex sind und von Individuum zu Individuum verschieden sind, in eine Definition packen.

Dann könnten wir uns generell jegliche Diskussion sparen, weil alles vorher definiert ist. Das ist mir persönlich aber zu starr und ja, zu kurz gedacht.

Liebe muss nicht existieren um Eifersüchtig zu sein
Allein das ich selbst andere Erfahrungen gemacht habe, widerspricht dieser These.
Ich kann nicht eifersüchtig sein, wenn ich für die entsprechende Person keinerlei Gefühle hege. Dafür sind mir andere Menschen einfach zu egal.

Meine damalige Eifersucht (keine Verlustangst, der Mensch war nicht mein Partner) kam daher, dass ich sehr verliebt war, aber der Mann für mich nur platonische Gefühle hegte. Das war die klassische Form der Eifersucht, die du auch im Duden findest - aber ohne Gefühle wäre sie nie da gewesen. Was scheren mich denn andere Männer und ihre Frauengeschichten, wenn ich nicht interessiert bin?

Ist für mich völlig unlogisch, wie Eifersucht ohne Gefühle da sein sollte. Kann ich nicht nachvollziehen. Duden, Studien oder Erfahrungen Anderer hin oder her, wenn ich so nicht empfinde, dann stimmt diese Aussage einfach nicht (für Alle).

Und deswegen kann ich auch mit dieser Definition nichts anfangen.
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #162
Was ist gut an Eifersucht?
Für Einige ist es die Erkenntnis, dass ihnen der Partner wichtig ist. Es ist eben ihre Form der Liebesbekundung.

Das kann man diskutieren, aber schlussendlich ist es doch die Entscheidung, wie man mit dem Gefühl umgeht. Und so ist es doch mit allen negativen Gefühlen, es kommt auf die Intensität an und welche Gefühle man dem Partner gegenüber anbringt.

Ich habe eben Gefühle, die ich nicht komplett weg kriege, egal wie hart ich an mir arbeite. Diese anzunehmen und so zu lenken, dass keiner Schaden nimmt, dass ist doch das Wichtigste. Und das empfinde ich als positiv, es ist jedenfalls schwieriger daran zu arbeiten, als würde man so eben nicht empfinden.

Wenn ich meinem Mann erzähle, dass ich eine Nummer von einem Verkäufer zugesteckt bekommen habe und er daraufhin mit: "Wem muss ich die Finger abschneiden?" reagiert, dann lachen wir beide darüber. Er ist eifersüchtig, schafft es aber trotzdem mit Humor sein Gefühl zu vermitteln, ohne das ich mir Sorgen machen muss. Und er weiß, dass ich ihm alles erzählen kann. So leben wir mit seiner Eifersucht, früher war das alles viel dramatischer.

Er wird aber nie anders sein, seine Eifersucht gehört zu seinem Charakter, so wie meine Impulsivität oder meine Aggression zu mir.

Was ist daran also gut? Das man trotz diesem Gefühl an sich arbeiten kann und es je nach Intensität echt harmlos bis belustigend sein kann. Diese böse Eifersucht, die die Beziehungen zerstört gibt es halt nicht nur pauschal in Tüten.

Ich bin auch ab und zu neidisch auf andere Menschen, das ist auch ein Gefühl, dass im Allgemeinen nichts positives mit sich bringt. Ist bei mir aber halt da. Was ist gut an Neid?
Steckt irgendwie aber auch Bewunderung für eine Person dahinter. Selbst da könnte ich was positives finden..
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #169
Also ich gebe auch einen Vertrauensvorschuss (aber ich habe auch eine längere Kennenlernzeit um mich überhaupt zu binden), sonst könnte ich keine Beziehung eingehen, aber natürlich wächst das Vertrauen in den Partner mit der Zeit.

Nach fast 5 Jahren ist unsere Vertrauensebene natürlich eine völlig andere, als damals mit 6 Monaten.

Und das sehe ich auch an der Entwicklung seiner Eifersucht, je mehr und länger man sich kennt und bemerkt, dass der Partner offen und transparent ist, man ihm glauben kann, desto besser konnte er mit diesem Gefühl umgehen.

Ich kann zumindest nachvollziehen, dass Menschen, die einen oder gar mehrere Vertrauensbrüche von ihren Liebsten hinter sich haben, Probleme haben, Vertrauen vorzuschießen. Oder eben Eifersucht entwickeln.

Mein Mann wurde auch schon betrogen, so gar der Klassiker, ein guter Freund vögelte seine damalige Freundin, er hat sie dabei erwischt. Das prägt und das schleppt man mit sich, auch wenn man versucht, sich davon frei zu machen.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #180
Falls wer noch Tipps hat außer Reden und nicht zu viel Verdrängen gerne her damit :smile:
annehmen? wenn du in dieser situation nichts gegen deine angst tun kannst, dann nimm sie an. sie ist da, sie fühlt sich doof an, aber du kannst mir ihr leben - und nur wenn du sie erträgst und dem leben (deinem partner) die gelegenheit gibst, sie zu entkräften, kann sie gehen.

ich selber bin ja nicht bereit, meinen partner zu teilen, und ich bin recht eifersüchtig (nicht auf eine kontrollierende, sondern auf eine wertschätzende art) - aber ich hatte da auch meine punkte, wo mein verstand sagte "ist ok" und mein gefühl wild im kreis gerannt ist und "NEIN" geschrien hat. nicht ohne grund, eben wegen erfahrungen: herrenabende.

ich habe dann zugesehen, dass ich allein war - denn ich kam nicht klar, ich hab geheult wie sonstwas, kissen geboxt, war verzweifelt, hatte panische angst, hab mir auch manchen abend die birne weggesoffen. aber: ich habe ihm die gelegenheit gegeben, mir zu beweisen, dass meine angst unbegründet war. mit jedem mal wurde es etwas weniger schlimm, und inzwischen ist es garnichtmehr schlimm, kann ich ihm ehrlich viel vergnügen wünschen.

was durch erfahrungen kam, das kann auch nur durch erfahrungen wieder gehen. wenn du eine ursache hast, die in erlebtem liegt - dann gib dir die gelegenheit, etwas anderes zu erleben. durch die akute situation, durch die angst, da musst du einfach durch. ok: nicht einfach, aber du musst da durch, denn sonst wird die angst nicht gehen. so jedenfalls meine erfahrung.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #182
denke "wieder einmal funktionierst du nicht, was kannst du eigentlich".
argh. ganz, ganz falsche richtung. was meinst du denn, warum menschen - trotz ihres so empfindlichen körpers, ohne reißzähne, ohne panzer, ohne krallen, ohne tiefe höhlen und ohne anständige kletterfähigkeiten, ohne schnell rennen zu können, ohne lange schwimmen oder tauchen zu können - überlebt haben? weil sie aus erfahrung lernen, und das sehr schnell und sehr gründlich. weil sie in der lage sind, erlebtes auf andere situationen zu setzen und zu vergleichen. wenns beim ersten mal der tiger war, dann speichern sie nicht ab "das raubtier mit den schwarzen streifen im gelben fell", dann werden sie auch beim panther direkt wissen "gefahr, weg hier". diese fähigkeit, aus erfahrungen zu lernen und dann, selbst wenn die situation nicht identisch ist sondern nur ähnlich, handeln zu können - die ist überlebenswichtig für uns menschen.

du funktionierst perfekt. du hast etwas erlebt, du hast daraus gelernt, und entsprechend lösen ähnliche situationen ängste in dir aus. das ist gut und sinnvoll, generell. dadrüber sitzt aber dein verstand, und der sagt dir in diesem fall, dass die ängste vermutlich nicht begründet sind - und genau deshalb wirst du diese angst aushalten, die neue situation erleben, überleben und daraus ebenfalls lernen.

das ist wie... wenn du in ein lagerfeuer gestolpert bist als kind, dich schlimm verbrannt hast, und jetzt angst vor feuer hast. du kannst diese angst aber beherrschen, du kannst ein feuerzeug anzünden, du kannst damit eine kerze anzünden, und lernen, dass feuer nicht immer böse ist.

am besten funktioniert sowas natürlich in einem geschützten raum - und wenn ich dich richtig verstehe, dann ist diese beziehung für dich ein geschützter raum, oder? du vertraust deinem partner. objektiv gesehen musst du keine angst haben, und deiner subjektiven angst musst du zeit lassen, die neue situation zu erleben und daraus zu lernen.

der einzige wirkliche tip, den ich dir geben kann, um die akute angst zu beherrschen, der lautet: strenge deine logische, rationale hirnhälfte an. löse superschwere sudokus, oder spiel wenigstens freecell. oder, falls du das kannst, programmiere - das ist mein mittel der wahl. wir frauen haben zwar stärkere verbindungen zwischen den hirnhälften, aber auch bei uns luppt es, das rationale zu beschäftigen um das emotionale etwas lahmzulegen. andere würden sagen: lenk dich ab - aber das ist mir zu grob, es geht wirklich darum, etwas zu tun, was deine rationale seite beschäftigt, was deine logik fordert.

was du auf garkeinen fall tun solltest ist sowas wie putzen oder mandalas ausmalen - das gibt der emotionalen seite viel zu viel raum, dabei kannst du zu viel frei denken, zu viel fühlen. das wird dich nur noch mehr fertig machen.

also, der plan lautet: er- und überlebe die situation, und lerne daraus. mach es dir so leicht wie es geht, eben indem du dein gehirn ablenkst, aber mach dich um himmels willen nicht selber runter, weil du instinktiv erstmal richtig reagierst. weil du nicht nur aus hirn, sondern auch aus herz und instinkt bestehst. das unterscheidet uns von robotern...

nimm dich mal selber nen bisschen an die hand - oder direkt in den arm - und rede dir gut zu :smile: es ist vollkommen ok wie du fühlst, es ist auch einfach sinnvoll, und trotzdem wirst du dich jetzt auf diese neue situation einlassen und hinterher klüger sein. mein mantra lautet dann "ist gut, nevy, ist gut. ich weiß, dass du dich grade scheisse fühlst, und das ist ok - aber hey, wir packen das. alles wird gut. ganz ruhig, nevy, das wird alles wieder gut, du musst jetzt nurnoch ein bisschen aushalten. das schaffen wir. ganz ruhig." - und da körper auf berührungen reagieren kann es wirklich sinnvoll sein, sich selbst in den arm zu nehmen (aka: die arme um sich zu schlingen) und beruhigend über die schulter zu streicheln. klingt vielleicht nen bisschen schräg, ist aber mein mittel um mich aus den tiefsten tiefs herauszuholen. wenn du dabei allein bist und es wirklich aussprechen kannst, umso besser.

oder, falls du das gut kannst, ein bild zu visualisieren - meines ist eins mit flügeln, die sich schützend um mich legen. meine flügel, in dem moment. meine möglichkeit, davonzufliegen, der situation zu entfliehen - aber ich sitze und warte und ertrage die situation, und schlinge diese flügel um mich, schütze mich damit, warte ab. genauso, wie ein bussard auf seinem pfahl sitzt, und auf die maus wartet - geduld ist alles, das warten geht vorbei.

achja, und was das "geduld mit sich selber haben" angeht: würdest du denn deinem partner vorwürfe machen, wenn er, gezeichnet aus einem erlebnis, unsicher und ängstlich reagiert in einer situation? nein, oder? also welchen grund hast du, dir vorwürfe zu machen - du bist doch wohl nicht besser als alle anderen menschen, die eben alle ihre schwächen und schwachstellen haben? :zwinker:
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #188
Und ich bin Sozialarbeiterin, auch für meine Klienten habe ich immer ganz viel Verständnis.
Nur für mich selber nicht :X3:
der klassiker :grin:

an dem punkt hats mir geholfen, mich zu fragen, wie arrogant ich eigentlich bitteschön bin, wenn ich von mir so viel mehr erwarte - meine erwarten zu können - als von jedem anderen menschen. für wie viel besser ich mich eigentlich halte. das ist auf der einen seite ein ziemlich schmerzhafter tritt in den arsch, auf der anderen seite ist es einfach ein perspektivenwechsel. ein "sorry, nevy, aber du bist halt auch nur nen mensch, kein göttliches wesen... bleib mal realistisch!"

apropos perspektivenwechsel: hast du auch in erwägung gezogen, dass diese situation jetzt für dich tatsächlich einfach "nicht ok ist"? das darf es nämlich sein. du darfst, offene beziehung hin oder her, sagen "das passt mir nicht, ich möchte das nicht". ich will damit nicht sagen, dass du das sagen sollst, nur weil es aktuell schwierig für dich ist - aber behalte diese möglichkeit bitte auch im auge. schau realistisch und objektiv, ob du diese situation eigentlich ok findest, und es für richtig hälst, dass du sie erträgst und dann daraus lernst, oder ob sie eben nicht ok ist. oder ob sie einfach "jetzt" nicht ok ist.

ich erwähne das explizit, weil grade menschen die sehr sozial und hilfsbereit sind, aber von sich selber immer zuviel erwarten, dazu neigen, ihre eigenen grenzen zu missachten. das ist dann nicht mehr sinnvoll, das macht einen nur noch mehr kaputt. andererseits, wenn du das jetzt nochmal objektiv betrachtest und ehrlich sagen kannst "es ist ok", dann ist das eine aktive entscheidung von dir, die dir auch helfen kann, dich mit der situation zu arrangieren, die dich ein wenig aus der hilf- und machtlosen position herausnimmt.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #190
Eifersucht hat nunmal viele Gesichter und viele Motivationen - Unsicherheit, erschüttertes Vertrauen, Besitzanspruch, mangelndes Selbstbewusstsein.
ich möchte ergänzen: realismus. ich bin nicht die einzige frau auf dieser welt, und ich bin auch nicht die allertollste frau auf dieser welt, und mal davon ab ist mein kerl ziemlich schnieke, und ich bin sicher nicht die einzige frau die ihn wollen würde. ich möchte aber, dass er allein mein kerl ist und bleibt, allein mich will => eifersucht.

es ist kein schlechtes selbstbewusstsein, sich selber realistisch einzuschätzen - und es ist nicht realistisch, sich selber als die tollste frau / den tollsten mann der welt zu sehen. schließt sich ja schon selber aus, wenn das jeder so sehen würde. es ist auch kein mangelndes vertrauen, wenn ich ihm keine blindheit unterstelle - natürlich laufen da noch andere attraktive frauen herum. so, wie auch andere attraktive männer herumlaufen ausser ihm.

wenn ich nicht eifersüchtig wäre, dann würde ich wahlweise ihn als unattraktiv sehen oder ein völlig überzogenes ego haben müssen (was mich wiederum unattraktiv machen würde). meine eifersucht ändert aber nichts daran, dass ich ihm vertraue - es ist einfach nur eine wertschätzung: mein kerl, mein heisser kerl der natürlich andere optionen hätte, und natürlich gäbe es andere frauen die zu ihm passen würden, die ihn wollen würden - aber ich will ihn für mich, und jede andere hat ihre finger von ihm zu lassen, und er hat keine andere zu wollen als mich.

meine eifersucht ist nicht böse, nicht zerstörerisch, sie ist liebevoll, wertschätzend, manchmal neckend. ich habe keine angst ihn an eine andere zu verlieren, denn ich vertraue ihm - aber dass er optionen hätte, das ist mir bewusst. da bin ich halt einfach realistisch.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #192
Nein habe ich nicht wirklich, denn das ist einfach keine Option. Dann müsste ich mich trennen und das will und werde ich nicht.
ähm.... verstehe ich das richtig: entweder, du akzeptierst, was ist/passiert, egal wie schwer es dir fällt, oder du verlierst ihn?

wenn das so ist: scheisse, nein, das ist kein geschützter raum. das ist keine gute chance, um sich sicher zu fühlen und geduldig abzuwarten und aus der situation zu lernen. das ist zwang, und das ist seelische qual.

eine offene beziehung sollte doch dennoch freiwillig, schön und mit beidseitigem einverständnis stattfinden, oder? wie kann es zu einer situation kommen, wo dein veto zu einem beziehungsende führen würde? wo offenbar eine andere person, die nähe zu dieser person, wichtiger ist, als dein empfinden?

JETZT ist meine Eifersucht nicht begründet, aber vor ein paar Wochen in einer anderen Situation war sie das.
also... vor ein paar wochen hattest du, so wie du das wort eifersucht verwendest, realistische angst, ihn zu verlieren? und jetzt bist du in einer situation, wo du - obwohl es sich scheisse anfühlt - akzeptieren musst, um ihn nicht zu verlieren - wo es nicht um die frage geht, ob du das freiwillig akzeptierst, ok findest?

vielleicht verstehe ich das alles total falsch (ich hoffe es eigentlich), aber wenn nicht... dann finde ich das enorm uncool und ganz sicher nicht gut für dich. dann finde ich das grenzüberschreitend, und dann warnt dich dein gefühl ganz zu recht - nicht davor, ihn zu verlieren, aber davor, dass es für dich schädlich ist.
 
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HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #214
Erstmal danke :rose:

Insofern, dass wir uns wegen einer anderen getrennt haben, mit der er Aussicht auf eine monogame Beziehung hat.
Dem Weg habe ich ihm immer offen gelassen.

Danke für die Erklärung! :smile:
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • #215
ich drücke dich und wünsche dir deine ganz große Liebe zu finden die beidseitig beruht, ohne wenn und aber.
Danke! Das hat sie, wir haben beide Rotz und Wasser geheult, aber Liebe ist nicht alles.
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • #217
schade - aber es überrascht mich nicht.
Nein überraschen tut mich das auch nicht, das war seit Monaten klar, dass es irgendwann enden "muss", wenn nicht noch ein Wunder passiert. Nur der Zeitpunkt war halt nicht klar.

Nochmal kein kurzes Update, falls es wen interessiert: Wir sind absolut im Guten auseinander gegangen. Niemand ist böse auf den anderen und wir sind uns in allem total einig.

Das sind ja auch alles keine neuen Erkenntnisse, wir haben die Thematik bereits monatelang durchgekaut, ohne zu einer Lösung zu kommen. Von daher gibt es jetzt auch einfach keinen Grund mehr sich noch Hoffnungen zu machen oder um irgendetwas zu kämpfen. Es ist (für uns beide) scheiße, scheiße hart, aber ich hoffe einfach, dass sich die Trennung "gelohnt" hat und er eine Frau gefunden hat (oder finden wird), mit der er das Leben haben kann, welches ich ihm einfach nicht bieten kann. So sehr ich es mir wünsche und so sehr auch er immer gehofft hat, dass er mit meinem Beziehungsmodell auf Dauer leben kann... Es ist wie es ist, es hat uns tausend Gespräche und tausend Tränen gekostet und jetzt ist es vorbei -

oder auch nicht ganz, denn wir haben weiterhin viel Kontakt, schätzen uns gegenseitig einfach nicht nur als Partner, sondern auch als Menschen, sind weiterhin immer offen und ehrlich zueinander, denken immer noch zur selben Zeit das gleiche und lachen immer noch gemeinsam über den selben Scheiß :grin:

So hart es jetzt ist, so froh bin ich über die gemeinsame Zeit. Es war ziemlich perfekt - außer eben in diesem einen Punkt, dem Beziehungsmodell. Wir haben es ein Jahr lang versucht, wir haben gekämpft und verloren. Aber ich bin dankbar für die Zeit und das ist auch das wovon wir immer die letzten Monate gesprochen haben: Lasst uns die Zeit genießen, die wir haben, in der wir gemeinsam glücklich sind. Und ich glaube das haben wir gut hinbekommen.

So und jetzt gehe ich wieder weinen :cry: Nein Spaß, ich hoffe nicht:seenoevil:
 
Kalle71
Benutzer167986  (53) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #218
Wenn Eifersucht da ist, dann kann es nicht gut gehen. Meine erste Ehefrau war krankhaft eifersüchtig . Geht gar nicht so etwas. Andauernd hinterhertelefonieren. Dann gab es eine die eine wenig eifersüchtig war. Nervt auch. Jetzt in der Beziehung sagen wir uns, was haben wir davon? Wenn was passieren sollte, kann man es auch nicht ändern. Dann wird die beendet . Aber genau schauen was der andere macht gibt es nicht
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #223
Handy ist jedem sein eigen.
Wobei man ja auch sagen muss, dass diese Form der Eifersucht/Privatsphäre doch so stark erst richtig mit den Smartphones oder vielleicht vorher mit Handys/SMS aufgekommen ist. Davor gab es diese Form der Privatsphäre ja nicht so wirklich. Auf diese Art gab es da im zwischenmenschlichen voher einfach eine Art weniger zu kontrollieren/verbergen.
 
Kalle71
Benutzer167986  (53) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #224
Wobei man ja auch sagen muss, dass diese Form der Eifersucht/Privatsphäre doch so stark erst richtig mit den Smartphones oder vielleicht vorher mit Handys/SMS aufgekommen ist. Davor gab es diese Form der Privatsphäre ja nicht so wirklich. Auf diese Art gab es da im zwischenmenschlichen voher einfach eine Art weniger zu kontrollieren/verbergen.
Das stimmt. Kam alles mit Computer und Handy scheiss
 
T
Benutzer177162  (44) Öfter im Forum
  • #225
Ich z.b. war noch nie groß eifersüchtig, kannte das gar nicht, bis aber dann gewisse Verhaltensweisen und Veränderungen mich dazu gebracht haben. Schrecklich.
Ich streube mich und versuche objektiv zu bleiben wenn wieder „alte“ Wunden/ Zweifel hochkommen
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #226
Das stimmt. Kam alles mit Computer und Handy scheiss
nö. vorher gabs auch die post. oder... im wäldchen versteckte briefe. hat nur nen bisschen mehr mühe gekostet, wäre aber genauso rauszufinden gewesen. ich kann aus miterlebter erfahrung (nicht meine handlung) sagen, sowas gabs auch vor handy und allem. mit der technik wurde es nur einfacher - und auch einfacher, aufzufliegen.

es ist aber halt schon so: mit macht und/oder möglichkeit kommt die verantwortung und die nötige selbstbeherrschung. mein kerl darf und soll explizit auf mein handy schauen, wenns bimmelt und ich grade z.b. unter der dusche stehe, um mir zu sagen, wenns nen kunde ist - aber ich vertraue auch darauf, dass er nen sms-ton ignoriert, denn das sind dann meist eher private unterhaltungen. seins hab ich oft genug in der hand... juckt mich nicht, was draufsteht, will ich garnicht wissen.

das so als kleines beispiel: ich bin eifersüchtig, und ich erwarte eifersucht von meinem partner, da mir sonst echt was fehlen würde - aber das muss nun echt nicht in kontrollwahn und ernsthafte verlustangst ausarten. ich gebe zu, ich war manchmal in versuchung, weitaus früher in unserer beziehung, aber: frage nie, was du nicht wissen willst - und sei niemals übergriffig, respektiere seine privatsphäre. das ist und bleibt, trotz eifersucht, trotz früher auch wirklich schmerzhafter eifersucht, mein leitsatz.

für mich ist und bleibt eifersucht in einem gesunden ausmaß eine gesunde und gewünschte begleiterscheinung jeder beziehung, die nicht bar jeder emotion ist. ausnahmen sind menschen, die da halt echt anders ticken - so wie homosexualität, das ist auch nicht "normal" im sinne von "entspricht dem standard", voll ok, aber eben nicht normal. nicht der standard, normalität definiert sich eben darüber was (mit abstand) am häufigsten der fall ist (und sollte echt nicht wertend genutzt werden, wenn man im besitz eines minimums an hirn ist!).

ich hasse dieses "ich hab nen so geiles ego (oder finde dich so uninteressant), ich würd nie im leben eifersüchtig sein, ich erhebe auch keinen anspruch auf dich als partnerin, is nich so dass ich dich als mein sehen würde" so, so sehr. also: an einem für mich potentiellen partner. das macht aus einem potentiellen partner direkt nen nogo. is mir scheissegal wie modern das ist - letztlich auch nur ein gegenpart zu anderen völlig überzogenen vorstellungen, aber halt auch überzogen.

nen bisschen auch verbal geäussertes "ich weiß, dass du begehrenswert bist, auch für andere, und dass ich nicht das allergeilste menschliche subjekt auf der ganzen welt bin, aber ich möchte dich für mich behalten" - das muss, für mich, echt sein. das ist wertschätzung, ohne die ich innerlich verkümmere. ich habs ja mit nem typen versucht, der nicht eifersüchtig war... es war die hölle für mich. nichtmal, weil ich selber eifersüchtig war, sondern weil mir diese wertschätzung von seiner seite fehlte.

die richtige kombination aus respekt, privatsphäre und eifersucht, die ist traumhaft. wenn es an einem dieser drei punkte mangelt ists scheisse.
 
Kalle71
Benutzer167986  (53) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #227
Klar gab es früher die Briefe. Aber es wurde nie so danach gesucht . Sagten ja nur, das alles einfacher geworden ist .
Könnte auch nie sagen das sie mein "Eigentum" ist. Ich sage immer, jeder soll dein Leben führen. Ich hasse es eben nur dieses hinterher schnüffeln
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #228
Nevery Nevery
Ich denke niemand braucht Eifersucht. Das was man braucht ist, gewollt zu werden und das Gefühl, dass der andere sich Mühe gibt und einen nicht verlieren will.
Eifersucht zu wollen heißt ja, dass man von seinem Partner WILL, dass er Angst hat einen zu verlieren. Das kann man auch durchaus leicht erzeugen, in dem man ihm Gründe dazu gibt...
Angst zu haben etwas zu verlieren, heißt aber noch lange nicht, dass einem das, was man da nicht verlieren will, auch gut tut..oder dass es sinnvoll ist, dass man es nicht verliert...es ist erstmal nur Angst.
 
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