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Wie sieht das aus mit einem Psychologen?

S
Benutzer159429  (27) Benutzer gesperrt
  • #1
Hallo ! :smile:
Ich habe eine Frage an euch-
Es geht darum, dass mir momentan alles ein bisschen zu viel wird und verschiedene Ereignisse mich schon sehr belasten. Ich würde einfach gerne mit jemanden darüber reden, der es nicht gleich seinen Eltern/Freund/Freunden erzählt, weil derjenige selber nciht damit klar kommt (wobei es eigentlich keine hochdramatischen Ereignisse sind, aber es ist doch belastend). Ich weiß nicht, ob ich zwingend eine Therapie brauche, ich würde das spontan mit 'nein' beantworten. Aber ich würde doch gerne mal mit einer Person reden, die mir eventuell helfen kann, bei dieser "Krisenbewältigung".
Meine Frage wäre jetzt, wie man eigentlich eigentlich einen Termin beim Psychologen bekommt und wer das bezahlt. Ich bin privat über meine Eltern versichert, und ich möchte eigentlich nicht, dass sie das mitbekommen. Ich habe auch leider fast kein Geld mehr.
Gibt es unter den Vorraussetzungen überhaupt noch eine Chance auf Hilfe?
LG Sabrina
 
F
Benutzer136155  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
In deinem Fall würde ich dir den Besuch einer Beratungsstelle empfehlen. Die gibt es von verschiedenen Trägern, z.B. den Kirchen bzw. Caritas/Diakonie. Falls du studierst, wird es auch von deiner Uni eine psychologische Beratung geben. Die können auch weiterhelfen bei der Einschätzung, ob eine Therapie sinnvoll wäre.

Bei einem Therapeuten müsstest du mit mehreren Monaten Wartezeit rechnen. Da ruft man halt an, fragt ob er neue Klienten annimmt und bekommt einen Termin oder einen Platz auf der Warteliste. Ob du das verheimlichen kannst, hängt davon ab, wie genau das mit der Versicherung läuft. Da müsstest du nachfragen. Bei Kassenpatienten bekommt man auf jeden Fall auch Briefe z.B. wenn der Antrag auf Übernahme der Thrapie gestellt wird.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #3
Ich gehe mal davon aus, dass Du über Deine Eltern privat versichert bist? Dann bekommt der Versicherungsnehmer die Rechnung vom Arzt zugeschickt, muss sie bezahlen und kann sie dann bei der Krankenkasse zur Erstattung einreichen. Deine Eltern erfahren also auf jeden Fall, bei welchem Arzt Du warst und was er gemacht hat.
Daher würde ich Dir einerseits raten, was auch F fibo schon genannt hat: erkundige Dich mal nach Beratungsstellen bei Dir in der Stadt. Andererseits würde ich Dir raten, mal zu Deinem Hausarzt zu gehen, wenn Du einen hast, dem Du vertraust (oder Frauenarzt oder...). Der wird das auch abrechnen, aber da steht eben "Beratungsgespräch" oder etwas Ähnliches auf der Rechnung (und das steht IMMER da, egal, womit Du zu einem Arzt gehst). Damit brauchst Du Deinen Eltern nichts sagen.
Rede mit diesem Arzt über das, was Du suchst, er wird Dir mit Sicherheit weiter helfen können und sagen, ob er eine Therapie für nötig hält, er kann Dir Adressen nennen und viellicht auch Anlaufstellen, auf die man selber nicht kommt.
 
S
Benutzer159429  (27) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #4
Das Problem ist,d ass mein Hausarzt sich gut mit meiner Mutter versteht und ich glaube, er würde mich auch "verraten".
Und der neue Pfarrer ist gut mit einer beteiligten Person bekannt, und ich kenne ihn eben noch nicht lang genug, um einzuschätzen, ob er vertrauenswürdig ist.
Eigentlich möchte ich mir das alles einfach nur von der Seele reden, aber ich vertraue keinem genug dafür :frown:
Zur Uni gehe ich erst zum WS
 
S
Benutzer156836  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Das Problem ist,d ass mein Hausarzt sich gut mit meiner Mutter versteht und ich glaube, er würde mich auch "verraten".
Ich war jahrelang depressiv und habe mich aus den gleichen Grund wie du nicht zum Hausarzt gewagt (meine Eltern laufen meinem Hausarzt ständig über den Weg). Irgendwann wurde es dann doch zu belastend und ich hab ihm alles erzählt. Er mir dann einen Psychologen verordnet und auf den Zettel nur unverständliche Fachwörter geschrieben, die auf Normaldeutsch so etwas wie Rückenstärkung bedeuteten. Das passte sehr gut, denn der Psychologe arbeitet auch noch als eine Art "Sonderheiler", und zwar eine besondere Art, meine Eltern toll finden (und mein Hausarzt weiss das).
Dass ich also wegen Depressionen beim Psychologen war, wissen meine Eltern bis heute nicht, obwohl sie das Finanzielle abgewickelt haben (Rechnung bezahlen und an Krankenkasse weiterschicken).

Mein Hausarzt hat sich also einwandfrei an die Schweigepflicht gehalten, und das sollte jeder andere auch. Du kannst ihm beim Gespräch auch sagen, dass du (jetzt noch) nicht möchtest, dass deine Eltern davon wissen.
 
Vetinari
Benutzer67771  Sehr bekannt hier
  • #6
Als erste Anlaufstelle kannst du dich auch zunächst an telefonische Anbieter ("Nummer gegen Kummer" oder Telefonseelsorge) wenden, dort kann man dir je nach konkreter Problemlage auch Möglichkeiten zu weiteren Kontaktstellen nennen.
 
G
Benutzer Gast
  • #7
In meiner Stadt gibt es ein Beratungscentrum bei dem ich war. Kostenlose Beratung in allen Lebenslagen. Das hat mich sehr weitergebracht und die Zeit, bis ich einen Therapeuten gefunden hatte, überbrückt. Aber dir würde ja vielleicht auch nur so ein Centrum schon helfen :smile:. Kannst dich ja mal erkundigen, ich kann das nur empfehlen. In der Einrichtung galt auch Schweigepflicht.
 
Fessler
Benutzer147556  Meistens hier zu finden
  • #8
Das Problem ist,d ass mein Hausarzt sich gut mit meiner Mutter versteht und ich glaube, er würde mich auch "verraten".
Und der neue Pfarrer ist gut mit einer beteiligten Person bekannt, und ich kenne ihn eben noch nicht lang genug, um einzuschätzen, ob er vertrauenswürdig ist.
Eigentlich möchte ich mir das alles einfach nur von der Seele reden, aber ich vertraue keinem genug dafür :frown:
Zur Uni gehe ich erst zum WS
Es gibt sowohl ein Ärzte- als auch ein Seelsorge-Geheimnis.
 
S
Benutzer159429  (27) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #9
Vielen Dank für eure Tipps! :smile:
Ich habe jetzt doch meinen Pfarrer kontaktiert, da ich eine Stunde bis zur nächsten Stadt brauche, und er sozusagen im Nachbardorf ist.
S stinesch woher wusstest du, dass du Depressionen hast ?
 
S
Benutzer156836  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
S Sabrina.96 Toll, dass du einen Weg gefunden hast, dir Hilfe zu holen.

Bei mir haben die Depressionen schon ziemlich früh angefangen, und ich weiss nicht mehr genau, wann und warum ich wusste, dass ich Depressionen hatte, aber ich wusste es lange bevor ich mir Hilfe geholt habe.
Ich war einfach immer niedergeschlagen und habe mich nächtelang in den Schlaf geheult. Suizid und vor allem Abhauen waren immer wieder ein Thema, aber ich hatte nie den Mut dazu.
Ich hatte nie mit jemandem darüber geredet, weil ich keinem Vertrauen konnte/wollte.
Keiner hat gemerkt, wie schlecht es mir über Jahre ging, was daran liegt, dass ich immer die "Lustige/Fröhliche" gespielt habe, aber dann in ein Loch gefallen bin, sobald ich wieder alleine war.
Hilfe habe ich mir geholt, als ich gemerkt habe, dass ich Aufgaben vernachlässigte, die Folgen für andere Menschen hatte (zb Gruppenarbeiten im Studium).
Ich dachte mir, wenn nur ich darunter leide, ist es ok, aber ich will nicht, dass es Folgen für andere hat.
Ich wünschte mir aber, dass ich mir viel früher Hilfe geholt hätte.
 
S
Benutzer159429  (27) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #11
Ok. Das hört sich ein wenig nach dem an, was ich gerade durchmache. Wobei ich das mit dem Suizid gut in den Griff bekommen habe. Aber ich habe das Gefühl, wenn es so weitergeht, dass ich nicht einmal mehr das möchte. Ich will irgendetwas, aber ich habe keine Ahnung was genau. Alles andere lässt mit absolut gefühlstot. Ich empfinde einfach nichts mehr. Keine Angst, keine Scharm, eigentlich nur noch Wut, dabei war ich früher ganz anders.
 
S
Benutzer156836  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #12
Dann ist es eindeutig gut, dass du dir Hilfe holst, und ein Pfarrer ist eine gute Alternative, wenn du nicht in die nächste Stadt kannst.
Ein Pfarrer steht auch unter Schweigepflicht, du kannst dir also gut alles von der Seele reden.
Wenn er dir aber empfiehlt, zu Arzt zu gehen, dann mach es.
Wenn man Hilfe bekommt, wird alles wieder besser. Ich war 1,5Jahre beim Psychologen und mir geht es jetzt echt wieder gut. Ich muss zwar vieles noch lernen, das ich durch die Depressionen und deren Ursachen verpasst und nie gelernt habe, aber ich merke jeden Tag, wie ich Fortschritte mache.
Ich wünsch dir alles Gute. Du packst das.:thumbsup:
 
S
Benutzer159429  (27) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #13
Danke ! :smile:
Zum Arzt gehen kann ich leider nicht. Wenn meine Eltern das mitbekommen, dann denken sie ich möchte nur Aufmerksamkeit oder bin eine Mimose. :sorry:
 
S
Benutzer156836  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Du kannst auch mit einem Vorwand zum Arzt. Hatte ich damals auch so gemacht. Meine Eltern denken, dass ich wegen Rückenproblemen in der Therapie war.
 
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