• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Eltern u. Ärzte denken ich simuliere/übertreibe

ashnovoy
Benutzer205615  (21) Klickt sich gerne rein
  • #1
Hallo. Wo soll ich anfangen? Vielleicht etwas Vorgeschichte: meine Eltern (hauptsächlich mein Vater) sind sehr anti Pharmaindustrie, anti Impfungen, anti Vorsorgeuntersuchungen usw.
Ich wurde deshalb als Kind nicht geimpft und war nicht bei Vorsorge- oder Routineuntersuchungen. Zum Arzt sind sie mit mir nur gegangen wegen komischen Ausschlägen oder größeren Verletzungen.
Das Resultat davon war erstmal, dass ich erst langsam gelernt habe, auf meinen Körper zu hören und immer noch nicht immer einschätzen kann, wann man besser zum Arzt gehen sollte und wann nicht.
Und jetzt gab es in den letzten zwei Jahren drei größere Dinge, die mir das Gefühl gegeben haben, dass mich weder meine Eltern noch Ärzte richtig ernstnehmen.
Vor zwei Jahren bin ich am Bahnhof aus dem Zug ausgestiegen und auf dem Bahnsteig einfach umgekippt. Passanten haben dann einen Krankenwagen gerufen und ich bin auf Rat der Sanitäter mit ins KH gefahren. Die Sanis waren in Ordnung, aber im KH selbst hatte ich den Eindruck, dass die genervt von mir waren und es übertrieben fanden, dass ich wegen einmal Umkippen gleich ins Krankenhaus gehe. Die haben mich nach EKG und Ultraschall auch sofort wieder gehen lassen. Ich habe dann meine Eltern angerufen und sie gebeten, mich abzuholen. Mein Vater hat genervt reagiert und meinte, wenn ich wieder laufen könnte, solle ich die drei Kilometer nach Hause selbst laufen. Deshalb bin ich den Weg alleine, hauptsächlich durch Felder und an der Landstraße entlang, alleine zu Fuß gegangen. Wenn ich da noch.al umgekippt wäre - Pech.
Dann ein paar Monate danach bin ich zu einer Ärztin, die im Internet gute Bewertungen hatte, und habe ihr gesagt, dass ich vermute, dass ich depressiv bin. Sie meinte, dass es in meinem Alter normal ist, sich so zu fühlen und dass ich Sport machen und mich sozial engagieren solle, dann würde das von alleine besser werden. Sie war auch der Ansicht, dass meine Vorsicht wegen Corona eine Ausrede wäre, um nichts machen zu müssen. Und meine Frage, ob sie mir zumindest Antidepressiva verschreiben würde, fand sie amüsant.
Und dann das letzte im November letzten Jahres: ich hatte mich den ganzen Vormittag schon schlapp gefühlt und habe dann im Spiegel gesehen, dass eins meiner Augen nur halb geöffnet war und ich es auch mit viel Anstrengung nicht weiter öffnen konnte. Meine damalige Mitbewohnerin hat mich dann ins KH gebracht, weil sie meinte, das könnte ein Anzeichen für einen Schlaganfall sein. Im KH war ich total neben der Spur und hab irgendwann angefangen, zu heulen, ohne zu wissen, warum eigentlich.
Auch bei dem Vorfall wurde mir das Gefühl gegeben, dass ich übertreibe und wertvolle Ressourcen verschwende, wenn ich wegen sowas zum Arzt/ins KH gehe.
Und jetzt habe ich Bedenken, überhaupt noch medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Ich bin bestimmt kein Hypochonder, mein Gefühl sagt mir einfach, wenn man grundlos ohnmächtig wird oder plötzlich Körperteile nicht bewegen kann, sollte man auf Nummer sicher gehen und das abklären lassen. Und zum Arzt zu gehen, wenn man sich depressiv fühlt, warum ist das falsch?
Vielleicht habe ich irgendwas an mir, dass man mich für einen Simulanten hält. Ich bin wegen all dem einfach krass verunsichert.
 
ceren
Benutzer204179  (17) Ist noch neu hier
  • #2
Es tut mir sehr leid dass deine Eltern so sind. Leider kenne ich auch ein Mädchen, die von ihre Eltern durch Unterlassung misshandelt wird. Es sind auch Gegner von Medizin, aber für ihre Tiere machen sie alles. Ich glaube solche Eltern lieben ihre Kinder nicht. Das hast du aber besser verdient.

Leider kenne ich auch diesen Umgang von Ärzte. Wir sind jung, sagen sie. Da können wir doch nicht krank sein. Bei mir es war zum Glück nichts schlimmes, nur unangenehm.

Ich fühle auch, wie du beschreibst, ich bin eine Last für die Ärztin. Das stimmt aber nicht. Was war denn deine Diagnose mit der Ohnmacht? Was wurde untersucht?
 
ShanDei
Benutzer195361  (51) Öfter im Forum
  • #3
Ich bin bestimmt kein Hypochonder, mein Gefühl sagt mir einfach, wenn man grundlos ohnmächtig wird oder plötzlich Körperteile nicht bewegen kann, sollte man auf Nummer sicher gehen und das abklären lassen. Und zum Arzt zu gehen, wenn man sich depressiv fühlt, warum ist das falsch?
Grundsätzlich:
Wenn Du das Gefühl hast, medizinische Hilfe zu brauchen, solltest Du damit nicht warten.
Nie!

Ich hatte was ähnliches vor gut 30 Jahren.
Mir ist von jetzt auch gleich schlecht geworden, Kreislauf am Boden, kurz vorm Umkippen.
Letztendlich - nach einem ziemlichen Ärtztemarathon - hat einer festgestellt, daß es psychisch bedingt ist, weil ich mich einfach komplett überarbeitet war (heute heißt das wohl "Burn out" oder so).
Es könnte (!) also auch psychosomatisch sein, aber manchmal wird das von Ärzten gerne als Einbildung abgetan.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #4
, mein Gefühl sagt mir einfach, wenn man grundlos ohnmächtig wird oder plötzlich Körperteile nicht bewegen kann, sollte man auf Nummer sicher gehen und das abklären lassen. Und zum Arzt zu gehen, wenn man sich depressiv fühlt, warum ist das falsch?
Ich kann dir genau sagen was daran falsch ist:

Eigendiagnose stellen oder einfach mal auf Verdacht anti depressiva vom Arzt einfordern.

Warst du bei einem Psychiater oder beim Allgemeinarzt?
Vielleicht habe ich irgendwas an mir, dass man mich für einen Simulanten hält. Ich bin wegen all dem einfach krass verunsichert.
Nochmal.

Lass dich Durchchecken. Aber eben den normalen Weg.

Großes Blutbild machen lassen. Wenn du dich sehr schlapp fühlst, kann es auch an ganz simplen Dingen wie Vitaminen liegen.

Und wenn du kein Arzt bist, höre bitte auf eigendiagnose zu stellen. Dafür ist der Arzt da
 
K
Benutzer188960  Öfter im Forum
  • #5
Ähm ja, wenn Dein Körper nicht funktioniert, such bitte unbedingt einen Arzt auf. Es gibt sicher das ein oder andere, wo ich selbst sagen würde, ich warte mal noch 2 - 3 Tage. Wenn keine Besserung eintritt, suche ich nen Arzt auf.
Warum warst Du mit dem Auge im Krankenhaus und nicht beim Haus- oder Augenarzt? Oder war vllt. Wochenende? Ich glaube damit hätte ich tatsächlich noch ein bisschen gewartet. Sofern man jetzt nicht ganz doll Schmerzen hat oder merkt, dass es immer schlimmer wird.
Natürlich verstehe ich auch die Ärzte, sie sind alle komplett überarbeitet, weil der Nachwuchs fehlt. Das spürt man umso mehr in ländlicheren Regionen.
Ich war auch mit Anfang 20 beim Internisten und habe aus dem Warteraum gehört, wie sie über mich gesprochen haben, von wegen, in dem Alter kann doch nichts sein. Aber wenn meine Mutter und Oma mit der Schilddrüse haben, geh ich lieber auf Nummer sicher.
Die Reaktion deines Vaters allerdings finde ich schon krass. Meine Familie oder Freunde hätten nicht eine Sekunde gezögert, mich aus dem KH abzuholen. Das zeigt leider (aus meiner Sicht), dass ihm dein Leben null wert ist.
Natürlich kann es einfach nur ein Schwächeanfall oder unterzuckert gewesen sein. Aber das muss natürlich jemand abklären.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #6
Und jetzt gab es in den letzten zwei Jahren drei größere Dinge, die mir das Gefühl gegeben haben, dass mich weder meine Eltern noch Ärzte richtig ernstnehmen.
Vor zwei Jahren bin ich am Bahnhof aus dem Zug ausgestiegen und auf dem Bahnsteig einfach umgekippt. Passanten haben dann einen Krankenwagen gerufen und ich bin auf Rat der Sanitäter mit ins KH gefahren. Die Sanis waren in Ordnung, aber im KH selbst hatte ich den Eindruck, dass die genervt von mir waren und es übertrieben fanden, dass ich wegen einmal Umkippen gleich ins Krankenhaus gehe. Die haben mich nach EKG und Ultraschall auch sofort wieder gehen lassen. Ich habe dann meine Eltern angerufen und sie gebeten, mich abzuholen. Mein Vater hat genervt reagiert und meinte, wenn ich wieder laufen könnte, solle ich die drei Kilometer nach Hause selbst laufen. Deshalb bin ich den Weg alleine, hauptsächlich durch Felder und an der Landstraße entlang, alleine zu Fuß gegangen. Wenn ich da noch.al umgekippt wäre - Pech.
und außer deinen Eltern hätte dich niemand abholen können? Hast du keine Freunde oder Kollegen, die du alternativ hättest anrufen können? Und einfach ein Taxi nehmen ging nicht weil?
Nicht böse gemeint, aber wenn du dich so unsicher gefühlt hast, dann hätte es doch sicher Lösungen gegeben.

Ob man wegen einmal Umkippen ins Krankenhaus geht oder nicht, darüber kann man sicherlich streiten. Ich wäre nicht gegangen, definitiv nicht.
Aber du warst da, das war auch okay, man hat dich durchgecheckt, war alles unauffällig und du durftest wieder gehen. Ist doch prima :smile: Kann sein, dass du einfach zu wenig getrunken hattest an dem Tag, Stress hattest etc. Also das kann ja durchaus wirklich harmlos gewesen sein.

Dann ein paar Monate danach bin ich zu einer Ärztin, die im Internet gute Bewertungen hatte, und habe ihr gesagt, dass ich vermute, dass ich depressiv bin. Sie meinte, dass es in meinem Alter normal ist, sich so zu fühlen und dass ich Sport machen und mich sozial engagieren solle, dann würde das von alleine besser werden. Sie war auch der Ansicht, dass meine Vorsicht wegen Corona eine Ausrede wäre, um nichts machen zu müssen. Und meine Frage, ob sie mir zumindest Antidepressiva verschreiben würde, fand sie amüsant.
also sagen wir mal so: Die Ärztin hat vielleicht etwas zu menschlich reagiert und gerade in Corona Zeiten möchte ich nicht wissen was Ärzte sich alles anhören mussten. Und Corona war definitiv auch für viele Menschen ein guter Vorwand, um sich zu isolieren. Ich hab da in meiner Familie selbst genug Beispiele.
Grundsätzlich finde ich den Ratschlag deiner Ärztin aber nicht verkehrt. Was genau heißt denn für dich depressiv?
Und wie lange dauert dieser Zustand an? Was hast du selbst versucht dagegen zu unternehmen? Woher willst du selbst wissen, dass hinter deinem Zustand eine Krankheit steckt und eben nicht einfach "nur" Isolation und Bequemlichkeit? Diese Diagnose ist selbst für Fachleute oft sehr schwer, also bezweifle ich, dass du sie selbst stellen kannst. Du kannst auch erst mal nur was vermuten und deine Ärztin eben auch.
Anti Depressiva sind erstens keine Bonbons und zweitens auch keine Ultimativlösung. Die stellen dich vielleicht ruhig oder helfen dir beim Einschlafen, aber mehr auch nicht. Aus einem Loch holen sie dich nicht raus, da braucht es dann schon auch begleitend eine Therapie. Hast du das in Erwägung gezogen? Dich um einen Therapieplatz bemüht?
Wenn du zu deinem Hausarzt gehst und eine Überweisung zum Psychotherapeuten möchtest, dann bekommst du die auch und dann kannst du da eigenständig einen Termin machen. Also wenn du das möchtest, steht dir das frei. Du musst nur mit Wartezeit rechnen.

Und dann das letzte im November letzten Jahres: ich hatte mich den ganzen Vormittag schon schlapp gefühlt und habe dann im Spiegel gesehen, dass eins meiner Augen nur halb geöffnet war und ich es auch mit viel Anstrengung nicht weiter öffnen konnte. Meine damalige Mitbewohnerin hat mich dann ins KH gebracht, weil sie meinte, das könnte ein Anzeichen für einen Schlaganfall sein. Im KH war ich total neben der Spur und hab irgendwann angefangen, zu heulen, ohne zu wissen, warum eigentlich.
Auch bei dem Vorfall wurde mir das Gefühl gegeben, dass ich übertreibe und wertvolle Ressourcen verschwende, wenn ich wegen sowas zum Arzt/ins KH gehe.
und es kann nicht sein, dass du das selbst vielleicht so wahrgenommen hast oder verstärkt wahrgenommen hast?
Wer hat dir da denn so ein Gefühl vermittelt? Und wie voll war die Notaufnahme an dem Tag?
Du hast dich den ganzen Tag schlapp gefühlt und bist erst am Abend dann ins Krankenhaus? Warum nicht tagsüber zum ganz normalen Arzt? Warum nicht zum Augenarzt? Ja ich weiß es ist immer schwer abzuwägen, aber wenn ich einen ganzen Tag lang abwarten kann :hmm: Wenn ich was am Auge hab, dann geh ich zum Augenarzt. Erst mal.
Was genau war denn im Krankenhaus dann die Diagnose? Was war mit deinem Auge?

Und jetzt habe ich Bedenken, überhaupt noch medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
musst du nicht haben. Aber vielleicht besser abwägen WANN du reagieren solltest. Das hilft dir ja auch selbst. Wer geht schon gerne in die Notaufnahme? Das ist ja nicht angenehm. Also zukünftig wende dich einfach an Fachärzte nach Möglichkeit. Ich bin mir sicher, dass du da besser zurecht kommst und besser betreut wirst.
mein Gefühl sagt mir einfach, wenn man grundlos ohnmächtig wird oder plötzlich Körperteile nicht bewegen kann, sollte man auf Nummer sicher gehen und das abklären lassen.
ja hast du doch gemacht. Aber was war so falsch daran, dass du danach wieder entlassen wurdest? Wärst du lieber 2 Wochen drin gelegen? man hat dich untersucht, es war alles ok. Ist doch prima. Man könnte meinen, du hast Probleme damit gesund zu sein :hmm:
Und zum Arzt zu gehen, wenn man sich depressiv fühlt, warum ist das falsch?
das war nicht falsch. Aber du bist mit einer von dir selbst gestellten Diagnose hin und hast erwartet, dass die bestätigt wird. Und jetzt kommst du nicht damit klar, dass sie NICHT bestätigt wurde.

Vielleicht habe ich irgendwas an mir, dass man mich für einen Simulanten hält. Ich bin wegen all dem einfach krass verunsichert.
hast du denn die Tipps deiner Ärztin wenigstens mal ausprobiert?
Hast du an deinem Leben, vor allem in den sozialen Bereichen was verändert? Corona ist ja lang her, also da hast du ja schon viel Zeit gehabt, um für dich mal auszutesten, ob sich was ändert, wenn du was veränderst. Schaden wird das ja in keinem Fall. das muss ja mindestens ein Jahr her sein dieser Termin :hmm:
 
Zuletzt bearbeitet:
ceren
Benutzer204179  (17) Ist noch neu hier
  • #7
und außer deinen Eltern hätte dich niemand abholen können? Hast du keine Freunde oder Kollegen, die du alternativ hättest anrufen können? Und einfach ein Taxi nehmen ging nicht weil?
Nicht böse gemeint, aber wenn du dich so unsicher gefühlt hast, dann hätte es doch sicher Lösungen gegeben.
Ehrlich ich habe auch immer geglaubt jeder Mensch hat Freunde und Familie. Leider habe ich, als ich wieder nach Deutschland zurück kam erkannt dass es nicht so ist. Viele junge Menschen haben kein Job und kein Geld. Viele Eltern sind ganz schlimm, auch wenn die Jugendliche nicht böse sind. Sie leben in Isolation und machen die Kinder abhängig. Was sind ihre Gründe? Ich weiß es nicht. Ich kenne das nicht. Aber ich glaube für TS ist Therapie bestimmt nicht schlecht. Er sollte das machen.
 
ashnovoy
Benutzer205615  (21) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #8
Danke für die Antworten. Ich hoffe, es ist ok, dass ich alles gesammelt beantworte und nicht alles einzeln kopiere/zitiere.

Also erstmal: ich habe kein Interesse daran, krank zu sein. Und ich glaube auch nicht, dass ich eine körperliche Krankheit habe. Dass bei den Vorfällen nichts festgestellt wurde, finde ich gut und beruhigend. Mich verunsichert, dass mir das Gefühl gegeben wird, dass ich übertrieben hätte und gar nicht erst zum Arzt/ins KH hätte gehen sollen.
Als ich umgekippt war habe nicht ich den RTW gerufen, sondern fremde Personen. Und die Sanis wollten, dass ich sicherheitshalber mitkomme. Ich habe denen gesagt, dass es schon wieder geht, die waren der Ansicht, ich solle besser mitkommen. Darauf habe ich vertraut.
Beim zweiten Mal war es auch so, dass wie gesagt meine Mitbewohnerin meinte, das könnte ein Schlaganfall sein und mich deshalb ins KH gefahren hat. Im KH meinten sie ebenfalls, dass es etwas neurologisches war. Vermutet wurde eine neurologische Erkrankung, aber das wurde dann durch einen Antikörpertest ausgeschlossen. Was genau jetzt an dem Tag das Problem war, habe ich nie rausgefunden.

Das klingt wahrscheinlich, als würde ich anderen die Schuld gebe oder die Verantwortung zuschieben. In beiden Fällen ging es mir nicht gut und andere haben gesagt, es könnte etwas gefährliches sein und ich solle es besser im KH abklären lassen. Es kam mir logisch vor. Wenn andere es denken, muss es stimmen. Dachte ich.
Und was das Abholen angeht. Ich hatte kein Geld für ein Taxi. Busse fuhren da nicht. Ich dachte, meine Eltern würden sich genug für mich interessieren, um kurz die 3 km zu fahren, als es mir nicht gut ging. Lag aber daneben.

Von wegen Selbstdiagnose. Ich denke, ich kann sehr gut unterscheiden, ob ich nur etwas deprimiert bin oder mich seit Jahren schlecht fühle. Mich hat es extrem viel Überwindung gekostet, einen Arzttermin auszumachen, hinzugehen und einer fremden Person zu gestehen, dass ich unglücklich bin und langsam verzweifle. Ich bin da hin, weil ich wissen wollte, wie ich weiter vorgehen soll. Wo ich anfangen soll mit Therapie usw. Mir ging es schlecht und nach dem Termin ging es mir genau so schlecht wie vorher, nur dass ich dann auch noch das Gefühl hatte, keine Hilfe verdient zu haben und zu übertreiben. Laut der Ärztin wäre meine Idee mit der Therapie übertrieben und Antidepressiva wollte sie mir dann eben auch nicht verschreiben.
Ich weiß ehrlich nicht, was ich hätte ändern sollen. Mein Problem ist sicher nicht, dass ich zu wenig Sport mache oder mich nicht sozial engagiere.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #9
und seit dem termin bei der Ärztin akzeptierst du deinen Zustand jetzt so wie er ist?
Er ist unverändert? du hast nichts verändert? es hat sich nichts verändert?

Psychotherapie kommt nicht in Frage weil?
nur Pillen zu schlucken ist nicht die lösung. ich denke bei dir steckt da schon was dahinter, deswegen ist ein Gang zum Therapeuten wohl auch nicht der verkehrteste. also klemm dich ans Telefon :smile:

Studierst du eigentlich oder arbeitest du?
Ein Taxi für 3km kostet ja keine 500 Euro :hmm:
Natürlich traurig, wenn das Verhältnis zu deinen Eltern so schlecht ist, aber das ist dir ja vertraut. da gehören auch immer zwei seiten dazu, ich weiß das besser als du denkst.
 
ashnovoy
Benutzer205615  (21) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #10
Da bin ich noch zur Schule gegangen. Hatte nur Taschengeld.

Ich studiere. Im 5. Semester.

Ich will es noch mal mit Therapie versuchen. Es war zwischenzeitlich etwas besser. In letzter Zeit nicht mehr. Aber ich habe Angst, dass es wieder genau so läuft wie bei meinem letzten Versuch.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #11
Aber ich habe Angst, dass es wieder genau so läuft wie bei meinem letzten Versuch.
na ja dann lass es bleiben.
du hast nur die möglichkeit einem Therapeuten eine chance zu geben. es kann zwar sein, dass es nicht harmoniert, aber muss ja nicht. die Chemie kann auch passen.
Das merkst du dann schon.
erstmal musst du einen finden, der Patienten aufnimmt. Je früher du dich ans Telefon klemmst desto besser.
 
K
Benutzer202690  (39) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #12
Wenn du das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt, hast du das Recht, es abklären zu lassen - egal wie ernst andere dein Problem nehmen.
Ich habe 2014 meinen Vater an einem Herzinfarkt verloren und hätte mir gewünscht, dass er sich in der Todeswoche getraut hätte bei akuten Symptomen den Rettungsdienst zu rufen.
Und wenn du ohne Hilfe den Lebensmut verlierst, dann suche dir Hilfe.
Wenn dein jetziger Hausarzt keine Hilfe ist, versuche einen anderen Hausarzt zu bekommen.
Ärzte sind auch nur Menschen und machen nicht weniger Fehler als andere.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
Auch Arztbesuche wollen "gelernt" sein. Dir fehlt das, weil deine Eltern es versäumt haben, dir den Umgang mit Ärzten und medizinischen Diagnosen beizubringen.

Es muss nicht so laufen, wie du es beim letzten Mal erlebt hast. Ja, natürlich steckst du in dir drin und weißt, ob du nur etwas traurig bist oder nicht. Aber "Depression" ist eine Diagnose, die nur ein Arzt stellen kann. Warum? Weil der objektiv(er) an deine Symptome rangehen kann, weil er eben NICHT in dir drinsteckt.
Eine depressive Stimmung kann auch durch den Mangel von Vitaminen entstehen oder überhaupt an der Ernährung liegen oder durch Tumore (das ist natürlich das Extremste) oder oder oder bedingt sein. Dann würden dir Antidepressiva nicht helfen, sondern eine andere Ursache müsste gesucht werden.
Aus diesem Grund kommt man eben nicht mit der Diagnose, sondern mit den Symptomen und lässt sich am besten umfassend untersuchen (Blutbild etc.). Dein Hausarzt wird dich dann weiter überweisen an dir entsprechenden Fachärzte und die helfen dir dann weiter.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #14
Von wegen Selbstdiagnose. Ich denke, ich kann sehr gut unterscheiden, ob ich nur etwas deprimiert bin oder mich seit Jahren schlecht fühle. Mich hat es extrem viel Überwindung gekostet, einen Arzttermin auszumachen, hinzugehen und einer fremden Person zu gestehen, dass ich unglücklich bin und langsam verzweifle.
Die Reaktion der Ärztin legt nahe, das es kein facharzt war.

Darum nochmal die Frage: warum gehst du nicht zum richtigen Arzt?

Und bei der eigendiagnose.

Es gibt noch sehr viel mehr Diagnosen als Depressionen in der Psyche.

Anti depressiva sind keine tiktaks und aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, das man oft erst verschiedene über viele Wochen durchprobieren muss.

Eine Diagnose Depression ist auch nicht in 5 Minuten gestellt.
 
Nucifraga
Benutzer179251  (44) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #15
Wenn du aktuell studierst, ist die niederschwelligste und schnellste Möglichkeit Hilfe zu bekommen die psychosoziale Beratungsstelle der Uni.
Die können abklären, ob Therapie notwendig ist, dir Tips geben bezüglich Suche eines Therapieplatzes und dir im Gespräch vielleicht auch Unterstützung bieten, wie du einen Praxisbesuch zur Abklärung konkreter Beschwerden am Besten gestalten kannst.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #16
Wie ist denn deine aktuelle Wohnsituation?

Kannst du noch auf die bereits gestellte Frage zu Freunden antworten?
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Meistens hier zu finden
  • #17
Ich verstehe ehrlich nicht warum sich so viele hier an der angeblichen "Selbstdiagnose" so aufhängen. Natürlich sollte man sich nicht selbst diagnostizieren, aber wenn ich zum Arzt gehe und sage "ich glaube ich habe Depressionen", dann erwarte ich von dem Arzt zumindest das Engagement zu sich dem Verdacht anzunehmen und eine Anamnese durchzuführen, anstatt mir den Rat zu geben Sport zu treiben.

Einerseits verstehe ich, dass medizinisches Personal völlig überlastet ist, aber das darf dennoch nicht an den "Patienten" ausgelassen werden. Man muss die Leute trotzdem ernst nehmen mit ihren Anliegen.

Ich hab das selber schon durch, dass ich von einem Hausarzt nicht ernst genommen wurde und ein anderer dann festgestellt hat, dass es halt eben doch was Ernsteres war.

Wenn mir Patienten auf den Keks gehen, ist Arzt halt vielleicht der falsche Beruf 🤷‍♀️

@TS, lass dich mal nicht verunsichern, ich finde du hast nichts falsch gemacht. Klar braucht man nicht wegen jedem Wehwehchen zum Arzt rennen, aber das hast du ja gar nicht getan. Dein Gespür ist doch schon recht gut. Wenn Symptome auftreten, die man nicht nachvollziehen kann lässt man auf jeden Fall lieber erst mal den Fachmann drauf schauen.

Und an alle die meinen "warum gehst du dann nicht zum Augenarzt...", ich kenne das auch nur so, dass man erst mal den Hausarzt aufsucht und wenn der der Meinung ist es braucht nen Facharzt schickt er dich dorthin. Also auch hier hat TS nichts verkehrt gemacht.

Abschließend möchte ich noch sagen, wenn man der Meinung ist beim Arzt nicht gut beraten worden zu sein, schadet es nicht sich noch eine 2. Meinung einzuholen. Meist wird man da dann auch gleich viel ernster genommen, als bei Nr. 1
 
ashnovoy
Benutzer205615  (21) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #18
Ich wohne in einer WG. Die alte WG wurde aufgelöst, weshalb ich für ein paar Monate zurück zu meinen Eltern bin und Anfang des Jahres. Da zu sein hat mich wieder komplett in ein Loch geworfen. Seit Juni bin ich in einer neuen WG, da ist es ok.
Ich habe Freunde, aber keine wirklich engen mehr. Aus der Schule habe ich noch zu zwei Leuten Kontakt und von der Uni kenne ich ein paar.
 
G
Benutzer Gast
  • #19
Leider werden psychische Ursachen hierzulande kaum ernstgenommen oder entsprechend behandelt ehe es zu spät ist (lass dir trotzdem nur Antidepressiva verschreiben wenn es WIRKLICH notwendig ist). Trotzdem solltest du dich mal natürlich komplett abchecken lassen (Blutbild, Herzn Nieren, Lunge etc.), sollte dabei nichts herauskommen, würde ich einen Endokrinologen aufsuchen, oft können auch Hormone psychische Zustände etc. stark beeinflussen. Bei neurologischen Ursachen kann eine Diagnose durchaus länger dauern. Vermutlich ist es Stress, in meinem Studium habe ich ähnliche Zustände durchgemacht.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #20
Ich finde auch nicht, dass du was falsch gemacht hast. Die Reaktion in Krankenhaus oder bei der Ärztin sind aber auch nicht unbedingt "falsch". Sowas passiert halt. Du bist bei diesem Thema aber empfindlich (verständlicherweise), daher belastet es dich mehr als mich zb (kenne auch beide Reaktionen, aber ich zucke mit den Schultern und vergess es wieder). Such dir am besten eine andere Praxis, wo du dich wohler fühlst und lege vielleicht auch deine medizinische Erfahrung offen. Dann kann am besten auf dich eingegangen werden. Lass dich auf jeden Fall nicht unterkriegen. Du hast genauso medizinische Unterstützung verdient wie jeder andere.
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #21
Wenn du aktuell studierst, ist die niederschwelligste und schnellste Möglichkeit Hilfe zu bekommen die psychosoziale Beratungsstelle der Uni.
Ich habe damals 1 Jahr gewartet. Schnell ging das nicht.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #22
Und an alle die meinen "warum gehst du dann nicht zum Augenarzt...", ich kenne das auch nur so, dass man erst mal den Hausarzt aufsucht und wenn der der Meinung ist es braucht nen Facharzt schickt er dich dorthin.
Ich wüsste auch nicht wie man zu dem richtigen Facharzt gehen könnte ohne vorher eine Selbstdiagnose zu stellen und das ist ja dann auch wieder nicht richtig, da beißt sich die Katze in den Schwanz.



Ich habe damals 1 Jahr gewartet. Schnell ging das nicht.
Das ist lange. Dann würde ich die psychisch-sozialen Beratungsstellen von Wohlfahrtsverbänden, z.B. Caritas versuchen. Das sind meist keine Psychologen, koordinieren aber, bzw. helfen dabei, unterstützen, beraten. Da gibt es meist sogar eine Stunde pro Woche, da kann man erstmal ohne Termin rein und bespricht man vorab alles und macht dann weitere Termine.



Seit Juni bin ich in einer neuen WG, da ist es ok.
Das ist gut so, deine Eltern tun dir diesbezüglich nicht gut.


Ich habe Freunde, aber keine wirklich engen mehr. Aus der Schule habe ich noch zu zwei Leuten Kontakt und von der Uni kenne ich ein paar.
Wäre da also niemand dabei, der dich etwas stützen könnte, dir Mut machen?
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #23
Ich rate dir auch zur Beratungsstelle deiner Hochschule und sonst zur Caritas, Diakonie, AwO, etc zu gehen. Mir hat man damals sehr gut helfen können.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du deine Vergangenheit einfach etwas aufräumen musst. Da reichen ggfs einige Gesprächstermine bei der Beratungsstelle, die sind dafür ausgebildet und können ganz viel, wenn man eine gute Fachperson gerät. Du bist noch sehr jung und du musst nun lernen (emotionale) Distanz zu deinen Eltern zu bekommen und gleichzeitig Eigenverantwortung zu übernehmen. Das ist schwierig, wenn einen die eigenen Eltern dabei nicht geholfen haben, dass zu erlernen, aber mit Unterstützung schafft man das!
Bei uns bekommt man Recht schnell einen Ersatztermin und dann kann es dauern, bis man Folgetermine bekommt. Einen Versuch ist es wert!
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #24
Ich wüsste auch nicht wie man zu dem richtigen Facharzt gehen könnte ohne vorher eine Selbstdiagnose zu stellen und das ist ja dann auch wieder nicht richtig, da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Wenn ich was am Auge habe, gehe ich zum Augenarzt

Habe ich Zahnschmerzen gehe ich zum Zahnarzt

Stimmt was mit der Psyche nicht gehe ich zum Psychiater.

In keinem Fall brauche ich aber eine eigendiagnose stellen
Augenarzt - ich habe grauer star
Zahnarzt - ich brauche eine Wurzelbehandlung
Psychiater - ich habe Depressionen und brauche Antidepressiva

Die Diagnose stellt allein der Arzt
 
ashnovoy
Benutzer205615  (21) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #25
Ich habe jetzt mal spontan eine Terminanfrage an die psychologische Beratung meiner Uni geschickt.
Nach dem Termin bei der Ärztin damals habe ich Angst, dass es wieder so läuft. Was kann ich tun, damit ich ernstgenommen werde?
Nicht von Depressionen reden, ok. Nur Symptome beschreiben. Und wenn die auch sagen, dass das nicht so schlimm ist? Nichts, was ich fühle, scheint je "schlimm genug" zu sein.
 
ashnovoy
Benutzer205615  (21) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #27
M
Benutzer186417  (47) dauerhaft gesperrt
  • #28
Zum Titel:
Wenn so viele dieser Meinung sind, haben sie vielleicht recht.
Aber ja, kannst Dich dennoch untersuchen lassen.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #29
Ja. Ich dachte, das wäre richtig, als Ausgangspunkt. Dass man dann weiterverwiesen wird.
Es gibt Allgemeinärzte die sensibel auf das Thema Psyche reagieren und welche die es leider nicht tun.

Mache bitte direkt einen Termin bei einem Psychiater aus. Da brauchst du keine Überweisung.

Aber bitte keinen Psychotherapeuten sondern wirklich bei einem Psychiater.
 
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren