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Wieso bin ich nur immer so wettbewerbsorientiert?

D
Benutzer84988  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
hallo zusammen,

bekannt ist ja, dass männer beispielsweise bei sportarten wie tennis oder volleyball immer die punkte zählen möchten, wohingegen frauen lieber einfach so aus spaß spielen würden. zumindest im allgemeinen ist das so.

nun habe ich über mich nachgedacht und mir ist aufgefallen, dass ich mich immer irgendwie verwirklichen bzw profilieren möchte, indem ich zu den besten gehöre. beispielsweise wenn ich eine sportart anfange, dann träume ich schon von den großen turnieren. auch bei computerspielen wollte ich mich in den ligen ganz oben platzieren. oder in der schule und im studium zu den besten gehören. gleiches gilt für die karriere, wo ich immer ganz hellhörig werde, wenn ich von neuen berufsbildern erfahre, bei denen man enorm angesehen ist und extrem viel geld verdient - diese interessieren mich sogar, wenn sie die aufgabe des restlichen lebens erfordern ( z b investmentbanker, tägliche arbeit bis nach mitternacht, auch am wochenende, dafür hunderttausende euro prämien pro jahr).

woran mag das nur liegen? meint ihr, das lässt sich eher als extremum von positiven charakterzügen wie zielstrebigkeit eingliedern, oder dass es eher eine gewisse krankhaftigkeit ist, um komplexe zu überwinden oder nach anerkennung zu streben?

sozial fühle ich mich nicht sonderlich integriert und auch beziehungstechnisch ziemlich einsam. dauernd denke ich an meine karriere und andere hochgesteckten ziele. aber das soziale kam zuerst, ist also nicht folge dieser übermotivation. ist diese orientierung etwa eine art abwehrmechanismus, weil im im zwischenmenschlichen so erfolglos bin?

wie werde ich glücklich?
etwa durch solch einen job? oder wird das ganze einfach aufhören, sobald ich in einer glücklichen beziehung bin?
 
ProximaCentauri
Benutzer32843  (36) Sehr bekannt hier
  • #2
So wie sich das anhört willst du der Beste sein, weil du dir irgendwie erhoffst, dadurch Anerkennung zu finden - da dir diese offenbar im Privatleben fehlt.

Meiner Meinung nach kann man kaum durch Einflüsse von Aussen glücklich werden, wenn das Innenleben nicht stimmt. Es gibt Leute, die haben alles und sind trotzdem todunglücklich, es gibt solche, die fast nichts haben und extrem glücklich sind.

-> Du solltest nachforschen was du wirklich willst, und dann daran arbeiten... wobei ich nicht denke dass du durch den Job glücklich wirst, wenn dein einziges Kriterium "ich kriege Anerkennung und verdiene viel Kohle" ist, denn sobald du einen kleinen Rückschlag einsteckst wird dich das nicht mehr glücklich machen.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Dass man Bestätigung durch Erfolge sucht, ist meiner Meinung nach völlig verständlich.
Ich betreibe meine Sportart, für die ich 2 mal wöchentlich trainiere, auch nicht nur um der Bewegung Willen, sondern auch weil ich irgendwelche Erfolge haben möchte. Ebenso bin ich im Studium nicht damit zufrieden, wenn ich irgendwie durchkomme, sondern ich möchte schon zu den Besseren gehören.
Ebenso möchte ich keinen 0815-Job mit höchstens mittelmäßiger Bezahlung, sondern einen guten und gut bezahlten Job.

So etwas halte ich für völlig normal und auch für gut, um sich selbst weiterzuentwickeln und um etwas zu leisten.

Allerdings finde ich es übertrieben, wenn man nach Extremen strebt.
Im Sport reichen mir meine Erfolge auf Kreis- und Bezirksebene und die Anerkennung, wenn ich eine auf dieser Ebene ziemlich gute Leistung vollbracht habe. Ich hatte noch nie das Bedürfnis, unbedingt in der Weltspitze mitmischen zu wollen, o.ä.
Ebenso bin ich im Studium zufrieden, wenn ich ordetliche Leistungen bringe. Mich stört es überhaupt nicht, nicht der Beste zu sein.
Und ich suche auch keinen Job mit maximal möglichem Verdienst, sondern einen Job, der mir Spaß macht, genug Zeit zum Leben lässt und trotzdem genügend Geld abwirft, um ein schönes, halbwegs luxuriöses Leben zu führen.

Was bringt es dir, wenn du wahnsinnige sportliche Erfolge hast, der Beste im Studium bist und später Milliarden scheffelst?
Reicht das, um glücklich zu sein?
Mir würde es definitiv nicht reichen.
Um wirklich glücklich zu sein, brauche ich zumindest Freunde, Hobbies, die mir Spaß machen - und vor allem später eine tolle Partnerin und Kinder.
Dafür reichen mir meine bescheidenen sportlichen Erfolge, ein ordentliches Studium und ein ordentlicher Job.
 
D
Benutzer84988  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
So wie sich das anhört willst du der Beste sein, weil du dir irgendwie erhoffst, dadurch Anerkennung zu finden - da dir diese offenbar im Privatleben fehlt.

Meiner Meinung nach kann man kaum durch Einflüsse von Aussen glücklich werden, wenn das Innenleben nicht stimmt. Es gibt Leute, die haben alles und sind trotzdem todunglücklich, es gibt solche, die fast nichts haben und extrem glücklich sind.

-> Du solltest nachforschen was du wirklich willst, und dann daran arbeiten... wobei ich nicht denke dass du durch den Job glücklich wirst, wenn dein einziges Kriterium "ich kriege Anerkennung und verdiene viel Kohle" ist, denn sobald du einen kleinen Rückschlag einsteckst wird dich das nicht mehr glücklich machen.

Ich denke das Problem ist, dass ich im Job immer wieder neue Ziele finden und stets nach höherem streben werde, sodass ich mich immer nur auf dem Weg befinde und jedoch niemals mit dem Status zufrieden bin.

Bloß kann ich mir andererseits auch nicht vorstellen, ein (beruflich) ganz gewöhnlicher, unbeachteter Angestellter zu sein. Irgendwie möchte ich eine gewisse Aufmerksamkeit durch Reputation und Geld erhalten, oder einfach für viele Leute eine Zeit im Mittelpunkt stehen (z B wie ein Moderator im Fernsehen, oder ein Showmaster eher).
 
N
Benutzer66580  (35) Meistens hier zu finden
  • #5
Hm, ich bin so ziemlich das genaue Gegenteil, mich interessiert Wettbewerb kein Stück. Ich stecke mir zwar selbst gewisse Ziele, die ich erreichen möchte (Bsp.: ein gutes Abitur, das mir mein Wunschstudium ermöglicht), mich interessiert aber kein bisschen, ob andere besser oder schlechter sind als ich. Ich wäre beispielsweise mit meinem 1,6 - Abi genauso zufrieden gewesen, wenn alle anderen meiner gesamten Stufe 1,0 gehabt hätten :grin: ich hätte ja schließlich mein Ziel erreicht, was gehen mich die anderen an.


Allerdings weiß ich nicht, ob ich dir wirkliche "Tipps" in dem Sinne geben kann, da es mir bei eigentlich schon immer so war.
Meine Schwester ist dir dagegen sehr ähnlich. Sie sagt, das liege daran, dass sie die mittlere von 3 Töchtern sei, also ein "Sandwich-Kind", und sich deshalb stärker profilieren und hervorheben müsse, um Anerkennung (insb. von den Eltern) zu erhalten. Trifft das auf dich evtl auch zu?


Ansonsten geb ich ProximaCentauri Recht. Macht dich das wirklich glücklich, wenn du eine Medaille, egal ob tatsächlich oder symbolisch :zwinker: , in der Hand hältst? Und wenn ja, für wie lange? Dann muss doch sicherlich bald eine neue her ...
 
W
Benutzer79369  Benutzer gesperrt
  • #6
wie du glücklich wirst?

vielleicht solltest du anfangen zu leben.

und: je mehr du dich ablehnst, desto mehr wirst du wohl auf positive resonanz von außen angewiesen sein. sich mal über komplimente zu freuen oder ein lob, das ist die eine sache. aber wer immer begeisterungsrufe der außenwelt benötigt, der muss sich selbst ganz schön schrecklich finden.
 
xoxo
Benutzer30217  Sophisticated Sexaholic
  • #7
Du versuchst ein Loch im Zahn mit Süßigkeiten zu stopfen.

Vermutlich bildest du dir ein auf sozialer Ebene keinen Erfolg verbuchen zu können und weil man karrieremäßig unabhängiger von Mitmenschen ist (aber nicht komplett losgelöst), man für zwischenmenschliche Beziehungen hingegen ganz sicher einen Mitspieler braucht, wirst du in deiner übertriebenen Zielorientiertheit Kompensation suchen.
 
M
Benutzer69587  Verbringt hier viel Zeit
  • #8
diese interessieren mich sogar, wenn sie die aufgabe des restlichen lebens erfordern ( z b investmentbanker, tägliche arbeit bis nach mitternacht, auch am wochenende, dafür hunderttausende euro prämien pro jahr).

so wie es aussieht hast du einfach noch nicht oft genug bis nach mitternacht und am wochenende gearbeitet.

und: geld ist stinklangweilig, wenn man keine zeit und keine ziele hat, um es auszugeben.

letztlich versucht man mit solchen workaholic-phasen (deren berechtigung ich hier ganz und gar nicht in frage stellen will - sie können sehr hilfreich sein und erfolgreich verlaufen) immer irgendetwas zu kompensieren, weil man einfach nur auf scheinbilder und vermeintliche ideale einer viel zu kapitalistischen gesellschaft fixiert ist. irgendwann stehst du dann da, arbeitest wie ein tier oder eine maschine, scheffelst geld und stellst enttäuscht fest, daß du immer noch die gleichen probleme hast, auch wenn sich die umstände ein wenig geändert haben.
man darf das leben und die freude daran einfach nicht vergessen und aus den augen lassen, sonst geht man am geld- und geltungswahn unserer oberflächlichen gesellschaft einfach kaputt.
 
MasterHonk
Benutzer29377  Meistens hier zu finden
  • #9
Naja, ich finde nichts schlechtes oder negativ besetztes daran, wenn man in dem, was man tut gut oder der beste sein will.
Irgendwo soll es einem ja Spaß machen und man soll es gerne tun. Da liegt es auf der Hand, dass man auch nicht nur so vor sich hin wurschteln, sondern etwas erreichen will. Wenn man das nicht will und nur seine Zeit absitzt, kann man es auch bleiben lassen.

Kritisch wird es meiner Meinung nach da, wo man bestimmte Dinge aus reinem Selbstzweck macht und man auch keinen Spaß mehr daran haben kann, wenn man mal nicht gewinnt oder laut eigenem Dafürhalten nicht gut genug war. Ob das dann die Arbeit oder der Sport ist.
Gibt nichts lächerlicheres, als die, die im Verein nach irgendeinem Trainingsspiel dann das diskutieren anfangen, warum man selbst eigentlich hätte gewinnen müssen etc ...
 
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