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Wie viel kann man von seinem Partner erwarten?

Wie viel tut euer Partner für euch/ wie sehr nimmt er Rücksicht auf eure Bedürfnisse?

  • Immer, ich muss ihn/sie nicht darauf aufmerksam machen.

    Stimmen: 2 14,3%
  • Wenn ich eine Andeutung mache, dann kommt er/sie von selbst darauf.

    Stimmen: 6 42,9%
  • Ich muss es ziemlich direkt sagen, aber dann nimmt er/sie Rücksicht.

    Stimmen: 2 14,3%
  • Kaum, wenn dann muss ich es mir "erkämpfen".

    Stimmen: 0 0,0%
  • Eigentlich bin immer ich die Person die Rücksicht nimmt/ sich kümmert.

    Stimmen: 4 28,6%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    14
  • Umfrage geschlossen .
P
Benutzer157396  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Ich bin seit circa einem Jahr mit meinem Freund zusammen, wir haben uns während der ehrenamtlichen Arbeit kennengelernt und irgendwann fragte er mich nach meiner Nummer. Zu dem Zeitpunkt war ich gar nicht auf der Suche, um genau zu sein war ich endlich nach langer Zeit mal wieder zufrieden mit meinem Leben so wie es war, aber schaden konnte ein Mann ja auch nicht? Ich sagte mir immer, dass ich das ganze einfach locker sehen müsse, man gibt sich ja nicht gleich das Jawort nur weil man sich dated..
Mir war schon immer klar, dass ich keine einfache Persönlichkeit bin, besonders dann, wenn es um Beziehungen geht. Ich erwarte sehr viel von einem Partner, bin aber auch bereit alles zu geben, Loyalität und Vertrauen sind mir sehr wichtig.
Jetzt zu dem eigentlichen Problem: Schon seit den ersten Wochen unserer Beziehung und immer mehr zunehmend, ärgere ich mich über meinen Freund, das ganze geht teilweise bis dahin, dass ich mich richtig für ihn schäme, wenn er sich mal vor anderen mir gegenüber so egozentrisch verhält. Ich habe versucht mit einer sehr guten Freundin darüber zu sprechen, aber so richtig nachvollziehen kann sie es nicht. Das ganze ist relativ schwer zu erklären, aber ich kann einige Beispiele nennen, die bei mir jedes mal Magenschmerzen auslösen.
Er nimmt insgesamt sehr wenig Rücksicht auf mich, gibt es im Restaurant zwei Stühle aber nur auf einem davon liegt ein Kissen, so kommt er nicht auf die Idee mich zu fragen, ob ich gerne das Kissen hätte. Das hört sich jetzt sehr kleinlich an und beim Lesen mögen einige jetzt den Kopf schütteln und denken ich sei eine verwöhnte Prinzessin, aber ich frage nach, ob er gerne das Kissen möchte, und wenn ich frage, so nimmt er es und kommt gar nicht auf die Idee, dass es für mich auch angenehm sein könnte. Mir ist Nachts auch immer schnell kalt, auch da kommt er nicht auf die Idee mir die dickere Decke zu überlassen, obwohl ihm eher zu warm ist und er schwitzt. Er will auch immer an der Wand schlafen, dabei ist er deutlich größer als ich und hätte wahrscheinlich nicht so oft das Problem fast aus dem Bett zu fallen wie ich.
Ein anderes Beispiel ist das bezahlen. Prinzipiell bin auch ich der Meinung, dass zunächst jeder für sich selbst bezahlen sollte, aber wenn ich einen guten Tag habe, dann bringe ich ihm auch mal einen Kaffee mit, oder bestelle etwas zu essen für uns. In diesen einem Jahr seit wir zusammen sind hat er nur zweimal etwas für mich bezahlt, auf unserem ersten Date und zu meinem Geburtstag. Selbst das Geld für einen Kaffee will er von mir wiederhaben. Dazu muss gesagt werden, dass er bereits selbst etwas verdient, ich jedoch noch studiere. Zu Weihnachten hat er einfach "vergessen" mir etwas zu schenken, obwohl wir noch 2 Wochen vorher darüber geredet hatten.. Zu meinem Geburtstag hat er im Nachhinein noch etwas besorgt.
Wenn er bei mir ist lässt er sich von mir bedienen, sich essen machen, hinter sich aufräumen, alles organisieren... Seine Wäsche lässt er überall herumliegen, die Bartstoppeln finde ich im Waschbecken.
Wenn ich zu ihm komme muss ich immer ein ganzes Stück zu Fuß laufen, teilweise auch Nachts um 11. Er hat mich noch nie abgeholt und selbst wenn ich ihn darum bitte bringt er mich nie weg. Das selbe Verhalten macht sich bei uns in vielerlei Hinsicht auch in sozialen Situationen und im Bett bemerkbar.
Ich bin mit Sicherheit jemand der vieles sehr genau nimmt und leider nicht sehr direkt ist, von Zuhause aus bin ich es gewöhnt, dass wenn man etwas freundlich anmerkt, der andere auch dann versteht wie wichtig es einem ist, deshalb fällt es mir sehr schwer ihn direkt auf solche Dinge anzusprechen. Dieses Problem habe ich ihm schon am Anfang unserer Beziehung klar gemacht und er meinte er würde es verstehen, aber manchmal wirkt es fast so als wär es ihm einfach egal. Es kann durchaus vorkommen, dass er mich in aller Öffentlichkeit auf fast übertriebene Weise kritisiert, was ich nur schwer aushalte. Ich habe gelernt in solchen Fällen die Contenance zu wahren, aber es tut teilweise einfach echt weh.
Auch wenn es sich vielleicht so anhört: Es ist definitiv nicht alles schlecht in unserer Beziehung! Diese "keinen Dinge" summieren sich momentan. Ich kann auch einfach nicht " ich liebe dich" sagen, weil ich momentan das Gefühl habe es wäre gelogen. Auch er sagt es nicht zu mir, hat es aber auch nie gesagt.
Ich brauche keine Kommentare wie "check doch, dass der Typ dich nicht liebt sondern dich nur benutzt", denn so einfach ist das nicht. Der Grund weshalb ich mich nicht traue mich zu trennen ist, dass er nicht viele enge Beziehungen in seinem Leben hat - für das was ich als "eng" verstehe vielleicht keine einzige. Und auch wenn er mir nicht sagt, dass er mich liebt, so sagt er trotzdem sehr oft, dass er mich sehr vermisst oder sich sehr freut mich zu sehen, ich ihm viel bedeute. Er hat mich auch seiner Mutter, seiner Schwester und seinen Freunden vorgestellt, in dem Sinne bin ich nicht nur eine "Affaire". Bis jetzt habe immer ich alle Beziehungen beendet und schon mehreren Männern damit das Herz gebrochen, etwas was ich nie gerne getan habe und auch nur dann, wenn es wirklich triftige Gründe dafür gab und für mich nicht mehr auszuhalten. Bei ihm habe ich ein besonders schlechtes Gefühl und viel Angst wie er reagieren würde, denn er hat schon einige "schlimme" Trennungen hinter sich und deshalb auch Probleme sich zu öffnen.

Dieser Text ist leider sehr subjektiv und stellt definitiv nur eine Seite der Realität dar, aber ich frage mich einfach ob ich mit diesen "kleinen" Dingen übertreibe? Ob das vielleicht ein Stück weit normal ist? Diese Märchenprinzen in Filmen, die zumindest ein-zwei-mal im Jahr was nettes für ihre Prinzessinnen tun vielleicht nichts mit der Realität zutun haben? Ich einfach deutlich zu anspruchsvoll bin? Und gibt es dort draußen vielleicht noch jemanden der dieses Gefühl kennt, dieses ziehen im Magen, weil er mal wieder nur an sich denkt und man aber zu stolz und vielleicht auch zu feige ist etwas zu sagen?

Vielen Dank an alle die antworten.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #2
"Erwarten" kann man von anderen Menschen erstmal gar nichts, denke ich.
Man kann und sollte sich über die eigenen Einstellungen und Bedürfnisse natürlich unterhalten. Davon ausgehen, dass jemand anderes Andeutungen versteht, ist immer gefährlich und führt fast zwangläufig aufs Glatteis, denn das ist einfach keine gute Kommunikation und birgt zu viel Stellen, an denen es falsch laufen kann.

Wenn mein Gegenüber dann meine Bedürfnisse kennt, kann es entschieden, wie es damit umgeht. Daraufhin kann ich dann wiederum entscheiden, ob mir das reicht und daraus die entsprechenden Konsequenzen ziehen.

So ssollte es zumindest sein, wenn es ideal läuft :zwinker:

Worüber ich allerdings gestolpert bin: Es macht beim Lesen den Eindruck, als wärst Du nur noch mit ihm zusammen, weil Du ihn bemitleidest. Meinst Du, das ist ehrlich und fair ihm gegenüber? Und auch Dir selbst und Deinen BEdürfnissen gegenüber?
 
Vianne
Benutzer151786  (39) Sehr bekannt hier
  • #3
... ich frage nach, ob er gerne das Kissen möchte, und wenn ich frage, so nimmt er es und kommt gar nicht auf die Idee, dass es für mich auch angenehm sein könnte.
Damit machst du dir das Leben halt echt unnötig schwer. Wenn du das Kissen möchtest und nur aus reiner Höflichkeit fragst, ob er es haben will, damit er auf den Trichter kommt, es wiederum dir anzubieten und du jetzt weißt, dass er den Wink mit dem Zaunpfahl nicht versteht, warum fragst du dann nicht einfach: "Wäre es okay für dich, wenn ich das Kissen nehme?"? Problem gelöst. :zwinker:

Mir ist Nachts auch immer schnell kalt, auch da kommt er nicht auf die Idee mir die dickere Decke zu überlassen, obwohl ihm eher zu warm ist und er schwitzt. Er will auch immer an der Wand schlafen, dabei ist er deutlich größer als ich und hätte wahrscheinlich nicht so oft das Problem fast aus dem Bett zu fallen wie ich.
Siehe oben. Nur sprechenden Menschen kann auch geholfen werden. Du deutest ja an, dass es dir nicht so vorkommt, als würde er das mit böser Absicht machen, aber da er nun mal keine Gedanken lesen kann und vielleicht einfach nicht so weit denkt, musst du schon den Mund aufmachen. Ein ernsthaftes Problem würde ich erst dann sehen, wenn er dir diese Wünsche grundlos verweigert.

In diesen einem Jahr seit wir zusammen sind hat er nur zweimal etwas für mich bezahlt, auf unserem ersten Date und zu meinem Geburtstag. Selbst das Geld für einen Kaffee will er von mir wiederhaben. Dazu muss gesagt werden, dass er bereits selbst etwas verdient, ich jedoch noch studiere. Zu Weihnachten hat er einfach "vergessen" mir etwas zu schenken, obwohl wir noch 2 Wochen vorher darüber geredet hatten.. Zu meinem Geburtstag hat er im Nachhinein noch etwas besorgt.
Wenn er bei mir ist lässt er sich von mir bedienen, sich essen machen, hinter sich aufräumen, alles organisieren... Seine Wäsche lässt er überall herumliegen, die Bartstoppeln finde ich im Waschbecken.
Das sind ja schon etwas wesentlichere Dinge, aber auch da wirst du wohl nicht drumherum kommen, ihm das einfach mal zu sagen. Wenn er nicht sowieso schon von sich aus der aufmerksame Geschenke-Mitbringsel-romantische-Überraschungen-Typ ist, wirst du ihn kaum zu einem machen können. Aber wenn du ihm verklickerst, dass du zumindest an Weihnachten und Geburtstag schon auf Geschenke Wert legst, dann wird er dir wohl entgegenkommen können. Das ist ja eigentlich normal - dadurch, dass er anscheinend keine anderen engen Beziehungen hat(te), ist er das vielleicht einfach nicht gewohnt.

Auch finanziell sollte es dann wohl zumindest ausgeglichen sein; heißt, wenn er nicht für dich bezahlen will, musst du für deinen Seelenfrieden darauf achten, dass du eben auch nichts mehr für ihn ausgibst oder du akzeptierst es und lebst mit dem kleinen Ungleichgewicht.

Insgesamt hört es sich bei deinen Schilderungen schon so an, als müsste man ihn erst zum Jagen tragen... Aber einen Versuch wäre es wohl mal wert.

Wenn ich zu ihm komme muss ich immer ein ganzes Stück zu Fuß laufen, teilweise auch Nachts um 11. Er hat mich noch nie abgeholt und selbst wenn ich ihn darum bitte bringt er mich nie weg.
Das finde ich schon ... sehr bequem. Würde mich auch ärgern. Wie rechtfertigt er das?

Es kann durchaus vorkommen, dass er mich in aller Öffentlichkeit auf fast übertriebene Weise kritisiert, was ich nur schwer aushalte.
Inwiefern kritisiert er dich denn?

... aber ich frage mich einfach ob ich mit diesen "kleinen" Dingen übertreibe? Ob das vielleicht ein Stück weit normal ist? Diese Märchenprinzen in Filmen, die zumindest ein-zwei-mal im Jahr was nettes für ihre Prinzessinnen tun vielleicht nichts mit der Realität zutun haben?
Wenn dich diese "kleinen Dinge" stören, dann ist das eben so und es ist auch dein gutes Recht, dich an diesen Kleinigkeiten aufzuhängen, weil dir sowas in einer Beziehung eben wichtig ist. In der Summe ist es ja schon so, dass er nicht sonderlich einfühlsam und auch relativ gleichgültig dir gegenüber ist. Damit kann nicht jeder umgehen (ich könnte es im Übrigen auch nicht). Aber: Menschen können sich ändern - das setzt aber voraus, dass du ihm Gelegenheit gibst, auch von den Problemen zu erfahren. Wenn du merkst, dass es nichts bringt und er nichts ändern will oder kann, musst du für dich eben entscheiden, ob du damit leben kannst oder nicht.
 
P
Benutzer157396  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Danke erst einmal für die Antworten. Auch mir ist klar, dass das alles sehr kleinlich klingt und dass man ohne über Probleme zu reden nicht weit kommt. Prinzipiell ist das auch möglich, besonders wenn es um "wichtige" Dinge geht, aber bei diesen "kleineren" Sachen hat er einfach keine Lust was zu ändern oder überhaupt darüber zu reden. Ich habe einiges davon thematisiert und maximal kam ein "hmmm okay", geändert hat sich nicht wirklich was. Ich bin auch nicht der Typ der sich gerne streitet und ich will einfach nicht jedes mal auf meinem "Recht" bestehen müssen wenn es um solche alltäglichen Dinge geht.

"Erwarten" kann man von anderen Menschen erstmal gar nichts, denke ich.
Man kann und sollte sich über die eigenen Einstellungen und Bedürfnisse natürlich unterhalten.

Das war vielleicht etwas unglücklich formuliert, aber wir sind jetzt seit über einem Jahr in einer Beziehung, ich war von Anfang an sehr ehrlich mit meine Wünschen an ihn und er hat mir damals das Gefühl gegeben, dass er sich ähnliches vorstellt. Anfänglich waren die beschriebenen Dinge auch weniger deutlich, das ganze kristallisiert sich mit der Zeit einfach immer mehr heraus.
Vielleicht ist damit klarer was ich mit "erwarten" meine.

Worüber ich allerdings gestolpert bin: Es macht beim Lesen den Eindruck, als wärst Du nur noch mit ihm zusammen, weil Du ihn bemitleidest. Meinst Du, das ist ehrlich und fair ihm gegenüber? Und auch Dir selbst und Deinen BEdürfnissen gegenüber?

Das ist so eine Sache, gestern habe ich mich wieder sehr über ihn geärgert und in den Sekunden frage ich mich dann manchmal ob das alles überhaupt noch Sinn macht. Ich erzähle hier auch nur von den Dingen die mich bedrücken, es ist also nicht alles so schwarz-weiß wie es hier dargestellt wird. Er hat an einigen Stellen in seinem Leben wirklich ordentlich Pech gehabt und darum leide ich an diesen Stellen mit ihm mit und deshalb will ich ihm nicht weh tuen.
Ehrlich bin ich ihm gegenüber immer gewesen, besonders wenn er mich auf etwas angesprochen hat.
Ich suche auch extra hier anonym Rat und nicht bei Leuten die uns beide kennen, denn das finde ich nicht fair/ehrlich.


Das finde ich schon ... sehr bequem. Würde mich auch ärgern. Wie rechtfertigt er das?

Er beansprucht solche Dinge für sich selbst auch nicht und meint ich müsse selbstständig durch das Leben gehen (was damit meiner Meinung nach nichts zu tun hat).
Ich bringe ihn regelmäßig weg/ hole ihn ab, als ich ihn darauf angesprochen habe meinte er ich würde das ja freiwillig tun und wenn ich es nicht wollte dann sollte ich es halt lassen...

Inwiefern kritisiert er dich denn?

Es wird halt schnell kritisch wenn wir unterschiedlicher Meinung sind, besonders wenn es um solche brenzligen Themen wie Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft geht. Wenn er das Gefühl hat nicht die Oberhand zu haben dreht er mir schnell Wörter im Mund herum oder sagt dann auch vor anderen Leuten so Dinge wie, dass ich ja eh keine Ahnung hätte und dass er es gar nicht möge wie ich ihm immer widerspräche. Selbst meinen Freunden ist aufgefallen, dass er mir nur sehr schwer mal Recht geben kann und dann auch immer nur nach x-maligem herumgedrehe von allem was ich gesagt habe.
Im Endeffekt ist das wohl ein anderes Problem, führt hier vielleicht ein wenig zu weit in die Psychologie etc. :smile:
 
I
Benutzer144428  (30) Meistens hier zu finden
  • #5
Ich finde prinzipiell, dass man auf jeden Fall Ansprüche an seine Partner stellen darf. Gut, manche Ansprüche sind unrealistisch und stellen sich hoffentlich bald als solche raus, aber einige sind extrem sinnvoll und wichtig. Einer meiner Ansprüche ist zum Beispiel, dass mein Partner zu Arzt geht, wenn er etwas ernsthaftes hat (nicht unbedingt für ne Erkältung, aber bei anhaltenden Zahnschmerzen oder einer Fleischwunde im Bein schon). Oder auch (sehr wichtig), dass er in der Lage ist mit einem bestimmten Budget zu leben, ohne Schulden zu machen (zur Not auch auf meinem derzeitigen Studentenniveau was vom Geld her etwa ALGII entspricht). Ich erwarte ebenfalls eine gewisse Bereitschaft Probleme anzusprechen, es muss ja nicht immer sofort sein, aber in einem ruhigen Moment sollte das kein Problem sein, was mich gleich zum Anspruch führt, dass er bereit ist eigene Probleme einzugestehen und gegebenenfalls daran zu arbeiten.
Diese Ansprüche stelle ich auch an mich selbst.

Nun sollte ich voranstellen: Ich wurde von Wölfen aufgezogen, habe keinerlei Tischmanieren, vergesse manchmal bitte und danke zu sagen und bin es gewohnt Dinge die mich stören direkt anzusprechen.
Aber das bezieht sich eher auf Höflichkeitskonventionen, da mache ich eben öfters was falsch, manchmal ist mir das egal und manchmal würde ich es gerne besser machen.
Aber ich achte immer auf meine Mitmenschen. Wenn ich weiß, dass meine Schwester Vegetarier ist und noch nicht genug gegessen hat, dann nehme ich mir nicht den letzten Blumenkohl. Wenn ich weiß, dass da ein Teller voller Schnitzel liegt habe ich dagegen keinerlei Skrupel mir als erster eins zu nehmen. Wenn alle anderen satt und faul rumsitzen habe ich auch kein Problem mir das letzte Stück Kuchen zu nehmen, weil ich denke: Naja, die sehen nicht so aus als wollten sie eins und wenn's so wäre würden sie halt was sagen.
Mein Partner (und später vermutlich meine Kinder) genießt da eine Sonderbehandlung, ihn frage ich dann nämlich speziell, ob er vom letzten Stück Kuchen noch etwas abhaben will.
Bei einem Teil deiner Beispiele würde ich sagen "Selbst Schuld wenn du nichts sagst", aber bei einem Teil eben auch nicht, speziell weil du ihn gebeten hast dich zum Bahnhof zu bringen und er das einfach nicht gemacht hat... nachts um 11... in der Dunkelheit... für seine Freundin. Wenn es nur die Fälle wären, in denen du einfach nur etwas sagen solltest, dann hättest du vermutlich auch kein so großes Problem, keine solchen Magenschmerzen. (Ich glaube übrigens, dass man als großer Mensch nicht unbedingt weniger aus dem Bett fällt und ich habe auch keine Ahnung wie du es fertig bringst aus dem Bett zu fallen, außer einer von euch hat ein Bett, das schmaler ist als 1,40m.)
Aber es ist eben die Summe und die macht dann das Gesamtbild aus. Ich habe gesagt, dass ich es gewohnt bin etwas zu sagen, wenn mich etwas stört, aber bei meinem Freund ist es so, dass ich fast nie etwas sagen muss, weil er einfach auf mich achtet. Manchmal ein bisschen zu sehr, aber darüber bin ich eher froh. (Und das ist auch kein echtes Problem, weil er sich bei mir darauf verlassen kann, dass ich kein Problem habe, wenn ich sage, dass alles okay ist.) Er hätte mir das Kissen angeboten, die dickere Decke (zumindest wenn ich angedeutet hätte, dass mir nachts kalt ist), er bringt mich jedes Mal zum Bahnhof und holt mich auch fast immer dort ab, nachdem wir uns am Anfang einmal darüber unterhalten haben bezahlt er ungefragt im Restaurant für mich mit (außer bei Subway oder McDonalds, da bezahle ich, bei uns ist es nämlich auch so, dass er schon sehr gut verdient und ich noch mit einem ALGII-Äquivalent auskommen muss).
Und wenn mir auffällt, dass einer von uns in einer Situation auf eine Art und weise reagiert hat, die mir solche Bauchschmerzen verursachen würde, dann reden wir darüber. Wir sind uns nämlich beide bewusst, dass a) eine Beziehung aus vielen kleinen Momenten besteht und man deswegen nicht denken darf, dass kleine Dinge unwichtig seien, und b) hinter solchen Details meist eine bestimmte Ansicht, Gewohnheit, Annahme oder ein bestimmter Gedankengang steckt, den es zu klären gilt.
Ich kann also sehr gut verstehen wenn dich all' diese Dinge stören.

Wichtigster Teil: Du bist nicht für ihn verantwortlich.
Du sagst keinerlei gute Dinge über ihn. Du sagst nur, dass er gelitten hat.
Ich erzähle hier auch nur von den Dingen die mich bedrücken, es ist also nicht alles so schwarz-weiß wie es hier dargestellt wird.
Nach diesem Satz hätte ich erwartet, dass du davon erzählst wie gut ihr euch versteht, wie liebevoll er ist, wie er dir durch eine schwierige Zeit geholfen hat, eben positive Dinge, aber es kam nur:
Er hat an einigen Stellen in seinem Leben wirklich ordentlich Pech gehabt und darum leide ich an diesen Stellen mit ihm mit und deshalb will ich ihm nicht weh tuen.
Mitleid.
Dein einziger Grund mit ihm zusammen zu sein ist Mitleid, bisher hast du nichts anderes genannt.
Das darf niemals Grundlage einer Beziehung sein. Besonders, da er ja gar nicht so sehr an dir zu hängen scheint, wenn er Dinge sagt wie:
ich würde das ja freiwillig tun und wenn ich es nicht wollte dann sollte ich es halt lassen...
Bei solch' einem Satz wäre ich tatsächlich niemals wieder gekommen, eine solche Geringschätzung wäre mir unerträglich.
An deiner Stelle würde ich mit ihm Schluss machen, denn dein einziger Grund es nicht zu tun wäre, dass er dann leidet und dass ist kein Grund für dich, dass ist nur ein Grund für ihn. Daran scheint ihm allerdings nichts zu liegen, denn er hat ja keinerlei Wertschätzung für dich übrig, das heißt für ihn ist das auch kein Grund. Du bist also grundlos noch mit ihm zusammen.
 
P
Benutzer157396  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Danke für die ehrliche Antwort.
Ist viel Wahres dran.
 
Stonic
Benutzer13901  (48) Grillkünstler
  • #7
Sorry ich denke ihr passt nicht zusammen weil ihr eine grundverschiedene Einstellung zum Thema Beziehung und Partner habt.
Du willst verwöhnt und hofiert werden was völlig ok ist er will der Herr in der Beziehung sein.
Solange da keine gleichen Ansichten und eine Gleichrangigkeit herrscht sehe ich da wenig zukunftschancen
 
P
Benutzer157396  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Kann sein, aber das mit dem "hofiert werden" hört sich für mich schon ziemlich wertend an. Ich erwarte nichts was ich nicht auch tue und bin alles andere als bequem.
 
Unisex
Benutzer154152  Meistens hier zu finden
  • #9
ich kann dich vollkommen verstehen. wenn so viele kleinigkeiten zusammen kommen fragt man sich schon ob er überhaupt an einen denkt,ob man ihn wichtig ist etc. mich würde es auch stören,sehr sogar. das hat nix mit kleinlich zu tun sondern mit gegenseitigen acht geben.
Ich hab das Gefühl das er dich mehr oder weniger ausnutzt zu seinem gunsten,egal ob es bei einer tassee kaffe ist. selbst geschenke zu kaufen vergisst er oder macht er zu spät.
ich bin ja jemand der immer auf dem letzten drücker los geht aber so fies hab ich mich noch nie benommen. hierbei geht es ja nicht ums geschenk an sich sondern einfach das es "du bist mir egal" rüber kommt und das ist echt schade.
[doublepost=1447092766,1447092354][/doublepost]ich persönlich finde gerade diese kleinen dinge die du angesprochen hast machen eine beziehung doch so schön. zumindest in meinen augen. man schaut doch das es dem partner gut geht und nimmt dafür das schlechtere in kauf. wenns im bett die decke ist dann gibt man den partner der schneller friert die dickere. wenn man nachts sieht die decke ist weg hebt man sie auf und deckt den partner wieder zu anstatt sich umzudrehen und weiter zu pennen. wenn man auf dem sofa liegt fragt man kann ich dir noch ein kissen reichen damit es bequemer ist. in meinen augen ist das höflichkeit und zuneigung den man dem menschen gegnüber entgegen bringt. sowas schaffen sogar meine besten freunde....
 
Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Ich schließe mich in allen Punkten InLoveWonder an ...
 
Stonic
Benutzer13901  (48) Grillkünstler
  • #11
Kann sein, aber das mit dem "hofiert werden" hört sich für mich schon ziemlich wertend an. Ich erwarte nichts was ich nicht auch tue und bin alles andere als bequem.
Das war absolut nicht wertend gemeint...ich verstehe nur so Kerle nicht wenn ich mit einer Frau zusammen bin soll sie doch auch spüren das sie was besonderes für mich ist.
 
Triton
Benutzer146142  (45) Benutzer gesperrt
  • #12
Prinzipiell ist das auch möglich, besonders wenn es um "wichtige" Dinge geht, aber bei diesen "kleineren" Sachen hat er einfach keine Lust was zu ändern oder überhaupt darüber zu reden. Ich habe einiges davon thematisiert und maximal kam ein "hmmm okay", geändert hat sich nicht wirklich was.
Mir ist nach allem noch nicht klar, ob du mit einem kleinen Pascha zusammen bist ("nicht können"), oder ob die kleineren Sachen einer lieblos-ignoranten Einstellung entspringen ("nicht wollen"). Drüber zu reden, ggfs. auch mit Beteiligung von Dritten, bringt natürlich nur bei ersterem was.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #13
ich drücks mal kurz und knapp aus: die wenigen männer, die dezente andeutungen verstehen und daraufhin weiterdenken, die sind ziemlich selten. die, die das zuverlässig und immer tun, die gibts fast nicht. mit anderen worten: willste was von nem kerl, drück dich direkt aus... ist schade, ich wünschte auch es wäre anders, aber darauf läufts fast immer hinaus.

wenns dich anpisst (und das verstehe ich sehr gut), dann sprich klartext. oder, wenn du das nicht willst, dann such nach dem einen unter tausenden, der a) zu dir passt und b) solche eigenschaften mit sich bringt.. ich hatte dafür keine geduld *g*
 
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