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AMA - Ich werde Vollwert-Rohkostveganer

Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #1
Nachdem ich mich ueber ein Jahrzehnt mit Ernaehrung befasst habe, und auch eine zweijaehrige Ausbildung zum Ernaehrungsberater durchlaufen und abgeschlossen habe, habe ich mich nun entschlossen, meine Grundernaehrung gut geplant auf das Vollwert-Rohkostveganmodell umzustellen.

Keine andere Ernaehrungsform erscheint mir so sinnvoll zu sein:
  • es ist einfach (da man ja damit so gut wie nichts machen muss)
  • es ist billig (man braucht viel weniger Zeug, und keine Energie zum Kochen mehr)
  • es ist umweltfreundlich (man weiss, warum - fuellt Buecher)
  • es ist gesund (vorausgesetzt, man plant das wirklich gut, und ich kenne die Gefahren)
  • es macht ein gutes Gewissen (wegen mir muss kein Tier mehr leiden)
Ich freue mich auf diese Erfahrung, die auch eine extreme Reduktion in Alkohol und Koffein sehen wird. Es ist mir nicht ganz neu, denn ich habe bereits zuvor damit experimentiert, und war damals von den Effekten begeistert.

Wen's interessiert, der kann ja hie und da mal hier vorbeigucken, wie's mir damit geht.

ZUSATZ:

Ich moechte noch ein bisschen ausfuehren, weshalb ich das mache.
Fuer mich kommen im Wesentlichen zwei wegweisende Faktoren zusammen:
  1. das Gefuehl, bisher einfach zuviele Tierprodukte konsumiert zu haben, und an dieser Stelle meines Lebens (46) die Notbremse ziehen muss, wenn ich nicht gesundheitliche Konsequenzen erleben moechte. Es geht mir hervorragend, und ich will, dass das so bleibt. Auf Tierprodukte weitgehend zu verzichten, hat belegte, gesundheitliche Vorteile. Darueberhinaus ist es auch eine Gewissenssache fuer mich; ich hatte noch nie ein gutes Gefuehl bei dem Gedanken daran, wie unsere Tiere leben muessen, damit wir so essen koennen, wie wir es tun. Wegen mir soll das nicht laenger noetig sein.
  2. die Beobachtung, dass insbesondere Tierfette mich fuerchterlich aufplustern. Jedes Stueck Kaese, Butter, Joghurt, und jeder Schluck Sahne oder Milch scheinen mir mit sofortiger Wirkung extra Pfunde zu bescheren. Ich wiege momentan 106 kg, bei einem BMI von 30, und einem ansonsten voellig gesunden Lebensstil; Sherlock Holmes wuerde sagen, die Schuldigen muessen die Tierfette sein. Und da man mit Sherlock Holmes nicht gut streiten kann, sehe ich das auch so.
Ich mache das also, weil ich gesund, leicht, und reinen Gewissen sein will.

WIE ES SEIN WIRD:
  • Montag bis Freitag 100% vollwert-rohvegan, es sei denn, jemand legt Wert darauf, dass ich mit ihm geschaeftlich esse, und es gibt nix passendes; dann esse ich normal
  • an Wochenenden default-roh-vegan, aber wenn man mir z.B. ein Spiegelei oder ein chinesisches Nudelgericht mit Rindfleisch hinstellt, werde ich es brav essen
 
Zuletzt bearbeitet:
Bria
Benutzer65313  Toto-Champ 2008 & 2017
  • #2
Macht Madame Tahini mit? :smile: Was hält sie davon?
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #3
Komplett Rohkost? Wieso? Ich glaube, das ist nicht mehr gesund.
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #4
Verzichtest du dann auch auf nicht regionales Obst und Gemüse?
Wäre ja auch gut für die Umwelt...
 
M
Benutzer22419  Sehr bekannt hier
  • #5
Noch zu früh für die Frage, aber vielleicht kannst du sie ja in einigen Monaten beantworten.

Bist du glücklich mit dieser Art der Ernährung?

Klar, macht man das richtig, wird man vermutlich keinerlei Gewichts- oder Figurprobleme mehr haben. Man kann auch mit gutem Gewissen, Mitleid oder Verachtung auf die ganzen Normalesser schielen, wie sie sich Schoki, Sahneeis, Steak und geile Cocktails einfahren...

Aber abgesehen von der Befriedigung, die diese elitäre Askese vielleicht bringt - fehlt nichts? Fehlt nicht ein bisschen Lebensfreude und Genuss?
Oder hast du eh vor, regelmäßige Ausnahmen zuzulassen, zB beim Ausgehen oder zu besonderen Anlässen wie Geburtstag, Hochzeit etc.? Wirst du alles ablehnen, was dir angeboten wird und nicht in deinen Plan passt?
Straight durchgezogen stelle ich persönlich mir das sehr freudlos und wenig sozial vor.
 
Dami
Benutzer18168  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #7
Macht Madame Tahini mit? :smile: Was hält sie davon?
Madame bleibt bei ihrem chinesischen Essen. Sie findet, was ich da mache, interessant, und weiss auch, dass ich nie etwas Ungesundes taete; ihre einzige Sorge ist momentan, dass es eben vielleicht doch eine teure und aufwendige Sache werden koennte, und dass ich jegliches Interesse am Ausgehen verlieren koennte, denn sie geht ja so gerne aus.

Aber keine dieser Gefahren liegt wirklich vor, denn ich weiss ja aufgrund frueherer Erfahrungen, wie unglaublich wenig man isst, wenn man mal auf diesem Trichter ist, und zudem ist es mein erklaerter Plan, aufs Ausgehen eben nicht zu verzichten, sondern durchaus hie und da ganz absichtlich auch mal wieder ein Steak zu essen. Es soll eine effiziente Grundernaehrung werden, keine Religion. Quasi 98%-Veganer.
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Komplett Rohkost? Wieso? Ich glaube, das ist nicht mehr gesund.
Das denkt man gerne, weil viele altehrwuerdige Konventionen von den Vorzuegen von gekochtem oder anderweitig erwaermtem Essen schwaermen, aber auf eiskalt rationaler und wissenschaftlicher Ebene ist die Rechnung ganz einfach:

Erwaermt = wertreduziert. Es gibt ein paar Messwerte, die dem zu widersprechen scheinen, z.B. beim Niedrigtemperaturbacken von Vollkornbrot, bei dem tatsaechlich z.B. der Vitamin B Gehalt durchs Backen steigen kann - dafuer gehen jedoch alle anderen Werte darin in den Keller.

Kurzer Sinn: Wer's so isst, wie die Natur es macht, bekommt am meisten Naehrwerte ab. Mit Ausnahme von Nahrungsmitteln, die man ungekocht nicht essen kann; und die esse ich dann eben auch gar nicht erst.
[doublepost=1529656479][/doublepost]
Verzichtest du dann auch auf nicht regionales Obst und Gemüse?
Wäre ja auch gut für die Umwelt...
Nein, das habe ich noch nicht auf dem Radar - auch, weil es mich hier in Schweden fuer den groessten Teil des Jahres auf Karotten und Rettich reduzieren wuerde, haha.
:smile:
Es gibt ja die beruehmte Studie, die beweist, dass Aepfel, die im Containerschiff aus Argentinien nach Oesterreich kommen, einen kleineren, oekologischen Fussabdruck haben als in Oesterreich lokal gewachsene und geerntete, weil ab einer gewissen Menge einfach die Menge und die Organisation die Sache kippen.

Aber auf jeden Fall werde ich ein erhoehtes Interesse an den saisonalen Angeboten entwickeln; auch, weil ich ja vieles davon im eigenen Garten habe. Ab August-September biegt sich bei mir die Vegetation vor Aepfeln, Johannisbeeren, und Himbeeren. Da gedenke ich, ordentlich zuzuschlagen.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #8
Erwaermt = wertreduziert. Es gibt ein paar Messwerte, die dem zu widersprechen scheinen, z.B. beim Niedrigtemperaturbacken von Vollkornbrot, bei dem tatsaechlich z.B. der Vitamin B Gehalt durchs Backen steigen kann - dafuer gehen jedoch alle anderen Werte darin in den Keller.

Kurzer Sinn: Wer's so isst, wie die Natur es macht, bekommt am meisten Naehrwerte ab. Mit Ausnahme von Nahrungsmitteln, die man ungekocht nicht essen kann; und die esse ich dann eben auch gar nicht erst.

Aber wieso isst du die nicht, die man ungekocht nicht essen kann? Weil die sind im gekochten Zustand ja nicht ungesund. Ich weiß natürlich, dass viel Obst und Gemüse in Rohkostform gesund ist und es gut ist, es in dieser Form zu sich zu nehmen -> damit hab ich null Probleme. Aber grad Kohlenhydrate und Eiweiß, Kartoffeln, Reis, Getreide allgemein, Bohnen und Hülsenfrüchte, alles das, was bei veganer Ernährung doch echt auch wichtig ist, kannst du dann nich mehr essen (oder?). Und der Sinn davon, sich das zu verbieten, erschließt sich mir einfach überhaupt nicht.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #9
Noch zu früh für die Frage, aber vielleicht kannst du sie ja in einigen Monaten beantworten.

Bist du glücklich mit dieser Art der Ernährung?

Klar, macht man das richtig, wird man vermutlich keinerlei Gewichts- oder Figurprobleme mehr haben. Man kann auch mit gutem Gewissen, Mitleid oder Verachtung auf die ganzen Normalesser schielen, wie sie sich Schoki, Sahneeis, Steak und geile Cocktails einfahren...

Aber abgesehen von der Befriedigung, die diese elitäre Askese vielleicht bringt - fehlt nichts? Fehlt nicht ein bisschen Lebensfreude und Genuss?
Oder hast du eh vor, regelmäßige Ausnahmen zuzulassen, zB beim Ausgehen oder zu besonderen Anlässen wie Geburtstag, Hochzeit etc.? Wirst du alles ablehnen, was dir angeboten wird und nicht in deinen Plan passt?
Straight durchgezogen stelle ich persönlich mir das sehr freudlos und wenig sozial vor.
Ich habe tatsaechlich die Ausnahmen voll eingeplant. Wie gesagt, ich sehe mich als 98%-Veganer - zu Hause und im Alltag 100%, aber wenn ich mal wo eingeladen bin oder wir ausgehen, mache ich dann schon auch mal was Spassiges.

Das war auch eine meiner Haupteinsichten in frueheren Erfahrungen mit veganer Ernaehrung: Es kann langweilig werden, und man vermisst Dinge. Da sollte man dann Mensch sein und dem rechtzeitig nachgeben. Und da passiert einem auch nichts. Nach meinem letzten, veganen Testmonat 2015 ging ich z.B. in ein argentinisches Steakhaus und schlug dort immens zu, mit Malbec und allem; mir ging's hervorragend davor und danach. Da muss man sich nicht fuerchten.

Aber Zucker, Weissmehl, und raffinierte Fette und Oele werde ich auch in Zukunft konsequent meiden (mache ich seit 20 Jahren ohnehin).
 
M
Benutzer22419  Sehr bekannt hier
  • #10
Was ist mit Alkohol?

Und wie verträgst du die doch sehr großen Mengen an Ballaststoffen, die diese Ernährung sicher mitbringt?
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #11
hattest du nicht mal die fixe idee dich möglichst billig und gleichmäßig (jeden tag das gleiche) zu essen? irgendwie erinnere ich mich da an einen thread

[edit]
Dauerhaft billig, aber gut essen - wie macht Ihr's?
Ja, das ist einfach nur meine Routine, und so wird das wohl auch bleiben.
So, wie unsere Katze immer ihr Katzenfutter bekommt, bekommt Tahini mmer sein Menschenfutter.
:grin:
Da stoert mich die Monotonie nicht, denn ich esse ja im Gegensatz zu vielen hauptsaechlich, um meinen Koerper so gesund wie moeglich zu erhalten. Mein Genuss kommt nicht nur vom Essen, sondern auch davon, wie ich mich dadurch fuehle.
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Aber wieso isst du die nicht, die man ungekocht nicht essen kann? Weil die sind im gekochten Zustand ja nicht ungesund. Ich weiß natürlich, dass viel Obst und Gemüse in Rohkostform gesund ist und es gut ist, es in dieser Form zu sich zu nehmen -> damit hab ich null Probleme. Aber grad Kohlenhydrate und Eiweiß, Kartoffeln, Reis, Getreide allgemein, Bohnen und Hülsenfrüchte, alles das, was bei veganer Ernährung doch echt auch wichtig ist, kannst du dann nich mehr essen (oder?). Und der Sinn davon, sich das zu verbieten, erschließt sich mir einfach überhaupt nicht.
Der Sinn, sich das zu verbieten, ist fuer mich einfach nur die Naehrwerteffizienz. Die Ratio von Naehrwert zu Masse ist bei Gekochtem einfach niedriger. Und als Vollwertler trennt man ja nicht; das bedeutet, "fuer die Kohlenhydrate" suche ich mir kein separates Nahrungsmittel, sondern ich vertraue darauf, dass der Mix bereits stimmt in dem, was die Natur liefert.
[doublepost=1529657752][/doublepost]
Was ist mit Alkohol?

Und wie verträgst du die doch sehr großen Mengen an Ballaststoffen, die diese Ernährung sicher mitbringt?
Alkohol: Wein, Bier, und Most sind ja pflanzliche Produkte, und die passen da durchaus dazu. Ich erfuhr jedoch in der Vergangenheit, dass man mit zunehmender Umstellung einfach keine Lust mehr auf das Zeug hat. Die Fruechte sind ab irgendeinem Punkt interessanter, und dazu gibt es auch Studien, die z.B. belegen, dass Alkoholiker sich mit Fruechten entwoehnen koennen, und dass, nochmal auf einem anderen Blatt, Fruechte uns einen Pegel an Ethanol bescheren koennen, den wir einfach brauchen, und von dessen Tiefstand erst das Verlangen nach Alkohol entsteht. Also kurzer Sinn, Alkohol ok, aber wird einfach von selbst zunehmend uninteressant.

Ballaststoffe: Mit denen hatte ich noch nie ein Problem, seit ich vor 20 Jahren allen Zucker und alle Raffinate permanent gesteckt habe. Man denkt gerne, es seien die Ballaststoffe, die dem Koerper zu schaffen machen, dabei ist es jedoch so, dass es erst die Raffinate sind, die die Ballaststoffe fuer uns zur Belastung machen.
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Erwaermt = wertreduziert. Es gibt ein paar Messwerte, die dem zu widersprechen scheinen, z.B. beim Niedrigtemperaturbacken von Vollkornbrot, bei dem tatsaechlich z.B. der Vitamin B Gehalt durchs Backen steigen kann - dafuer gehen jedoch alle anderen Werte darin in den Keller.
Bei Lykopin (in Tomaten z.B.) ist dies aber auch anders:
Power-Stoff Lykopin: Gekochte Tomaten sind gesünder
"Die Verfügbarkeit von Lycopin ist bei verarbeiteten und erhitzten Produkten (z. B. Tomatensaft) höher als bei rohen, da beim Erhitzen die pflanzlichen Zellstrukturen aufgebrochen werden und das Lycopin herausgelöst wird."
Lycopin – Wikipedia
 
DaMax
Benutzer130414  Meistens hier zu finden
  • #13
Erwaermt = wertreduziert.
naja, das kann ich jetzt so nicht gaaanz unterschreiben, da erwärmt oftmals auch wertaufgeschlüsselt und vor allem wesentlich besser bekönnlich ist.

Aber gut. dessen wirst du dir ja sicher bewusst sein.

Ich wünsch dir zumindest viel Glück, auch wenn ich nicht wirklich weiß, was du dir daraus erhoffst und ich gerade auch das Problem der 2 verschiedenen Mahlzeiten in einem Haushalt sehe.

Ich bin auf jeden Fall gespannt wie sich das ganze entwickelt, auch wenn ich mit so einer Lebensweise persönlich rein gar nix anfangen kann
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #14
Bei Lykopin (in Tomaten z.B.) ist dies aber auch anders:
Power-Stoff Lykopin: Gekochte Tomaten sind gesünder
"Die Verfügbarkeit von Lycopin ist bei verarbeiteten und erhitzten Produkten (z. B. Tomatensaft) höher als bei rohen, da beim Erhitzen die pflanzlichen Zellstrukturen aufgebrochen werden und das Lycopin herausgelöst wird."
Lycopin – Wikipedia
Klar gibt es Ausnahmen. Aber man sollte dabei nicht "gesund und gesuender" mit "ungesund und gesund" gleichstellen.
:smile:
Ein geringerer Lykopinwert bei rohen Tomaten macht diese ja nicht toedlich.
 
DaMax
Benutzer130414  Meistens hier zu finden
  • #15
sondern ich vertraue darauf, dass der Mix bereits stimmt in dem, was die Natur liefert.
nun gut, aber das finde ich schon etwas schwieriger. Die Pflanzen haben sich ja nicht netwickelt um uns automatisch optimal zu ernähren sondern um ihre Bedürfnisse zu erfüllen :cautious:
gerade bei so einer restriktiven Ernährung sollte man da nicht eigentlich sehr genau monitoren das man nicht in eine Mangelernährung kommt?
 
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Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #41
Interessant. Wie schaffst du es, dafür die Disziplin aufzubringen? Ich habe mich einige Jahre vegan ernährt, aber dazu nur noch Rohkost zu verwenden, hätte mich erledigt. Bei einer Gruppe Krishnas wurde mir mal beigebracht, das vielerlei gekochtes Gemüse viel besser aufgenommen werden kann als roher Kram. Ob's stimmt: Keine Ahnung. Du als Ernährungsberater wirst dich da eh auskennen.
Vielen Dank. Ich habe das Glueck, dass ich hierfuer nichtmal Disziplin brauche. Es ist mir mittlerweile ein so starkes Beduerfnis, Tierkram von mir fernzuhalten, dass ich einfach nur meiner inneren Stimme folgen muss.

Das mit der besseren Verstoffwechselung von Gekochtem ist eine rein praktische Wahrheit, die sich jedoch bei konsequenter Fahrweise in Luft aufloest. Viele, die sich darauf einlassen, lassen sich von den Anfangsschwierigkeiten erschrecken. Man darf naemlich nicht uebersehen, dass unser Koerper ja auch mikrobiologisch das Resultat eines ganzen Lebens ist, und wenn man da ploetzlich umschwenkt, gibt's natuerlich Aussetzer.

Gluecklicherweise fahre ich seit gut 20 Jahren bereits eine konsequente Rohkostschiene ohne Raffinate; ich esse also schon seit Ewigkeiten recht hohe Mengen Rohkost, und da duerfte der Schock bei mir geringer ausfallen, wenn ploetzlich kein Huhn und keine Salami mehr nachkommen (oder Nudeln, etc.).

Man sieht uebrigens an den, aehm, menschlichen Rueckstaenden, wann die Umstellung stattfindet. Ab diesem Zeitpunkt spaetestens kann man rein roh fahren, ohne sich seltsam zu fuehlen. Ich schaffe diese Umstellung in ca. 10 Tagen, aber ich kenne Leute, die brauchten Monate. Fuer die war die Transition natuerlich unangenehm.

Aber es ist die Sache wert. Der Frieden und die Zufriedenheit am anderen Ende sind aus einem Holz geschnitzt, fuer das sich so mancher Drogenabhaengige finanziell und anderweitig ruinieren. Und das ist moeglicherweise auch bei mir der versteckte Grund: Ich bin ein Junkie der Fasteneuphorie (die man auch als gut eingestellter Rohkoestler nonstop empfindet).
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #44
von was genau willst du dich dann ernähren? nur rohes obst und gemüse?
Ich habe eine Zusammenstellung von den Substanzen gemacht, die, regelmaessig zu mir genommen, fuer eine ausgewogene, vegane Ernaehrung ohne Mangelerscheinungen sorgen sollten:

B12, 10mcg/d
Algen
Amaranth
Quinoa
Leinsamen
Haferflocken
Tahini
Haselnuesse
Walnuesse
Mandeln
Spinat
Avocado
Rosenkohl
Blumenkohl
Broccoli
Guava
Orangen
Grapefruits
schwarze Johannisbeeren
Bananen
Kiwis

Das ist die Grundversorgung. Diese Dinge muessen alle regelmaessig rein, damit das auf Dauer klappt. Jede dieser Zutaten erfuellt einen bestimmten Zweck in der Auffuellung der Naehrwertsreserven. Es gibt also verdammt viel zu essen, und ich meine damit, man muss sich manchmal geradezu zwingen, das alles auch brav aufzuessen.
:grin:
Und dazu kommt noch alles andere, worauf man Lust haben koennte. Die Liste ist lang, aber hier ein paar Beispiele:

Aepfel
Birnen
Zwetschgen
Pfirsiche
Ananas
Papayas
Mangos
Aprikosen
Beeren
Cashews
Erdnuesse
Sesam
Melonen
Champignons
Portabellos
Gurken
Zucchinis
Tomaten
Kohl
Blattsalate
...
wie der Dalai Lama einem Reporter mal sagte, als der ihn fragte, ob ihm denn die vegetarische Kueche genuegend Abwechslung boete: "Rind, Schwein, Lamm, Kalb. Sie meinen wirklich, Fleischesser haetten mehr Auswahl als Vegetarier?"

Trotzdem kommt man nur mit Muehe ueber 1000 Kalorien am Tag. Weshalb echte Rohkostveganer auch oft so duenn sind. Hier in Schweden haben wir einen Veganeranteil von 4%, und vegane Kueche gilt zudem als die richtige fuer Firmenessen, da sich so gut wie alle hier den Prinzipien der Nachhaltigkeit verschrieben haben.

Es ist die Cuisine der Zukunft.
 
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Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #49
Mit nem dauerhaften Energiedefizit ist aber auch kein Spaß...

Ich wünschte mir, Nüsse würden mich sättigen :ROFLMAO: Ich kann davon problemlos fett werden.


Im Übrigen klingt das ja jetzt schon wenig begeistert bei dir. Essen als Arbeit.

Ja, das dauerhafte Energiedefizit haelt mich auch so ein wenig am Gruebeln. Da muessen wohl auf lange Sicht mehr Nuesse, mehr Olivenoel, und mehr Tahini ran. Auf ca. 1900 Kalorien am Tag kann ich's damit schon hochpushen.

Interessante Beobachtung hinsichtlich "Essen als Arbeit" - ich glaube, so bin ich einfach. Allerdings sehe ich das als Errungenschaft. So mit 30 fiel mir naemlich auf, dass ich mich ganz besonders ueber Dinge freuen kann, fuer die ich einen gewissen, intellektuellen und koerperlichen Einsatz geleistet habe. Und nur so kann ich auch auf lange Sicht stolz auf etwas bleiben - in diesem Sinne erschreckt es mich nicht. Und man gewoehnt sich ja auch daran. Was verrichtet man im Leben nicht alles an Arbeiten, ohne es ueberhaupt noch zu bemerken. Und zuguterletzt profitiert man ja davon.
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Tahini Tahini und ich dachte du bist ein Genussmensch
Bin ich.
:smile:
Und als solcher meistere ich die Kunst, Genuss aus Dingen zu ziehen, die anderen in dieser Kapazitaet verborgen bleiben.

Z.B. den Genuss, einen rohen Broccoli zu geniessen, indem ich all seine naturbelassenen Aromen und Texturen wahrnehme. Ohne Saucen, ohne sonstwas. Schonmal probiert? Das Schluesselerlebnis dazu war fuer mich, als ich als Vierjaehriger mit meiner Mutter eine Erbsenschote im Garten erntete und die Erbsen ass. An diesem ueberwaeltigenden Naturerlebnis kann ich mich auch heute erfreuen.

Und nicht zu vergessen, der Genuss einer veraenderten Koerperlichkeit - wenn man endlich auf ein aerobes Milieu umgestellt ist und das Leben ploetzlich ruhig, detailreich, und augenzwinkernd wird. Und wenn man nachts aufwacht und einfach nur tiefsten Frieden empfindet, statt der dunklen Panik der Fleischesser.

Es gibt sehr viel zu geniessen, und vieles davon offenbart sich erst durch das Nichtkonsumieren von gewissen Dingen.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #59
Erachtest du deine Ernährung als Statussymbol?
Interessante Frage.

Ich glaube, ja. Wobei das schwierig zu beantworten ist, denn sobald man eine Wahl trifft, reflektiert das ja automatisch den Status, es sei denn, man waehlt etwas, das einem ganz offensichtlich zuwiderlaeuft. Und das tun natuerlich manche Leute schon, aus allerlei Gruenden.

Vielleicht sollte man fragen, "werde ich Veganer, um jemandem irgendwas zu beweisen?"

Das fragte ich mich lange und ausgiebig, denn mit diesem Kapitel meines Lebens bin ich eigentlich fertig.
Aber ich muss zugeben, dass es mich flasht, in dem Wissen zu leben, Teil von etwas Richtungsweisendem zu sein. Das ist vielleicht bei mir eher Anpassungsdenken, denn da, wo ich jetzt lebe und arbeite, bin ich umgeben von ziemlich starken, sagen wir mal "aggressiv zeitgemaessen Stroemungen", und da besteht schon ein gewisser Gesellschaftszwang, gewissen Idealen zumindest nicht eklatant zuwiderzuhandeln.

Als Baconmonster am Fruehstuecksbuffet zu brillieren, wenn die Kollegen bei halbem BMI an Koernern knabbern, fuehlt sich einsam und dinosaurig an.
:engel:
[doublepost=1529770830,1529770592][/doublepost]
hm, wie hälst du es mit nahrungsmitteln, die roh giftig sind? grüne bohnen z.b.? komplett gestrichen?

als grundgedanke finde ichs ja durchaus interessant und hätte auch kein problem damit - blumenkohl z.b. schmeckt mir roh eh besser als gekocht (während ich rohem brokkoli nichts abgewinnen kann, ja, getestet) - aber auf kartoffeln, grüne bohnen, rhabarber, hollunder und so weiter zu verzichten weil ich mich weigere sie zu garen, das wäre der punkt wo ich raus bin.
Im Alltagsbetrieb muss ich diesen Dingen tatsaechlich eiskalt absagen. Aber in den eingeplanten Ausnahmesituationen (fredagsfika jeden Freitag um zehn, zweimal monatlich Lunch mit dem Chef, hie und da chinesisch essen mit Madame) werde ich ganz brav alle Tiere und alle gekochten Sachen vertilgen. Und das sind ja schon so ca. 10 von den ca. 90 monatlich anfallenden Mahlzeiten.

Wie gesagt, ich bin Prozentkaempfer, kein Salatsalafist.
:smile:
 
eine Woche spaeter
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #84
Man vegant so vor sich hin.

Mittlerweile hat sich die Verdauung umgestellt, und ich bemerke den neuen Lebensstil hauptsaechlich an der Qualitaet meiner Traeume, die jetzt ruhig und angenehm sind. Ich kann mich an diese Traeume morgens nicht mehr vollstaendig erinnern, im Gegensatz zu meinen Fleischfressertraeumen, die immer dieselben sind, nur die Farbe des Mercedes wechselt, und der Flughafen. Mal ist es Rom, mal Ezeiza, mal Peking, aber der Flug ist normalerweise weg.

Wie auch immer, das liegt nun hinter mir.

Meine Speisekarte sieht momentan etwa so aus:

Fruehstueck - Banane
Mittagessen - Bananen-Spinatsmoothie, Schaelchen (100g) Walnuesse, Haselnuesse, Sonnenblumenkerne, Kuerbiskerne, mit Tahini und Olivenoel
Abendessen - Wassermelone, Grapefruit

Ohne Olivenoel und Tahini kaeme ich damit nie ueber 1.000 Kalorien am Tag, aber obwohl ich 100 Kilo wiege und taeglich Kanu fahre, kenne ich kein Hungergefuehl mit dieser Essweise, die mir etwa 1.600 Kalorien beschert. Ich gehe davon aus, in etwa ein oder zwei Jahren bei meinem Wunschgewicht 80 kg angekommen zu sein. Dann muessen wir mal sehen, wie ich die Kalorienzufuhr auf die noetigen 2.000 kriege, ohne zum reinen Olivenoeltrinker zu werden.

Bis dahin ist noch Zeit.
Gemuesegruss aus dem sommerlich warmen Nordschweden.
 
einen Monat spaeter
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #89
Nach nunmehr einem Monat mit diesem Lebensstil lebe ich nun bereits einen Tag laenger vegan als je zuvor.
:smile:
"Zuvor," das war mein Experiment im Jahre 2015 mit rohveganer Vollwerternaehrung.

Damals brach ich nach etwas ueber drei Wochen ab, weil ich mich so langweilte, immer nur irgendwelche Aepfel und Karotten zu essen, wie ein Hase. Aber ich fuehlte mich hervorragend. Und so fuehle ich mich auch jetzt. Mein Schlaf ist tief und ununterbrochen fuer acht bis neun Stunden, und ich habe erheblich mehr Energie als zuvor. Mein Gewicht ist um acht Kilo gesunken, meine Stimmung ist generell besser, und meine Stressfestigkeit ueberrascht mich bisweilen. In Situationen, die mich frueher verbittert haetten, bekomme ich stattdessen tatsaechlich ein herzlich gefuehltes, ironisches Grinsen hin.

Psychisch gesehen bemerke ich generell, dass sich etwas veraendert. Ich frage mich regelmaessiger als frueher, ob mir etwas wirklich behagt oder entspricht - nicht nur Nahrung, sondern auch Aktivitaeten, Worte, Menschen. Ich bin viel mehr mit mir selbst in Verbindung.

Gleichzeitig steigt meine Abneigung gegen gewisse Dinge. Wie ja eingangs beschrieben, zeichnet sich mein neuer Lebensstil dadurch aus, "hauptsaechlich" vollwert-rohvegan zu sein; was bedeutet, Ausnahmen werden absichtlich gemacht, in geplanter Weise, um Langeweile und Mangelerscheinungen vorzubeugen. In diesem Sinne gingen wir gestern japanisch essen, und ich ertappte mich dabei, wie es mir vor Huhn und Tempura regelrecht grauste, waehrend ich den rohen Lachs jedoch mit gutem Appetit verspeiste und bestens vertrug.

Im Grossen und Ganzen habe ich das Gefuehl, da ist irgendwo ein innerer Waechter erwacht, der jetzt damit anfaengt, meine Nahrungsaufnahme gemaess meiner wahren Neigungen in Ordnung zu bringen.

Es ist eine interessante Reise der Selbstentdeckung.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #91
...fühlst du dich als tatsächlich als Veganer, oder dient diese Klassifizierung mehr der allgemeinen Verständlichkeit für Aussenstehende? Und wenn ja: Warum benutzt du dann nicht Begriffe wie Flexitarier oder "mostly plantbased"?

Es ist, wie Du sagst, ich verwende das Wort "vegan" nur, um verstaendlich zu machen, welche Hauptrichtung das ganze nimmt. Geht man davon aus, dass man taeglich dreimal isst, esse ich also ca. 90 Mahlzeiten im Monat; davon sind bis zu ca. 88 vollwertig rohvegan, und sollte ich mal ausgehen oder wo eingeladen werden, esse ich dort ganz strategisch etwas, das mir nuetzt, weil es die Stoffe beinhaltet, die bei meiner Alltagsernaehrung wenig anfallen.

Z.B. Omega-3, via Lachs.

"Mostly Plant Based"... ja, das waere eine alternative Beschreibung. "Flexitarier" ist auch interessant.
Unterm Strich jedoch fuehle ich mich besser beschrieben mit "Vollwert-Rohveganer mit strategischer Ausnahmeplanung," da das am besten beschreibt, was ich da mache. Denn es ist ja nicht so, dass ich "mir hie und da einen Ausbruch erlaube", sondern so, dass ich ganz systematisch regelmaessig das zufuehre, was beim veganen Lebensstil fehlt - mit dem Zweck, so vegan wie moeglich fahren zu koennen, ohne Risiken einzugehen. Ich esse also "Tierprodukte am gesundheitlich optimalen Minimum" - vielleicht gibt es dafuer ein Wort?

Es ist mir klar, dass echte Veganer-Hardliner mich wegen meiner Ausnahmen wohl nicht ernst nehmen werden, aber das macht mir nichts. Denn ich mache das ja fuer meine Gesundheit und mein Gewissen, und nicht, weil ich Mitgliedschaft anstrebe.
:smile:
Und 88 von 90 monatlichen Mahlzeiten tierproduktfrei, raffinatfrei, und mit hoechstmoeglichem Vitamingehalt... das ist doch schonmal was.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #93
Du sagst, du ernährst dich vegan, zu einem veganen Lebensstil gehört aber meines Wissens nach auch, insgesamt nur vegane Produkte zu nutzen - zB Duschgele, die nicht an Tieren getestet wurden. Achtest du auch auf solche Dinge oder geht es dir wirklich rein um die Ernährung?
Meine Prioritaet ist momentan tatsaechlich nur die Ernaehrung, aber ich verwende seit eh und je ohnehin ansonsten nur die umwelt- und tierfreundlichsten Optionen auf anderen Gebieten, weil mir das einfach sinnvoll erscheint.

Aber ich kann mir schon vorstellen, nach und nach auch auf anderen Ebenen nachzuschieben. Dafuer jedoch muss ich mir erst noch ziemlich viel anlesen, denn man will ja schon auch gut informiert in sowas reingehen.

Ich glaube, fuer mich ist das Ganze hauptsaechlich ein gewissentlich mit sich selbst ins Reine kommen hinsichtlich der Frage "wieviel Tierleid kann ich verantworten," und "mit wieviel DNA aus anderen Koerpern will ich mich anreichern?" Ersteres kommt einfach davon, dass ich eine starke Beziehung zu Tieren habe, und einfach nicht will, dass sie leiden. Und das andere ist eine relativ neue Sache bei mir, die vielleicht auch daher kommt, dass ich mittlerweile in Lebensumstaenden bin, in denen ich waehlerischer sein kann als zuvor, und mir darueber bewusst werde, was fuer ein Schwein ich eigentlich die ganze Zeit ueber gewesen bin. Was ich da all die Jahre fuer einen Muell in mich reingefuttert habe - baeh. Davon will ich weg.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #113
Off-Topic:

jau, bei dem punkt bin ich auf deiner seite, entspricht auch meinen erfahrungen.
nur dieses "alles komplett roh und unverarbeitet", das geht für mich garnicht. die vorstellung, kein frisches brot mehr essen zu können, keine sauren gurken mehr... neee :grin:
Wie gesagt, "gar nie mehr duerfen" ist ja bei mir von vornherein sowieso ausgeschlossen, da ich Ausnahmen einplane. Nur ist es eben erheblich weniger davon als man es normalerweise tun wuerde.

Vielleicht koennte man sagen, ich lebe einfach sehr viel bescheidener, als es in der westlichen Zivilisation ueblich ist.

Ich habe ja so einige Heimatmuseen besucht und dies und das gelesen, und auch den Schilderungen meiner Grosseltern zugehoert; und das Bild des Lebens, das sich da z.B. im 19. Jahrhundert ergibt, ist schon sehr viel anders als das heutige. Da wurde dann die Woche ueber auch ziemlich wenig gegessen, vieles davon roh, weil es einfach auch so ein Aufwand war, Feuer in gang zu kriegen und da rumzumachen; Eier, Milch, oder Fleisch gab es vielleicht mal sonntags - wenn's gut lief.

Und meine Familie war nicht mal besonders arm, im 17., 18., und 19. Jahrhundert. Das waren Schuhhaendler, Anwaelte, und Webereibesitzer, in Holland und in Maehren. Denen ging's gut, aber auch da gab es das Konzept vom "Sonntagsbraten", und dem Fruehstuecksei fuer den Vater am Sonntag.

Diese Leute haben mir meine Gene ueberliefert, und die wurden uralt bei bester Gesundheit mit diesem Lebensstil, wie ich anhand der Ahnentafeln sehen kann. So falsch kann das also alles gar nicht sein.

Und bestimmt werde ich nicht daran zugrunde gehen, dass ich kein Nutella esse.
:zwinker:
 
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Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #122
Mhm... Rosinen sind ja nun schon eher etwas konzentriert, als Trockenfruechte, aber z.B. Datteln mit Tahina und Nuessen sind bei mir definitiv angesagt.
ist "tahina" nicht schon vorverarbeitet? und kaufst du frische datteln, oder getrocknete, die dann equivalent zu rosinen wären? :tongue:

was ich meine ist: getrocknete weintrauben + eine handvoll nüsse in den mixer. das schmeckt göttlich - vorausgesetzt, man mag die zutaten.
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #169
Veganismus hat zudem absolut nix mit Religion zu tun
Er ist aber nicht "einfach nur" Vegan, sondern Rohvegan, das ist mMn nochmal eine ganz andere Ausprägung.
Zumal seine Erfahrungsberichte davon schon sehr euphorisch sind.
 
G
Benutzer Gast
  • #170
So drastisch unter seinem Grundumsatz zu essen ist auf Dauer nicht gesund.

Gut, dass du das hochschrauben willst. Du solltest es auch. Nicht nur dieses Wochenende, sondern generell.
Ein gesundes Defizit fährt man bei 300-500 kcal.
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #171
Leider nimmt man bei einer solchen Ernährungsweise vor Allem Muskelmasse ab, nicht primär Fett.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #172
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine so geringe Kalorienzufuhr irgendwie gesund ist. Genauso wie ich es nicht für gesund halte, sich dermaßen fanatisch mit Ernährung zu befassen und diese quasi zur Ersatzreligion zu machen. Aber jeder wie er mag.
Es ist ja auch kein vorproportioniertes Dauerregime.

Da ich jetzt viel besser wahrnehmen kann, ob ich Hunger habe oder nicht, folge ich meinem Gefuehl, und stelle fest, dass es Tage gibt, da braucht man nicht so viel zu essen. Und so einer war gestern. Es scheint eine Art Wellenbewegung zu sein; immer mit einer Tendenz, bis es umschwenkt. Da ich jeden Tag aufschreibe, was ich esse, kann ich hier meine Kalorieneinnahme der vergangenen zwei Wochen mal teilen; da sieht man das ganz gut.

Also, Kalorien an Tag...:
  1. 960
  2. 1100
  3. 1350
  4. 1800
  5. 2950
  6. 1900
  7. 1300
  8. 800
  9. 450
  10. 250
  11. 900
  12. 1150
  13. 1800
  14. 2200
  15. usw.
Finde ich interessant.
So eine Wellenbewegung findet also statt, wenn man seinem Körper zuhört, statt sich einfach den Gorgonzola vom Donnerstag aufs Brot zu laden, weil der weg muss, egal, ob man Hunger hat oder nicht.

Und so habe ich weder je Hunger, noch bin ich je uebersättigt.

Ueber die Religionskommentare wundere ich mich uebrigens noch immer. Wie soll denn Broccoli eine Antwort auf die Frage nach einem Leben nach dem Tod sein?
 
Zuletzt bearbeitet:
SauerMachtLustig
Benutzer122781  Planet-Liebe ist Startseite
  • #173
was hast du denn da gegessen? das hat man ja schon intus, wenn man 2 bananen isst...
ich kann mir da irgendwie schlecht vorstellen, dass man keinen hunger hat^^ insbesondere wenn man ja von den anderen tagen offenbar andere mengen gewohnt ist.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #174
was hast du denn da gegessen? das hat man ja schon intus, wenn man 2 bananen isst...
ich kann mir da irgendwie schlecht vorstellen, dass man keinen hunger hat^^ insbesondere wenn man ja von den anderen tagen offenbar andere mengen gewohnt ist.
Das war ein Mittagessen.
:smile:
5 Karotten, ein Apfel, und ein paar Kuerbiskerne und Sonnenblumenkerne.
Hatte an dem Tag einfach keinerlei Zeit fuer irgendwas.

Hunger ist ja einfach nur ein Resultat sinkender Blutzuckerwerte. Aber wenn die Nahrung glykaemisch keine Kapriolen einleitet, hat man halt keinen Hunger. Und so ist das nun mal, bei Vollwertnahrung.
 
Zuletzt bearbeitet:
DaMax
Benutzer130414  Meistens hier zu finden
  • #175
dass man keinen hunger hat^^
das ist wie beim Heilfasten. wenn ma neinmal drinne ist, hat man keinen Hunger mehr, auch wenn man schon 6 Tage nix gegessen hat. Gesund ist das wirklich höchsten über einen sehr kurzen Zeitraum.
Man kommt halt schnell in den Kreisel der Magersucht rein.
Gut. Die Sorge hab ich bei Tahini nicht... Er hat ja auch noch Frau Tahini die aufpasst ^^

Zum Thema Ernährung und LKifestyle als Religionsersatz gibt es sehr sehr viele Arbeiten und Schriftsdtücke.
Man benötigt keinen Gott und keine Frage auf die Antwort 42 um eine Religion zu haben.
Es reicht schon ein gewisser Regelkatalog, der am besten noch mit einer Moralischen Komponente gewürzt ist, das man sich den anderen Überlegen fühlen kann. Was viele Tun, aber niemals zugeben würden.
Aber das wäre jetzt Müßig und gehört hier nicht hin...
 
SauerMachtLustig
Benutzer122781  Planet-Liebe ist Startseite
  • #176
Off-Topic:
das ist wie beim Heilfasten.
nein, ist es nicht. und das schrieb ich ja auch. es ist absolut nen unterschied, ob ich an einem (!) tag nur so wenig nahrung zu mir nehme oder eben über einen längeren zeitraum, wie beim fasten. denn ja, da gewöhnt sich der körper an die kleine (oder nicht vorhandene) menge. aber eben nicht, wenn das praktisch ne ausnahme darstellt.
 
G
Benutzer Gast
  • #177
Finde ich interessant.
So eine Wellenbewegung findet also statt, wenn man seinem Körper zuhört, statt sich einfach den Gorgonzola vom Donnerstag aufs Brot zu laden, weil der weg muss, egal, ob man Hunger hat oder nicht.
Ich esse idR nur wenn ich Hunger habe und wurde nicht so erzogen, dass der Teller leer sein muss. Bei mir fliegt Essen auch in den Müll, wenn es gar nicht verwertbar ist.
Aber dem kann man vorbeugen, indem man so einkauft, dass es aufgeht. Ich schaue beim Einkauf oft aufs Haltbarkeitsdatum.

Ich glaube dein Problem war eher die Maßlosigkeit. Anstatt an der Ursache zu arbeiten gehst du halt den Weg der Verfügbarkeit. Was nicht da ist, kann nicht gegessen werden.

Kann man machen, muss man aber nicht.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #178
Ich esse idR nur wenn ich Hunger habe und wurde nicht so erzogen, dass der Teller leer sein muss. Bei mir fliegt Essen auch in den Müll, wenn es gar nicht verwertbar ist.
Aber dem kann man vorbeugen, indem man so einkauft, dass es aufgeht. Ich schaue beim Einkauf oft aufs Haltbarkeitsdatum.

Ich glaube dein Problem war eher die Maßlosigkeit. Anstatt an der Ursache zu arbeiten gehst du halt den Weg der Verfügbarkeit. Was nicht da ist, kann nicht gegessen werden.

Kann man machen, muss man aber nicht.
Da ist was dran.

Aber wer einfach nur reduziert, isst halt möglicherweise einfach nur weiterhin schlecht, wenn auch weniger davon. Mein Ehrgeiz war es, die Qualität so hochzuschrauben, dass die paar Kalorien, die ich esse, es wirklich wert sind. Ich bin's mir einfach wert.

Dazu kommt noch,
  • dass ich ohnehin abnehmen wollte (von BMI 31 auf ca. 23-25);
  • mich die Studien faszinieren, die nachweisen, dass kalorienreduzierte Lebensweise lebensverlängernd wirkt;
  • mich die nachgewiesene Verbindung zwischen dem Verzehr von Tierprodukten und cardiovascular disease ueberzeugt;
  • mich die Tierkram-Esserei schon immer ein bisschen anekelt;
  • Tierkram mich muede macht;
  • ich die Idee faszinierend finde, dass naturbelassene Nahrung, fuer die nichts leiden oder sterben muss, mich genauso oder besser am Leben erhält wie die, die das nötig macht (ueber sowas muss man ja einfach gar nicht mehr nachdenken).

Aaaaber (ist das nicht toll an Foren - man kann, anders als im wirklichen Leben, noch später Dinge hinzusetzen, wenn sie einem einfallen):

Der Gedanke, dass ich weniger Optionen und weniger Auswahl habe als jemand, der sich konventionell ernährt, ist womöglich falsch. Denn in der Praxis ist man ja als Normalesser auch mit einem recht beschränkten Alltagssortiment zufrieden. Wenn ich mir so ansehe, was frueher immer auf unseren Einkaufszetteln stand, war das damals doch irgendwie immer recht ueberschaubar.

Heute hingegen esse ich Dinge, von deren Existenz ich frueher nur nebulös wusste, und ich suche aktiv nach weiteren. Denn man braucht ja Nährstoffquellen-Alternativen. Hier meine Liste von strategisch ausgesuchten Dingen, die ich essen muss, damit nix fehlt:
  • Algen
  • Mandeln
  • Amaranth
  • Avocado
  • Schwarze Johannisbeeren
  • Broccoli
  • Rosenkohl
  • Blumenkohl
  • Chia
  • Leinsamen
  • Guava
  • Grapefruit
  • Haselnuesse
  • Hanfsamen
  • Kiwi
  • Zitronen
  • Quinoa
  • Spinat
  • Tahini
  • Walnuesse
Der Dalai Lama sagte mal einem Journalisten, der ihn fragte, ob ihm vegetarisches Leben nicht zu langweilig sei, es gäbe doch fuer Vegetarier sehr viel mehr zu essen. Sehe ich auch so.
 
Zuletzt bearbeitet:
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #179
Also, Kalorien an Tag...:
Das ergibt eine durchschnittliche Energieaufnahme von 1260 kcal. Und dein Gesamtumsatz liegt sicher bei 2500 kcal (+/-)? Das ist ein krasses Defizit. Wundert mich echt, dass du keinen Hunger hast. Aber da arbeitet sicher dein Kopf gegen an. Und man kann vom Hungern auch ein "High-Gefühl" bekommen. Kennt man ja bei Menschen, die an Anorexie leiden. Ich wäre auch vorsichtig.
Zumal du ja sicherlich keine Muskelmasse verlieren willst? Oder ist dir das egal?
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #180
Das ergibt eine durchschnittliche Energieaufnahme von 1260 kcal. Und dein Gesamtumsatz liegt sicher bei 2500 kcal (+/-)? Das ist ein krasses Defizit. Wundert mich echt, dass du keinen Hunger hast. Aber da arbeitet sicher dein Kopf gegen an. Und man kann vom Hungern auch ein "High-Gefühl" bekommen. Kennt man ja bei Menschen, die an Anorexie leiden. Ich wäre auch vorsichtig.
Zumal du ja sicherlich keine Muskelmasse verlieren willst? Oder ist dir das egal?
Nun, ich bewege mich ziemlich viel. Vielleicht kennt Ihr das vom Sporteln, man wird eigentlich umso weniger hungrig, je mehr man rumrennt. Ist zumindest bei mir so. Ausserdem bin ich Fruehstuecksmuffel, und esse schon seit etwa 25 Jahren sowieso nicht zu abend. Da schlief ich nie gut, mit Abendessen.

Ich hatte in den vergangenen zwei Ferienmonaten eher den Eindruck, dass ich eher Muskeln aufbaue, nicht ab, was vermutlich auch daher kommt, dass ich angefangen habe, regelmässig Kayak zu fahren. Jetzt, wo ich wieder arbeite, komme ich täglich auf ca. zwei Stunden strammes Marschieren mit schwerem Rucksack, und das Kayakfahren wird wohl so in einem Monat vorbei sein, wenn der schwedische Herbst einsetzt.

Hunger bekomme ich normalerweise auf Reisen, wenn ich Flugzeugessen bekomme, mit weissem Reis und weissem Mehl und derlei minderwertigem Zeug. Da knickt mir dann die Blutzuckerkurve ein, und ich bin eigentlich nonstop am Mampfen, und nie satt.

Ich fuehre die Abwesenheit von Hunger einfach darauf zurueck, dass mein Essen auf dem glykämischen Index optimiert angesetzt ist.
 
G
Benutzer Gast
  • #181
Da ist was dran.

Aber wer einfach nur reduziert, isst halt möglicherweise einfach nur weiterhin schlecht, wenn auch weniger davon. Mein Ehrgeiz war es, die Qualität so hochzuschrauben, dass die paar Kalorien, die ich esse, es wirklich wert sind. Ich bin's mir einfach wert.

Dazu kommt noch,
  • dass ich ohnehin abnehmen wollte (von BMI 31 auf ca. 23-25);
  • mich die Studien faszinieren, die nachweisen, dass kalorienreduzierte Lebensweise lebensverlängernd wirkt;
  • mich die nachgewiesene Verbindung zwischen dem Verzehr von Tierprodukten und cardiovascular disease ueberzeugt;
  • mich die Tierkram-Esserei schon immer ein bisschen anekelt;
  • Tierkram mich muede macht;
  • ich die Idee faszinierend finde, dass naturbelassene Nahrung, fuer die nichts leiden oder sterben muss, mich genauso oder besser am Leben erhält wie die, die das nötig macht (ueber sowas muss man ja einfach gar nicht mehr nachdenken).

Aaaaber (ist das nicht toll an Foren - man kann, anders als im wirklichen Leben, noch später Dinge hinzusetzen, wenn sie einem einfallen):

Der Gedanke, dass ich weniger Optionen und weniger Auswahl habe als jemand, der sich konventionell ernährt, ist womöglich falsch. Denn in der Praxis ist man ja als Normalesser auch mit einem recht beschränkten Alltagssortiment zufrieden. Wenn ich mir so ansehe, was frueher immer auf unseren Einkaufszetteln stand, war das damals doch irgendwie immer recht ueberschaubar.

Heute hingegen esse ich Dinge, von deren Existenz ich frueher nur nebulös wusste, und ich suche aktiv nach weiteren. Denn man braucht ja Nährstoffquellen-Alternativen. Hier meine Liste von strategisch ausgesuchten Dingen, die ich essen muss, damit nix fehlt:
  • Algen
  • Mandeln
  • Amaranth
  • Avocado
  • Schwarze Johannisbeeren
  • Broccoli
  • Rosenkohl
  • Blumenkohl
  • Chia
  • Leinsamen
  • Guava
  • Grapefruit
  • Haselnuesse
  • Hanfsamen
  • Kiwi
  • Zitronen
  • Quinoa
  • Spinat
  • Tahini
  • Walnuesse
Der Dalai Lama sagte mal einem Journalisten, der ihn fragte, ob ihm vegetarisches Leben nicht zu langweilig sei, es gäbe doch fuer Vegetarier sehr viel mehr zu essen. Sehe ich auch so.

Bis auf Algen, Guava und Hanfsamen esse ich alles auf deiner Liste regelmäßig, teils täglich.

Ich predige es immer: Wer in der Diät hungert, macht etwas falsch.
Wer also weiterhin falsch isst, wird in der Diät hungern.
600 Kalorien können portionsmäßig sehr unterschiedlich sein.
Wenn man sich nicht damit beschäftig was man isst, ist eine Diät zum scheitern verurteilt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Stonic
Benutzer13901  (48) Grillkünstler
  • #182
Du redest von essensqualität aber sorry die kann ich bei dir nicht erkennen. Zumindest nicht wie ich für mich Qualität beim Essen definiere und so wie du es beschreibst kann ich keinen Genuss feststellen bei 4 Tagen die Woche das gleiche
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #183
Du redest von essensqualität aber sorry die kann ich bei dir nicht erkennen. Zumindest nicht wie ich für mich Qualität beim Essen definiere und so wie du es beschreibst kann ich keinen Genuss feststellen bei 4 Tagen die Woche das gleiche
Dann erzaehl uns doch mal, wie Du Qualitaet und Genuss beim Essen definierst.
 
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