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Als Frau wieder spannend werden in der Beziehung

S
Benutzer209084  (37) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo miteinander,

Ich bin seit Weihnachten 22 in einer bis vor kurzem sehr glücklichen Beziehung.
Mein Freund (34) hat alles für mich (37) getan und mir wünsche erfüllt, die ich nicht mal selbst kannte. Umgekehrt habe auch ich sehr viel in die Beziehung investiert. Seit einiger Zeit fällt es ihm aus privaten Gründen schwer weiterhin so für mich da zu sein, wie er es war. Von seiner Seite aus bleiben Zärtlichkeiten aus und ich habe unbewusst versucht das von mir aus aufzufangen, indem ich mehr gemacht habe.
Inzwischen habe ich begriffen, dass ich ihn damit nur weiter von mir weg schiebe, weil es ihn bedrängt.
Ich möchte ihm nun auf die liebevolle Art zeigen, dass ich nicht selbstverständlich in seinem Leben bin. Und da ist mein Problem:
Er weiß, dass ich immer erreichbar bin für die Menschen die mir wichtig sind. Es ist also normal für ihn, dass wir am Telefon Guten Morgen und gute Nacht sagen, wenn wir uns nicht sehen können und dass er jederzeit bei mir anrufen kann, wenn ihm danach ist. Wenn ich etwas auf dem Herzen habe, hat er es in letzter Zeit aber eher vorgezogen mit seinen Freunden zu zocken, als für mich da zu sein. Bestimmt nicht bewusst und mit böser Absicht. Er muss ja auch mal den Kopf vom Alltagsstress frei bekommen und das Bedürfnis hat er gerade vermehrt. Ich gönne ihm das von Herzen. Das schwere für mich ist, dass die ganze Beziehung von seiner Seite aus innerhalb von einem Tag von 100 % auf 20 % runter gefahren wurde und ich plötzlich damit klarkommen muss, ohne zu klammern.
Drüber sprechen hat leider nicht geholfen, daher möchte ich nun Taten sprechen lassen.
Habt ihr Tipps wie ich ihm bewusst machen kann, dass ich nicht als selbstverständlich betrachtet werden möchte, ohne dass das ganze zu barsch oder aufgesetzt wirkt?
Wenn ich plötzlich aufhöre gute Nacht zu sagen, hätte ich keine vernünftige Begründung dafür. Genau so wenig dafür, für alle erreichbar zu sein wenn sie mich brauchen, außer für ihn.
 
G
Benutzer Gast
  • #2
In manchen Beziehungen ist nach einer leidenschaftlichen Anfangszeit von 1 bis 2 Jahren die Verliebtheit und damit das Anfangsgeuer weg. Für viele Menschen heißt es dann Abschied nehmen, was aber daran liegt, dass man oft nichts mehr in die Beziehung investiert. Abhilfe kann man sich verschaffen, wenn man 2 Abende die Woche extra für Paarzeit reserviert, dort z.B. gemeinsam kocht oder ausgeht, oder indem man die Umgebung ändert, wie z.B. durch einen Urlaub. Das spannende an letzterem ist es, den Partner in einer neuen Situation noch einmal kennenzulernen.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #3
Seit einiger Zeit fällt es ihm aus privaten Gründen schwer weiterhin so für mich da zu sein, wie er es war.
was heißt das genau?
Was für private Gründe sollen das sein? Und wie lange sollen die andauern?

Von seiner Seite aus bleiben Zärtlichkeiten aus und ich habe unbewusst versucht das von mir aus aufzufangen, indem ich mehr gemacht habe.
nachvollziehbar und mir fällt jetzt so spontan auch kein privater Grund ein warum die Partnerin nicht mehr küsst, berührt etc. Also mal ein paar Tage okay, aber nicht länger.

Inzwischen habe ich begriffen, dass ich ihn damit nur weiter von mir weg schiebe, weil es ihn bedrängt.
das liegt dann aber an ihm und nicht an dir.

Wenn ich etwas auf dem Herzen habe, hat er es in letzter Zeit aber eher vorgezogen mit seinen Freunden zu zocken, als für mich da zu sein.
und das sind dann diese privaten Gründe oder wie??
Das schwere für mich ist, dass die ganze Beziehung von seiner Seite aus innerhalb von einem Tag von 100 % auf 20 % runter gefahren wurde und ich plötzlich damit klarkommen muss, ohne zu klammern.
na verständlich. Das muss ja auch einen Grund haben. Also wenn er sich über Nacht komplett zurück zieht, dann muss das einen Grund haben.

Drüber sprechen hat leider nicht geholfen, daher möchte ich nun Taten sprechen lassen.
ich würde mir da ein Zeitlimit setzen und wenn ihm bis dahin nach wie vor die Zockerei wichtiger ist als ich, dann bin ich weg. Guten Morgen und Co. braucht es dann auch erst mal nicht mehr oder zumindest nicht immer.

Wenn ich plötzlich aufhöre gute Nacht zu sagen, hätte ich keine vernünftige Begründung dafür.
warte doch erst mal ab, ob ihm das überhaupt auffällt. und wenn er nach dem Grund fragt, dann sag einfach "mir war nicht danach".

Eure Beziehung ist aktuell an einem Punkt wo sich entscheidet, ob sie nach der Verliebtheitszeit noch tragfähig ist.
Was macht ihr denn überhaupt so als Paar? Mal zocken ist ja nicht das Problem. Die Woche hat ja 7 Tage. Also da kann er 3 Tage zocken und ihr könnt euch trotzdem noch als Paar wahrnehmen.
ihr wohnt nicht zusammen?
 
A
Benutzer191142  (42) Öfter im Forum
  • #4
Kennst du die privaten Gründe warum es ihm schwerfällt weiterhin für dich da zu sein?

Ich finde es schwierig, wenn reden nicht hilft. Weißt du, ob es ihm selbst auffällt? Weiß er, dass du darunter leidest?

Wie wäre es, wenn ihr gemeinsam etwas zockt?

Durch kleine Gesten, wie Berührungen, könntest du deine Zuneigung zeigen. Oder Lob, Anerkennung, manchmal ist es der Kaffee, den du ihm bringst. Das Interesse an seinem Alltag. All diese Kleinigkeiten.

Ansonsten finde ich die Idee mit der Paarzeit sehr gut. Denn dann ist klar, dass diese Zeit nur für euch und eure Themen reserviert ist.
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Drüber sprechen hat leider nicht geholfen
Magst du näher darauf eingehen, was genau du damit meinst?
Wie hast du es angesprochen und was war die Antwort darauf?

Finde es schwer, dir etwas zu raten, ohne irgendwie zu wissen, was diesen Rückzug bei ihm ausgelöst hat.
 
S
Benutzer209084  (37) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #6
Wildwind danke für deine Antwort :smile:
Du hast sehr schöne Ideen genannt. Ein Urlaub kommt aufgrund unserer täglichen Verpflichtungen leider nicht in Frage aber die festgelegte Zeit mit dem Partner finde ich sehr schön. Auch da können wir durch pflegebedürftige Menschen in unserem Umfeld nicht weg oder das Handy ausschalten.
Ich würde ihn allerdings gern mal wieder dahin bringen, dass er sowas von sich aus möchte, damit es nicht wie eine Art Verpflichtung von mir aus rüber kommt.
Also ich möchte einen Gang zurück schalten um ihm auch einfach mal wieder die Gelegenheit zu geben als erster zu handeln. Und das fällt mir schwer 🙈
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #7
Auch da können wir durch pflegebedürftige Menschen in unserem Umfeld nicht weg oder das Handy ausschalten.
und diese Menschen sind jetzt plötzlich pflegebedürftig geworden oder was hat das sonst mit seinem Rückzug zu tun?
Ihr könnt nicht mal 2 Stunden ins Restaurant gehen oder so? Das Handy kann ja mit.
Abends als Tagesabschluss ein gemeinsamer Spaziergang statt Zocken?
Also so was geht doch mit Sicherheit. oder ihr kocht gemeinsam. Möglichkeiten gibts doch bestimmt genug.

Ich würde ihn allerdings gern mal wieder dahin bringen, dass er sowas von sich aus möchte, damit es nicht wie eine Art Verpflichtung von mir aus rüber kommt.
Also ich möchte einen Gang zurück schalten um ihm auch einfach mal wieder die Gelegenheit zu geben als erster zu handeln. Und das fällt mir schwer 🙈
ich versteh was du meinst. Aber was möchtest du damit denn erreichen?
also dass er sich besinnt wie toll du bist oder was?
Wenn er das erst lernen muss... :rolleyes: :ratlos:
meinst du nicht, dass das überflüssig sein sollte?
 
A
Benutzer191142  (42) Öfter im Forum
  • #8
Also ich möchte einen Gang zurück schalten um ihm auch einfach mal wieder die Gelegenheit zu geben als erster zu handeln. Und das fällt mir schwer 🙈
Uff.... ich kenne deinen Freund nicht, aber glaubst du wirklich, diese Taktik ist die richtige? 🤔
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #9
Also ich möchte einen Gang zurück schalten um ihm auch einfach mal wieder die Gelegenheit zu geben als erster zu handeln. Und das fällt mir schwer 🙈
Das kann ich nachvollziehen und würde es auch für sinnvoll halten, aber das hat ja nichts mit solchen "Spielchen" zu tun wie Du anfangs schriebst:
Habt ihr Tipps wie ich ihm bewusst machen kann, dass ich nicht als selbstverständlich betrachtet werden möchte, ohne dass das ganze zu barsch oder aufgesetzt wirkt?
Wenn ich plötzlich aufhöre gute Nacht zu sagen, hätte ich keine vernünftige Begründung dafür. Genau so wenig dafür, für alle erreichbar zu sein wenn sie mich brauchen, außer für ihn.
- sowas geht halt einfach garnicht, das ist schon mit 17 ziemlich lächerlich, aber mit 37 sollte man nicht mehr auf solche Ideen kommen.
 
S
Benutzer209084  (37) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #10
Magst du näher darauf eingehen, was genau du damit meinst?
Wie hast du es angesprochen und was war die Antwort darauf?

Finde es schwer, dir etwas zu raten, ohne irgendwie zu wissen, was diesen Rückzug bei ihm ausgelöst hat.
Ich habe angesprochen, dass ich mich im Moment eher unwichtig für ihn fühle. Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt, denn er sagte nur, dass es bei ihm wie ein Vorwurf ankam. Egal wie sehr ich ihm versuche klar zu machen, dass ich nur meine Gefühle kommunizieren möchte und dazu sagen muss was mir fehlt, er hält an der Sache mit dem Vorwurf fest.
Dadurch habe ich mich unverstanden gefühlt und weiter geredet, wieder ohne eine Antwort zu bekommen. Es sind unendlich viele einseitige Gespräche entstanden und ich habe immer mehr Frust.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #11
Ich habe angesprochen, dass ich mich im Moment eher unwichtig für ihn fühle. Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt, denn er sagte nur, dass es bei ihm wie ein Vorwurf ankam.
es IST ein Vorwurf. Aber ein berechtigter. Und damit muss man umgehen können.
Nicht jeder Mensch ist kritikfähig, aber es kann nicht die Lösung sein Kritik nicht auszusprechen.
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #12
Wildwind danke für deine Antwort :smile:
Du hast sehr schöne Ideen genannt. Ein Urlaub kommt aufgrund unserer täglichen Verpflichtungen leider nicht in Frage aber die festgelegte Zeit mit dem Partner finde ich sehr schön. Auch da können wir durch pflegebedürftige Menschen in unserem Umfeld nicht weg oder das Handy ausschalten.
Sind die pflegebedürftigen Menschen das Problem, weshalb er sich (von deiner Perspektive aus) zurückzieht?
Du musst schon etwas konkreter werden, was sich geändert hat, sonst wird es schwierig, Ratschläge zu geben.
Ich würde ihn allerdings gern mal wieder dahin bringen, dass er sowas von sich aus möchte, damit es nicht wie eine Art Verpflichtung von mir aus rüber kommt.
Das hat was von Manipulation.
Also ich möchte einen Gang zurück schalten um ihm auch einfach mal wieder die Gelegenheit zu geben als erster zu handeln. Und das fällt mir schwer 🙈
Das ebenfalls.
 
Zuletzt bearbeitet:
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
Wenn sein Rückzug an seiner privaten Situation liegt, ist es da für dich denkbar, dass du erst mal zurücksteckst und akzeptierst, dass er gerade nicht so viel Energie in die Beziehung stecken kann?

Es gibt Phasen im Leben, in denen man in einer Beziehung ggf. nicht ganz so viel geben kann. Solange es kein Dauerzustand bleibt und nicht über Monate ständig etwas anderes wichtiger als die Beziehung ist, hält eine stabile Beziehung auch mal ein solches Ungleichgewicht aus.
Du könntest versuchen, dir bewusst zu machen, dass das Problem nicht ist, dass du uninteressant bist, sondern dass er zur Zeit einfach wenig Energie für die Beziehung hat.
Sei für ihn da, hilf ihm durch diese Zeit. Auch das schafft Nähe und stärkt die Bindung.

Natürlich sollst du nicht ewig zurückstecken müssen, aber ich weiß einfach zu wenig über eure Situation, um dir einen passgenaueren Rat geben zu können. Und es ist ja auch sehr individuell, wie lange man es hinnehmen mag und kann. Aber von dem, was du schreibst, gehe ich gerade davon aus, dass es für ihn gerade auch eine emotionale Ausnahmesituation ist, in der er sich ggf. auch erst mal zurechtfinden muss.
 
S
Benutzer190912  (48) Öfter im Forum
  • #14
Es klingt für mich so dass sein Pendel erst in die positive Richtung extrem ausgeschlagen ist in Sachen Engagement und jetzt schlägt es in die negative Richtung aus. Beides ist aber kein guter Zustand für eine Beziehung. Ob er sich in der positiven Zeit verstellt hat oder ob ihm jetzt die Kraft ausgegangen ist ist schwer zu sagen.
Es ist natürlich leichter wenn es als ICH Botschaft und als Beschreibung der eigenen Lage geäußert wird. Auf der anderen Seite braucht es halt auch Offenheit und Kritikfähigkeit vom Gegenüber dass ein anhaltender Dialog entstehen kann. Wenn er mauert und nur Du am Reden bist ist das nicht konstruktiv. Es kann halt sein, dass er selbst gar nicht weiß was mit ihm los ist, dass er nicht sagen kann was ihn bedrückt oder was er wirklich bräuchte. Dann kann er es ja auch Dir nicht sagen.
Die Frage ist, wenn Du Deinen Fokus mehr auf Dich legen würdest, kommt ihm das entgegen weil er mehr Zeit zum Zocken und seine Ruhe hat und Ihr driftet immer weiter auseinander bis hin zu einer Trennung oder käme so wie Du es Dir erhoffst zum Weckruf dass er sich ändert oder zu Kommunizieren beginnt?
 
G
Benutzer Gast
  • #15
Wildwind danke für deine Antwort :smile:
Du hast sehr schöne Ideen genannt. Ein Urlaub kommt aufgrund unserer täglichen Verpflichtungen leider nicht in Frage aber die festgelegte Zeit mit dem Partner finde ich sehr schön. Auch da können wir durch pflegebedürftige Menschen in unserem Umfeld nicht weg oder das Handy ausschalten.
Ich würde ihn allerdings gern mal wieder dahin bringen, dass er sowas von sich aus möchte, damit es nicht wie eine Art Verpflichtung von mir aus rüber kommt.
Also ich möchte einen Gang zurück schalten um ihm auch einfach mal wieder die Gelegenheit zu geben als erster zu handeln. Und das fällt mir schwer 🙈
Meinst du mit pflegebedürftig Kinder oder beeinträchtigte Erwachsene? Irgendwann seid ihr sicher auch bei der Arbeit und könnt euch dann auch nicht mehr um andere Menschen kümmern, auch wenn das durchaus ein nobles Unterfangen sein kann. Ich glaube es hat sich einfach der Alltag eingeschlichen und wenn er aktiver sein soll, kannst du ihn vielleicht dazu motivieren. Du könntest dich z.B. zu ihm begeben wenn er beim Zocken sitzt, drückst ihm einen Kuss auf die Wange und hauchst ihm ins Ohr, dass du mal wieder Lust auf ihn hättest. Oder dass du einfach gerne Kuscheln möchtest. Wenn er da ständig nein sagt, ist es durchaus berechtigt die Beziehung oder eine etwaige Spielsucht zu hinterfragen. Manche übertreiben dann schon beträchtlich mit ihrer Gaming-Leidenschaft. Ein Indikator für Sucht ist immer, wenn das soziale Umfeld dann nicht mehr aufrechterhalten wird. Dazu gehört auch eine ansonsten intakte Beziehung.
 
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krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #20
Er steht plötzlich mit der Pflege eines ihm wichtigen Familienmitglieds allein da. Und zwar so sehr, dass es 24 Stunden seines Tages beansprucht. Ich schätze er ist überfordert und mir ist es durch meine eigenen Verpflichtungen nicht möglich ihn zu unterstützen.
es ist auch nicht deine Aufgabe ihn zu unterstützen. Und logisch, dass du das auch nicht schaffst, da musst du dich nicht schlecht fühlen.

Ich schätze er wird grad sehr in seiner Freiheit eingeschränkt und das macht ihm zu schaffen. Es kommt schon hin und wieder vor, dass er meine Nähe sucht. Im Verhältnis zu früher ist das aber sehr wenig geworden und wirkt manchmal eher halbherzig.
die Last ist verständlich, aber es gibt Möglichkeiten sich Hilfe zu holen. Solange er die ablehnt bleibt es eben so.

Wir wollten zusammen ziehen. Er mit dem pflegebedürftigen Opa zu mir. Auch da macht er plötzlich einen Rückzieher.
würde ich mir zehnmal überlegen an deiner Stelle.

Er möchte keine Pflege von außen in Anspruch nehmen und erst recht nicht den Opa in eine Pflegeeinrichtung geben.
ist dein Freund eigentlich berufstätig? Oder wovon lebt er?
Eine 24 Stunden Pflege kann ja kein berufstätiger Mensch leisten.

Da ich mit sehr vielen Tieren hier lebe (inzwischen auch Tiere von seinem Opa um die er sich nicht mehr kümmern kann) und wir etwa eine Stunde Autofahrt zwischen uns haben, kann ich ihn nicht wirklich unterstützen. Und so ist er ans Haus gefesselt und ich stehe mit allen Verpflichtungen (auch seinen) allein da. Wenn ich anspreche, dass er sich für den Opa Hilfe suchen muss, wird er böse.
warte mal ab, über kurz oder lang merkt er hoffentlich, dass er erstens Hilfe braucht und dass es zweitens auch keine Schande ist.
Sein Opa wird ja schon länger krank gewesen sein oder nicht? Oder wie ist da so plötzlich ein 24 Stunden Pflege Zustand eingetreten? Hat der Opa da gar nicht vorgesorgt und geregelt was er möchte und was nicht? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sein Wunsch ist, dass sein Enkel sein Leben aufgibt, um ihn zu pflegen.

Ich kann ihn in gewisser Weise verstehen, aber inzwischen fühle ich mich ziemlich blöd dabei alles für ihn zu tun und von ihm so gar nichts zurück zu bekommen.
also an deiner Stelle wären Zärtlichkeiten da jetzt erst mal mein kleinstes Problem. Mir würde eher die Perspektive komplett fehlen. Dein Freund wird sich entscheiden müssen: er kann nicht die alleinige Pflege eines Familenmitglieds übernehmen und gleichzeitig eine Beziehung mit dir führen. Das schafft er nicht.
Die Entscheidung muss er nicht heute oder morgen treffen, aber ich würde mal so grob sagen, dass da in 3-4 Monaten eine Perspektive her muss. Und zwar für alle Beteiligten!

Ich muss arbeiten, 13 Tiere versorgen (Hunde, Katzen, Pferde und Papageien. Also keine Tiere die man einmal am Tag füttert und einmal in der Woche sauber macht und dann sind sie glücklich) und wenn ich ihn sehen möchte eine Stunde hin und eine wieder zurück fahren. Er kann ja nicht mehr weg. Auch die Tiere von seinem Opa machen einen Großteil an Arbeit mehr aus.
auch da versteh ich nicht warum da nichts geregelt wurde. Wie alt ist der Opa denn? Gerade in Richtung Landwirtschaft wird doch normalerweise sehr frühzeitig geregelt was im Fall des Falles passiert.

Ihr müsst euch da zusammen setzen und eine Lösung finden. Und bitte versteh es auch, wenn dein Freund sagt "ich möchte mich um meinen Opa kümmern". Dann soll er das machen. Das ist dann seine Entscheidung. Und du weißt dann woran du bist und kannst dich entsprechend danach richten.
 
S
Benutzer190912  (48) Öfter im Forum
  • #21
Mehr Infos am Anfang machen die Beurteilung leichter....
Seine Einstellung mag sehr edel sein, aber auf Dauer wird es ihn kaputt machen. Es ist natürlich auch die Frage der Pflegebedürftigkeit, ob Demenz vorhanden ist und wie das persönliche Verhältnis der beiden ist. Meine Einstellung ist, dass es zwischen den Extremen Pflege zu Hause und Abschieben ins Heim und nicht kümmern viele Zwischenstufen gibt bei denen man sich nicht selbst kaputt macht.
Wenn er da aber sich keine Gedanken machen will wie er da mehr in die Koordination kommt (Pflegedienst) wirst Du da wenig tun können
 
S
Benutzer209084  (37) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #22
Sind die pflegebedürftigen Menschen das Problem, weshalb er sich (von deiner Perspektive aus) zurückzieht?
Du musst schon etwas konkreter werden, was sich geändert hat, sonst wird es schwierig, Ratschläge zu geben.
Ja, er steht plötzlich mit der 24 Stunden Pflege seines Opas allein da und weigert sich Hilfe von außen anzunehmen.

Das hat was von Manipulation.

Das ebenfalls.
Für mich ist es keine Manipulation ihm die Möglichkeit zu geben von sich aus zu handeln. Ich habe doch gemerkt, dass ich zu viel gemacht habe und es fällt mir schwer das zu ändern.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #23
Ja, er steht plötzlich mit der 24 Stunden Pflege seines Opas allein da und weigert sich Hilfe von außen anzunehmen.
das ist dann sein Problem.
Du musst erst mal auch dich selbst schützen und wie gesagt alles in Richtung Zärtlichkeit wäre mir komplett egal. Es geht um sehr viel mehr und mitunter erübrigt sich eure Beziehung sowieso. Denn SO klappt es auf keinen Fall. Also entweder holt dein Freund Hilft oder eben nicht. Die Entscheidung würde ich an deiner Stelle respektieren, aber dann soll er sie zeitnah treffen. 3-4 Monate würde ich als Limit setzen an deiner Stelle und wenn er sich dann für die Pflege entscheidet, dann ist es so.
 
S
Benutzer209084  (37) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #24
Auch ich habe hier noch ein Verständnisproblem:

Zärtlichkeiten könnt ihr logischerweise nur austauschen, wenn ihr euch persönlich seht.
In dem Moment fallen mir dann aber keine "privaten Gründe" ein, die für Zärtlichkeiten hinderlich sein könnten.
Eine Umarmung oder ein Schmatzer kosten doch weder Zeit noch Geld?!
Aus meiner Sicht hat er den Kopf zu voll. Aber insgesamt bin ich da voll deiner Meinung. Ich weiß nicht warum das auf einmal auch weg bricht.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #25
noch mal die Frage: War sein Opa schon länger krank oder wie ist da so plötzlich ein Pflegezustand eingetreten?
Selbst bei einem Schlaganfall war er ja erst mal eine Zeit im Krankenhaus. Also über Nacht kommt so was nicht, das zeichnet sich schon länger ab.
Wusstest du nicht schon länger, dass dein Freund da in der Pflicht sein wird oder das zumindest denkt?
Wie hat dein Freund das denn "angekündigt"? Sein Opa kommt aus dem Krankenhaus, wird nach Hause entlassen... das doch auch nur, wenn die Pflege da gewährleistet ist. Also muss dein Freund das ja bewusst übernommen haben.
Sind seine Eltern schon verstorben oder warum ist er damit ganz alleine betraut?
Bestehen diese Verpflichtungen vielleicht aus Erbschaftsgründen?
da gibts so viele Fragen... also ja dein Kopf ist voll, das kann ich absolut verstehen.
Nur wäre mein Kopf mit ganz anderen Fragen voll und nicht damit, wann er mich wieder umarmt.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #26
Ich würde auf keinen Fall anfangen, irgendwelche Spielchen zu spielen, sondern authentisch bleiben.

Du möchtest nicht immer mehr investieren, während er sich zurückzieht? Dir würde es gut tun, mehr für Dich zu tun?
Dann mach das unbedingt. Und natürlich kann sowas den Effekt haben, dass der andere die Distanz wieder verringern möchte und einen Schritt auf einen zumacht.
Es ist aber etwas anderes, etwas nur zu tun, damit der andere dies oder jenes tut, das ist dann durchaus Manipulation, es ist nicht authentisch und das bleibt auch beim anderen meist nicht unbemerkt. Und es verändert auch etwas bei einem selbst.
 
U
Benutzer183259  (52) Verbringt hier viel Zeit
  • #27
Aus meiner Sicht hat er den Kopf zu voll. Aber insgesamt bin ich da voll deiner Meinung. Ich weiß nicht warum das auf einmal auch weg bricht.
Hm, ich denke, es gibt einfach unterschiedliche Persönlichkeiten.
Die einen gehen bei Belastungen auf Abstand, die anderen suchen dann erst recht den Kontakt beim Partner.

Dein Partner gehört wohl zu der Sorte Mensch, die auf Abstand gehen...
 
S
Benutzer209084  (37) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #28
noch mal die Frage: War sein Opa schon länger krank oder wie ist da so plötzlich ein Pflegezustand eingetreten?
Selbst bei einem Schlaganfall war er ja erst mal eine Zeit im Krankenhaus. Also über Nacht kommt so was nicht, das zeichnet sich schon länger ab.
Wusstest du nicht schon länger, dass dein Freund da in der Pflicht sein wird oder das zumindest denkt?
Wie hat dein Freund das denn "angekündigt"? Sein Opa kommt aus dem Krankenhaus, wird nach Hause entlassen... das doch auch nur, wenn die Pflege da gewährleistet ist. Also muss dein Freund das ja bewusst übernommen haben.
Sind seine Eltern schon verstorben oder warum ist er damit ganz alleine betraut?
Bestehen diese Verpflichtungen vielleicht aus Erbschaftsgründen?
da gibts so viele Fragen... also ja dein Kopf ist voll, das kann ich absolut verstehen.
Nur wäre mein Kopf mit ganz anderen Fragen voll und nicht damit, wann er mich wieder umarmt.
Sein Opa ist schon länger krank und hat seit über einem Jahr die Wohnung nicht mehr verlassen. Die Versorgung des Opas hat mein Freund sich mit seiner Schwester geteilt. Diese ist aber ohne Vorwarnung von heue auf morgen ausgezogen und hat ihn mit allem allein gelassen. Inzwischen ist der Opa bettlägerig und mein Freund muss immer zu Hause sein, falls der Opa mal zur Toilette muss.
Eltern gibt es nicht mehr. Es gibt noch andere Enkel und auch Kinder des Opas in der Stadt. Die kümmern sich aber gar nicht.
Ich wusste, dass er sich verpflichtet hat. Aber eben "nur zu 50 %".
Seinen Job hat er erst demnächst wieder. In der Firma fehlen Aufträge.
Die Verpflichtung besteht für ihn einfach aus menschlichen Gründen. Sein Opa war auch immer für ihn da, jetzt ist es umgekehrt. Das schätze ich auch sehr an meinem Freund. Er vergisst dabei nur sich selbst und inzwischen auch mich.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #29
und wer versorgt den Opa, wenn dein Freund wieder arbeiten geht?
 
S
Benutzer209084  (37) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #30
und wer versorgt den Opa, wenn dein Freund wieder arbeiten geht?
Er verdrängt es sich darüber Gedanken zu machen. Insgeheim möchte er wohl nicht wahrhaben, dass der Zustand seines Opas sich nicht mehr verbessern wird.
 
S
Benutzer209084  (37) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #31
Ich würde auf keinen Fall anfangen, irgendwelche Spielchen zu spielen, sondern authentisch bleiben.

Du möchtest nicht immer mehr investieren, während er sich zurückzieht? Dir würde es gut tun, mehr für Dich zu tun?
Dann mach das unbedingt. Und natürlich kann sowas den Effekt haben, dass der andere die Distanz wieder verringern möchte und einen Schritt auf einen zumacht.
Es ist aber etwas anderes, etwas nur zu tun, damit der andere dies oder jenes tut, das ist dann durchaus Manipulation, es ist nicht authentisch und das bleibt auch beim anderen meist nicht unbemerkt. Und es verändert auch etwas bei einem selbst.
Danke :smile: Es ist überhaupt nicht mein Ziel manipulativ zu sein und Spiele zu spielen. Ich greife nur grad nach jedem Strohhalm, selbst wenn es bescheuert ist. Und so richtig finde ich keinen Ausweg daraus.
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #32
Naja ... ich würde erst einmal deutlich machen, dass es nicht der Sinn der Sache war, das Du Dich für den Rest des Lebens der Tiere um diese kümmerst. Ist zwar vielleicht schön gewesen, viele Tiere zu haben. Aber wenn man sich selbst nicht mehr um selbige kümmern kann, müssen das ja nicht andere Menschen ausbaden.
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #33
Er verdrängt es sich darüber Gedanken zu machen. Insgeheim möchte er wohl nicht wahrhaben, dass der Zustand seines Opas sich nicht mehr verbessern wird.
Versuch es doch mal so zu sehen: es ist für ihn aktuell eine schwierige Phase, er ist nicht nur mit der Erkrankung eines nahen Menschen konfrontiert, sondern ist wie es scheint aktuell auch nicht in der Lage, das richtig zu bewerten (= er übernimmt sich). Versuch dich in seine Lage hinein zu versetzen. Kannst du nicht verstehen, dass ihn aktuell nicht der Sinn nach Zärtlichkeiten steht?
Wenn du ihn zu irgendwas drängst oder manipulierst, zeigst du ihm nur, dass du kein Verständnis für seine Situation hast.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #34
Er verdrängt es sich darüber Gedanken zu machen. Insgeheim möchte er wohl nicht wahrhaben, dass der Zustand seines Opas sich nicht mehr verbessern wird.
Ich kenne so eine Situation aus anderer Position.
Hat sich dein Freund irgendwann mal damit auseinander gesetzt, was es an pflegerischen Möglichkeiten gibt? Mit Tagespflege, Kurzzeitpflege, Pflegedienst, Alltagsbegleitung...

Eine Beziehung wird extrem schwierig bei so hoher Pflegebedürftigkeit. Wurde denn ein Pflegegrad festgelegt?
 
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