• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Kann man richtig Schreiben lernen - was sind eure Erfahrungen?

Zwystel
Benutzer157728  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Ich hab mal eine ganz generelle Frage zum Thema Geschichten und Gedichte - kann man das lernen oder man hat es oder nicht?
Also schon klar, man wird da viel Üben können und kann auch eventuell in den ein oder anderen Kurs gehen (sofern es sowas gibt) aber kann man damit dann fehlendes Talent wegmachen?
Ich weiß nicht wie ich es beschrieben soll, aber so etwas wie ein "Gespür" kann man wohl nicht lernen, das hat man oder eben nicht. Oder kann das auch erst mit der Zeit kommen bzw. braucht das auch einfach nur Übung.

Für diejenigen die gerne Schrieben - habt ihr das alles mit der Zeit gelernt oder habt ihr da auch aktiv versucht euch wirklich weiterzubilden. Eben anhand von diversen Kursen, Schulungen, Austausch mit anderen Autoren, Treffen auf Buchmessen, Lesungen,...
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #2
Also ich hab schon viel geschrieben, es nie gelernt und auch nie irgendwie beurteilen lassen. Ob es gut ist, ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Ich denke mal wer gut formulieren kann, mit der Sprache versiert ist etc., der kann auch schreiben. Da braucht es keinen Kurs oder so was.

Was genau möchtest du denn schreiben? Und warum denkst du, du kannst es nicht?
 
K
Benutzer202690  (39) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #3
Ich denke, dass man gerade zum Geschichten schreiben eine gute Fantasie braucht.
Mein Partner hat kreatives Schreiben studiert.
Ob einem seine Fantasybücher und Drehbücher gefallen, ist dann wiederum Geschmacksache.
Aber ich denke, wenn das Interesse groß genug ist, kann man sich sicher darin versuchen und auch belesen.
 
Fußliebhaber84
Benutzer195524  (40) Öfter im Forum
  • #4
Ich denke da an den Spruch "Lesen bildet".
Literatur erweitert den Wortschatz und die Allgemeinbildung. Das ist die Linguistische Seite.
Auf der anderen Seite benötigt man Fantasie und bildliches Vorstellungsvermögen um etwas aufs Blatt zu bringen.
Ich denke es geht nichts über das probieren und dran bleiben
 
M
Benutzer200985  Öfter im Forum
  • #5
Ich denke, wer absolut kein Talent fürs Schreiben hat, kann so viel üben wie er will. Das wird dann einfach nichts (Besonderes). Aber wer eine gewisse Begabung zum Schreiben hat, kann sich durch Training durch welche Form auch immer stark verbessern. Schreiben ist echt nicht einfach, selbst wer es eigentlich beherrscht, macht immer noch gelegentlich blöde Fehler und kann dazu lernen.

Ich hab außer speziellen Kurse an der Uni nie bewusst schreiben gelernt. Ich bin gut darin, aber lange nicht perfekt. Und mir hat auch viel Lesen geholfen, meinen Wortschatz zu erweitern.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #6
Ich hab mal eine ganz generelle Frage zum Thema Geschichten und Gedichte - kann man das lernen oder man hat es oder nicht?
Also schon klar, man wird da viel Üben können und kann auch eventuell in den ein oder anderen Kurs gehen (sofern es sowas gibt) aber kann man damit dann fehlendes Talent wegmachen?
Ich weiß nicht wie ich es beschrieben soll, aber so etwas wie ein "Gespür" kann man wohl nicht lernen, das hat man oder eben nicht. Oder kann das auch erst mit der Zeit kommen bzw. braucht das auch einfach nur Übung.

Für diejenigen die gerne Schrieben - habt ihr das alles mit der Zeit gelernt oder habt ihr da auch aktiv versucht euch wirklich weiterzubilden. Eben anhand von diversen Kursen, Schulungen, Austausch mit anderen Autoren, Treffen auf Buchmessen, Lesungen,...

Ich schreibe nun seit Jahren beruflich und das Schreiben von Texten ist eigentlich auch nur ein Handwerk, ähnlich wie das Kochen oder Blumen pflanzen.
Mir kommt eine vermutlich ziemlich platte Frage: was möchtest du schreiben?
Ich stelle mal zwei Dinge gegeneinander: Ich komme aus dem Journalismus und beherrsche von der Reportage über ein Portrait bis zur Meldung so ziemlich jedes Genre. Ich könnte aber nie Romane schreiben.
Wenn du Zeit und Muße hast, kannst du binnen weniger Jahre journalistisch schreiben. Es ist ein Gewerk und mit der richtigen Technik wird jeder Text genreübergreifend druckfähig. Nach meiner Erfahrung kann nicht jeder alles zu gleichen Maßen können. Ich komme eher aus dem Recherche-und Nachrichtenteil. Reportagen werden nie meine Sache, dennoch kann ich sie so schreiben, dass ich mich nicht blamiere. Andere Leute können das wiederum nicht.
Willst du fiktionale Texte schreiben, ist es Handwerk, aber eben anders. Während wir Journalisten vermutlich die Bäcker sind, sind Schriftsteller die Konditoren für den feinen mehrstöckigen Kuchen.
Es bleibt aber auch Handwerk, man entwirft Personen, Ortschaften, beschäftigt sich mit Erzählformen, Spannungsbögen und Gliederungen. Aber eben etwas feinsinniger und tiefer, wir haben eben nur 120 Zeilen und ein Schriftsteller manchmal auch weit über 1000 Seiten.

Im Volontariat haben wir mit solchen Übungen angefangen: Wir haben Texte geschrieben, die meist vier oder fünf Zeilen lang waren. Dabei war wichtig, dass die Worte eines Satzes stehts nur mit einem Buchstaben beginnen durften. Also etwa sowas: Mutter Maus muss Minimaus murrend malen. Es soll einfach ein Gespür für Sprache bringen. Das geht auch mit reimenden Wörtern, oder auch, dass das nächste Wort mit dem Buchstaben beginnt, mit dem das vorherige Wort endete. Es geht einfach darum, erstmal einen Umgang mit Sprache zu bekommen.
Die Idee des genialen Schreibers, der in seiner Studierstube jeden Tag die Seite Text schreibt gibt es allenfalls in Biographien über Thomas Mann.

Ich denke, wer absolut kein Talent fürs Schreiben hat, kann so viel üben wie er will. Das wird dann einfach nichts (Besonderes). Aber wer eine gewisse Begabung zum Schreiben hat, kann sich durch Training durch welche Form auch immer stark verbessern. Schreiben ist echt nicht einfach, selbst wer es eigentlich beherrscht, macht immer noch gelegentlich blöde Fehler und kann dazu lernen.

Ich hab außer speziellen Kurse an der Uni nie bewusst schreiben gelernt. Ich bin gut darin, aber lange nicht perfekt. Und mir hat auch viel Lesen geholfen, meinen Wortschatz zu erweitern.

Ich glaube, dass beim Schreiben viel zu oft irgendwelche künstlerischen Idealbilder bedient werden. Mir ging es schon oft so, dass ich gefragt wurde, ob ich nicht eben mal diesen Geburtstagskartentext machen oder diesen Aufsatz lesen könnte, ich wäre doch Journalist. Stimmt, aber ich bin weder ein Sprücheautomat noch Deutschlehrer.
Was ich so schwer fand : einen Stil zu finden. Ich hatte am Anfang einen sehr sperrig-schwülstigen Schreibstil gehabt. Wer Theodor Fontane gelesen hat und diese Satzlängen kennt, weiß was ich meine.

PS: die wichtigsten Texte sind für mich immer jene gewesen, die schlecht waren. Daraus konnte ich gut lernen.
 
Zuletzt bearbeitet:
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #7
Natürlich braucht es zum Schreiben einen gewissen Funken "Talent". Manche Leute sind halt eher Ingenieure oder Mathematiker (und natürlich gibt es auch Menschen die Ingenieur werden und trotzdem gut schreiben können).

Vieles ist aber Übung, Fleiß und Experimentieren. Schreiben lernt man (auch) durch Schreiben. Durch Kritik. Durch Fehler machen. Kurse können helfen, aber genauso kann es helfen, jemanden zu haben, der gut kritisch drauf schaut. Gewisse Techniken (im Journalismus insbesondere) wird man sich schwer selbst beibringen können, bei Romanen oder Gedichten mag das schon eher gehen.

Ich habe einfach immer viel geschrieben, geschrieben, geschrieben. Journalistisch habe ich eine Ausbildung, für meine Romane hingegen hatte ich nie eine Ausbildung. Heute schaue ich auf meine Texte aus der Schülerzeitung und entdecke sehr viel handwerkliche Fehler in Texten die ich damals großartig fand, aber ich sehe auch, dass da schon damals Sprachgefühl da war. Ich sehe auch heute meine ersten veröffentlichten Kurzgeschichten und Romane kritisch, aber das ist eben so: Man lernt immer dazu.

Ich habe vor ein paar Jahren auch eine Mitarbeiterin für einen Job eingestellt, die wenig professionelle Texterausbildung hatte aber bei der ich Sprachgefühl in den Texten gefunden habe und überzeugt war, dass ich ihr den Rest beibringen kann.

Möglich ist also sehr viel. Es gibt beim Schreiben sehr viele Wege. Aber alle benötigten diese paar Prozent Schreibgefühl und dann einfach sehr, sehr viel Übung.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Schreiben ist Talent und Handwerk. Genauso wie man nicht automatisch gut malen oder zeichnen kann, weil man das Talent besitzt.

Ich schreibe aktuell kaum noch, weil ich dafür wirklich Zeit brauche - mir eine Handlung überlegen, auf Inkonsistenzen prüfen etc. oder bei kurzen Texten an jedem Wort feilen... Die Zeit fehlt mir.

Aber letztendlich, ja. Vieles ist Handwerk. Ich habe keinen Kurse besucht, war aber früher viel in entsprechenden Foren unterwegs, hab mir Feedback geholt, an meinen Schwachstellen gearbeitet. In Phasen von Schreibflauten hab ich mir Wettbewerbe gesucht, die mich inspiriert haben - oder als ich noch jugendlich war, hab ich mich dazu verdonnert, täglich fünf Gedichte zu schreiben.
Ein grundlegendes Gespür für Sprache habe ich, generell liegt da auch mein wahrscheinlich größtes Talent. Ich hab aber auch früh angefangen Bücher zu lesen, mit etwa zwölf dann auch mich für Lyrik zu interessieren. Das trägt sicher dazu bei, einen eigenen Stil zu entwickeln.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #9
Schreiben ist Talent und Handwerk. Genauso wie man nicht automatisch gut malen oder zeichnen kann, weil man das Talent besitzt.

Ich schreibe aktuell kaum noch, weil ich dafür wirklich Zeit brauche - mir eine Handlung überlegen, auf Inkonsistenzen prüfen etc. oder bei kurzen Texten an jedem Wort feilen... Die Zeit fehlt mir.

Aber letztendlich, ja. Vieles ist Handwerk. Ich habe keinen Kurse besucht, war aber früher viel in entsprechenden Foren unterwegs, hab mir Feedback geholt, an meinen Schwachstellen gearbeitet. In Phasen von Schreibflauten hab ich mir Wettbewerbe gesucht, die mich inspiriert haben - oder als ich noch jugendlich war, hab ich mich dazu verdonnert, täglich fünf Gedichte zu schreiben.
Ein grundlegendes Gespür für Sprache habe ich, generell liegt da auch mein wahrscheinlich größtes Talent. Ich hab aber auch früh angefangen Bücher zu lesen, mit etwa zwölf dann auch mich für Lyrik zu interessieren. Das trägt sicher dazu bei, einen eigenen Stil zu entwickeln.

Ich habe für mich fiktives Schreiben geübt, um mich Reportagen und Portraits zu widmen. Das geht oft schneller als für sich die passenden Dinge zu suchen.
Mir sind zwei Punkte noch sehr wichtig: Deutschunterricht ist von einem Teufel erfunden worden. Die Tatsache, dass ich stehts und ständig Wortwiederholungen vermeiden soll, ist ein großes Missverständnis. Jemand, der etwas sagt, erklärt nicht und ich schreibe lieber zehn Mal Wasser als dieses eine Mal vom kühlen Nass zu sprechen.

Mir fällt immer wieder eine Sache auf: wir Wortarbeiter gehen mit unserem Werkzeug oft eher schlecht um.
Zwar haben viele Kollegen, mich eingeschlossen, ein Textkorpus angelegt, in dem alles steht, was man zumindest in der Theorie mal machen will. Aber sowas kann auch Tante Hilde, wenn sie die Lokalzeitung nie wegwirft.
Der Dozent meines Einführungskurses, ein gestandener Politikjournalist, hat uns zum Lesen animiert.
Aber bitte keine journalistischen Texte, sondern Romane, Dramen und Lyrik.

Lyrik und Volkslieder waren für mich wichtig, um gute Überschriften zu lernen. Beides ist gespickt mit bekannten Redewendungen, die sich gut anpassen lassen.
Dramen zeigen wie Dialoge oder wörtliche Rede ideal und fokussiert geschrieben wird. Einen Redeschwall über 25 Druckzeilen will doch keiner lesen.
Bei Romanen lernt sich das Beschreiben von Gegenden, Effi Briest habe ich früher gehasst. Heute weiß ich, dass diese ersten 25 Seiten Beschreibungen ein Sahnestück sind.


Manchmal ist Schreiben einfach nur purer Stress. Ich stand mal in einer Küche, in der ein Koch Gemüse schnitt. Es war dieses typische "klack, klack, klack, klack".
In meinem Kopf war nun offen, wie dieses Geräusch beschrieben werden konnte. Weil wir den Text für Montag brauchten, habe ich am Wochenende fast alle mir
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #10
Schreiben ist Talent und Handwerk. Genauso wie man nicht automatisch gut malen oder zeichnen kann, weil man das Talent besitzt.

Ich schreibe aktuell kaum noch, weil ich dafür wirklich Zeit brauche - mir eine Handlung überlegen, auf Inkonsistenzen prüfen etc. oder bei kurzen Texten an jedem Wort feilen... Die Zeit fehlt mir.

Aber letztendlich, ja. Vieles ist Handwerk. Ich habe keinen Kurse besucht, war aber früher viel in entsprechenden Foren unterwegs, hab mir Feedback geholt, an meinen Schwachstellen gearbeitet. In Phasen von Schreibflauten hab ich mir Wettbewerbe gesucht, die mich inspiriert haben - oder als ich noch jugendlich war, hab ich mich dazu verdonnert, täglich fünf Gedichte zu schreiben.
Ein grundlegendes Gespür für Sprache habe ich, generell liegt da auch mein wahrscheinlich größtes Talent. Ich hab aber auch früh angefangen Bücher zu lesen, mit etwa zwölf dann auch mich für Lyrik zu interessieren. Das trägt sicher dazu bei, einen eigenen Stil zu entwickeln.
Genauso habe ich es auch gemacht. Schreiben lernt man durch schreiben. Und durch Feedback. Texte kann man unendlich oft überarbeiten. Niemand schreibt einen Text und der ist aus dem Nichts perfekt. Das stetige Pfeilen und überarbeiten ist es, was ihm besonderes macht.
Dialoge muss man üben. Ein Gespür für Emotionalität, Figurensetting, die Verwendung von Stilmitteln, das richtige Kürzen... Jede Textart hat ihre eigene Spielregeln: Ein Roman ist etwas anderes als ein Zeitungsartikel oder ein Werbetext.

Das wichtigste ist am Ende Feedback. Mit Kritik umgehen zu können ist wiederum auch ein Learning.
Corona war meine beste Schreibschule. Da habe ich in einem Jahr über 1000 A4 Seiten getippt. So viel Zeit werde ich nie wieder haben.
 
Zwystel
Benutzer157728  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Nein es geht nicht um mich:smile: Ich schreibe zwar auch hin und wieder meine Gedanken auf, die lasse ich aber niemanden lesen. Finde es gut in machen stressigen Phasen - ob ich das jetzt kann oder nicht, ist mir dabei egal.

Ich habe nur eine Freundin, die mir mit ihren Geschichten ziemlich auf die Nerven geht. Ich weiß nicht wie sie es macht aber gefühlt haut sie jedes Monat eine neue Geschichte raus und die muss ich dann natürlich lesen und ihr Feedback geben. Obwohl sie da aber sicher schon 20 Geschichten geschrieben hat (kurze Essays oder Gedichte zähle ich da jetzt nicht mit) wird es nicht besser.
Ich würde ihr ja gerne sagen, lass mich in Ruhe oder was du schreibst ist grottenschlecht, aber das kann ich nicht. Sie hat das Schreiben als Therapieform für sich gefunden. Sie hatte früher einige psychische Probleme und nach langer Zeit hat man ihr dann geraten alles aufzuschreiben. Das hat ihr sehr gut geholfen. Ich kann da also jetzt nicht sagen, lass es.

Was ich mir eher gedacht hätte wäre, ich rede ihr einen Kurs ein oder schicke sie auf die Uni und sie soll sich dort mal einige Vorlesungen in Germanistik oder Literaturwissenschaften anhören. Wenn es sowas wie kreatives Schreiben auch gibt, dann wäre das ideal. Vielleicht wird es dadurch ja besser.

Ich wüsste halt sonst nicht, was man noch alles machen könnte um besser zu werden. Das Talent dazu hat sie jedenfalls nicht aber wenn sie sich dafür begeistert oder es sogar braucht, dann wäre es ganz nett wenn sie endlich besser werden würde:smile:
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #12
Ich würde dann aber eher da ansetzen, dass ich nicht mehr alles lesen würde. 🤔
Dafür musst du ihr ja nicht sagen, dass du es schlecht findest. Sondern einfach, dass du leider nicht die Zeit hast, alle ihre Geschichten zu lesen und du das gern hin und wieder machst, aber halt nicht alles.

Die Frage ist da auch für mich - wenn sie das wirklich zu therapeutischen Zwecken macht, ist es dann sinnvoll, sie darin zu verbessern?
Ich habe in Phasen in denen ich Probleme hatte zum Beispiel sehr viel gemalt. Ich male ganz gut, aber hab jetzt kein mega Talent. Und ich wollte mich in diesen Phasen auch nicht verbessern oder an mir arbeiten.
Die "Werke", die zu therapeutischen Zwecken entstehen, sind meiner Erfahrung nach oft getrennt zu sehen von dem Versuch, wirklich etwas zu erschaffen.
(Ich hab mit ungefähr 17 in einer ziemlich üblen Phase eine ziemlich üble lange Geschichte geschrieben. Ich saß teilweise Tränen lachend am PC, weil ich selbst gemerkt hab, dass es extrem grottig ist, aber es tat so unglaublich gut, diese Geschichte voller Schmalz und Plotholes aufzuschreiben.)
 
Zuletzt bearbeitet:
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #13
Ich stimme Eswareinmal Eswareinmal zu, in beiden Punkten: Wenn sie glücklich ist, zu schreiben, dann muss sie sich darin nicht verbessern.

Wenn sie sich verbessern möchte, kann sie Kurse belegen. (Germanistik allerdings nicht, da lernt man Texte zu interpretieren, nicht zu schreiben.)

Du musst nicht alles von ihr lesen. Warum solltest du? Lesen ist Zeitaufwand. Auch gute Texte zu lesen kann anstrengend oder mühsam sein. Lesen fordert das Hirn. (Und bei schlechten Texten noch mehr.) Das ist ein Invest an Zeit und Arbeit den du ihr da schenkst. Und das kann sie ruhig wissen.

Mal abgesehen dass bei Texten am Ende auch immer ein gewisser Teil Geschmack dabei ist und der unterschiedlich ist.
 
Schwupps
Benutzer200483  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #14
Deine Freundin schreibt in erster Linie für sich und nicht für andere. Demnach ist die Textqualität zweitrangig. Sie sagt, dass du ihre Texte lesen sollst, nicht klar ist mir, ob sie damit auch eine Rückmeldung haben möchte.
Die könntest du ihr auf verschiedenen Ebenen geben. Was gefällt dir an den Texten nicht, wenn du schreibst sie seien grottenschlecht? Der Stil, der Inhalt, formale Aspekte?
 
Zwystel
Benutzer157728  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Ich würde dann aber eher da ansetzen, dass ich nicht mehr alles lesen würde. 🤔
Dafür musst du ihr ja nicht sagen, dass du es schlecht findest. Sondern einfach, dass du leider nicht die Zeit hast, alle ihre Geschichten zu lesen und du das gern hin und wieder machst, aber halt nicht alles.
Wir tauschen uns recht viel über diverse Bücher aus. Wir lesen beide gerne und reden da viel darüber und empfehlen uns halt Bücher. Daher kommen wir da immer wieder auf dieses Thema zu sprechen. Ganz ausklammer oder mich abschirmen dagegen geht also aus meiner Sicht nicht wirklich.
Die Frage ist da auch für mich - wenn sie das wirklich zu therapeutischen Zwecken macht, ist es dann sinnvoll, sie darin zu verbessern?
Naja damit hat es angefangen aber ihr scheint es zu gefallen. Sie möchte da schon irgendwann mal ein Buch schreiben und es veröffentlichen.
Ich will sie nicht verbessern, hoffe nur so sie findet entweder andere Personen oder wird wirklich besser. Dann hab ich ja nix dagegen ihre Geschichten zu lesen. Wenn es wirklich so Kurse für kreatives Schrieben gibt oder Kurse für (werdende) Autoren, dann wäre das ja super. Einerseits kann sie dadurch besser werden, andererseits wird sie dadurch ja andere Menschen treffen.
Deine Freundin schreibt in erster Linie für sich und nicht für andere. Demnach ist die Textqualität zweitrangig. Sie sagt, dass du ihre Texte lesen sollst, nicht klar ist mir, ob sie damit auch eine Rückmeldung haben möchte.
Die könntest du ihr auf verschiedenen Ebenen geben. Was gefällt dir an den Texten nicht, wenn du schreibst sie seien grottenschlecht? Der Stil, der Inhalt, formale Aspekte?
Nicht nur. Anfangs hat sie das für sich gemacht. Aber jetzt ist das mittlerweile schon ihr echtes Hobby geworden. Ihr scheint es Spaß zu machen und sie macht es gerne. Sie hat schon öfter angedeutet, sie will mal etwas veröffentlichen. Bis jetzt habe ich sie da immer einbremsen können. Habe ihr gesagt, sie soll noch üben und braucht noch Zeit. Wie lange sie das abhält, weiß ich nicht. Wenn sie dann mal ihre Geschichten jemanden zeigen sollte, der sich damit auskennt (aber nicht die psychische Hintergrundstory kennt) könnte das übel werden. Ich habe halt auch deshalb etwas bedenken vor zu starker Kritik.
Ich kenne mich ja auch nicht aus wie man Charaktere entwickelt, die Spannung aufbaut, am Ende alles einen Sinn ergibt,... bin keine Autorin, werde ich nie und möchte ich auch nicht.
Alles. Stell dir vor du liest eine Geschichte einer Volksschülerin. So in etwas ist das.
Keine Ahnung, kann ja auch ihr Stil sein und vielleicht feiern den andere, kanns mir aber nicht wirklich vorstellen:smile:
 
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Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #16
Ich kann grad nur kurz, aber was mir noch einfällt und was ich echt wichtig finde: Bitte sag ihr, dass man für Veröffentlichungen nichts bezahlt. Es gibt Druckkostenzuschussverlage, die drucken dir alles und werben auch damit, unbedingt Autoren zu suchen - während du richtige Verlage auf die richtige Art anschreiben musst, überhaupt den richtigen Verlag wählen musst usw.
Feedback wird sie bei einer wirklich schlechten Geschichte aber über einen Verlag nicht bekommen, sondern gar keine Rückmeldung.
 
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Nikki.B
Benutzer174698  (23) Öfter im Forum
  • #17
..ich habe mich mal an Geschichten für Kinder versucht, habe mir dann im Netz jemanden gesucht, der das mal korrigiert und lektoriert. Wenn das ein Unbeteiligter ist, der das mal gegen liest, dann bekommt man erst mal mit, wie viele handwerkliche Fehler man macht und kann das verbessern. Schreiben ist Handwerk und man kann das sicher lernen, Kreativität kann man aber nicht lernen, denke ich.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #22
Ich spiele das gerade an einem anderen Hobby durch. Angenommen besagte Freundin würde mit gewisser Leidenschaft Kuchen backen und jeden Sonntag zum Probieren einladen, würde doch auch niemand erwarten, dass der Kuchen so schmeckt wie in der Bäckerei.
Vielleicht ist er zu süß, die Konsistenz ist nicht ganz passend und es waren wieder zu viele Erdbeeren auf dem Teig.
Jetzt stünde es mir nach einer gewissen Zeit frei zu sagen, dass ich nicht jeden Sonntag Kuchen essen möchte, weil dies mit meinen Ernährungsgewohnheiten nicht passt oder ich etwas anderes vor habe.
Ich halte nichts davon, dass Menschen um die Ohren gehauen bekommen, dass sie kein Talent für ihr Hobby haben. Dann dürfte ich auch kein Skispringen schauen, kann ich privat auch nicht.
Was wäre an einer Absage schlimm? Wir Journalisten bekommen allwöchentlich die Aufforderung unsere Arbeiten für Preise einzureichen, weil diese Instanz oder jene Firma einen Medienpreis auslobt. Am Ende kann nicht jeder gewinnen.
Ich gehe jeden Tag laufen, kann allerdings schon aufgrund meines Allgemeinzustandes keine besondere Zeiten laufen oder irgendwie mich sportiv mit anderen messen, dennoch ist es mir wichtig, dass ich MEINE Grenzen dabei teste oder vielleicht auch verschiebe.

Ich korrigiere gerade eine Abschlussarbeit einer Bekannten. Die gute Frau kommt aus dem kaufmännischen Bereich und hat schreiben nicht in meinem Sinne gelernt. Die Arbeit ist daher vergleichsweise fehlerhaft. Ich werde ihr aber nicht sagen, dass sie "grottenschlecht" ist, weil sowas schlicht verletzt.
Im Alltag lesen wir immer wieder Texte anderer Kollegen Korrektur oder als Pressereferent musste ich meine Texte Vorständen, Prokuristen oder der Direktion vorstellen. Wichtig dabei ist, dass wir stehts den Stil des anderen Autoren achten.

Warum schreibe ich das? Weil ich zeigen will, dass auch im beruflichen Kontext eine gewisse Form des respektvollen Umgangs gewahrt bleibt. Nun geht es hier aber nicht um den Beruf, sondern um Freundschaft und ich finde es schon grob unanständig der eigenen Freundin weder die Wahrheit zu sagen noch in einem gesitteten Rahmen über sie zu schreiben.
In den Texten klingt es als wäre sie diese lästige Urlaubsbekanntschaft, bedauerlich, dass sie das nicht weiß.
 
Zwystel
Benutzer157728  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #23
Finde ich echt traurig, wie du hier über sie schreibst :hmm:. Tut mir leid für sie.
Gib ihr doch einfach kein Feedback mehr und sage ihr, dass du gerade nicht dazu kommst, weil du so viel zu tun hast.
Irgendwann wird sie dann vermutlich selbst darauf kommen, dass es dich nicht interessiert, wenn kein Feedback mehr kommt.
Und was genau ist hier so traurig?
Ich versuche ihr zu helfen. Schiebe ich das an andere Personen ab, bin ich mir nicht so sicher ob sie ihr helfen oder mit ihrer (berechtigten) Kritik ihr schaden. Das versuche ich ja zu vermeiden.
Schwer wenn ich sie fast jeden Tags ehe und wir andere Dinge zusammen unternehmen.
Wenn es für sie therapeutisch wirkt, ist es doch auch nicht so relevant, wie die Qualität ist, dann macht sie es ja überwiegend für sich selbst.
Mir geht es mit dem Zeichnen so, das ist pure Therapie für mich.
Rate ihr doch lieber dazu, die Texte anderen Menschen (die sich dafür interessieren) zu lesen zu geben, wenn du das Gefühl hast, es wäre ihr wichtig, besser zu werden. Du kannst ja sagen, dass du denkst, dass ein größeres Feedback ihr mehr helfen würde als nur deine Meinung.
Das gepaart damit, dass du ihr sagst, dass du nicht dazu kommst, ihre Texte zu lesen, und ich denke, sie wird dich bald nicht mehr damit nerven.
Ja, so mache ich es auch, nicht aus therapeutischer Sich sondern mir gefällt es einfach so und mir hilft es.
Sie spielt aber mit dem gedanken ihre Geschichten zu veröffentlichen. Jetzt versuche mal den Spagat zwischen ihr sagen wie schlecht es eigentlich ist und sie nicht zu sehr zu kränken, dass sie es ganz sein lässt und womöglich wieder in eine schlechtere Phase kommt.
So, das ist mein Dilemma und das möchte ich nicht für sie.
Und die anderen Menschen kennen ihre Geschichte/Vergangenheit? Ich glaube kaum, jemand in einem Literaturforum wird das berücksichtigen. Dann kommt Kritik und sie lässt es wieder sein, was dann negative Folgen haben könnte.
 
Zwystel
Benutzer157728  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #24
Ich spiele das gerade an einem anderen Hobby durch. Angenommen besagte Freundin würde mit gewisser Leidenschaft Kuchen backen und jeden Sonntag zum Probieren einladen, würde doch auch niemand erwarten, dass der Kuchen so schmeckt wie in der Bäckerei.
Vielleicht ist er zu süß, die Konsistenz ist nicht ganz passend und es waren wieder zu viele Erdbeeren auf dem Teig.
Jetzt stünde es mir nach einer gewissen Zeit frei zu sagen, dass ich nicht jeden Sonntag Kuchen essen möchte, weil dies mit meinen Ernährungsgewohnheiten nicht passt oder ich etwas anderes vor habe.
Und was machst du wenn diese Freundin dann sagt, sie will bei einem Backwettbewerb mitmachen oder möchte gerne zu "Das große Backen" ins Fernsehen?
Und den Teil mit dem therapeutischen Zweck hast du weggelassen - ja dann ist es auch viel leichter. Da muss man dann ja auch keine Angst haben, dass es ihr wieder schlechter geht. Aber genau das, versuche ich ja irgendwie zu vermeiden.
 
fiamma
Benutzer209222  (42) Ist noch neu hier
  • #25
Zwystel Zwystel : Entschuldige mich bitte dafür, dass ich mich erst jetzt wieder zurückmelde, aber ich hatte in den vergangenen Wochen sehr viel um die Ohren. Hat sich Euch in der Zwischenzeit wieder etwas getan bzw. hast Du / habt Ihr eine geeignete Lösung gefunden? Hinsichtlich der Institute und der online Kursmöglichkeiten denke ich, dass die ideale Lösung vom Charakter und von den Zeitkapazitäten abhängt. Bezüglich der Einzelunterrichte kann ich Deine Ängste nachvollziehen, aber der Autor hätte in diesen Fällen auch diesen Beruf verfehlt. Also nicht jenen des Autors, sondern jenen des Einzellehrers. Wenn man einen Unterricht besuchen möchte, und es sich nicht explizit um einen Fortgeschrittenenkurs handelt, muss der Lehrer schon bedenken, dass sich mitunter ein Anfänger an ihn wendet.

V Velvet : Ich wäre zugegebenermaßen auch nicht sonderlich glücklich darüber, wenn sich ein Freund so über mich äußern würde. Mir ist in der Vergangenheit übrigens Ähnliches passiert, aber für mich war es ein Ansporn, um besser zu werden. Es ist mir offenbar auch gelungen. Natürlich könnte Ihr der Diskussionsstarter sagen, dass er momentan einfach keine Zeit haben usw.. Ich finde es aber gut, dass er offenbar versucht, Ihr bei der Verbesserung ihrer Texte zu helfen…
 
Zwystel
Benutzer157728  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #26
Sie nimmt mal wirklich an einem Kurs teil. Der Kurs ist vom Wirtschaftsförderungsinstitut und ist nur an einem Tag, dafür halt gleich 8 Std. Ist aber erst im Juni. Aber ich denke so kann man sehen ob es in diese Richtung gehen soll (Unterricht wie in der Schule) oder man lieber etwas für zu Hause machen will (Schreibwerkstatt vom Novum Verlag). In der Zwischenzeit haben wir mal einige Youtubekanäle und Blogs/Foren gesucht um da einige Übungen zu finden. Hin und wieder muss ich zwar mitmache aber das passt schon, kann ja auch etwas lernen:smile:
Ja das schon nur ist halt nicht jeder Lehrer oder in dem Fall Autor, auch ein Psychologe. Da denke ich nicht, dass man da auf ihre Vorgeschichte Rücksicht nehmen kann. Außerdem weiß davon ja auch keiner.
Bin aber mal happy, mal schauen ob es dadurch besser wird. Einerseits vom Schrieben her, andererseits von ihren Vorstellungen mit dem Veröffentlichen.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #27
Der Novum Verlag ist nach meinen Recherchen ein typischer DKZV. Also ein "Verlag", der damit wirbt, Manuskripte unbekannter Autoren zu veröffentlichen und dafür jede Menge Kohle einsackt.
Das ist kein seriöser, richtiger Verlag.
Dann besser per BoD selbst veröffentlichen, da muss man dann aber Hirnschmalz reinstecken und sich vermarkten. (Ja, eine Bekannte von mir hat sich in einer bestimmten Szene da einen ziemlichen Namen gemacht. Das ist aber harte Arbeit und da geht's auch darum, das zu schreiben, was grade angesagt ist und nicht zwingend das, was einem auf der Seele brennt.)

Für eine Schreibwerkstatt oder einen Kurs würde ich eher an die VHS gehen. Aber nicht zu einem DKZV, der einem dann am besten noch eine Veröffentlichung aufschwatzen will.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #28
Schlag ihr doch eher vor, falls sie ernsthaftes Feedback möchte, mal auf Plattformen wie Fanfiktion.de zu veröffentlichen. Zumindest früher gab es da auch viele Personen, die sich freiwillig auch bei Originalen (eben nicht nur FFs) als Betareader/ "Lektoren" angeboten haben und da auch sehr gutes Feedback geben konnten. Auf der Plattform kann man eben auch veröffentlichen und bekommt Rückmeldung.

***

(Hobbyautor zu sein heißt btw nicht, dass man zu schlecht schreibt um zu veröffentlichen.
Hobbybäcker sein heißt ja auch nicht, dass man schlechte Kuchen fabriziert.
Zunächst mal heißt das nur, dass man damit nicht seinen Lebensunterhalt bestreitet.

Ich hab einige Texte in Anthologien veröffentlicht, ansonsten trieb ich mich z.b. bei ff.de herum. Ich würde mich für recht gut halten, und trotzdem wollte ich zum Beispiel nicht den Weg meiner Bekannten gehen, weil ich in erster Linie für mich selbst schreibe und mich in zweiter Linie natürlich über Lob und Anerkennung freue. Aber ich möchte nicht mein Leben davon abhängig machen, schreiben zu können, das würde mich unfassbar stressen.)
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #29
Sie nimmt mal wirklich an einem Kurs teil. Der Kurs ist vom Wirtschaftsförderungsinstitut und ist nur an einem Tag, dafür halt gleich 8 Std. Ist aber erst im Juni. Aber ich denke so kann man sehen ob es in diese Richtung gehen soll (Unterricht wie in der Schule) oder man lieber etwas für zu Hause machen will (Schreibwerkstatt vom Novum Verlag). In der Zwischenzeit haben wir mal einige Youtubekanäle und Blogs/Foren gesucht um da einige Übungen zu finden. Hin und wieder muss ich zwar mitmache aber das passt schon, kann ja auch etwas lernen:smile:
Ja das schon nur ist halt nicht jeder Lehrer oder in dem Fall Autor, auch ein Psychologe. Da denke ich nicht, dass man da auf ihre Vorgeschichte Rücksicht nehmen kann. Außerdem weiß davon ja auch keiner.
Bin aber mal happy, mal schauen ob es dadurch besser wird. Einerseits vom Schrieben her, andererseits von ihren Vorstellungen mit dem Veröffentlichen.

Bitte aufpassen, wohin sie geht! Diese "Angebote" diverser "Verlage" sind seit Jahrzehnten bekannt und werden seitdem nicht seriöser. Dort funktioniert es immer nach dieser Masche: Der Kurs ist eigentlich nur ein Lockangebot. Es geht darum, dass Menschen für einen Geschäftsabschluss gewonnen werden. Für einen stattlichen Betrag bekommt der Kunde, eigentlich wäre Opfer passender, viele Bücher für den heimischen Keller. Diese Werke werden nie in einem Geschäft verkauft, weil sie wahlweise schlecht gedruckt, nicht redigiert oder ohne jedes Vermarktungskonzept produziert werden.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #30
lieber etwas für zu Hause machen will (Schreibwerkstatt vom Novum Verlag)
Ich muss mich Eswareinmal Eswareinmal anschließen: Suchmaschinen spucken auf den vorderen Plätzen auf den Webpräsenzen von Handelsblatt und Chip platzierte, redaktionell formulierte Werbung aus, die betonen, wie "seriös" der Laden sei. Im Autorenforum findet man dies:

Aufgrund eines Schreibens der Rechtsanwälte der novum publishing GmbH haben wir die Posts in diesem Thread gelöscht.

Wer wissen möchte, worin sich seriöse Verlage von unseriösen unterscheiden, dem empfehlen wir die Website des Aktionsbündnisses für faire Verlage (www.aktionsbuendnis-faire-verlage.com). Das Aktionsbündnis für faire Verlage ist eine Initiative deutscher, österreichischer und schweizerischer Autorenverbände.


Nachtigall, ick hör Dir trapsen...

=Druckkostenzuschussverlag
 
fiamma
Benutzer209222  (42) Ist noch neu hier
  • #31
Ich müsste sie fragen, ob sie etwas von der Schreibwerkstatt weiß, aber beim neuerlichen Durchlesen des ganzen Themas ist mir wieder eingefallen, dass eine Freundin auf diese Art und Weise ihr Buch veröffentlicht hat. Jetzt habe ich ins Regal geschaut und sie hat es dort veröffentlicht. Ich kann sie fragen, aber ich habe keine Beschwerden in Erinnerung.

Die Entscheidung zwischen einem solchen Verlag und der Selbstveröffentlichung hängt aber vermutlich auch von den Kapazitäten ab. Die Überlegung mit dem Hirnschmalz hineinstecken und sich vermarkten ist schon richtig. Aber es gibt da aber meines Wissens auch andere notwendige Schritte.

Eswareinmal Eswareinmal : Geht es Deine Bekannte jetzt richtig professionell an oder hat sie einen Hauptberuf? Sollte Zweiteres zutreffen… Wie lange und wie viel Zeit hat sie in etwa darin investiert?
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #32
Geht es Deine Bekannte jetzt richtig professionell an oder hat sie einen Hauptberuf?
Sie schreibt jetzt hauptberuflich und verdient damit gutes Geld.
Was ich dabei gelernt habe ist, dass man halt auch bereit sein muss, nicht nur das zu schreiben was man WILL, sondern was Leute lesen wollen.

Ich kann sie fragen, aber ich habe keine Beschwerden in Erinnerung.
Wenn man sich darüber bewusst ist, dass es sich dabei NICHT um eine Veröffentlichung bei einem Verlag handelt sondern um einen Vertrag mit einem Dienstleister, wenn man sich darüber im Klaren ist, dass man für die Vermarktung komplett selbst zuständig ist usw., dann los.
Aber die allermeisten Menschen suchen nach Verlagen und finden dann solche Angebote die ja gezielt damit locken, neue Autoren zu suchen usw. und die auch komplett verschweigen, dass man für eine "richtige" Romanveröffentlichung eben nichts bezahlt sondern was bekommt (auch wenn man davon in den meisten Fällen nicht leben kann).
Und das finde ich fatal.
Auch, weil es suggeriert, dass man ja bestimmt "gut" schreiben kann - das heißt es aber nun mal nicht. Es ist eine Dienstleistung. Ein Friseur schneidet mir ja auch nicht meine Haare, weil sie so schön sind, sondern weil ich ihn dafür bezahle. Und die Dienstleistung eines DKZV ist eben "Veröffentlichung gegen Geld".
 
Zwystel
Benutzer157728  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #33
Dann besser per BoD selbst veröffentlichen, da muss man dann aber Hirnschmalz reinstecken und sich vermarkten.
Sie soll gar nichts veröffentlichen. Es ist ein graus das zu lesen.
Sie soll es weiterhin machen weil sich das Schreiben positiv auf sie auswirkt. Genau das ist mein Ziel. Sie irgendwie beim Schreiben zu halten und sie nicht durch zu viel Kritik von anderen zu vergraulen. Das ist leider etwas schwer wenn man selbst etwas weniger mit der Sache zu tun haben möchte. Also entweder ich gebe das ab an andere - dann besteht aber meine Befürchtung, dass sie durch die berechtigte Kritik anderer aufhört zu schreiben. Was sich dann negativ auswirken könnte. Oder ich bleib dabei und mache es selbst.
Wenn ich es selbst machen würde, dann wird es hoffentlich durch solche Kurse besser.
Schlag ihr doch eher vor, falls sie ernsthaftes Feedback möchte, mal auf Plattformen wie Fanfiktion.de zu veröffentlichen. Zumindest früher gab es da auch viele Personen, die sich freiwillig auch bei Originalen (eben nicht nur FFs) als Betareader/ "Lektoren" angeboten haben und da auch sehr gutes Feedback geben konnten. Auf der Plattform kann man eben auch veröffentlichen und bekommt Rückmeldung.
Nein von den ganzen Seiten will ich kein ernsthaftes Feedback, zumindest dann nicht wenn man ihre Hintergrundstory nicht kennt. Kennt man die, dann ist man eh ein wenig vorsichtiger und drückt die Kritik durch die Blume aus. So mache ich es ja auch. Nur in solchen Foren (speziell die Literaturforen), da wird ja jeder zerrissen.
Der Kurs ist eigentlich nur ein Lockangebot.
Sie soll dort mal hingehen und die Übungen machen und sonst nichts. Sie macht jetzt auch schon Übungen von diversen Youtube Kanälen, dann im Juni ist nochmal ein Kurs. Hoffe das reicht dann auch mal. Also nicht, dass sie dann super schreiben kann sondern ihr es mal reicht und eventuell mal wieder einen Gang zurück schaltet.
Sie kann und soll ja sehr gerne weiterschrieben, das fördere ich auch so gut es geht, mache ich ja auch so. Aber alles weitere soll sie mal für eine gewisse Zeit hinten an stellen. Aber ich denke, das hat sich eh schon wieder gelegt. Sie hätte jetzt auch gar nicht die Zeit dafür weil sie einen neuen Job hat und da jetzt wenig Zeit hat.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #34
Sie soll es weiterhin machen weil sich das Schreiben positiv auf sie auswirkt.
Wenn es ihr hilft, ist das ja OK. Allerdings solltest Du dann die Mods bitten, den Titel dieses Fadens entsprechend zu ändern. Es geht ja ganz offensichtlich nicht darum, aus Deiner Freundin eine passable, gar erfolgreiche Schriftstellerin zu machen. Dann muss sie auch nicht "richtig Schreiben lernen".

Vorschlag: "Schreiben als Therapie?"
 
Zuletzt bearbeitet:
fiamma
Benutzer209222  (42) Ist noch neu hier
  • #35
Eswareinmal Eswareinmal : Zunächst freue ich mich für Deine Freundin, dass sie jetzt hauptberuflich schreibt und damit gutes Geld verdient. Dass man über Dinge schreiben sollte, die die Leute lesen wollen, kann ich schon nachvollziehen.

Hat Deine Freundin dank dieser Erkenntnis ihr Ziel erreicht oder hat sie erst danach angefangen? Wenn man hauptberuflich schreibt, ist es sicher einfacher, sich mehr auf die Wünsche der Leser zu konzentrieren.

Wenn man nur nebenbei schreibt, stelle ich mir das komplizierter vor. Meine Freundin hat es geschafft, und sie hat ihr Honorar bekommen. Es kann auch sein, dass man gerne schreibt, und nur bei Themen, die einem am Herzen liegen, richtig gut ist. Wie bei allen Dienstleistungen ist es wichtig, sich genau zu informieren.

Zwystel Zwystel : Ich denke, dass der von K Katjes vorgeschlagene Titel in diesem Fall passen würde :zwinker:. Auf jeden Fall freue ich mich für Deine Freundin, dass sie diesen neuen Job hat und sich damit wahrscheinlich auch besser ablenken kann.

Gleichzeitig scheint sie auch ein wenig ihrem Hobby nachzugehen. Verstehe ich das richtig, dass der eine Kurs vor Ort stattfindet oder habe ich jetzt etwas durcheinandergebracht?
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #36
Wie bei allen Dienstleistungen ist es wichtig, sich genau zu informieren.
Dazu nur nochmal: Ein seriöser VERLAG ist eben nicht in dem Sinn ein Dienstleister, dass du Geld reinsteckst und dafür deine Veröffentlichung bekommst. Sondern du schreibst Verlage an (nicht mit Manuskript, sondern zumeist mit Exposé, ggf Leseprobe usw.) und dann antworten sie dir, wenn du gut genug bist, ggf mit begründeter Absage etc.

Wenn man das auf dem Schirm hat, kann man das gern machen. Aber ich find es immer ein bisschen hanebüchen, zu sagen man hätte etwas veröffentlicht, wenn es über nen DKZV läuft. Wird übrigens bei vielen Ausschreibungen auch so erwähnt (zumindest war das früher so, aktuell bin ich da nicht so drin).

Hat Deine Freundin dank dieser Erkenntnis ihr Ziel erreicht oder hat sie erst danach angefangen?
Das war ihr vorher klar. Sie hat sich erst damit auseinander gesetzt, wie Vermarktung funktioniert und damit, was sie schreiben will und dann losgelegt. Das war schon sehr gezielt.

Für mich war ein wichtiger Aspekt, so einen Weg nicht zu versuchen, dass ich das nicht kann und will. Ich liebe schreiben, ich verbessere mich gern, ich brauche Feedback, aber dann nehme ich lieber an für mich interessanten kleinen Ausschreibungen teil etc., als mich da so reinzufuchsen. Ich möchte nicht mein Leben davon abhängig machen, dass ich das "Richtige" schreibe.

Eine Freundin von mir aus Kindertagen hat am deutschen Literaturinstitut studiert, kann also wirklich verdammt gut schreiben, und hat dennoch Probleme ihre Sachen veröffentlicht zu bekommen. Das ist schade.
 
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