• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Wie gehe ich mit dem Trauma meiner Freundin um?

M
Benutzer172847  (38) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo,

erstmal hoffe ich das es ok ist dieses Thema hier anzusprechen bzw. ob es nicht besser in ein Forum für psychische Erkrankungen gehört, aber ich will hier mal mein Glück versuchen.

Zu meiner Person: 33, erste Beziehung, nicht viel Sexerfahrung, konnte nie Frauen ansprechen.

Ich kenne meine Freundin seit 15 Jahren, zusammen sind wir aber erst seit 5 Monaten. Davor war sie in einer sehr unglückseligen Beziehung für 2 Jahre, sie hat ein Kind mit 7 Jahren und diese wurde wohl sexuellen Handlungen unterworfen. Der Typ hat sich 6 Monate plus/minus am Kind vergriffen, die Details spar ich euch. Er war wohl sehr manipulativ und hat meine Freundin auch in gewisser Weise zu sexuellen Handlungen "gezwungen", sie sagte mir nach knapp 1 Monat nachdem wir zusammengekommen sind das sie langsam begreift was er mit ihr gemacht hat. Und seitdem wird es schwieriger und schwieriger mit ihr. Wir hatten ganz normalen Sex und Intimität, aber seitdem ist es immer mehr abgeflaut, jetzt kann sie mir nicht mal mehr einen Zungenkuss geben.

Im Kern ist sie ein ganz liebes und vernünftiges Mädchen, das weis ich durch die lange Zeit die wir uns kennen. Der Kontakt war nicht immer durchgehend aber er war da, wie ein guter Freund den man nach nem halben Jahr anrufen kann und da weitermacht wo man aufgehört hat.Die Gefühle die wir haben sind echt, darüber haben wir ausführlich geredet.

Ich hab viel gegoogelt und es liegt auf der Hand das sie ein trauma entwickelt hat als sie realisierte was ihr in den letzten 2 Jahren angetan wurde. Sie hat mir manches geschildert, im Endeffekt hat ein Narzisst einen Empathen ausgebeutet.

Sie weis das es mich belastet das wir keinen Sex haben und sie nicht kann, die letzten 2 male als wir es versuchten hat sie losgeheult und sich entschuldigt das sie es nicht kann und sie mich nicht glücklich machen kann usw. Sie betont immer das sie mich glücklich machen will aber es nicht kann und ich bei einer anderen besser aufgehoben wäre. Es belastet sie selbst. das merke ich und das hat sie auch gesagt.

So etwas nennt man wohl auch posttraumatische Belastungsstörung.

Das Problem ist ich weis nicht wie ich damit umgehen soll. Ich habe ein Verlangen nach ihr, das ich nur schwer unterdrücken kann, und habe angst das es irgendwann ins Gegenteil kippt. Ich setze sie nicht unter Druck und sage ihr das ich die problematik verstehen, und das tue ich ja wirklich. Nur komme ich selbst nicht so gut damit klar, ich weis halt nicht was ich tun soll. Sie zu ignorien und nicht hier und da mal zärtlichkeit zu zeigen ist denk ich der falsche weg, aber wenn ich versuche mich ihr langsam zu nähern ohne sie unter Druck zu setzen und zu Wissen das eh nix geht geißel ich mich selbst.

Selbst hand anlegen hilft nicht. Und es interessiert mich eigentlich auch nicht, ich will zärtlichkeit und liebe und zuneigung mit ihr austauschen, ich will SIE. Und das weis sie, denk ich. Wir reden zumindest darüber.

Manchmal versucht sie es glaub ich, also sich fallen zu lassen, aber dann wird sie komisch. Komisch schüchtern will ich es nennen, als ob sie so tut als wär sie schüchtern. Ich glaube aber dass das eine körperreaktion von ihr ist und sie es nicht bewusst macht.

Bin ziemlich überfodert mit der Situation und mir liegt extrem viel an dieser Beziehung. Einen Termin beim Therapeuten hat sie schon, das dauert aber noch eine Weile bis dahin.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit so einer Thematik? Oder Ratschläge was ich tun kann bevor ich durchdrehe?
Vorab schonmal Danke für euren Input.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Hallo erstmal.
Es ist auf jeden Fall gut, dass sie einen Platz für eine Therapie hat. Die braucht sie unbedingt.
Was du brauchst, ist Geduld...auch wenn es für dich anstrengend ist. Ich sehe keine Möglichkeit, da anders zu handhaben. Geduld und ihr das Gefühl zu geben, dass sie nichts Schlimmes tut, nichts dafür kann, dass sie gerade einfach nicht kann, und du es ihr nicht übel nimmst, das ist einfach wichtig. Ihr jetzt noch mehr aufzubürden, indem du deutlich machst, dass du für deine Verhältnisse zu kurz kommst, wird sie eher noch weiter unter Druck setzen.
Was aber eine Möglichkeit sein könnte, ist, dass du selbst mal zu einer Beratungsstelle gehst. Ich kenne da hauptsächlich die Caritas, aber bei dir in der Umgebung gibt es wahrscheinlich auch noch andere Vereine. Die kennen solche Situationen, auch für die Angehörigen von Betroffenen, und können dir deutlich produktivere Ratschläge geben, wie du damit umgehen kannst.
 
M
Benutzer172847  (38) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #3
Ok, vielen Dank für den Tipp mit der Caritas.
Ich versuche ihr oft zu vermitteln das ich weis das sie nichts dafür kann und das wir diese Sache gemeinsam durchstehen werden. Ich hab nur manchmal das Gefühl, wie heute auch, das ich langsam an meine Grenzen komme. Auch weil sie zurückweisend ist manchmal, aus heiterem Himmel. Es ist sehr schwierig.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #4
Vielleicht hilft es dir, dich in ihre Lage zu versetzen. Sie lebte mit jemandem in einer Beziehung, der ihr gegenüber massiv übergriffig wurde. Jemand, dem sie vertraut hat, den sie geliebt hat und der sie immer weiter unter Druck gesetzt und manipuliert hat. Und damit nicht genug: er hat sich nicht nur an ihr vergangen, sondern auch an ihrem Kind. Dem Menschen, den sie wahrscheinlich um alles in der Welt am meisten schützen möchte.
Jetzt in der Beziehung mit dir merkt sie, dass dieser Druck nicht mehr vorhanden ist, das heißt, sie bekommt jetzt den Raum, um sich über das Geschehene klarzuwerden. In der Situation selbst hat sie funktioniert, irgendwie zumindest, aber jetzt kommt sie wieder in der Realität an. Der Schaden und Schmerz, den sie und ihr Kind erlitten haben, beginnt also gerade erst, zur vollen Stärke zu wachsen und du als ihr Partner bekommst das an vorderster Front mit.

Es ist demnach zwar nachvollziehbar, dass du (der wahrscheinlich in der anfänglichen Verliebtheitsphase steckt) körperliche Nähe möchtest und dich nach Intimität sehnst...aber es ist das, worüber ihr so wehgetan wurde. Das ist ein Punkt, den sie vielleicht für sich noch nichtmal selbst eingeordnet hat. Dass sie jetzt ihre Probleme damit hat und sie Nähe manchmal aufgrund der Tagesform nicht zulassen kann, trägt wahrscheinlich auf beiden Seiten zu Schmerz, Scham und Frustration bei.

Dass sie trotz dieser Umstände eine Beziehung zu dir eingegangen ist, zeigt für mich einerseits, wie groß ihr momentanes Bedürfnis nach Sicherheit ist und andererseits, wie sehr sie dir vertraut. Sie sucht nach Halt und du hast ihn angeboten, aber sie wird wahrscheinlich nicht nur ein paar Wochen brauchen, um zu lernen, wie sie damit in Zukunft umgeht. Bis sie in der Lage ist, wieder zu einer unbeschwerten Sexualität hinzufinden, können nicht nur Monate, sondern Jahre vergehen. Das solltest du dir an dieser Stelle bewusstmachen und dir überlegen, ob du damit klarkommen oder darunter leiden und dadurch Druck aufbauen würdest.
Falls du also merkst, dass du damit nicht klarkommst und jetzt bereits die Grenzen deiner Belastbarkeit siehst, würde ich dir zu einem sehr offenem Gespräch mit ihr raten. Sie braucht jetzt Menschen, auf die sie bauen kann und die ihr dabei helfen, sich selbst und ihrem Kind zu helfen.
Infolge dessen solltest du für dich überlegen, ob du mit so einer Partnerschaft klarkommst oder besser in die Position eines engen Freundes zurückkehrst. Das klingt hart, ich möchte dich damit nicht vor den Kopf stoßen, aber du scheinst jetzt bereits unter der Situation sehr zu leiden und es kann sehr lange dauern, bis es besser wird und auch dann wird es neben den Fortschritten auch Rückschritte geben. Deswegen möchte ich dich darum bitten, das für dich in die Überlegung miteinzubeziehen.

Es tut mir Leid, was deiner Freundin und ihrem Kind widerfahren ist und es tut mir Leid, dass du jetzt in dieser Situation bist. Neben reden und versuchen, ihr Sicherheit anzubieten, kannst du leider nicht viel mehr tun als geduldig zu sein.

Ich wünsche euch dreien viel Kraft. Alles Liebe :smile:
 
Zuletzt bearbeitet:
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #5
Meine Vorrednerinnen haben ja schon gute Tipps gegeben, da möchte ich nicht viel wiederholen, aber ich habe ein paar Fragen.
ich will zärtlichkeit und liebe und zuneigung mit ihr austauschen, ich will SIE.
Würde es dir auch reichen, wenn ihr Liebe und Zuneigung austauscht, es aber nicht zum Sex kommt?

Vermisst du gerade die Penetration oder nur das Gefühl, deiner Partnerin nahe zu sein?

In ihrer Position stresst sie der Gedanke an Sex, der Druck den sie verspürt - es dir recht zu machen, damit sie dich nicht verliert - ist extrem hoch. Vom Kopf her weiß sie, dass du ihr nicht weh tun willst und Verständnis zeigst, aber ihr Körper und auch ihre Psyche haben das Trauma noch nicht überwunden und deshalb macht sie dicht und vermeidet jede Art der Zärtlichkeit.

Ich kann dir nur den Tipp geben, wenn du wirklich Wert auf Intimität und Zärtlichkeit legst und Sex erst mal weniger wichtig ist, es ihr genau so zu vermitteln. Sprich mit ihr und sage ihr, dass du keinen Sex willst, aber du möchtest ihr Nahe sein und sie berühren können. Ich würde ihr auch vermitteln, dass dein Körper zwar Erregung zeigen kann, es aber nicht bedeutet, dass du deshalb Sex haben willst.

Ich würde echt versuchen Zärtlichkeit und Sex auseinander zu halten, damit sich der Druck wieder abbaut. Es kann nämlich gut sein, dass sie das Konzept Sex nur damit verbindet, dass es nur dort zu Intimitäten und Zärtlichkeit kommt.

So denken viele Frauen, wenn sie bemerken, der Mann kriegt eine Erektion beim Kuscheln - das muss aber nicht bedeuten, dass er deswegen Sex will, es ist eben eine körperliche Reaktion. Viele Frauen verbinden das aber miteinander und schon baut sich Druck auf und sie vermeiden das Kuscheln. (Kann man auch durch Küssen oder andere intime Handlungen ersetzen)

Deine Freundin sperrt sich gegen jegliche Zuneigung aus Angst, dich damit zum Sex zu animieren. Da würde ich ansetzen, auch als Laie. Das klappt natürlich nur dann, wenn du auch wirklich so empfindest.

Und da wäre ich dann bei axis mundi axis mundi . Wenn du merkst, dir fehlt der Sex so extrem, dass du keine Körperlichkeiten austauschen kannst, weil sie dich geißeln, musst du dir die Frage stellen, welche Konsequenzen du ziehst. Keine davon sollte es sein, deine Freundin damit zu bedrängen, dass ist dir ja selbst klar.

Es gäbe neben der Trennung und die Rückkehr in die Freundschaft die Option der Beziehungsöffnung, so dass du Sex außerhalb haben könntest. Ich persönlich würde aber davon abraten, da es nämlich bei deiner Freundin auch zu Verschlechterung ihrer psychischen Lage führen kann, weil sie merkt, sie reicht dir als Freundin nicht aus. Und da können auch ganz fiese Gedanken kommen, wie "Schafft er es nicht mal eine Zeit ohne Sex?" "Der Mann muss wieder seinen Drang befriedigen" etc.
Ich persönlich würde dann lieber zur Trennung raten, als das vorzuschlagen.
Ich habe das nur genannt, weil es manchmal von Anderen vorgeschlagen wird oder man selbst schon mal einen Gedanken daran verschwendet hat.

Achtung, jetzt kommt meine ganz persönliche Meinung und ich hoffe, ich trete dir damit nicht zu Nahe.
Reflektiere dich ausgiebig und mache dir bewusst, was genau dir fehlt: Sex oder Intimität. Wenn es wirklich der Sex ist und du weißt, du hälst das nicht auf unbestimmte Zeit aus (völlig legitim, keine Wertung!), dann bitte trenne dich. Nichts ist schlimmer als wenn dieser latente Druck vom Partner ausgeht und du selbst als traumatisierte Frau auch noch damit umgehen musst. Deine Freundin braucht jetzt ihre ganze Kraft um sich wieder zu heilen, da ist es nur eine Belastung, wenn du sie mit deiner Lust konfrontierst. Das musst du nicht mal offensichtlich machen, es reicht, wenn sie weiß, dass du Sex willst und auf eine Gelegenheit wartest.
Sie muss sich auf sich konzentrieren und das Geschehene verarbeiten, in jeder anderen Ausgangslage würde ich sagen, es ist auch wichtig wie du als Partner empfindest, aber in dieser Situation bist du raus - das heißt nicht, dass deine Gefühle weniger wichtig sind, aber jetzt in diesem Kontext musst du dich hinten anstellen. Ihre Gesundheit sollte die oberste Priorität sein, nicht dein Wunsch auf Sex.
Kannst du das nicht (wie gesagt völlig legitim), dann sei so fair und trenne dich.
Es besteht ja auch noch die Möglichkeit sich wieder zu finden, wenn sie sich selbst wieder gefangen hat und das meiste verabeitet hat. Eine Garantie darauf gibt es natürlich nicht.

Es tut mir sehr leid, was deiner Freundin und ihrem Kind widerfahren ist. Ich hoffe auch ihr Kind bekommt eine Therapie um das Geschehene zu verarbeiten..
Alles Gute für euch.
 
myrjanna
Benutzer91827  Beiträge füllen Bücher
  • #6
Eigentlich ist schon alles wichtige gesagt worden, aber ich erkenne mich in manchen Teilen deiner Erzählung wieder und möchte daher noch mal kurz mitteilen wie ich das alles sehe.

Mir ist vor Jahren ein mal was schlimmes passiert- er war mein damaliger Freund und wir waren danach noch ne ganze Zeit lang zusammen.
Ich sage "Nein" und er macht weiter. Lange. Danach haben wir noch oft Sex gehabt, ohne dass ich wirklich wollte und irgendwann hatte ich dann für mich beschlossen, dass das halt so ist, hab einfach nur noch hingehalten und ihn machen lassen.
Sex war für mich dann nur noch ein notwendiges Übel, machte mir keinen Spaß mehr, eher Angst, und so nahm das dann eben seinen Lauf.
Das erste Mal, dass ich dann eine Beziehung hatte, in der mein Partner dahingehend bereit war auf mich einzugehen war meine letzte (knapp 5 Jahre und 2 Beziehungen dazwischen).

Da wurde mir zum ersten Mal klar, dass Leute tatsächlich nicht nur für sich selbst Sex haben, dass es okay ist "nein" zu sagen und dass Leute auch darauf achten, wenn man nein sagt.
Da musste ich dann erst mal in mich gehen und herausfinden, wie oft ich Sex haben will (und wie oft ich nur glaube, dass ich Sex haben sollte) und mir immer wieder sagen, dass es okay ist, mal nicht zu wollen und dass dann keiner schimpft oder sich neben mir einen schrubbt, während ich wütend angeschaut werde.

Das führte dazu, dass ich nach der anfänglichen Verliebtheitsphase, als ich dann versucht habe aktiv aus diesem "man hat halt sex, weil der andere sonst böse wird oder geht"-Gedankenmuster auszubrechen, erst mal für längere Zeit komplett dicht gemacht und jedwede Annäherung von ihm abgeblockt habe. Zum einen, weil ich mich schlecht gefühlt habe, ihn durch meine bloße Präsenz "anzumachen" und dann aber nicht weiter gehen zu wollen und zum anderen auch, weil ich eben erst mal rausfinden wollte, wie ich selbst überhaupt zu Sex stehe.

Er ist damit super umgegangen, hat mir immer wieder bestätigt, dass es ihm nicht ums "reinhalten" geht wenn er mich berührt und mich getröstet, wenn ich ein heulendes Häufchen Elend war, weil ich ein schlechtes Gewissen hatte, wenn ich keinen Sex wollte.
Das wichtigste für mich war zu merken, dass es ihm wirklich um mich ging, um meine Persönlichkeit und nicht um irgendwelche Genitalien.
Das ging zum Beispiel über nicht-sexuellen Körperkontakt/Intimität, um zu verstehen dass nicht jede Berührung am Ende auf reinstecken hinausläuft und über Komplimente, die absichtlich nicht auf meinen Körper etc. bezogen waren.
Im Grunde musste ich erst mal wieder kapieren, dass ich ein Mensch und keine sprechende Sexpuppe, die ab und zu witzig sein kann.

Wir haben eingeführt, dass ich jeder sexuellen Handlung (also alles was über Umarmungen und Bussis hinaus geht) vorher zustimme, um zu wissen, dass ich die Kontrolle darüber habe, was passiert und auch damit ich mich noch mal selbst fragen muss, ob ich das gerade möchte.

Ich hab auch jetzt noch immer manchmal Probleme damit, ein schlechtes Gewissen zu bekommen und erwische mich dabei, mich zum Sex überreden zu wollen - aber ich bin inzwischen selbstbewusster und selbstbestimmter, wenn es um meine Sexualität geht und sage dann einfach bescheid. Und wenn jemand darauf nicht eingehen würde, wäre es das dann jetzt für mich gewesen.



Edit:
Was ich damit sagen möchte ist dass du dich bisher echt gut verhältst und ihr einfach Zeit lassen solltest.
Zeig ihr, dass sie ein Mensch ist, zeig ihr dass du sie komplett abseits von Körperlichkeiten liebst und schätzt. Wenn du das Thema ansprechen willst, tu es in Ruhe und ohne dass du kurz vorher irgendwelche Avancen gemacht hast (sonst könnte sie das als Frustreaktion verstehen) sondern in einer entspannten Atmosphäre.
Sei verständnisvoll und nimm sie ernst (scheint ja sowieso der Fall zu sein).

Ich wünsche euch von Herzen alles Gute und dass ihre Therapie anschlägt.
 
Zuletzt bearbeitet:
M
Benutzer172847  (38) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #7
Ok, erstmal vielen dank an euch für eure ehrlichen Meinungen und Ratschläge.

Ich sehe mich momentan gar nicht in der Lage mich von ihr zu trennen, weil wir ziemlich viele Weichen für eine gemeinsame Zukunft gestellt haben. (Zusammengezogen, das Kind ist in einer stabilen Umgebung, ich hab meine Freundin dazu gebracht auf 20 std. runterzugehen damit sie Zeit und Ruhe für das alles findet etc.)

BrightSide: Ja im Grunde ist mein Problem das ich noch nie meine sexuellen Bedürfnisse ausleben konnte. Da ich beziehungsneuling bin lerne ich gerade die Bedeutug von Intimität ohne Sex in einer Partnerschaft, und das haben wir schon. also gemeinsames Kuscheln und streicheln und so. Nur weis ich nicht inwieweit für sie das zu anstrengend ist bzw. wie Myrjanna geschildert hat ob sie dann ähnliche Gedanken hat wie "mache ich ihn jetzt geil" oder ob sie für sich selbst zu weit geht und es eigentlich nicht will.
Ich glaube der Sex fehlt mir nur aufgrund der tatsache das bei mir dieses "sättigungsgefühl" fehlt, also sprich hatte nur an die 10 mal vor dieser Beziehung sex, und im ersten Monat mit ihr ein paarmal. Wenn also der "Druck" bei mir zu groß wird muss einfach doch die Hand her.

Über die Möglichkeit sich zu trennen und weiterhin Freunde zu bleiben habe ich schon öfters gegrübelt, und wenn es irgendwann zu viel wird werde ich es wahrscheinlich auch tun, das hängt davon ab wie die Fortschritte in ein paar Monaten sind oder ob überhaupt welche eintreten. Ich setze da keine Frist, aber ich weis das ich auch ein Leben habe und wie ihr schon sagtet, sie braucht jemand auf den sie sich verlassen kann und ihr halt gibt, keine weitere Bürde.

Schlimm ist es wenn sie es selbst sagt, also nach dem Motto: "du wirst mich ja eh verlassen weil ich dich nicht glücklich machen kann", "....wenn ich dich bis dahin nicht vergrault habe......", ".....ich bin krank im Kopf, kein wunder wenn du vor mir fliehen wirst." Ich versuch ihr dann immer gut zu zusprechen und das sie nicht so einen Müll reden soll und das ich sie liebe. Aber es zeigt das sie sich selbst vorwürfe macht und da weis ich nicht adäquat zu reagieren. Im Grunde vertraut sie mir aber scheinbar nicht sich selbst.

Das es Jahre dauern könnte bis sie alles verarbeitet hat habe ich auch schon in betracht gezogen. Ich kann dahingehend keine Prognose abgeben ob ich so lange warten kann oder nicht. Kleine Fortschritte aus dem man kraft schöpfen kann sind glaub ich das wichtigste in dieser Zeit.

Tausend Dank für eure Anteilnahme. :thumbsup:
 
Zuletzt bearbeitet:
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #8
Nur weis ich nicht inwieweit für sie das zu anstrengend ist bzw. wie Myrjanna geschildert hat ob sie dann ähnliche Gedanken hat wie "mache ich ihn jetzt geil" oder ob sie für sich selbst zu weit geht und es eigentlich nicht will.
Da hilft nur drüber reden. Wie gesagt, ich an deiner Stelle würde ihr vermitteln, dass diese Intimität ausreicht und nicht zu Sex führen muss - ganz egal wie da der Körper drauf reagiert. Und du musst sie auch darin bestärken, dass ein "Nein" völlig okay ist. Das hat sie so nicht gelernt, bzw. hat ihr Ex da einfach alles kaputt gemacht.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #9
Ich versuch ihr dann immer gut zu zusprechen und das sie nicht so einen Müll reden soll und das ich sie liebe. Aber es zeigt das sie sich selbst vorwürfe macht und da weis ich nicht adäquat zu reagieren.
Steter Tropfen höhlt den Stein. Mache ihr klar, dass du sie anders siehst als sie sich selbst. Dass deine Perzeption der Situation eine andere ist. Und dann mach einfach das, was du die ganze Zeit gemacht hast: für sie da sein, geduldig sein, ihr immer wieder gut zureden.
Ansonsten, wenn du nicht genau weißt, wie du mit der Situation umgehst, gibt es wie gesagt auch Menschen, die dafür ausgebildet sind und dir da weiterhelfen können.
Hat denn deine Freundin während sie auf die Therapie wartet trotzdem schon Kontakt zu Beratungsstellen etc.? Das könnte sie auch schon einmal unterstützen.
 
myrjanna
Benutzer91827  Beiträge füllen Bücher
  • #10
Aber es zeigt das sie sich selbst vorwürfe macht und da weis ich nicht adäquat zu reagieren. Im Grunde vertraut sie mir aber scheinbar nicht sich selbst.
Wenn du merkst, dass irgendwas scheps ist, ihr was zu viel wird (sie dreht sich beim kuscheln weg, drückt dich vielleicht ein bisschen von sich oder schaut auch nur komisch) dann frag sie, was los ist.
Ich hab, wie gesagt, immer noch manchmal das schlechte Gewissen weil ich nur kuscheln und knutschen will und dann merke ich, wie er anfängt schneller zu atmen oder so und will dann eigentlich die Bremse reinhauen, traue mich aber im ersten Moment nicht ganz- dann schiebe ich ihn von mir weg oder entziehe mich unbewusst. Manchmal bekomme ich es dann nicht selber hin, auch wirklich auszusprechen dass mir das zu viel wird und da "muss" er dann mit auf mich achten und zur Not auch sagen, dass ihm das was gerade passiert vollkommen ausreicht und dass wir auch aufhören oder nen Gang runter schalten können.
Das wichtuhste dabei ist, dass du ihr immer wieder (aber auch nicht zu oft verbal, das kommt sonst eher wie ne bloße Floskel rüber) bestätigst und zeigst, dass sie alle Zeit der Welt hat.

Ich glaube, ihr solltet mal ganz gezielt bei einem schönen Abendessen oder danach darüber reden wie ihr das angehen wollt und auch darüber, wie du die Situation siehst und nimm den Input den du hier bekommen hast mit rein.
 
M
Benutzer172847  (38) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #11
Leider ist das mit dem reden nicht so einfach, bzw. sie will nicht mehr über das Thema reden weil dann wieder die Ängste in ihr hochkommen. Sie meinte letztens als ich normal mit ihr darüber reden wolle das es sie nur unter druck setzt.
"können wir das Thema einfach lassen", "müssen wir das schon wieder durchkauen?" sind die häufigeren Antworten, also versuch ich das Thema auch einfach sein zu lassen.
Das mit dem komisch benehmen beim Kuscheln werde ich weiter beobachten, vll trennt sie kuscheln und Zärtlichkeit von Sex, da kann ich sie ehrlich gesagt echt nicht einschätzen. Sie zu fragen lass ich aber wie gesagt.
Das mit der Beratungsstelle hab ich ihr angeboten, aber es ist ihr zu viel. Ihre Stressbelastung ist minimal ausgeprägt, könnte man sagen, und jede Woche Termine wegen dem Kind und im März auch bei Ihr sind ihr zuviel, laut ihrer Aussage. Man muss dazu sagen das es seit dem letzten halben Jahr endlose Termine gibt wegen Anwalt, Gericht etc. Ich kann sie da verstehen, aber ich versuch sie auch sanft zu puschen, am Ende nimmt sie wichtige Termine nicht wahr.

Achja was ich vergessen hab zu erwähnen, sie möchte hier und da doch noch an der Brust angefasst werden, um das Gefühl nicht ganz zu vergessen. Was sagt ihr dazu eigentlich? Ich tue es mitlerweile selten, vor ein paar Wochen hat sie meine Hand von sich aus auf ihre Brust gelegt. Wenn ich es doch tue kommt natürlich keine Reaktion. Soll ich es lieber gänzlichst lassen?

Danke nochmals für eure Unterstützung, ihr seid echt klasse. :smile:
 
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