• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Pille danach Bald rezeptfrei?

Pille danach rezeptfrei


  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    48
P
Benutzer15875  Meistens hier zu finden
  • #1
Mir fiel letztens in einer Tageszeitung ein entsprechender Artikel auf. So gerade noch mal gegooglet und den Artikel gefunden.

http://www.express.de/politik-wirts...-danach--bald-ohne-rezept-,2184,16856432.html

Ich habe hier im Forum und auch im "Nachrichtenbereich" noch nichts dazu gefunden, deswegen eröffne ich mal das Thema hier im Verhütungsforum.

Seit Ihr für oder gegen eine rezeptfreie Pille danach? Wenn möglich, dann begründet Eure Entscheidung bitte.

Ich persönlich, auch wenn oder gerade weil als Mann nicht unbedingt direkt davon betroffen, halte das für keine gute Idee. Laut den Plänen soll die PD dann ja in der Apotheke frei erhältlich sein. Die normale Pille (davor) bleibt aber weiter verschreibungspflichtig. Was könnte jetzt passieren?
Richtig! Da es ja in der Apotheke die Pille für danach ohne Rezept gibt, wird gerade bei Affären, ONS etc. weniger auf präventive Verhütung geachtet und das Gerenne zum Arzt wegen dem Pillen davor verschreiben zu lassen, kann ich mir auch sparen.
Hinzu kommt in meinen Augen ein vergrößertes Risiko an der Verbreitung und Übertragung von Geschlechtskrankheiten. Da ja wegen leicht verfügbarer Pille danach aus schwangerschaftsverhütungstechnischen Gründen auf das bei einigen unbeliebte Kondom verzichtet werden kann.

Verhütung, bzw. das Wort Prävention beinhaltet ja schon, dass es etwas mit VORHER zu tun hat. Nach der Wortableitung aus dem Lateinischen bedeutet es, dass man etwas zuvorkommen möchte.
Zwar kommt man mit der Pille danach einer Schwangerschaft zuvor, wirkungstechnisch mag die Pille danach, wie die Pille davor auch (nur) das Einnisten der (befruchteten) Eizelle in die Gebärmutter verhindern, aber es ist in meinen Augen und für mein ethisches Verständnis doch etwas anderes.

Um es mit dem in den Brunnen gefallenen Kind auszudrücken:
Man sollte das Kind gar nicht erst auf die Brunnenmauer klettern lassen (Pille davor, Kondom, Spirale, Nuvaring etc.), so dass die Rettungsleiter um das Kind zurückzuholen gar nicht nötig ist. (Pille danach).

Es gibt schließlich relativ viele Dinge, die man präventiv (=zuvorkommend) machen kann um das Risiko einer ungewünschten Schwangerschaft auf ein Minimum zu reduzieren. Wenn jeder entsprechend handeln würde, wäre der Bedarf an Pillen danach bestimmt wesentlich geringer und sollte doch mal etwas passiert sein, dann kann man auch zum Arzt gehen und sich die Pille danach verschreiben lassen. Der mit dem Arztbesuch verbundene Aufwand ist in meinen Augen auch so etwas wie ein berechtigtes Lehrgeld für die "Leichtsinnigen".
 
E
Benutzer117442  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Hier in Österreich ist die Pille danach bereits rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Ich musste, sie zwar noch nie einnehmen, aber bin froh, dass es die Möglichkeit ohne große Umwege gibt.
Abgesehen davon schützt die Pille danach ja nicht vor Geschlechtskrankheiten, also sollte man bei Affären und ONS etc. auf präventive Verhütung achten. Das man wenn die Pille danach rezeptfrei verfügbar ist auf Pille, Kondom & Co verzichtet glaube ich nicht. Die Pille danach ist ja wirklich nur für den Ernstfall gedacht und auch etwas zu teuer um nur noch mit ihr zu verhüten.
 
littleLotte
Benutzer102949  Beiträge füllen Bücher
  • #3
Ich bin auch strikt dagegen, dass die PD rezeptfrei auf den Markt kommt. Das ist eine tierische Chemiekeule, die man sich mMn nicht ohne ärztlichen Rat "mal soeben" in den Körper schieben sollte. Außerdem habe ich auch das Gefühl, dass dann immer mehr Frauen auf die normale Verhütung keinen großen Wert mehr legen und sich häufiger auf die PD verlassen. Nur muss dafür auch jedem klar sein, dass die PD kein Verhütungsmittel ist.
Ich fände es eigentlich sinnvoller, wenn es irgendwann die normale Pille rezeptfrei geben würde, aber hier muss ja erst für jeden das richtige Präparat herausgefunden werden und ohne ärztliche Untersuchung geht das ja nicht so einfach.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #4
Ich seh das wie eorah. Ich musste schon mal die PD nehmen und es wäre bei den Umständen damals viel leichter gewesen, einfach zur nächsten Nachtapotheke zu gehen, vor allem bei der Panik, die ich geschoben habe.

Ansonsten ist es ja wirklich so: die PD ist teuer und ohne Nebenwirkungen ist sie auch nicht. Eine Frau, die ordentlich aufgeklärt ist und nicht über massig Geld verfügt, das sie zum Fenster rauswerfen will, wird wohl mit einer richtigen Verhütungsmethode vorlieb nehmen.
 
T
Benutzer Gast
  • #5
""
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #6
Off-Topic:
Ich finde wenn man schon einen so fatalen Fehler bei der Verhütung gemacht hat, dass dann soll man auch dazu stehen und dem Arzt das ins Gesicht sagen, dass ist eine größere Hemmschwelle als einfach zu Apotheke zu gehen und schreckt meiner Meinung auch mehr ab... Die Pille danach ist eine Ausnahme und das sollte auch so bleiben

Äh, nicht immer macht man einen fatalen Fehler bei der Verhütung, wenn man die Pille danach braucht. Und ja, auch ist nicht immer allein die Frau schuld, selbst wenn SIE sich dann alleine um die PD kümmern muss.
 
Floortje
Benutzer98042  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
In den Niederlanden gibt es die Pille danach auch rezeptfrei - eine gute Option wie ich finde. Denn in meinem Fall ist durch zuviel Vergnügen leider das Kondom verrutscht (das im Übrigen aufgrund von Ab-Einnahme mit Pille als Schutz fungieren sollte...) - und das spätabends, wo maximal Krankenhaus und Notdienst erreichbar sind.

Und anstatt großartig neben Praxisgebühr, auch noch Rezeptgebühr bezahlen und verschiedene Ärzte durchtelefonieren zu müssen, bin ich spätabends in ein Gesundheitszentrum mit Nachtdienst gegangen und habe sie mir da gekauft. Allerdings: dazu gehörte eine ausführliche Befragung mit Bedarfsklärung, Aufklärung, dass sie nicht vor Geschlechtskrankheiten schützt und einer Empfehlung weiterer Verhütungsmaßnahmen, die ich unterzeichenen musste. Sehr gut erklärt, sehr gut vorbereitet auf eventuelle Nebenwirkungen. Und vorallem eins: eintragen ins Apothekenverzeichnis. Denn zusätzlich wurde ich darauf hingewiesen, dass dadurch ersichtlich ist, wie häufig man die Pille danach kauft bzw. nutzt und nach mehrmaligen Nutzen, gibt es eine Empfehlung sich ausführlichst in Sachen Verhütung beraten zu lassen. Zusätzlich habe ich eine Brochure erhalten, wo ich mich bei eventuellen Problemen einfinden oder wo nochmal eine Beratung bei Unsicherheit stattfindet, sowie mit den wichtigsten Eckdaten. Ich fand den Umgang damit sehr professionell, den Zugang gefühlt leichter als zusätzlich noch zum Arzt zu müssen und denke, dass das eine gute Alternative zur deutschen Variante ist. Denn gerade auch zu Nachtzeiten - wie in meinem Fall - noch zum Notdienst zu müssen, und sich dann auf die Suche nach einer geöffneten Apotheke zu machen, stelle ich mir sehr nervenaufreiben vor.

Und wie Eorah schon sagt: sie schützt noch lange nicht vor allem. Es wird sicherlich immer Gruppen von Menschen geben, die solche Angebote missbrauchen. Allerdings gibt es da auch heute schon den Weg über das Ausland oder andere Dinge. Im Gegenzug dazu würde ich es eher als Eröffnung zu mehr Niederschwelligkeit in der Medizin sehen - unter dem Aspekt, dass eine Aufklärung ähnlich wie in den Niederlanden geleistet wird.
 
T
Benutzer115563  Sehr bekannt hier
  • #8
da die pille dannach mit jeder stunde die man sie später nimmt die wirkung verliert finde ich es ganz gut dass man sie in österreich rezeptfei erhalten kann. als ich mal eine kondompanne hatte und es nach mitternacht war war ich gnz froh dass ich im internet nachschen konnte und der mann mir sie aus der aphotheke holen konnt und somit konnte ich sie dann auch gleich eine stunde nach der panne einnehmen. zudem bekommt man in der aphotheke auch eine ganz gute aufklährung worauf man achten muss, zum teil sogar besser als bei einem artzt der meist nur die schnellabfetigung hat. zudem wäre in die klink gehen viel umständlicher gewesen da ich auch am nächsten tag arbeiten musst und aus einiger erfahrung weis dass es dort meist stunden dauert bis einem geholfen wird wie zb mit der aussage "es tut uns leid wir haben heute keine notfallambulanz das kann schon so 12 stunden dauern bis sie drannkommen"
dass man sich dann weniger um die verhütung kümmert halte ich für schwachsinn. viel wichter würde ich finden dass eine bessere aufklährung bei der normale pille geschieht und dies dann auch für geschlechtskrankheiten denn ich sehe nur zu offt hier im forum dass mit irgendwlchen ons affäiren urlaubsflirts usw wird herummgepoppt wird und sich gedacht wird ich verhüte eh mit der pille da bin ich ganz gut geschützt ohne irgendwie daran zu denken dass man sich nicht nur vor einer schwangerschaft schüzuen muss.

Ich finde wenn man schon einen so fatalen Fehler bei der Verhütung gemacht hat, dass dann soll man auch dazu stehen und dem Arzt das ins Gesicht sagen, dass ist eine größere Hemmschwelle als einfach zu Apotheke zu gehen und schreckt meiner Meinung auch mehr ab... Die Pille danach ist eine Ausnahme und das sollte auch so bleiben
warum sollen frauen abgeschrekt werden die pille dannach einzunehmen? eine unerwünschte schwangerschaft kann sehr wohl für mutter, vater und kind bei weitem schlimmer sein. oder gehörst du zu die diesen extrem katholiken die selbst auch kondome verbieten würden?
denn eine frau die die pille dannach kenn kennt sich meist auch mit verhütung aus und nimmt diese dann nicht einfach so einmal im monat.
 
T
Benutzer Gast
  • #9
""
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Himbeercookie
Benutzer118512  Meistens hier zu finden
  • #10
Und was ist mit dem Alter? Reifen Frauen traue ich ja zu damit vernünftig um zu gehen... Aber hier geht es auch um Mädchen die erst 14, 15 sind, und die sind meiner Meinung nicht reif genug sind und manchmal auch nicht genug aufgeklärt.. Noch ne Frage wird bei der Aufklärung eigentlich auch über die Nebenwirkungen informiert? Das zeug ist ja nicht unbedingt das gesündeste genau sie wie diese Tabletten gegen Akne und Pickel die den Körper sogar unfruchtbar machen können

Also für die meisten Mädchen (in diesem Alter, dass du genannt hast) ist es ja sowieso schon ein großer Schritt überhaupt sagen zu können, dass sie die PD benötigen.
Aber wäre es in dieser "Notsituation" nicht eher günstig ein Mittel sofort parat zu haben. Geschockt sollten die Mädchen ja sowieso schon sein, sobald das Kondom gerissen ist (oder etwas anderes daneben gegangen ist, evt auch nur aus Pech)....
 
T
Benutzer115563  Sehr bekannt hier
  • #11
viele 14 und 15 jährige mädchen wissen nicht einmal dass es eine pille dannach gibt und warten nach einer panne einfach nur ab ob eine schwangerschaft besteht oder nicht das finde ich sogar noch schlimmer.
und ja man wird über die nebenwirkungen aufgeklärt es wird einem gesagt dass es nur ein schutz gegen eine mögliche schwangerschaft istund nicht vor krankheiten schützt zudem wird auch gefragt ob man die normale pille nimmt und dass man aufpassen muss dass man nicht zu offt die pille dannach benötigt sowie vieles mehr.
 
Subway
Benutzer54399  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Ich bin eher dafür. Allgemein mag ich es nicht, wenn man Optionen nicht anbietet, nur weil das Verhalten einzelner sich dadurch ändern könnte. Wenn ich das richtig sehe, dann ist der Gang zum Arzt nur eine Art Schikane oder gibt es wirklich irgendwelche Untersuchungen, die ein Arzt durchführt und die Pille dann verschreibt oder nicht verschreibt?

Ich vermute mal, dass es keine gibt, deshalb sehe ich auch keine Notwendigkeit darin sie als rezeptpflichtig anzusehen. Dann lieber den Leuten erleichtern, die die Pille schnell und unkompliziert brauchen.
 
In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #13
Definitiv dafür. Die Pille danach ist ein sehr zeitkritisches Medikament, je schneller es eingenommen wird, desto besser. Daher halte ich es für sinnvoll, den Zugriff auf die Pille danach so hürdenfrei wie möglich zu gestalten - keine Rezeptpflicht, nur Apothekenpflicht.

Thesen à la "dann verhütet doch niemand mehr richtig und alle Frauen werfen sich hemmungslos die PD wie die Bonbons ein" halte ich für ziemlich an den Haaren herbeigezogenen Unsinn. Wie der Artikel sagt, in 79 Ländern der Welt ist die PD bereits rezeptfrei, und offenbar ist dort nicht sofort Sodom und Gomorrha ausgebrochen, als es die PD frei erhältlich in der Apotheke gab.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt und einen möglichen Grund für die Exotenregelung in Deutschland darin sieht, dass der Bundesverband der Frauenärzte seine Pfründe verteidigen will ...
 
ProximaCentauri
Benutzer32843  (36) Sehr bekannt hier
  • #14
Ich bin dafür. Hier in der Schweiz ist es glücklicherweise so. Man muss aber ein Gespräch mit dem Apotheker über Risiken und Nebenwirkungen führen, bevor man die PD erhält.

Ich finde, die Schwelle für eine Notfallverhütung sollte so tief wie möglich sein, damit man im Notfall dann nicht noch ewig herumrennen muss bis man an die Pille kommt.
 
K
Benutzer88899  Meistens hier zu finden
  • #15
Ich bin eher dafür. Allgemein mag ich es nicht, wenn man Optionen nicht anbietet, nur weil das Verhalten einzelner sich dadurch ändern könnte. Wenn ich das richtig sehe, dann ist der Gang zum Arzt nur eine Art Schikane oder gibt es wirklich irgendwelche Untersuchungen, die ein Arzt durchführt und die Pille dann verschreibt oder nicht verschreibt?
Es wird normalerweise ein Schwangerschaftstest durchgeführt, um auszuschließen, dass man nicht schon längst durch eine andere Panne unbemerkt schwanger ist ...

Ich bin generell dafür. Die Hinweise zu Nebenwirkungen und Gefahren können Apotheker ja ebenso geben wie Ärzte. Die Kosten werden auch abschrecken, sie jede Woche einzuschmeißen, erst recht, wenn eine Frau tatsächlich Nebenwirkungen wie Übergeben etc haben sollte, dann ist sie sicher nicht scharf drauf, die Pille danach ab jetzt dauernd zu nehmen. Und bei jungen Mädchen sehe ich umgekehrt eben die Gefahr, dass sie aus Angst lieber nicht zum Arzt gehen und hoffen, dass nichts passiert ist. Weil sie sich z. B. nachts nicht unbemerkt aus dem Haus und zum nächsten Notdienst schleichen können oder weil sie über die Eltern privat versichert sind oder weil die Eltern die Versichertenkarte aufbewahren.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
P
Benutzer15875  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #59
tut mir leid, aber bei dem spruch muss ich mich echt fragen ob du... ich drücks mal höflich aus, heute irgendwie zu lang in der sonne gelegen hast?

wir reden von einem notfallmittel, das möglichst sofort genommen werden muss - was ist daran so schwer zu verstehen? oder hast du nur was gegen nicht ausgetragene kinder und bist auch gegen abtreibung?

Ein Notfallmittel muss nur dann möglichst sofort genommen werden, wenn es um Leben und Tod geht. "Kind passt mir nicht in den Kram" oder "Ich will jetzt kein Kind" akzeptiere ich nicht als Notfall.

Wenn Du mich schon fragst, dann antworte ich auch ganz ehrlich und sage, dass ich im Grunde gegen Abtreibung bin und ganz besonders dann wenn abgetrieben werden soll, weil einem das Kind gerade nicht in den Kram passt.

Es ist definitiv vertretbar unter WAS AUCH IMMER für Nebenwirkungen zu leiden wenn man damit eine ungewollte Schwangerschaft, von schlimmstenfalls einem Menschen den man niemals lieben könnte, verhindern kann, als sein Leben lang mit einem ungewollten Kind "gestraft" zu sein und ein weiteres schlechtes Beispiel für eine alleinerziehende Mutter zu statuieren..
Die Kinder leiden darunter, die Eltern leiden darunter, alles nur weil irgendwelche Quarkköpfe der Meinung waren dass 3 Tage Durchfall schlimmer ist als 9 Monate schwanger? Ich lach mich tot.

Ich finde das schon recht hart was du da schreibst. Wenn man wegen der Karriere (noch) keine Kinder möchte, kann man auch im Voraus sehr wirkungsvoll verhüten und wenn man bis zur Sterilisation geht. Ungewollte Kinder kann man nach der Geburt auch zur Adoption frei geben. Es gibt bestimmt genügend Paare, die diese Kinder mindestens genauso lieben würden, als wären es die eigenen.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
brainie
Benutzer10802  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #62
Ein Notfallmittel muss nur dann möglichst sofort genommen werden, wenn es um Leben und Tod geht. "Kind passt mir nicht in den Kram" oder "Ich will jetzt kein Kind" akzeptiere ich nicht als Notfall.
Ich will hier jetzt keine Diskussion zum Thema Schwangerschaftsabbruch führen. Aber Dir ist schon klar, dass die LNG-PD (Pille danach mit Wirkstoff Levonorgestrel) im Prinzip nichts anderes als ein Ovulationshemmer wie die Pille - nur eben sehr hoch dosiert - ist, und somit eine Schwangerschaft verhindern, nicht aber abbrechen kann? In einen Topf sollte man das also nicht werfen - de facto hilft die Pille danach dabei, dass es nicht zu mehr Schwangerschaftsabbrüchen kommt. Sie ist ein Verhütungsmittel - aber eben eines für Notfälle.

Und BTW: Was Du als Einzelperson "akzeptierst" ist nicht von belang. Die Frage ist erstmal, was eine Schwangerschaft für die Mutter in der Situation bedeuten würde. Für den Vater. Für das Kind, das - wenn man auch einen Schwangerschaftsabbruch ausschließt - komplett ungewollt auf die Welt kommt und weggegeben wird. Auch die Adoptionswelt ist nicht so rosarot wie Du sie malst, informier Dich mal zum Thema psychische Probleme von Adoptivkindern - es kann reichweitende Folgen haben, zu wissen dass man von den Eltern nicht gewollt war und weggegeben wurde. Auch wenn es liebe Adoptiveltern findet. Es kann einen Menschen sein ganzes Leben lang schwer belasten. Ich sehe also keinen vernünftigen, rational nachvollziehbaren Grund dagegen zu sein, ungewollte Schwangerschaften per LNG-PD zu verhindern, und stattdessen Adoption als sinnvolle Alternative zur PD in den Raum zu stellen.
Ich finde das schon recht hart was du da schreibst. Wenn man wegen der Karriere (noch) keine Kinder möchte, kann man auch im Voraus sehr wirkungsvoll verhüten(...)
Wie gesagt: Die LNG-PD ist zwar ein Notfallpräparat, aber sie macht - wenn sie wirkt - folgendes: eine Schwangerschaft vermeiden. Sie verhindert den Eisprung. Sie bricht somit keine bestehende Schwangerschaft ab. Insofern ist sie ein letztes Verhütungs-Mittel, das eingesetzt wird, wenn eine Verhütungspanne eintritt. Und das kann nunmal passieren - auch bei wohlinformiertem und verantwortungsvollem Umgang mit Verhütungsmitteln.
 
Zuletzt bearbeitet:
T
Benutzer115563  Sehr bekannt hier
  • #63
Wenn man wegen der Karriere (noch) keine Kinder möchte, kann man auch im Voraus sehr wirkungsvoll verhüten und wenn man bis zur Sterilisation geht.
und zu einer wirkungsvollen verhütung gehört nun mal die pille dannach und die möglichkeit dass man sie eben auch rechzeitig erhält. ich habe auserdem vor gar nicht alzulanger zeit in einem thema gelesen dass sich eine junge frau mitte 20 sich sterilisieren möchte es aber kein artzt durchführt auch die antworten gehen ganz klar in die richtung dass eine sterilisation eine dumme idee ist. du kannst ja wohl nicht im ernst der meinung sein dass eine sterilisation welche ein oparativer eingriff unter narkose ist und zudem die menopause vorziehen kann eine bessere lösung ist als dass man die pille danach scheller bekommt um eine bessere wirkung sicherzustellen.
 
Serenity
Benutzer505  Team-Alumni
  • #64
"Kind passt mir nicht in den Kram" oder "Ich will jetzt kein Kind" akzeptiere ich nicht als Notfall.
Du bist ja auch ein Mann und damit abgesehen vom Finanziellen gänzlich aus dem Schneider, wenn du keine Lust auf ein Kind hast. Kein Wunder, dass du das etwas lockerer siehst.

brainie hat ja auch schon dargelegt, wie die PD wirkt - mit Abtreibung hat sie nichts zu tun. Rein von der Wirkungsweise ist sie nichts anderes als die normale Pille, deren Vorzüge du sicherlich auch gern genießt / genießen würdest.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #65
Ein Notfallmittel muss nur dann möglichst sofort genommen werden, wenn es um Leben und Tod geht. "Kind passt mir nicht in den Kram" oder "Ich will jetzt kein Kind" akzeptiere ich nicht als Notfall.

Wenn Du mich schon fragst, dann antworte ich auch ganz ehrlich und sage, dass ich im Grunde gegen Abtreibung bin und ganz besonders dann wenn abgetrieben werden soll, weil einem das Kind gerade nicht in den Kram passt.
dann sieh es mal anders: hätte ich die PD nicht bekommen und wäre ich schwanger geworden, wärs ne abtreibung geworden. ich finds nur irgendwie netter eine eizelle am einnisten zu hindern, als den dann schon gesetzten ansatz des lebens zu töten - und siehe da, es geht doch um leben und tod, wenn du es so siehst.
 
P
Benutzer15875  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #66
Wie gesagt unterstütze ich ordentliche Verhütung voll und ganz und ich habe auch nirgendwo gesagt, dass ich gegen die Pille danach bin. Ich sehe in der Rezeptfreiheit da nur ein wenig die Gefahr, dass diese Freiheit von Leuten ausgenutzt werden könnte. Aber abgesehen davon, muss man Nachts am Wochenende die Notdienstapotheke genauso suchen wie den Notdienstarzt.

Du bist ja auch ein Mann und damit abgesehen vom Finanziellen gänzlich aus dem Schneider, wenn du keine Lust auf ein Kind hast. Kein Wunder, dass du das etwas lockerer siehst.

Ich kann Dir und auch allen anderen hier im Forum hoch und heilig versprechen, dass ich mich im Falle des Falles nicht nur finanziell um mein Kind kümmern werde. Damit sind wir nämlich auch schon bei einem Punkt, dass man auch mit Kind in Schule, Studium und Beruf voran kommen kann. Ich habe in der eigenen Familie 2 Beispiele und die damals "ungeplanten" Kinder sind heute Mitte 30 und Mitte 40. Aber mit der Unterstützung der Ehepartner, Eltern, Großeltern sind beide Kinder gut gelungen, einer ist Apotheker, die andere ist Ärztin und beide haben selber schon wieder Kinder.

Deswegen sehe ich mich als Mann gerade dazu verpflichtet, mich um mein Kind zu kümmern damit die Kindesmutter ihre berufliche Karriere nicht an den Nagel hängen muss. Und wenn sie das Kind gar nicht haben möchte, dann stelle ich mich auch gerne als alleinerziehender Vater zur Verfügung.

dann sieh es mal anders: hätte ich die PD nicht bekommen und wäre ich schwanger geworden, wärs ne abtreibung geworden. ich finds nur irgendwie netter eine eizelle am einnisten zu hindern, als den dann schon gesetzten ansatz des lebens zu töten - und siehe da, es geht doch um leben und tod, wenn du es so siehst.

So gesehen hast Du Recht. Nur manche Beiträge lesen sich hier als ob ungewollte Kinder wie schwere Krankheiten verhindert werden sollen. Deswegen habe ich mich so auf die "anderen schweren Komplikationen" gestürzt, weil für mich das ungewollte Kind mit einer schweren (gesundheitlichen) Komplikation gleichgestellt wurde.

Die Abtreibung habe ich hier übrigens nicht ins Rennen gebracht, aber wenn ich darauf angesprochen werde dann darf ich auch antworten und sagen wie ich darüber denke.
 
In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #67
Ich sehe in der Rezeptfreiheit da nur ein wenig die Gefahr, dass diese Freiheit von Leuten ausgenutzt werden könnte.

Worauf es - wie hier schon mehrfach erwähnt, u. a. von brainie - in den Ländern mit rezeptfreier PD bis dato keine Hinweise gibt. Ist also reine Spekulation und deshalb kein vernünftiges Argument für die Rezeptflicht.

Aber abgesehen davon, muss man Nachts am Wochenende die Notdienstapotheke genauso suchen wie den Notdienstarzt.

Im einen Fall muss ich erst den Arzt und dann die Apotheke suchen, im anderen Fall nur die Apotheke - was ist wohl der unkompliziertere und schnellere Weg?
 
K
Benutzer88899  Meistens hier zu finden
  • #68
Aha seinen Arzt zu bescheißen um die PD zu bekommen ist also okay, aber sie legal jederzeit erwerben zu dürfen ist es nicht?
Das ergibt natürlich Sinn. :kopfwand:
Sie hat ja später erklärt, dass sie nicht von "bescheißen" redet, sondern von einem völlig legalen Weg, nämlich den Arzt einfach zu fragen, ob er vorsorglich ein Rezept für eine Pille danach rausgibt. Mein Arzt z. B. bietet das an und das wäre in der Tat eine gute Alternative. Macht aber wohl nicht jeder Arzt, gerade wenn er die Patientin nicht gut einschätzen kann.
 
T
Benutzer115563  Sehr bekannt hier
  • #69
Wie gesagt unterstütze ich ordentliche Verhütung voll und ganz und ich habe auch nirgendwo gesagt, dass ich gegen die Pille danach bin. Ich sehe in der Rezeptfreiheit da nur ein wenig die Gefahr, dass diese Freiheit von Leuten ausgenutzt werden könnte. Aber abgesehen davon, muss man Nachts am Wochenende die Notdienstapotheke genauso suchen wie den Notdienstarzt.

nur dass man bei einer rezeptpflicht den notdienstartzt suchen muss und dann auch noch die apotheke zudem sind notdienstapoteken näher und leichter erreichbar als ein artzt wobei es dann auch noch warscheinlicher ist bei einem apotheker eine gute beratung zu erhalten als bei einem artzt.

zudem beweisen doch all die länder in denen die pd rezeptfrei ist dass es eben nicht ausgenutzt wird. oder willst du sagen dass nur die deutschen diese mölichkeit ausnutzen?
 
In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #70
Sie hat ja später erklärt, dass sie nicht von "bescheißen" redet, sondern von einem völlig legalen Weg, nämlich den Arzt einfach zu fragen, ob er vorsorglich ein Rezept für eine Pille danach rausgibt. Mein Arzt z. B. bietet das an und das wäre in der Tat eine gute Alternative. Macht aber wohl nicht jeder Arzt, gerade wenn er die Patientin nicht gut einschätzen kann.

Vielleicht erklärst du's mir ja, Nooby weigert sich hartnäckig :zwinker:: Im einen Fall bekomme ich die PD einfach so vom Arzt, habe sie in der Schublade liegen, und wenn eine Verhütungspanne passiert, entscheide ich ganz allein und ohne weitere Beratung, ob ich sie nehme. Im anderen Fall passiert eine Panne, ich fahre zur Apotheke, werde dort beraten und bekomme die PD. Und jetzt würde ich gern wissen, wo der Unterschied ist.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #71
So gesehen hast Du Recht. Nur manche Beiträge lesen sich hier als ob ungewollte Kinder wie schwere Krankheiten verhindert werden sollen. Deswegen habe ich mich so auf die "anderen schweren Komplikationen" gestürzt, weil für mich das ungewollte Kind mit einer schweren (gesundheitlichen) Komplikation gleichgestellt wurde.
das zu entscheiden steht jedem selber frei, wenn frau kein kind will wird sie keins bekommen. ich würde es eben befürworten, wenn an die pille danach leichter heran zu kommen wäre, aber die wahrscheinlichkeit einer abtreibung damit sinken würde. denn auch wenn ich im zweifelsfall abgetrieben hätte finde ich die lösung keineswegs schön, und die andere erheblich humaner.

letzten endes läufts aber genau darauf hinaus: mache das "pille danach bekommen" unnötig schwer, und mehr frauen werden schlimmstenfalls auf abtreibung zurückgreifen müssen.
 
K
Benutzer88899  Meistens hier zu finden
  • #72
Vielleicht erklärst du's mir ja, Nooby weigert sich hartnäckig :zwinker:: Im einen Fall bekomme ich die PD einfach so vom Arzt, habe sie in der Schublade liegen, und wenn eine Verhütungspanne passiert, entscheide ich ganz allein und ohne weitere Beratung, ob ich sie nehme. Im anderen Fall passiert eine Panne, ich fahre zur Apotheke, werde dort beraten und bekomme die PD. Und jetzt würde ich gern wissen, wo der Unterschied ist.
Na, ich sehe da jetzt keinen großen Unterschied, deswegen bin ich ja auch für die Apothekenfreigabe. Aber vielleicht meint sie, dass Ärzte kompetenter beraten oder man die Pille danach dann wirklich nur für Notfälle nimmt, weil der Arzt sie nicht so oft herausgeben wird (das setzt voraus, dass die Apotheken kein Buch darüber führen, ansonsten sehen die natürlich auch die Häufigkeit) oder dass Frauen dann dazu angeleitet werden, sich nicht vor regelmäßigen Untersuchungen zu drücken, weil einer Fremdpatientin vielleicht nichts prophylaktisch verschrieben wird.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #73
Naja du kannst jetzt aber auch nicht Apotheke tagsüber mit Notaufnahme vergleichen. Der Apotheker wird nachts vermutlich auch nicht sonderlich begeistert sein wegen der PD die Nacht um die Ohren zu schlagen. Und wieder, der Apotheker ist einfach kein Arzt.
Ich weiß nicht, woher du diesen sozialen Dünkel nimmst, dass ein Arzt per se mehr weiß, als ein Apotheker. So wie ich das sehe ist ein Pharmaziestudium nun auch kein Spaziergang und auch kein 3-wöchiger Lehrgang - und viele Apotheker kennen sich im medikamentösen Bereich sehr gut aus.​
Dein Urvertrauen in die meisten Ärzte verbunden mit dem verächtlichen Tonfall gegenüber all den dummen Leuten und den unwissenden Patienten, die jederzeit umfassend beraten werden und genau das bekommen, was medizinisch sinnvoll ist, löst bei mir jedenfalls genau den Abwehrreflex aus, dass ich mich lieber selbst drum kümmern würde. :zwinker:
Wenn Du mich schon fragst, dann antworte ich auch ganz ehrlich und sage, dass ich im Grunde gegen Abtreibung bin und ganz besonders dann wenn abgetrieben werden soll, weil einem das Kind gerade nicht in den Kram passt.
Bin ich auch. Aber die Kurve zum Thema Notfallverhütung kriege ich da gerade nicht. Für mich ist Abtreibung die Frage einer bereits vorhandenen Schwangerschaft mit lebendem Embryo. Pille danach läuft noch unter Verhütung, da gibt es noch keinen Herzschlag oder dergleichen. Von daher nicht vergleichbar.​
Ich sehe in der Rezeptfreiheit da nur ein wenig die Gefahr, dass diese Freiheit von Leuten ausgenutzt werden könnte.​
Und zwar von Leuten, die kein Kind möchten. Da ist es mir doch lieber, die kriegen keins, als dass die eins "zur Strafe" bekommen. Es klingt immer so, als möchte man sagen "Wer zu doof zum Verhüten ist, bekommt auch keine Belohnung in Form von Abtreibungen und PD." Als ob man besser dran wäre, wenn diese Leute auch noch Kinder bekommen -wenn man sich schon so abfällig äußern möchte.​
Ich finde es auch weiterhin krass, dass immer so getan wird, als wäre die PD nur für die blöden Leute, dies nicht hinkriegen, richtig zu verhüten. Thema Magen-Darm-Grippe bei Pilleneinnahme oder kaputte Kondome sind dann anscheinend auch selbst verschuldet. Ich habe zwar beides noch nicht gehabt, kann mir aber denken, dass man in beiden Fällen ein blödes Gesicht zieht - und dann gehört Notfallverhütung schlicht dazu.​
Im einen Fall bekomme ich die PD einfach so vom Arzt, habe sie in der Schublade liegen, und wenn eine Verhütungspanne passiert, entscheide ich ganz allein und ohne weitere Beratung, ob ich sie nehme. Im anderen Fall passiert eine Panne, ich fahre zur Apotheke, werde dort beraten und bekomme die PD. Und jetzt würde ich gern wissen, wo der Unterschied ist.​
Der Unterschied ist, dass die ganzen "dummen Leute" die PD nicht vorsorglich im Schrank liegen haben, sondern nur die erwachsenen, klugen Patientinnen. So verstehe ich das zumindest. Ist ja auch kein wirklich schlechter Ansatz- nicht ironisch gemeint - wenn man meint, dass der behandelnde Arzt selbst einschätzt, ob die Patientin mit einer "Notfall-PD" im Schrank umgehen kann - und bei den Leuten, die das nicht können, will man eben weiterhin, dass die sich im Zweifelsfall ärztlich vorstellen. Ich weiß nur nicht, ob das realistisch ist - die Leute, die wirklich Probleme haben, werden auch im Notfall keine gute Vorsorge treffen.​
 
Zuletzt bearbeitet:
N
Benutzer53463  Meistens hier zu finden
  • #74
Ich frage mich ehrlich gesagt auch ein wenig, wie Du zu dem Bild der Dummen kommst, die die PD wollen aber keinen Plan von nix haben - und inwiefern die Beratung beim Arzt da mehr helfen soll als die in der Apotheke. Wer die PD will, bekommt sie auch irgendwie - warum muss man es also so umständlich machen, Arztkosten in die Höhe treiben, Ambulanzen unnötig füllen, die zeitnahe Einnahme eines Notfall-Mittels verzögern...? Mir erscheint das wenig sinnvoll. Die Hemmschwelle ist nicht wirklich größer, es dauert nur länger (was der Wirksamkeit deutlich im Wege stehen kann...) und kostet unnötig Geld.
Das Bild dass viele Menschen sich in medizinischen Dingen einfach nur dumm verhalten kommt aus der Krankenhauserfahrung die ich bisher in meinem fast beendeten Medizinstudium sammeln konnte. Und ich finde es nun mal wichtiger, dass die Leute rausgefiltert werden die sich dem Riskio PD gar nicht aussetzen müssten, als dass man im Schnitt vll 1-2h später drankommt damit aber immer noch locker in den 12h liegt.

Aha seinen Arzt zu bescheißen um die PD zu bekommen ist also okay, aber sie legal jederzeit erwerben zu dürfen ist es nicht?
Das ergibt natürlich Sinn. :kopfwand:
Und alle Beträge zu lesen würde noch viel mehr Sinn machen...

Vielleicht erklärst du's mir ja, Nooby weigert sich hartnäckig :zwinker:: Im einen Fall bekomme ich die PD einfach so vom Arzt, habe sie in der Schublade liegen, und wenn eine Verhütungspanne passiert, entscheide ich ganz allein und ohne weitere Beratung, ob ich sie nehme. Im anderen Fall passiert eine Panne, ich fahre zur Apotheke, werde dort beraten und bekomme die PD. Und jetzt würde ich gern wissen, wo der Unterschied ist.
Wenn du die PD vom Arzt prophylaktisch bekommst dann geht der hoffentlich davon aus, dass du damit verantwortungsvoll umgehen kannst und dich mit Verhütung gut auskennst. Bzw. solltest du eben evtl. noch ergänzend beraten werden wenn Unklarheiten bestehen. Der Arzt sollte aber wenn du bei ihm "normale" Patientin bist schon wissen ob bei dir irgendwelche Gerinnungsstörungen vorliegen etc und dir dann eben von der PD abraten. Im anderen Fall weiß der Apotheker evtl. nichts davon, dass du eine Gerinnungsstörung hast, fragt nicht nach und in der Panik der Verhütungspanne denkst vermutlich auch nicht dran.
Ich weiß nicht, woher du diesen sozialen Dünkel nimmst, dass ein Arzt per se mehr weiß, als ein Apotheker. So wie ich das sehe ist ein Pharmaziestudium nun auch kein Spaziergang und auch kein 3-wöchiger Lehrgang - und viele Apotheker kennen sich im medikamentösen Bereich sehr gut aus.​
Dein Urvertrauen in die meisten Ärzte verbunden mit dem verächtlichen Tonfall gegenüber all den dummen Leuten und den unwissenden Patienten, die jederzeit umfassend beraten werden und genau das bekommen, was medizinisch sinnvoll ist, löst bei mir jedenfalls genau den Abwehrreflex aus, dass ich mich lieber selbst drum kümmern würde. :zwinker:
Und zwar von Leuten, die kein Kind möchten. Da ist es mir doch lieber, die kriegen keins, als dass die eins "zur Strafe" bekommen. Es klingt immer so, als möchte man sagen "Wer zu doof zum Verhüten ist, bekommt auch keine Belohnung in Form von Abtreibungen und PD." Als ob man besser dran wäre, wenn diese Leute auch noch Kinder bekommen -wenn man sich schon so abfällig äußern möchte.​
Ich finde es auch weiterhin krass, dass immer so getan wird, als wäre die PD nur für die blöden Leute, dies nicht hinkriegen, richtig zu verhüten. Thema Magen-Darm-Grippe bei Pilleneinnahme oder kaputte Kondome sind dann anscheinend auch selbst verschuldet. Ich habe zwar beides noch nicht gehabt, kann mir aber denken, dass man in beiden Fällen ein blödes Gesicht zieht - und dann gehört Notfallverhütung schlicht dazu.​
Der Unterschied ist, dass die ganzen "dummen Leute" die PD nicht vorsorglich im Schrank liegen haben, sondern nur die erwachsenen, klugen Patientinnen. So verstehe ich das zumindest. Ist ja auch kein wirklich schlechter Ansatz- nicht ironisch gemeint - wenn man meint, dass der behandelnde Arzt selbst einschätzt, ob die Patientin mit einer "Notfall-PD" im Schrank umgehen kann - und bei den Leuten, die das nicht können, will man eben weiterhin, dass die sich im Zweifelsfall ärztlich vorstellen. Ich weiß nur nicht, ob das realistisch ist - die Leute, die wirklich Probleme haben, werden auch im Notfall keine gute Vorsorge treffen.​
Ich sage nicht dass Apotheker keine Ahnung haben. Mit Wechselwirkungen und bestimmten speziellen Fragestellungen sollten sie sich sogar besser auskennen. Aber es ist eben nicht Aufgabe und Job eines Apothekers zu klären ob eine Medikament indiziert ist. Dafür kennt er den Patienten im Normalfall gar nicht gut genug und hat keine Möglichkeiten im Zweifelsfall weitere Untersuchungen/Diagnostik zu bekommen.
Es zweifelt hier keiner an, dass du im Notfall wüsstest ob du die PD brauchst oder nicht. Wenn es dir dann aber so sehr um den Zeitfaktor unter allen Eventualitäten geht verstehe ich nicht wieso du deinen Gyn nicht einfach schon mal gefragt hast ob du ein Rezept für eine Packung bekommst. Damit wärst du für mehrere Jahre (Haltbarkeit) komplett save und weder von Arzt noch Apotheke abhängig. Dafür was hier für ein Terz wegen vll 1-2h gemacht wird hätten da eigentlich schon mehr Leute drauf kommen können.
Auch wenn das mit den dummen Patienten doof klingt, aber eigentlich meine ich das genau so. Bei den Leuten die von Verhütung keine Ahnung haben ist es in meinen Augen einfach wichtig, dass da jemand dessen JOB das ist drüberschaut ob er das Medikament überhaupt braucht oder ob da wichtige Gründe dagegen sprechen. Und das ist nun in Deutschland Arztaufgabe und nicht die des Apothekers.
 
In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #75
Wenn du die PD vom Arzt prophylaktisch bekommst dann geht der hoffentlich davon aus, dass du damit verantwortungsvoll umgehen kannst und dich mit Verhütung gut auskennst. Bzw. solltest du eben evtl. noch ergänzend beraten werden wenn Unklarheiten bestehen.

So funktioniert das wohl, wenn man vom idealen Arzt und der idealen Patientin ausgeht. Die Realität entspricht aber meist nicht dem Idealzustand.

Wer unverantwortlich mit dem Thema umgeht, der wird das so oder so tun, daran hindert ihn keine Rezeptpflicht. Und der Großteil der Leute ist verantwortungsvoll und wird es auch bei rezeptfreier PD bleiben, und hat zusätzlich den Mehrwert, schneller und unkomplizierter an Notfallverhütung zu kommen. Was gibt es also zu verlieren?

Der Arzt sollte aber wenn du bei ihm "normale" Patientin bist schon wissen ob bei dir irgendwelche Gerinnungsstörungen vorliegen etc und dir dann eben von der PD abraten. Im anderen Fall weiß der Apotheker evtl. nichts davon, dass du eine Gerinnungsstörung hast, fragt nicht nach und in der Panik der Verhütungspanne denkst vermutlich auch nicht dran.

Der Apotheker hätte dann ja auch eine Beratungspflicht, der er nachkommen muss, dazu gehört auch die Frage nach Gerinnungsstörungen u. ä. Klar wird's Apotheker geben, die vielleicht nicht ordentlich beraten - genauso wie es Ärzte gibt, die nicht ordentlich beraten. Auch hier wieder die Frage: Wo ist der Unterschied?

Mal ganz davon abgesehen, dass ein guter Teil aller "Bedürftigen" sich die Pille Danach nicht während der regulären Sprechzeiten beim Stamm-FA holt, sondern nachts/am Wochenende beim nächstverfügbaren Arzt oder sogar in der Notaufnahme - womit der "Arzt kennt seine Patientin"-Faktor hinfällig ist.

Ich hab den Eindruck, dass du durch dein Medizinstudium ein bisschen "betriebsblind" geworden bist und subjektive Erfahrungen zu sehr verallgemeinerst. Die Mehrheit der Patienten ist durchaus verantwortungsbewusst und informiert, und keine dummen unmündigen Kinder, denen der Onkel Doktor sagen muss, wo's lang geht. Und Ärzte wissen nicht grundsätzlich alles besser und machen ihren Job immer perfekt.
 
cherish
Benutzer92087  (38) Meistens hier zu finden
  • #76
Ich bin absolut dafür, dass die Pd rezeptfrei angeboten wird. Hier in Ö ist das ja glücklicherweise seit einiger Zeit so.
Und nein, der Absatz der PD hat sich nicht drastisch erhöht. Ich finde es extrem anmaßend, Frauen, diese Notfallverhütung auch noch mit einem Arztbesuch zu erschweren. Sich womöglich ins Wartezimmer setzen müssen, oder am Wochenende mal extra lange in der Ambulanz im Krankenhaus zu warten, damit ja viel Zeit verstreicht, wo es doch auf jede Std ankommt. Und dann von der Gunst eines Arztes abzuhängen...
Ich habe sie auch schon benötigt, einmal als sie noch rezeptpflichtig war und einmal als sie frei war, und zweiteres hat mir zumindest viel an Panik genommen, weil ich mir sicher war sie zu bekommen.
Die Ärztin hat damals auch keinen Schwangerschaftstest gemacht, es war also wirklich nur zeitverzögernd extra zur Ärztin zu fahren (hatte damals noch keinen Führerschein), das Rezept zu holen und danach erst in die Apotheke.
Meistens sind an einer Kondompanne, von der geh ich hier mal aus, beide Schuld In meinem Fall wars so, dass die Männer einfach zu blöd waren, das Dinge festzuhalten.
Ich kenne übrigens keine Frau, die die PD mal einfach so lustig einnimmt, weil sie jetzt frei ist. Im Gegenteil, immer wenn ich mit Freundinnen rede und wir über Verhütungspannen sprechen, wird sorgfältig abgewogen, OB man die PD überhaupt nehmen soll. Keine kommt mit den Nebenwirkungen gut zurecht und hat Lust drauf, sich den Zyklus mal einfach so durcheinander zu werfen. Ich stand in dem Monat auch vor der Frage, habe mich aber gegen die Pd entschieden und jetzt zum Glück meine Tage.
Wenns Menschen gibt, die die Pd fälschlicherweise komlpett sinnentfremdet anwenden, sprich als normale Verhütung, werden sie erstens das bald am eigenen Körper spüren, der Zklus spielt ja dann oft verrückt, und es kann genauso gut sein, dass sie mit anderen Medikamenten genauso wenig umgehen können. Ich habe schon Gesichten gehört, wo die Frau nur nach jedem Gv die reguläre Pille eingenommen hat, und ja, sie ist heute Mutter.
Ich glaube die Kompetenz eines Menschen, mit Medikamenten umzugehen darf nicht der Grund sein, die PD so restiktiv handzuhaben. Und ich finde den Ansatz, dass man es Frauen erschweren soll, sogar frauenfeindlich muss ich ehrlich gestehen, denn das nimmt erst recht die Möglichkeit zum verantwortungsvollen Umgang mit Sexualität und Verhütung.

Edit: Noch etwas zur praktischen Handhabung der PD. Ich war mal im Zweifel, ob ich die Pd nehmen soll. Und letztlich entscheide ich nach dieser Prämisse: Ist Sperma in die Scheide gekommen? Ja? Nein?
Die Frage kann man entweder mit einem Ja oder Nein beantworten (und wird bei Verhütungsunsicherheiten hier im Forum auch von Nicht-Ärzten gestellt). Und danach entscheidet man, ob man die PD braucht. Dazu brauche ich aber keine Fä um ein bisschen Zeit zu schinden.
Wenn ich mir bei der Frage grob unsicher bin, werte ich es als Ja. Mehr Beratung kann mir ein Fa auch nicht geben und in dem Fall ist jeder Apotheker genauso fähig dazu.
Frauen, die sich die Pd erschleichen wollen, warum auch immer, werden eben dem Arzt was vorschwindeln und notfalls zum nächsten Arzt gehen, "Ärztetourismus" halt...

In meinem Fall hat der Apotheker damals meinen Ex sogar gefragt, WAS passiert ist, WIE alt ich bin etc, also sehr verantwortungsvoll. Einfach so hätte der sie auch nicht rausgerückt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt 45 weitere Beiträge im Thema "Bald rezeptfrei?", die aktuell nicht angezeigt werden. Bitte logge Dich ein, um diese ebenfalls anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren