• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Job Zeitarbeit - ein paar naive Fragen

Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #1
Heydiho zusammen :smile:!


Ja, eigentlich sagt der Titel schon alles: Ich wollte mich informieren, was ihr für persönliche Erfahrungen und Meinungen zum Thema Zeitarbeit habt. Ich blick da irgendwie nicht so ganz durch :ashamed:, hätte aber potentiell Interesse an so was.



Kurze Eckdaten zu mir:

- Im Sommer dieses Jahres geisteswissenschaftliches Studium abgeschlossen
- weiß jedoch nicht genau, was ich überhaupt machen möchte (eigentlich bin ich mehr so die Künstlerin, aber damit lässt sich ja meist kein Geld verdienen :zwinker:)
- bin ein sehr rastloser Mensch, der gerne Abwechslung sucht und schnell gelangweilt ist


Mein gefährliches Halbwissen zum Thema Zeitarbeit:

- man bekommt monatlich einen festen Grundbetrag, selbst wenn man mehrere Monate keine Anstellung hat?
- flexible Einsatzorte (meist nur wenige Monate lang?)


Nun zu meinen Fragen:
- Was kriegt man da denn so zugeteilt? Ist das randommäßig oder passt das schon zum Profil?
- Oftmals ist Zeitarbeit ja negativ in den Schlagzeilen von wegen Ausbeute und moderner Sklaventreiberei - ist das was dran :hmm:?


Ihre naive Fragerei entschuldigend und auf Antwort hoffend
das Lichtlein
 
Stonic
Benutzer13901  (48) Grillkünstler
  • #2
Habe als Schüler bei einer Zeitarbeitsfirma gejobbt und da lief es so ab, das man quasi überall landen konnte aber die firma sich schon bemühte deinem Profil entsprechende Tätigkeiten zu finden.

Es wurde also erstmal ein Profil mit deinen Qualifikationen erstellt und dann bekam man nen Anruf morgen da und da arbeiten zu sollen.

Heute ist es oft so das Zeitarbeitsfirmen große Kunden haben denen sie mit Personal aushelfen das kann von der Kasse im Supermarkt bis zum Regal einräumen oder Leergut sortieren alles sein.
 
klatschmohn
Benutzer16100  (42) Meistens hier zu finden
  • #3
Bei uns im Kiga sind ab und an Reinigungskräfte aus Zeitarbeitsfirmen (die meisten von ihnen waren aber vorher Büroangestellte oä. passte also nicht wirklich zum Profil...)wenn es eng war wenn unsere Reinigungskraft länger krank ist und diese berichten eher nicht so positive Dinge. Wenn massiv Erzieherinnen fehlen wurde auch schon auf diese Firmen zurück gegriffen- diese waren dann aber auch Erzieher :grin:. Was ich damit sagen will- ich denke es kommt sehr auf die "Branche" an und eben darauf, was gerade gesucht wird.

Ich habe schon den Eindruck, dass diese Firmen mit Menschen Geld machen, die sich "hilfesuchend" an sie wenden oder eben an sie verwiesen werden. Unterm Strich finde ich es eher schwierig- aber vielleicht sehe ich das auch anders, weil ich noch nie bei einer solchen Firma beschäftigt war und nur "von draußen" darauf blicke :smile:.

Ich glaube unterm Strich könnte ich diese Arbeit bzw. diesen Zustand definitiv nicht mit meinem Sicherheitsbedürfnis in Einklang bringen- man kann jeden Tag woanders sein, muss spontan und schnell irgendwo sein, hat keine festen Bezugspunkte- für mich wäre das definitiv nichts.
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Heydiho zusammen :smile:!


Ja, eigentlich sagt der Titel schon alles: Ich wollte mich informieren, was ihr für persönliche Erfahrungen und Meinungen zum Thema Zeitarbeit habt. Ich blick da irgendwie nicht so ganz durch :ashamed:, hätte aber potentiell Interesse an so was.



Kurze Eckdaten zu mir:

- Im Sommer dieses Jahres geisteswissenschaftliches Studium abgeschlossen
- weiß jedoch nicht genau, was ich überhaupt machen möchte (eigentlich bin ich mehr so die Künstlerin, aber damit lässt sich ja meist kein Geld verdienen :zwinker:)
- bin ein sehr rastloser Mensch, der gerne Abwechslung sucht und schnell gelangweilt ist


Mein gefährliches Halbwissen zum Thema Zeitarbeit:

- man bekommt monatlich einen festen Grundbetrag, selbst wenn man mehrere Monate keine Anstellung hat?
- flexible Einsatzorte (meist nur wenige Monate lang?)

Ich habe selbst zwar keine eigenen Erfahrungen mit Zeitarbeit, aber soviel ich weiß, hängt das schon auch ein wenig von der Zeitarbeitsagentur ab, für die Du dann tätig ist.

Du hast einen Arbeitsvertrag mit der Zeitarbeitsfirma. Die bezahlt dich auch. Wenn sie kein Einsatzunternehmen für dich findet, dann muss sie dich eigentlich weiter bezahlen.
Sie wird dich also auf Teufel komm raus "verleihen", da Du ansonsten ja nur Kosten produzierst.
Wenn ihr das einen längeren Zeitraum nicht gelingt, kündigt sie dir. Sie wird dich sicher nicht "ein paar Monate" für nix bezahlen.

Wie lange Du an eine Firma verliehen wirst, hängt natürlich davon ab, wie lange dich die Firma braucht. Das kann sehr unterschiedlich sein und von ein paar Tagen bis hin zu Monaten reichen. Da manche Firmen Zeitarbeit nicht mehr als Mittel zur Überbrückung von personellen Engpässen, sondern als kostenkünstige Dauermaßnahme begreifen, gibt es sogar Zeitarbeiter die jahrelang für die selbe tätig sind...da finden sich Mittel und Wege.

Nun zu meinen Fragen:
- Was kriegt man da denn so zugeteilt? Ist das randommäßig oder passt das schon zum Profil?
- Oftmals ist Zeitarbeit ja negativ in den Schlagzeilen von wegen Ausbeute und moderner Sklaventreiberei - ist das was dran :hmm:?

Da kann man wohl keine pauschale Antwort drauf geben. Also "randommäßig" werden sie wohl kaum zuteilen. Aber das hängt natürlich von der Qualifikation des Bewerbers ab. Ich denke mal ein Facharbeiter im Bereich "Metallverarbeitung" wird wohl meistens einen Job bekommen, der ganz gut zu seinem Profil passt, einfach weil das nachgefragt wird, auch wenn die Arbeit manchmal dann vielleicht nicht ganz seinem Qualifikationsniveau entspricht.
Bei einer Geistes- bzw. Kulturwissenschaftlerin hätte ich da aber erhebliche Zweifel. Das ist einfach nicht das klassishe "Klientel" für Zeitarbeit.

Ich würde auch nicht sagen, dass man Zeitarbeit pauschal als "Sklaventreiberei" verteufeln darf. Wenn es dafür eingesetzt wird, für was es ursprünglich gedacht war: Überbrückung.
Das Sklaventreiberimage rührt vor allem daher, dass die Zeitarbeiter häufig relativ schlecht bezahlt werden und manchmal einfach gleiche Arbeit für viel weniger Lohn machen müssen als ihre fixen Kollegen und manche Firmen Zeitarbeit praktisch als gute Möglichkeit betrachten langfristig Kosten/Löhne zu drücken und damit der ursprüngliche Zweck von Zeitarbeit verloren gegangen ist.

Den Zeitarbeitern wird häufig suggeriert: Wenn ihr euch ganz doll anstrengt, jeden Scheiß macht und nicht aufmuckt, dann winkt vielleicht eine Festanstellung. Das ist aber in manchen Firmen einfach glatt gelogen....denen wird einfach immer die Karotte vors Maul gehängt und eine Übernahme ist defacto nie geplant.
 
Sonata Arctica
Benutzer15049  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #5
ausbeutung kann man es schon nennen. mein freund hat über eine zeitarbeitsfirma bei einer firma gearbeitet, bei der er nun fest angestellt ist. er hat genau den gleichen job dort und genau die gleichen arbeitszeiten, nur verdient er jetzt etwa ein drittel mehr.
also wahrscheinlich ist es immer klüger sich selbst was zu suchen.
 
MaMaria
Benutzer85905  (39) Meistens hier zu finden
  • #6
Durch ein Auslandssemester (das endete Mitte Januar) hatte ich mal einige Monate Zeit und habe mich zur Überbrückung für die paar Monate bei einer Zeitarbeitsfirma beworben.
Ich wurde Callcenter-Agent und habe dort das gleiche verdient (na gut, sogar mehr, weil ich es nicht versteuern musste; weil ich den Rest des Jahres nicht gearbeitet hatte, konnte ich das als Nebenerwerb angeben), wie die fest angestellten. Ich glaube, es war die Osterwoche. Da hatten wir - logischerweise - am Karfreitag frei. Da aber extrem viel zu tun war, hatte die Firma, in der ich eingesetzt war, spontan beschlossen, dass alle am Samstag arbeiten sollten. AUSSER die Zeitarbeiter. Die wären nämlich zu teuer gewesen, weil die Zeitarbeitsfirma sich Samstagsarbeit und Überstunden sehr gut bezahlen lässt. Deshalb waren sie bei uns Zeitarbeitern immer sehr hinterher, uns schnell zu übernehmen. Da ich von Anfang an gesagt hatte, dass ich im April wieder studiere, haben sie es bei mir gelassen.

In diesem Fall hat die Zeitarbeit also nur als Mitarbeiterfang gedient.
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
In diesem Fall hat die Zeitarbeit also nur als Mitarbeiterfang gedient.

Ja, das gibts auch: Zeitarbeit als Personalrekrutierungsinstrument. Da hat man gleich eine gute Abeitsprobe und das ist bekanntermaßen das valideste Auswahlinstrument. Was wieder mal zeigt, dass bei "Zeitarbeit" nicht alles über einen Kamm zu scheren ist. Das ist ein sehr vielfältiges Phänomen.
 
BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Meine Freundin war zweimal im Rahmen der Zeitarbeit beschäftigt, und da hab ich auch einiges mitbekommen.

- man bekommt monatlich einen festen Grundbetrag, selbst wenn man mehrere Monate keine Anstellung hat?

Soweit korrekt. Das hat casanis ja schon ausgeführt und liegt auch dahingehend richtig, dass die Zeitarbeitsfirma Dir auch Aufgaben zuteilt, für die Du deutlich überqualifiziert sein kannst.

- flexible Einsatzorte (meist nur wenige Monate lang?)

"Monate" ist falsch - "Tage" trifft es eher. Meine Freundin wurde schon mal von einem Job für vier Tage in einen anderen abgezogen oder durfte drei Tage lang für den Messeauftritt eines Wohnmobilehökers seine Verkaufs- und Verleihobjekte wienern.

- Was kriegt man da denn so zugeteilt? Ist das randommäßig oder passt das schon zum Profil?

Kannst Du Dir etwas darunter vorstellen, wenn eine Bürokauffrau Wohnmobile putzt, dann am Band Müll sortiert, dann wieder als Produktionshelferin in einer Mecklenburgischen Großbäckerei arbeitet, Schulungsräume bei Grone oder Hotelzimmer putzt?

- Oftmals ist Zeitarbeit ja negativ in den Schlagzeilen von wegen Ausbeute und moderner Sklaventreiberei - ist das was dran :hmm:?

Im Fall meiner Freundin: Ja. Tarifvertraglicher Stundenlohn waren in ihrem Fall ungefähr 6,50 €. Von dem Geld musste sie sich die Sicherheitsschuhe für die Arbeit beim Müllsortieren selbst kaufen (die Arbeitshandschuhe wurden hingegen vom Auftraggeber gestellt, halten allerdings nicht den Stich einer möglicherweise infizierten Nadel - HIV, Hep etc. - aus, wenn man aufs Band greift), und auch die Anfahrten zum Auftraggeber - einmal je 53, einmal je 72 km! - gingen vom Arbeitslohn ab.

Allerdings - das muss ich dazu sagen - ist sie dadurch auch zweimal dauerhaft in Lohn und Brot gekommen, als sie mal in ihrem erlernten Berufsfeld als Zeitarbeiterin tätig war - und verdient nach dem zweiten Mal sogar mehr, als sie als Gehaltsvorstellung übermittelt hatte!

Unter dem Aspekt kann man das nur angehen und muss genau drauf achten, dass man auch mal die Chance bekommt, mit den eigenen Stärken zu arbeiten und sich entsprechend für eine Festanstellung anzubieten (denn sooo billig ist Zeitarbeit für die Kunden eben auch nicht), und wenn das nicht passiert, sich entsprechend verändern, sonst ist Zeitarbeit keine Investition, sondern ein dauerhafter sozialer Abstieg.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #9
Meine Erfahrungen mit Zeitarbeit sind leider durchwegs negativ. :frown:
Vom niedrigen GEhalt mal abgesehen, aber das ist natürlich schon mit das mieseste, erst recht, wenn man vielleicht extra umzieht oder pendeln muss.
Ich hab vor knapp 3 Jahren für eine Zeitarbeitsfirma gearbeitet, ich hab damals brutto grade mal 7,11 € verdient. In dem Job konkret war ich ungelernt, allerdings wäre das wohl jeder gewesen, denn der Job war eine Kombination aus mehreren und das hat garantiert niemand gelernt.

Mir war der Lohn damals aber erstmal egal. Hauptsache raus aus der ARbeitslosigkeit und ich musste auch nur 10 Minuten jeden Tag fahren.
Ich bekam einen unbefristeten Vertrag und dachte wirklich, ich hätte es endlich geschafft.
Nach 7 Wochen bekam ich von der Firma, in der ich eingesetzt war, gesagt, dass ich ab morgen nicht mehr kommen brauch. :eek: Konkrete Begründung gab es nicht. Angeblich wurde am Dienstplan was umstrukturiert und es sickerte dann noch durch, dass ich angeblich private Dinge am Arbeitsplatz ausgedruckt hätte. Was aber nie gestimmt hat. Ich hatte die Dinge lediglich dabei, hatte sie aber von zuhause mitgebracht.
Ich konnte mich zu allem nie konkret äußern und die Zeitarbeitsfirma hat auch nicht groß nachgehakt, sondern mir 1 Tag später die KÜndigung geschickt.

Und schwupps war ich wieder arbeitslos. :tongue:

Große Versprechungen im Vorfeld und dann doch alles bloß heiße Luft und nicht ansatzweise eine Bemühung, für mich einen anderen Job zu finden.

Im Laufe meiner Jobsuchen hab ich Bewerbungen an locker 50 Zeitarbeitsfirmen geschickt. Vorgesprochen hab ich bestimmt bei über 20. Versprochen haben die alle immer viel, haben mir ganz tolle Jobangebote unterbreitet, mir beste Chancen garantiert etc.
Nur gehalten haben die nie was.

Ich bin also kein großer Freund dieser Firmen.
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #10
Danke für die vielen Antworten :smile:.

Hm, also das Thema ruft hier bisher eher negative Resonanz hervor :hmm:...

Ich hatte eben von der Bekannten eines Freundes gehört, dass ihr das total viel Spaß mache und sie eben auch mal ein viertel Jahr joblos sei, aber weiterhin bezahlt wurde. Von tageweiser Arbeitszeit hat sie auch nichts erzählt, aber gut, vielleicht kann ich meinen Freund nochmal Fragen, ob er mir den Kontakt zu ihr herstellt, vielleicht kann ich sie dann direkt fragen :zwinker:. Vielleicht kommt es eben doch darauf an, was man "gelernt" hat?

Heute ist es oft so das Zeitarbeitsfirmen große Kunden haben denen sie mit Personal aushelfen das kann von der Kasse im Supermarkt bis zum Regal einräumen oder Leergut sortieren alles sein.
Naja, gut, auf so etwas hätte ich eher nicht so viel Bock. Da hätt ich mir das Studium ja auch sparen können :grin:. Ist es denn so, dass man diese angebotenen Tätigkeiten alle machen muss, wenn man nicht gekündigt werden möchte :hmm:?

Ich glaube unterm Strich könnte ich diese Arbeit bzw. diesen Zustand definitiv nicht mit meinem Sicherheitsbedürfnis in Einklang bringen- man kann jeden Tag woanders sein, muss spontan und schnell irgendwo sein, hat keine festen Bezugspunkte- für mich wäre das definitiv nichts.
Naja, aber man wirkt doch schon im Umkreis seines Wohnsitzes vermittelt, oder?

also wahrscheinlich ist es immer klüger sich selbst was zu suchen.
Ja, aber das ist oftmals leichter gesagt als getan :hmm:...

Kannst Du Dir etwas darunter vorstellen, wenn eine Bürokauffrau Wohnmobile putzt, dann am Band Müll sortiert, dann wieder als Produktionshelferin in einer Mecklenburgischen Großbäckerei arbeitet, Schulungsräume bei Grone oder Hotelzimmer putzt?
Die Frage ist halt, ob das wirklich für jede Qualifikation und jeden Berufszweig so gehandhabt wird. Aber wie erkundigt man sich diesbezüglich? Geben die bei der jeweiligen Firma wahrheitsgemäß Auskunft :hmm:?
 
R
Benutzer98432  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Ich habe direkt nach meiner Lehre zur Bürokauffrau bei einer Zeitarbeitsfirma gearbeitet. Eigentlich fand ich es ganz spannend, ich war eben immer nur Urlaubsvertretung. Heißt, ich wurde in eine Firma geschickt, da 1 Woche angelernt, dann habe ich zwei Wochen gearbeitet, dann kam die nächste Firma. Ich musste teilweise schon recht weite Strecken fahren, aber ich habe auch in größeren Firmen gearbeitet und echt viel gelernt, immer was neues erlebt. Die Bezahlung war nicht so schlecht, ich hab 19 DM die Stunde bekommen plus 10 DM Essensgeld am Tag und dann noch Kilometergeld. Und ich hatte auch keine Phase, wo ich nicht gearbeitet habe, es wurde immer eine Stelle für mich gefunden und auch immer in meinem Bereich. Aber wie das heute ist, weiß ich leider nicht - viel positives hört man ja leider nicht.
 
Stonic
Benutzer13901  (48) Grillkünstler
  • #12
In der Branceh lebt eine unglaubliche hire and fire Mentalität wenn du da einen Job ablehnst bist du weg alleine schon aus dem grund das sie dich bezahlen muessen auch wenn du nicht arbeitest.

Auch heute hab ich noch sehr viel mit der Branche zu tun, da ich einige Firemn aus diesem Bereich vertrete. Der Punkt ist einfach eine wirklcih seriöse Firma zu finden da fallen mir in erster Linie die Großen der Branche wie Randstatt ein die allerdings wirklich hart drauf sind und ihre Mitarbeiter schon ziemlich gängeln. Es gibt aber auch kleinere zeitarbeitsfirmen die branchenspezifisch sind so ist mir eine Zeitarbeitsfirma bekannt die sich nru um Banker und Finanzdienstleister kümmert.
Vieleicht wäre etewqas in der Richtung was für dich
 
C
Benutzer42876  Meistens hier zu finden
  • #13
Hallo Daylight,

ich habe die Zeitarbeit schon von beiden Seiten, als "Leihangestellter" (allerdings im Ausland) und als interner MA eines Personaldienstleisters kennen gelernt und versuche die Menge, die ich erzählen könnte, gekürzt wieder zu geben:

Es ist sicherlich nicht ganz einfach einen guten Personaldienstleister zu finden, aber es gibt sie. Zu den größten und professionellsten (u.a. weil weltweit tätig) zählen Adecco, Randstad und Manpower.
Wenn es um schiere Marktanteile geht, spielen in D. auch Persona, Trenkwalder, Tuja und DIS eine gewichtige Rolle, wobei letztere für dich besonders interessantesten sein könnten, denn dort werden vergleichsweise viele Stellen für Akademiker angeboten.
Bitte beachten, daß Größe keinesfalls automatisch gleich Qualität bedeuten muss. Es kommt viel auf die MA vor Ort an, die für dich zuständig sind, jedoch denke ich auch aus eigener Erfahrung, daß man sich i.d.R. auf die eingespielten Prozesse dort verlassen kann.
Ich will nicht ausschließen daß auch kleinere Zeitarbeitsfirmen ihre MA gut und seriös behandeln (für Bayern kann ich auf Anfrage via PN eine nennen), jedoch sollte man halt genauer hinschauen.
Ein Entscheidungskriterium für eine ZA-firma sollte mMn der angewandte Tarifvertrag sein. Davon gibts es nämlich (noch!) drei verschiedene:

AMP (=Arbeitsgeberverband mittelständischer Personaldienstleister), verhandeln mit dem sogenannten CGB (Christlicher Gewerkschaftsbund) und zahlt die niedrigsten Grundlöhne. Derzeit mMn nicht empfehlenswert, plant aber eine baldige Fusion mit dem

BZA (Bundesverband Zeitarbeit), verhandelt mit dem DGB über die Arbeitsbedingungen, aus meiner Sicht empfehlenswert.

IG-Z (Interessenverband deutscher Zeitarbeitsunternehmen), verhandeln ebenfalls mit dem DGB, ähnlich wie BZA, geringe Unterschiede in Details, empfehlenswert.

Egal welcher Tarifvertrag zur Anwendung kommt, alle haben unterschiedliche West/Ostlöhne, Bezahlung hängt also vom bewohnten Bundesland ab.

Im übrigen drängen BZA und IGZ seit Jahren selbst auf die Einführung eines Mindestlohns in der gesamten Branche, bisher hat sich der AMP dem erfolgreich widersetzt, hoffen wir mal, daß durch die Fusion AMP/BZA die Situation bald besser aussieht.

man bekommt monatlich einen festen Grundbetrag, selbst wenn man mehrere Monate keine Anstellung hat?
Im Prinzip ja, aber kaum eine Zeitarbeitsfirma wird sich so verhalten und jemanden über Monate ohne Arbeitseinsatz im Verleih trotzdem das Grundgehalt zahlen. In der Realität kommt meistens irgendwann die Kündigung... (Ausnahme könnte ich mir dann vorstellen, wenn du vorher eine absolute Topleistung erbracht haben solltest und eine Qualifikation mitbringst, die der ZA-Firma die Hoffnung gibt, dich später wieder ein einem langfristigen Einsatz zu platzieren.)
Um die Fixkosten niedrig zu halten, operieren viele Personaldienstleister mit niedrigen Grundgehältern, die dann durch Zulagen wie Fahrtkosten, "Verpflegungsgeld" o.ä. zu einer annehmbaren Summe aufgestockt werden. Man sollte wissen, dass z.B. im Falle von Krankheit die Lohnfortzahlung ausschließlich für das Grundgehalt greift.
Von Ausbeutung bei Leiharbeit würde ich, nachdem ich hinter die Kulissen blicken konnnte, in der Mehrzahl dennoch nicht sprechen!
Je nach Branche sind Leiharbeiter für einen Betrieb zunächst sogar teurer als die Stammbelegschaft, so daß ich das von den Gewerkschaften gern vorgebrachte Argument des Lohndumpings nicht teile. Zeitarbeit rechnet sich für Firmen oft (nur) dadurch, daß sie eben flexibel auf Auftragsschwankungen reagieren können und Zeitarbeitnehmer schneller freistellen können. Daher die Überleitung zum nächsten Punkt: Hier hat jemand geschrieben, daß der AN binnen eines Tages von der Einstzfirma rausgeschmissen und dann von der ZA-Firma sofort gekündigt wurde. Sowas ist tatsächlich unseriös!
Die Verträge, die ich selbst zwischen Personaldienstleister und Entleiher abgeschlossen habe, sahen alle eine längere Kündigungsfrist vor...

Ich finde es auch bedauerlich, ja ungeheurlich, daß die Freundin vom Big Digger keine adäquaten Handschuhe bekam und sich ihre Sicherheitsschuhe selbst kaufen musste. Leider scheint sie bei einer unseriösen Firma gelandet zu sein. Die BZA/IGZ Tarifverträge regeln ganz klar, daß dafür die Zeitarbeitsfirma aufkommen muss (wie es beim AMP aussieht weiß ich nicht).
flexible Einsatzorte (meist nur wenige Monate lang?)
klares ja, aber eher zeitlich, als örtlich. Denn ab einer Entfernung von 20km muß die ZA-Firma einen Fahrtkostenzuschuß bezahlen, viele machen das freiwillig auch bei kürzerer Strecke - sowas kann man auch in den Vertrag verhandeln! Da die Kosten für einen Personaldienstleister also auch steigen, je weiter deine Entfernung zum Arbeitsplatz ist, sollte man dir vernünftigerweise nur Jobs im Einzugsbereich des ÖPNVs deiner Stadt anbieten.
Ist es denn so, dass man diese angebotenen Tätigkeiten alle machen muss, wenn man nicht gekündigt werden möchte ?
Jein. Es hängt davon ab, als was du eingestellt wurdest. Daher die Tätigkeit möglichst präzise im Arbeitsvertrag benennen lassen! Wer sich als "gewerbliche Hilfskraft" einstellen lässt, darf sich nicht wundern, wenn er/sie putzen o.ä. muss... Jobs, deren Qualifikationsniveau deutlich(!) unter der Berufsbezeichung liegt darf man ablehnen. Umgekehrt muß die ZA-Firma jemanden spätestens nach 3 Monaten höher einstufen, wenn man Jobs verrichtet die über dem ursprüngich vereinbarten Niveau liegen.

So, ist jetzt doch ein ziemlicher Roman geworden, daher Schluß für heute :zwinker:

Fragen gerne auch via PN.
Off-Topic:

Rechtschreib- bzw. Tippfehler sind mir heute egal :tongue:
 
K
Benutzer64969  Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Bei mir in der Firma arbeiten viele leute von der zeitarbeit, aus gesprächen heraus, habe ich gehört, das man erstens darauf achten muss wieviel grundgehalt man bekommt, und zweitens, wenn man ausserhalb der eigenen stadt beschäftigt wird, wieviele auslöse man bekommt.
Mit der auslöse verdienen manche zeitarbieter mehr als die festangestellten.
ausserdem solltest du darauf achten, ob fahrtkosten übernommen werden bzw. unterkunftskosten.
 
BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Mit der auslöse verdienen manche zeitarbieter mehr als die festangestellten.

Und trotzdem gibt es immer noch schwarze Schafe, die nicht verstehen, dass sie sich mit ihren Angestellten gut stellen sollten. Die Zeitarbeitsfirma, bei der meine Freundin war, hatte es mal wieder mit der Gängelung übertrieben (wie beschrieben). Tja, und als dann der aktuelle Arbeitgeber meiner Freundin mitteilte, dass sie aus der Zeitarbeit fest übernommen werden soll, hat sie bei der Zeitarbeit ordentlich gekündigt und nach der Kündigungsbestätigung bei dem Kunden unterschrieben. Also nix mit Auslöse. Sie bekam ihre Genugtuung, der Arbeitgeber hat Geld gespart. Nur die Zeitarbeitsfirma guckte in die Röhre. Tja, vielleicht hätten sie den meiner Freundin zustehenden Urlaub vor der Übernahme einfach absegnen sollen... :grin:
 
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SnakePlisken
Benutzer34914  Meistens hier zu finden
  • #16
Zum Thema Zeitarbeitsfirmen

aus eigener Sicht kann ich nur erzählen was ich erlebt habe als ich mit Leuten zusammengearbeitet habe die bei ZAA (Zeitarbeitsagenturen) gearbeitet haben und was mein Bruder mit denen erfahren hat (hat bei ca. 5-6 Stück gearbeitet)

-Wer aufmuckt fliegt schnell
-Der Lohn ist echt mies, gab sogar eine ZAA, da haben die von Ihren Mitarbeitern ne Provision von 2€ die Stunde genommen und die hatten nen Grundlohn von 6€ pro Stunde. Kannste dir denken das da net viel blieb.
-man muss sehr flexibel sein bei der Zeit und Arbeitseinteilung
-schnelle Anspassungsgabe besitzen je nachdem in wie viele Stellen man kommt (mein Bruder musste in 2 verschiedenen Firmen als Sanitär und Heizungsinstallateur arbeiten in der Woche und jede Firma hatte andere Abläufte und Vorgänge)
-das Arbeitsklima ist sehr rau und viele denken nur an sich (Augen-Aushack-Prinzip)
-Fester Lohn ist auch so ne Sache. Mein Bruder wurde von den 2 Firmen net mehr gebucht und auch von den anderen Kunden der ZAA net mehr und wurde aufs Wartegleis gestellt. Ergo kam kein Geld mehr, kündigen wollten Sie ihn aber auch net da sie ne Provision von der Agentur für Arbeit bezogen, da die Agentur und die ZAA einen Vertrag hatten zur Arbeitsförderung (sehr komplex alles)

Kurz viele mit denen ich sprach sind sehr unzufrieden mit ZAA´s und würden sofort kündigen wenn Sie eine feste Stelle irgendwo ergattern können. Man muss hat vorher nachschauen im Netz wie die Erfahrungsberichte über die ZAA sind, bei der du dich bewerben willst.
 
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