• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Wieso nur tue ich mich so schwer meine Gefühle auszudrücken... ich bin verzweifelt!

A
Benutzer128678  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo,
es kann doch nicht so schwer sein, oder?

Man hört es doch immer wieder: "Das sind doch nur drei kleine Worte, die wird man schon über die Lippen bekommen." ... Drei KLEINE Worte... Und dennoch kommen sie mir so mächtig vor!

Wir sind nun ganz knapp ein Jahr zusammen und ich schaff es immer noch nicht ihm meine Gefühle zu schildern. Wenn mich etwas bedrückt, dann schleppe ich es Ewigkeiten mit mir rum. Und selbst schöne Dinge behalte ich für mich, wie eben zum Beispiel meine Gefühle für ihn und bringe nicht mal ein "einfaches": Ich liebe Dich. Zustande -.-

Ich warte immer viel zu lange... Ich brauche immer so lange, bis ich irgendetwas sage. Mein Freund fragt mich eigentlich jeden Tag: "Was ist denn?" Und ich antworte jeden Tag: "Nichts". Es nervt mich... Und ich weiß, dass es ihn auch nervt.

Ich will so gerne meine Gedanken und Gefühle mit ihm teilen. Ob positiv oder negativ, ich will mit ihm sprechen können, aber immer, wenn ich es mir vornehme (und ich nehme es mir wirklich, wirklich, WIRKLICH vor), schaffe ich es dennoch NICHT. Ich verstehe das nicht!

Wie kann ein Mensch derartig verschlossen sein und derartig ein Problem damit haben, sich zu öffnen? Ich will ihm nicht immer Briefe schreiben. Ich will es ihm endlich mal persönlich sagen. Ich will, dass es einfach aus mir herauskommt und er nicht Stunden warten muss.

Es läuft nämlich so: Wenn ich es dann endlich mal geschafft habe, ihm zu sagen, dass ich was sagen will, dann dauert es tatsächlich eine Stunde und länger, bis ich Brocken an Worten aus meinem Mund herausbekomme. Ich stammle total vor mich hin und am Ende läuft es so, dass er einfach nur noch rät, bis ich nicke, weil er das richtige Thema gefunden hat, das ich ansprechen wollte.

Wie kann das nur sein? Wieso kann ich nicht einfach aussprechen, was mich bedrückt und, was ich denke?

Ich kann nicht mal anzügliche Dinge sagen. Ich bin so irre zurückgezogen und schüchtern, dass ich mich dafür selbst schon verfluche, aber ich kann mich anstrengen wie ich will... es klappt einfach nicht!!

Habt ihr Rat für mich? Wie nur kann ich diese Hürde überwinden? Woran kann das liegen?

Ich bin für jede Antwort dankbar, denn ich bin echt am Verzweifeln...
 
P
Benutzer Gast
  • #2
Hast du ihm denn schon mal einen deiner Briefe vorgelesen? Es ist natürlich nicht dasselbe, wie es ihm direkt zu sagen, aber vielleicht wäre es ein Anfang für dich. Du hättest die Sachen ja bereits formuliert und müsstest sie "nur" noch aussprechen, also vorlesen.

Vielleicht hilft dir das ein bisschen
 
A
Benutzer128678  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Daran habe ich auch schon gedacht. Aber selbst das fällt mir schwer. Ich hab das vor gut 2 Monaten zum ersten Mal gemacht. Es war eine unheimliche Überwindung für mich, aber dann ging es.

Das wäre schon mal eine Idee, danke.
 
P
Benutzer Gast
  • #4
Du kannst das ja eine Weile so üben und später dann vielleicht einfach mal ein paar Zeilen auslassen (also schon im Brief), um dann ein bisschen improvisieren zu können.

Magst du vielleicht ein bisschen mehr von dir erzählen? Wie alt du bist, was du machst (Beruf).
Weißt du vielleicht warum du so schüchtern bist? Wenn ich das richtig rausgelesen habe, geht es dir in anderen Lebensbereichen auch so?
 
A
Benutzer128678  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Ich bin 19 Jahre und zurzeit jobbe ich bei einer Saft- Salatbar auf 450€ Basis. Nächstes Jahr will ich Germanistik studieren.

Ich bin mir nicht sicher, warum ich so schüchtern bin. Das ist wohl ein Charakterzug von mir. Aber ich bin dennoch offen und aufgeschlossen. Ich habe kein Problem mit Menschen in Kontakt zu kommen. Ich rede sehr gerne mit Menschen und bind dabei immer sehr angeregt. Mein Problem ist: innerlich bin ich aufgeschlossen und offen, aber ich kann das einfach nicht nach außen durchbringen. Das ist soweit auch nicht problematisch, weil ich eh ein Mensch bin, der besonders Fremden gegenüber verschlossen ist (ich rede zwar gerne, aber ich gebe nichts von mir preis - bin immer vorsichtig, was ich wem sage). Jedoch kann ich mich nicht den Menschen öffnen, die ich kenne und denen ich vertraue. Es liegt definitiv nicht am mangelnden Vertrauen. Meinem Freund vertraue ich total, aber... dennoch kann ich mich ihm nicht gänzlich öffnen. Ich spüre richtig die Blockade in mir. Ich strenge mich richtig an. Es ist, als müsste ich innerlich über eine hohe, steile Mauer klettern und dann erst bekomme ich etwas aus mir heraus.

In Briefen kann ich immer alles ausformulieren, aber ich will es SAGEN können. Ich kann nicht über mich sprechen...

Vielleicht liegt es daran, dass ich das in meiner Kindheit nie gelernt habe, dass man über seine Probleme spricht. Jetzt fällt es mir so irre schwer, das noch zu lernen, weil ich bis jetzt immer so gelebt habe, dass ich alles für mich behalten habe. Ich bin nicht auf die Reaktion des anderes vorbereitet. Ich bin lieber vorsichtig und will wissen, was auf mich zukommt... Doch wenn ich einfach so drauf losrede, dann weiß ich nicht, was dabei rauskommt und das macht mich unsicher.

Ich kenne diese Situationen einfach nicht...denke ich...,dass man über sich spricht und seine Probleme teilt, damit man sie lösen kann. Ich habe das so gut wie immer alleine gemacht...
Aber wie kann ich das bloß ändern? Das scheint so tief in mir verwurzelt zu sein...!
 
U
Benutzer96466  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Fange an, Theater zu spielen.
Kaufe dir ein Tittenmagazin am Kiosk und lies das deinem Freund vor.

Wenn lautes sprechen dein Problem ist, musst du laut sprechen üben.
 
P
Benutzer Gast
  • #7
Als du die Briefe deinem Freund laut vorgelesen hast, hat er sie da auch schon gelesen gehabt, sodass sicher sein konntest, dass ihm der Inhalt zusagt?

Und wie regelst du das denn dann eigentlich, wenn dir etwas nicht passt? Nimmst du es dann einfach so hin?
 
A
Benutzer128678  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Wenn ich ihm Briefe vor lese, dann weiß er vorher nicht, was drin steht. Ich möchte mich ja damit konfrontieren und so ist es fast so, als würde ich etwas Neues von mir aus freiheraus sagen nur, dass es eben schon vorgeschrieben ist.

Wenn mir etwas nicht passt, dann fällt es mir meist schwer, es bei meinem Freund anzusprechen. Oft nehme ich es dann auch erst einmal so hin. Wenn sowas aber öfter passiert (sei es in Abständen von Wochen), dann spreche ich ihn jedoch irgendwann darauf an... Aber halt nicht gleich, wenn mir etwas auffällt, meist erst um einiges später.
 
P
Benutzer Gast
  • #9
Huhu
ich finds recht interessant, dass er den Inhalt deiner Briefe vorher nicht kennt. Schreibst du ihm denn ausschließlich Liebesbriefe oder schreibst du auch manchmal Dinge rein, die dich stören?

Meine Frage bezog sich übrigens auch darauf, was du außerhalb deiner Beziehung tust, wenn dich etwas stört. Wie gehst du mit Konflikten um?

In einem anderen Thread von dir habe ich gelesen, dass dein Freund gerade Abi macht. Du hast ja geschrieben, dass du gerade jobbst und danach Germanistik studieren möchtest. Kann es sein, dass du das eine Jahr auf deinen Freund "wartest", damit ihr gemeinsam ein Studium beginnen könnt?
 
TanzDerVampire
Benutzer78178  Meistens hier zu finden
  • #10
Ich kenne das zum Teil von mir selbst, dass ich mich nicht getraue, manche Dinge (schnell) anzusprechen. Dann lieg ich im Bett neben meinem Freund, innerlich rattert mein Gehirn, aber ich kriegs einfach nicht raus. Was mir dann oft hilft, sich zudenken "Man, bist du anstrengend. Ich würde auch nicht rätselraten wollen! Jetzt sag einfach was du denkst, es ist alles halb so schlimm. Über alles kann man REDEN".
Und dann fällt es mir schon viel leichter...
 
hiccups
Benutzer1515  (43) Previously MrX
  • #11
Ich denke es ist eine Sache des Vertrauens und wissen wie der Partner reagiert. Es kann nun mal niemand Gedanken lesen. Außerdem teilst du mit ihm doch etwas sehr intimes, wenn du mit ihm über deine Wünsche sprichst (egal ob im Bett oder anderswo). Das ist etwas sehr schönes.
Wenn du ihm mal wieder etwas sagen willst, sag ruhig, dass es dir schwer fällt, dann kann er sich besser drauf einstellen. Achte auf seine Reaktion. Er wird dich schon nicht auffressen. :zwinker:
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #12
Hi Alisara!

Das ist schon ein kleiner Berg vor dem du stehst..und irgendwie sieht der auch immer höher aus...dabei ist er so hoch gar nicht...
Das Problem ist, man muss sich erstmal dazu bringen das zu kapieren und in seinen eigenen Dickschädel reinzubekommen.

Klar ist es einfach irgendwas zu sagen..rein mechanisch. "Blubberdiwutsch"..kann ich sagen..kein Problem. Es hat aber einen Grund warum ich es zu bestimmten Zeitpunkten nicht sage (z.B. mitten im Meeting mit meinem Chef bei der Besprechung eines wichtigen Releastermins). Bei dir hat es ebenfalls einen Grund, warum du etwas nicht sagen kannst..oder zumindest meinst, dass du es nicht kannst. Zunächst hast du geschrieben, dass du diesen Grund nicht kennst. Dann hast du aber nachgesetzt und den Grund in deiner Kindheit gefunden, wo ich ihn jetzt spontan auch vermutet hätte.

Der wichtigste Punkt aber, warum es nicht klappt sind Ängste. Menschen haben oft wirklich viele davon. Das Problem fängt an, wenn wir uns von ihnen leiten lassen. Angst löst nämlich aus, dass das Blut in die Beine fließt. Man kann dann schneller und länger laufen..nur da wo wir es eigentlich brauchen könnten, nämlich im Kopf, ist es nicht.
Ängste blockieren uns..wir können nicht nachdenken und damit der Situation auch gar nicht Herr werden. Deswegen ist es wichtig, dass du dir erstmal selbst klar machst, woher diese Ängste kommen. Wovor hast du konkret Anst? Dass dein Freund schluss macht, weil du gerade Zahnschmerzen hast? Nee....dass er Macarena tanzt? auch nicht...
Aber ernsthaft...denk mal drüber nach..was genau macht dir so eine höllen Angst?

Wenn du diese Dinge für dich rausgefunden hast, dann kannst du anfangen das Problem zu lösen. Ich empfehle bei einer Bergbesteigung keine Sprünge zu machen..meistens ist es hilfreich, wenn man mit der richtigen Ausrüstung und dem nötigen Wissen einen kleinen Schritt nach dem anderen setzt.
Such dir Klitzekleinigkeiten raus, die dir nur etwas unangenehm sind, wenn du sie erzählst und erzähl sie. Schau was passiert...dann machst du den nächsten Schritt. Keiner hetzt dich, keiner beißt dich.

Ich würde mich selbst als ziemlich selbstbewußt bezeichnen. Meinst du, das ist vom Himmel gefallen? :zwinker: Antwort: Nein..sicher sicher nicht...die meisten aus meiner Schulzeit würden mich nichtmal ansatzweise wieder erkennen...
Das kannst du auch.
 
A
Benutzer128678  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
@Pfirsichblüte: Ich schreibe ihm auch Briefe, in denen ich verfasse, was mich stört oder worüber ich nachdenken muss. Ich bin ein Mensch, der grundsätzlich versucht Konflikten aus dem Weg zu gehen. Wenn es dann doch mal zu einem kommt, dann hadere ich schon etwas, aber ich rappel mich dann irgendwann auf und gehe auf den Menschen zu, um eine Lösung zu finden. Jedoch bei meinem Freund fällt mir das irgendwie "extra" schwer...(siehe @ Damian Damian )

Was die Sache mit dem Studium angeht: Ich warte nicht auf meinen Freund. Der will gar nicht studieren. Ich habe für dieses Jahr keinen Platz, also warte ich auf das nächste... darum arbeite ich, damit ich nicht dumm rumsitze :zwinker: Ich würde auch jetzt schon studieren, wenn ich könnte. Ob mein Freund nun ABI macht oder eine Ausbildung spielt da keine Rolle (jedenfalls eine sehr geringe).

@ Damian Damian : Danke für Deine Antwort. Wenn ich so darüber nachdenke, dann finde ich da schon eine Angst in mir, die mich blockiert. Ich will meinen Freund nicht kränken oder etwas sagen oder tun, das ihm nicht gefällt. Mein Problem ist wohl, dass ich befürchte, ich würde ihm nicht mehr gefallen und er ist mir sehr, sehr wichtig und darum will ich ihm auch gefallen. Aber im Grunde... Das ist ja ziemlicher Quatsch und das weiß ich auch. Ich glaube ich komme dem Problem allmählich auf die Schliche... Wenn ich ihm nicht sage, was in mir vorgeht, dann verstehen wir uns umso weniger! Oder?
Es ist nur so verdammt schwer alte Gewohnheiten abzulegen und über den eigenen Schatten zu springen und all die Angst zu überwinden...Es fühlt sich viel schöner an im Nest zu bleiben, aber wenn ich das Problem wirklich lösen will, dann muss ich fliegen lernen! Wohl...oder übel...
Es ist nur so, dass er meine erste Liebe ist. Mit ihm führe ich meine erste Beziehung und ich kann kaum fassen, dass es gleich so gut läuft! Ich bin so glücklich und möchte das alles nicht verlieren und habe Angst vor dem Ungewissen!
 
J
Benutzer137773  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Das ist ein Problem, das ich selbst auch gut kenne - ich tu mir auch nicht immer leicht, über meine Gefühle zu sprechen, und meine Frau hat es damit noch schwerer als ich. Aber man kann das tatsächlich einfach üben.
Du hast geschrieben, dass es dir auch schwer fällt, schöne Sachen zu sagen - und damit würde ich anfangen. Da sollte dir auch deine Angst, dass du ihm möglicherweise weniger gefallen könntest, nicht so im Weg sein.
 
A
Benutzer128678  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Danke @ J jakob321 !
Ich finde, das ist eine gute Idee. Mit den schönen Dingen anfangen :smile:
 
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