Zu viele Sorgen und zu wenig Schlaf

[Benutzer125554 (26)]

Hallo ihr lieben

Ich muss einfach mal meine ganzen Gedanken und Sorgen hier loswerden, vielleicht kann mir jemand beim Ordnen helfen oder ich stoße auf etwas Aufmunterndes...

Es ist alles ein bisschen kompliziert und ich werd jetzt mal versuchen, dass für euch ein bisschen zu erklären (könnte lang werden..)

Also ich bin 17 und gehe zur Schule. Genauer gesagt wiederhole ich gerade die 11. Schulstufe an einem Wiener Gymnasium.
Ich tue mir in der Schule in manchen Fächern einfach ziemlich schwer und nachdem ich letztes Jahr psychisch wirklich am Boden war komm ich noch schwerer mit.
Seit Anfang Mai bin ich in einer Beziehung und an sich wäre ich in ihr auch wirklich sehr sehr glücklich. Das einzige was wehtut sind die 200km Entfernung, die als Schüler und Student aus Zeitmangel nicht immer einfach zu überwinden sind. Dazu kommt, dass ich gerade jetzt im Winter nicht lange zu ihm fahren kann. Werde bis zum Frühjahr auch höchstens zweimal die Nacht bei ihm verbringen können (sein Geburtstag und Silvester), weil ich ziemlich an daheim gebunden bin,
da meine Mutter sehr krank ist und sie durch die Hunde einen sowieso schon sehr anstrengenden Tag hat, wenn ich weg bin.
Gestern war ich zum Beispiel bei meinem Freund und als ich, eh schon früher als sonst, nach Hause kam, konnte meine Mutter kaum noch aufstehen. Sonst hat sie keine Unterstützung, da meine Großmutter selbst schon ziemlich betagt ist und meine ältere Schwester war noch nie eine große Hilfe und seit sie uns gestanden hat, dass sie Bulimie hat mag sie uns noch weniger helfen. Vater habe ich keinen mehr, denn er ist 2010 verstorben.
Dieses noch weniger sehen belastet natürlich auch meine Beziehung zu meinem Freund. Ich bin generell ziemlich unausgeschlafen und dadurch leicht zu reizen, da motz ich ihn manchmal an, ohne dass er irgendetwas böses getan hat.
Da ich am Tag seiner Geburtstagsfeier gleich nach der Schule in seine Stadt fahre dachte ich mir, ich könnte einen sehr sehr guten Freund von mir besuchen, der im selben Ort wohnt. Ihn habe ich über ein Jahr nicht gesehen. Da ich am nächsten Tag aber schon spätestens zu Mittag wieder abreisen muss scheint dieser Wunsch wie eine Seifenblase zu zerplatzen, da ich meinem Freund nicht wehtun möchte, indem ich von der wenigen Zeit dann auch noch mehr Zeit abzweige.

Ich bin einfach etwas am Verzweifeln...

ich bin zwar bei einer Therapeutin, da ich Angstzustände auch oft bekomme und wegen der Depression, aber durch den vielen Stress momentan komme ich einfach nicht dazu, mir einen Termin bei ihr auszumachen. Mein Körper mag das ganze natürlich auch nicht besonders. Mir ist viel schwindelig und übel in letzter Zeit und müde bin ich auch anhaltend.
Dazu kommt auch noch, dass ich ein wahnsinniger Chaot bin, mich aber mit dem Halbjahreszeugnis von diesem Jahr an der Uni bewerben möchte, was mich noch mehr unter Druck setzt...

Danke fürs durchlesen...vielleicht hat jemand ja einen guten Rat für mich.

 

[Benutzer12529]

Nimm dir mehr zeit für dich, bevor du komplett am Boden liegst und gar nichts mehr funktioniert.
Tu dir öfter was gutes.

Gibt es andere verwandte? Tanten, Onkel, auch väterlicherseits?
Wie sieht es mit Pflegern aus?
Könntet ihr euch eine putzkraft leisten?

 

[Benutzer125554 (26)]

Es gibt noch einen Onkel müttlerlicherseits, allerdings verkraftet er so etwas überhaupt nicht, wird deshalb eher rausgehalten und auch das Verhältnis zu meiner Mutter ist bei ihm ziemlich fragwürdig.
Väterlicherseits ist der Kontakt immer mehr abhanden gekommen und mittlerweile höchstens an Weihnachten ein erzwungenes Gespräch...

so schlecht, dass es nur mehr mit Pfleger geht, geht es meiner Mutter zum Glück noch nicht. Nur fällt ihr vieles zeitweise sehr schwer. Heute werde ich sie Beispielsweise zu einem Lokal, in dem wir bei einer Versammlung teilhaben müssen, mit dem Auto fahren, obwohl es selbst zu Fuß eine Strecke von etwa 20 Minuten (für mich) wäre. Von der Krankheit sind halt größtenteils die Knochen und Gelenke betroffen, was es gerade im Winter auch schwer macht.

Putzkraft können wir uns keinesfalls leisten, kommen so manchmal schon nur knapp über die Runden

ich weiß, dass ich mir Zeit für mich nehmen sollte...aber ich weiß einfach nicht wie ich das bewerkstelligen soll...es ist immer so viel zu tun und ich tu und tu, werde aber nicht fertig...und vorher kann ich mir ja kaum Zeit nehmen...ist schon ein gewaltiger Schnitt, wenn ich einen Tag lang bei meinem Freund bin oder so...

 

[Benutzer96776]

Allein scheinst du überfordert zu sein und das ist auf Dauer gar nicht gut, denn du siehst ja selbst das du daran auch langsam zerbrichst und damit ist deiner Mama sicher nicht geholfen.
Da müsst ihr eine Lösung finden, wer euch auf lange Sicht behilflich sein könnte.

Zur Therapeutin würde ich an deiner Stelle schon gehen, es wäre wirklich wichtig!

Kann dich denn dein Freund nicht öfter besuchen kommen, also halt zu dir fahren? Er hat doch sicher Verständnis für deine Situation und du fühlst dich dann bestimmt auch besser wenn du von ihm etwas Unterstützung kriegst.

Gönn dir auch mal Zeit für dich und zum Entspannen. Es wird dir nicht leicht fallen, aber wäre sehr wichtig, du und dein Körper habt das bitter nötig.
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ich weiß, dass ich mir Zeit für mich nehmen sollte...aber ich weiß einfach nicht wie ich das bewerkstelligen soll...es ist immer so viel zu tun und ich tu und tu, werde aber nicht fertig...und vorher kann ich mir ja kaum Zeit nehmen...ist schon ein gewaltiger Schnitt, wenn ich einen Tag lang bei meinem Freund bin oder so...

Doch das kannst du auf jeden Fall, da brauchst du auch überhaupt kein schlechtes Gewissen zu haben.
Der Haushalt rennt dir nicht davon und lieber so als am Ende dann noch ein burn-out o.ä. zu riskieren, wo du dann weitaus länger außer Gefecht bist!

 

[Benutzer125554 (26)]

girl_next_door
es ist einfach sehr schwer in den Kopf zu kriegen...für mich wars immer schon so, dass ich mich selbst nie viel beachtet habe...ich es lieber anderen recht gemacht habe...
ich habe erst vor gar nicht allzu langer Zeit gelernt, dass es überhaupt mal ok ist, wenn ich mal nein sag...

Mein Freund kommt eh auch immer wieder zu mir. Ich versuche gerade auch meine Mutter zu überzeugen, dass er in den Winterferien mal 3 Tage hier ist.
Er gibt mir generell sehr viel Kraft. Aber die ganze Situation belastet eben auch das zwischen uns. War ja schon immer schlimm genug, dass zur Depression auch noch eine Fernbeziehung kam. Gerade da möchte ich nichts kaputt machen, weil er mir sehr viel halt gibt.

 

[Benutzer139398 (29)]

Wenn dein freund dir viel kraft gibt wird er auch verständniss für das ganze geben und das mit deiner mama tut mir sehr leid aber du musst an dich denken denn wenn du am boden bist ist ihr auch nicht geholfen und über deine schwester will ich gar nicht anfangen an deiner stelle würde ich sie mal zur rede stellen genau wie deinen onkel ihr seit eine familie und man muss sich gegenseitig helfen du hast genug zu tun und kannst auf dauer nicht alles alleine bewältigen! kannst echt stolz auf dich sein und zu deiner therapeutin solltest du auch gehn dafür muss zeit sein! Hast du dich mal inforrmiert bzw muss es doch von iwo hilfe geben? ich denk mal deine mama ist in pension kreigt sie da nicht genug? od iwelche beihilfe in wien gibt es viele solche möglichkeiten aber das wichtigste ist das du stark sein musst und auf dich aufpassen musst!!!!

 

[Benutzer125554 (26)]

rose94 naja, mein Freund hat ehrlich gesagt etwas pampig reagiert, wie ich meinte, dass ich nicht so oft kommen kann bzw eben nicht übernachten derweil und dass ich nicht lang bleiben kann...
er meinte, sie würde mich ihm wegnehmen wollen und sowas...während dieser Diskussion ist dann auch mein kleiner Traum, den guten Freund aus seiner Stadt zu treffen, geplatzt...

meine Mama bekommt kaum Pension, da sie etwas zu früh gehen musste, und auch die Witwen Pension hält sich in Grenzen. Abzüglich von Steuern kommen wir auf nichtmal 800 Euro wenn ich jetzt mal frei drüber spreche. Zu zweit ist es zwar möglich, aber man hat halt nicht alle Freiheiten damit.
Ich selbst geb hin und wieder mal Nachhilfe um mir ein bisschen was leisten zu können.

Meine Familie würde ich eher als Verwandtschaft sehen, da kaum ein Zusammenhalt mehr da ist, was ein zur Rede stellen nicht unbedingt einfacher macht. Hilfe erwarte ich mir von denen kaum noch...

 

[Benutzer113006]

Du solltest definitiv schauen, dass du deinen Ballast, der dich belastet, reduzieren kannst. Hast du denn in der Schule schon einmal mit einem Beratungslehrer o.Ä. gesprochen? Wenn deine Lehrer um deine Situation Bescheid wissen, können sie vielleicht ein wenig Rücksicht auf dich nehmen und bekommst eine kleine Sonderbehandlung. Immerhin ist deine Schulbildung wichtig und ein 2. Mal sitzen bleiben solltest du nicht. Überhaupt sollte dir beim 2. Mal die 11. Klasse doch einfacher fallen, gerade weil du den Stoff schon kennst.

Ansonsten: mach dir deinen Tages- und Zeitplan, wie viele Stunden du für was aufwendest. Wenn du so und so viele Stunden jeden Tag gearbeitet hast (Mutter verpflegt, Haushalt gemacht, für die Schule was gemacht, dich um die Hunde gekümmert), dann mach Schluss und der verbleibende Rest an Zeit ist für dich. Dann musst du auch mal die 5 grade sein lassen und dir die Zeit für dich nehmen.

Und sonst: bestünde eventuell die Möglichkeit, dass ihr die Hunde abgebt oder dass sich Freunde von deiner Mama oder dir manchmal auch um die Hunde kümmern? Das würde dich sicher auch ein wenig entlasten.

Du schaffst das! Nur nicht aufgeben.

 

[Benutzer139398 (29)]

hm schade echt aber ich glaube eu bist stark und klug genug um zu wissen was du in nächster zeit machen musst! du bist ein tolles mädchen finde ich und hoffe das dir bisschen geholfen werden konnte

 

[Benutzer125554 (26)]

N Noir Désir
Für mich käme vieles in Frage, aber Hunde abgeben würde ich einfach nicht verkraften.
Eben durch das Sitzenbleiben bin ich sowieso mehr in Kontakt mit meinen Lehrern und da die Schule sehr klein ist habe ich einige Lehrer von früher. Deshalb wissen sie auch, dass es mir nicht so sonderlich gut geht. Da ich jetzt auch ein paar Wochen krank war habe ich sowieso eine ziemliche Sonderbehandlung bekommen, da ich den Stoff aus der Zeit ja auch nachholen muss. Ich hab ziemlich lange Zeit bekommen um Arbeiten abzugeben etc. Also von der Seite kann ich mich echt nicht beklagen, zumal es eigentlich eine eher strenge Schule ist
Teilweise tu ich mir wirklich leichter in der Schule dieses Jahr, weil ich in den meisten Fächern wenig zusätzlich lernen muss (letztes Jahr habe ich das leider komplett schleifen lassen) aber die , für mich, schwierigen Fächer wie Mathe, Chemie und Englisch sind halt echt hart...weil ich da einfach zu viele Lücken auch habe...da geben mir die Lehrer aber auch immer wieder Tipps.
Im Zeitplan versuche ich mich bereits, muss nur noch schauen, wie ich mir das am geschicktesten einteile...einfach ist das nämlich überhaupt nicht...

 

[Benutzer125554 (26)]

ich habe jetzt angefangen, mir meine arbeiten möglichst so einzuteilen, dass ich mir zumindest kleine pausen gönnen kann. ich mache das mit einer art to do liste und die punkte schreibe ich mir dann extra nochmal in meinen Kalender, wann ichs spätestens machen soll.
hat sich die letzten tage als gar nicht mal so übel bewährt, mal sehen inwiefern es auf dauer möglich ist.

Auch mit ein Sport und Kunst möchte ich versuchen hin und wieder mal den Kopf frei zu kriegen.

Ich finde es toll, dass man hier bei seinen Problemen so unterstützt wird. großes Bussi an alle :*