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Freunde Wenn der Ofen aus ist, ist er aus - oder über das Ende einer Freundschaft

Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #1
Liebes Forum,

ich muss doch nochmal wieder auf etwas gebündelte Empathie setzen und hoffe, dass ich gute Ratschläge bekomme.

Es geht um eine Freundschaft, bei der ich nicht mehr weiß, wie ich damit umgehen soll.

Mit besagtem Freund bin ich seit einigen Jahren gut befreundet und es war an und für sich eine ganz gute Zeit. Er stand in schweren Zeiten gut hinter mir und hat mir sehr viele sehr gute Ratschläge gegeben. Er ist ein eher schwieriger Mensch, kein Mensch „für den ersten Blick“, aber wir hatten nach einigen Anfangsschwierigkeiten - er hat mich damals mehr als plump und hartnäckig angebaggert - eine sehr gute Freundschaft. Ich war bei ihm oft eingeladen, war gerne bei seiner Frau und seinen Kindern und fand es dort immer sehr nett. Regelmäßig fanden dort Spiele statt und ich fand es immer toll, Spiele zu probieren, an die ich sonst nicht komme. Zwar merkte ich immer, dass mein Kumpel gerne gewinnt und sehr pedantisch bei diesem Thema ist (er kennt jede Karte mit jedem Effekt für jede Runde auswendig, d.h. dass er eigentlich immer gewinnt und für jedes Spiel eine ausgefeilte Taktik hat.), aber da ich keine großen Ambitionen hatte, ihn zu besiegen, hatte ich trotzdem eine gute Zeit. Außerdem haben wir uns wöchentlich einen Tag in der Woche abends getroffen, für Serien, Wein und Gespräche.

Im letzten Jahr habe ich meinen neuen Freund kennengelernt und seitdem waren wir oft auch zu zweit dort. Leider kippte dort auch zunehmend die Stimmung, da die beiden Eheleute ihre Ehestreitigkeiten gerne in Anwesenheit von Gästen austrugen.

Wir waren also oft da und es herrschte ziemlich gedrückte Stimmung mit latenter Zickerei – die dann einige Male auch in handfesten Streitereien endete. Einmal kamen wir z.B. dort an und der Haussegen hing richtig schief – und wir saßen mit dem kleinen Sohn spielend im Wohnzimmer, während nebenan gestritten wurde und sie weinte, was wirklich sehr beklemmend war. Wir konnten aber auch irgendwie nicht einfach gehen, weil ja jemand nach dem Kind gucken musste. Der Gipfel war dann ein Nachmittag, wo die beiden sich so laut im Nebenzimmer anbrüllten, dass wir die Wohnung verlassen haben und nach Hause gefahren sind. Bemerkenswert ist dabei übrigens, dass alle übrigen Teilnehmer dieses Spielenachmittages einfach geblieben sind, weil sie der Meinung waren "so wären die eben" - und nach Klärung des Streits auch einfach weitergespielt haben, als wäre nichts gewesen. Und das bei einem Szenario, wo sich zwei Erwachsene aus Leibeskräften anbrüllen, so laut sie nur können (sic!).

Wir haben im Nachgang dazu auch unsere Meinung gesagt und unsere Sorgen mitgeteilt – zumal sie zwei kleine Kinder haben! – und gesagt, dass wir nicht mehr kommen möchten, wenn so eine Stimmung herrscht. Die nächsten Treffen dort haben wir dann sein lassen.

Nach einigen Wochen sind wir dann wieder hingegangen, weil wir gedacht haben, das wäre alles geklärt. Und wie durch ein Wunder benahmen sich beide vorbildlich miteinander, absichtlich freundlich und sehr bemüht und wir fanden es schön, dort einige unbeschwerte Treffen zu verbringen.

Das ging dann so lange gut, bis wir einen Abend ein Spiel gespielt haben, welches ich auf Anhieb verstanden habe und einige gute Züge machen konnte. Das führte dann dazu, dass besagter Kumpel immer reizbarer wurde – bis er irgendwann jeden seiner Züge darauf verwendet hat, mein Verlieren sicher zu stellen. Das war für ihn ja ein Leichtes, da er eh alle Spiele besser beherrscht. Dennoch wurde er zunehmend zickiger, wenn ich mal eine Karte gespielt habe, die ihm nicht passte. Er hat komplette Spielrunden rückabgewickelt, weil er einen Zug übersehen hatte, um mir zu schaden, hat alle meine Figuren bekämpft und kaputt gemacht usw. Ich habe gute Miene zum bösen Spiel gemacht, es mir aber nicht nehmen lassen, eine Karte noch zu spielen, die wenigstens dafür gesorgt hat, dass nicht er, sondern ein anderer Mitspieler gewinnt. :zwinker: Am Ende des Spieles hat er mich daher dann richtig zur Sau gemacht, was mir einfiele, hier absichtlich gegen ihn zu spielen usw. Um das Ganze kurz zu fassen – da der Anlass wirklich nichtig ist – er wurde richtig ausfallend und wütend und brüllte richtig rum. Ich habe in diesem Moment erstmals meine Meinung gesagt und klargestellt, dass es wohl nur ein Spiel wäre und er sich bitte mal zusammenreißen möge. Das Ganze war für mich aber sehr unangenehm - er war sehr sauer und wütete rum, sagte auch Sachen wie, ich solle ihn angucken, wenn er mit mir redet und was weiß ich -also wirklich mehr als nur "ein bisschen drüber". Ich hätte sowas in einer Freundschaft unter Erwachsenen Menschen nie im Leben erwartet -erst Recht nicht mir gegenüber und schon gar nicht wegen eines solchen Anlasses.

In der Folge bin ich nicht mehr dort gewesen und habe ihm auch relativ deutlich gemacht, dass ich nicht mehr mit ihm spielen werde. Die Tage danach hat er dann dauernd versucht, die Sache zu klären, hat mich angerufen, hat meinen Freund angerufen und was weiß ich. Er wollte die Sache dringend klären und mit Macht zu dem Ergebnis kommen, dass es alles ein blödes Missverständnis war, wir beide überreagiert haben und uns nun bitte wieder vertragen möchten. Stundenlange Gespräche, Analysen und was weiß ich nicht noch mehr folgten. Ich habe mehrfach klargestellt, dass es für mich KEINE denkbare Situation gibt, in der ich mich in einer Freundschaft so angehen lasse. Es gab viele Gespräche, aber richtig klären lässt es sich nicht. Über die Wochen bin ich ruhiger geworden und nicht mehr sauer, wie am Anfang, aber ich habe das Gefühl, es wird nicht mehr so, wie vorher.

Seitdem habe ich versucht, ihm irgendwie aus dem Weg zu gehen, aber ohne nennenswerten Erfolg. Wir hatten vorher unsere wöchentlichen Treffen und das schon seit einigen Jahren. Seit dem Eklat beim Spielen hatte ich dazu auch keine Lust mehr. Ich habe ihn aber immer wieder vertröstet, weil ich gehofft habe, er rafft irgendwann, dass ich kein rechtes Interesse mehr habe. Das tritt aber nicht ein. Im Gegenteil. Mittlerweile schreibt er mir fast täglich auf Whats App und ruft dauernd an. Unabhängig von dem ursprünglichen Streit setzt mich das total unter Druck - er fragt mich Montag ob ich Dienstag kann, schreibt Dienstag, ob ich Mittwoch kann und Donnerstag, wann es nächste Woche passt. Das ist mir einfach zuviel.

Heute Morgen hat er mich bereits 10 oder 12mal im Büro angerufen. Das Ganze nimmt schon extreme Züge an, weil er nicht 3-4 Mal klingeln lässt, sondern direkt 20 Mal. Ich hatte heute einen Kollegen für eine interne Besprechung hier und es klingelte durchgängig. Das war mir extrem peinlich, aber ich habe dem Kollegen nur gesagt, dass ich da später zurückrufen kann. Ich habe dann meinem Kumpel geschrieben, dass er bitte damit aufhören möge. Dass ich so nicht arbeiten kann. Und dass ich mich melde, wenn ich Zeit habe. Und ich mich immens unter Druck gesetzt fühle.

Das Ganze belastet mich ziemlich. Und irgendwas in mir hat einfach überhaupt keinen Bock auf Leute, die mich so stressen. Aber ich frage mich, ob ich übertreibe?

Ein Teil von mir denkt: Ich habe mich in den letzten Monaten mehrfach über ihn geärgert. Ich habe aber nie was gesagt. Nicht, als ich nichts zum Geburtstag bekommen habe, obwohl ich für beide großzügige Geschenke besorgt habe (und es kommt mir kleinlich vor, dass ich so denke, aber ich war schon etwas enttäuscht..). Nicht bei den Streitigkeiten mit seiner Frau und anderen groben Verfehlungen, die in seiner Ehe zugehen. Aber dieser Streit hat das Fass zum Überlaufen gebracht.
Irgendwie ist bei mir eine Grenze überschritten worden und es fühlt sich so unwiderruflich an. Aber ich finde diese: „Wenn der Ofen aus ist, ist der Ofen aus“-Einstellung auch irgendwie kindisch und feige. Müsste man das nicht unter Erwachsenen klären können? Aber wo ist die Grenze und zu welchem Preis?

Dass er einige charakterliche Mängel hat, ist für mich offensichtlich. Nicht nur in dem Bereich, auch im Umgang mit anderen Freunden und seiner Familie. Und da habe ich auch oft zu wenig gesagt, weil ich dachte, dass es mich nichts angeht und dass sich andere Leute selbst wehren können. Seine Frau ist auch nicht einfach und wenn die beiden so miteinander umgehen wollen, bitteschön. Aber ich merke doch zunehmend, wie sehr mich das alles stresst. Und frage mich, ob es das Wert ist? Aber dann denke ich daran, wie sehr er mich unterstützt hat, als er mir schlecht ging und wirklich durch guten und intelligenten Rat immer für mich da war. Und Menschen, die einem was erzählen, was man nicht schon wusste, findet man eben auch nicht alle Tage. Wenn ich darüber nachdenke, werde ich wütend. Wütend, dass er es kaputt gemacht hat. Weil ich irgendwie das Gefühl habe, dass ich nicht mehr zurückkann.

Vielleicht hat jemand einen Ratschlag für mich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #2
So auf den ersten Blick wirkt er auf mich relativ psychopathisch.
Ernsthaft, das mit dem 10 mal an einem Tag anrufen hat ja schon was von Stalking :cautious:

Mag ja sein, dass er seine guten Seiten hat, aber was du sonst so erzählst, kling ja doch alles relativ schwer erträglich.
Und man sollte sich einfach nicht mit Menschen umgeben, die einen stressen oder runterziehen. Wenn man es vermeiden kann.
 
B
Benutzer149188  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Hallo Hexe13,

das klingt ja wirklich heftig wie du die Situation beschreibst. Glaubst du, ihm liegt wirklich etwas an eurer Freundschaft oder will er nur auch dieses Mal wieder recht haben?
 
Lissy_20
Benutzer4030  Meistens hier zu finden
  • #4
oder will er nur auch dieses Mal wieder recht haben?

so kommt es mir auch vor. Das Problem, du bist zu lange ruhig geblieben, weil es dich mehr oder weniger nicht persönlich betroffen hat. Nun hat er bei dir die Grenze überschritten. Natürlich hat es einen bitteren Beigeschmack, nach dem er dir in schlechten Zeiten beigestanden hat, die Freundschaft aufs Eis zu legen, aber es stresst dich und macht dich unglücklich. Und so wie du es beschreibst, sieht es nicht so aus, als wüsste er was er falsch gemacht hat. Bzw. glaubst du er könne sich ändern?

Wenn du denkst ihm noch mal eine Chance zu geben, das er nicht noch einmal so mit dir umgeht und das euer Konakt wie früher werden soll, dann rede noch mal mit ihm. Mache deinen Standpunkt klar. Wirst ja sehen wie es sich entwickelt. Nur er gibt ja auch am Telefon und bei Whatsapp keine Ruhe. Ich finde er hat dir gegenüber null respekt. Ich an deiner Stelle, hätte keine Lust mehr, auf so ein Naturell in meiner Nähe. Aber das sieht vermutlich jeder anders.
 
N
Benutzer Gast
  • #5
Also, zunächst Mal:
Ja, dieser Freund klingt.. mmh... positiv formuliert doch sehr merkwürdig... :confused: Und ich finde auch nicht, dass du da überreagierst.

Aber dann wäre da noch das hier:

Seitdem habe ich versucht, ihm irgendwie aus dem Weg zu gehen, aber ohne nennenswerten Erfolg. Wir hatten vorher unsere wöchentlichen Treffen und das schon seit einigen Jahren. Seit dem Eklat beim Spielen hatte ich dazu auch keine Lust mehr. Ich habe ihn aber immer wieder vertröstet, weil ich gehofft habe, er rafft irgendwann, dass ich kein rechtes Interesse mehr habe. Das tritt aber nicht ein.

Ich persönlich mag das eigentlich nicht, wenn man mich "immer wieder vertröstet", damit ich die Zeichen der Zeit vielleicht von alleine erkenne. Dann weiß ich nämlich nicht: "Soll ich mich bemühen? Nerve ich? Langweile ich? Hat mein Gegenüber grade einfach nur andere Sorgen oder Stress?" - da wünsch ich mir dann eigentlich - auch wenns wehtut - schon ne klare Ansage.

Und ich bin, was klare Ansagen angeht, auch kein Naturtalent, weiß also, wie schwer das fällt.

Ein Freund von mir ist mir in der letzten Zeit ziemlich auf die Nerven gegangen. Hab versucht, ihm das durch die Blume zu vermitteln, möglichst unverletztend, dachte, er hätte es verstanden - und musste dann durch "keine Verhaltensänderung" feststellen, dass die Botschaft wohl trotzdem noch nicht angekommen ist. Dann merkte ich, wie ich ihm Gegenüber immer zickiger und pampiger wurde - was mich an mir selbst genervt hat - versuchte es .. eine Spur deutlicher ... und hatte wieder keinen Erfolg.

Schließlich habe ich es ihm doch gesagt: "Ich habe nicht das selbe Kontaktbedürfnis, wie du. Ob ich mich mit dir treffen will oder nicht wird nicht ausschließlich davon bestimmt, wieviel Stress ich gerade mit der Arbeit habe. Und du musst mir auch mal die Zeit geben, mich von selbst zu melden, sonst fühle ich mich unter Druck und hab bald gar keine Lust mehr."

Hat nicht so viel mit deiner Situation zu tun - aber merkwürdige Menschen machen vielleicht merkwürdige Sachen, wenn man sie in der Luft hängen lässt. Sowas wie Telefonterror. Was sich vielleicht hätte vermeiden lassen, würdest du ihm sagen: "Gerade habe ich kein Interesse an wie auch immer gearteten Kontakt zu dir. Sollte sich daran etwas ändern, werde ich mich melden."

Ändert natürlich nix daran, dass das Verhalten, das er nach dem Streit an den Tag gelegt hat - mit Dauertelefonterror - unter aller Kanone ist, entschuldigt sein Verhalten auch nicht wirklich. Bloß braucht es zuweilen eben doch klare Ansagen.

Auch, wenn du jetzt sagst, wieviele Dinge dich gestört haben, die du aber nie angesprochen hast.
Gehen dir diese Gedanken jetzt durch den Kopf, weil du dich fragst, ob eure Freundschaft bessere Chancen gehabt hätte, hättest du sie rechtzeitig thematisiert?
Oder gehen dir diese Gedanken durch den Kopf, weil es dich wurmt, dass du für etwas, was du für richtig erachtest nicht so eingetreten bist, wie du es für angemessen hieltest?
Oder fallen dir diese Dinge nur ein, weil du sagst: "So ganz gepasst hats mit unserer Freundschaft für mich ohnehin nie"?

So. Zu dem Spieleabend. Fällt mir ja groß nix ein. Außer ungefähr das selbe, wie zu dem Telefonterror:
:confused::eek::confused:

:mad:

:schuettel:

Was es nicht alles gibt!

Sich wegen eines Spiels so aufzuregen - und dann andere Menschen so anzugehen!

Mir wäre das ja Grundsuspekt. Von vornherein gewesen, also, schon allein die Einstellung, auf Teufel komm Raus unbedingt Gewinnen zu müssen. Und dann den Ärger noch nicht mal würdevoll runterschlucken können.... :confused::mad::schuettel:


Wenn die Freundschaft wirklich ganz außerordentlich gut war, ja, dann könnte ich mir vorstellen, sie fortzusetzen. Ohne mich jemals wieder mit ihm zusammen an einen Spieltisch zu setzen :nope: - und auf Probe.
Keine Ausraster mehr mir gegenüber, kein Telefonterror und auch sonst eben ein achtsames, respektvolles Verhalten.
Könnte. Vielleicht. Und sowieso mit einem ganz riesengroßen vielleicht, weil ich ja nicht dabei gewesen bin, als er sich so hat gehen lassen. Und nicht dabei gewesen bin, als er 101 Versuche unternommen hat, die Sache zu "klären" (und es damit vermutlich kein Stück besser gemacht hat) - und auch nicht diejenige bin, die genervt wurde, als das Telefon nicht mehr stillstand.
Und überhaupt nur mit einem "Vielleicht" weil ich auch nicht dabei gewesen bin, als er seine guten Seiten gezeigt hat, durch die er überhaupt erst zu einem Freund geworden ist.

Nur klingt eure Freundschaft gar nicht so, als wäre sie vorher ganz außerordentlich gut gewesen, und die Spieleabende klingen nach einem zentralen Bestandteil der Freundschaft - den man nicht einfach weglassen könnte.


Aber für mich wär die Grundvoraussetzung für dieses "Vielleicht", dass er jetzt, genau jetzt erst mal aufhört, mich durch penetrante Nachfragen zu nerven, damit ich runterkommen kann, meine Gedanken und Gefühle sortieren kann, und dann, ganz ohne genervt zu sein und Druck zu haben, entscheiden kann, ob ichs noch mal versuchen kann und will.

Und wenn, dann: Ansprechen (klar und unmissverständlich, so schwer das auch ist) was für ein Verhalten du dir wünschst und womit du nicht umgehen möchtest.
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #6
Am Ende des Spieles hat er mich daher dann richtig zur Sau gemacht, was mir einfiele, hier absichtlich gegen ihn zu spielen usw. Um das Ganze kurz zu fassen – da der Anlass wirklich nichtig ist – er wurde richtig ausfallend und wütend und brüllte richtig rum. Ich habe in diesem Moment erstmals meine Meinung gesagt und klargestellt, dass es wohl nur ein Spiel wäre und er sich bitte mal zusammenreißen möge. Das Ganze war für mich aber sehr unangenehm - er war sehr sauer und wütete rum, sagte auch Sachen wie, ich solle ihn angucken, wenn er mit mir redet und was weiß ich -also wirklich mehr als nur "ein bisschen drüber". Ich hätte sowas in einer Freundschaft unter Erwachsenen Menschen nie im Leben erwartet -erst Recht nicht mir gegenüber und schon gar nicht wegen eines solchen Anlasses.
So würde ich genau einmal mit mir reden lassen und danach nie wieder. Das klingt, als würde er mit einem kleinen trotzigen Kind reden und dich nicht respektieren. Noch dazu ist der Anlass nichtig - Spiele sollen Spaß machen. Verlieren kann er offensichtlich auch nicht. Weshalb muss er sich so profilieren?

Telefonterror würde ich mir ebenfalls verbieten - das ist peinlich. Für dich, für ihn.

Für mich hat er einen an der Klatsche und könnte sich vielleicht wieder melden, wenn er zur Vernunft gekommen ist.
 
M
Benutzer18889  Beiträge füllen Bücher
  • #7
Ich hätte den Kontakt schon lange abgebrochen. Das mit dem Spielen finde ich noch einigermaßen hinnehmbar, mag eben seine Art sein, aber warum ruft dieser Mensch einfach bei dir auf der Arbeit an? Das kann doch unangenehme Konsequenzen für dich haben und entsprechend unpassend finde ich das. Es ist ja auch nicht so, dass es sich dabei um deinen langjährigen Lebensgefährten handeln würde, mit dem du 3 Tage vorher Schluss gemacht hat und der das so überhaupt nicht verkraften kann, sondern um einen einfachen Freund. Ich finde sein Verhalten unangemessen und frech, gerade weil es um deine Arbeit geht.

Die Streitereien in deren Haushalt wären auch nicht meins. Ich hatte mal eine Freundin, die sich auch ziemlich oft und wie ich fand gemein mit ihrem Freund gestritten hat, wenn ich zu Besuch war. Das war immer sehr unangenehm für mich, weil der Freund mir meist leid tat. Nachdem sie noch einige andere Dinge gesagt hatte, die ich echt unverschämt fand, habe ich den Kontakt abgebrochen. Bereut habe ich's nie.

Ich finde, man hat eben Freunde, die für viele, viele Jahre bleiben und welche, mit denen es an einem Punkt auch mal nicht mehr passt. Dann muss man ja nicht krampfhaft daran festhalten.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #8
ich wollte grade antworten zu tippen nachdem ich mir das nun schon gut ne stunde hab durch den kopf gehen lassen... aber die möwe war schneller.

die show erinnert mich ein wenig an meinen cousin, als wir beide noch kinder waren: er konnte einfach nicht verlieren. wenn er bei mensch-ärgere-dich-nicht verloren hat, dann hat er das ganze spielbrett quer durch den raum gepfeffert. sogar dann, wenn ihn keiner geschmissen hat und er einfach nur scheiss würfe hatte: dann sollte man doch bitte so dumm stellen, dass er trotzdem gewinnt!

der große unterschied: wir waren kinder - er war ein kind. bei einem kind ist noch hoffnung, dass sich sowas auswächst, dass es dazu lernt. dein bekannter ist ein erwachsener mann, da sehe ich wenig hoffnung in der hinsicht.. und letztlich ist es ja nicht nur das mit dem spielen, nicht nur diese eine sache: du kommst mit seinem verhalten nicht sonderlich gut klar, du fühlst dich nicht wohl damit: verständlicherweise! dass es nun, wo du nicht mehr so reagierst wie er das gerne hätte, nur noch schlimmer wird... das ist so... es war keine einmalige sache, es ist wirklich so.

ich würde dir auch empfehlen, ihm klipp und klar zu sagen dass du auf die freundschaft so aktuell keinen wert legst, egal wie oft er es als ausrutscher deklarieren möchte. das taugt doch ohnehin nicht mehr... und mal wieder muss ich meine uroma zitieren: es tut dem hund nicht weniger weh, wenn du ihm den schwanz in scheiben abschneidest :zwinker:
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #9
Ich persönlich mag das eigentlich nicht, wenn man mich "immer wieder vertröstet", damit ich die Zeichen der Zeit vielleicht von alleine erkenne. Dann weiß ich nämlich nicht: "Soll ich mich bemühen? Nerve ich? Langweile ich? Hat mein Gegenüber grade einfach nur andere Sorgen oder Stress?" - da wünsch ich mir dann eigentlich - auch wenns wehtut - schon ne klare Ansage.
Das Vertrösten war insofern natürlich nicht ganz so clever. Allerdings muss ich sagen, dass dem Vertrösten ca. 100 klipp und klare Ansagen voraus gegangen sind. Also nach dem Motto: "Weißt du, ich lasse mich nicht anbrüllen. Und es gibt keine Situation, unter der ich das akzeptieren kann. Ergo musst du verstehen, wenn ich im Moment keinen Bock auf dich habe." "Ja aber du musst mich verstehen, weil ich hatte Stress." "Ja ich hatte auch Stress. Und trotzdem schreist du mich nicht an." "Ja aber können wir nicht sagen, es war ein Missverständnis?" "Nein" "Und jetzt?" "Keine Ahnung, ich bin sauer. Ich muss gucken, wie es mit der Zeit wird." Naja, so oder so ähnlich liefen viele Telefonate. Natürlich vieeel ausführlicher und dezidierter. Blöd ist er ja nicht. Nur - das geht auch meinem Freund auf dem Zeiger - wir fühlen uns dauerhaft manipuliert. Für seine Zwecke eingespannt. Genauso, wie wir uns an seinem Spieltisch immer nur wie belebte Spielfiguren gefühlt haben. NPCs quasi, damit er wen zum Spielen hat. Aber keinen, gegen den er verlieren wollte.

Ich habe die letzten Wochen oft genug gesagt, dass ich mich melde. Aber dazu kommt es nie, wenn er dann schon 3mal wieder gefragt hat, wann ich wieder kann. Und ich habe dann auch andere Gründe vorgeschoben, weil ich auch dachte, es liegt nicht an ihm und ich könnte nach einigen Wochen wieder zu ihm fahren. Aber irgendwie kam es dazu nicht, irgendwie merkte ich jedes Mal, wenn unsere "Dates" näherrückten, dass ich keinen Bock habe. Und dass ich mich sperre, wenn ich nur daran denke. Wenn ich ehrlich bin, war es schon länger so.

Irgendwie habe ich eben ein schlechtes Gewissen. So ein gefühltes "Er weiß ja gar nicht, wie ihm geschieht, weil ich ja wegen des Spieleabends völlig überreagiere" - weil er ja nicht wissen kann, was mich schon immer so genervt hat.

Es tut gut, sich das mal runterzuschreiben.

Irgendwie kommt es mir auch so albern vor, dass ich mal wieder bei so einem Psycho gelandet bin. Ich scheine keine guten Sensoren für das zu haben, was in manchen Leuten so drinsteckt. :grin:

Und ja, natürlich war mir seit Jahren klar, dass er "speziell" ist. Genügend Leute in meinem Umfeld waren immer der Meinung, er ginge gar nicht. Deswegen war ich auch so froh, dass ich ihn auf eine Art und Weise kennenlernen konnte, wo ich mich echt gefreut habe. Und hochintelligente Menschen sind eben schonmal komisch, aber er war immer ein guter Gesprächspartner. Nur kann ich ja keine anderen Maßstäbe für ihn anlegen, nur weil er irgendwie sozial hinterherhängt. Das sollte er - wie ja einige schon richtig schreiben - mit Mitte 30 nicht mehr so raushängen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
N
Benutzer Gast
  • #10
Gut. Dann hast du dich überklar ausgedrückt :grin:

Irgendwie habe ich eben ein schlechtes Gewissen. So ein gefühltes "Er weiß ja gar nicht, wie ihm geschieht, weil ich ja wegen des Spieleabends völlig überreagiere" - weil er ja nicht wissen kann, was mich schon immer so genervt hat.

Ja, meinetwegen kann er das nicht wissen.
Aber du hast ihm deutlich genug gesagt, was dich an diesem einen Spieleabend "genervt" hat. Er hätte die Möglichkeit gehabt, das einzusehen - wollte er aber nicht.
Und du hast ihm deutlich genug gesagt, was dich an seinem aktuellen Verhalten nervt (mal abgesehen davon, dass das ja wohl klar sein muss, dass man bei Leuten nicht sturmklingelt, und schon gar nicht auf der Arbeit) - er hätte es abstellen können, wollte er aber nicht.

Da brauchst du dann auch nicht mehr so relativeren, dass du Dinge die dich schon vorher gestört haben nicht schon vorher angesprochen hast. Und auch nicht, dass du dann im Laufe von mehreren Wochen auch andere Gründe vorgeschoben hast. Zu sagen: "Ich bin sauer, ich weiß nicht was wird, ich meld mich" sollte ernsthaft reichen.

Macht ja auch nicht wirklich Mut, dass, wenn du jetzt nur dieses eine Mal "darüber hinwegsehen" könntest, die Dinge in Zukunft besser laufen könnten, oder?
 
Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Wie Liebe vergehen kann, können auch Freundschaften kaputt gehen.
Ich denke, dass muss man auch akzeptieren können.

Ich habe nach über 20 Jahren mit meiner besten Freundin gebrochen, obwohl sie mir am Anfang unserer Freundschaft so richtig selbstlos aus der Scheiße geholfen hat, quasi mein Lebensretter war und wir viele Jahre lang ein Kopf und ein Arsch waren ...

Aber dann sind ein zwei Jahre vor dem Ende ein paar Sachen geschehen, die ich einfach nicht verstehen konnte - das war nicht mehr meine "Seelenverwandte", wir schwammen nicht mehr auf einer Welle. Sie hat mich mehrfach bitter enttäuscht, mich gestresst, unter Druck gesetzt, reagierte egoistisch, log mich an ... behandelte mich nicht gut, sie wurde arrogant und selbstgerecht.

Dann war von heute von morgen bei mir plötzlich Schluss. Ich wachte eines morgens auf und wusste: Ich wollte diese Frau nicht mehr um mich haben. Ich hab sie regelrecht abserviert - sie war ungläubig, wollte reden, aber meine Zuneigung zu ihr war komplett erloschen - sie war mir egal. Habe sie nie wieder gesehen und kaum noch einen Gedanken an sie verschwendet.

Ja, ich kann akzeptieren, dass eine wunderschöne Freundschaft auch ein Ende haben kann, weil ich es selbst erfahren habe.
Wir haben voneinander profitiert, viel Spaß miteinander gehabt, sind durch gute und schlechte Zeiten gemeinsam durch, hielten fest zusammen ... und dann entwickelten wir uns wohl in verschiedene Richtungen - es hat nicht mehr gepasst.

Ofen aus ... genau.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #12
Wie Liebe vergehen kann, können auch Freundschaften kaputt gehen.
Ich denke, dass muss man auch akzeptieren können.

Ich habe nach über 20 Jahren mit meiner besten Freundin gebrochen, obwohl sie mir am Anfang unserer Freundschaft so richtig selbstlos aus der Scheiße geholfen hat, quasi mein Lebensretter war und wir viele Jahre lang ein Kopf und ein Arsch waren ...

Aber dann sind ein zwei Jahre vor dem Ende ein paar Sachen geschehen, die ich einfach nicht verstehen konnte - das war nicht mehr meine "Seelenverwandte", wir schwammen nicht mehr auf einer Welle. Sie hat mich mehrfach bitter enttäuscht, mich gestresst, unter Druck gesetzt, reagierte egoistisch, log mich an ... behandelte mich nicht gut, sie wurde arrogant und selbstgerecht.

Dann war von heute von morgen bei mir plötzlich Schluss. Ich wachte eines morgens auf und wusste: Ich wollte diese Frau nicht mehr um mich haben. Ich hab sie regelrecht abserviert - sie war ungläubig, wollte reden, aber meine Zuneigung zu ihr war komplett erloschen - sie war mir egal. Habe sie nie wieder gesehen und kaum noch einen Gedanken an sie verschwendet.

Ja, ich kann akzeptieren, dass eine wunderschöne Freundschaft auch ein Ende haben kann, weil ich es selbst erfahren habe.
Wir haben voneinander profitiert, viel Spaß miteinander gehabt, sind durch gute und schlechte Zeiten gemeinsam durch, hielten fest zusammen ... und dann entwickelten wir uns wohl in verschiedene Richtungen - es hat nicht mehr gepasst.

Ofen aus ... genau.
Danke für deine Worte, die ja nun auch wirklich richtig sind.

Ich neige wohl auch dazu, mich an Leuten festzuhalten, die nicht wirklich "gewinnbringend" sind - das ist mit so einer diffusen Angst verbunden, dass am Ende "niemand" mehr da ist, wenn man die Leute, die man hat, aus "nichtigen Anlässen" abserviert. Was Unsinn ist. Bisher hatte ich immer gute Gründe, wenn ich auf Leute keine Lust mehr hatte und bisher hatte ich trotzdem immer noch genügend Menschen um mich herum. Ich bin bis Mitte Januar mit netten Wochenendaktivitäten ausgebucht und habe immer mehr vor, als ich möchte - und trotzdem denkt etwas in mir: "Sei vorsichtig, du hast nicht so viele Freunde, dass du dir das leisten kannst!" Das führt auch dazu, dass ich manchmal mitbekomme, wie ich schreiben möchte: "Ja gut, wir können uns nächsten Dienstag treffen" - und die ehrliche Antwort: "Lass mich in Frieden, ich will nicht!" kommt erst hoch, wenn ich eine Weile darüber nachdenke. Genau deswegen habe ich ihm in letzter Zeit auch nicht immer sofort geantwortet, weil ich erstmal horchen wollte, was ich wirklich antworten möchte bzw. was mein erster ehrlicher Impuls wäre -ab von dieser Idee, dass man hier nicht anecken darf.

Es ist für mich eine neue Erfahrung: Seit ich aufgehört habe, mir jeden Scheiß anzuhören, habe ich mich mit so manchem am Ende auch noch angelegt. Habe neulich noch einem Freund meines Freundes Widerworte gegeben, der immerzu arroganten Unsinn redet und dessen Platitüden ich einfach irgendwann nicht mehr ertragen konnte - und irgendwo hat es gut getan, auch mal zu sagen: "Nö, sehe ich anders!" Es fällt einem zwar auf, dass man so nicht mehr "everybody's Darling" sein kann, aber die Decke fällt einem auch nicht auf den Kopf.

Tja, nun muss ich mir Gedanken machen, wie ich weiter vorgehe. Ich war gestern Abend nochmal so wütend über diese Telefonterrorattacke. Wenn wir je eine Chance gehabt hätten, uns auszusöhnen, dann ist sie damit vertan. Weil genau das stimmt, was hier jemand schrieb - er interessiert sich Null dafür, was das für mich bedeutet, was das hier für einen Eindruck machen kann.

In Büros ist es doch so: Wer am Tisch sitzt und Zeit hat, ist beim 3. Klingeln spätestens am Apparat. Wer keine Zeit hat oder in Besprechung, der geht nicht dran. Wie kommt er also auf die irrsinnige Idee, hier 20mal klingeln zu lassen und das 12 Mal an einem Vormittag? Wo er weiß (!), dass ich mein Büro zwischen meinem Chef und dem Abteilungsleiter habe. Wo er weiß (!), dass wir hier viel in Teamarbeit machen und ich dauernd Kollegen für interne Besprechungen hier habe. Was das für einen Eindruck machen kann - ich kann ja nur froh sein, dass gestern jeder mit Rang und Namen in Besprechung war und davon nichts mitbekommen hat. Vor dem Kollegen, der Zeuge wurde, war es mir unangenehm genug.

Genau das macht mich so wütend: Diese Ignoranz und Respektlosigkeit. Genau darum ging es doch, als wir uns am Spieleabend gestritten haben. Darum, dass er ausfallend war und respektlos rumgepöbelt hat. Und letztendlich ja auch darum, dass er beispielsweise seine Frau auch so behandelt, auch vor den Kindern, die das mitbekommen. Und ja, das habe ich ihm auch schon deutlich gesagt.

Die Frage, die sich mir nur immer stellt, ist das denn noch normal? Dass einem sowas passiert? Ich frage mich immer, ob ich irgendwie falsch geklöppelt bin, dass ich regelmäßig solche Menschen anziehe. Ich könnte eine Dailysoap aus diesem Quatsch drehen und die Leute würden es übertrieben finden. :zwinker:

Ach Mensch. Schade ist es trotzdem. :frown:
 
Triton
Benutzer146142  (45) Benutzer gesperrt
  • #13
Hi, ich wollte gestern Abend schon was dazu schreiben; Tenor: man geht eine Zeit des Weges zusammen, und dann eben nicht mehr, man entwickelt sich weiter. Nur kam ich dabei ins grübeln, ob das so stimmt ... und hab doch nicht gepostet.

Heute nun, 1 x drüber geschlafen, sehe ich das anders. Jawohl, sein Verhalten dir gegenüber ist teilweise empörend, nervend und ignorant. Auch das beschriebene Konfliktverhalten gegenüber seiner Frau, das kann man kaum bestreiten, folgt einem ähnlichen Schema. Nun ja, er kann wohl tatsächlich mitunter ein ziemlich Arsch sein. Damit hat er sich dann deine Ablehnung redlich verdient, Freundschaft geht eben nur bis zu einem gewissen Punkt, dann ist Schluss: kick him out!

Möglicherweise wirst du dich danach besser fühlen Dreizehn Dreizehn , befreit sogar. Endlich wäre Ruhe. Und du hast ja noch mehr Freunde, einer mehr oder weniger, was soll's, man findet bestimmt neue. Nun, vielleicht täusche ich mich, aber lese ich bei dir ein gewisses Bedauern über solch eine Entwicklung? Er ist nicht irgend EIN Freund, er ist ein BESONDERER Freund? Du hast gut argumentiert, dein Verhalten begründet mit seiner Ignoranz, Respektlosigkeit, Pöbelei und dem Telefonterror. Trotzdem ... warum zögerst du eigentlich noch?

Ich habe auch ein paar sehr besondere Freunde. Einer ist jähzornig. Ein anderer wird ziemlich eklig, sobald er verspottet wird (oder annimmt, das er das wird). Eine hat Telefonphobie, ich habe mit ihr noch nie ein Telefonat ohne Anraunzerei geführt. Ich könnte diese Liste beliebig fortsetzen, denn irgendwie hat da offenbar jede/r ein Rad ab. Mag sein, dass sich das altersabhängig erst entwickelt hat. Mag sogar sein (aber natürlich total unwahrscheinlich! :upsidedown:), dass ich selbst auf anderen Listen erscheine. Aber trotz ihrer Eigenheiten haben diese Leute - meine Freunde - auch eine Menge liebenswerter Eigenschaften. Sonst wären sie nämlich keine Freunde, sondern 'nur' Bekannte. Ist ja letztlich eine Bewertungsfrage, was überwiegt.

Was ich sagen möchte: ich weiß um gewisse Eigenheiten von Freunden. Es sind unangenehme Angewohnheiten oder es ist einfach saublödes Verhalten in brenzligen Situationen. Trotzdem mag ich keine/n davon einfach so fallenlassen. Nein, ich würde mich gerade dann bemühen, wenn Schwierigkeiten auftreten. Manchmal (er)kennt man ja nicht sofort die Ursachen für ein bestimmtes Verhalten. Vielleicht ist dein Freund unglücklich in seiner Ehe, kämpft um Job / Gesundheit oder hat einfach panische Angst, dich durch sein dämliches Verhalten zu verlieren? Mehr kann ich nicht sagen, er ist dein Freund.
 
celavie
Benutzer58054  (42) Sehr bekannt hier
  • #14
Ohne jetzt dir in dieser Situation groß etwas raten zu können, kann ich dir sagen, dass ich weit davon entfernt bin “everybody's darling“ zu sein. Dafür bin ich viel zu ehrlich, streitbar und vorlaut. Trotzdem habe ich viele gute Freunde und die meisten schätzen meine Art bzw können gut damit leben.
Du solltest tun was dir guttut. Diese Telefongeschichte finde ich schon sehr grenzwertig.
 
Daniel Duesentrieb
Benutzer97517  Meistens hier zu finden
  • #15
Das ist keine besondere Eigenart mehr da sind ein paar Schrauben locker. Und meiner Meinung nach gehoert er in eine professionelle Massnahme...

Sorry ich finde du uebertreibst ueberhaupt nicht. Nicht verlieren koennen ist eine Charakterschwaeche und die anderen Besonderheiten (kein Respekt, etc.) sind nicht mehr Grenzwertig. Da ist klar eine Linie ueberschritten.

Ich hatte mal eine gute Bekannte die wollte gesundheitlich schaedliche Dinge verkaufen. Nicht toedlich, aber schon bedenklich. Als ich sie darauf ansprach das sie eventuell auch Kinder schaedigen wuerde antwortete sie mir "sind doch nicht unsere". Seit dem Tag haben wir keinen Kontakt mehr. Mit solch einer Moral kann ich nichts anfangen und moechte ich auch nicht. Ist mir meine Zeit und Energie zu schade fuer.
 
Triton
Benutzer146142  (45) Benutzer gesperrt
  • #16
Das ist keine besondere Eigenart mehr da sind ein paar Schrauben locker. Und meiner Meinung nach gehoert er in eine professionelle Massnahme...
Selbst wenn diese ANNAHME richtig wäre - sind problematische Freunde keine Freunde mehr? :hmm:
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #17
Was mir in diesem Thread noch ein wenig fehlt, ist das Eingehen auf sein Verhalten.

Meiner Meinung nach und so wie du erwähnst, verhält er sich nicht nur dir ggü. so, sondern auch seiner Frau ggü. und die Kinder bekommen dieses Verhalten auch mit und schauen es sich ggf. nicht jetzt, aber später ab. Und genau das ist der Punkt, an dem ich trotzdem noch einmal ansetzen würde. Nämlich der Kinder zu liebe. Jedoch vermute ich, dass ein Hinweis auf sein Verhalten und wie es sein Umfeld beeinflusst nicht fruchten wird. Trotzdem hättest du es dann noch einmal versucht und im selben Atemzug würde ich erwähnen, dass du die Freundschaft unter den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht weiterführen kannst und willst. Im Prinzip ist es nicht anders als in einer Beziehung, nur musst du dir hier überlegen, ob eine Art "Deadline" à la "ich möchte nur noch Zeit mit dir verbringen, wenn du dein Verhalten änderst" wirklich hilfreich ist. Ich denke eher nicht.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #18
Ich interpretiere das auch so:
Er will nicht verlieren und handhabt das bei Gesellschaftsspielen genau so, wie auch im richtigen Leben. Er will nicht zugeben, wenn er etwas falsch gemach hat und möchte auch grundsätzlich keine Schuld annehmen. Deswegen versucht er sich da irgendwie drumrum zu schlängeln. Aus deinem Mund zu hören, dass alles nur ein "Missverständnis" war, ist für ihn schon unangenehm dicht an einem Schuldeingeständnis, er könnte aber noch damit leben, denn letztlich wäre ein Missverständnis ja DEIN Fehler. Du hättest ihn dann einfach nicht richtig verstanden...schön blöd.. :zwinker:

Ich glaube solche Menschen sind schwierig. Das liegt daran, dass sie in Momenten, die für dich und für mich völlig überraschend kommen, plötzlich schräg reagieren und auch nicht davor zurück schrecken einen zu verletzen.

Am Ende musst du selbst sehen, ob das Ganze für dich funktioniert oder nicht. Die Art wie er dich angegangen ist, hätte mich an deiner Stelle auch erschüttert und dir Art und Weise wie er im Nachgang damit umgegangen ist, würde mich ebenfalls mindestens dazu bringen etwas Abstand gewinnen zu wollen. Ich würde ihm wohl recht deutlich sagen, was ich davon halte und wie ich sein Verhalten interpretiere und auch, dass ich erwarte, dass erkapiert, was er da falsch gemacht hat und das auch laut sagen kann. Dann liegt der Ball bei ihm...

Wenn ich eins nicht mehr brauche, dann ist das unnötiges Drama. Es gibt genügend echtes Drama im Leben, dass man bewältigen muss.
 
Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #19
Selbst wenn diese ANNAHME richtig wäre - sind problematische Freunde keine Freunde mehr?

Ja, kann gut sein. Wenn sie einen egoistisch immer wieder mit ihren Problemen ersticken oder einem das Leben leichtfertig und dauerhaft auf ganz unterschiedliche Art und Weise schwer machen, vergehen freundschaftliche Gefühle dann doch irgendwann.

Es ist wie Damian schreibt: es gibt genügend echte Dramen, da muss ich mich nicht (mehr) mit Menschen befassen und quälen, auf die eigentlich gar keinen Bock mehr habe, weil sie nur noch nehmen und nix mehr zu geben haben...

Und das rote Kreuz auf dem Rücken blättert eben mit der Zeit auch ab, gerade wenn derjenige mir immer wieder eine reinwürgt und Gespräche darüber therapeutische Ansätze annehmen. Wenn ein Freund sich nicht mehr wie ein Freund benimmt, ist es Zeit sich von ihm zu lösen.

Das hat nichts damit zu tun, dass man einen Freund der in Not ist, im Stich lässt.
 
Daniel Duesentrieb
Benutzer97517  Meistens hier zu finden
  • #20
Selbst wenn diese ANNAHME richtig wäre - sind problematische Freunde keine Freunde mehr?

Das sagt noch keiner... Ich denke wir koennen uns darauf einigen das sein Verhalten nicht akzeptabel ist. Dies ist anscheinend nicht das erste mal, also auch kein Ausrutscher. Ich persoenlich empfinde das Verhalten mehr als problematisch.
Wenn ich bei mir solch ein Verhalten feststellen wuerde, wuerde ich professionelle Hilfe suchen.

Nun zu der Freundschaft... Passiert sowas und ich stelle fest das mein Gegenueber an einer Besserung interessiert ist, daran arbeitet, usw. Schwamm drueber, wuerde sogar helfen wo es geht.

Stelle ich jedoch fest, es existiert kein Interesse dieses Verhalten abzustellen, zu verbessern dann koennte dies das Ende der Freundschaft bedeuten. Speziell wenn ich mehr und mehr unter dieser Freundschaft leide.
 
Triton
Benutzer146142  (45) Benutzer gesperrt
  • #21
Im Prinzip ist es nicht anders als in einer Beziehung, nur musst du dir hier überlegen, ob eine Art "Deadline" à la "ich möchte nur noch Zeit mit dir verbringen, wenn du dein Verhalten allmählich änderst" wirklich hilfreich ist.
Im Prinzip möchte ich da nur ein Wort hinzufügen :smile:
Es gibt lt. Beschreibung wohl einen erheblichen Änderungsbedarf im Verhalten des Freundes. Nur wird er das ohne Hilfe, eben auch von Freunden, nicht einfach in einer 180-Grad-Kehrtwende bewältigen können. Ein Ansatz könnte sein, ihm die Wirkung seiner Streitereien mit seiner Frau bzw. vor den Kindern bewusst zu machen. Ob er die Mühe wirklich wert ist? Hm, kann ich in diesem Fall mangels persönlicher Kenntnis nicht sagen.

Es ist wie Damian schreibt: es gibt genügend echte Dramen, da muss ich mich nicht (mehr) mit Menschen befassen und quälen, auf die eigentlich gar keinen Bock mehr habe, weil sie nur noch nehmen und nix mehr zu geben haben...
Es ist nicht, wie Damian schreibt, denn es geht bei echten Freunden / Menschen nicht nur darum, den Ball zurück zu spielen und sich entspannt zurück zu lehnen. Aber klar, fallen lassen bei Fehlverhalten ist einfacher und bequemer.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #22
Selbst wenn diese ANNAHME richtig wäre - sind problematische Freunde keine Freunde mehr? :hmm:
Ja dass er einige Eigenheiten hat, die z.T. wohl auch von der Norm abweichen, kann man unstrittig stellen. Ein befreundeter Psychologe hatte da auch seine Meinung zu, auch aufgrund einiger anderer Beobachtungen, die jetzt hier den Rahmen sprengen würden. Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass es nun wenig normale Menschen gibt und dass gewisse Eigenheiten dazu gehören. Deswegen kündige ich auch keine Freundschaft. Ich habe eine sehr liebe Freundin gewonnen, indem eines unserer ersten Treffen in der geschlossenen Abteilung einer Psychiatrie stattfand - sie war gerade wegen einiger Probleme dort untergebracht. Das und einige schwerere Folgemonate (bzw. es waren knapp 2 Jahre) hat der Freundschaft keinen Abbruch getan. Also ich bin kein Mensch, der Leute fallen lässt, wenn sie krank werden oder psychisch auffällig sind. Meine Güte, ich habe 7 Jahre mit einem depressiven Mann verbracht, ich weiß, wovon ich rede. :zwinker: Aber aus dieser Zeit weiß ich auch genau, dass ich meine Grenzen nicht richtig stecke und ein bisschen besser darauf achten muss, mir nicht dauernd Leute ans Bein zu binden, die mir nicht gut tun und die über ihre notwendige "Betreuung" meine komplette Energie rauben. Das mag übertrieben klingen, aber dieser Telefonterror am Montag hat mich sowas von gestresst, einfach, weil es auch meine Arbeit betroffen hat, meine Position im neuen Team, den Eindruck vor neuen Chefs. Und sowas auf dem Diensttelefon, mein Handy hätte ich ja wenigstens lautlos stellen können.

Problem was ich nun habe, ist einfach, dass auch schon in der Vergangenheit einige Dinge gelaufen sind, wo sich ein normaler Mensch denkt: "Der Typ geht echt gar nicht!" Manches habe ich angesprochen, anderes unter "Das muss der in seiner Ehe selbst klären." verbucht. Zu seinen Kindern ist er toll und gibt sich unendlich Mühe, ein guter Vater zu sein. Dass sie Streitigkeiten zur Mutter mitbekommen, habe ich beiden gegenüber bereits zum Thema gemacht, meine Sorgen angesprochen und angeboten, für Gespräche immer zur Verfügung zu stehen. Das wurde von beiden zusammengefasst unter "Ja das war eben ein blöder Tag und aus den und den Gründen haben wir uns gezankt" abgetan und von Freunden mit "So sind die eben" kommentiert. Gleichzeitig wurden wir von den Freunden bewundert, dass wir überhaupt was sagen, weil sich keiner so recht traut, was zu sagen bzw. Konsequenzen zu ziehen.

Es gibt allerdings ein weiteres befreundetes Paar, die im letzten Jahr die Freundschaft gekündigt haben. Wegen seines Umgangs mit der Frau und weil sie sich das nicht mehr angucken wollen. Damals fand ich das total übertrieben, nachdem ich mehr mitbekommen habe, verstehe ich sie nur zu gut.

Ich war ja auch ganz zufrieden mit mir, dass ich in zahlreichen Gesprächen zum Thema relativ "hart" und meinem Standpunkt treu geblieben bin. Ich habe immer wieder betont, dass ein "Missverständnis" dann vorliegt, wenn man es durch besprechen klären kann. Die Tatsache, dass mich jemand aus einem nichtigen Anlass zusammenfaltet, ist kein "Missverständnis", sondern völlig indiskutabel. Er wollte das eben "klären". Ich bin der Meinung, da gibt es keine Klärung, kein "ja, aber..." - nur ein: So geht es nicht. Fertig. Danach hätte ich erwartet, dass er mich kommen lässt, wenn ich möchte. Ich dachte auch, dass das vielleicht nochmal geht. Leider kam dann eine Beerdigung dazwischen - soviel zum echten Drama Damian Damian - und ich hatte nicht noch Nerv zusätzlich. Das ist eben auch ein Alarmsignal für mich - bei wahren Freunden freue ich mich, wenn sie mich ablenken, wenn sonst alles blöd ist. Ich rufe sie gerne an, habe sie gerne um mich, schreibe mit ihnen über Whats App. Bei ihm hatte ich das Gefühl, dass ihn die Beerdigung primär deshalb interessiert, weil er wissen möchte, wann ich wieder für ihn "verfügbar" bin. Alleine seine Whats App Nachrichten bauen dann Druck auf. Ich sage ab, er antwortet: "Oh....schade...." Sonst nix. Einen Tag später gehen die Fragen wieder los, ob es Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag klappt mit Treffen. Das ist mir einfach zu eng und zuviel. Ich verstehe, dass er klammert, weil er Kontrolle möchte und es nicht mag, dass ich ihm "entgleite". Aber ich gehe nur mehr auf Abstand, wenn ich mich unter Druck gesetzt fühle.

Tja, zuletzt habe ich nun eine unbeantwortete Whats App Nachricht, dass er nicht mit meinem Kommunikationsverhalten klarkommt und damit, dass ich nicht reagiere. Deswegen wohl der Telefonterror.

Mich ärgert es - man kann doch Terror auf der Arbeit nicht mit: "Ja tut mir leid, aber ich komme nicht damit klar, dass du nicht mit mir reden willst!" begründen. Ich hasse es, wenn Leute Dinge mit "Ja tut mir leid, aber..." einleiten und dann etwas kommt, was klarstellt, dass es ihnen gar nicht leid tut. Dann ist die Entschuldigung auch nichts wert.

Naja, wenn mir eure Postings eins zeigen, dann nur das: Ich mag nicht. Ich mag ihn nicht mehr, ich mag diese Freundschaft nicht mehr. Es ist schade um viele schöne Nachmittage und Abende, aber ich habe eine riesige Blockade in mir. Jetzt muss ich nur noch überlegen, ob und wie ich das kommunizieren möchte. Ich habe nämlich auch keine Lust ihn anzurufen oder ihm zu schreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Daniel Duesentrieb
Benutzer97517  Meistens hier zu finden
  • #23
Wenn ich es richtig verstanden habe hat die TS schon auf sein Fehlverhalten aufmerksam gemacht. Das ist meiner Meinung nach genug Hilfe. Aber ... meine Meinung.

Bei Freunden erwarte ich schon ein gewisses Geben und Nehmen und lass eine 5 auch mal grade sein. Aber wenn es zu einseitig wird dann ziehe ich schon Konsequenzen. Das kann damit beginnen das ich einfach auf Abstand gehe. Das muss ja nicht direkt das Ende der Freunschaft bedeuten.

Dann mal ganz nebensaechlich bezueglich dem (ungesunden) Festhalten an problematischen Freunden. Ich hab selber gesehen und miterlebt wie blinde Freundschaft / Fuehrsorge den Helfenden in den Abgrund gerissen hat. Mehr als den der die eigentliche Hilfe brauchte. Heute kann ich nur sagen das der Helfer wahrscheinlich ein sogenanntes Helfersyndrom hatte und selber professionelle Hilfe gebraucht haette.

Dann habe ich Bekannte (ein Paar) welches regelrecht versucht Freunde zu therapieren. Immer ueber andere reden, dies oder jenes zerkauen, versuchen zu Helfen use. Hintergrund, die Beziehung ist eigentlich kaputt aber es gibt beiden einen Zweck.

Lange Rede kurzer Sinn, oft ist Hilfe nicht immer selbstlos sondern erfuellt einen Zweck...
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #24
Es ist nicht, wie Damian schreibt, denn es geht bei echten Freunden / Menschen nicht nur darum, den Ball zurück zu spielen und sich entspannt zurück zu lehnen. Aber klar, fallen lassen bei Fehlverhalten ist einfacher und bequemer
Wie immer empfehle ich dir nochmal zu lesen, was ich geschreiben habe. Mit Bequemlichkeit hat mein Rat nichts zu tun. Es geht um Grenzen und diese Grenzen lege ich nicht fest, sondern jeder für sich. Auch du hast diese Grenzen.

Das Gleichnis mit dem Ball kannst du gerne durch eines ersetzen was dir angenehmer ist.
Wie wäre es mit "Dann sagst du deine ehrliche Meinung und dann kann der andere reagieren, weil man ja abwechselnd und nicht gleichzeitig redet". Ich fand das zu umständlich und habe es abgekürzt.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #25
Im Grunde ist die Sache doch ganz einfach: Du willst nicht mehr. Du hast innerlich mit der Freundschaft abgeschlossen, du empfindest ihn als eine Last. Und bei allem Verständnis ist er nicht nur deshalb eine Last, weil er Probleme in seinem Leben hat, sondern weil er sich dir gegenüber respektlos und unzumutbar verhält. Er sieht seinen Fehler nicht ein, und ist folglich wohl nicht willens, etwas an seinem Verhalten zu ändern -> weg mit ihm. Du bist nicht verpflichtet, Menschen in deinem Leben zu dulden, die dich nur belasten. Dafür brauchst du dich gar nicht zu rechtfertigen.
 
Triton
Benutzer146142  (45) Benutzer gesperrt
  • #26
Ja dass er einige Eigenheiten hat, die z.T. wohl auch von der Norm abweichen, kann man unstrittig stellen.
Ja, ich habe dies bei meinem Beitrag berücksichtigt und auch, dass du dir bereits einige Mühe gemacht hast, die über das normale Maß hinausgeht. Nur, das 'normale' Maß - was ist das eigentlich? Unter Fremden bzw. Bekannten sollte es genügen, einen Sachverhalt anzusprechen und mit dem Zusatz 'das stört mich' zu enden. Deutliche Grenzen setzen eben, sich distanzieren, bis hierhin und nicht weiter, den Ball zurückspielen und fertig. Man kann nicht die ganze Welt retten. Bei richtigen Freunden ist das allerdings nicht so leicht. Nicht nur, dass aufgrund näherer Kenntnis ein paar Sonderbarkeiten bekannt sind, die man bewusst tolerieren kann. Nein, man sollte auch Fehlentwicklungen beobachten, sie deutlich ansprechen und - wenn möglich - ihnen geduldig entgegen wirken: freundschaftlich helfen. Die Toleranzschwelle ist da allerdings individuell verschieden, bis hin zum (sinnlosen) Helfersyndrom. Ich kenne deinen Freund nicht persönlich; insofern ist allgemeiner Rat schwierig bis unmöglich. Im vorliegenden, eher schweren Fall können aber bereits Grenzen überschritten worden sein, die es dir unmöglich machen, weiterhin befreundet zu bleiben. Ich denke nicht, dass ich dir damit was Neues sage. Im Gegenteil, ich bin mir ziemlich sicher, dass du eure Freundschaft lange bedacht und hinterfragt hast, noch bevor dieser Thread eröffnet wurde und ebenso, dass du dir deine Entscheidung nicht leicht gemacht hast. Tut mir leid für euch beide
knuddel.gif
 
The-Finest
Benutzer79820  Meistens hier zu finden
  • #27
Hallo Dreizehn Dreizehn ,

es ist schön von Dir zu lesen, auch wenn es ein unschönes Thema ist. An der Stelle nutze ich mal die Gelegenheit und oute mich stiller Fan von deinen Beiträgen sowie deinem Schreibstil :smile:

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Leider kam dann eine Beerdigung

Vorab, tut mir dein Verlust, in welchen Bezug Du auch immer zu der verstorbenen Person gestanden hast, sehr Leid.
Ich kann mir vorstellen, dass die momentane Situation nicht einfach für Dich ist.

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Rationales und die Vernunftsebene:

Mit besagtem Freund bin ich seit einigen Jahren gut befreundet und es war an und für sich eine ganz gute Zeit. Er stand in Zeiten gut hinter mir und hat mir sehr viele sehr gute Ratschläge gegeben.

Gerade wenn ihr seit Jahren gut befreundet seit, fällt der Gedanke und die Umsetzung, eine Freundschaft nicht mehr den bisherigen Stellenwert geben zu wollen bzw. sie zu beenden, nicht leicht. Und Du kommst zu einem moralischen Konflikt, bei dem Du Dich selber fragst: "ist das überhaupt okay und bin ich, wenn ich mich so verhalte und abwende vielleicht nicht ausreichend verständnisvoll?"

Vermutlich spielt da dein empathisches Einfühlungsvermögen oder anders ausgedrückt, deine soziale Ader, als Erklärung dabei keine unwesentliche Rolle.

Das dann kombiniert wird mit:

Ich neige wohl auch dazu, mich an Leuten festzuhalten, die nicht wirklich "gewinnbringend" sind - das ist mit so einer diffusen Angst verbunden, dass am Ende "niemand" mehr da ist, wenn man die Leute, die man hat, aus "nichtigen Anlässen" abserviert.

Ich denke, dass es "normal" ist, wenn Menschen, die eine schmerzvolle Erfahrung gemacht haben, zuerst eine ängstliche Reaktion zeigen, die ein erneutes erleben, eben dieses erlittenen Erlebnisses verhindern soll. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass plötzlich alle erdenklichen Szenarien im Kopf durchgespielt werden. Auch solche, das Du aus "nichtigen Gründen" wohl am Ende niemand aus deinen Freundeskreis mehr hast der übrig bleibt, da alle "abserviert" wurden.

Zentrale Fragen um das ganze in einen möglichst vernünftiges Licht zu rücken sind:

- Wie wahrscheinlich ist es tatsächlich, dass Du wirklich "am Ende" alleine bist?
- Kann es sein, dass deine "negativen Erlebnisse" zu dieser Angst sowie zu deinem Denken beigetragen haben?
- Was wäre, die Alternative? Nicht zu sagen, dass Dich etwas stört und zu versuchen "everybody's darling" zu sein?
- Falls ja, wie echt und authentisch wäre dann die Freundschaft, wenn Du aus Angst nicht die Person sein könntest, die Du eigentlich bist?

______________________________________________________________________________

Schauen wir uns doch nochmal grob zusammengefasst an, was passiert ist:

- dein Kumpel verhält sich in deinem (euren) beisein, mehrfach "unangemessen" gegenüber seiner Frau (und Kinder)
- Zudem kann er nicht verlieren und für denn Fall das er verliert, verliert er die Fassung. Manchmal explosiv und plötzlich und manchmal in Steigerung in Form von anfänglichen "sticheln", das Ergebnis jedoch ist meist das selbe
- Sein Egoproblem hat zur Folge: Das er seine Mitmenschen ankeift und nieder macht, auch das mehrfach. Das äussert sich dann, indem
- er rumpöbelt
- ausfallend
- und respektlos wird

Was hast Du daraufhin immer wieder getan?

- Wir haben im Nachgang dazu auch unsere Meinung gesagt und unsere Sorgen mitgeteilt
- Ich habe in diesem Moment erstmals meine Meinung gesagt und klargestellt, dass es wohl nur ein Spiel wäre
- Ich habe mehrfach klargestellt, dass es für mich KEINE denkbare Situation gibt, in der ich mich in einer Freundschaft so angehen lasse.
- das habe ich ihm auch schon deutlich gesagt.
- Ich war ja auch ganz zufrieden mit mir, dass ich in zahlreichen Gesprächen zum Thema relativ "hart" und meinem Standpunkt treu geblieben bin.

Du hast also in all der Zeit immer wieder versucht, eben weil er seit jahren ein guter Freund von Dir ist, mit ihm darüber zu reden und ihm auf sein verletzendes Verhalten aufmerksam zu machen. Das hast Du entweder mit deinem Partner gemacht oder alleine, in der Hoffnung, dass dein Kumpel ein einsehen hat und das zukünftig unterlässt.

Ergebnis = ohne Erfolg.
Und wenn wir doch von Erfolg sprechen, dann war es ein zeitlich begrenzter Erfolg, bis bei nächster Gelegenheit wieder die Bombe geplatzt ist.

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Und hochintelligente Menschen sind eben schonmal komisch, aber er war immer ein guter Gesprächspartner. Nur kann ich ja keine anderen Maßstäbe für ihn anlegen, nur weil er irgendwie sozial hinterherhängt. Das sollte er - wie ja einige schon richtig schreiben

Hochintelligente Menschen, können aber auch noch etwas und zwar rücksichtsvoll sein. Als ich diesen Abschnitt gelesen habe, beschlich mich das Gefühl, dass Du in auf gewisser Art und Weise in Schutz nehmen willst für seine "Vergehen". Was auch irgendwo lobenswert ist und für Dich spricht.

Aber das heisst nicht, das er dadurch einen Freibrief hat, alles tun und lassen zu können, was er will. Wie bei einem Kleinkind, dass es einfach nicht besser weiss.

Deswegen erinnere ich Dich nochmal daran, dass nicht Du es bist, die ein schlechtes Gewissen zu haben braucht, sondern er. Denn er ist:

- mit Mitte 30
- verheiratet
- und hat Kinder

Das heisst, wenn er in diesen Bereichen "zurechnungsfähig" ist, er es dann auch sonst sein kann.

______________________________________________________________________________

Emotionaleebene:


Meist resultiert die menschliche Gefühlslage aus folgendem Schema:

-> Ereignis (etwas geschieht), -> eigene Bewertung (meist in Kategorie gut oder schlecht) -> und daraufhin folgt unser empfinden.

Das Problem ist, dass Du scheinbar eine völlig andere Bewertung für die Dinge in einer Freundschaft (oder auch sonst) zu haben scheinst, als dein Kumpel.

Was wiederrum nicht heissen soll, das ihr absolut ähnlich und gleich sein müsst, aber wäre für eine anhaltende langjährige Freundschaft doch ein gewisses Maß an Respekt wünschenswert. Respekt heisst auch für die Dinge, die selbst anders gehandhabt werden. Das gilt auch für die Grenzen des jeweiligen anderen, insbesondere dann, wenn es um Verletzung geht.

Diesen Respekt bringst Du ihm entgegen, sogar mehr, Du begegnest ihm mit Wohlwollen und sagst zu Dir selbst still und leise: "Ach der hat bestimmt, vom letzten mal gelernt, dass kommt nicht mehr vor".

Und wie reagiert dein Kumpel:

Grenzen, wie zum Beispiel deinen Arbeitsplatz und die mögliche Gefährdung deines Jobs, durch seine ernorme Belästigung, scheinen ihm garnicht bewusst in den Sinn zu kommen, geschweige denn, Achtung vor deiner Beziehung zu haben. Zwar habt ihr beide hauptsächlich einen Disput miteinander, jedoch zieht er da willentlich deinen Partner mit hinein, gerade dann, wenn Du nicht zu reagieren scheinst. Und das mit der Hoffnung Dich dann wenigstenes so zu erreichen.

Sowas würde ich dann als einseitigen Respekt bezeichnen oder anders formuliert als Einbahnstraße. Die Frage ist, sollte eine Freundschaft für Dich so aussehen?

By the way:
Der Vergleich von mir ist jetzt zwar sehr weit her geholt, aber das erinnert mich irgendwie an die Art von Frauen, die immer und immer wieder von ihrem Partner geschlagen werden, in der Hoffnung, das es das letzte Mal war. Was es dann oft nicht war und dennoch bleiben sie bei ihren Partner, der sie weiterhin schlägt.


______________________________________________________________________________

Werfen wir doch mal einen Blick auf dein Wohlbefinden:

- Das ist mir einfach zuviel.
- Und ich mich immens unter Druck gesetzt fühle.
- Das Ganze belastet mich ziemlich.
- keinen Bock auf Leute, die mich so stressen. und es fühlt sich so an dass ich meine Grenzen nicht richtig stecke
- meine komplette Energie rauben.

Hört sich das für Dich "dauerhaft" gesund an?
Die Frage ist, wie gehst Du mit solchen "Energieräubern" um?

Das soll nicht heissen, dass Du Dich niemals in einer Freundschaft (und auch sonst) streiten darfst. Das ist auch etwas anderes, als wenn eine Partei anhaltenden und permanenten "Schaden" (sich schlecht fühlt) davon trägt.

Wenn ich mir das so ansehe, klingt das für mich dannach, als wäre dein Kumpel überwiegend eher eine "Last" als eine "Bereicherung" für dein Leben. Und jeder von euch beiden, hat die aktive Chance, eine Bereicherung in dem Leben des jeweils anderen zu sein. Die Chance scheint, dein Kumpel aber nicht wahrzunehmen (nicht wollen?), Du hingegen bist stets bemüht.

Daher gebe ich Dir bei deiner Erkenntnis recht:

und ein bisschen besser darauf achten muss

Denn es liegt auch ein Stück weit an Dir, wie Eigenverantwortlich Du mit Dir selbst umgehen möchtest. Mit deinem Kumpel, bist Du sehr verständnisvoll umgegangen, vielleicht ist es der Zeit, dass Du Dir das gleiche Recht für Dich selbst einräumst.

______________________________________________________________________________

Empfindest Du, wenn Du Dir das alles nochmal durchliest, es immer noch als "nichtige Gründe"? Bei dem Du "einfach so" jemanden die kalte Schulter zeigst und abservierst?

Ich finde daher:

Wenn ich darüber nachdenke, werde ich wütend. Wütend, dass er es kaputt gemacht hat.

Deine Reaktion, nach allem was war, als absolut verständlich und nachvollziehbar.

Müsste man das nicht unter Erwachsenen klären können? Aber wo ist die Grenze und zu welchem Preis?
Die Frage, die sich mir nur immer stellt, ist das denn noch normal? Dass einem sowas passiert?

Nein, dieses Ausmaß empfinde ich als nicht "normal", auch wenn eigentlich nicht wirklich geklärt werden kann, was überhaupt "normal" ist.

Es ist natürlich immer am schönsten, wenn zwei Menschen, die ein Problem miteinander haben, dieses auch "erwachsen klären" können. Das passiert aber nicht immer, denn dafür gibt es einfach zuviele unterschiedliche Menschen auf der Welt.

Ich stelle mir das ganze immer symbolisch wie eine Art Waage oder Haus vor, bei dem jeder maximal 100% geben kann, um gemeinsam 200% "stemmen" zu können:


xxxxxxxx200%xxxxxxx
_______|______
|xxxxxxxxxxxxxxxxxx|
100%xxxxxxxxxxxxx100%

Jeder trägt seinen Teil, aber wenn, einer der beiden:


xxxxxxxx200%xxxxxxx
_______|______
|xxxxxxxxxxxxxxxxxx|
100%xxxxxxxxxxxxx0-20%

100% gibt und der andere 0-20% , kann das Haus der Freundschaft(Beziehung etc) auf Dauer nicht aufrecht erhalten werden. Dabei können zwar kleinere Schwankungen ausgeglichen werden, aber sind diese Schwankungen zu gross, "stürzt" das Konstrukt in sich zusammen.

Anders erklärt, hätte ich auch sagen können, dass beide Parteien stets Engagement zeigen sollten, um etwas aufrecht zu erhalten. Anhaltendes Disengagement führt zwangläufig meist zur "Trennung".

______________________________________________________________________________

- wenn unsere "Dates" näherrückten, dass ich keinen Bock habe.
- Ich mag ihn nicht mehr, ich mag diese Freundschaft nicht mehr.

Lieber ein ehrliches "ich habe keine bock", als ein geheucheltes "es war ein schöner Abend".
Ist doch völlig okay, wenn Du Dich gegen eine Freundschaft mit deinem Kumpel entschieden hast, dass ist doch auch dein gutes Recht. Es ist schliesslich kein Zwang, bei dem Du etwas machen musst, was Du eigentlich garnicht möchtest.

Ich bin der Meinung, da gibt es keine Klärung, kein "ja, aber..." - nur ein: So geht es nicht. Fertig.

Ich glaube was Du damit sagen willst ist, das es keine Erklärung und Rechtfertigung für sein Verhalten, was alles mit einem "aber" von ihm wieder gut gemacht werden könnte.

Irgendwo habe ich mal gehört, dass alles was vor dem Wort "aber" kommt, meist keine Bedeutung hat.

______________________________________________________________________________

Fazit:

Das Du generell nicht leichtfertig mit Freundschaften umzugehen scheinst, beweist doch allein das hier:

Deswegen kündige ich auch keine Freundschaft. Ich habe eine sehr liebe Freundin gewonnen, indem eines unserer ersten Treffen in der geschlossenen Abteilung einer Psychiatrie stattfand
- ich habe 7 Jahre mit einem depressiven Mann verbracht

Und das kann Dir auch keiner wirklich ernsthaft vorwerfen. Auch Du Dir selbst nicht, also brauchst Du Dich selbst nicht mit einem möglichen schlechten Gewissen zu geisseln. Du hast alles versucht um deinen Kumpel zu helfen und zu unterstützen, das setzt aber voraus, dass er sich helfen lassen möchte. Denn Du bist nicht seine Lehrerin, Therpeutin oder sonst was, denn das verschiebt eure zwischenmenschliche Ebene.

Möglicherweise lernt er in Zukunft sogar mehr aus dem Ende eurer Freundschaft, als mit dem Weiterbestehen und der eventuellen gedanklichen Sicherheit, dass Du ihm bei einem erneuten Vorfall "bestimmt" wieder verzeihen würdest.

______________________________________________________________________________

Interessant finde ich die parallelen in der Verhaltensweise deines Kumpels. Wenn er verliert, kennt er weder Anstand, Respekt oder sonstwas und fängt an zu brüllen. Jetzt wo er die Gefahr wittert, dass er möglicherweise die Freundschaft zu Dir verliert, verhält es sich absolut ähnlich.

Und zwar mit seinem Verhalten, das er schon beim "nicht verlieren können" gezeigt hat, nur in extremerer Form und zwar mit Terror. 10-20 Anrufe auf der Arbeit (und das obwohl er wahrscheinlich die für Dich bedrückenden Geschichten, bei deiner Arbeit kennen dürfte), dann schreibt er Dir permanent Nachrichten und wendet sich dann mit dem letzten Strohhalm noch an deinen Partner.

______________________________________________________________________________

Ironischerweise könnte euer Kontakt genauso "plump" enden (schlechter Ersteindruck + schlechter Abgang) , wie es durch die anfänglichen Anmachversuche begonnen hat. Hoffentlich war das + nicht das einzige positive bei der Rechnung...

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Wie Du Dich auch immer letztlich entscheiden magst, es gibt kein richtig und falsch. Die Hauptsache ist, dass es Dir unabhängig von deiner Entscheidung, damit gut geht und du langfristig keinen weiteren Schaden mehr davon trägst (egal ob bei einer Freundschaft, Beziehung, familärer Angelegenheit, Beruf etc.)

Ich wünsche Dir alles Gute, fühle Dich gedrückt :knuddel:
 
Zuletzt bearbeitet:
H
Benutzer147703  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #28
Ich glaube, er ist per se kein schlechter Mensch, sondern bloß harmoniesüchtig und empathiefrei.
Psychopathie sehe ich da nicht.
Wenn dir es gelingt, ihm begreiflich zu machen, dass es Probleme gibt, die nicht lösbar sind und mit denen man leben muss, ist schon viel gewonnen. Darüber hinaus halte ich es für wichtig zu klären, dass er das Ausleben seiner Harmoniesucht nicht unkontrolliert exzessiv tun darf, sondern dem inneren Drang zu widerstehen lernen muss.
Dies zu erreichen wird nicht leicht, weil derart Menschen völlig unempfänglich gegenüber Kritik sind und diese in der Regel als Angriff und Beleidigung werten. Also musst du dabei viel Fingerspitzengefühl haben.

Dass sich Freunde auseinanderleben ist natürlich wahr. Viele alte Freunde von mir sind es heute einfach nicht mehr, ohne dass man dafür einen besonderen Grund anführen könnte außer mangelndem Interesse an sich geändert habenden Eigenschaften..

Im Office hilft *ringer off*..
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #29
H Herakles : Also harmoniesüchtig ist er sicher nicht. :zwinker: Und von auseinanderleben würde ich nun auch nicht sprechen. Ich gehe eher auf Abstand, weil er sich bestimmte Grenzüberschreitungen geleistet hat, die nicht unbedingt reversibel sind.

The-Finest The-Finest Leider kann man sich ja nur einmal bedanken, aber ich fand dein Posting wirklich extrem hilfreich. Im Moment ist Ruhe eingekehrt, aber ich weiß auch noch nicht, bis wann. Ich schiebe es im Moment ein bisschen vor mir her, zu reagieren oder etwas zu tun, auch wenn ich weiß, dass ich müsste. Ich bin eigentlich kein sonderlich verstockter Mensch, aber wenn man mich drängt, dann gehe ich auf Abstand.

Auch was du schreibst, dass er sogar bei meinem Freund anruft, stimmt - und das was für meinen Freund auch irgendwie komisch, meinem Kumpel da eine Stunde erklären zu müssen, wieso die Alte nun rumzickt und dass er das sogar auch noch verstehen kann. :grin:

Hallo Dreizehn Dreizehn ,
- Wie wahrscheinlich ist es tatsächlich, dass Du wirklich "am Ende" alleine bist?
- Kann es sein, dass deine "negativen Erlebnisse" zu dieser Angst sowie zu deinem Denken beigetragen haben?
- Was wäre, die Alternative? Nicht zu sagen, dass Dich etwas stört und zu versuchen "everybody's darling" zu sein?
- Falls ja, wie echt und authentisch wäre dann die Freundschaft, wenn Du aus Angst nicht die Person sein könntest, die Du eigentlich bist?
Du hast ja recht, das ist völliger Irrsinn. Wie gesagt, wir sind bis Februar ausgebucht. Mit netten Leuten, die wir lieb haben und die uns gut tun (und es sind leider noch nicht alle :zwinker:). Manchmal möchte man ja auch tabula rasa machen. Mein Freund hat einen alten Freundeskreis von Schulfreunden, deren Gemeinsamkeit das Lästern über die gerade nicht anwesenden Freunde ist. Da ziehen wir uns im Moment auch schon raus, weil es einfach nervtötend ist, diese Menschen dauernd zu sehen und Ansagen auch nicht viel helfen. Man hat kaum Zeit für alle netten Leute, da muss man nicht immer aus Gewohnheit an denen festhalten, die einem nicht guttun. Aus was für Gründen auch immer.

- dein Kumpel verhält sich in deinem (euren) beisein, mehrfach "unangemessen" gegenüber seiner Frau (und Kinder)
- Zudem kann er nicht verlieren und für denn Fall das er verliert, verliert er die Fassung. Manchmal explosiv und plötzlich und manchmal in Steigerung in Form von anfänglichen "sticheln", das Ergebnis jedoch ist meist das selbe
- Sein Egoproblem hat zur Folge: Das er seine Mitmenschen ankeift und nieder macht, auch das mehrfach. Das äussert sich dann, indem
- er rumpöbelt
- ausfallend
- und respektlos wird
Gut zusammengefasst. Kennst du ihn etwa :zwinker:

Hochintelligente Menschen, können aber auch noch etwas und zwar rücksichtsvoll sein. Als ich diesen Abschnitt gelesen habe, beschlich mich das Gefühl, dass Du in auf gewisser Art und Weise in Schutz nehmen willst für seine "Vergehen". Was auch irgendwo lobenswert ist und für Dich spricht.
Ja natürlich. Weil manche sehr intelligent sind und soziale Defizite haben. Da bin ich ja auch bereit, etwas Rücksicht zu nehmen. Grenze ist aber meine eigene Wohlfühlzone. Sprich: Wenn jemand sozial "doof" ist, kann ich gerne Tipps geben und helfen. Wenn er zu mir doof ist, wird's aber schwierig. Wer zu mir immer lieb ist, aber mit sich selbst oder seinem Leben Probleme hat, findet in mir viel Unterstützung.

Dem Rest kann ich wirklich nur 100mal zustimmen und es fasst die Situation sehr gut zusammen.

Ironischerweise könnte euer Kontakt genauso "plump" enden (schlechter Ersteindruck + schlechter Abgang) , wie es durch die anfänglichen Anmachversuche begonnen hat. Hoffentlich war das + nicht das einzige positive bei der Rechnung...
Schön zusammengefasst. Und da kommt mir dann auch mein eigenes Ego in die Quere. Weil ich dann nämlich denke: "Das hätte man gleich wissen können!" Sprich, wenn er von Anfang an blöd war, es nun blöd endet - dann war ich ja schön blöd, dass ich mich überhaupt drauf eingelassen habe. Ich habe da immer so einen "Ewigkeitsanspruch" an meine eigene Menschenkenntnis und scheitere nicht gerne. So eine Freundschaft ist dann eben auch etwas, was ich "hinkriegen" möchte und das soll dann bitteschön erfolgreich sein. Ein Mechanismus, den ich schon öfter bei mir beobachtet habe - ich kriege gerne Dinge hin. Und ich mag es nicht, mir eingestehen zu müssen, dass ich mich verschätzt habe oder eben Grenzen erkenne. Tja, wieder die Lektion: Die Probleme der anderen kann man nicht lösen. Und wer bekloppt sein will, muss das wohl alleine hinkriegen. :zwinker:

Danke für dein Posting!
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #30
Schön zusammengefasst. Und da kommt mir dann auch mein eigenes Ego in die Quere. Weil ich dann nämlich denke: "Das hätte man gleich wissen können!" Sprich, wenn er von Anfang an blöd war, es nun blöd endet - dann war ich ja schön blöd, dass ich mich überhaupt drauf eingelassen habe. Ich habe da immer so einen "Ewigkeitsanspruch" an meine eigene Menschenkenntnis und scheitere nicht gerne. So eine Freundschaft ist dann eben auch etwas, was ich "hinkriegen" möchte und das soll dann bitteschön erfolgreich sein. Ein Mechanismus, den ich schon öfter bei mir beobachtet habe - ich kriege gerne Dinge hin. Und ich mag es nicht, mir eingestehen zu müssen, dass ich mich verschätzt habe oder eben Grenzen erkenne. Tja, wieder die Lektion: Die Probleme der anderen kann man nicht lösen. Und wer bekloppt sein will, muss das wohl alleine hinkriegen. :zwinker:
Oh den Gedanken "Das hätt ich doch gleich merken müssen!" kennt glaub ich jeder ganz gut.
Gerade weil man es oft ja auch noch merkt und den Gedanken dann unter den Teppich kehrt. So nach dem Motto "wird schon irgendwie werden."
Was mir hilft: Überleg dir mal WARUM du diesen Gedanken unter den Teppich gekehrt hast?
Bei mir ist es, dass ich doch noch irgendwo an das Gute im Menschen glaube und manchmal auch nicht enttäuscht werde. :zwinker:
Wenn man nicht mehr positiv an das Leben an sich und an andere Menschen heran treten kann, dann wäre das ganz schön traurig. Ich sehe es also eher positiv, dass ich noch nicht ganz desillutioniert bin. :zwinker:

Einen Ewigkeitsanspruch gibt es leider auch nicht. Menschen können sich in alle Richtungen ändern. Das mit dem "hinkriegen" habe ich glücklicherweise auch irgendwann sein gelassen. Denn wenn die anderen Menschen sich ändern, dann tun sie das meistens nicht so, dass es ihnen selbst gut tut und ich kann da einfach nur begrenzt zusehen.
 
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