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Wenn aus Liebe Freundschaft wird

spange
Benutzer35250  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Kurz ein paar Infos: Ich bin mit meinem Freund nun etwa 4 Jahre zusammen und wir wohnen seit knapp 3,5 Jahren zusammen.

Am Anfang unserer Beziehung hatten wir, wie ich glaube fast jedes frisch verliebte Paar, viel Sex. Dies lies nach der Zeit nach, Faktoren waren verschiedene, Stress im Job, Stress in der Beziehung und Unlust auf meiner Seite aufgrund hormoneller Verhütung. Ich nehme die Pille nun seit etwa 1,5 Jahren nicht mehr, meine Lust kam zurück ... aber leider nicht auf ihn.

Ich habe vor einigen Tagen mit ihm darüber gesprochen, auch über andere Probleme in der Beziehung ... er gibt sich unheimlich viel Mühe, da er mich nicht verlieren möchte. Er sagt von sich selber, dass er diesen "Schubs" gebraucht hat um aufzuwachen. Er hilft mir jetzt im Haushalt, er ist aufmerksam ... ich finde das auch alles wirklich wunderschön. Aber ich habe kein Verlangen mehr nach ihm. Kuscheln ist toll, mal ein Kuss auch nett. Lust verspühre ich für ihn keine mehr, schon seit einiger Zeit nicht mehr. Wenn wir Sex hatten, dann meistens von hinten. Mir wurde nun auch klar warum, weil ich ihn dabei nicht anschauen musste und vor allem nicht küssen.

Wie gesagt, gibt er sich nun unheimlich viel Mühe die Beziehung zu retten. Wenn ich ehrlich bin, sehe ich dafür leider schlechte Chancen. Ich sehe in ihm keinen Partner mehr, ich sehe nur noch einen Freund. Trotzdem habe ich den Schlussstrich noch nicht gezogen, weil er mir so unheimlich wichtig ist und weil ich ihm seine letzte Chance nicht verwehren möchte. Er hat sie sich eigentlich verdient. Andererseits tut es mir so leid, weil ich nicht wirklich glaube, dass sich bei mir meine Gefühle wieder verändern werden.

Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll :frown:
 
tryanderror
Benutzer85806  (49) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Hi,
das ist eine unschöne Situation.
Meine beste Freundin hat sich ähnlich gefühlt, bei ihr hat es geholfen, daß sie sich das Trennungsgespräch und die woche danach so richtig bildlich vorgestellt hat.
Der Schmerz, den sie dabei empfunden hat war einfach zu groß, sie wusste wieder wohin sie gehört.
Das sexualleben normalisiert sich bei ihr gerade wieder, und ich habe den Eindruck sie ist recht glücklich.
Natürlich kann dir niemand versprechen, daß die Gefühle wiederkommen.
Aber daß nach vier Jahren auch mal die Lust weg ist und das Kribbeln fehlt passiert oft.
Hast Du mal die Gelegenheit gehabt, ein paar Tage abstand zu bekommen?
Denk aber zuallererst an dich, auch für ihn hat es wenig Sinn, wenn Du aus Mitleid bei ihm bleibst.
Kopf hoch und viel Kraft!
 
S
Benutzer71708  Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Diese Situation ist wirklich zwickmühlenartig.
Ich denke irgendwann hat jeder mal eine "Phase", in der er kein Verlangen mehr nach dem Partner hat. Allerdings erscheint mir das bei dir nicht als Phase.
Ich kann nur zustimmen, dass eine Vorstellung, wenn nicht sogar direkt eine Trennung das Beste ist. Du solltest dabei jedoch mit offenen Karten spielen und deinem Freund sagen, dass du das machst, weil du dir erhoffst, dass du so merkst, was er dir doch bedeutet. Sag ihm aber auch, dass es auch anders kommen könnte. Solltest du die direkte Trennung bevorzugen, dann ist es wichtig, dass ihr wirklich einmal eine Zeit nichts voneinander hört. Kein Chatten, kein Telefon, keine Mails und kein Treffen.
Solltest du deine Liebe zu ihm erneut entdecken, dann wird die Lust auf ihn auch wieder kommen. Vor Allem, weil du ihn lange nicht mehr gesehen hast und damit auch Küsse/Umarmungen wegfallen.
Probiert dann auch neues aus, damit du wirklich wieder die Lust am Sex mit ihm entdeckst :smile:
 
munich-lion
Benutzer53592  Planet-Liebe ist Startseite
  • #4
Hallo,

im Prinzip siehst du alles ziemlich klar und hast eigentlich mit deinem Partner abgeschlossen...die Liebe ist aus unerklärlichen Gründen verschwunden, aber du traust ihr nicht zu, dass sie wieder kommt und hast nur Angst, den endgültigen Schlussstrich zu ziehen, weil du deinen Partner nicht enttäuschen willst.
Jetzt stellt sich die Frage, ob sie sich hinter all der Gewohnheit und den Beziehungsproblemen nur versteckt oder vergraben hat oder tatsächlich komplett erloschen ist.

Wie ist dein Gefühl, wenn du am Morgen die Augen aufschlägst und deinen Partner neben dir liegen siehst?
Nervt dich jede Kleinigkeit an ihm...vielleicht sogar wie er sein Brot kaut?
Stresst dich seine Anwesenheit und du fühlst dich auch nicht wohl dabei?
Wie geht es dir, wenn er nicht zu Hause ist und du alleine sein kannst?
Verspürst du überhaupt noch irgendeine Lust und/oder stellst du dir manchmal vor wie es ist, mit einem anderen Mann Sex zu haben, der in dir Verlangen und Begehren auslöst?
Könntest du dir eine rein platonische Beziehung vorstellen? (vorausgesetzt natürlich, er stimmt zu)
Würde es dich arg treffen, wenn er sich in eine andere verlieben oder dir fremdgehen würde?
Wäre es dir lieber, er würde eine Trennung aussprechen, so dass du nicht der "Buhmann" wärst?
Scheint dir die ganze Situation absolut unerträglich?

Beantworte dir diese Fragen...außerdem wäre es interessant zu wissen, wie lange du schon mit deinem Gemütszustand fährst ohne dass sich diesbezüglich etwas verändert hat?


Ich gehe stark davon aus, dass dein Freund nicht weiß, dass du ihn eigentlich nicht mehr liebst...aber eines lass dir sagen: Gefühle "verdient" man nicht, denn sie sollten weder Dienstleistung sein noch aus Mitleid erfolgen.
Sie müssen aus freien Stücken und überzeugtem Herzen vorhanden sein...alles andere macht in meinen Augen wenig Sinn!


Angenommen dein Partner steckt in deiner Situation, lässt dich jedoch im Glauben, dass er dich liebt und ist nur noch mit dir zusammen, weil er zu feige ist, den Schlussstrich zu ziehen.
Wie würdest du dich dabei fühlen? Doch sicherlich auch unfair behandelt, weil es nämlich eine Art von Betrug ist.
Aus Mitleid, Angst und Entscheidungsunwilligkeit wird wohl kaum ein Mensch geliebt werden wollen bzw. träumt unter diesen Voraussetzungen vom Fortbestand der Beziehung.
Mach dir auch bitte eines klar: Du verschwendest nicht nur Zeit in deinem Leben, wenn du bei einem Mann bleibst, der offensichtlich nicht (mehr) der Richtige für dich ist, sondern nimmst ihm auch die Möglichkeit, sein Leben neu zu strukturieren und eine neue Frau zu finden, die ihn bedingungslos will.

Ich habe keine Ahnung, ob bei euch eine Sexpause oder eine Beziehungspause sinnvoll erscheint, um bei dir das Verlangen aufleben zu lassen und so auch die Lust auf sexuelle Zweisamkeit zu erneuern...
Meine Erfahrung hat mich was anderes gelehrt...wenn es so weit war, wie du es schilderste, dann kam da nix wieder. Ganz egal, wie sehr ich mich bemühte und kämpfte.

Wünsche dir für die weitere Zukunft alles Gute und ich hoffe, du findest den richtigen Weg.
Mach dir klar, dass du auch mit den Konsequenzen einer Trennung leben musst, die am Anfang vielleicht nicht so dolle sind, dich letztendlich wohl befreien werden, wobei es auch sein kann, dass du deine Entscheidung bereust.
 
spange
Benutzer35250  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Ein paar Tage war ich bereits weg, in dieser Zeit ist mir eben klar geworden, dass wir Probleme haben. Vorher war schon nicht alles rosig, aber da ist es mir so richtig bewusst geworden. Der Alltag hat bei uns Einzug gehalten und da man so in der Routine gelebt hat, ist es mir gar nicht richtig aufgefallen. Als ich aber dann mit einer Freundin über meine Beziehung geredet habe und ich so wenig "gute Geschichten" zu erzählen hatte, wurde es mir eben richtig bewusst.

Der Vorschlag mal keinen Kontakt zu haben, ist relativ schwer umzusetzen, da wir ja zusammen wohnen. Es gibt auch nicht wirklich die Möglichkeit mal für eine Woche oder so zu einem Freund/ einer Freundin zu gehen ...

Wie ist dein Gefühl, wenn du am Morgen die Augen aufschlägst und deinen Partner neben dir liegen siehst?

Ja wie ist dieses Gefühl ... es ist eben gewohnt. Besondere Freude kommt dabei nicht auf.

Nervt dich jede Kleinigkeit an ihm...vielleicht sogar wie er sein Brot kaut?

Es nerven mich wirklich einige Dinge an ihm, nicht wie er sein Brot kaut aber andere Kleinigkeiten.

Stresst dich seine Anwesenheit und du fühlst dich auch nicht wohl dabei?

Nein das nicht. Ich bin gerne mit ihm zusammen.

Wie geht es dir, wenn er nicht zu Hause ist und du alleine sein kannst?

Da das eine Situation ist, die relativ selten vorkommt, genieße ich diese Zeit. Er ist meistens vor mir von der Arbeit zurück und ist auch selten unterwegs. Er trifft sich äußerst selten mit Freunden und unternimmt wenig.

Verspürst du überhaupt noch irgendeine Lust und/oder stellst du dir manchmal vor wie es ist, mit einem anderen Mann Sex zu haben, der in dir Verlangen und Begehren auslöst?

Ja, ich habe Lust. Diese lebe ich alleine aus. Ich stelle mir schon seit einigen Monaten vor Sex mit einem anderen Mann zu haben. Küssen ist mir total wichtig, eigentlich. Da wir kusstechnisch einfach nicht zusammen passen (haben wir noch nie, war aber lange kein Problem für mich) würde ich schon mal gerne wieder leidenschaftlich küssen.

Könntest du dir eine rein platonische Beziehung vorstellen? (vorausgesetzt natürlich, er stimmt zu)

Ja genau das ist es, was ich mir super vorstellen könnte. Aber ich weiß, dass nach einer Trennung sowas einfach nur sehr sehr selten klappt und wenn doch, dann meistens erst nach langer Zeit. Dann nämlich, wenn der Partner der noch liebte, über den Trennungsschmerz hingweg ist. Er ist mein Vertrauter, der Mensch der mich am besten kennt, der Mensch der seit etwa 4 Jahren fast jeden Tag mit mir verbracht hat. Er ist ein Teil meines Lebens und ich möchte ihn nicht verlieren. Genau das ist es ja, was es so schwer macht.

Würde es dich arg treffen, wenn er sich in eine andere verlieben oder dir fremdgehen würde?

Darüber habe ich in den letzten Wochen oft nachgedacht, ich kam zu dem Ergebniss, dass es mich zwar treffen würde, aber ich wäre nicht sauer. Vielleicht auch, weil ich mir so schwer vorstellen kann, dass er mich wirklich betrügen würde.

Wäre es dir lieber, er würde eine Trennung aussprechen, so dass du nicht der "Buhmann" wärst?

Klar wäre das einfacher, aber ich würde mich nicht einfach jetzt lange schlecht verhalten, damit er den Schlussstrich zieht. Das ist nicht meine Art, damit ginge es ja keinem wirklich besser.

Scheint dir die ganze Situation absolut unerträglich?

Ja das tut es, weil ich so hin und her gerissen bin!

Richtig akut ist es seit etwa 4 Wochen, davor habe ich die Situtation eben einfach hingenommen. Habe den Alltag gelebt, naja, eigentlich haben wir mehr nebeneinander her gelebt als das Leben miteinander zu teilen. Er hat sein Ding gemacht (er spielt leider sehr viel am PC) und ich habe mich mit anderen Dingen beschäftigt.

"Ich gehe stark davon aus, dass dein Freund nicht weiß, dass du ihn eigentlich nicht mehr liebst"

Nein hier hast du nicht recht, ich habe ihm bei dem Gespräch vor einigen Tagen gesagt, dass ich für ihn momentan nur Freundschaft empfinde. So ehrlich war ich, auch wenn es wirklich nicht leicht fiel. Dass wir wenig Sex hatten ist ihm natürlich auch aufgefallen, ich habe ihm aber auch gesagt, dass von meiner Seite für ihn einfach kein Begehren mehr da ist.


Wir hatten in den letzten Tagen einige Gespräche, er sieht noch Hoffnung ...bei mir ist es allerdings so, dass je mehr ich über das Ganze spreche sich das Gefühl bei mir immer mehr festigt. An manchen Tagen wache ich auf und denke mir, Mensch spange ... es ist doch alles toll wie es ist. Wir haben eine tolle Wohnung, kommen finanziell super aus, wir verstehen uns gut, wir haben in vielen Dingen die gleiche Ansicht ... aber es ist eben etwas verloren gegangen, das Gefühl was es braucht eine Beziehung zu führen.


Wenn ich mir meinen Text so durchlese, merke ich selbst, dass es sich liest, als hätte ich meine Entscheidung schon getroffen. Vielleicht fehlt mir einfach nur der Mut es durch zu ziehen.

Ich habe einfach Angst, dass ich einen Fehler mache. Ich habe Angst die falsche Entscheidung zu treffen, nacher zu bereuen, dass ich mich getrennt habe.

Am liebsten wäre es mir, wenn ich morgen aufwache und die Gefühle wieder da sind. Wenn ich diesen Mann anschauen würde und mir sicher wäre, dass er mein Partner, mein Vertrauter und mein Mann ist, mit dem ich gerne geilen Sex habe ...
 
T
Benutzer89640  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Am liebsten wäre es mir, wenn ich morgen aufwache und die Gefühle wieder da sind. Wenn ich diesen Mann anschauen würde und mir sicher wäre, dass er mein Partner, mein Vertrauter und mein Mann ist, mit dem ich gerne geilen Sex habe ...
gut, die ersten 2 Dinge hast Du ja mit ihm. Für das letzte würde ich ihm ziemlich deutlich zu verstehen geben, dass er Dich einmal wieder richtig verführen soll, Emotionen in Dir weckt, Dich anmacht. Wahrscheinlich ist ihm nicht bewusst, dass er kurz vorm Abgrund steht. Sag ihm deutlich, dass das eintönige nebeneinander her leben nicht für Dich geht.

Es ist schwer, jemanden zu finden, dem man vertraut, mit dem man ein inniges Verhältnis hat und trotzdem geilen Sex. Wobei ich glaube, es ist leichter aus einem Vertrauten diesen jemand zu machen, als aus einem mit dem Du nur geilen Sex hast. 4 Jahre sind ne Menge Holz. Gib ihm noch die eine obige Chance und 4 Wochen. Ist er nicht für Deinen Schuss vor den Bug empfänglich musst Du wohl doch weiter ziehen.

Viel Glück
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #7
Huhu,

also ich finde, das klingt gruselig nach meiner letzten Beziehung und ich glaube nicht, dass man da noch viel machen kann.

Bei mir war das auch so, dass ich auf einmal aufgewacht bin, und mich fragte, ob ich das noch will, in mich gehorcht habe, ob ich ihn noch liebe und dann voller Panik feststellen musste, dass da nur noch eine enge Vertrautheit und Freundschaft ist, aber keine Liebe mehr.

Man hat dann das Gefühl, das wäre "von heute auf morgen" gekommen, aber wenn man nachdenkt, fällt einem auf, dass eigentlich schon länger Probleme existiert haben, die einem gar nicht so bewusst waren - und nun fällt es einem wie Schuppen von den Augen.

Das ist keine schöne Feststellung, aber ich denke, man sollte dann auch entsprechend handeln und einen Schlussstrich ziehen. Ich habe mich damals von meinem Freund einvernehmlich getrennt, da es ihm ähnlich ging. Wir waren uns zwar gegenseitig noch total wichtig, aber es hat eben nicht mehr gereicht. Auch unsere Vorstellungen von Zukunft und dem Leben an sich gingen so auseinander, dass ich nur noch frustriert war - er hat mein Studium nicht verstanden, wollte nicht mit mir zusammen wohnen, keinen Job suchen... am Liebsten für immer Hotel Mama. Wenn solche Faktoren dazu kommen, dann verbindet man den Partner irgendwann nur noch mit Stress, und es bleibt nicht mehr viel.

Leider haben wir den Kontakt dann doch nicht gehalten, was nur von ihm ausging und mir bis heute zusetzt - wenn aus Liebe Freundschaft wird, hat man ja trotzdem noch einen Menschen, der einem viel bedeutet, und man sollte damit rechnen, dass der dann komplett wegfällt :geknickt: - aber es ist natürlich klar, dass man nicht damit rechnen kann, dass die Freundschaft hält, wenn die Enttäuschung bei dem anderen Teil zu groß ist.
 
T
Benutzer79233  Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Hallo Spange

Als ich deinen Beitrag las kam es mir beinahe wie ein Rückblick meiner Geschichte vor und genau deshalb möchte ich Dir ein wenig von meinen Erfahrungen berichten.

Ich war damals etwa 5 Jahre mit meinem ersten Freund zusammen als sich selbiges Gefühlschaos bei mir an den Tag legte und mich noch viele Momente begleiten sollte. Auch ich war mir meiner Liebe zu meinem Partner unsicher und wusste jenes, was ihn ausmachte, nicht mehr zu schätzen, obgleich er mich noch immer auf Händen trug. Die vielen Jahre haben unseren Alltag einschlafen lassen und somit ging auch Stück für Stück der Funke Leidenschaft verloren. Der Gedanke jedoch, ihn zu verlassen und ihn somit seiner Träume zu berauben erschien mir unmöglich. Ich brachte es nicht übers Herz und somit verstrichen weitere Monate im Sand. Monate, die mich, als auch ihn quälten, denn die Veränderung meinerseits war nicht mehr zu verbergen und unsere Beziehung begann fortlaufend zu bröckeln.
Er, der versuchte mit allen Mitteln und Wegen die Beziehung zu retten und ich, die jeden Moment abwartete, den Schlussstrich zu ziehen. Als der Druck drohte mein kleines Häuschen zu stürzen packte ich die Karten auf den Tisch und legte auch ihm meine Bedenken nahe.
Er fiel aus allen Wolken, war schrecklich traurig und die Unruhe in ihm war mehr als deutlich spürbar. Wusste er es nicht? Hatte er es nicht geahnt? Nein! Offenbar hat er unsere Beziehung anders wahr genommen als ich es tat. Für ihn war der trostlose Alltag ein Stückchen Halt in seinem Leben und das Nebeneinanderleben wog ihn in einer falschen Sicherheit.
Aus vier Wochen "Gnadenfrist" wurden weitere 2 Jahre, bis ich mich letztendlich doch nach 7 Jahren trennte. Zeit, die eine bessere Chance hätte verdient als einfach nur zu verrinnen, in der Hoffnung, die Liebe kehrt eines Tages wieder zurück.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass guter Rat von anderen Mitmenschen in solch einem Fall sehr schwer ist, denn nur Dein Herz entscheidet, wen es und warum es liebt.

Alles Gute.
 
D
Benutzer78292  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Warum seid ich eigentlich damals schon so schnell zusammengezogen?
 
Beastie
Benutzer2160  Beastialische Beiträge
  • #10
ich war in der gleichen situation wie du, nur das wir 8 jahre verheiratet sind und einen sohn haben


ich wusste auch nich, was richtig und was falsch war, er bedeutet mir immer noch viel, aber ich denke, meine gefühle reichen nicht mehr

ich schreibe ''ich denke'', weil ich mir immernoch nicht sicher bin, obwohl er vor 2,5 wochen auf mein bitten hin ausgezogen is.

ich bin noch immer manchmal traurig, wütend, unsicher, ängstlich, auch wenn ICH diejenige war, die den anstoss gegeben hat.
manchmal denke ich, ich sollte ihn bitten zurückzukommen, aber ich weiß, er will das nciht mehr.
und ich glaube, im endeffekt würde das nur dafür sorgen, dass wir im streit auseinander gehen.
jetzt verstehen wir uns noch, konnten uns einigen.
mir is das für unseren sohn sehr wichtig.

und doch.. obwohl ich eigentlich als partnerschaft abgeschlossen hatte... und mir beinahe sicher war, dass ich ihn nich mehr liebe, bin ich nun manchmal am zweifeln.
vll war es doch ein fehler.

aber ich denke, es ist vorallem die gewohnheit, die mich so denken lässt. die angst für der zukunft (auch wenn es keine richtige angst ist) und vll auch vorm alleinsein.. obwohl es gerade letzteres war, was ich unbedingt wollte.

wenn du mit deiner partnerschaft eigentlich schon abgeschlossen hast (und ich finde, das liest sich so), dann beende es.

es ist ''verschendete'' zeit, denn früher oder später zerbricht es sowieso. oder einer von euch (oder sogar beide) wird nicht glücklich sein.
und das ist es nicht wert.
ihr seid jung und jeder hat die chance, noch den richtigen partner fürs leben zu finden

ich hab früher übrigens immer gesagt: wenn man erst überlegen muss, ob man jemanden liebt, dann liebt man nicht (mehr).
leider konnte ich das bei mir selbst dann nicht anwenden...


Ich war damals etwa 5 Jahre mit meinem ersten Freund zusammen als sich selbiges Gefühlschaos bei mir an den Tag legte und mich noch viele Momente begleiten sollte. Auch ich war mir meiner Liebe zu meinem Partner unsicher und wusste jenes, was ihn ausmachte, nicht mehr zu schätzen, obgleich er mich noch immer auf Händen trug. Die vielen Jahre haben unseren Alltag einschlafen lassen und somit ging auch Stück für Stück der Funke Leidenschaft verloren. Der Gedanke jedoch, ihn zu verlassen und ihn somit seiner Träume zu berauben erschien mir unmöglich. Ich brachte es nicht übers Herz und somit verstrichen weitere Monate im Sand. Monate, die mich, als auch ihn quälten, denn die Veränderung meinerseits war nicht mehr zu verbergen und unsere Beziehung begann fortlaufend zu bröckeln.
Er, der versuchte mit allen Mitteln und Wegen die Beziehung zu retten und ich, die jeden Moment abwartete, den Schlussstrich zu ziehen. Als der Druck drohte mein kleines Häuschen zu stürzen packte ich die Karten auf den Tisch und legte auch ihm meine Bedenken nahe.
Er fiel aus allen Wolken, war schrecklich traurig und die Unruhe in ihm war mehr als deutlich spürbar. Wusste er es nicht? Hatte er es nicht geahnt? Nein! Offenbar hat er unsere Beziehung anders wahr genommen als ich es tat. Für ihn war der trostlose Alltag ein Stückchen Halt in seinem Leben und das Nebeneinanderleben wog ihn in einer falschen Sicherheit.
Aus vier Wochen "Gnadenfrist" wurden weitere 2 Jahre, bis ich mich letztendlich doch nach 7 Jahren trennte. Zeit, die eine bessere Chance hätte verdient als einfach nur zu verrinnen, in der Hoffnung, die Liebe kehrt eines Tages wieder zurück.
.
bei uns war es ganz genauso.. und wenn ich das so lese, könnte ich einfach nur heulen :cry:
 
spange
Benutzer35250  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Es ist ihm bewusst, dass er "kurz vor dem Abgrund steht", da ich ihm es ja gesagt habe. Er bemüht sich total die Beziehung zu retten. Er spielt seit etwa zwei Wochen gar nicht mehr am PC und hilft mir wo er kann im Haushalt, er macht gerade sogar mehr als ich ... wir leben nicht nebeneinander her, da er die Zeit gerne mit mir verbringen möchte. So, dass es mir teilweise zu viel wird, da ich keine Rückzugsmöglichkeiten mehr habe um nachzudenken.

Ja es ist echt so, als ob man die Augen auf macht und auf einmal Dinge sieht, die einem vorher gar nicht aufgefallen sind. Als wenn man vorher durch Nebel schaute und dieser sich gerade verzieht und unschöne Dinge zeigt.

Ihn seiner Träume zu berauben fällt mir auch schwer, es fällt mir aber auch schwer !unsere! Träume platzen zu lassen. Wir wollten in ein paar Jahren Kinder, wir wollten eine Familie werden.

Wir sind damals zusammen gezogen, weil es sich einfach angeboten hat. Ich habe 7 Jahre in einer 1-Zimmer-Wohnung gewohnt und er noch zuhause. Er wollte sich eine Wohnung suchen und ich wollte auch eine größere mieten. Also haben wir uns zusammen getan (er war sowieso 6 von 7 Tagen in der Woche bei mir) und haben uns eine 3-Zimmer-Wohnung zusammen gesucht. Das habe ich auch bis heute nie bereut. Die Probleme, die wir haben, wären auch vorhanden, wenn wir nicht zusammen wohnen würden, denke ich. Vielleicht wäre dann aber eine Entscheidung einfacher zu treffen.

Ja, wenn man überlegen muss, ob man liebt, dann tut man es wahrscheinlich nicht mehr. Traurig aber wahr.


Er gibt sich unheimlich Mühe, er ist aufmerksam und auch sonst gerade so, wie er es hätte schon seit Jahren sein sollen. Was mich aber total stört, ist dass er unheimlich viel Körperkontakt haben möchte. Also nicht sexuell, damit hat er sich momentan abgefunden, aber er möchte viel kuscheln, Händchen halten, streicheln, umarmen ... ich habe das ja auch gerne, nur nicht so häufig. Ich brauche einfach gerade meinen Abstand um mir über die ganze Situtation im klaren zu werden. Wenn er ständig "an mir dran hängt" nimmt er mir die Luft zum Atmen. Das habe ich ihm auch schon gesagt, er kann es aber nicht verstehen. Er meint, wenn wir keinen Körperkontakt mehr haben, dann geht es schneller vorbei. Gestern lagen wir zusammen auf dem Sofa und haben TV geschaut, er hat sich an mir angekuschelt und ich wurde dabei fast wahnsinnig, ich habe mir dann einen Grund einfallen lassen um aufzustehen und mich aus der Umarmung zu lösen.

Ich habe mir vorgenommen am langen Wochenende nochmal in mich rein zu horchen und zu gucken, ob es da noch Gefühle gibt, die wieder geweckt werden können und auch nochmal in Ruhe mit ihm zu reden.
 
spange
Benutzer35250  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Eine weitere Woche ist vergangen und es ist nicht wirklich viel passiert. Wir haben wieder viel geredet und schöne Stunden verbracht ... trotzdem habe ich das Gefühl im Vakuum zu leben.
 
T
Benutzer90601  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
meine freundin hat das selbe problem und es ist sehr sehr hart für mich immoment. Sie hat mir genau die selben sachen erzählt, die bei dir auch Realität sind. Wir haben uns jetzt ne woche nicht gesehen und uns nicht gesprochen. Die ersten tage waren bei mir viel mit tränen verbunden, aber langsam komme ich zur erkenntnis, dass es nicht an mir liegen kann. Ich muss einen Schlusstrich ziehen obwohl ich sie sehr liebe ansonsten frisst es mich innerlich zu sehr auf. Es ist so schade, aber wir sind leider alles Menschen.
 
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