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Wird alles wieder gut?

V
Benutzer116988  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo liebe Forenmitglieder,

ich bin hier neu und ich entschuldige mich schonmal für den langen Text. Aber meine Gedanken kreisen seit anderthalb Wochen um nichts Anderes mehr als um folgendes Thema. Ich weiß, am Ende können nur mein Freund und ich eine Lösung finden, aber vielleicht kann ich hier auch ein paar Ratschläge und Tipps erhalten.

Ich werde am Mittwoch 23 und mein Freund ist 28. Wir sind seit ungefähr 1 Jahr und 8 Monaten zusammen, was also noch nicht allzu lange ist, und wohnen seit August 2011 zusammen. Ich fühle mich in unserer Wohnung superwohl und all unsere gemeinsame Zeit war ich wirklich glücklich und bin es eigentlich noch immer. Er war von Anfang an superlieb zu mir, macht alles für mich und wir erfahren beide viel Nähe und Wärme zusammen. Ich vermisse ihn immer sehr, wenn er nicht bei mir ist und ich freue mich jeden Tag auf zu Hause und darauf, den Abend oder das Wochenende mit ihm zu verbringen und neben ihm einzuschlafen. Wir unternehmen viele Dinge zusammen, z.B. spielen wir beide aktiv Volleyball, worüber wir uns auch kennen gelernt haben.
Ich kann mir nicht vorstellen, hundert verschiedene Partner in meinem Leben zu haben - und ich weiß, er auch nicht, denn er kennt es von seinen Eltern so, die schon ihr ganzes Leben (glücklich) zusammen sind. Deshalb dachte ich, das sei es und ich war mir so sicher.

Nun war er im März wieder eine Woche im Skiurlaub - er fährt jedes Jahr mit unseren Freunden und ich wollte dieses Jahr eigentlich auch mit, aber dann war es am Ende doch zu teuer und ich bin auch noch nie in meinem Leben Ski gefahren. Natürlich habe ich ihn vermisst und wir haben fast jeden Tag telefoniert - doch ich hätte es auch mal ein, zwei Tage ohne Telefonat ausgehalten und ich schrieb ihm auch, ich wolle ihn nicht drängen oder zwingen, sich dauernd bei mir zu melden, denn er sollte ja auch den Urlaub genießen. Doch er antwortete: "Keine Angst, ich melde mich gern bei dir!" :zwinker: Als er wieder da war, war eigentlich alles wie immer. Sein Verhalten war kaum anders, doch ich spürte irgendwie, dass etwas nicht in Ordnung war.

Dann erzählte er mir in einer Nacht schließlich, dass er zwei größere Streits mit mir im letzten Jahr, nach denen wir uns aber auch gleich wieder vertrugen, nicht so recht vergessen konnte. Da habe ich mich wirklich sehr dumm benommen und mir war schon damals klar, dass ich das nie wieder tun würde. Ich bin eigentlich überhaupt nicht der Typ, der sich streitet, bzw. wegen Kleinigkeiten über den anderen aufregt. Gesunde Diksussionen sind natürlich okay, aber das ist ja auch etwas anderes. Ich komme aber manchmal nicht mit mir klar und bin des Öfteren pessimistisch und ein wenig deprimiert, daher rührten diese Streits wohl... Und er wusste das auch schon immer und hat mir immer versucht zu helfen. Und auch wenn er es vielleicht die Zeit über nicht gemerkt hat: Ich habe ihm letztens gesagt, dass seine Unterstützung, glaube ich, schon geholfen hat. In letzter Zeit geht es mir wirklich besser.
Diese Streits also hatte er im Hinterkopf und hinzu kamen einige Banalitäten, die ihn auch störten, z.B. wie ich mich in manchen Situationen verhalten habe oder wenn ich mich über irgendetwas Triviales aufrege. Das ziehe ihn mit hinunter. Abgesehen davon, dass er sich auch mal schnell beim Volleyball oder beim Zocken aufregt :zwinker:, ist das nun wirklich kein Grund, eine Beziehung zu beenden! Sowas kann man ganz leicht abstellen. Wenn man doch nur mal darüber redet! Woher soll ich denn wissen, dass er ein Problem hat?
Außerdem war es ihm vielleicht doch ein bisschen viel mit dem Melde"zwang" und er hätte es auch nicht schlimm gefunden, sich mal nicht zu melden. Was ich auch verstehe. Das war, glaube ich, einfach ein Missverständnis. Ich habe mich immer gefreut, wenn er angerufen hat, doch wenn ich weiß, er liebt mich, dann muss er sich natürlich auch nicht immer melden...
Er meinte in jener Nacht auch, er sei in den letzten 2-3 Monaten nicht mehr so glücklich wie vorher und nicht mehr so verliebt in mich. Was ja auch ganz normal ist. Liebe ist doch eh höher anzusiedeln, als diese dummen Schmetterlinge.. Er hätte mich im Urlaub auch irgendwie nicht vermisst. Das wundert mich aus diversen Gründen aber auch nicht. Denn er hat sich auf den Urlaub gerfreut, wahrscheinlich auch darauf, mal wieder was allein mit den anderen machen zu können. Und wenn man dann das Gefühl hat, man "muss" sich dauernd melden, wirkt das natürlich abstoßend. Vielleicht wäre es mir ähnlich ergangen. Und dann gibt es noch einen gewichtigeren Grund, der gleich ersichtlich wird und ohne den er mich vielleicht doch vermisst hätte.
Er meinte schließlich, er wisse nicht, ob es nicht vielleicht besser wäre, das jetzt zu beenden oder nicht. Auch wenn ich irgendwie sowas gespürt hatte, war es von jetzt auf gleich - bäääm, ein Schlag ins Gesicht für mich. Aus heiterem Himmel.

Ich konnte und kann das nicht verstehen. Warum hat er nie mit mir geredet? Das ist doch das Wichtigste!! Gleich erzählen, wenn einem wirklich etwas stört! Sonst ist das nicht fair. Da staut sich alles in ihm auf, und dann bekomme ich nicht mal die Chance zu zeigen, dass sowas Leichtes auch anders geht.
Ich konnte den folgenden Tag nach der schlaflosen Nacht (in der Tat hat mein Herz die ganze Nacht wehgetan) an nichts Anderes denken und machte mir Vorwürfe, was ich alles falsch gemacht und verbaut hatte.
Am Abend redeten wir wieder und er erzählte mir den Rest - er hatte sich im Skiurlaub immer so nett mir einer aus der Gruppe unterhalten und das war ja so "unkompliziert". Ja sicher, Urlaub ist immer (!) unkompliziert, meinte ich dann. Er hatte dann von sich aus noch zweimal Emails mit ihr geschrieben und sich einmal mit ihr getroffen. Es lief aber nie etwas zwischen den beiden, was ich ihm auch glaube. (Obwohl ich sonst nicht mehr weiß, was ich glauben soll..) Dennoch: Das hätte weder ich noch überhaupt jemand von den Leuten gedacht, denen ich das erzählt hatte. Jeder dachte, er wäre die treuste Seele auf Erden. Ich wusste an diesem Abend nicht, ob ich erleichtert oder besorgt sein sollte, dass der "Auslöser" so einfach war. Denn vielleicht verguckt man sich hin und wieder mal, ich glaube nicht, dass das weiter schlimm ist. Denn dass er wirklich richtig in die verliebt ist, glaube ich bei Weitem nicht.
Vielmehr ist es Folgendes: Er hatte vor mir erst eine Freundin, in die er eigentlich nie verliebt gewesen war, und das war vor Jahren (!). Er hatte nie die Mädels "bekommen", die er toll fand. Und bei mir empfand er wohl auch nicht die berühmte "Liebe auf den ersten Blick" (ich auch nicht - ist ja nun auch wirklich kein Muss. Wir hatten uns schon vorher gekannt und waren uns dann beim gemeinsamen Beachen näher gekommen.) Nun unterhielt er sich auf Anhieb nett mit der aus dem Skiurlaub und sie sieht auch wirklich gut aus. So waren seine ungefähren Worte: Wenn wir es jetzt nochmal probieren er merke in einem halben oder in zwei Jahren, dass es doch nicht passt, ärgere er sich möglicherweise, weil er den Menschen hat "ziehen lassen", mit dem er "komplett glücklich" hätte werden können. Wie naiv ist das denn? Aber er kennt es so von seinen Eltern... Nur, weil die gut aussieht und nett war, ist SIE es? Niemand ist mit jemandem auf Dauer einfach so glücklich, wenn man nichts dafür tut. Doch er muss schon vorher wissen (!), ob es passt, da darf es wohl keine Krisen geben. Doch passen tut es in den seltensten Fällen einfach so, denn "passen" ist, was wir draus machen. Er in der Hinsicht zu "erwachsen". Denn er hat einen anspruchslosen und zugleich perfektionistischen Anspruch. "Anspruchslos": Er möchte eigentlich nur mit einer Person glücklich sein, heiraten und eine Familie gründen. "Perfektionistisch": Das ist nicht à la "permanenter Friede-Freude-Eierkuchen" möglich, egal mit wem. Und schon gar nicht, wenn man nicht offen miteinander redet! Es gibt gute und schlechte Zeiten, Hoch-Zeiten und Krisen. Das ist in meinem Verständnis jetzt eine Krise, die auch wieder überwunden werden kann. Meiner Meinung nach ist es noch viel zu früh, um jetzt schon alles aufzugeben. Wir sind doch nicht ohne Grund zusammengezogen..! Kann man das nicht überstehen?

Da wir inzwischen sehr oft über die ganze Sache gesprochen haben, haben wir uns da nun sehr hineingesteigert, denke ich. Ich glaube, die aus dem Skiurlaub ist in ihm schon etwas verblasst, aber die (unbegründeten) Zweifel an unserer Beziehung sind geblieben. Warum denkt er so weit in die Zukunft? Man kann nie (!) wissen, was kommt.
Er meinte, er wisse nicht, ob er "so" sein ganzes Leben mit mir verbringen möchte und er kann sich nicht vorstellen, mit mir Kinder zu haben. Denn er will auf keinen Fall, dass die Kinder mit getrennten Eltern aufwachsen! (Was ja auch eine super Einstellung ist. Aber ich sehe nicht richtig, warum es nicht passen sollte.) Und wenn er dann in 2-3 Jahren merkt, es passt nicht, sei er "40 oder so", bis er eine Familie hat.
Man kann sich das Leben auch schwer machen. Auf der anderen Seite meinte er, er hätte auch nicht wenig Gefühle für mich, sonst würde er ja gar nicht erst überlegen, sondern die Sache gleich beenden. Aber eigentlich möchte er es schon noch mit mir probieren.
Ich habe auch noch niemanden erlebt, bei dem die Worte und Taten mehr auseinanderklaffen als bei ihm. Er ist nach wie vor superlieb, streicht mir über Kopf, Schulter, Arm oder Bein, kuschelt viel mit mir und sagt dabei, es sei schön, und wir haben die letzte Woche bis heute sogar fast jeden Tag miteinander geschlafen. Er findet mich auch noch attraktiv. Und wenn wir über alles sprechen, weint er so oft, weil es ihm so leid tut. Aber ich spüre auch, dass all seine Berührungen nicht nur aus Mitleid oder Schuldgefühlen herrühren.
Ich weiß natürlich auch nicht, was richtig ist und was falsch. Ich hätte mich distanzieren können und ihm die kalte Schulter zeigen können. Aber wozu diese Beziehungsspielchen? Und am Ende hätte ich seine Zweifel nur noch bestätigt. Ich habe versucht ihm zu zeigen, dass es auch schön mit mir ist. Ich habe mal wieder was gekocht, wir sind auf ein Konzert gegangen, waren bei Freunden, die ein kleines Kind haben... All sowas. Und ich habe versucht, rational mit ihm zu sprechen. Aber gleichzeitig auch, ihm zuzureden. Dass wir uns da hineingesteigert haben (was er manchmal auch schon meinte: "Vielleicht habe ich mich da auch nur hineingesteigert und alles zu schwarz gesehen..."), dass er einen riesen Knoten in seinem Kopf hat, dass das schon wieder wird, dass ich an ihn und uns glaube.. Ob das richtig war, weiß ich natürlich nicht. Ich weiß, man kann jemandem damit auch vergraulen, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass ich das mache. Andererseits habe ich ihm heute auch nochmal gesagt, dass ich natürlich keinen Partner brauche, für den ich nur 2. Wahl und nicht das Absolute bin. Der an uns zweifelt. Ich weiß es nicht.

Nun waren wir gestern und heute bei seinen Eltern. Jetzt bin ich zu Hause bei meiner Familie, denn er fliegt morgen für zwei Wochen nach Amerika (Kongress mit anschließendem Urlaub) und wir hoffen beide, dass der Abstand hilft, wieder aus dieser Gedankenspirale herauszukommen und sich danach wieder sicherer zu sein. Ich habe auch gesagt, dass wir nur miteinander telefonieren wollen, wenn wir das auch wirklich möchten und uns vermissen. Kein Zwang mehr. Denn vielleicht habe ich ihn in letzter Zeit auch ein bisschen eingeengt. Das will ich natürlich nicht.
Ich für meinen Teil weiß gar nicht, wie ich die zwei Wochen überleben soll. Ich würde am liebsten einschlafen und erst zur rechten Zeit wieder erwachen. Ich ertrage die Ungewissheit nicht und ich habe Angst. Ich möchte so gern mit ihm zusammenbleiben, weil ich ihn wirklich sehr liebe und mir langsam auch eine Zukunft aufbauen möchte und nicht wieder alles von vorn mit einem unvertrauten Mann beginnen will.
Er hat seinen Eltern auch davon erzählt. Heute, als ich in den Zug gestiegen bin - seine letzten Worte waren, die Tränen unterdrückend: "Wir telefonieren!" - und seine Mutter und er auf dem Bahnsteig standen, haben wir uns alle zugewunken, als der Zug abfuhr. Wir hatten alle Tränen in den Augen, ich konnte sie nicht unterdrücken. Als würden wir uns nie wiedersehen.

Die Ungewissheit zerfrisst mich. Wie seht ihr die plötzliche Situation? Sind derartige Zweifel mal normal, kann man sie überwinden? Haben wir uns da wirklich reingesteigert? Gibt es noch Hoffnung? Oder ist nach so einem Knacks alles Weitere aussichtlos? Ich weiß es nicht. Doch ich glaube, wenn er nach Amerika wieder klare Gedanken hat und sich für mich entscheidet, dann meint er es auch ernst. Aber was ist, wenn er sich dann immer noch nicht sicher ist? Soll ich ihm noch mehr Zeit geben? Oder die Sache beenden?

Ich bedanke mich, dass ihr den langen Text gelesen habt und sehne mich nach Antworten!!
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #2
Hi,

erstmal: niemand muss sich hier für einen langen Text entschuldigen. Im Gegenteil!

Das klingt nach einer ziemlich verfahrenen Situation, die sich m.E. auf mehreren Ebenen abspielt.
Da ist einerseits Dein Freund, der noch nicht wirklich Beziehungserfahrung hat. Der unsicher, unselbständig ist. Konfliktscheu. Er versucht, als 28jähriger das heile-Welt-Bild, das seine Eltern ihm vermittelt haben, aufrecht zu erhalten:
- man trennt sich nicht
- man hat keine Konflikte
- Mann bleibt immer bei Frau
Sorry, jetzt wird's weniger nett: dazu kommt, dass er Dich damals anscheinend eher einfach so genommen hat, weil Du verfügbar warst.
Er hatte vor mir erst eine Freundin, in die er eigentlich nie verliebt gewesen war, und das war vor Jahren (!). Er hatte nie die Mädels "bekommen", die er toll fand. Und bei mir empfand er wohl auch nicht die berühmte "Liebe auf den ersten Blick"
Nach dem Satz hast Du ihn nicht rausgeschmissen??? :confused: Tut mir leid, aber er hat damit doch nichts Anderes gesagt, als dass er auch nicht in Dich verliebt war. Du warst eben nicht eine von denen, die er gewollt hat.
Warum Ihr noch zusammen seid? Weil er eben seine Pflicht erfüllt. Man(n) trennt sich nicht...

Auf der anderen Ebene stehst Du. Du bist total verliebt in diesen Mann und redest Dir jetzt Alles schön, um eine Begründung zu finden, dass Du noch bei ihm bleiben kannst, ohne daran kaputt zu gehen. Ich kann das aus Platzgründen hier Alles gar nicht zitieren, aber für jedes Fehlverhalten von ihm findest Du eine Entschuldigung bzw. Schein-Begründung.
Ich verstehe Dich ja, es ist schwer einzusehen und zu realisieren, dass man im Grunde bald zwei Jahre Beziehung, Gefühle, Glück und Schmerz in die Tonne kloppen kann. Weil es von Anfang an eine Illusion war. Die er aufgebaut hat und Du jederzeit, selbst jetzt noch, bereitwillig akzeptiert hast.

Aber Du wirst daran kaputt gehen, er gibt Dir doch keine Chance. Ich denke, er hat Dir noch nie eine gegeben, nur war er immer viel zu feige, es sich selber und auch Dir gegenüber einzugestehen. Es bestand ja auch kein Anlass, es gab keine Andere. Jetzt ist eine aufgetaucht. Endlich eine, die er will und das erste Mal sie wohl auch nicht abgeneigt ist.
Es tut mir wirklich leid, Dir das so zu sagen, aber gegen diese Frau, besser gesagt, gegen dieses sein Gefühl hast Du keine Chance. Da kannst Du Dir noch so viel schön reden und Entschuldigungen für ihn finden: er will eine andere. Und wenn es mit der nicht klappt, wird irgendwann die nächste kommen, die er will. Denn, s.o., Dich wollte er nicht.

Ich stimme Deinen Ausführungen komplett zu, in denen Du beschreibst, wie eine Beziehung aussehen sollte, dass man daran "arbeiten" sollte, dass Kommunikation stattfinden muss, dass Vertrauen und Respekt unerlässlich sind. Ich denke, für einen wirklich erwachsenen Mann wärst Du eine tolle und absolut liebenswerte Partnerin, mit der eine lange, schöne Beziehung wirklich möglich ist. Nur bist Du leider an einen Typen geraten, der das Alles nicht will, der Dich mehr oder weniger als Notlösung sieht. Von der man sich nur deswegen nicht trennt, weil "man" es eben nicht tut und er sich außerdem dafür Eier in die Hose stecken müsste.
Ihr wart nie auf Augenhöhe. Nicht, weil Du dumm oder naiv wärst, sondern weil er Dir im Grunde nie die Chance darauf gelassen hat. Er hat sich immer in der Warteposition befunden. Gewartet auf die, die er will und die ihn auch will. Damit hat er sich nie auf Dich wirklich eingelassen und Du hattest nie die wirkliche Chance, ganz an ihn heranzukommen.

Jetzt aktuell solltest Du Dir ganz ehrliche und auch sehr schmerzhafte Fragen stellen. Im Grunde Alles, an das Du bisher geglaubt hast, hinterfragen. Denn es geht um Dich und Deine Zukunft. Du solltest Dich genau fragen, ob Du je eine Chance bei ihm hattest und haben wirst. Ob es nicht sein kann, dass er Dich immer in der Warteschleife lässt und Du täglich Angst haben musst, er lernt wieder eine kennen, die er will.
Frag Dich, ob er wirklich das ist, was Du willst oder ob Du dich vielleicht eigentlich nur in die Illusion verliebt hast.
Und versuche, damit aufzuhören, für ihn für Alles, was er macht bzw. nicht macht, eine Entschuldigung zu finden. Diese Schönfärberei hilft ihm, Dir aber sicher nicht auf Dauer.

Vielleicht ist die Distanz jetzt mal ganz gut. Versuche, sie zu nutzen. Für Dich.

Und verstehe meine Worte bitte nicht falsch, ich möchte Dich nicht verletzen, sondern Dir ein wenig die Augen öffnen. Das ist jetzt keine Schleimerei: ich denke, Du hast wirklich 'was Besseres verdient!

Mark11
 
C
Benutzer100759  Beiträge füllen Bücher
  • #3
Du schreibst sehr erwachsen, sehr berührend, sehr...menschlich.

Darum tut es mir doppelt leid, Dir sagen zu müssen: Nein, es wird nichts wieder gut. Das Leben ist im Allgemeinen ein einziges "Es wird nicht mehr gut", und aus Deinem Post schimmert vieles, das auch in diesem speziellen Fall nicht auf ein "Es wird alles gut" spekulieren lässt.

Warum?

Ich konnte und kann das nicht verstehen. Warum hat er nie mit mir geredet? Das ist doch das Wichtigste!! Gleich erzählen, wenn einem wirklich etwas stört! Sonst ist das nicht fair. Da staut sich alles in ihm auf, und dann bekomme ich nicht mal die Chance zu zeigen, dass sowas Leichtes auch anders geht.

Ja, Reden ist "das Wichtigste", aber es gibt sehr, sehr viele Menschen, die nicht oder nicht gern mit offenen Karten spielen. Das meinen die nichtmal böse: Dahinter steckt oftmals der Wunsch, aus einer Mücke keinen Elefanten zu machen; dem geliebten Menschen nicht weh zu tun; ... und so wird eben runtergeschluckt. Bis der/die Betroffene voll ist, und dann wird gekotzt, denn was reingeht muß auch wieder rauskommen.

Dagegen gibt es Rezepte, aber dafür braucht es auf beiden Seiten viel guten Willen und ein gewisses - sagen wir mal - Talent. Talent, für das, was ich persönlich - zumindest in Kombination mit eher verschwiegenem Partner - für noch das Wichtigstere halte als Reden: Spüren.

Andererseits habe ich ihm heute auch nochmal gesagt, dass ich natürlich keinen Partner brauche, für den ich nur 2. Wahl und nicht das Absolute bin.

Es ist nicht schlimm, daß er sich nicht "auf den ersten Blick" in Dich verliebt hast. Mein Gott.
Aber diese Kränkung, daß Du nur "zweite Wahl" bist, oder Dich so fühlst, die sitzt tief. Und das ist ein ganz großer Grund, warum ich Zweifel daran habe, daß "alles wieder gut wird". Sowas steckt niemand der ein Herz hat so leicht weg.

So waren seine ungefähren Worte: Wenn wir es jetzt nochmal probieren er merke in einem halben oder in zwei Jahren, dass es doch nicht passt, ärgere er sich möglicherweise, weil er den Menschen hat "ziehen lassen", mit dem er "komplett glücklich" hätte werden können. Wie naiv ist das denn? Aber er kennt es so von seinen Eltern... Nur, weil die gut aussieht und nett war, ist SIE es? Niemand ist mit jemandem auf Dauer einfach so glücklich, wenn man nichts dafür tut. Doch er muss schon vorher wissen (!), ob es passt, da darf es wohl keine Krisen geben

Wie sehr viele Leute, hat er seine Gefühle nicht im Griff. Wie nicht soooo viele Leute, macht er allerdings aus diesen Gefühlen einen elenden Tanz.
Fremdverknallen, wie ich so oft zu sagen pflege daß es schon niemand mehr hören will, kommt in den besten Häusern vor. Die Frage ist immer, was man daraus macht.
Gut ist, zu sagen: Ja, ich hab mich fremdverknallt, geht vorbei.
Schlecht ist: Ja, buuh, ich hab auf nem Skiurlaub eine angeflirtet und das wird jetzt fix die perfekte Mutter meiner Kinder, oder keine.

Das ist nämlich das wirklich Unerwachsene an Deinem Freund. Solltet ihr es nochmal versuchen, muß er daran extrem arbeiten.

Ich wünsche es Dir, daß ich falsch liege und ihr nach Amerika wieder zusammenkommt, denn Du wirkst extrem sympathisch und hättest wohl ein wenig Glück verdient.

Bonne chance.
 
Fuchs
Benutzer10855  Team-Alumni
  • #4
Ich habe mir auch alles durchgelesen und fand deinen Text sehr optimistisch verfasst. Ein weiterer Versuch, positiv zu denken und dich aus deinem Pessimismus zu treiben? :zwinker:

Eigentlich sehe ich es ähnlich wie chelle: das Leben ist kein Hollywoodfilm.

Grundsätzlich denke ich aber auch, dass sich Probleme in Beziehungen beheben lassen und man nicht vorschnell aufgeben müsste. Ich stimme dir also in vielen Punkten zu, dass das alles mal so passieren kann. Sowohl, dass man wen anders kennenlernt, als auch, dass man sich der eigenen Gefühle gegenüber dem Partner/der Partnerin nicht mehr in voller Stärke bewusst ist.

Mich stimmt allerdings bedenklich, dass dein (Noch)-Freund noch nicht gelernt zu haben scheint, wie man mit derlei Situationen umgeht? Warum hat er dir seine (angeblich schon vorher) vorhandenen Sorgen nicht vorher mal mitgeteilt? Warum hat es diesen Auslöser in Form einer anderer Frau dafür gebraucht? Warum leiert er da sogar scheinbar heimlich was an? Warum wägt er dich gegenüber sie ab, wo er doch überhaupt nicht weiß, was ihn in fremden Gewässern erwartet?

Irgendwie gefällt mir sein Verhalten nicht, denn es wirkt auf mich ein wenig feige und opportunistisch.

Soviel zum Ist-Zustand. Was ist jetzt zu tun? Grundsätzlich verhältst du dich in dieser unbequemen Situation recht vorbildlich, bspw. indem du ihm zeigst, wie schön es mit dir ist anstatt nur noch Stress und Panik in der Beziehung zu schieben. Auch deine Gespräche mit ihm sind sicherlich erforderlich, wenngleich ich nicht so genau einschätzen kann, ob du da das Thema nicht vielleicht überdiskutierst und dem Problem mehr Raum einberäumst, als nötig (Warum dieser tränenreiche Abschied? Und dann auch noch mit Familie? Sehr strange...). Darüber könntest du in der Zeit jetzt vielleicht einmal näher nachdenken.

Weiterhin sei dir gesagt: ihm jetzt nur hinterherzulaufen kann nicht die Lösung für deine Situation sein. Er erlaubt sich hier auch ein paar recht grobe Schnitzer und erzählt dir ganz schönen Müll, von wegen er weiß nicht was in ein paar Jahren ist und oder er nicht dann wem nachtrauert. Das wirkt so kalt, berechnend und gierig, als ob es ihn nur darum ginge, irgendeine Zielfunktion zu optimieren, anstatt eine Partnerschaft zu leben? Unsensibler geht es ja jedenfalls nicht und das hätte ich ihm auch mal gesagt. Verständnisvolles Abnicken ist bei solchen Gedankengängen nicht die adäquate Reaktion. Man kann vielleicht rational nachvollziehen, warum diese Gedanken bei einem Menschen in der entsprechenden Situation auftauchen, aber man sollte darauf hinweisen, das sie Müll sind.

Es scheint jedoch so, als ob er seine Zweifel gezielt nährt und sich von dir leider auch nicht davon abbringen lassen möchte? Dies raubt dir im wesentlichen die Möglichkeiten.

Sollte sich daher eure Situation nach "angemessener Zeit" nicht wieder einpendeln und es weiter nur Tränen und Unsicherheit geben, wird es an der Zeit, dass du dich von ihm zurückziehst und auf Distanz gehst. Dies wird ihm - wenn du Glück hast - vielleicht den Ernst der Lage vermitteln und ihn über etwas sinnvolleres nachdenken lassen, als den Unsinn, mit welchen er seine Inkonsequenz gegenüber dir rechtfertigen will. In erster Linie wird es dir jedoch helfen, dich sozusagen auf das schlimmste vorzubereiten, denn es hat keinen Sinn mehr, wenn er da mal nicht langsam herauskommt.

Also, sehe zu wie, ob sich was nach seiner Abwesenheit geändert hat. Falls nein, distanziere dich. Bekommt er die Kurve nicht, solltest du eine Trennung in Erwägung ziehen, bevor er es tut. Wenn ich ihm Böses unterstellen wollen würde, würde ich sagen, er wäre für eine Trennung zu dir nicht konsequent genug, würde dich wohl noch Monate leiden lassen und erst dann wechseln, wenn er etwas Neues in Aussicht hat.

Auch ich hoffe, dass sich das nicht bestätigt und wünsche dir viel Erfolg, egal was du machen wirst.
 
Ali Mente
Benutzer115625  Beiträge füllen Bücher
  • #5
Du schreibst sehr erwachsen, sehr berührend, sehr...menschlich.
Ja, definitiv.
Du scheinst mir sehr reflektiert und hast vor allem den Willen an dir zu arbeiten in Punkten, in denen du Defizite bei dir siehst ... und versuchst diese Defizite nicht an deinem Partner auszulassen. Das ist eine Einstellung, die dich voranbringt

Darum tut es mir doppelt leid, Dir sagen zu müssen: Nein, es wird nichts wieder gut. Das Leben ist im Allgemeinen ein einziges "Es wird nicht mehr gut", und aus Deinem Post schimmert vieles, das auch in diesem speziellen Fall nicht auf ein "Es wird alles gut" spekulieren lässt.
Welch pessimistische Weltsicht. Ich sage, alles wird gut! Aber wahrscheinlich nicht mit ihm, insofern hat chelle schon recht. Nur geht das Leben danach weiter, und du wirst auch wieder lachen wenn du möchtest :smile: Er ist nicht der einzige Volleyballer da draußen, es gibt noch ganz viele andere (ich bin z.B. auch einer).

Ok Spaß beiseite. :zwinker:

Ich glaube, die Wahrscheinlichkeit, dass deine Beziehung noch lange hält, ist gering. Nicht unwahrscheinlich, dass sie endet wenn er zurück kommt. Die Analyse und Beziehungstipps überlasse ich hier mal anderen, mir erscheint das gerade nicht wichtig.

Es gibt aber einen Aspekt den ich gerne beleuchte: Geh mal in dich, und frage dich: Ist diese Beziehung für mich in dieser Form nicht schon jetzt vorbei? Die Welt unterliegt ja ständiger Veränderung ... das ist ganz normal ... und jedes Ereignis verändert sie. Unwiederbringlich. Wie sehen deine Gefühle aus, nach dem was nun so vorgefallen ist? Kannst du dich noch so fallen lassen bei ihm, fühlst du dich noch so geborgen, so geliebt, wie vorher?

Ich habe die Erfahrung gemacht, in so einer Situation ist ein Ende immer bereits da. Das klingt hart, wenn man nicht loslassen kann.

Aber: All endings are also beginnings. We just don't know it at the time. (Mitch Albom)

Dies ist der Anfang von etwas Neuem, genau hier und jetzt beginnt etwas Neues. Deshalb solltest du nicht traurig sein, nicht festhalten wollen. Was genau dieser Anfang ist, und was er mit sich bringt, das kannst du noch nicht wissen.
Vielleicht geht ihr für immer getrennte Wege, und du lernst einen neuen Mann kennen, mit dem du glücklich wirst. Vielleicht wird etwas Zeit vergehen, ihr werdet beide reifer, und ihr findet wieder zueinander. Vielleicht passiert etwas anderes. In jedem Falle ist die Beziehung, so wie sie war, vorbei. In jedem Falle beginnt eine neue Beziehung zwischen euch beiden, wie auch immer die aussehen mag.

In jedem Falle solltest du dich auf das freuen, was dir das Leben bringt. Denn in allem, was es uns bringt, liegen Erfahrungen, die wir machen dürfen ... liegt die Chance für persönliches Wachstum.

Ich bin mir recht sicher, dass das nicht das ist, was du gerne gehört hättest ... vermutlich wirst du dir daraus jetzt auch noch nichts mitnehmen können. Vielleicht reift aber irgendwann diese Erkenntnis in dir, und dann erinnerst du dich vielleicht an meine Worte.

Ich wünsche dir in jedem Falle nur das Beste.

Grüße,

Ali Mente
 
L
Benutzer78109  (38) Sehr bekannt hier
  • #6
Mir ist aufgefallen, dass du alle Argumente, die dein Freund gegen eure Beziehung hat, mit irgendwas Optimistischem widerlegst. Kein einziges Argument lässt du einfach so stehen und nimmst es als gegeben an. Ist ja einerseits nicht schlecht, stets den Optimismus zu wahren, aber andererseits sollte man zwischendurch dann doch mal der Realität ins Auge blicken.
Dein Freund hat dir indirekt mitgeteilt, dass du nicht gerade seine erste Wahl warst und es auch noch immer (oder wieder) nicht bist. Mit dir will er keine Kinder, obwohl er prinzipiell nach einer heilen Familie strebt. Du kommst in seinen Plänen nicht wirklich vor, es wirkt vielmehr, als würde er verzweifelt irgendeine Frau suchen, bei der er dieses Gefühl hat, welches er sich in seinen Idealen vorstellt haben zu müssen. Ob es diese Frau gibt, die in sein perfektes Bild passt, weiß keiner. Nur eins wissen wir: Du bist es nicht.

Ich finde sein Verhalten eigentlich ziemlich unmöglich. Er redet nie mit dir über die Dinge, die ihn (offensichtlich) all die Monate gestört haben und kaum ist er mal eine Woche weg, zweifelt er gleich komplett an eurer Beziehung und weiß nicht mehr, ob er dich liebt? Geht gar nicht, finde ich. Und noch schlimmer: Er schiebt erst irgendwelche Streits aus dem letzten Jahr vor, damit du dir schon mal Selbstvorwürfe ohne Ende machen kannst und rückt dann erst später mit dem wahren Grund seiner gefühlsmäßigen Verwirrung raus, nämlich die andere Frau. Feige finde ich das und auch nicht besonders reif.
Dein Verhalten hingegen kann ich auch nicht so wirklich nachvollziehen. Anstatt die ganze Zeit alles, was er gegen eure Beziehung anbringt, zu rechtfertigen und schönzureden, hätte ich schon längst selber darüber nachgedacht, die Sache zu beenden. Was will man denn mit einem Partner, für den man nie die erste Wahl war, der nicht fähig zur Selbstreflektion und zur Kommunikation von Problemen ist und der offen sagt, sich nicht vorstellen zu können, mit einem Kinder zu bekommen und eine Familie zu gründen, weil er jetzt schon denkt, er wird sich in 3 Jahren eh trennen?? Sorry, aber: Nein danke.

An deiner Stelle würde ich die nächsten zwei Wochen dafür nutzen, mich schon mal auf ein eventuelles Leben ohne ihn vorzubereiten und mein Selbstbewusstsein zusammenzukratzen und mein Leben anfangen wieder für mich selbst zu leben. Und wenn du merkst, dass er seine Zweifel nicht komplett beiseite räumen konnte, würde ich diese Beziehung lieber beenden. Du bist noch jung und hast was anderes verdient als eine Beziehung, die nur aus Zweifeln und Kompromissen besteht. Vor allem aber hat es jeder verdient, für einen anderen Menschen die erste Wahl zu sein.
 
V
Benutzer116988  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Vielen Dank für eure schnellen und ausführlichen Antworten.
Generell erstmal. Erstens: Ich glaube, ich habe noch einiges ausgelassen, bzw. nicht deutlich gemacht. Hole ich gleich nach. Und zweitens: Ich bin mir durchaus im Klaren, dass es so rüberkommt, als würde ich mir alles schönreden. Ich reflektiere ja selber dauernd darüber und denke: Lebst du dir jetzt nicht irgendwo in einer Illusion? Aber irgendwie glaube ich es nicht. Die "illusorischen Gegenargumente" sieht er selber, die kennt er auch und er weiß sie zu schätzen. Und ich will diese andere Seite auch hier beleuchten. Gerade, damit nicht alle gleich sagen: „Gib das auf, und such dir einen Besseren, das bringt eh nichts mehr.“ Ich glaube, viel zu viele geben viel zu schnell auf und denken, es wird nie wieder. Doch mit einem vertrauten Verhältnis und dem richtigen Partner kann es durchaus wieder klappen. Da muss man nicht immer alles so pauschalisieren und sagen: Einmal Krise, immer Krise! – Das kann natürlich so kommen, aber es können auch wieder bessere Zeiten aufbrechen. Letzten Endes kennen nur wir beide die Situation und wissen sie zu nehmen. Was natürlich nicht heißt, dass ich für die Antworten und Meinungen nicht sehr dankbar bin. Ich möchte immer möglichst jede Seite betrachten.
Und ich glaube, was hier noch sehr falsch aufgenommen wurde: Ich bin mir ziemlich sicher, dass er sich nicht ernsthaft in die verliebt hat und jetzt niemand anderen mehr will. Das geht nach einer Woche Urlaub gar nicht und ich glaube, so simpel ist sein Problem nicht. Sonst hätte er sich schon längst getrennt, denn so doll nach dem Ideal „Man(n) trennt sich nicht“ lebt er nun auch nicht. Er sucht halt jemanden, mit dem es passt. Und wenn er wegen irgendwelcher Kleinigkeiten das Gefühl hat, das könnte es auf Dauer irgendwie nicht, überlegt er wohl, seine Zeit nicht länger zu „verschwenden“ – jetzt mal ein wenig salopp und krass formuliert. Er hat in letzter Zeit viel zu viel gedacht und versucht, viel zu weit in die Zukunft zu blicken, was kein Mensch kann. Wie ich aus seinen Aussagen entnommen und so nüchtern wie möglich versucht habe, abzuleiten, sehnt er sich nicht nach ihr, sondern nach dem Glück an sich. Wovon er wohl irrationalerweise glaubte, das möglicherweise zufällig bei ihr finden zu können, nur weil der erste Urlaubseindruck stimmte. Immerhin war es ja unkompliziert und nicht so kompliziert wie ein Beziehungsleben manchmal.
Noch etwas, was definitv nicht (!) stimmt:
Sorry, jetzt wird's weniger nett: dazu kommt, dass er Dich damals anscheinend eher einfach so genommen hat, weil Du verfügbar warst. Nach dem Satz hast Du ihn nicht rausgeschmissen??? :confused: Tut mir leid, aber er hat damit doch nichts Anderes gesagt, als dass er auch nicht in Dich verliebt war. Du warst eben nicht eine von denen, die er gewollt hat.
Warum Ihr noch zusammen seid? Weil er eben seine Pflicht erfüllt. Man(n) trennt sich nicht...
Nein, natürlich habe ich ihn nicht rausgeschmissen. Liebe auf den ersten Blick habe ich auch noch nie empfunden und ist für mich auch schwer vorstellbar. Ich kann mich doch erst im Prozess des Kennenlernens der anderen Person verlieben. Er hat nur gesagt, dass er sich nicht sofort in mich verliebt hat. Und im nächsten Atemzug, dass er mich zuerst nett fand und das Verliebtsein dann auch relativ schnell kam. (Ganz ehrlich: Wenn er mich nur genommen hätte, weil ich gerade verfügbar war und er es so nötig gehabt hatte, hätte er dauernd losziehen können und sich irgendwelche Frauen schnappen können. Hat er nie, aber auch nie gemacht. So ist er nicht, davon hält er nichts. Er sucht was Ernstes. Sonst wäre er auch nicht mit mir zusammengezogen. Das hatte ja auch seinen Grund. Auch wenn er damals wohl schon kurz überlegt hatte, ob es auf länger passen würde, wie er mir letztens sagte.. Aber er hatte dann gedacht: Wird schon!) Er hat mir noch vor nicht allzu langer Zeit auch immer gesagt, dass er superglücklich mit mir ist und mich liebt. Das macht es ja so merkwürdig. Und er meinte ja auch jetzt, dass er nicht wenig Gefühle für mich hat. Ansonsten würde er gar nicht zögern, sondern sich von mir trennen. Und, dass er es eigentlich nochmal mit mir probieren möchte. Dass er eigentlich keinen Grund hat, nicht mehr mit mir zusammen sein zu wollen, wenn gewisse Dinge abgestellt sind.
Und er meinte ebenso, dass er jetzt auch nicht dauernd an die andere denkt und er sich auch vorstellen kann, dass die relativ schnell wieder aus seinem Kopf verschwindet. Ich hatte ihn ja auch mal gefragt, ob er mit uns wirklich wegen der anderen Person an sich unsicher ist oder wegen der Bedenken durch die besagten kleinen Reibereien, die in der Beziehung aufgetaucht sind. Da meinte er, es wären eher die Bedenken, ob das so wirklich länger hält. Und ich finde (mein Schönred-Argument): Es muss ja nicht "so" bleiben. Man kann gewisse Dinge ändern und vor allem gleich darüber reden. Letzteres ist er ja von seinem jahrelangen Alleinsein nicht gewohnt, das muss er erst lernen.
Vielleicht bin ich ja ein bisschen blind und naiv, aber ich bin ein Gefühlsmensch und wenn ich mir bei ihm nicht so sicher wäre und auch nicht wirklich glauben würde, dass das wieder werden kann – weil es [l]an und für sich[/l] kein großes Problem gibt – dann würde ich ja auch sagen: „Komm, lassen wir’s.“ Ich war auch schonmal kurz davor. Doch ich wollte nichts übereilen. Und eine Seite in mir hat auch noch einen klaren Verstand und eine Intuition, die mir sagt, dass die andere eine Randfigur ist und langsam aus dem Blickfeld verschwindet. Es tat ihm auch alles sehr leid und er meinte, er weiß, dass das dumm und unfair war.
Als ich zu ihm meinte, ich möchte auch keinen Partner, der mich nur als zweite Wahl sieht, hatte ich bis jetzt noch nicht so das Gefühl, ich sei wirklich zweite Wahl. Und er auch nicht, denke ich. Das kam vielleicht etwas falsch rüber. Ich wollte ihm das nur klarmachen. Und er antwortete in etwa auch: "Nein, natürlich nicht." Das will er also auch nicht und er macht sich auch so seine Gedanken darüber. Und er weiß wohl irgendwo, dass er mich, wenn er sich für mich entscheidet, so nicht sehen wird.
Ich glaube, er hat sich festgefahren. Sich total in diese Situation und in die unbegründeten Zweifel hineingesteigert, ich weiß nicht... Vielleicht hilft Amerika, diesen Knoten wieder zu lösen. Wenn ich anfangen würde, auf der Metaebene dauernd über unsere Beziehung [l]nachzudenken[/l], ob ich das „so“ wirklich „mein ganzes Leben“ will, dann würde ich vielleicht auch irgendwann denken: "Hmm, willst du wirklich jemanden, der öfter mal zockt, der das Geschirr dauernd stehen lässt etc. pp.?" Wenn ich mich da hineinsteigere, würde ich vielleicht sogar bald selbst glauben, dass es [l]das[/l] nicht ist. Aber wozu grübeln? Menschen ändern sich in mancher Hinsicht ja auch, entwickeln sich weiter… Man kann vorher nie irgendetwas wissen. In der Gegenwart gibt es überhaupt keinen Grund, um über soetwas nachzugrübeln. Denn diese kleinen Dinge stören mich eigentlich nicht und ich finde sie nicht so schlimm. Wenn ich dann auch sehen würde, wie das Leben auf der anderen Seite wiederum unkompliziert sein kann, würde ich vielleicht auch denken, ob ich „so“ mit den kleinen Komplikationen einer normalen Beziehung leben will. Ich weiß es auch nicht..
Aber ich glaube wirklich, dass seine Überlegungen sehr rationaler Natur sind und sich nicht auf eine flüchtige Begegnung gründen. Die war nur der Auslöser, um über uns nachzudenken. Endlich mal.
Aber Du wirst daran kaputt gehen, er gibt Dir doch keine Chance. Ich denke, er hat Dir noch nie eine gegeben, nur war er immer viel zu feige, es sich selber und auch Dir gegenüber einzugestehen. Es bestand ja auch kein Anlass, es gab keine Andere. Jetzt ist eine aufgetaucht. Endlich eine, die er will und das erste Mal sie wohl auch nicht abgeneigt ist.
Es tut mir wirklich leid, Dir das so zu sagen, aber gegen diese Frau, besser gesagt, gegen dieses sein Gefühl hast Du keine Chance. Da kannst Du Dir noch so viel schön reden und Entschuldigungen für ihn finden: er will eine andere. Und wenn es mit der nicht klappt, wird irgendwann die nächste kommen, die er will. Denn, s.o., Dich wollte er nicht
Ich habe versucht zu begründen, warum ich glaube, dass das nicht stimmt. Und es kann sein, dass ich früher oder später daran kaputt gehen werde. Weil ich möglicherweise immer im Hinterkopf haben werde, ihm beweisen zu müssen, dass es auch mit mir schön ist und er auch mit mir sehr glücklich sein kann. Und Angst haben muss, dass sowas nicht nochmal passiert. Ich weiß. Aber es kann auch gut ausgehen, das weiß niemand. Es kann auch Gras über die Sache wachsen und sich manche Zweifel im Laufe der Zeit zerstreuen und in Luft auflösen und dann fragt man sich irgendwann: Was hatte ich überhaupt für ein Problem? Warum sollte das nicht möglich sein? Der Alltag ist wirklich sehr schön. Die Frage ist natürlich: Soll man das Risiko dafür wirklich eingehen und im Hinterkopf haben, dass es auch negativ enden kann? Ich weiß ja auch nicht, ob ich kämpfen soll. Aber der größere Teil in mir glaubt noch, dass es was bringen würde, wenn ich es tue. Ich glaube, noch ist es zu früh, um schon das Handtuch zu werfen. Vielleicht mache ich es irgendwann. Oder er.
Ich fühle immer noch seine Nähe und Wärme und auch, dass es kein bloßes Mitleid und keine bloßen Selbstvorwürfe sind. Ich glaube, ich muss noch ein wenig abwarten, aber auch in Betracht ziehen, wie es wäre, wieder allein zu sein. (Btw. Wo soll ich denn schonwieder hin? Wohnungen und Geld sind rar und ich habe endlich wieder einen Ort gefunden, den ich „Zu Hause“ nennen kann.) Aber [l]jede[/l] Beziehung kann vom einen auf den anderen Tag enden. Wenn es danach geht, dürfte ich nie wieder eine Beziehung führen. In zwei, drei Jahren ist doch die gesamte Lebenssituation schon wieder anders.
Chelle und Fuchs, ich stimme euch im Wesentlichen sehr zu und habe eure Gedanken auch schon oft gedacht, erkenne aber auch in euren Zeilen, dass man nicht zwangsläufig gleich alles hinschmeißen [l]muss[/l]. Vielleicht brauchen wir noch etwas Zeit. Auf weitere Punkte und indirekte Fragen bin ich oben, glaube ich, schon implizit eingegangen.
Das war gestern Abend über Skype: (Normalerweise reden wir immer persönlich, aber ich wollte ihn nicht noch anrufen, sondern ihm mal „seine Ruhe“ lassen.)
Ich: darf ich dich nochmal was fragen?
Er: ja, klar
Ich: hast du noch hoffnung?
Er: ja, hab vorhin mit meinen eltern noch mal drüber gesprochen. will es glaub ich nochmal versuchen. hab nur diese angst mich falsch zu entscheiden
Ich: ich weiß, was du meinst. das kenne ich nur zu gut. aber mach dir nicht zu viele gedanken darüber, man KANN es vorher nie wissen. und du wirst schon sehen, dass es wird, da bin ich mir ganz sicher
Er: ok :smile:
Ich :smile:
Ich musste vor seinem Abflug nochmal ungefähr wissen, worauf ich mich einstellen „muss“. Ich finde es supergut, dass er nochmal mit seinen Eltern als dritte gesprochen hat. Er gibt sehr viel auf den Rat seiner Eltern, die ja nun auch schon ein bisschen Lebenserfahrung haben..
 
C
Benutzer100759  Beiträge füllen Bücher
  • #8
Chelle und Fuchs, ich stimme euch im Wesentlichen sehr zu und habe eure Gedanken auch schon oft gedacht, erkenne aber auch in euren Zeilen, dass man nicht zwangsläufig gleich alles hinschmeißen [l]muss[/l]. Vielleicht brauchen wir noch etwas Zeit. Auf weitere Punkte und indirekte Fragen bin ich oben, glaube ich, schon implizit eingegangen.

Ja. Man "muß" nicht alles hinschmeißen. Ich bin eine Freundin guter alter Beziehungsarbeit.
Aber diese "muß" man leisten. Und da ist Deinerserits die Bereitschaft sehr deutlich da; seinerseits weiß ich es nicht.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #9
'N Abend,

gut, dass Du Dich nochmal so ausführlich äußerst und paar Dinge gerade rückst.

Der Grund, warum ich Dir gestern ebenfalls länger geantwortet habe, ist der, dass ich gespürt habe, dass Du zu einem der viel zu wenigen Menschen gehörst, die eine Beziehung nicht beim ersten Problem wegschmeissen. Du bist bereit, auch mal mehr zu investieren als der Partner, ohne eine Gegenrechnung aufzumachen. Auch wenn ich wohl auf Dich nicht so wirke, ich zähle mich auch zu diesen Menschen.

Dennoch bleibt bei mir ein schaler Beigeschmack. Auch nach Deinem zweiten Post sehe ich noch nicht, was denn sein Beitrag zu einer künftig besseren Beziehung ist. Denn auch wenn man bereit ist, mehr zu investieren, Sinn macht es nur, wenn der Partner zumindest die Sicherheit vermittelt, dass er genauso 100%ig gewillt ist, die Beziehung weiter zu führen und daran zu arbeiten.
Und genau das sehe ich bei Deinem Freund nicht so ganz. Er will es "probieren". Sorry, was denn? Vielleicht interpretiere ich jetzt auch wieder zu viel in Deine Worte, aber für mich klingt das nach: "Ich behalte Dich erstmal noch und gucke, ob Du Dich besserst."

Ja, ich gebe Dir völlig Recht: eine problematische, eine festgefahrene Beziehung kann man retten. Ebenso eine Beziehung, in der man "vergessen" hat, rechtzeitig zu reden und sich dann ein Haufen Probleme und Mißverständnisse aufgehäuft haben. Man kann zusammen Wege suchen und finden, da wieder heraus zu kommen und die Beziehung auf neue, bessere Füße zu stellen. Aber das kann nicht ein Partner allein.

Du hast Recht, wenn Du denkst, ich hänge mich an einem einzigen Wort auf. Vielleicht ist es auch, weil ich ein Problem mit Menschen habe, die in erwachsenem Alter erst eine Entscheidung treffen, nachdem sie die Eltern gefragt haben.
Aber ich habe eben Sorge, dass diese "Entscheidung" (die für mich keine ist), nicht von ihm kommt, nicht aus seinem Herzen. Und Du damit eben auf der Strecke bleibst.

Ehrlich, ich wünsche es Dir nicht, ich hoffe wirklich, dass Ihr es schafft. Aber ich wünsche Dir eben auch, dass er mal wirklich in sich geht und sich 100%ig zu Dir und Eurer Beziehung bekennt.

Mark11
 
Fuchs
Benutzer10855  Team-Alumni
  • #10
Ich stimme meinem Vorposter zu. Auch mir bleibt ein sehr schaler Beigeschmack. Allen voran: was hat er für eine innige Beziehung zu seinen Eltern? Das ist mir schon am ersten Post negativ aufgefallen und verstärkt sich jetzt noch im zweiten.

Er hat sich mit seinen Eltern über seinen Beziehungsmist beratschlagt und will es - glaubt er - jetzt doch noch mal versuchen?

Klingt ja nach einer richtigen Kampfansage...

Hat er sich da von Mutti und Vati die Befugnis für erteilen lassen? Sorry, für meine Gehässigkeit, aber es klingt für mich so, als ob sich dein Freund leicht beeinflussen lässt. Da reicht schon eine hübsche Skibekanntschaft aus oder eben das Wort der Eltern. Wirkliche Durchsetzungskraft erkenne ich da nicht - vielmehr ein opportunistisches: "Ja ich weiß noch nicht so ganz genau aber ganz vielleicht und eventuell könnte ich es ja doch noch irgendwie mal mit dir unter Vorbehalt versuchen..." :rolleyes:

Und was machst du? Du schreist Hurra! :schuettel:

Als ob diese Entscheidung real wäre? Als ob nur er dich samt Beziehung nun retten würde...

Was hat er für eine Entscheidung zu treffen? Was hast du auf Hoffnung zu pochen? Allein schon, dass du in diesem Gespräch mit ihm diese unterwürfige Position einnimmst, zeigt, wer bei euch am längeren Hebel sitzt: Er. Und bei ihm sitzt vermutlich immer mal wer anders am Hebel: Bekanntschaften, Eltern oder sonst jemand, nur eine Person niemals: Du. Anstatt auf Augenhöhe eure Probleme zu kommunizieren scheint ihr euch noch immer theatralischen "Besteht noch Hoffnung?"-dialogen hinzugeben, über Sachen, die eh' hoch spekulativ sind und die keiner beantworten kann. Zweite Entschuldigung meinerseits, diesmal dafür, dass ich so drastisch werde, aber glaubst du allen ernstes, dass das so funktionieren wird?

Ich würde an deiner Stelle von meinen (Noch)-Partner erwarten, dass er zu mir steht, anstatt diese eingeschränkten Zugeständnisse zu machen. Das, was er macht, ist nicht genug! Verwirrte Gefühle: Ja. Angst: Ja. Alles erlaubt. Aber dieses Herumgeeiere mit dutzend offenen Hintertürchen, was er da betreibt: Nein! Du lässt das mit dir machen - du lässt ihn das machen, und darin sehe ich das größere Probleme als ein paar verirrte Gefühle auf seiner Seite. Dein Freund verliert den Respekt vor dir, und ohne Respekt wird er sich die Dinge, die du ihm sagst, kaum noch zu Herzen nehmen.

Ich plädiere für mehr Direktheit, Ehrlichkeit und ein Ende von diesen Schwebezustand und das möglichst bald. Solange er nicht zumindest ein wenig Leidenschaft zeigt, um dich kämpfen zu wollen anstatt dich wie eine Aktie zu betrachten, von der er nüchtern überlegt, ob sie denn in Zukunft nicht an Wert verlieren könnte, wäre ich nicht sehr hoffnungsvoll. Wenn es soweit kommt: distanziere dich, aus den Gründen, die ich dir schon im vorherigen Post offen gelegt habe.
 
V
Benutzer116988  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Hallo liebe Forenmitglieder,

es ist etwas Zeit vergangen und ich möchte mich zunächst nochmal für eure Ratschläge bedanken, ich habe in den zwei Wochen, als mein Freund in Amerika war, wieder mehr Selbstbewusstsein gewonnen.

Nun der aktuelle Stand und ich bin weiterhin für Antworten dankbar.

Als ich ihn an jenem Abend wiedersah, hatte ich das Gefühl, dass er sich auch freute, wieder bei mir zu sein und mich in seinen Armen zu halten. Wir sahen uns erstmal die Tausenden Bilder an, die er und seine Kommilitonen gemacht hatten. :smile: Später, als wir im Bett lagen, redeten wir dann nochmal.
Er hat wohl in Amerika versucht, möglichst wenig an die ganze Geschichte zu denken (weil er sich dann eben auch sehr schlecht gefühlt hat) - was ja auch so sein sollte, denn der Urlaub war ja auch zur Abstandgewinnung - und er hat sich auch gar nicht mehr bei der anderen gemeldet. (Auch wir beide haben nur zweimal geskypt und ansonsten immer mal über Skype oder Handy geschrieben, was ich auch voll okay fand. Hin und wieder hat er mir auch Bilder geschickt.)
Er meinte an diesem Abend dann u.a., er hätte wohl überreagiert, wir würden es nochmal versuchen und er glaubt auch, dass es klappen kann. Er sagte nun auch selbst, dass man in dem einen wie dem anderen Fall einfach nie vorher wissen kann, ob das jetzt die richtige Entscheidung war. Außerdem konnte er nun wohl mit ein bisschen Distanz besser festmachen, was ihn eigentlich gestört hat und das war wohl in der Tat, dass er sich immer ein bisschen eingeengt gefühlt hatte, was sich an kleinen und größeren Dingen des Alltags geäußert hatte. Nun ja. Das kann ich verstehen und ich achte nun darauf, gewisse Dinge zu ändern. Ich fragte ihn, ob er der anderen denn schreiben könnte, dass er sich entschieden hätte und so weiter und ob ich mich darauf verlassen könnte und er antwortete mit "Ja". Wir redeten länger, aber ich weiß schon gar nicht mehr, was er oder ich noch alles sagte. Am Ende meinte ich jedenfalls: "Weißt du was? Jetzt vergessen wir den ganzen Quatsch!" :zwinker:

Die Praxis konnte und kann jetzt nur zeigen, ob es die richtige Entscheidung war. Die letzten drei Wochen waren auch richtig gut und er war wieder wie immer rundum liebevoll zu mir. Bei den Turnieren, die wir mit den anderen die letzten Wochenenden gespielt haben, ließ ich ihn bewusst immer mal ein bisschen "links liegen" (ohne jedoch irgendwie böse oer zickig zu sein, ich war nur ein wenig distanzierter und habe auch etwas mit den Anderen gemacht), das hat ziemlich gezogen, hatte ich das Gefühl. Auf einmal war er doch relativ anhänglich.
Und auch so habe ich mich in letzter Zeit vor allem innerlich distanziert. Denn generell bin ich wieder mehr ich selbst und meine eigene Person und will mich und mein Leben nicht von jemand anderem abhängig machen; erst recht nicht von jemandem, der noch nicht weiß, ob er langfristig mit mir zusammen sein oder Kinder haben will. Ich habe gemerkt, dass es auch noch andere Männer auf der Welt gibt.. .. :zwinker: Mit denen ich nie etwas anfangen würde, solange ich mit ihm zusammen bin, weil ich im Grunde natürlich auch immer noch nichts lieber will, als mit ihm zusammen zu sein. Mit jemandem, den ich auch ganz nett finde (und der auch supertoll Volleyball spielt :zwinker:) habe schonmal ein bisschen versucht, ihn leicht eifersüchtig zu machen. Keine Ahnung, ob es geklappt hat, aber das gibt mir wieder Selbstbewusstsein. :smile:

Obwohl also alles eigentlich gut war, wusste ich in den letzten Wochen jedoch immer noch nicht, woran ich eigentlich bin. Auch wenn er so lieb zu mir ist wie eh und je - er hat einfach immer noch nicht geredet. Und ich wollte einfach nicht diejenige sein, die schon wieder anfängt, es sollte ja auch mal was von ihm kommen. Dass dies nicht geschah, kann geheißen haben, dass es noch nichts Neues gibt, oder dass alles in Ordnung ist, weshalb es nichts zu reden gibt. Er konnte ganz positiv und optimistisch eingestellt und wieder glücklich sein, es konnte aber auch noch immer das Gegenteil mit mehr Zweifeln denn je der Fall sein. Das wusste ich nicht. Nicht einmal, ob er der Anderen jetzt wirklich geschrieben hat.

Gestern habe ich es dann nicht mehr ausgehalten und war wieder diejenige, die davon angefangen hat - das bereue ich total, denn es soll ja nun erstmal "Gras über die Sache wachsen", die man nunmal nicht wieder aufwühlen und weiter totreden sollte.
Doch ich sagte, dass es mich belastet, dass er nicht redet und ich nicht weiß, was in ihm vorgeht. Dann hatte auch er gleich wieder Tränen in den Augen und sagte, dass er eben noch immer mal darüber nachdenkt, ob das nun die richtige Entscheidung war. Er hätte (nach wie vor) Angst, dass es irgendwann später doch in die Brüche geht und dann alles noch viel schlimmer und komplizierter ist und er mich dann noch viel mehr verletzt. (Hallo??? Mann kann sich das Leben auch schwer machen.. Meine Güte.) Mittlerweile bin ich ja manchmal auch kurz davor zu sagen: "Gut, dann nehme ich dir die Entscheidung ab und gehe, dann hast du immerhin nichts, was du später bereuen würdest. Denn ich habe etwas Besseres verdient, jemand, der mich wirklich will und sich sicher mit mir ist." U.Dgl. Doch ich will dann auch nichts überstürzen. Ich habe sowas ja schon öfter angedeutet, aber noch nie so gesagt. Aber wenn das erstmal aus dem Affekt heraus explizit ausgesprochen ist, dann kann man es nicht mehr rückgängig machen. Auch ich will keine vorschnellen Entscheidungen treffen, die wir beide noch bereuen könnten. Vielleicht klappt es ja und es wird bald besser denn je, immerhin sind erst drei Wochen vergangen, die zwar gut waren (wie er auch meinte), aber wahrscheinlich zu kurz, um alles andere wieder wettzumachen. Wie lange darf so eine Unsicherheitsphase andauern?
Ansonsten hat er der anderen geschrieben, dass wir es wieder versuchen wollen und dann nichts mehr. Weiterhin warf ich nochmal ein, dass er ja mal meinte, er könne sich keine Zukunft mit mir vorstellen. Daraufhin meinte er, dass denkt er nicht dauernd - mal könnte er es, und mal wieder nicht. Was hat er nur für ein Problem?? Das habe ich ihn auch gefragt, ich verstehe es nicht. Daraufhin meinte er, er wisse es auch nicht und sei ein bescheuerter Idiot, dass er sich so viele Gedanken mache.

Was nun? Soll ich noch weiter abwarten und uns auch in der nächsten Zeit weiter zeigen, dass es wieder laufen kann, immerhin gibt es mal gute und mal schlechte Zeiten?
Oder soll ich es doch von jetzt auf gleich beenden? Doch er und diese Beziehung sind mir sehr wichtig. Wie gesagt, eigentlich will ich wirklich niemand anderen. Ich möchte gern wieder nur mit ihm glücklich sein. Doch natürlich weiß auch ich im Moment nicht immer noch so genau, ob ich das noch kann. Immerhin hat er mich sehr verletzt und ich muss natürlich oft daran denken, was er gesagt und getan hat. Die Situation ist einfach schwierig..:flennen:
 
C
Benutzer100759  Beiträge füllen Bücher
  • #12
Es gibt Threads, die sind wie aus einer Tschechowgeschichte entlaufen. Da heißen die Sonitchkas und Verutchkas dann halt VernalFloret, und die Andrey Afanasevitchs sind nicht Sargtischler oder Ingenieure, sondern Volleyballer, aber ansonsten...
Es sind keine sehr heiteren Threads.

Und auch so habe ich mich in letzter Zeit vor allem innerlich distanziert.
Ich habe gemerkt, dass es auch noch andere Männer auf der Welt gibt.. ..
Mit jemandem, den ich auch ganz nett finde (und der auch supertoll Volleyball spielt ) habe schonmal ein bisschen versucht, ihn leicht eifersüchtig zu machen. Keine Ahnung, ob es geklappt hat, aber das gibt mir wieder Selbstbewusstsein.
Mittlerweile bin ich ja manchmal auch kurz davor zu sagen: "Gut, dann nehme ich dir die Entscheidung ab und gehe, dann hast du immerhin nichts, was du später bereuen würdest. Denn ich habe etwas Besseres verdient, jemand, der mich wirklich will und sich sicher mit mir ist." U.Dgl

Ohne Worte.

Nun scheint ihr innerlich sehr weit voneinander entfernt zu sein.

Soll ich noch weiter abwarten und uns auch in der nächsten Zeit weiter zeigen, dass es wieder laufen kann, immerhin gibt es mal gute und mal schlechte Zeiten?
Kommt drauf an: Hast Du Streß, hast Du es eilig, läuft Dir was weg?
Oder leidest Du unter der gegenwärtigen Situation?

In obgenannten Fällen ist Reißleine ziehen besser.
Ansonsten kannst Du auch noch etwas zuwarten und sehen. Denn:
Wie lange darf so eine Unsicherheitsphase andauern?
Da gibt es keine Normvorgaben.
 
V
Benutzer116988  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
Er feierte den Herrentag, wie jedes Jahr, mit seinen alten Freunden zu Hause und ich mit unseren gemeinsamen Freunden. Als ich ihn am Abend anrief, um vorzuschlagen, dass ich ja den nächsten Tag (Freitag) zu ihm nach Hause kommen könne und wir dann ja am Samstag noch zu meiner Familie fahren könnten, war er gar nicht so begeistert und lehnte ab - er hätte seinem Vater versprochen, am Samstag zusammen mit ihm das Champion's League-Finale zu sehen. Dabei fand ich es doch wichtig, dass wir mal wieder Zeit zu zweit haben, um uns mal wieder auf uns zu konzentrieren. Nach deisem Telefonat war ich sehr enttäuscht und verletzt und wütend und ich wusste: Er hat irgendwie keine Lust mehr auf mich. Ich rief meine Mutter an und nach dem Gespräch mit ihr "freundete" ich mich mit dem Gedanken an, mich am Sonntag, wenn er wiederkommen würde, zu trennen. Dieses ganze Hin und Her.. Es war ein erdrückendes, leeres Gefühl, in dem Glauben in unserem Bett zu schlafen, dass es das letzte Mal wäre. Ich fühlte mich so schlecht wie noch nie. Am Freitag fuhr ich dann auch zu meiner Familie. Nach wiederholten Gesprächen mit meiner Mutter und meiner Oma, denen das alles natürlich auch sehr leid tat und die auch nicht genau wussten, ob jetzt beenden oder in ein paar Monaten, stellte es sich dann aber letztendlich doch als am plausibelsten heraus, noch die vier Monate abzuwarten, die ich mindestens noch in unserer Stadt und Wohnung bleiben würde - immerhin wohnen wir zusammen! (Wegen meines Master-Studiums weiß ich nämlich noch nicht so genau, wohin es mich im Herbst verschlägt. Ich habe mich zum Beispiel in Lüneburg beworben und wenn wir zusammen bleiben würden, würde ich natürlich in unserer Wohnung bleiben und von dort aus pendeln. Im anderen Fall würde ich dann nach Lüneburg ziehen.. Wenn es in Lüneburg nicht klappt, muss ich sowieso mal sehen, wohin ich gehe, weil unsere Uni einfach nicht so der Hammer ist.) Allerdings hatte ich, was ihn betrifft, auch schon ein ungutes Gefühl. Ich schrieb all meine Gedanken in einen langen Brief, den ich am Sonntag, als ich wieder in unserer Wohnung und er noch beim Beachen war, vorsorglich ausdruckte - für den Fall, dass er es beenden würde. Als er dann vom Beachen wiederkam, sprachen wir noch kurz normal, doch als er dann den Spiegel-Wissen über "LIebe - Was Paare zusammenhält" (in dem ich das ganze Wochenende gelesen und markiert hatte - vieles traf so super zu!) standen ihm wieder die Tränen in den Augen und ich wusste, was jetzt kommen würde. Ich fragte mehrmals, was denn los sei, und er antwortete, er wüsste nicht, wie er es sagen sollte. Ich sagte: "Du willst dich von mir trennen." Er: "De facto, glaube ich, ja. ... Oder zumindest erstmal auf Abstand gehen, dass ich meine Gedanken ordnen kann." Ich weiß nicht mehr, was genau ich dann sagte, doch auf den Abstand ließ ich mich gar nicht erst ein. Ich holte den Brief aus der Schublade, drückte ihm ihn die Hand und dazu den Spiegel. Ich war sehr selbstbewusst, worauf ich stolz bin. Ich habe in dieser Angelegenheit noch nie vor ihm geweint; komischerweise habe ich immer einen ziemlich klaren Kopf, wenn ich vor ihm stehe.
Jedenfalls meinte er im weiteren Gesprächsverlauf, es (was auch immer) sei in den drei Wochen schlimmer geworden; eigentlich war er sich schon seit einer Woche nicht mehr sicher, ob das jetzt richtig war, doch er wollte nichts sagen, weil ich dann offenbar gleich gesagt hätte, dass es zu wenig Zeit gewesen wäre. Was ich auch getan hätte. Was sind schon eine oder drei Wochen? Kurze Phasen, aus denen man noch nicht unbedingt Rückschlüsse ziehen kann, es war ja alles noch ganz frisch. Aber dennoch: Dabei waren die Wochen eigentlich wirklich toll! Wir verstanden uns super und spielzten so super Turniere; auch die gegenseitige Nähe war nach wie vor stark vorhanden.
Außerdem meinte er nochmals, es war ja damals nicht die Liebe auf den ersten Blick (Mein Gott!) und er war sich eigentlich schon beim Umzug nicht so sicher. Ganz ehrlich - wenn ich mit jemandem zusammenziehe, dann plane ich doch auch ein Stück Zukunft! Dann bringe ich damit zum Ausdruck, dass ich wirklich länger mit diesem Partner zusammenbleiben will. Er sagte, es fühle sich nicht richtig an.
Ich sagte wiederum, dann fände ich jemand Besseren, dann sei es Pech usw. Und er könne es nicht mit mir machen, ich hätte natürlich auch schon über die Trennung nachgedacht und war mir am Donnerstag auch noch ziemlich sicher darüber... (Da hat er schon so ein bisschen dumm geguckt.)
Ich packte meine Sachen, um bei meiner Freundin zu übernachten. Bevor ich ging, sagte er noch: "Ich hoffe, wir gehen uns jetzt nicht total aus dem Weg und können normal miteinander reden." Ich (abweisend): "Mal sehen, ne?!" Hallo? Sonst noch Wünsche?? In der Nacht fand ich kaum Schlaf, ich fühlte mich nur unheimlich leer und bedrückt. Ein fürchterliches Gefühl. Am nächsten Abend kam ich auch relativ spät nach Hause und konnte in meinem Zimmer schlecht schlafen. Um 2 Uhr nachts wachte ich auf. Er hatte noch so lange Computer gespielt und wollte nun ins Bett. Ich trat auf den Flur und stand nur da. "Hab ich dich geweckt? Musst du auf Toilette?" Ich stand nur da. Dann kam er, umarmte mich und fing wieder an zu weinen. "Es tut mir leid..!" - "Ja.. Das nützt auch nichts." - "Ja, ich weiß..." - "War das jetzt richtig?" Daraufhin antwortete er wieder, er wisse es nicht und vielleicht wäre das auch voreilig gewesen. Er hätte am liebsten noch Abstand und dann wirklich mal sehen. Und wenn dann ja, meinte er, dann auch wirklich richtig, ohne weiteres Hin und Her, dann würden wir das wieder hinbekommen (oder so ähnlich - ich weiß den Wortlaut nicht mehr). Nochmal konnte er nun festmachen, was ihn gestört hatte: Er hatte sich eingeengt gefühlt und die Kompromisse wären scheinbar immer zu seinen Lasten gegangen. "Aber daran kann man doch arbeiten!!", sagte ich zum hunderttausendsten Mal. Das ist doch nun echt kein Trennungsgrund! "Ja, das stimmt", sagte er mit ehrlicher Überzeugung und er betonte auch zum ersten Mal ehrlich, dass es auch so schöne Dinge gab. Und so weiter. "Kannst du denn erstmal in deinem Bett schlafen? Du kannst dir auch die Matratze mitnehmen. So negativ hörte sich das alles gar nicht an.
Aber ich muss wohl auch für mich weiterhin von einer Trennung ausgehen, damit ich klare Verhältnisse für mich habe. Das ist so schwer... Alles fehlt mir. Ich weiß nicht, wie es sein soll, wieder Single zu sein, nach insgesamt über 6 Jahren. Allein, unvollkommen, ohne denjenigen an seiner Seite. Abends nach Hause zu kommen und niemand wartet auf mich. Niemand schläft neben mir ein oder mit mir. Das vermisse ich und das tut weh. IHN vermisse ich, nicht nur einfach DAS. Ebenso die Freunde und das gemeinsame Volleyballspielen; nun geht er ohne mich, weil es ursprünglich sein Freundeskreis war. Egal, ob ich zu ihm zurückkomme oder nicht (je länger er wartet, desto geringer ist die Chnace natürlich, weil ich mich auch wieder anderweitig orientieren und mein Leben wieder leben werde, egal wie schwer es jetzt ist und wie weh es tut): Ich wünsche, dass er die Entscheidung bereut. Auch für ihn. Egal, ob in einer Woche, einem Monat oder fünf Jahren. Aber das wird er bestimmt. Denn irgendwann wird er nicht mehr wissen, was er für ein Problem hatte, bzw. was so schlecht war.
Inzwischen glaube ich, sein Problem ziemlich gut festmachen zu können. Er hatte vor Jahren erst eine und keine lange Beziehung. Deshalb weiß er es nicht besser. Aber er erhofft sich von seinem Partner, PERFEKT zu sein und mit ihm in einer PERFEKTEN, absolut immer glücklichen Beziehung zu leben. Er hat nun gemerkt, dass ich nicht perfekt bin. Deshalb werden irgendwie seine Gefühle untergraben und er stellt stattdessen die ganze Beziehung infrage: Ist es DAS? Gibt es nicht noch etwas Besseres? Er denkt, dass es noch besser geht, ohne zu sehen, dass das, was wir hatten, schon ziemlich gut war. Es darf anscheinend keine Dinge geben, an denen man arbeiten muss. Das Glück ist ein passives und kommt von allein auf einen zugeflogen und die Liebe bleibt von allein aufrecht und stark, ohne, dass man überhaupt etwas tun muss. Und wenn doch, dann kann es nicht das Richtige sein. Was sagt man zu so einem Menschen mit solchen Gedanken?
Was soll ich tun? Ich sollte besser abschließen, ja, aber ich war wirklich glücklich und mir lag / liegt so viel an dieser Beziehung. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich hingegen das Gefühl, mit bei etwas sicher zu sein und das Richtige zu machen. Es ist so dumm und unnötig das Ganze. Das Glück, von heute auf morgen, wie eine Seifenblase dahin.
Ich bin nun wieder bei meiner Familie, er weiß es nicht. Doch am Wochenende sind wir wieder zusammen auf einem Turnier, da musste ich mit, da unsere Mannschaft ansonsten zu wenige gewesen wären.. Mir graut ein bisschen davor. Es ist so schwer.
Ich habe die Hälfte meiner Gedanken jetzt nicht aufgeschrieben, weil ich jetzt noch mit meiner Freundin verabredet bin. Aber das als grober Überblick über den aktuellen Stand einer sterbenden (?) Liebesgeschichte.
 
C
Benutzer100759  Beiträge füllen Bücher
  • #14
Gedanken:
...doch als er dann den Spiegel-Wissen über "LIebe - Was Paare zusammenhält" (in dem ich das ganze Wochenende gelesen und markiert hatte - vieles traf so super zu!) standen ihm wieder die Tränen in den Augen und ich wusste, was jetzt kommen würde...

Nee, oder...?

Aber ich muss wohl auch für mich weiterhin von einer Trennung ausgehen, damit ich klare Verhältnisse für mich habe. Das ist so schwer... Alles fehlt mir. Ich weiß nicht, wie es sein soll, wieder Single zu sein, nach insgesamt über 6 Jahren. Allein, unvollkommen, ohne denjenigen an seiner Seite. Abends nach Hause zu kommen und niemand wartet auf mich. Niemand schläft neben mir ein oder mit mir. Das vermisse ich und das tut weh. IHN vermisse ich, nicht nur einfach DAS.

Daß das weh tut, ist normal. Aber allen Schmerzes zum Trotz empfehle ich denn nun inzwischen doch, einen Schlußstrich zu ziehen. Ich halte schon von vornherein nichts, GARNICHTS von Beziehungspausen. Sie sind Schlußmachen auf Raten. Und auch hier wird meine Sicht leider wiedereinmal bestätigt.

Inzwischen glaube ich, sein Problem ziemlich gut festmachen zu können. Er hatte vor Jahren erst eine und keine lange Beziehung. Deshalb weiß er es nicht besser. Aber er erhofft sich von seinem Partner, PERFEKT zu sein und mit ihm in einer PERFEKTEN, absolut immer glücklichen Beziehung zu leben. Er hat nun gemerkt, dass ich nicht perfekt bin. Deshalb werden irgendwie seine Gefühle untergraben und er stellt stattdessen die ganze Beziehung infrage: Ist es DAS? Gibt es nicht noch etwas Besseres? Er denkt, dass es noch besser geht, ohne zu sehen, dass das, was wir hatten, schon ziemlich gut war. Es darf anscheinend keine Dinge geben, an denen man arbeiten muss. Das Glück ist ein passives und kommt von allein auf einen zugeflogen und die Liebe bleibt von allein aufrecht und stark, ohne, dass man überhaupt etwas tun muss. Und wenn doch, dann kann es nicht das Richtige sein. Was sagt man zu so einem Menschen mit solchen Gedanken?

Wenn Deine Theorie zutrifft: "Du bist unreif und beziehungsunfähig, schönes Leben, auch wenn es mir weh tut".
Aber tut sie das?

Was soll ich tun? Ich sollte besser abschließen, ja,

Ja.

Ich bin nun wieder bei meiner Familie, er weiß es nicht. Doch am Wochenende sind wir wieder zusammen auf einem Turnier, da musste ich mit, da unsere Mannschaft ansonsten zu wenige gewesen wären.. Mir graut ein bisschen davor. Es ist so schwer

Dann sag Deine Teilnahme ab. So einfach ist das. "Auch" die Mannschaft muß mal lernen, daß Du nicht immer erreichbar bist.

Nochmal konnte er nun festmachen, was ihn gestört hatte: Er hatte sich eingeengt gefühlt und die Kompromisse wären scheinbar immer zu seinen Lasten gegangen. "Aber daran kann man doch arbeiten!!", sagte ich zum hunderttausendsten Mal. Das ist doch nun echt kein Trennungsgrund!

Das ist etwas was Du für die nächste Beziehung mitnehmen kannst.
Auch wenn der Partner vielleicht aus Liebe immer "Ja" und Amen sagt und jeden Kompromiß schluckt, kann das ganz schön gären. Wenn eine/r immer das Gefühl hat, jeder Kompromiß werde zu seinen Lasten geschlossen, ist das ein übler Liebestöter.
Da ist auch jede/r selbst gefordert, immer wieder selber, OHNE Rückmeldung vom Partner, zu hinterfragen, wie die Balance in der Beziehung aussieht.

Ja, daran kann man arbeiten, nein, das ist kein Trennungsgrund - bis zu einem gewissen Grad. Wenn die Verbitterung zu groß ist, dann wird es ein Trennungsgrund, denn Verbitterung essen Liebe auf.

Und wenn dann ja, meinte er, dann auch wirklich richtig, ohne weiteres Hin und Her, dann würden wir das wieder hinbekommen

Nein. Denn "ohne weiteres Hin und Her" ist nicht.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #15
Hi VernalFloret,

erstma: sch..., es tut mir leid. Auch wenn ich schon vorher wenig gute Haare an ihm gelassen habe, gewünscht habe ich Dir, dass er mal aufwacht.

chelle hat ja schon die wichtigsten Dinge gesagt, deswegen nur noch paar Bemerkungen:
war er gar nicht so begeistert und lehnte ab - er hätte seinem Vater versprochen, am Samstag zusammen mit ihm das Champion's League-Finale zu sehen. Dabei fand ich es doch wichtig, dass wir mal wieder Zeit zu zweit haben
Für die Zukunft: es gibt schlicht schonmal Dinge im Leben eines Mannes, die können diese nicht verpassen. Und wer sich für Fußball interessiert, dem ist ein Champions-League-Finale mit deutscher Beteiligung wichtiger als die Freundin, auch wenn man sie aufrichtig liebt. "Sachzwang" heißt so etwas :zwinker: Analoge Dinge gibt es natürlich auch bei Frauen. Da heißt es einfach mal: Toleranz üben...
(aber das nur am Rande, daran ist Eure Beziehung nicht gescheitert!)
Außerdem meinte er nochmals, es war ja damals nicht die Liebe auf den ersten Blick (Mein Gott!) und er war sich eigentlich schon beim Umzug nicht so sicher.
Ich sagte es ja schon: eigentlich hattest Du nie eine wirkliche Chance. Du warst immer nur in seiner Warteschleife. Nur war er einfach zu feige, Dir das einzugestehen. Wenn er Eier in der Hose (gehabt) hätte, dann hätte er Dir ganz am Anfang gesagt "Für eine Affäre reicht es, für mehr aber auch nicht" Dann hättest Du die Entscheidung in der Hand gehabt, ob Du das willst oder nicht. So aber hat er Dich jahrelang hingehalten. Inwieweit das sogar eine bewusste Handlung war, will ich lieber nicht beurteilen :mad: Dass es nicht nur unbewusst war, zeigt seine "Entscheidung", mit Dir zusammen zu ziehen. Alleine darüber kann man stundenlang nur :schuettel:...
Bevor ich ging, sagte er noch: "Ich hoffe, wir gehen uns jetzt nicht total aus dem Weg und können normal miteinander reden."
Wie gesagt, feige. Konfliktscheu sogar noch nach der Beziehung... :mad:
[er] stand nur da. "Hab ich dich geweckt? Musst du auf Toilette?" Ich stand nur da. Dann kam er, umarmte mich und fing wieder an zu weinen. "Es tut mir leid..!"
Ääh, was sagte ich gerade, ach ja: konfliktscheu, immer auf der Suche nach größtmöglicher Harmonie ohne das Bewusstsein, dass er diese zerstört hat...
Er hatte sich eingeengt gefühlt und die Kompromisse wären scheinbar immer zu seinen Lasten gegangen. "Aber daran kann man doch arbeiten!!", sagte ich zum hunderttausendsten Mal. Das ist doch nun echt kein Trennungsgrund! "Ja, das stimmt", sagte er mit ehrlicher Überzeugung und er betonte auch zum ersten Mal ehrlich, dass es auch so schöne Dinge gab.
Das ist für mich der Schlüsselsatz. Immer wieder das gleiche Verhalten: er ist der Arme, der darunter leiden muss, dass die Welt sich nicht immer um ihn dreht. Du antwortest, dass man daran doch arbeiten kann. Er sagt "Ja, stimmt" und meint damit, dass Du doch daran arbeiten kannst, dass die Welt sich wieder nur um ihn dreht. Und bevor das Gespräch darauf kommt, dass auch er etwas tun müsste, fährt er sofort wieder die Harmonie-Schiene ("hach, was war es früher mal schön")
Du hast völlig Recht: wenn das der einzige Grund gewesen wäre, dann hätte man da relativ leicht eine Lösung finden können. Einfach, indem Beide etwas kompromissbereiter geworden wären. Aber das war dem Herrn anscheinend schon zu viel... :schuettel:
Inzwischen glaube ich, sein Problem ziemlich gut festmachen zu können. Er hatte vor Jahren erst eine und keine lange Beziehung. Deshalb weiß er es nicht besser. Aber er erhofft sich von seinem Partner, PERFEKT zu sein und mit ihm in einer PERFEKTEN, absolut immer glücklichen Beziehung zu leben. Er hat nun gemerkt, dass ich nicht perfekt bin. Deshalb werden irgendwie seine Gefühle untergraben und er stellt stattdessen die ganze Beziehung infrage: Ist es DAS? Gibt es nicht noch etwas Besseres? Er denkt, dass es noch besser geht, ohne zu sehen, dass das, was wir hatten, schon ziemlich gut war. Es darf anscheinend keine Dinge geben, an denen man arbeiten muss. Das Glück ist ein passives und kommt von allein auf einen zugeflogen und die Liebe bleibt von allein aufrecht und stark, ohne, dass man überhaupt etwas tun muss. Und wenn doch, dann kann es nicht das Richtige sein.
Ich stelle jetzt einfach mal die Behauptung in den Raum, Dein Ex ist (noch) kein Mann, sondern nur Sohn. Er ist diese schmalztriefende 200%-Harmonie von zu Hause gewohnt und kann sich einfach nicht vorstellen, dass das Leben nunmal anders funktioniert. Außerdem stelle ich die Behauptung auf, dass ihmm bisher immer der A... nachgetragen wurde. Er weiß nicht, wie man mit Konflikten umgeht und er weiß nicht, was es heißt, selbständig zu denken und zu handeln. Du hattest gefällig die Harmonie herzustellen, die er zum Leben braucht. Und damit siehst Du das völlig richtig: Du hattest in seinen Augen perfekt zu sein ohne dass er auch nur einen Furz dafür tun muss.
Was sagt man zu so einem Menschen mit solchen Gedanken?
Nichts. Was er in bald 2 Jahren nicht gelernt hat, wird er auch in weiteren 2 Jahren nicht kapieren. Und ich befürchte, selbst aus dem Scheitern Eurer Beziehung wird er nix lernen.
Was soll ich tun?
Schick ihn dahin zurück, wo er sich am Wohlsten fühlt: bei Mami+Papi. Und dann beginne, Dich wieder auf Dich zu besinnen. Auch wenn Du das i.M. nicht hören oder verstehen kannst: es kann schön sein, als Single zu leben und es gibt einen Haufen Männer da draußen, die zu einer Frau wie Dir 1000 Mal besser passen...

Ich drück Dir die Daumen für die nächste Zeit, die bestimmt nicht leicht wird. Aber ich bin mir sicher, dass Du in der Lage bist, aus dem Vergangenen zu lernen und irgendwann gestärkt aus dieser Geschichte herauskommst...

Mark11
 
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Benutzer116988  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #16
Danke!!

Ich werde mein Bestes geben. Das wird schon irgendwie hinhauen, ich werde dem gewiss nicht mein ganzes Leben nachtrauern. Da gibt es wirklich jemand Besseren und ich hoffe, dass ich ihn bald finde..
Nur werden die nächsten Monate sicher noch ziemlich blöd, weil ich ja mindestens noch bis zum Sommer / Ende des Sommers da wohnen bleiben muss. Es wird sehr schwer, ihn dauernd zu sehen und nicht mehr zu ihm zu gehören, nicht mehr zu ihm zu gehen, gemeinsam zu essen, einen Film zu sehen, zu kuscheln, nebeneinander einzuschlafen und liebe Worte zu hören.
Und dieses Wochenende auf dem Turnier wird es in der Hinsicht sicher auch alles andere als schön. Mir graut ziemlich davor, aber ich will mir auch das Volleyballspielen und meine Freunde nicht vermiesen lassen, auch wenn gerade dieses mich natürlich an ihn und unsere gemeinsame, für mich sehr glückliche Zeit erinnert (Aber was nützt es, wenn es offenbar nur eine Illusion und gar nicht real war?). Und abends, heute und morgen, sitzen wir alle gemeinsam zusammen, aber: nichts. Die anderen sind noch zusammen, bei denen ist alles okay, aber bei uns nicht mehr. Bei denen geht das Leben weiter, als wäre nichts gewesen, natürlich nicht. Aber bei uns nicht mehr. Naja, ich habe auch meine Freundin dabei, die auch Single ist, die kann gut Party machen :zwinker:. Deshalb hoffe ich, dass der Samstagabend ganz lustig wird und man auch nochmal andere Leute kennenlernt, die nett sind, sodass man nicht dauernd an den anderen denken muss. Da wird er bestimmt auch nicht schlecht gucken.

Ich hätte nie gedacht, wie wie es tut, wenn einem das Herz gebrochen wird. Noch vor nicht allzu langer Zeit habe ich darüber immer innerlich geschmunzelt, wenn Leute am Boden zerstört waren wegen ihres Partners.. Da dachte ich immer "Mensch, reißt euch doch mal zusammen, es gibt echt noch Wichtigeres auf der Welt!" und, ich hätte auf jeden Fall immer den Richtigen an meiner Seite, mit dem ich wirklich ernsthaft zusammenbleibe würde, sodass mir so ein "Kindergarten" nie passieren würde. (Mit meinem Ex-Freund war ich mehr als 4 Jahre zusammen und wir sind heute noch sehr gut befreundet.)
Ja, aber in Wirklichkeit schmerzt es ungemein, wenn man ehrlich dachte, DENJENIGEN gefunden zu haben, den man so sehr liebt, mit dem man superglücklich ist, den man heiraten und mit dem man einmal Kinder haben möchte. Wenn man sich dessen sich so sicher war und nie für möglich gehalten hätte, dass es bei dem anderen nicht so aussieht, ist das schon so eine kleine Hölle. Aber das habt ihr sicher auch alles schon durchgemacht. Und irgendwann wird es wieder schön und wieder besser. Davon bin ich auch überzeugt und ich werde mein Bestes geben, dass diese Zeit nicht so lange auf sich warten lässt.

Wie gesagt, ich hoffe trotz allem dennoch, dass er die Entscheidung bereut und nochmal aufwacht. Erstens, damit es ihn mal voranbringt, aber zweitens auch, damit ich am Ende nicht verloren habe. Vielleicht passiert es wirklich schon nach 2-3 Wochen, vielleicht nach 3 Monaten, wenn wir dann wirklich länger nichts Schönes mehr zusammen unternommen haben, ich wirklich länger nicht mehr neben ihm lag, mit ihm gekuschelt und ihm zugehört habe, und stattdessen drauf und dran bin, tatsächlich auszuziehen, sodass ihm fortan in unserer gemeinsamen leeren Wohnung die Decke auf den Kopf fallen wird, wenn er irgendwann die Schnauze voll hat vom vielen Computerspielen, wie er es schon sieben Jahre zuvor allein in seiner Wohnung getan hatte. Durch mich konnte er ja traurigerweise nicht mehr so viel zocken. Oder aber er spätestens bereut er es nach seiner nächsten Beziehung, bei der er gemerkt hat - obwohl es vielleicht die Liebe auf den ersten Blick war, schlafen am Ende auch hier die Gefühle ein, wenn man nichts dafür tut; trotz "Liebe auf den ersten Blick" war am Ende auch nicht alles gut und wahrscheinlich noch noch "viel schlimmer" als mit mir. Wer weiß das schon.
Früher hat er wirklich mal gesagt, dass er, bevor wir zusammengekommen sind, in mich verliebt gewesen wäre, und dann dass er mich lieben würde und superglücklich mit mir wäre. Wo ging das auf einmal hin? In die Passivität und Naivität: "Es muss ja von allein so bleiben. Und wenn nicht, dann ist es das nicht". Ist klar. Ein paar Kleinigkeiten und schon ist es das nicht.
Aber da hast du Recht, Mark, deine Beschreibung von ihm würde ich fast lückenlos unterschreiben (nur nicht, dass ich am Anfang eine Warteschleife war), und ich bin hier wirklich nicht die einzige, die an mir arbeiten müsste. Denn wenn ich das tue, dann werde ich immer das Gefühl haben, mich total für ihn zu verstellen, ihm immer alles recht zu machen und immer darauf zu achten, dass es ihm auch ja gut geht. Und irgendwann bin ich dann nicht mehr glücklich. Ja, so funktioniert das nicht.
Er ist ein sehr unaufrichtiger Mensch, und genau: konfliktscheu, weil Konflikte und Streits ja per se schlecht sind und eine Beziehung natürlich total belasten. Tja, wenn man sich nicht nach einem Streit wieder umso schöner versöhnen und einfach mal vergessen und gemeinsam über seine Blödheit lachen kann, dann mag das sein. Irgendwie kann er nicht vergessen und hält mir Dinge noch viel später vor. "Ja, ich weiß ja, dass es dir leid tut, aber ich konnte das trotzdem nicht vergessen..." Deshalb hat er Vorurteile mir gegenüber. "Die ist ja so-und-so und macht IMMER das-und-das und das bleibt auch so, deshalb passt es einfach nicht..." Ich glaube, er hat nicht mal gesehen, dass ich mich in den letzten drei Wochen unserer gemeinsamen Zeit wirklich bemüht habe und auch viel mehr Kompromisse zu seinen Gunsten eingegangen bin. Dass ich ihm mehr Zeit zum Zocken etc. gegeben habe und auch bei den Turnieren nicht dauernd auf ihn gehockt habe. Das hat er gar nicht gemerkt und geschätzt, viel zu sehr gefangen in seiner Gedankenspirale, dass gewisse Dinge ja immer so waren und deshalb immer so bleiben und dass es sich deshalb gar nicht richtig anfühlt... Immer nur gefangen in seinem Kopf, umgeben von Grübeleien, zog die Welt an ihm vorbei. Statt dass er einfach mal gelebt, beobachtet und neu entdeckt hätte: "Oh, jetzt macht sie ja gar nicht das-und-das. Das finde ich gut!" Naja.

Ich glaube, letztendlich hatte ich einfach Pech, dass ich die erste Richtige war. Ansonsten wäre er vielleicht schon weiter gewesen. Aber so ist es nunmal. Ich hoffe wirklich, es gibt ehrliche Männer da draußen, die wirklich aus vollem Herzen eine Person lieben und bereit sind, Probleme mit mir zusammen zu bewerkstelligen. Ich weiß, dass es so ist, aber ich kann es mir gerade nicht vorstellen, weil das alle Unvertraute und Fremde sind und es auch so viele Idioten gibt. Aber da muss ich mir wohl einfach vertrauen, dass ich das nächste Mal intuitiv den Richtigen auswähle.

Drückt mir die Daumen für das Wochenende! Ich werde versuchen, erhobenen Hauptes zu gehen! :smile:

PS: Das mit dem Champion's League-Finale verstehe ich ja. :zwinker: Ich habe es selbst mit meiner Oma geguckt und sehe auch ansonsten ab und zu Fußball. Unter normalen Umständen wäre das überhaupt kein Problem für mich gewesen, dass er es einfach mal mit seinem Vater sehen will. Aber ich hatte es eher als einen Vorwand gesehen und hatte danach ein sehr ungutes Gefühl und dachte mir: "Warum sagst du mir nicht einfach, dass du keinen Bock mehr auf mich hast?"
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #17
Hey VernalFloret, (hab gerde drei Mal angefangen deinen Nick zu tippen und ihn dann per copy & paste eingefügt...irgendwie bin ich gerade nicht auf der Höhe :zwinker: )

ich habe gerade beim kompletten lesen dieses deines Threads einen HAUFEN Flashbacks gehabt! Ich habe ständig an meine erste Beziehung gedacht (zur Info: 5 1/2 Jahre, gute 2 1/2 davon zusammen gewohnt). Allerdings waren die Rollen vertauscht. Würde ich nicht schon die tollste Frau der Welt nächstes Jahr heiraten, würde ich dich glatt fragen. Du kommst unheimlich sympathisch rüber und ich kann mich so verdammt gut bei dir einfühlen...

Ich habe damals auch immer gedacht, dass das alles wird. Habe auch eine schier unendliche Gedult gezeigt. Ich konnte fast alles irgendwie entschuldigen und erklären. Am Ende war dann aber ein anderer doch toller. Das Ganze ist jetzt aber auch schon wieder gute 6 Jahre her (boa damn..bin ich alt...). Von jetzt aus betrachtet denke ich mir immer wieder, dass die Beziehung zwar unerläßlich für meine akutelle Entwicklung war, sie hätte aber ruhig so 3 Jahre kürzer sein dürfen. :zwinker:

Durch meine eigenen Erfahrungen, werden jetzt meine Urteile über deinen Ex noch härter ausfallen, als bei Mark. Dadurch, dass du sehr ausfürlich warst (und bitte NIE für sowas entschuldigen!!) habe ich mich in fast jedem Satz wieder erkennen können und habe ein ziemlich ganzheitliches Bild bekommen.

Ja, dein Ex ist feige. Das ist er alleine schon, wenn er behauptet dir nicht weh tun zu wollen und deshalb mit irgendwelchen Dinger hinterm Zaun gehalten hat. Immer wenn mir jemand was von Altruismus erzählt, fange ich an sofort zu zweifeln. Vielleicht hat es mitgespielt, dass er dir nicht weh tun wollte, der größere Antrieb ist aber eigentlich immer die Angst vor Konsequenzen. Diese Angst zieht sich wie ein roter Faden durch eure gesamte Beziehung. Er will am liebsten garkeine Entscheidung treffen, weil es unangenehme Konsequenzen für ihn geben könnte und das ist feige....
Er weicht dir aus, kommt nicht auf den Punkt und hat eigentlich schon lange abgeschlossen, auch das ist mir passiert. Deshalb konnte meine Ex auch fast direkt mit der neuen Beziehung weiter machen. Ich würde auch viele Aussagen von ihm nicht allzu wörtlich nehmen. Vieles davon geht wieder auf seine Ängste zurück und vieles ist dadurch nur vorgeschoben und völliger Quatsch.

Ich denke dass er bei dir geblieben ist liegt daran, dass du ihm vieles gegeben hast und er nichts dafür tun musste. Nähe, Wärme, Trost und Sex. Das ist halt praktisch und hart gesagt: Woanders müsste man dafür viel Geld bezahlen...

Tränen hingegen haben auch irgendwann aufgehört für mich Bedeutung zu haben. Im Falle deines Ex muss ich sagen, dass ich sie sogar sehr lächerlich fand. Er hat mit Sicherheit nicht wegen dir, sondern wegen sich selbst geheult. Er hat es ja im prinzip sogar gesagt. Er weiss nicht was FÜR IHN richtig ist. Dabei hast du schon garkeine Rolle mehr gespielt. Gleichzeitig hat er damit wieder Mitleid bei dir generiert und du hast ihn wieder getröstet... Gleichzeitig schiebt er fröhlich die alle Schuld von sich und auf dich, ohne sich auch nur einen Funken ernsthaft Mühe zu machen.

Versteh mich nicht falsch! Ich finde es wahnsinnig toll wie viel Mühe du dir gegeben hast und wieviele Gedanken du hineingesteckt hast. Das macht dich in meinen Augen echt sympathisch! Dabei machst du aber genau den gleichen Fehler, den ich damals begangen habe: Du hast dir viel zu oft selbst die Schuld gegeben. Ich habe damals gedacht ich müsse mich ändern, dürfe sie nicht ständig mit den gleichen Themen nerven und und und. Ich habe mich verbogen. Ich habe ihr geglaubt, dass meine Gedankengänge und schlußfolgerungen alle nicht stimmen und ich Gespenster sehe. Ich habe kurz gesagt an mir selbst gezweifelt. Als die Beziehung dann endlich vorbei war, habe ich, genau wie du, als dein Ex im Urlaub war, auf einmal wieder angefangen zu denken. Dadurch habe ich festgestellt, dass ich eigentlich die ganze Zeit über recht hatte und meine Einschätzung zu 99.9% gestimmt hat. Ausserdem habe ich zwar Fehler gemacht, die waren aber nicht so groß wie ich gedacht habe. Hauptsächlich habe ich viel viel Kraft in einen Ritt auf einem Toten Pferd gesetzt. Als ich endlich abgestiegen bin, war ich völlig fertig und hab mich noch gewundert, dass es nicht voran gegangen ist.

Ich finde es daher sehr sehr gut, dass du Konsequenzen gezogen hast und bin stolz auf dich! Mit mir wurde damals schluss gemacht und es hätte mir sehr sehr sehr gut getan, wenn ich als erster gegangen wäre...bin ich aber nicht...tja..
Aber bitte hör auf, dir die Hauptlast und die Hauptschuld auflasten zu wollen. Verliere aber auch gleichzeitig den Glauben an die Menschheit nicht. Sie hat viele Vollidioten hervorgebracht, aber es gibt auch Goldstücke...man muss nur lange genug graben. :smile:



PS: Mir ist eben nochwas eingefallen. Die Sache mit dem "nicht vermissen im Urlaub" hab ich auch zu hören bekommen. Heute sage ich dazu: Was ein Kindergarten. Boah ist es an dieser Stelle in mir hochgekocht... :zwinker:
 
C
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  • #18
Ich glaube, letztendlich hatte ich einfach Pech, dass ich die erste Richtige war. Ansonsten wäre er vielleicht schon weiter gewesen.

Von ganzem Herzen: Nein.
Sollte Deine und Marks Beschreibung zutreffen, ist es wurscht ob die Erste oder die Elftausendste. Diesen kathartischen Verwandlungseffekt wie im Bildungsroman oder der Oper gibt es im Leben selten. Die meisten naiven Egomanen verknöchern zu verbitterten Egomanen.

Ich hätte nie gedacht, wie wie es tut, wenn einem das Herz gebrochen wird. Noch vor nicht allzu langer Zeit habe ich darüber immer innerlich geschmunzelt, wenn Leute am Boden zerstört waren wegen ihres Partners.. Da dachte ich immer "Mensch, reißt euch doch mal zusammen, es gibt echt noch Wichtigeres auf der Welt!" und, ich hätte auf jeden Fall immer den Richtigen an meiner Seite, mit dem ich wirklich ernsthaft zusammenbleibe würde, sodass mir so ein "Kindergarten" nie passieren würde.

Nun, da hast du zwar teures Lehrgeld bezahlt, aber immerhin etwas wichtiges mit auf den Weg gekriegt: Du hast ein Stückchen Empathie gelernt.

. Tja, wenn man sich nicht nach einem Streit wieder umso schöner versöhnen und einfach mal vergessen und gemeinsam über seine Blödheit lachen kann, dann mag das sein

Das ist genauso naiv wie die umgekehrte Sicht. Jaja, die Leute quaken immer wie beziehungsbelebend doch so ein Streit sei, nachdem es hollywoodgerechten Versöhnungssex gibt und alles in Butter ist.
Und dann wundern sie sich, daß all die kleinen Streits mit den ach so tollen Versöhnungen doch irgendwann so tiefe Scharten schlagen, daß es scheppert und kracht und aus ehrlicher Liebe ganz ehrlicher Haß wird.

Irgendwie kann er nicht vergessen und hält mir Dinge noch viel später vor. "Ja, ich weiß ja, dass es dir leid tut, aber ich konnte das trotzdem nicht vergessen..." Deshalb hat er Vorurteile mir gegenüber. "Die ist ja so-und-so und macht IMMER das-und-das und das bleibt auch so, deshalb passt es einfach nicht..." Ich glaube, er hat nicht mal gesehen, dass ich mich in den letzten drei Wochen unserer gemeinsamen Zeit wirklich bemüht habe und auch viel mehr Kompromisse zu seinen Gunsten eingegangen bin. Dass ich ihm mehr Zeit zum Zocken etc. gegeben habe und auch bei den Turnieren nicht dauernd auf ihn gehockt habe. Das hat er gar nicht gemerkt und geschätzt, viel zu sehr gefangen in seiner Gedankenspirale, dass gewisse Dinge ja immer so waren und deshalb immer so bleiben und dass es sich deshalb gar nicht richtig anfühlt... Immer nur gefangen in seinem Kopf, umgeben von Grübeleien, zog die Welt an ihm vorbei. Statt dass er einfach mal gelebt, beobachtet und neu entdeckt hätte: "Oh, jetzt macht sie ja gar nicht das-und-das. Das finde ich gut!" Naja.

Das nennt sich Verbitterung, und das hat nichts mit konfliktscheue oder konfliktfreudigkeit zu tun. Das hat damit zu tun, daß in eurer Beziehung schon viel früher der Wurm drin war, als ihr beide das gemerkt habt / wahrhaben wolltet.
Drum glaub ich ja auch, daß da nichts mehr gut wird.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #19
Hallo VernalFloret,

ganz ehrlich? Auch wenn es Dir jetzt verständlicherweise alles Andere als prickelnd geht: um Dich mache ich mir keine Sorgen!

Ich drück' Dir die Daumen für's Wochenende. Feier und flirte, was das Zeug hält. Es lenkt Dich ab und 'n kleiner Ego-Push ist nicht verboten. Aber: [Papa-Modus]tu es für Dich, dass es Dir gut geht, nicht für ihn, damit es ihm schlecht geht. Das wäre ein kurzzeitiges Ätsch-bätsch, das Dich aber nicht froher macht sondern nur zusätzlich die Stimmung versaut[/Papa-Modus]

Alles Gute!
Mark11

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Off-Topic:
(boa damn..bin ich alt...)
:totlach: ich hau mich wech...!!!
 
V
Benutzer116988  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #20
Lieben Dank für eure Antworten und den Mutzuspruch!

Der aktuelle Stand (ja, es nimmt noch kein Ende :zwinker:): Das Wochenende war viel, viel besser als gedacht! Ich habe mit meiner Freundin und auch den anderen zusammen viel Spaß gehabt; die Spiele und Abende waren gut! Samstag in der Halle hatte ich allerdings einen Hänger und musste öfter weinen. Aber da waren ja nur die Mädels dabei, die "dürfen" das ja sehen. :zwinker: Gespräche mit ihnen haben mir dann aber geholfen. Sie kennen meinen (Ex?-) Freund auch ganz gut und können sich teilweise auch vorstellen, dass es da noch eine Chance geben könnte, u.a. weil er sich mit der jetztigen Entscheidung garantiert nicht sicher ist. Keine Ahnung..
Ansonsten haben meine Freundin und ich auch neue Leute kennen gelernt, mit denen wir kurzerhand auf sehr gutem Niveau am Sonntag Mixed spielen konnten. Das passte wie die Faust aufs Auge. Denn bei meinem (Ex?-) Freund in der Mannschaft, in der ich sonst natürlich immer gespielt habe, konnte ich ja nun nicht spielen und in der Mannschaft von unserem Verein waren es schon drei Frauen. Und die vier Jungs, mit denen wir letztendlich zusammengspielt haben, hatten erstmal auf blauen Dunst gemeldet, ohne schon Frauen zu haben. :zwinker: Wir haben uns sehr gut mit denen verstanden, eine nette Truppe. Die wohnen auch in Hamburg und wir wollen mal zusammen beachen gehen. Insgesamt also sehr gelungen, doch natürlich hat man die Geschichte die ganze Zeit im Hinterkopf gehabt.
Wie das Wochenende für ihn war? Ich glaube, nicht sehr schön. Er war ziemlich niedergschlagen, das hat man auf jeden Fall gemerkt. Ich ignorierte ihn ja das komplett und sah ihn auch kaum an, doch manchmal begegneten unsere Blicke sich, etwas wie tiefe Trauer lag in seinem und manchmal, bilde ich mir zumindest ein, war diese weider begleitet von etwas Feuchtigkeit in seinen Augen. Er war natürlich auch in unserer Runde und hat sich auch bemüht, sich nett zu unterhalten, aber zwischendurch war er immer mal wieder ruhig und nachdenklich und wirkte insgesamt einfach ziemlich traurig. Er ging auch beide Tage früher ins Zelt als wir. Er sah mit an, was für einen Spaß ich mit den anderen hatte. Zum Beispiel auf der Tanzfläche (auf der er teilweise nur stand anstatt sich zu bewegen), oder vor allem auch (wie meine Freundin an ihm beobachtete), als zwei Jungs aus unserem Verein mich auf dem Rückweg zu den Zelten kurzerhand in so einen kleinen Plantsch-Pool geschmissen haben und ich von oben bis unten nass war. :grin: Die wollten mich damit wohl ein bsischen ablenken und ihn eifersüchtig machen - eigentlich voll lieb von denen, wenn nicht meine ganzen Sachen hinüber gewesen wären. :zwinker: Aber den einen habe ich dann auch noch reingeschmissen, hehe. War jedenfalls lustig.
Er tat mir fast leid, aber ich musste das jetzt einfach mal durchziehen. Er wollte es ja so. Als wir uns verabschiedeten (er fuhr mit unseren Freunden schon etwas früher los, weil die noch essen gehen wollten), umarmte er mich (ich ihn nicht) und hatte mal wieder seine Tränen in den Augen.

Heute Nacht dann kam er erst um halb eins nach Hause, weil er mit unseren Freunden noch an der Elbe war. Ich dachte schon, er sei nach Hause gefahren, weil ich gesehen habe, dass er seine Eltern angerufen hat. Jedenfalls wachte ich auf und ging kurz ins Bad. Er sagte, es täte ihm leid, dass er mich geweckt hatte und, dass er nicht gefragt hatte (oder so), ob ich mitkommen würde. Das nächste Mal könne er auch mal zu Hause bleiben, wenn die anderen etwas machen und ich ihn nicht dabei haben wolle, denn es seien ja auch meine Freunde. Fand ich irgendwie komisch. Ich stand noch kurz im Flur, dann kam er zu mir und nahm mich wieder in den Arm. Die Tränen, die seitdem mal wieder in seinen Augen standen, muss ich, glaube ich, nicht mehr erwähnen, oder? :zwinker: Ich war zurückhaltend. Er putzte sich die Zähne, ich sah ihn an. Dann ging ich wieder ins Bett. Und stand sogleich wieder auf, um in der Küche ein Glas Wasser zu trinken. Als er mit dem Putzen fertig war, kam er in die Küche und umarmte mich wieder. Wir standen bestimmt minutenlang nebeneinander, ohne etwas zu sagen. Ich sah ihn immer mal wieder fragend direkt in die Augen, aber ich wollte nicht mit irgendetwas anfangen. "Ich weiß ncihts Schlaues zu sagen", flüsterte er dann. Und wenig später: "Es ist ja nicht so, dass du mir nicht fehlst." Schweigen. "Wir hatten ja auch so viel Gutes." - "Ja, das habe ich schon immer gesagt." Schweigen... "Gib mir noch ein bisschen Zeit, bis ich mir wirklich sicher bin. Denn wenn, dann möchte ich auch ganz und echt mit dir zusammen sein und nicht nur so halb. [...] Wenn du einen Idioten wie mich dann überhaupt noch willst. Ich könnte es auch voll verstehen, wenn du dann keine Lust mehr auf mich hast." So ungefähr der Wortlaut in so ungefähr der Reihenfolge. Ich sagte, dass es ja auch meine Entscheidung ist und nicht nur seine und ich auch mal sehen muss. Und dass, je länger er sich Zeit lässt, die Chancen desto geringer werden, dass ich noch zu ihm zurückkomme. Und dass ich Angst habe, dass sowas nochmal passiert und er mich nochmal so verletzt. Er hat auch Angst, dass das, was ihn gestört hat, wiederkehrt und nicht anders wird. Ich sagte, es sei unfair, dass er alles nur an mir kritisiert und sich stattdessen auch mal an die eigene Nase fassen solle, denn ich hätte ja immerhin auch einiges ausgehalten. Und so weiter. Der Rest des Gesprächs ging dann eher wieder in die Details, was ihn belastet hatte. Diesmal sagte er dazu wieder, dass ich ihn mit meiner insgesamt negativen Art mit hinuntergezogen hätte.
Ja, ich sehe wahrscheinlich ziemlich negativ in meinem Leben. Und manchmal war ich auch wirklich nicht gut drauf, das gebe ich zu, dass ich dann anstrengend sein kann. In solchen Phasen will ich dann aber auch nicht darüber reden, sondern einfach meine Ruhe haben. Das hatte ich ihm auch damals mehrmals gesagt. Wenn ich so eine "Depri-Phase" habe, die nichts mit ihm zu tun hat (!), dann solle er mich einfach ignorieren - später würde ich mich von ganz allein wieder beruhigen und ihm dann mein Problem erzählen (was ich auch immer tat), doch wenn in dem Moment einer ankommt und mich nervt, könne ich das nunmal nicht ab. Aber irgendwie konnte er das wohl nicht respektieren. Ich sagte auch, solche Phasen hätte ich mit meinem Ex-Freund auch zu Anfang gehabt. Dass ich manchmal einfach deprimiert war, wegen der Gesamtsituation in meinem Leben - ich kam halt einfach nicht einmal immer mit mir selbst klar. Doch der hingegen ignorierte das dann und dachte "Jaja, lass sie mal, de wird sich schon wieder beruhigen". Und so war es auch. Und irgendwann gingen diese Phasen dann auch weg. Und das ist hier auch so. Ich war lange nicht mehr so drauf. Vielleicht "nerve" ich meine Partner damit immer eher zu Anfang der Beziehung, weil ich auf diese Weise unbewusst die Aufmerksamkeit und Sorge des Anderen erregen und bei mir lassen will. Das kann sein. Denn das ist dann ja mit der Zeit nicht mehr nötig, wenn man erstmal länger zusammen ist, und deshalb passiert das dann im Laufe der Zeit auch nicht mehr. Ich weiß, dass das dumm von mir ist. Aber in solchen Momenten konnte ich einfach nicht anders und über meinen Schatten springen. Aber nun kann er mir da wohl nicht so richtig vertrauen und hat Angst davor, dass ich ihn weiter mit runterziehe.
Klar sollte man den Anderen so nehmen, wie er ist (nämlich nicht perfekt!) und bis zu einem gewissen Grad über seine Eigenarten hinwegsehen und deshalb nicht die Beziehung in Frage stellen, sondern ihn trotdzem noch lieben können. Doch ich glaube, in dem Punkt hat er vielleicht wirklich Recht; in dem Punkt waren es wahrscheinlich wirklich meine Fehler, die einen schon belasten können. Doch er muss auch sehen, dass das in letzter Zeit, wie schon gesagt, nicht mehr so war. Und da sagte er auch: "Ja, das geb ich ja auch zu." Letztendlich aber sagte ich nochmals, dass das nicht meine alleinige Schuld ist. Denn er hätte da sicherlich auch einiges anders machen können. Und dass ich mich nicht dauernd mehr rechtfertigen muss. Und am Ende, dass es ja eh nichts bringt, ihm das zu erklären. "Gute Nacht." Tür zu.

Heute bin ich wieder zu meiner Familie gefahren, wo ich bis Donnerstag bleibe. Ein Wechselbad der Gefühle. Denn man liebt den Anderen ja auch irgendwie immer noch sehr. (Obwohl man das manchmal und gerade nach so einer Geschichte vielleicht gar nicht immer mehr so genau sagen kann.) Und irgendwie möchte man es nochmal versuchen, weil man noch daran glauben möchte, dass das das Richtige ist und man auch Krisen zusammen durchstehen kann, nach denen es wieder viel schöner wird. Die dann irgendwann vergessen sind, über die man irgendwann vielleicht sogar fast lacht. "Wie konnte ich nur daran gedacht haben, dass es mit uns nicht passen wird? Ich bin doch jetzt so glücklich mit dir!" Auch wenn der Weg dahin gerade zu Anfang nicht leicht, sondern sogar sehr schwer würde und man damit vielleicht, oder sogar wahrscheinlich gegen die Wand fährt, ohne dass man zum gemeinsamen Glück zurückfährt. Und es dann noch schlimmer wird. Ein Schrecken ohne Ende. Deshalb weiß man auch, es wäre irgendwie besser, jetzt den Schnitt durchzuziehen und sich an die neue Situation zu gewöhnen, auch wenn es zu Anfang sehr schmerzt und schwer ist. Doch dass der Schmerz auch vergehen wird. Und es wieder gut wird. Ob mit ihm oder ohne ihn.
Das Herz sagt "Ja" und der Verstand sagt "Nein". Und niemand auf der Welt weiß, ob es in dieser spezifischen Situation überhaupt ein "Richtig" gibt und wenn ja, was es wirklich ist. Woher auch, schließlich kann niemand in die Zukunft sehen... Manchmal wird auch das Aussichtsloseste und scheinbar Unmöglichste wahr. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit im Moment nicht sehr groß erscheint. Soll man es dennoch für die Liebe wagen und das Risiko eingehen?
Aber was rede ich... Erstmal ist ja eh noch nichts entscheiden, weil die Sicherheit von seiner Seite, immer noch nicht gegeben ist. Und vielleicht auch nie kommt. Das sagte ich ihm auch. "Du wirst dir wahrscheinlich niemals sicher sein." Nicht, weil es per se unmöglich ist, die Zukunft vorherzusehen - man kann ja trotzdem subjektiv empfinden, jetzt das Richtige zu tun - sondern weil er einfach ein unsicherer Mensch ist und ich nicht weiß, ob er aus dieser Gedankenmisere wieder heraus findet.

PS:
Das ist genauso naiv wie die umgekehrte Sicht. Jaja, die Leute quaken immer wie beziehungsbelebend doch so ein Streit sei, nachdem es hollywoodgerechten Versöhnungssex gibt und alles in Butter ist.
Und dann wundern sie sich, daß all die kleinen Streits mit den ach so tollen Versöhnungen doch irgendwann so tiefe Scharten schlagen, daß es scheppert und kracht und aus ehrlicher Liebe ganz ehrlicher Haß wird.
Ich rede auch nicht von heftigen Streits jede Woche oder jeden zweiten Tag. Ich hasse Streits eigentlich sehr! Ich habe nur gesagt, dass sie nicht per se und immer absolut schlecht sein müssen. So wie er das vielleicht manchmal sieht. Kommt auf den Streit, auf das Thema an. Sie können belebend und aufweckend sein. Wenn sie nicht so oft passieren und beide dann auch vergessen können. Wir haben uns in unserer Zeit vielleicht 2-3 Mal wirklich gestritten. Aber dann auch eigentlich gleich wieder vertragen. Das ist immer noch besser als die Unsicherheit an jemanden, bei dem man nicht weiß, woran man ist.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #21
Hey VernalFloret,

zwei Dinge sind mir an deinem letzten Beitrag nochmal aufgefallen...

1.) Dein (Ex)Freund versucht schon wieder die gesamte Schuld auf dich zu schieben und sein Verhalten zu rechtfertigen.

2.) Er glaubt doch nicht tatsächlich, dass er sich quasi "final" entscheidet? Es gibt da ein Buch für Programmierer, dass mir einfällt. Es handelt nicht explizit von Programmcode, sondern gibt tipps fürs "pragmatische" programmieren in einem Projekt. Einer der Leitsätze ist "no decision is final". Wenn also der Chef ankommt und sagt: Die Variable X ist immer 5 und das wird sich NIE ändern, dann sollte man das nicht fest einprogrammieren und erst recht nicht so, dass man es schwer hat die Stelle wiederzufinden. Schon den nächsten Tag kann sich etwas ändern. Dem Kunden fällt ein, dass er doch noch eine Änderung will, der Chef hat sich geirrt oder irgendwie etwas falsch mitbekommen....egal
Keine Entscheidung ist final. Wenn man eine Beziehung bis an sein Lebensende führen will, dann entscheidet man sich trotzdem jeden Tag aufs Neue!


So wie ich das sehe, bist du gerade sehr deutlich dabei, deine Entscheidung zu treffen, dazu will ich also garnichts mehr sagen...

Off-Topic:
Ein Wort noch zu Mark11: [/Papa-Modus] ....ich hab mich so dermaßen weggehauen!! :grin: Wir verstehen uns :zwinker:
 
M
Benutzer18265  (36) Meistens hier zu finden
  • #22
Großes Lob an Dich und deinen Mut! Von Pessimismus kann ich hier nichts merken. Du schlägst dich in dieser schweren Situation richtig gut und eher optimistisch, als pessimistisch.
 
V
Benutzer116988  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #23
So wie ich das sehe, bist du gerade sehr deutlich dabei, deine Entscheidung zu treffen, dazu will ich also garnichts mehr sagen...

Dann siehst du das wahrscheinlich deutlicher als ich.. Denn ich bin schon ziemlich hin- und hergerissen. Ein Wechselbad der Gefühle mit hohen Wellen, auf denen manchmal das eine Gefühl zum Vorschein kommt, manchmal wieder das andere, und dann wieder das dritte oder vierte. Nun ist nach unserem letzten Gespräch auch wieder die Hoffnung deutlicher eins davon. Und ich kann nicht so recht etwas dagegen machen. (Dass ich mal so und mal so denke, merkt man sehr sicher auch an meinen sich widerstrebenden (jedoch nicht wirklich widersprechenden) Beiträgen. :zwinker:)

Heute vermisse ich ihn wieder sehr und die Hoffnung zerreißt mich. (Ich weiß, ich bin dumm, ihr dürft ruhig mit mir meckern. :zwinker: Ich hätte es auch gern anders, aber die Gefühle spielen nicht immer mit.)
In solchen Phasen denke ich, vielleicht lohnt es sich noch immer, zu kämpfen bzw. in dem Fall zu warten. Vielleicht ist er ja doch derjenige für mich, der "Richtige", mit dem es wieder wird, nachdem man erstmal durch eine Krise durchmusste, nach welcher er dann wiederum erkennt, dass auch ich diejenige für ihn bin. Oder so ähnlich. Denn man lernt sich ja eigentlich auch immer noch gegenseitig kennen. Ich würde noch lange nicht sagen, dass er schon alles von mir weiß, und umgekehrt genauso wenig. Vielleicht dauert es erstmal eine Weile, bis man(n) gemerkt hat, wie der Andere tickt und sich dann ehrlich dazu entschließt, dies zu akzeptieren und sich damit zu arrangieren - oder auch nicht. Man spielt sich ja auch irgendwie erst mit der Zeit aufeinander ein. Vielleicht befindet er sich gerade an diesem Punkt, an welchem er überlegt und sich letzten Endes entscheiden muss: "Bin ich bereit, trotzdem weiterzumachen, obwohl ich nun gesehen habe, dass mich einiges stört? Bin ich bereit zu glauben, dass es trotzdem funktionieren kann?" Immerhin ist das seine erste richtige Beziehung und vielleicht muss er erstmal lernen, was das heißt: Kompromisse eingehen, kommunzieren und sich auf den Anderen einlassen, ihn trotzdem lieben. Und alles weitere, was zu Beziehungen noch so dazu gehört. Ich will hier nichts rechtfertigen und ich unterschreibe auch noch immer alles, was ich gegen diese Beziehung gebracht habe, doch ich versuche nur mal wieder, zu analysieren, was sein Gedankengang sein könnte und wo er eigentlich gerade steht.

An Tagen wie heute möchte ich unsere gemeinsame Zeit am liebsten fortführen - auch wenn wir beide zu Beginn wahrscheinlich ziemliche Angst haben würden. Ich davor, was er gerade denkt und ob er das auch wirklich noch will oder mich doch wieder jeden Moment genauso verletzt; er davor, ob es in seinen Augen anders und besser wird und ob seine Gefühle mir gegenüber dafür stark genug sind. Vielleicht würden wir mit einem erneuten Versuch gegen die Wand fahren und dann hinterher wahrlich das Gefühl haben, Zeit verschwendet zu haben.
Doch es gibt auch so viele Positivbeispiele! Ich bin mir nämlich irgendwie auch sicher: Wenn er sich wirklich ganz darauf einlassen würde - und diesen Schritt kann er wohl im Moment noch nicht gehen, aus Angst, Zweifel oder sonstigem - würde er bald merken, dass es auch für ihn wieder besser wird. Wenn er wirklich wieder unvoreingenommen wird. Ich meine, das was ihn stört, ist doch nun wirklich kein Problem, an dem man nicht leicht arbeiten könnte! Aber warum vertraut er uns da einfach (noch) nicht, warum hat er Angst, dass es nach alledem jetzt wieder genauso werden soll? Das geht doch gar nicht!

Ja, ich war so glücklich und ich hätte nie gedacht, dass es jetzt schon so bald enden wird. Und kann es eigentlich auch immer noch nicht glauben, dass es das jetzt gewesen sein soll. Wir waren doch erst dabei, uns alles aufzubauen! Aber was soll man machen, wenn das Glück offenbar gar nicht real, bzw. in der letzten Zeit verstärkt nur einseitig war? Dann kann es wohl auch wiederum nicht das wahre Glück gewesen sein. Dann muss es noch ein besseres Glück geben, auch wenn ich nicht weiß, wie das dann noch aussehen soll.

Ihr seht: Ich bin verwirrt und hin- und hergerissen. Aber ich weiß immer noch, dass es wieder gut wird, ob mit ihm oder ohne ihn. Mit wäre schöner. Aber wenn ohne, dann muss ich wohl oder übel den weißen Schwan unter den hässlichen Entlein finden. Und wieder neu kennen lernen, wieder alles neu erzählen, wieder alles neu aufbauen. Oh.Mann.



Off-Topic:
Damian schrieb:
Ein Wort noch zu Mark11: [/Papa-Modus] ....ich hab mich so dermaßen weggehauen!! :grin: Wir verstehen uns :zwinker:
Ihr seid mir schon solche Papas.. :zwinker:
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #24
Hi VernalFloret,

gib Dich ruhig mal Deinem Kummer hin, das ist durchaus gesund und völlig normal. Natürlich hast Du noch einen Haufen Gefühle für ihn, natürlich vermisst Du das Schöne an Eurer Ex-Beziehung. Wieso auch nicht, Du bist ein fühlender Mensch.
Versuch nur, Dich und Deine Gedanken nicht davon bestimmen zu lassen. Durchhänger kommen vor und sind normal (gerade jetzt nach den paar Tagen erst), aber genauso normal ist Dein Beitrag vorher. Ganz ehrlich: ich beneide ein wenig Deinen nächsten Freund :ashamed:. So klar und reflektiert, wie Du eine Beziehung siehst und führen möchtest, können das nicht viele. Wenn Du mal wieder down bist, lies Dir das nochmal durch und vergleiche es mit dem, was Dein Ex Dir "bietet". Da solltest Du schnell auf eine Antwort kommen.

Beispielhaft ziehe ich das mal aus Deinem vorletzten Beitrag, um Punkt 1 von Damian noch einmal zu verdeutlichen:
Ich sagte, es sei unfair, dass er alles nur an mir kritisiert und sich stattdessen auch mal an die eigene Nase fassen solle, denn ich hätte ja immerhin auch einiges ausgehalten. Und so weiter. Der Rest des Gesprächs ging dann eher wieder in die Details, was ihn belastet hatte.
Siehst Du nicht sein Schema? Er gibt Dir alle Schuld an Allem, aber sobald das Gespräch mal auf seine Fehler kommen könnte, blockt er ab. Es kann nicht sein, was in seinem Kopf nicht vorkommt.
Er ist feige, er kann oder will sich nicht entscheiden (eigentlich heißt das "Warmhalten" :zwinker:), aber die Schuld dafür gibt er Dir. Weil Du ja nicht zu 100% das machst, was er von Dir verlangt.

Bitte mach Dir das klar, wenn Du die Tage wieder deutlicher denken kannst. Er wird sich nicht ändern, da kann er noch so oft Krokodilstränen vergießen...

Alles Gute!
PapaMark :smile:
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #25
Hi VernalFloret, (GAAHHHH...ich kriege es nicht hin diesen Namen vernünftig abzutippen...:zwinker: )

ich würde nicht im Traum auf die Idee kommen mit dir zu meckern. Das ist doch sehr normal. Du magst vielleicht hin und her schwappen, treibst aber, zumindest in meinen Augen, schon in einer Richtung -> weg von ihm. Das ist auch völlig normal, weil er sich keine Mühe mehr gibt.

Ich kenne dieses "wenn er/sie nur das und das tun würde, dann würde es ihm / ihr viel besser gehen" so gut, dass es mir fast die Tränen in die Augen treibt. Wie oft habe ich das schon bei Bekannten, Freunden und auch Ex-Partnerinnen gedacht. Es ist oft so offensichtlich für einen selbst und egal was man tut, der andere nimmt es nicht an. Eine der bittereren Lektionen des Lebens ist es, dann irgendwann einfach loszulassen. Wenn er nicht kommt, dann solltest du ihm nicht hinterher rennen. Es ist seine Entscheidung. Auch wenn er es nicht ausspricht...wenn er nicht vor deiner Tür steht und sich Mühe gibt..und das nicht erst morgen, dann will er nicht.

Ein anderes, bekanntes Thema, mit dem ich mich auch viel beschäftigt habe ist "der Richtige" bzw. "die Richtige". Ich bin da wohl etwas zu wissenschaftlich angehaucht, deswegen habe ich gedanklich folgendes gemacht:
Ich habe mir gedanklich eine Achse auf ein Stück papier gemalt. Unten steht "passt zu 0%" oben "passt zu 100%". Jetzt könnte man versuchen irgendwo ein Kreuzchen zu machen, wo man seinen Partner einordnet. Weil man das aber nicht wissenschaftlich exakt machen kann, kann man auch gleich die Achse weglassen und das Kreuzchen behalten. Der steht dann aber wieder ganz alleine mitten im Raum. Um dem Kreuzchen irgendeine Bedeutung zu geben, kann man eigentlich nur Bezugspunkte festlegen. Das funktioniert aber nur, wenn man schon andere Beziehungen hatte, die man irgendwo links oder rechts davon einsortieren kann. Tja..und dann sind wir wieder im gleichen Dilemma.
Eine andere Möglichkeit ist es, sich zu überlegen wie die Verteilung der Menschheit wohl aussehen könnte. Dann gäbe es mindestens mal einen, der der absolut am Besten passende Mensch ist und der würde irgendwo am rechten Ende der Skala stehen. Allerdings stehen auch ganz viele andere dicht daneben, die kaum merklich "schlechter" sind. Man müsste also irgendwo eine Trennlinie einbauen, ab der man einfach sehr glücklich mit der anderen Person ist und es passt. Den Besten wird man bei über 7 Milliarden Menschen vermutlich garnicht kennen lernen...schlimm ist das aber garnicht.
Nachdem ich also dieses Gedankenspiel gedanklich zerknüllt und in den gedanklichen Papierkorb geworfen habe, denke ich...ich denke...du findest was besseres...ganz bestimmt :zwinker:

Papa 2: Ende :grin:
 
iamalover
Benutzer114221  (60) Meistens hier zu finden
  • #26
Aber ich weiß immer noch, dass es wieder gut wird, ob mit ihm oder ohne ihn

Ja, liebe Floret. Genauso ist es. Du machst das alles supi-dupi-klasse, das weisst Du hoffentlich? :zwinker: Du hast das richtige :herz:, die richtigen Methoden, die nötige Selbstreflektion - alles!

Und wenn Du die gewünschte Nähe/Liebe zu diesem Partner nicht herstellen kannst, dann vielleicht zu einem anderen Mann. Es gibt diese tollen Menschen da draußen, die so wunderbar zu uns passen.

Ich wünsche Dir viel viel Glück und danke für Deine lange Geschichte!
Grüsse von der Ostsee!
 
V
Benutzer116988  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #27
Hey ihr Lieben,

meine Geschichte ist jetzt schon fast ein Jahr her.

Ich muss euch sagen, dass ich zu ihm zurückgekehrt bin. Ich bin wohl ein ziemlich dummer Gefühlsmensch. :kopfwand:
Kurze Zusammenfassung des damaligen Verlaufs: Wir waren ca. 2 Wochen "getrennt", aber er war sich während dieser Zeit auch nie sicher, ob diese Entscheidung richtig war und überlegte hin und her (ich glaube, das hatte ich auch schon geschrieben). An einem Abend sagte er u.a., dass er glaubte, dass die Entscheidung wahrscheinlich falsch war. Doch er wollte zu diesem Zeitpunkt noch gern zwei-drei Tage abschließende Bedenkzeit haben, da in dem Moment nicht aus dem Affekt heraus entscheiden, sondern sich seiner Sache sicher sein wollte, damit er auch "ganz" und "nicht nur so halb" (wieder) mit mir zusammen sein könne. (Eine löbliche Vorgehensweise :tongue:.) Er sagte natürlich auch, dass er es total verstehen würde, wenn ich jemanden wie ihn nun nicht mehr wollte. Jedenfalls. Haben wir uns zwei oder drei Tage später wieder "vereint". An jenem Abend Ende Mai - wir waren mit Freunden unterwegs - fühlte es sich an, als hätte man etwas lang verloren Geglaubtes endlich wieder gefunden. Als er mich in seinen Armen hielt. Wie auch immer. Ist nur meine subjektive Empfindung.
Die erste Zeit war ich megaglücklich. Alles war supertoll und ich machte mir über nichts Gedanken, weil ich wusste: Er hat sich für mich entschieden. Und auch die Zeit danach lief alles im Grunde sehr gut. Wir stritten nie (es gab nur mal ein paar Diskussionen über (triviale) Dinge :grin:), verstanden uns immer gut und machten viele schöne Dinge zusammen. Er war immer sehr lieb zu mir und auch körperlich waren wir sehr nah. Und nun kommt's: All das ist auch heute so. :smile: Es gibt eigentlich keinen Grund, sich zu beschweren. Im Alltag bin ich glücklich mit ihm! Er ist ein sehr lieber Mensch und wir harmonisieren gut. Das muss man wirklich betonen.

Warum ich dann poste? Weil ich leider (noch) nicht umhin kann, mir viele Gedanken zu machen. Und die belasten mich ziemlich. (Das ist aber schon immer so gewesen bei mir, in allen Lebensbereichen... Ich mache mir immer viel zu viele Sorgen. Schrecklich. Und anstrengend.)

Nach dieser ersten tollen "gedankenlosen" Zeit begannen sie im Sommer, als ich bei meinem Vater zu Besuch war. Ich telefonierte mit meiner Freundin, die sich freute, dass ich wieder glücklich war, aber die auch meinte, dass sie nach der Geschichte nun irgendwie glaubte, dass er nicht mehr gut genug für mich sei. Plötzlich kam alles wieder hoch und ich musste an seine Bekanntschaft denken. Im Laufe der Tage bei meinem Vater steigerte ich mich ziemlich in die Sache hinein. Ich hatte Angst, dass wieder irgendetwas anders ist, wenn ich zurück komme. Und so weiter. Ich redete auch mit meinem Vater darüber. Dabei war äußerlich gar nichts passiert! Es war nur in meinem Kopf! Mein Freund und ich telefonierten und schrieben regelmäßig und auch sonst war alles in Ordnung. Und als ich wiederkam, hatte sich - nichts verändert. Ich sprach mit ihm natürlich darüber. Ich sagte u.a. (ich weiß nicht mehr alles im Detail), dass ich nicht wusste, woran ich bin, da er eigentlich nie (von selbst) über seine Gefühle zu mir spricht und auch sonst keine großen Gesten etc. macht. (Seit der Sache weiß ich ja eigentlich, wie wenig diese im Grunde bedeuten.) Da sagte er aber, dass ich mir keine Gedanken machen müsse und in letzter Zeit doch alles gut sei und er mich möge, er das aber nicht so leicht sagen kann. Na schön.

Im August war ich ziemlich traurig, als er unser Zweijähriges einfach vergessen hatte und es ihm erst am nächsten Tag wieder einfiel, wofür er sich beiläufig entschuldigte.

Im September schrieb ich meiner Freundin, die zu der Zeit in China war:
"Was B. und mich angeht: Eigentlich unverändert. Es ist immer alles ganz gut und schön und so weiter, aber die Geschichte lungert immer irgendwo im Hinterkopf rum und ich hoffe schon lange und noch immer, dass sie irgendwann den Weg nach draußen findet. :zwinker: Letztens sahen wir eine Episode einer unserer Serien. Dort konnte ich mich gut mit der Situation der einen Ehefrau identifizieren, die mit ihrem Mann zusammen war, der aber eigentlich eine andere liebt und nicht ehrlich zu ihr war. Aber auch die andere war unglücklich, weil er sich (noch) nicht für sie entschieden hatte. Da habe ich geweint und ihm später gesagt, was ich dachte: Nämlich, dass ich glaube, dass egal was wir probieren, es am Ende notwendig zum Scheitern verurteilt sein wird. Daraufhin meinte er, dass es doch in letzter Zeit gut lief, wir uns gut verstanden und viele schöne Dinge zusammen gemacht haben. "Aber", sagte ich, "ich muss mich auch auf dich verlassen können. Jetzt läuft es vielleicht ganz gut, aber woher soll ich denn wissen, dass du nicht bei der nächsten Krise wieder gleich wegläufst?" Dass er wieder kein Vertrauen hat? Er antwortete, dass er es mir natürlich nicht versprechen könne, er es aber wirklich nicht vorhätte. Und dass er fände, die Chancen stünden ganz gut. Dass das mit uns klappt. Da musste ich beinahe lachen. Ich sagte aber, dass ich mich so fühle wie die Ehefrau in der Serie. Er: "Warum?" (Ja, warum wohl bloß??? Keine Worte.) Kurze Zeit später: "Das musst du nicht." (Hm.) "Das musst du wirklich nicht. [...] Mach dir nicht so viele Gedanken." "Machst du dir denn keine Gedanken?" "Natürlich mach ich mir auch manchmal Gedanken. Am besten, wir denken jetzt beide nicht mehr darüber nach und schlafen." In dem Moment beunruhigte es mich sehr, dass er auch darüber nachdenkt. Ich weiß nicht, warum. Klang ja bis hier eigentlich alles ganz gut, aber als das mit dem Gedankenmachen kam, wurde ich stutzig und war plötzlich überzeugt, dass es das wirklich nicht sein kann."

Als ich über Weihnachten zu Hause bei meiner Familie war, traf ich mich mit meinem Ex-Freund, mit dem ich lange Zeit zusammen war und noch immer gut befreundet bin. Er ist zur Zeit eigentlich in Frankreich, aber über Weihnachten war er natürlich zu Hause. Auch viele alte Freunde trafen wir, mit denen wir früher so viel zusammen unternommen hatten. Hamburg und mein aktuelles Leben waren für mich plötzlich total weit weg und unreal. Alles war wieder wie früher, als wäre dazwischen überhaupt nichts passiert (naja, fast... :zwinker: ) und als wäre dies die einzige Realität und das "andere" Leben stammte nur aus Erzählungen. Wir waren auch zusammen Badminton spielen - wie früher. Und eine ungeahnte Sehnsucht und Traurigkeit überfielen mich. Auf einmal war alles wieder da und es fiel mir wieder auf, wie dumm ich damals war, dass ich mich getrennt hatte. Mein Ex-Freund ist ein absolut lieber und ehrlicher Mensch, der mich über alles geliebt hat und immer wollte, dass ich glücklich bin - auch um seines eigenen Glückes willen. Wir waren immer sehr harmonisch und offen miteinander. Und so weiter.
(Aber ich war zu jung und dachte, es muss noch was anderes "besseres" geben, das ich u.U. verpassen könnte. Typische Gedanken halt, die wohl jeder schon einmal hatte. Leider. Ich kann nur jedem empfehlen: Bleibt bei euren Partnern, wenn ihr glaubt, sie sind gute Menschen. Dann gibt es keine Besseren. Dennoch bereue ich meine damalige Entscheidung nicht, weil ich die Erfahrung einfach machen musste. Ohne das Wissen darüber und mit der Ungewissheit, ob es etwas "besseres" gibt, wäre ich auch nicht glücklich geworden. Na ja. Jetzt weiß ich es besser und ich "ärgere" mich. Das ist Pech und nicht zu ändern.:tongue:)
So formte sich über Weihnachten der (fragende) Gedanke, (ob) dass er eigentlich der einzig Wahre für mich war, und ich überlegte, ob es wieder eine Möglichkeit für uns geben wird. Vielleicht. Wenn das "Schicksal" uns zusammen will. :zwinker:
Als mein Freund mich dann am 29.12. besuchen kam, war ich leer und sehr ruhig und abwe(i)send. Ich musste die ganze Zeit weinen, aber ich wollte nicht, dass er etwas mitbekommt (hat er auch nicht). Mit meiner Mutter redete ich allerdings noch, weil sie etwas merkte.

Wie ich es mir schon gedacht hatte: Dies hat sich inzwischen wieder normalisiert. Mit jedem Tag mehr, den ich wieder weg von meinem Ex-Freund in meiner Heimatstadt und zurück in Hamburg bin. Dieses Leben ist wieder real. Und alles ist passiert, was passiert ist. Und ich bin zufrieden wie es ist. Ich liebe meinen Freund wirklich und ich wünsche mir sehr, dass es mit uns klappt und unsere Beziehung nicht scheitert.
Aber folgende zentrale Gedanken und Ängste quälen mich nach wie vor und ich möchte, dass sie endlich verschwinden:

1 Es fällt mir schwer, ihm wieder so zu vertrauen und ich habe immer Angst, dass er mich nicht ausreichend liebt (bzw. nur so tut oder nicht zu 100% ehrlich ist).

1.1 Vertrauen. Als ich über Weihnachten bei meiner Familie war, hatte ich zuerst nur ein vages Unwohlsein, dass er wieder mit ihr schreibt (total absurd) und am Ende war ich wirklich fast (!) davon überzeugt, dass er es tut. Nur, weil ich mich psychisch so hineingesteigert hatte. Das ist dämlich, denn im Grunde wusste und weiß ich zu 99%, dass es nicht so ist. Aber dieses rationale Wissen hat meiner irrationalen Angst keine Abhilfe getan. Er sagte übrigens auch gerade vor ein paar Tagen in einem anderen Kontext nochmal, dass die Geschichte für ihn abgeschlossen ist.

1.2 Liebe und Aufrichtigkeit. Beim Volleyball hatte er letztens während eines Mixed-Spiels ziemlich in die Mannschaft gemeckert, weil es nicht lief. Das hilft in dem Moment natürlich niemandem und zieht nur alle runter. (Das weiß er aber auch und eigentlich wollte er versuchen, sein Verhalten zu ändern.) Weiterhin sagte er danach, dass er Mixed nicht mehr spielen wollte, weil es ihm keinen Spaß macht und er nur alle demotiviert. Ich war innerlich traurig und empört über sein Verhalten und seine Aussagen - denn das war haargenau das, was er letztes Jahr noch an mir kritisiert hatte und was einer der Gründe war, warum er sich von mir trennen wollte! Trennen! Deshalb! Weil ich mich öfter über mich selbst geärgert und dann blockiert auf dem Feld gestanden hatte (Ich habe sehr an mir gearbeitet; heute passiert mir das so gut wie gar nicht mehr. Ich versuche, gut gelaunt zu bleiben und Fehler abzuhaken. :smile:). Und weil ich Mixed die damalige Saison nicht mehr spielen wollte (die Spiele in dieser Liga waren mir zu langweilig). Ich machte ihm die Parallelen klar. Ebenso sagte ich, dass ich es nicht so schön fand, dass er mich in letzter Zeit öfter wegen Kleinigkeiten anmeckert. Er sagte zu beidem, dass es ihm sehr leid tun würde und dass er das noch gar nicht so gesehen hat. Im Laufe des Gesprächs sagte er mir dann, dass er gern mit mir zusammen ist (oder so) und dass er mich liebt.
In einem Gespräch vor einiger Zeit fragte ich ihn unterschwellig, ob er denn ehrlich sei. (Ich fragte das nicht so direkt, aber ich wollte damit eigentlich wissen, ob er (in seinen Gefühlen und Handlungen) ehrlich zu mir ist und mir nichts vorspielt.) Auch da konnte ich eigentlich nur positive und aufrichtige Antworten seinerseits draus ziehen.

Fazit. Ich weiß (!), dass ich ihm entgültig vertrauen muss (!), wenn unsere Beziehung langfristig funktionieren soll. Aber das ist nicht so einfach. Was kann ich tun?
Mein Selbstbewusstsein hat (noch immer) einen Knacks und ich habe Angst, dass ich nie wieder diejenige für jemanden sein werde. Ich weiß nicht mehr, wie es ist, wenn man das Gefühl hat, dass ein anderer einen über alles auf der Welt liebt und man das absolut Wichtigste für denjenigen ist (und umgekehrt). Ich habe Angst davor, den Rest meines Lebens (egal mit welchem Partner) ständig nur noch die Nr. 2 zu sein. Komisch und irrational, oder?
Andererseits glaube ich auch, dass ich diese ganze Geschichte auch eine positive Seite hatte: Auch wenn man das aus meinem Geschriebenen wahrscheinlich nicht erkennen kann, hat sie mich dennoch gelehrt, wieder mehr ich selbst zu werden und meine Zeit auch gern wieder mir selbst und meinen Hobbys, meinen Freunden und nicht nur dem Anderen zu widmen. Ich bin "gleichgültiger" geworden und nicht mehr so anhänglich. Ja, trotz aller Angst und allen Zweifeln und Sorgen ist das so. Und das ist gut.
Doch ich habe auch extreme Angst davor, dass die Beziehung doch irgendwann zerbricht. Ich weiß, man kann sich nie sicher sein. Aber einige haben guten Grund dazu sich sicherer zu sein als andere. Was mache ich gegen diese Angst, am Ende als einsame "Jungfer" zu sterben? :tongue:

So, ihr Lieben, ich danke euch herzlichst für das Lesen meiner laaangen und nicht enden wollenden Geschichte! Ich hoffe, ich habe gut ausgedrückt, was ich sagen wollte und nichts vergessen, was mich bewegt. Aber wahrscheinlich schon. Ist ja auch schon spät und teils wirken meine Gedanken sicher konfus und widersprüchlich. Ich habe halt mehrere Facetten. :zwinker:
Ich würde mich sehr über Antworten freuen!
Gute Nacht und liebe Grüße,
VernalFloret

Übrigens: Dieses Jahr fahre ich mit in den Skiurlaub. Mein Freund hat mich so halb überredet. Ich war ja noch nie Ski laufen und wollte eigentlich erstmal zu zweit mit ihm fahren. Aber ich freue mich nun.
Und vielleicht fliegen wir dieses Jahr auch zusammen nach Amerika! Es kann nämlich sein, dass er da eine Woche arbeiten muss. Dann würde ich mitfliegen und danach würden wir noch eine Woche dranhängen und zusammen Kalifornien erkunden. Das wäre schön. Ich habe ohnehin so ein Fernweh in letzter Zeit. Hoffentlich klappt es!!
 
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